DE10016177A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Auswählen von Daten über eine Benutzerschnittstelle zu einem mikroprozessogestützten System - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Auswählen von Daten über eine Benutzerschnittstelle zu einem mikroprozessogestützten SystemInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Auswählen von Daten über eine Benutzerschnittstelle zu einem mikroprozessorgestützten System. Sie betrifft insbesondere Fälle, bei denen nur ein geringer Bedienkomfort für die Benutzerschnittstelle vorhanden ist. Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, Entscheidungsbäume für die Datenauswahl aus einer sortierten Liste der Daten zu verwenden, um auch bei Listen mit großem Umfang einen schnellen Zugriff auf die gewünschten Daten zu bekommen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie
eine Vorrichtung zum Auswählen von Daten über eine Benut
zerschnittstelle zu einem mikroprozessorgestützten Sy
stem.
Obwohl auf beliebige mikroprozessorgestützte Systeme,
Computersysteme oder computergestützte Systeme anwendbar,
werden die vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrunde
liegende Problematik in Bezug auf ein an Bord eines Auto
mobils befindliches Navigationssystem erläutert.
Die heutigen Navigationssysteme bestehen im wesentlichen
aus folgenden Subsystemen: digitale Straßenkarte, Rechen
modul zur Fahrtroutenberechnung, Positionsbestimmungsein
richtung, Systemverwaltung, Fahrzeugsensorik zur Erken
nung von Fahrzeugbewegungen, Eingabeeinheit und Ausgabe
einheit für die Bedienung und Zielführung.
Dabei ist die Eingabeeinheit insbesondere zur Eingabe von
Ortsangaben wie Städtenamen oder Straßennamen gedacht.
Diese Eingabeeinheit soll gerade für an Bord von Kraft
fahrzeugen befindliche Navigationssysteme nur geringe
räumliche Abmessungen haben, da in der Nähe des Armatu
renbretts nur wenig Platz zur Verfügung steht. Daher
fällt eine Tastatur im herkömmlichen Sinne, wie sie zur
Eingabe von Daten in einen Arbeitsplatzcomputer verwendet
wird, für die Eingabe von Ortsangaben weg.
Anstelle dessen erfolgt die Adresseingabe bei den derzeit
verfügbaren Navigationssystemen meist getrennt nach Orts-
und Straßennamen, wobei die jeweiligen Begriffe durch
Auswahl des ersten Buchstabens, danach durch Auswahl des
zweiten Buchstabens, usw., und bei genügend genauer Ein
schränkung mittels Auswahl des richtigen Begriffs aus ei
ner Liste von möglichen Alternativen, die ihrerseits ei
ner vom Benutzer getätigten Vorauswahl genügen, erfolgt.
Zur Auswahl von Buchstaben kann ein Cursor, typischer
Weise mittels zweier Tasten sequentiell vor- und rück
wärts im Alphabet oder mittels einer Wippe, die bei
spielsweise aus vier Tasten besteht, innerhalb einer
zweidimensionalen Anordnung von Buchstaben bewegt und ein
gewünschter Buchstabe selektiert werden. Zur Auswahl ei
nes Begriffes aus einer Liste kann man diese sequentiell
vorwärts oder rückwärts durchsuchen. Ein Benutzer kann
dabei grundsätzlich nur solche Begriffe als Eingabe aus
wählen, die in der vom System verwalteten Begriffsliste
enthalten sind, und ihm daher vom System vorgeschlagen
werden können.
Ein Nachteil eines solchen Verfahrens vom Stand der Tech
nik besteht darin, daß ein Benutzer immer wieder Buchsta
ben eingeben muß, um den von ihm gesuchten Begriff näher
zu präzisieren, oder statt dessen die vom System vorge
schlagene Begriffsliste sequentiell absuchen muß, bis er
den Suchbegriff für eine Eingabe selektieren kann. Das
Eingeben von Buchstaben ist jedoch unter Umständen auf
grund einer Mehrfachbelegung von Tasten mühsam und kann
unter Umständen sehr lange dauern, da möglicherweise eine
große Anzahl von Benutzereingaben nötig sind, bis der
richtige Begriff gefunden ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des An
spruchs 1 und die entsprechende Vorrichtung gemäß An
spruch 9 weisen gegenüber den bekannten Lösungsansätzen
den Vorteil auf, daß die Anzahl der benötigten Eingaben
und damit die benötigte Zeit für die Auswahl von Daten,
wie beispielsweise Städtenamen reduziert wird. Das erfin
dungsgemäße Verfahren kommt dabei mit den vorhandenen
Ein- und Ausgabemedien derzeitiger Endgeräte aus und ist
in Bezug auf benötigte Computer-Resourcen wie Speicher
verbrauch und Rechenzeit kaum komplexer als die bisheri
gen Lösungen. Die Erfindung eignet sich insbesondere für
Fälle, bei denen nur ein geringer Bedienkomfort für die
Benutzerschnittstelle vorhanden ist.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee be
steht darin, Entscheidungsbäume für die Datenauswahl aus
einer sortierten Liste der Daten zu verwenden.
