DE10015778A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Handhaben von Gepäckstücken auf Flughäfen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Handhaben von Gepäckstücken auf FlughäfenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Handhaben von Gepäckstücken in der Gepäckabwicklung auf Flughäfen, insbesondere beim Entladen oder Umladen der Gepäckstücke, welche in Containern, sogenannten ULD (= unitized load device), oder lose auf Gepäckkarren angeordnet sind, wobei die Container mittels Anhängern (= Dolly) transportiert werden und zu einer Gepäckförderanlage gebracht werden, wo der Gepäckkarren bzw. der Anhänger (Dolly) mit dem mit Gepäckstücken beladenen Container jeweils seitlich im Abstand neben einem zur Gepäckförderanlage gehörigen Förderband angeordnet wird, von welchem die Gepäckstücke weiterbefördert werden, zum Beispiel zur Gepäckausgabe. Hierbei ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Anhänger (Dolly) unmittelbar an die Entladevorrichtung herangefahren wird, so daß der Anhänger (Dolly) mit einer Ladestation fluchtet, daß der Container nach Erreichen der Ladestation auf diese verschoben und daran gesichert wird und daß der Container in Förderrichtung gekippt wird, so daß die darin befindlichen Gepäckstücke schwerkraftabhängig in Kipprichtung auf ein zur Gepäckförderanlage gehöriges angrenzendes Förderband rutschen, über welches sie zur Gepäckausgabe gefördert werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Handhaben von Gepäckstücken in der Ge
päckabwicklung auf Flughäfen, insbesondere beim Entladen oder Umladen der Ge
päckstücke, welche wahlweise in Containern, sogenannten ULD (= unitized load
device) oder lose auf Gepäckkarren, angeordnet sind, wobei die Container mittels
auch als "Dolly" bezeichneter Anhänger transportiert werden und zu einer Gepäck
förderanlage gebracht werden, wo der Anhänger mit dem mit Gepäckstücken bela
denen Container oder der Gepäckkarren seitlich im Abstand neben einem zur Ge
päckförderanlage gehörigen Förderband angeordnet wird, von welchem die Ge
päckstücke weiterbefördert werden, zum Beispiel zur Gepäckausgabe. Ferner be
trifft die Erfindung auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Das stetige Wachstum des internationalen Luftverkehrs hat dazu geführt, daß die
Gepäckabwicklung, insbesondere auf Flughäfen mit Drehkreuzfunktion, das heißt
mit erhöhter Anzahl von Umsteigern unter den Fluggästen, zunehmend standardi
siert und automatisiert wird. Gerade beim Umsteigen ist die für den Gepäcktransport
zur Verfügung stehende Zeit häufig knapp bemessen.
Die angestrebte Standardisierung und Automatisierung auf den Flughäfen wurde
bislang insbesondere für die Bereiche Gepäckannahme beim Abflug einerseits und
Sortierung und Verladung im Flugzeug anderseits verwirklicht; insbesondere durch
die Einführung der bereits erwähnten Container für den Transport von Frachtgut und
Gepäck konnte beim Beladen der Flugzeuge ein Fortschritt erzielt werden.
An der Schnittstelle zwischen diesen beiden Bereichen jedoch, nämlich zwischen
der Gepäckannahme beim Abflug einerseits und der Sortierung und Beladung des
Flugzeugs anderseits, ist das manuelle Umladen der Gepäckstücke zwischen Con
tainern und Gepäckkarren einerseits und der Gepäckförderanlage andererseits bis
lang immer noch erforderlich.
Nach der bisherigen Verfahrensweise fährt ein Zug mit mehreren Dollies oder Ge
päckwagen längs an ein Förderband. Hierbei wird zwischen dem Zug und dem För
derband ein Arbeitsbereich freigehalten, der unter Umständen als Podest mit ca.
