DE10017475A1 - Einwegbehälter für dentales Füllungsmaterial - Google Patents
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Abstract
Üblicherweise verwendete bekannte Einwegbehälter für dentales Füllungsmaterial weisen einen zylinderförmigen Behälterkörper (2) mit einer als Düse (3) gestalteten Austrittsöffnung sowie einen axial beweglichen Kolben auf. Durch Verschieben des Kolbens in Richtung der Düse (3) wird dentales Füllungsmaterial aus dem Nutzraum (1) durch den Austrittskanal (4) ausgepreßt. Die Erfindung betrifft Kolben, die auf der der Düse (3) zugewandten Seite mindestens teilweise aus verformbarem Material bestehen. Wird ein entweder als Doppelkolben (5) oder als zweiteiliger Kolben ausgeführter Kolben axial in eine definierte Endstellung in Richtung der Düse (3) verschoben, so dringt verformbares Kolbenmaterial in den Austrittskanal (4) ein und verdrängt dort befindliches dentales Füllungsmaterial. Vorzugsweise ist vorgesehen, daß das in die Düse (3) eindringende Volumen des verformbaren Materials höchstens dem Volumen des Austrittskanals (4) der Düse (3) entspricht.
Description
Die Erfindung betrifft einen Einwegbehälter für dentales
Füllungsmaterial, bestehend aus einem zylinderförmigen Be
hälterkörper mit einer als Düse gestalteten Austrittsöff
nung sowie einem axial beweglichen Kolben, mittels dessen
das dentale Füllungsmaterial aus dem Einwegbehälter durch
die Düse hindurch auspreßbar ist.
Für Anwendungen in einer Zahnarztpraxis werden dentalmedi
zinische Produkte, wie beispielsweise lichtaushärtende Fül
lungsmaterialien, in spezielle Einwegbehälter abgefüllt.
Solche Einwegbehälter beinhalten in der Regel eine für eine
einmalige Anwendung ausreichende Menge des Füllungsmateri
als, welches der Zahnarzt für die Restaurierung einer prä
parierten Zahnkavität benötigt. Für die Applikation des
Füllungsmaterials in Zahnkavitäten wird ein dauerhaft ver
wendbares Instrument, ein sogenannter Applikator, einge
setzt. Der nach der Applikation entleerte Einwegbehälter
mit einem geringen verbleibenden Rest an Füllungsmaterial
wird nicht weiter verwendet.
Bekannte Einwegbehälter der eingangs genannten Gattung wei
sen üblicherweise einen zylindrischen Behälterkörper auf,
dessen eines Ende in Form einer abgewinkelten, leicht koni
schen Düse ausgestaltet ist. Sie wird mit einer Kappe ver
schlossen. Das andere Ende wird durch einen axial bewegli
chen Kolben verschlossen. Wird mit einem geeigneten Instru
ment, beispielsweise einem Applikator, der Kolben in Rich
tung der als Düse ausgestalteten Austrittsöffnung gedrückt,
so wird durch diese Düse das dentale Füllungsmaterial ent
leert. Die Form des Kolbens ist dabei den Ausmaßen des
Nutzraums im Einwegbehälter angepaßt, so daß in der Endstellung
des Kolbens das dentale Füllungsmaterial vollstän
dig aus dem Behälterkörper verdrängt wird.
Das sich im Austrittskanal der Düse befindende dentale Fül
lungsmaterial im Einwegbehälter kann nicht für die Restau
rierung einer präparierten Zahnkavität genutzt werden. Die
Länge der Düse sowie der Durchmesser des Austrittskanals
werden durch die jeweilige zahnärztliche Anwendung sowie
die Viskosität des dentalen Füllungsmaterials bestimmt.