Wenn zum Beispiel der Startort einer Reise oder das Rei
seziel bei einem Fahrzeug-Navigationssystem eingegeben
werden soll, so hat das Navigationssystem eine beispiels
weise alphabetisch sortierte Liste dieser Ortsangaben ge
speichert. Erfindungsgemäß wird nun aus der Liste ein
Entscheidungsbaum und in bevorzugter Weise ein Binärbaum
generiert, der das Durchlaufen der Liste auf der Suche
nach dem richtigen Suchbegriff beschleunigt, und zwar
insbesondere dann, wenn die Liste von Daten sehr lang
ist.
Beginnend bei der Baumwurzel, die dem Begriff in der Mit
te der Liste entspricht, wird dem Benutzer der zugehörige
Name, zum Beispiel 'Köln', auf einem Display als Startda
tum für das Verfahren präsentiert. Der Benutzer kann dann
mittels zweier Tasten entscheiden, ob der von ihm gesuch
te Begriff alphabetisch vor oder nach dem aktuell ange
zeigten liegt, woraufhin mit dem entsprechenden, vom Be
nutzer ausgewählten Teilbaum, also der ersten beziehungs
weise zweiten Hälfte, d. h., Teilreihe der Liste ebenso
verfahren wird. Es werden also weitere Vorschlagsdaten
dargestellt, die für die jeweilige Teilreihe kennzeich
nend sind.
Dabei können die Vorschlagsdaten direkt aus dem mittleren
Bereich der Teilreihe stammen und insbesondere direkt die
Mitte der Teilreihe bilden. Wenn die Teilreihe also bei
spielsweise aus fünf Datenelementen besteht, so kann di
rekt das dritte Datenelement zur Auswahl vorgeschlagen
werden. Besteht sie aus einer geraden Anzahl von Elemen
ten, z. B. aus 10 Elementen, so kann wahlweise das fünfte
oder sechste Element vorgeschlagen werden.
Um eine bessere Übersichtlichkeit zu erreichen, können
alternativ oder zusätzlich auch das jeweilige Anfangsele
ment und Endelement einer Teilreihe dargestellt werden,
was im oben genannten Beispiel der Nummer 1 beziehungs
weise der Nummer 5 entspricht.
Unter Zugrundelegung des erfinderischen Prinzips, einen
gewünschten Begriff durch wiederholte Suchentscheidungen
gemäß einem Binärbaum zu selektieren, können ganz allge
mein die folgenden Vorteile erreicht werden:
Ein Suchbegriff kann auch in Listen mit einer großen An
zahl von Suchbegriffen schnell ausgewählt werden. Des
weiteren ist ein Einsatz von einfacher, kostengünstiger
Hardware möglich, da nur drei Tasten für die Eingabe und
ein Textdisplay für die Ausgabe benötigt werden.
Weiter ist für die Erstellung des Entscheidungsbaums kei
ne spezielle Aufarbeitung der Listenelemente erforder
lich. Die Listenelemente sollten lediglich in einer vorgegebenen
und dem Benutzer bekannten Sortierreihenfolge
zur Verfügung stehen, um die Vorschlagsdaten, die die je
weiligen Teilbäume kennzeichnen, einfach ermitteln zu
können. Wenn die Suchbegriffe beispielsweise gemäß einer
verketteten Liste oder einem Array gespeichert sind, er
laubt das erfindungsgemäße Auswahlverfahren einen schnel
len bzw. direkten Speicherzugriff.