150 mm Höhe erhöht ausgebildet ist. In dieser Position wird das Gepäck bezie
hungsweise Frachtgut manuell aus den Containern bzw. von den Gepäckkarren auf
das Förderband der Gepäckförderanlage umgeladen. Dies erfordert stets einen
nicht unerheblichen Kraftaufwand, da das Gewicht des Gepäcks beziehungsweise
Frachtguts üblicherweise bis zu 30 kg/Stück beträgt.
Handelt es sich um Umsteigergepäck muß die Entladung zudem in sehr kurzer Zeit
erfolgen, damit das Gepäck rechtzeitig zu den vorgesehenen Anschlußflügen ge
langen kann. Hierzu ist ein erhöhter Personalaufwand erforderlich.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung ein Verfah
ren sowie eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, welche die
Lücke in der automatisierten Gepäckabfertigung für den Ankunftsbereich schließen
und das Verfahren vereinfachen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmaie des
Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Gemäß der Erfindung wird der mit dem Container beladene Dolly unmittelbar an die
Entladestation der Gepäckförderanlage herangefahren, bis der Dolly mit einer La
destation fluchtet, so daß die Ladebereiche beider Einrichtungen örtlich überein
stimmen. Nachdem der Dolly die Ladestation erreicht hat und auf diese ausgerichtet
ist, wird der Container geöffnet, auf die Ladestation verschoben und an dieser gesi
chert. Die Ladestation, die zur Gepäckförderanlage gehört, ist mit einer Schwenk
vorrichtung versehen, mittels welcher der daran gesicherte Container in Förderrich
tung gekippt wird, so daß die darin befindlichen Gepäckstücke und/oder das Fracht
gut infolge der Schwerkraft in Kipprichtung getrieben auf ein zur Gepäckförderanla
ge gehöriges angrenzendes Förderband rutschen, über welches sie zur Gepäck
ausgabe gefördert werden.
Der Schwenkwinkel des Containers wird dabei so eingestellt, daß sichergestellt ist,
daß die im Container befindlichen Gepäckstücke beziehungsweise das Frachtgut
den Container verlassen und nicht infolge Reibung so stark gebremst werden, daß
sie darin versehentlich liegenbleiben.
Der Schwenkwinkel für den Container ist prinzipiell abhängig einerseits von den be
stehenden Reibungsverhältnissen zwischen den einzelnen Gepäckstücken bezie
hungsweise zwischen den Gepäckstücken und dem Containerboden und anderer
seits von der möglichen Fallbeschleunigung, die das Gepäck beziehungsweise
Frachtgut beim schwerkraftbestimmten Verlassen des Containers erfährt. Vorteil
hafterweise wird ein Schwenkwinkel von ca. 15° bis 30° entsprechend 60° bis 75°
bezogen auf die Horizontale eingestellt.
Hierbei erweist es sich eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens als
äußerst vorteilhaft, bei welcher die Gepäckstücke beziehungsweise das Frachtgut
sukzessive aus dem Container auf das angrenzende Förderband aufgegeben werden,
was durch entsprechende Vorkehrungen, vorzugsweise am Container, erreicht
wird. Hierzu dient einerseits ein entsprechend eingestellter Schwenkwinkel des
Containers, der dafür sorgt, daß das Gepäck beziehungsweise Frachtgut zwar lang
sam aber stetig in Richtung Förderband gleitet, und andererseits eine angepaßte
Fördergeschwindigkeit des Förderbands, wodurch eine Vereinzelung des Förder
guts erreicht wird.