Deshalb kann das Volumen des Austrittkanals nicht beliebig
reduziert werden, so daß meist ein vergleichsweise großer
Rest des dentalen Füllungsmaterials ungenutzt im Einwegbe
hälter verbleibt. Wegen üblicherweise hoher Materialkosten
von dentalmedizinischen Produkten stellt dieser nicht ver
wertbare Rest des Füllungsmaterials einen wesentlichen öko
nomischen Nachteil für solche Einwegbehälter dar.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Einwegbehälter
der eingangs genannten Gattung so auszugestalten, daß der
nach einer zahnärztlichen Anwendung im Einwegbehälter ver
bleibende, nicht verwertbare Rest des dentalen Füllungsma
terials möglichst reduziert wird. Die Gestaltung der Düse
soll dabei nicht verändert werden, da deren Form durch die
Viskosität des Füllungsmaterials sowie die vorgesehene den
talmedizinische Anwendung weitgehend vorgegeben ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Kolben auf der der Düse zugewandten Seite mindestens teil
weise aus verformbaren Material besteht.
Durch Verschieben des axial beweglichen Kolbens wird zuerst
das dentale Füllungsmaterial vollständig aus dem Behälter
körper ausgepreßt. Weiterer Druck auf den Kolben bewirkt,
daß verformbares Kolbenmaterial zumindest teilweise in die
Düse eindringt und auch dort befindliches dentales Fül
lungsmaterial verdrängt. Eine Endstellung des Kolbens ist
entweder durch die äußere Form der aus nicht deformierbarem
Material bestehenden Kolbenteile genau definiert oder durch
das Erreichen der Deformierbarkeit des plastischen Kolben
teils gewährleistet. Über das Volumen des verformbaren Kol
benmaterials sowie die definierte Endstellung des Kolbens
kann die zusätzlich auch aus der Düse auspressbare Menge
des dentalen Füllmaterials bestimmt werden.
Gemäß einer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vor
gesehen, daß der Kolben als Doppelkolben ausgeführt ist,
bestehend aus einer zur Düse hin offenen, nicht deformier
baren hohlzylindrischen Kolbenhülle, deren Form den Ausma
ßen des Nutzraums im Einwegbehälter angepaßt ist und an de
ren Rückseite sich eine Öffnung befindet, sowie einem unab
hängig davon axial beweglichen, radialsymmetrischen Kolben
kern aus verformbarem Material. Im Rahmen einer Anwendung
werden zunächst Kolbenhülle und Kolbenkern gleichzeitig
durch Druck auf die Rückseite der Kolbenhülle bis in die
definierte Endstellung der Kolbenhülle verschoben und das
dentale Füllungsmaterial vollständig aus dem Behälterkörper
ausgepreßt. Durch die Öffnung an der Rückseite der nicht
deformierbaren Kolbenhülle hindurch kann nun weiterer Druck
auf den Kolbenkern ausgeübt werden. Das verformbare Materi
al des Kolbenkerns dringt in den Austrittskanal der Düse
ein und verdrängt auch dort befindliches dentales Füllungs
material. Der konstruktive Mehraufwand für einen derart aus
mehreren Einzelteilen bestehenden Kolben ist gering vergli
chen mit der Einsparung an üblicherweise teurem dentalen
Füllungsmaterial.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß sich zusätzlich zum Kol
benkern aus verformbarem Material ein der Öffnung in der
Kolbenhülle zugewandter, nicht deformierbarer zylindrischer
Stempel in der hohlzylindrischen Kolbenhülle befindet. Da
mit genügt es, durch eine vergleichsweise kleine Öffnung in
der Rückseite der Kolbenhülle Druck auf den nicht verform
baren Stempel auszuüben, der von diesem gleichmäßig auf den
verformbaren Kolbenkern übertragen wird. Der notwendige ex
terne Druck kann beispielsweise durch eine auf die Rückseite
der Kolbenhülle wirkende konzentrische Druckhülse sowie
eine durch die Öffnung in der Kolbenrückseite auf den Stem
pel wirkende Druckstange erreicht werden. Druckstange und
Druckhülse sind zweckmäßigerweise Bauteile eines an solche
Doppelkolben angepaßten Applikators.