Des weiteren ist das erfindungsgemäße Verfahren offen da
für, um in einem System eingesetzt zu werden, daß dem Be
nutzer erlaubt, neue Begriffe in die Liste einzugeben.
Schließlich kann das erfindungsgemäße Verfahren auch nur
zusätzlich zu einem alternativen Auswahlverfahren einge
setzt werden, da die vorhandene Hardware, beispielsweise
die Ein- und Ausgabeeinheiten, der Speicher sowie der Mi
kroprozessor eines Navigationssystems sämtliche Funkti
onsmöglichkeiten des erfinderischen Verfahrens unter
stützt.
In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Weiter
bildungen und Verbesserungen des jeweiligen Gegenstandes
der Erfindung.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung kann eine gewisse
Fehlertoleranz bei Benutzer-Entscheidungen erreicht wer
den, indem es dem Benutzer ermöglicht wird, bei Erreichen
der untersten Ebene des Baumes, daß heißt seiner Blätter-
Elemente, sich sequentiell in der Liste weiter zu bewegen.
Dies kann beispielsweise dann gewährt werden, wenn
eine Teilreihe aus Benutzersicht nur noch aus wenigen,
also z. B., aus drei bis etwa zehn Elementen besteht.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung können be
stimmte Daten in der Liste gewichtet werden, je nach den
gewünschten Kriterien. Beispielsweise kann die Häufig
keit, mit der bestimmte Daten ausgewählt wurden, das Ge
wicht dieser Daten steigern. Alternativ kann auch eine
default-mäßige Gewichtung bei Auslieferung eines Fahr
zeugnavigationssystems vorhanden sein, die beispielsweise
Großstädten gegenüber kleineren Orten den Vorzug gibt.
Eine solche Gewichtung kann in vorteilhafter Weise da
durch erfolgen, daß die Daten verschieden oft in die Li
ste aufgenommen werden, wobei jedoch die Sortierreihen
folge erhalten bleibt.
So könnte beispielsweise ein kleines Dorf oder eine
Kleinstadt jeweils nur einmal in der Liste vorkommen, wo
gegen Großstädte häufiger vorkommen. Beispielsweise kön
nen Orte entsprechend ihrer Größe in eine feine Größen
skala, die beispielsweise zehn Stufen umfaßt, mehrfach
nacheinander in die Liste eingetragen werden. Wenn die
Anzahl der identischen Datenelemente sich beispielsweise
aus einer quadratischen Funktion der Größenklasse gk er
gibt, so wird eine Stadt der obersten Größenklasse gk = 10
also hundert mal nacheinander in der Liste stehen. Eine
kleinere Stadt mit kg = 4 wird hingegen nur sechzehn mal
aufgeführt, wogegen die Vielzahl der kleinen Orte mit der
Größenklasse gk = 1 jeweils nur einmal in der Liste auftau
chen.
Wegen der zahlenmäßigen Überlegenheit der kleineren Orte
im Verhältnis zu den großen Städten wird die Grundliste
der Städte nicht übermäßig vergrößert, wenn eine solche
Gewichtung stattfindet. Beispielsweise kann eine solche
gewichtete Liste nur den doppelten Umfang haben wie eine
ungewichtete Liste.
Durch ein solches Vorgehen werden große Orte beziehungs
weise vom Benutzer häufig angefahrene Orte im allgemeinen
höher in der Baumstruktur auftauchen und sind damit
schneller zu finden als kleinere Orte.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in vorteilhafter Wei
se in allen solchen Datenverarbeitungssystemen eingesetzt
werden, die nur über einen reduzierten Bedienkomfort hin
sichtlich der Eingabe von Daten verfügen. Daher ist es
prinzipiell für eine Vielzahl von Systemen geeignet, ein
schließlich tragbarer Kleincomputergeräte, sowie Geräte
der mobilen Kommunikation wie beispielsweise Handys,
Hand-Held-Computer, Palmtops, Organizer, sowie Screen-
Phones, etc.. Der Einsatz des erfindungsgemäßen Verfah
rens empfiehlt sich um so mehr, je dringender der Bedarf
besteht, eine Eingabe beziehungsweise Selektion eines Be
griffs schnell und/oder unkompliziert durchführen zu kön
nen.