Entsprechend einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Gepäckkarren sehr dicht an der Ladestation entlang gefahren, so daß nur
ein minimaler Zwischenraum zwischen dem Gepäckkarren und der Ladestation ver
bleibt. Hierdurch wird sicher verhindert, daß beim Umladen kein Gepäck bezie
hungsweise Frachtgut in den bisher hier vorgesehenen Arbeitsraum gelangt und
somit zumindest vorübergehend verlorengeht oder zumindest den Umladevorgang
behindert und verzögert.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfah
rens wird vor dem Kippen des Containers in der Ladestation das Förderband mit
seinem an die Ladestation angrenzenden Ende in eine obere Endposition gebracht,
in welcher zunächst die oberste Lage der zu entladenden Gepäckstücke auf das
Förderband gelangt und von diesem abgefördert wird. Anschließend, wenn die
oberste Lage der zu entladenden Gepäckstücke auf diese Weise entladen ist, wird
eine mit dem Container zusammenarbeitende Lamellenwand, die als Gleitsperre für
die Gepäckstücke dient, sowie das Förderband entsprechend den einzelnen Lagen
der Gepäckstücke sukzessive bis zur untersten Lage der Gepäckstücke abgesenkt
gleichlaufend mit dem weiteren Entladungsvorgang des Containers.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens weist eine
Ladestation auf, die zu einer Gepäckförderanlage mit einem Förderband gehört und
zur Weiterförderung von Gepäckstücken dient, welche sich in einem mittels einem
Gepäckwagen an die Ladestation transportierten Container befinden, wobei der
Container eine Ladeöffnung aufweist.
Im Übrigen wird das im Container befindliche Transportgut nach Erreichen der Ge
päckförderanlage manuell entladen und auf das erwähnte Förderband abgelegt. Die
Ablegestelle bildet eine Ladestation. Die mit dem Umladen beschäftigten Personen
halten sich dabei in einem zwischen der Förderanlage und dem jeweiligen Gepäck
karren gebildeten Zwischenraum auf.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine weitere Aufgabe der Erfin
dung, die bekannte Gepäckförderanlage so zu gestalten, daß das zuvor erläuterte
Verfahren durchgeführt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Ladestation vorgesehen, die zur Aufnahme ei
nes Containers dient und mit einer Kippvorrichtung versehen ist, welche einen dar
auf angeordneten Container mitsamt darin befindlichen Gepäckstücken soweit
schwenkt, daß die Gepäckstücke in Schwenkstellung selbsttätig aus dem Container
herausgleiten können, wobei eine als Gepäcksicherung dienende, verstellbare La
mellenwand vorgesehen ist, welche den Gleitweg soweit versperrt, daß die Ge
päckstücke bzw. das Frachtgut sukzessive den Container verlassen.
Der Schwenkwinkel für den Container ist prinzipiell abhängig einerseits von den be
stehenden Reibungsverhältnissen zwischen den einzelnen Gepäckstücken bezie
hungsweise zwischen den Gepäckstücken und dem Containerboden und anderer
seits von der möglichen Fallbeschleunigung, die das Gepäck beziehungsweise
Frachtgut beim schwerkraftbestimmten Verlassen des Containers erfährt. Vorteil
hafterweise wird ein Schwenkwinkel von ca. 15° bis 30° entsprechend 60° bis 75°
zur Horizontalen eingestellt, so daß die Gepäckstücke in Schwenkstellung selbsttä
tig aus dem Container auf das angrenzende Förderband herausgleiten.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung nach der Erfindung ist das
Förderband mit seinem an der Ladestation angrenzenden Ende höheneinstellbar,
wobei vorteilhafterweise das an der Ladestation angrenzenden Ende des Förderbands
bei Entladungsbeginn sich in seiner oberen Endstellung befindet und sukzes
sive gleichlaufend mit dem Entladungsvorgang nach unten absinkt.
In Weiterbildung der Erfindung kann das an die Ladestation angrenzende Förder
band als Förderbrücke ausgebildet sein, die wahlweise elektromechanisch oder hy
draulisch betätigbar ist.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Lamellenwand in ihrer oberen Endstellung verriegelbar ist.
Vorteilhafterweise sind hierzu Bolzen vorgesehen, welche beiderseits angeordnet
sind und die Lamellenwand sichern.