Entsprechend einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführung
ist es möglich, daß die aus verformbarem Material bestehen
de, der Düse zugewandten Seite eines zweigeteilten Kolbens
in ihrer ursprünglichen Formgebung an den den Nutzraum um
schließenden Behälterkörper angepaßt ist. Der Kolben be
steht demzufolge aus einem nicht deformierbaren Stempel so
wie einer Kolbenspitze aus verformbarem Material. Wird der
Kolbenstempel axial in die durch seine Form vorgegebene
Endstellung innerhalb des Behälterkörpers verschoben, so
dringt ein Teil des verformbaren Materials der Kolbenspitze
in die Düse ein und verdrängt dort befindliches dentales
Füllungsmaterial. Da ein mit solch verformbaren Kolben ver
sehener Einwegbehälter sich äußerlich von einem bereits
handelsüblichen, mit einteiligem Kolben versehenen Einweg
behälter nicht unterscheidet, kann ein in einer Arztpraxis
bereits vorhandener Applikator unverändert weiterhin ange
wendet werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsge
dankens ist vorgesehen, daß das während des Verschiebens
des Kolbens in die Düse eindringende Volumen des verformba
ren Materials des Kolbens bei dessen Endstellung in Rich
tung der Düse höchstens dem Volumen des Austrittskanals der
Düse entspricht. Dadurch ist prinzipiell gewährleistet, daß
unter keinen Umständen verformbares Kolbenmaterial aus der
Düse austritt und während einer dentalmedizinischen Anwen
dung in die präparierte Zahnkavität gelangt. Dies kann für
beide Kolbenausführungen durch eine entsprechende Formge
bung der nicht deformierbaren Kolbenteile erreicht werden.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert, welche in der Zeichnung dargestellt sind. Es
zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Einwegbehälter für denta
les Füllungsmaterial, bestehend aus einem Behälterkörper
mit in Form einer Düse gestalteter Austrittsöffnung sowie
einem axial beweglichen Kolben.
Fig. 2 einen Schnitt durch den als Doppelkolben ausgeführ
ten Kolben, bestehend aus einer aus nicht deformierbarem
Material ausgeführten, hohlzylindrischen Kolbenhülle mit
einer Öffnung an der Rückseite, in welcher sich ein eben
falls nicht deformierbarer, rotationssymmetrischer Stempel
sowie ein ebenfalls rotationssymmetrischer Kolbenkern aus
verformbarem Material befinden und
Fig. 3 einen zweiteiligen Kolben, bestehend aus einem Kol
benstempel aus nicht deformierbarem Material sowie einer
verformbaren Kolbenspitze.
Der in Fig. 1 dargestellte Einwegbehälter weist einen den
Nutzraum 1 umgebenden zylinderförmigen Behälterkörper 2
auf. An einem Ende des Behälterkörpers 2 befindet sich eine
relativ zur Zylinderachse abgewinkelt ausgerichtete Düse 3.
Das sich im Nutzraum 1 des Behälterkörpers 2 befindende
dentale Füllungsmaterial ist durch einen Austrittskanal 4
hindurch auspressbar. Der dafür notwendige Druck wird durch
einen axial im Behälterkörper 2 beweglichen Doppelkolben 5
aufgebracht. Eine sich am Doppelkolben 5 befindende radial
vorspringende Dichtlippe 6 verhindert den ungewollten Aus
tritt von dentalem Füllungsmaterial an der kolbenseitigen
Öffnung 2a des Behälterkörpers 2. Während des Befüllens
kann trotzdem aufgrund eines Entlüftungsprofils der Dicht
lippe 6 ein notwendiger Austritt von Luft aus dem Nutzraum
1 des Behälterkörpers 2 erfolgen. Ein radial vorspringender
Rand 7 am kolbenseitigen Ende des Behälterkörpers 2 dient
einer besseren Druckfestigkeit des Behälters. Außerdem ergeben
sich dadurch fertigungstechnische Erleichterungen bei
der Positionierung des Behälters während der Befüllung in
einer Abfüllanlage sowie während der Entleerung mit einem
geeigneten Instrument, beispielsweise einem Applikator, im
Rahmen einer dentalmedizinischen Anwendung.