Die Daten, die vom erfindungsgemäßen Verfahren verwendet
werden können, sind in keinster Weise eingeschränkt. Ins
besondere Ortsangaben oder Namensangaben bieten sich je
doch an. Es kann jedoch auch ein beliebiges Begriffsver
zeichnis, wie beispielsweise ein umfangreicher Sachindex,
wie er oft in Online-Hilfesystemen vorkommt, erfindungs
gemäß verwendet werden.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung kann die Display-
Einrichtung nur einzeilig aufgebaut sein, falls es die
lokalen, am Ort des Gebrauchs des Systems vorhandenen
Verhältnisse erfordern.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung kann ein Fahrzeug-
Navigationssystem erfindungsgemäß zunächst dafür benutzt
werden, einen Städtenamen, und bei oder vor Erreichen der
Stadt einen Straßennamen auszuwählen. Natürlich kann auch
beides vor Fahrtantritt durchgeführt werden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung enthält
das Fahrzeug-Navigationssystem ein Bedienelement zur Kor
rektur einer Benutzereingabe. Dies kann beispielsweise
durch eine zusätzliche Taste oder durch zweimaliges,
schnell hintereinander folgend ausgeführtes Drücken einer
bereits vorhandenen Taste geschehen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung kann bei
spielsweise ein Fahrzeug-Navigationssystem ein Bedienele
ment zur Spracheingabe und/oder ein Bedienelement zur
Sprachausgabe enthalten. Dadurch wird das System insbe
sondere während der Fahrt leichter einsetzbar, da der
Blick des Fahrers beziehungsweise des Benutzers auf der
Straße ruhen kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnun
gen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung nä
her erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Blockdarstellung eines Ge
samtsystems, innerhalb dessen das erfindungsge
mäße Verfahren zur Anwendung kommen kann;
Fig. 2 schematisch das Aussehen einer Benutzerschnitt
stelle mit einzeiligem Display;
Fig. 3 den Aufbau einer Baumstruktur mit sieben Städ
tenamen als Knoten;
Fig. 4 schematisch eine Benutzerschnittstelle mit
vierzeiligem Display;
Fig. 5 eine Baumstruktur für die Ausgabe der Knotenbe
zeichnungen von jeweiligen Listenhälften; und
Fig. 6 Baumstrukturen, wie sie sich aus einer beliebig
gewählten Gewichtung ergeben können.
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche
oder funktionsgleiche Komponenten.
Fig. 1 zeigt eine schematische Blockdarstellung eines Ge
samtsystems, innerhalb dessen das erfindungsgemäße Ver
fahren zur Anwendung kommen kann.
Das Gesamtsystem enthält einen Speicher 10, der eine Men
ge an Suchbegriffen speichert und auf den ein Mikropro
zessor 12 zumindest lesend zugreifen kann. Eine Bedien
einheit 14 ist vorgesehen, die über eine Eingabeeinheit
16 verfügt, die ihrerseits mit dem Mikroprozessor 12 ver
bunden ist. Des weiteren ist der Mikroprozessor 12 mit
einer Ausgabeeinheit 18 verbunden, um Informationen an
den Benutzer auszugeben. Die Bedieneinheit 14, die Einga
beeinheit 16 sowie die Ausgabeeinheit 18 stellen die we
sentlichen Elemente der Benutzerschnittstelle dar. Alle
Anweisungen oder Daten, die vom Benutzer in das System
eingegeben werden, werden im Mikroprozessor 12 verarbei
tet und gegebenenfalls im Speicher 10 gespeichert.
Fig. 2 zeigt schematisch das Aussehen einer Benutzer
schnittstelle mit einzeiligem Display.
Die schematisch dargestellte Benutzerschnittstelle kann
in einem Endgerät 20 enthalten sein, das in unmittelbarer
Nähe des Armaturenbretts für den Fahrer zugänglich ist.
Dieses Endgerät 20 verfügt über ein Display 18, zwei Ta
sten zum Hoch- 24 beziehungsweise Hinunterblättern 25 so
wie über eine OK-Taste 26. Das Display zeigt in Fig. 2
einen Städtenamen, hier 'KÖLN', als Element einer Liste
von Städtenamen, die im Speicher 10 in alphabetischer
Reihenfolge gespeichert ist.