Die Anbringung und Funktion dieser Verriegelungsbolzen ist derart vorgesehen, daß
sie ihre Verriegelungsposition infolge der Kippbewegung der Ladestation verfassen
und so das Absenken des Lamellenvorhangs gestatten. Hierbei kann es zweckmä
ßig sein, daß die Lamellenwand stetig oder stufenweise absenkbar ist.
In Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Absenkung der Lamel
lenwand zeitlich und räumlich auf den Entladevorgang abgestimmt.
Entsprechend einer Weiterbildung der Vorrichtung kann die Förderbrücke an ihrem
an die Ladestation angrenzenden Ende beiderseits je einen Mechanismus aufwei
sen, welcher zum Entriegeln der an der Lamellenwand angeordneten Bolzen sowie
zum Bewegen der Lamellenwand dient und demgemäß mit dem Container zusam
menarbeitet.
Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeich
net, daß die an die Ladestation angrenzende Förderbrücke mit zwei Gurtförderern
versehen ist, wobei vorteilhafterweise die an die Ladestation angrenzende Förder
brücke seitlich schwenkbar ist.
Bevorzugterweise kann vorgesehen sein, daß die Gurtförderer mit einer solchen
Fördergeschwindigkeit betrieben werden, daß eine Vereinzelung der Gepäckstücke
erreicht wird.
Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung
finden sich in der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles.
Anhand eines in der beigefügten Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
sollen die Erfindung, vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen sowie weite
re Vorteile der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigen
Fig. 1 die erfindungsgemäße Gepäckförderanlage in Ausgangsposition in
Seitenansicht,
Fig. 2 die Anlage gemäß Fig. 1 mit einem Container in Kippstellung von der
Seite,
Fig. 3 dis Anlage gemäß Fig. 2 in Endposition und
Fig. 4 die Anlage gemäß Fig. 1 mit positioniertem Gepäckkarren.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Gepäckförderanlage 10 in Seitenansicht darge
stellt, die einen Grundrahmen 12 mit darauf angeordneten weiteren Anlagenele
menten aufweist, darunter eine Ladestation 14 mit einer Ladeplattform 15.
Die Ladeplattform 15 der Ladestation 14 bildet den Entladeort für einen Gepäckwa
gen 16, auch Dolly genannt, auf welchem ein Container 18 für Gepäck und/oder
Frachtgut befördert wird und dessen Kontur in Fig. 1 gezeigt ist. Zum Entladen wird
der Dolly 16 mit dem darauf befindlichen Container 18 in Position gebracht, das
heißt, so abgestellt, daß der Container 18 mit der Ladestation 14 fluchtet und pro
blemlos vom Dolly 16 auf die Ladeplattform 15 der Ladestation 14 verschoben wer
den kann. Der Grundrahmen 12 ist ein verwindungssteifer Rahmen aus Stahlhohl
profilen, der zum Gepäckwagen 16 hin Führungsprofile für einen Verfahrwagen 20
besitzt, auf welchem der Container 18 vom Gepäckwagen 16 verfahren wird. Au
ßerdem ist hier ein Rammschutz 13 für die Entladestation vorgesehen.
Der Verfahrwagen 20 ist als Rahmen ausgebildet, der auf vier Rollen in Führungs
profilen gelagert ist. Auf dem Verfahrwagen 20 ist eine Lastaufnahme 22 gelagert.
An der Abförderseite der Ladestation 14 befindet sich ein schrägstehendes Füh
rungsprofil 26, das über Führungsrollen 27 mit einer Abförderbrücke 28 zusammen
arbeitet, indem die Führungsrollen 27 der Abförderbrücke 28 in dem Führungsprofil
26 geführt sind.
Die Lastaufnahme 22 ist von einer Plattform mit Kugelrollen gebildet, die auf dem
Verfahrwagen 20 schwenkbar gelagert ist. Um den Container 18 in seiner Position
zu halten, wird er mit hier nicht näher gezeigten Arretierungen gesichert. Anschlie
ßend kann er mitsamt der Lastaufnahme mittels elektromotorisch betriebenem Seil
zug 24 gekippt werden. Alternativ kann die Kippvorrichtung auch hydraulisch aus
geführt sein.