Das in Fig. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel zeigt einen Dop
pelkolben 5 mit einer zur Düse hin offenen, nicht defor
mierbaren hohlzylindrischen Kolbenhülle 8, an deren Rück
seite sich eine Öffnung 9 befindet. Durch diese Öffnung 9
hindurch kann ein nicht deformierbarer Stempel 10 relativ
zur Kolbenhülle 8 verschoben werden, was eine entsprechende
Verschiebung des aus verformbarem Material bestehenden Kol
benkerns 11 bewirkt. Im Verlauf einer zahnmedizinischen An
wendung wird zunächst der ganze Doppelkolben 5 mittels ei
ner konzentrischen Druckhülse 12 axial durch den Behälter
körper 2 in eine definierte Endstellung verschoben. Danach
verschiebt eine Druckstange 13 den Stempel 10 im Inneren
der Kolbenhülse 8 und drückt dadurch den aus verformbarem
Material bestehenden Kolbenkern 11 teilweise in den Aus
trittskanal 4 der Düse 3, so daß dort befindliches dentales
Füllungsmaterial ausgepreßt wird.
Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen
zweigeteilten Kolben 5', bestehend aus einem nicht defor
mierbaren mit einer Dichtlippe 6 versehenen Kolbenstempel
14 sowie einer der Düse 3 zugewandten Kolbenspitze 15, wel
che aus verformbarem Material besteht. Die ursprüngliche
äußere Form der Kolbenspitze 15 ist den Ausmaßen des Nutz
raums 1 im Behälterkörper 2 angepaßt.
Claims (5)
1. Einwegbehälter für dentales Füllungsmaterial, bestehend
aus einem zylinderförmigen Behälterkörper mit einer als
Düse gestalteten Austrittsöffnung sowie einem axial be
weglichen Kolben, mittels dessen das dentale Füllungs
material aus dem Einwegbehälter durch die Düse hindurch
auspressbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben
(5, 5') auf der der Düse (3) zugewandten Seite minde
stens teilweise aus verformbarem Material besteht.
2. Einwegbehälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (5) als Doppelkolben ausgeführt ist, be
stehend aus einer zur Düse (3) hin offenen, nicht de
formierbaren hohlzylindrischen Kolbenhülle (8), deren
Form den Ausmaßen des Nutzraums (1) im Behälterkörper
(2) angepaßt ist und an deren Rückseite sich eine Öff
nung (9) befindet, sowie einem unabhängig davon axial
beweglichen, radialsymmetrischen Kolbenkern (11) aus
verformbarem Material.
3. Einwegbehälter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich zusätzlich zum Kolbenkern (11) aus verformba
rem Material ein der Öffnung (9) in der Kolbenhülle (8)
zugewandter, nicht deformierbarer zylindrischer Stempel
(10) in der hohlzylindrischen Kolbenhülle (8) befindet.
4. Einwegbehälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aus verformbarem Material bestehende, der Düse
(3) zugewandten Seite eines zweigeteilten Kolbens (5')
in ihrer ursprünglichen Formgebung an den den Nutzraum
(1) umschließenden Behälterkörper (2) angepaßt ist.
5. Einwegbehälter nach Anspruch 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das während des Verschiebens des Kolbens (5, 5') in
die Düse (3) eindringende Volumen des verformbaren Ma
terials des Kolbens (5, 5') bei dessen Endstellung in
Richtung der Düse (3) höchstens dem Volumen des Aus
trittskanals (4) der Düse (3) entspricht.
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