Fig. 3 zeigt den Aufbau einer Baumstruktur aus Städtena
men mit sieben Knoten.
Ausgangspunkt für das Verfahren gemäß dieses Ausführungs
beispiels ist die oben erwähnte Liste von Städtenamen.
Diese ist vorzugsweise alphabetisch sortiert und kann im
Speicher 10 beispielsweise als Array oder als verkettete
Liste mit den üblichen weiteren Angaben zur Speicher
platzreferenzierung versehen sein. Diese Liste ist mit
dem Bezugszeichen 28 versehen und im linken Teil von Fig.
3 abgebildet. Anstatt diese Liste wie bei Verfahren im
Stand der Technik nun sequentiell zu durchsuchen, wird
gemäß dieses Ausführungsbeispiels zur Laufzeit des, Ver
fahrens ein binärer Entscheidungsbaum derart generiert,
daß jedem Knoten des Baumes ein Begriff aus der Liste zu
geordnet wird. Jeder Knoten verweist auf seinen alphabe
tischen Vorgänger und Nachfolger gemäß der sogenannten
Infix-Notation.
Die Baumstruktur ist als ganzes mit Bezugszeichen 30 dar
gestellt.
Die Wurzel des Baums ist der Begriff 'Köln', und die
Blätter sind 'Berlin', 'Hannover', 'München' und 'Stutt
gart'. Dazwischen liegen die Knoten 'Frankfurt' und
'Nürnberg'.
Angenommen, der Benutzer möchte die Stadt München für ei
ne Eingabe in das System selektieren. Dann wird ausgehend
von der Wurzel des Baumes zunächst der Begriff 'Köln' auf
dem Display 18 dargestellt. Da Köln nicht dem gesuchten
Begriff 'München' entspricht, drückt der Benutzer nicht
die OK-Taste 26, sondern die Ab-Taste 25, die in Fig. 2
unterhalb der OK-Taste abgebildet ist, weil sie einer
Suchrichtung im Alphabet von K nach M, den jeweiligen An
fangsbuchstaben von Köln beziehungsweise München, ent
spricht.
Durch diese Benutzereingabe wird im Baum in einer ent
sprechenden Weise verzweigt, da nur noch diejenige Teil
reihe der Städteangaben ausgewählt werden soll, die zwi
schen dem Nachfolger von Köln und der Stadt am Ende des
Alphabets, hier Stuttgart, liegt. Das Betätigen der Auf-
Taste 24 oder Ab-Taste 25 definiert also eine Teilreihe
von Begriffen in der vorbestimmten Sortierreihenfolge,
wobei diese Teilreihe in einer geeigneten Form als Teil
einer Binärbaum-Struktur für den Benutzer darstellbar
ist.
Natürlich könnte das Alphabet auch von unten nach oben
'verlaufen' anstelle wie hier, von oben nach unten.
Die nun zur Disposition stehende Teilreihe besteht also
aus den Städten München, Nürnberg, Stuttgart, wobei das
System dem Benutzer als nächstes die Stadt Nürnberg aus
dem mittleren Bereich der Teilreihe als Vorschlagsdatum
beziehungsweise Vorschlagssuchbegriff auf dem Display 18
anzeigt. Da München in alphabetischer Reihenfolge vor
Nürnberg liegt, wählt der Benutzer nun die Auf-Taste 24
und bekommt die verbleibende Stadt München zur Bestäti
gung im Display angezeigt.
Wie aus dem obigen Verfahrensablauf hervorgeht, können
die Schrittfolge bestehend aus der Verarbeitung der Be
nutzereingabe sowie der Darstellung der neuen Vorschlags
daten, die jeweils die neuen Teilreihen kennzeichnen, re
kursiv so lange wiederholt werden, bis der gewünschte Be
griff erreicht ist. Da die Höhe des Baums, die dem Maxi
malwert der Eingabevorgänge entspricht H = (log2(n + 1)) ent
spricht, wobei n die Anzahl der Elemente der Liste be
zeichnet, kann insbesondere bei einer hohen Anzahl von
Listenelementen mit wenigen Eingabevorgängen ein beliebi
ger Suchbegriff schnell aufgefunden werden. Bei einer Li
ste mit beispielsweise 50.000 Elementen sind maximal 16
Eingabevorgänge nötig.