Um sicherzustellen, daß das im Container 18 befindliche Gepäck und/oder Fracht
gut beim Kippvorgang den Containers 18 nicht vorzeitig verläßt und dadurch den
betrieblichen Ablauf stört oder gefährdet, ist die Lastaufnahme 22 mit einer Gepäck
rückhaltevorrichtung 19 versehen, welche von einem aus Stahlprofilen bestehen
den, rolladenartigen Lamellenvorhang 19 gebildet ist, der mittels Rollen in Profilen
geführt wird. Nähere Details dieser Vorrichtung sind hier nicht gezeigt.
Die Führungsprofile sind fest mit der Lastaufnahme 22 verbunden. Ebenfalls nicht
näher gezeigte Verriegelungsmechanismen halten den Lamellenvorhang 19 in ge
schlossener Position. Sobald die Lastaufnahme 22 gekippt wird, beaufschlagen an
der Abförderbrücke 28 angeordnete Lösevorrichtungen 30 den Verriegelungsme
chanismus zur Sicherung des Lamellenvorhangs 19 und ermöglichen so, daß die
Gepäckrückhaltevorrichtung 19 um einen definierten Weg verschoben wird und
hierdurch das dahinter befindliche Gepäck oder Frachtgut freigibt.
Die Abförderbrücke 28 umfaßt einen ersten und einen zweiten Gurtförderer 31, 32
die das Gepäck aus dem gekippten Container aufnehmen und zu einem Abförder
band 33 bewegen. Unterschiedliche Laufgeschwindigkeiten der Gurtförderer 31, 32
unterstützen das Vereinzeln der Gepäckstücke. An der dem Abförderband 33 zu
gewandten Seite ist die Abförderbrücke 28 schwenkbar gelagert. Am oberen Ende
des ersten Gurtförderers 31 sind Führungsrollen 27 angeordnet. Hier befinden sich
auch zwei nicht näher gezeigte Mechanismen zum Entriegeln und Bewegen des
Lamellenvorhangs 19. Die Schwenkung der Abförderbrücke 28 erfolgt wahlweise
mittels einer elektromotorisch oder hydraulisch betriebenen Verstellvorrichtung 24.
In den Fig. 2 und 3 ist die zuvor beschriebene Anordnung in unterschiedlichen La
dezuständen in entsprechender Ansicht gezeigt, wobei für die gleichen Teile die
entsprechenden Bezugsziffern verwendet wurden. Anhand einer Beschreibung des
Verfahrensablaufes wird die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der hierauf gerichteten Vorrichtung erläutert.
Ein Gepäckwagenzug wird längs am Rammschutz entlang gefahren und z. B. mittels
Bodenmarkierungen so positioniert, daß ein Dolly 16 und die Lastaufnahme 22 mit
einander fluchten. Der Fahrer löst den auf dem Dolly 16 befindlichen Container 18,
öffnet den Container und schiebt diesen manuell vom Dolly 16 auf die Lastaufnah
me 22. Zur besseren Überbrückung ist der auf dem Boden montierte Rammschutz
mit Tragrollen versehen. Führungen in entsprechendem Abstand erleichtern es, den
Container auszurichten.
Der auf der Lastaufnahme 22 befindliche Container 18 wird nun mittels Verriegelun
gen gesichert. Daraufhin wird der Kippmechanismus 24 in Funktion gesetzt. Die
Lastaufnahme kippt und das Gepäck legt sich gegen den Lamellenvorhang 19 der
Gepäckrückhaltevorrichtung. In Ausgangsstellung ist der Lamellenvorhang in der
oberen Position gesichert. Beim Kippen wird diese Sicherung durch zwei am oberen
Ende der Abförderbrücke 28 befindliche Bolzen 30 gelöst, die gleichzeitig auch die
Haltefunktion für den Lamellenvorhang übernehmen (Fig. 2).