Wie der Fachmann erkennt, braucht der oben erwähnte Bi
närbaum nicht explizit im Speicher als solcher logisch
programmiert sein. Es kann in einfacher Weise ein sor
tierter Array verwendet werden, wobei zur Laufzeit des
Verfahrens, daß heißt also während der Bedienung des Ge
räts 20 die Listenelemente gemäß einer Baumstruktur abge
arbeitet werden. Da Array-Elemente gewöhnlich über deren
Platznummer identifizierbar sind, ist die zugehörige Pro
grammierarithmetik mit nur sehr geringem Aufwand verbun
den.
So ist die Wurzel des Baums genau das mittlere Element
der Liste, das sich ergibt aus Mitte = (erstes + letztes)
/2.
Die Liste der 'Vorgänger' sind die Elemente an den Posi
tionen 1 bis Mitte -1, die Nachfolger sind entsprechend
an den Positionen Mitte +1 bis zum letzten Element. Mit
den Teil-Listen oder Teil-Reihen wird ebenso verfahren,
also wird immer wieder das mittlere Element gesucht, um
dann die jeweilige Teil-Reihe in zwei Hälften zu teilen.
Fig. 4 zeigt schematisch eine Benutzerschnittstelle mit
vierzeiligem Display.
Gemäß diesem weiteren Ausführungsbeispiel werden dem Be
nutzer nicht wie im vorhergehenden Ausführungsbeispiel
das mittlere Element einer jeweils aktuellen Reihe zur
Auswahl angezeigt, sondern direkt die obere und untere
Hälfte der Liste in Form des jeweils ersten und letzten
Eintrags oder Elements der Liste. Diese Vorgehensweise
bietet den Vorteil, daß der Benutzer immer sofort weiß,
ob er nicht einen Eingabefehler begangen hat, da er die
aktuellen Intervallgrenzen sofort sieht. Dies wird im
folgenden näher mit Bezug zu Fig. 5 erläutert.
Fig. 5 zeigt eine Baumstruktur für die Ausgabe der Kno
tenbezeichnungen von jeweiligen Listenhälften.
In analoger Reihenfolge zum obigen Beispiel würden an
stelle von 'Köln' dem Benutzer nun zwei Pärchen angeboten
werden, nämlich das Pärchen 32, bestehend aus Berlin und
Köln, sowie das Pärchen 34, bestehend aus München und
Stuttgart, vgl. auch Fig. 4.
Eine zu Fig. 3 analoge Darstellung ist in Fig. 5 für die
ses Ausführungsbeispiel gegeben. In der dort dargestell
ten Baumstruktur sind die Städtenamen durch deren An
fangsbuchstaben abgekürzt. Bei diesem Verfahren wären al
le Begriffe erst in den Blättern des Baumes zu finden.
Auch in diesem Beispiel müßte der Benutzer die Bild-Ab-
Taste 25 drücken, um die untere Teilreihe mit dem An
fangselement München und dem Endelement Stuttgart auszu
wählen. In diesem Falle würden nur noch zwei Blätter des
Baums, nämlich die Städte München und Nürnberg zur Aus
wahl angeboten, und der Benutzer könnte durch nochmaliges
Drücken der Auf-Taste 24 die Stadt München als Eingabe
selektieren.
Wie sich aus der Binärbaumdarstellung leicht erkennen
läßt, entspricht jede Kante, die während des Entscheidungsprozesses
durchlaufen wird, einer vom Benutzer zu
treffenden Entscheidung. Die durchlaufenen Kanten sind in
Fig. 5 mit a), b) und c) bezeichnet.
Wie weiter oben erwähnt, können in vorteilhafter Weise
die zu selektierenden Daten nach einem vorgegebenen Sche
ma gewichtet werden, um den Selektionsprozeß zu beschleu
nigen. Ein Kriterium für ein größeres Gewicht bestimmter
Städtenamen kann beispielsweise ihre Einwohnerzahl sein
oder, wie oft eine bestimmte Stadt schon als Zielort in
das System eingegeben worden ist.
Auch andere Kriterien sind denkbar, beispielsweise eine
automatische Priorisierung durch höhere Gewichtung der
Orte, die sich in einer bestimmten geographischen Region
befinden. Dies empfiehlt sich vor allem dann, wenn der
Benutzer des Systems in dieser geographischen Schwer
punktregion signifikant öfter fährt als in anderen Gebie
ten. Auch mehr als eine geographische Region kann auf
diese Weise zum Schwerpunkt gemacht werden.
Dieses Gewichtungsprinzip wird ohne Bezug auf geographi
sche Gewichtung anhand von Fig. 6 im folgenden genauer
beschrieben.
Fig. 6 zeigt Baumstrukturen, wie sie sich aus einer be
liebig gewählten Gewichtung ergeben können.
Die weiter oben bezeichnete Menge der Städte sei nun
durch eine Liste M = {A, B, C, D, E, F, G} symbolisiert.
Durch eine willkürlich gewählte dreifache Gewichtung von
C und doppelte Gewichtung von A und E ergibt sich eine
neue Liste M' = {A, A, B, C, C, C, D, E, E, F, G}. Im
linken Teil von Fig. 6 ist der Baum dargestellt, wie er
sich ohne Gewichtung ergeben würde. Im rechten Teil der
Figur ist der Baum dargestellt, wie er sich mit der oben
beschriebenen Gewichtung dem Benutzer darstellt. Wie aus
der Figur leicht erkennbar ist, verschiebt sich das Ele
ment C nach oben, so daß es als Startwert vorgeschlagen
wird. Auch die Elemente A und E verschieben sich um eine
Ebene nach oben. Daher werden sie unter Beibehaltung des
selben Auswahlmechanismus, wie er oben beschrieben wurde,
schneller aufgefunden und können daher schneller als Ein
gabe selektiert werden.
Das gemäß dieser Variante gebildete Auswahlverfahren
startet mit dem sechsten Element (C) und hat eine Vorgän
gerliste {A, A, B, C, C}, sowie eine Nachfolgerliste {D,
E, E, F, G}. In einem Zwischenschritt werden nun aus bei
den Listen alle Elemente, die gleich dem mittleren sind,
also alle C-Elemente, gestrichen. Daraus ergibt sich, daß
die Vorgängerliste sich auf {A, A, B} reduziert. Dann
wird das Verfahren analog zum oben beschriebenen Verfah
ren fortgesetzt, wobei nach Auswahl eines neuen Mitten
elements die mit dem Mittenelement identischen Elemente
wiederum aus der Vorgängerliste und der Nachfolgerliste
gestrichen werden.
Obwohl die vorliegende Erfindung anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels vorstehend beschrieben wurde, ist
sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Wei
se modifizierbar.
Ein solcher, vom Benutzer individuell angepaßter Satz ge
wichteter Auswahldaten oder Baum kann auch explizit in
dem an Bord des Kraftfahrzeugs befindlichen Navigations
system gespeichert werden. Die Art der Speicherung kann
beispielsweise damit erfolgen, daß zu jedem Element einer
Liste die Platznummern aus dem Array, die zu dem direkten
Vorgänger und direkten Nachfolger gehören, abgespeichert
werden.
Auch könnten die Tasten 24, 26 und 25 auch als links/
Mitte/rechts-Anordnung dargestellt sein, um die ge
dankliche Assoziation zu einem Alphabet, das von links
(A) nach rechts (Z) verläuft, zu erleichtern.
In weiterer Abwandlung des erfinderischen Prinzips kann
die Ausgangsliste auch mit Bäumen dargestellt werden, bei
denen ein Knoten mehr als nur zwei Ausgangskanten be
sitzt. Eine entsprechende Anzahl von Navigationstasten
24, 25 müßte dann vorgesehen werden. In vorteilhafter
Weise könnten pro Knoten vier Ausgangskanten und vier
Auswahltasten vorgesehen sein, wobei die Auswahltasten
jeweils einer vorgegebenen Richtung rechts/links,
oben/unten entsprechen.
Des weiteren kann beispielsweise das erfinderische Aus
wahlverfahren dadurch ergänzt werden, daß vor dem oben
beschriebenen Auswahlprozeß zunächst ein Filter auf die
Ausgangsdatenmenge angewendet wird, der einen Großteil
der vorhandenen Daten von dem Auswahlprozeß ausschließt.