Daraufhin wird die Abförderbrücke 28 abgesenkt und damit die Öffnung an der
Containerseite freigemacht. Das lagenweise geladene Gepäck kann nun Lage für
Lage über den oberen Rand des Lamellenvorhangs 19 auf die Gurtförderer 31, 32
rutschen, die auf dem Rahmen der Abförderbrücke 28 montiert sind. Die Gurtförde
rer laufen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit um die Gepäckstücke zu verein
zeln.
Die Abförderbrücke senkt sich mit ihrer Oberkante bis unter das Bodenniveau des
Containers so daß das Gepäck restlos herausrutschen kann (Fig. 3).
Für den Fall, daß auf einem Flughafen sowohl Container als auch Gepäckwagen
automatisch entladen werden sollen, ist die Plattform 15 der Lastaufnahme 22
überfahrbar ausgelegt. Die Zufahrt für das Schleppfahrzeug muß dann über eine
Rampe oder über einen Hebemechanismus gewährleistet sein.
Der weitere Ablauf ist derselbe wie bei der Containerentladung mit der Ausnahme,
daß der Lamellenvorhang 19 nicht so tief abgesenkt wird. Die Oberkante der Abför
derbrücke 28 darf nur bis zur Kante der Ladefläche des Gepäckwagens abgesenkt
werden.
Gemäß einer Variante der Anlage könnte vorgesehen sein, daß die Containerentla
dung direkt vom Dolly erfolgt. Bei entsprechend vorhandenen baulichen Gegeben
heiten kann die Anlage für den Einbau in eine Grube modifiziert sein. Hierdurch ist
eine direkte Befahrbarkeit gewährleistet.
Erfindungsgemäß können Gepäckkarren mit lose geladenem Gepäck direkt auf die
Ladeplattform gefahren werden, worauf das zuvor beschriebene Entladeverfahren
ebenfalls angewendet wird.
10
Gepäckförderanlage
12
Grundrahmen
13
Rammschutz
14
Ladestation
15
Ladeplattform
16
Dolly
17
Gepäckwagen
18
Container
19
Gepäckrückhaltevorrichtung, Lammellenvorhang
20
Verfahrwagen
21
Verriegelung für Container
22
Lastaufnahme
24
Kippantrieb
26
Führungsprofil
27
Führungsrollen
28
Abförderbrücke
30
Entriegelung für Lammellenvorhang
31
erster Gurtförderer
32
zweiter Gurtförderer
33
dritter Gurtförderer
34
Antrieb zum Öffnen des Lamellenvorhangs
36
Abförderband
Claims (17)
1. Verfahren zum Handhaben von Gepäckstücken in der Gepäckabwicklung
auf Flughäfen, insbesondere beim Entladen oder Umladen der Gepäckstücke, wel
che in Containern, sogenannten ULD (= unitized load device), angeordnet sind, wo
bei die Container mittels als Dolly bezeichneten Anhängern transportiert werden und
zu einer Gepäckförderanlage gebracht werden, wo der Dolly mit dem mit Gepäck
und/oder Frachtgut beladenen Container jeweils seitlich im Abstand neben einem
zur Gepäckförderanlage gehörigen Förderband angeordnet wird, von welchem die
Gepäckstücke weiterbefördert werden, zum Beispiel zur Gepäckausgabe, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dolly unmittelbar an eine Entladevorrichtung herangefah
ren wird, so daß der Dolly mit einer Ladestation fluchtet, daß der Container nach
Erreichen der Ladestation auf diese und daran gesichert wird und daß der Container
in Förderrichtung gekippt wird, so daß die darin befindlichen Gepäckstücke schwer
kraftabhängig in Kipprichtung auf ein zur Gepäckförderanlage gehöriges angren
zendes Förderband rutschen, über welches sie zur Gepäckausgabe gefördert wer
den.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dolly dicht
an der Ladestation entlang gefahren wird, so daß lediglich ein minimaler Zwischen
raum zwischen dem Dolly und der Ladestation verbleibt.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß vor dem Kippen des Containers in der Ladestation das angrenzende För
derband mit seinem an die Ladestation angrenzenden Ende in eine obere Endposi
tion gebracht wird, in welcher die oberste Lage der zu entladenden Gepäckstücke
auf das Förderband gelangt und von diesem abgefördert wird, daß die Lamellenwand
der Lastaufnahme sowie das Förderband entsprechend den einzelnen Lagen
der Gepäckstücke sukzessive bis zur untersten Lage der Gepäckstücke abgesenkt
werden gleichlaufend mit dem Entladungsvorgang des Containers.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorherigen
Ansprüche mit einer Ladestation, die zu einer Gepäckförderanlage mit an die Lade