Beispielsweise könnte ein geographischer Filter für ein
Kraftfahrzeugnavigationssystem vorteilhaft angewendet
werden. Dazu bräuchte lediglich zu jedem Ort eine geogra
phische Kennung in der Liste mit abgespeichert sein, die
als Filterargument dient. Natürlich sind je nach Einsatz
zweck des eingesetzten Systems sowie je nach der Natur
der im System befindlichen Daten beliebige andere Filter
kriterien denkbar.
Claims (14)
1. Verfahren zum Auswählen von benutzergewünschten Daten
aus einer Vielzahl (28) von Daten, die der Reihe nach ge
mäß einer vorbestimmten Sortierreihenfolge sortierbar
sind, mit dem Schritt des Darstellens von Startdaten;
gekennzeichnet durch die erforderlichen falls wiederholte Ausführung der folgenden Abfolge von Schritten:
Verarbeiten einer Benutzereingabe, die dem System bekannt macht, ob die dargestellten Daten vom Benutzer als ge wünscht ausgewählt sind, oder andernfalls eine gemäß der Sortierreihenfolge vor oder nach den dargestellten Daten befindliche Teilreihe definiert, und
Darstellen von Vorschlagsdaten, die kennzeichnend für die Teilreihen sind.
gekennzeichnet durch die erforderlichen falls wiederholte Ausführung der folgenden Abfolge von Schritten:
Verarbeiten einer Benutzereingabe, die dem System bekannt macht, ob die dargestellten Daten vom Benutzer als ge wünscht ausgewählt sind, oder andernfalls eine gemäß der Sortierreihenfolge vor oder nach den dargestellten Daten befindliche Teilreihe definiert, und
Darstellen von Vorschlagsdaten, die kennzeichnend für die Teilreihen sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Vorschlagsdaten
aus dem mittleren Bereich der Teilreihe stammen.
3. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, wobei Daten
sequentiell durch Benutzereingaben dargestellt werden,
wenn die Teilreihe nur noch wenige Aus
wahlelemente enthält.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
bestimmte Daten mehrfach nacheinander zum Zwecke einer
Gewichtung in die Ausgangsreihe (28) aufgenommen sind.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
die Gewichtung bestimmter Daten durch mehrmaliges Auswäh
len dieser Daten erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche in ei
nem Datenverarbeitungssystem mit reduziertem Bedienkom
fort hinsichtlich der Eingabe von Daten.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
die Daten Ortsangaben sind.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
die Daten Namensangaben sind.
9. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem
der vorstehenden Ansprüche, enthaltend
eine Displayvorrichtung (18) zum Darstellen von Daten,
Bedienelemente (24, 25, 26) für eine Benutzereingabe und
eine Verarbeitungseinrichtung (12) zum Verarbeiten von
Benutzereingaben.
10. Vorrichtung nach dem vorstehenden Anspruch, wobei die
Displayeinrichtung (18) einzeilig aufgebaut ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, wobei die Displaydar
stellung derart eingerichtet ist, daß Anfangs- und End
elemente (32, 34) von mindestens zwei Teilreihen dar
stellbar sind.
12. Fahrzeugnavigationssystem, enthaltend eine Vorrich
tung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei für ei
ne Fahrt erst ein Städtename und bei oder vor Erreichen
der Stadt ein Straßenname auswählbar sind.
13. Fahrzeugnavigationssystem nach dem vorstehenden An
spruch, weiter enthaltend ein Bedienelement zur Korrektur
einer Benutzereingabe.
14. Fahrzeugnavigationssystem nach dem vorstehenden An
spruch, weiter enthaltend ein Bedienelement zur Sprach
eingabe sowie eine Sprachausgabeeinrichtung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000116177 DE10016177A1 (de) | 2000-03-31 | 2000-03-31 | Verfahren und Vorrichtung zum Auswählen von Daten über eine Benutzerschnittstelle zu einem mikroprozessogestützten System |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000116177 DE10016177A1 (de) | 2000-03-31 | 2000-03-31 | Verfahren und Vorrichtung zum Auswählen von Daten über eine Benutzerschnittstelle zu einem mikroprozessogestützten System |
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Family Applications (1)
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DE2000116177 Withdrawn DE10016177A1 (de) | 2000-03-31 | 2000-03-31 | Verfahren und Vorrichtung zum Auswählen von Daten über eine Benutzerschnittstelle zu einem mikroprozessogestützten System |
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DE (1) | DE10016177A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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