station angrenzendem Förderband gehört und zur Weiterförderung von Gepäck
stücken dient, die aus einem mittels Gepäckwagen an die Ladestation transportier
ten Container entladen sind, der eine Ladeöffnung aufweist, welche mittels einer
Lamellenwand verschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladestation zur
Aufnahme eines Containers dient und mit einer Kippvorrichtung versehen ist, wel
che einen darauf angeordneten Container mitsamt dem darin befindlichen Containe
rinhalt, nämlich Gepäckstücke und/oder Frachtgut, soweit schwenkt, daß dieser in
Schwenkstellung selbsttätig aus dem Container herausgleiten kann, und daß an der
Kippvorrichtung eine Lamellenwand vorgesehen ist, welche als Gepäcksicherung
für den Containerinhalt dient und dessen Gleitweg soweit versperrt, daß die Ge
päckstücke und/oder das Frachtgut quasi lagenweise herausgleiten.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gepäck
stücke in Schwenkstellung selbsttätig aus dem Container auf das angrenzende För
derband herausgleiten.
6. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das angrenzende Förderband mit seinem an der Ladestation
angrenzenden Ende höheneinstellbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das angren
zende Förderband mit seinem an der Ladestation angrenzenden Ende bei Entla
dungsbeginn sich in seiner oberen Endstellung befindet und sich sukzessive mit
dem Entladungsvorgang nach unten absenkt.
8. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 4 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das an die Ladestation angrenzende Förderband als Förderbrüc
ke ausgebildet ist, die elektromechanisch oder hydraulisch betätigbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 4 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lamellenwand in ihrer oberen Endstellung verriegelbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamel
lenwand mittels beiderseits angeordneter Bolzen gesichert ist, welche infolge der
Kippbewegung der Ladestation ihre Verriegelungsposition verlassen und das Ab
senken des Lamellenvorhangs erlauben.
11. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 4 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lamellenwand stetig absenkbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 4 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lamellenwand stufenweise absenkbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 4 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Absenkung der Lamellenwand zeitlich und räumlich auf den
Entladevorgang abgestimmt ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 4 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die an die Ladestation angrenzende Förderbrücke mit zwei
Gurtförderern versehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 4 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß die an die Ladestation angrenzende Förderbrücke seitlich
schwenkbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 4 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gurtförderer mit unterschiedlicher Fördergeschwindigkeit
laufen, um eine Vereinzelung der Gepäckstücke zu erreichen.
17. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 4 bis 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Förderbrücke an ihrem an die Ladestation angrenzenden
Ende beiderseits je einen Mechanismus aufweist, welche zum Entriegeln der an der
Lamellenwand angeordneten Bolzen sowie zum Bewegen der Lamellenwand
dienen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10015778A DE10015778A1 (de) | 2000-03-30 | 2000-03-30 | Verfahren und Vorrichtung zum Handhaben von Gepäckstücken auf Flughäfen |
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DE10015778A DE10015778A1 (de) | 2000-03-30 | 2000-03-30 | Verfahren und Vorrichtung zum Handhaben von Gepäckstücken auf Flughäfen |
Publications (1)
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---|---|
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DE (1) | DE10015778A1 (de) |
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