DE10014810A1 - Radialturbine eines Abgasturboladers - Google Patents
Radialturbine eines AbgasturboladersInfo
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Abstract
Aufgabe der Erfindung ist es schädliche Ablagerungen in der Radialturbine eines Abgasturboladers mit geringem technischen Aufwand und ohne Wirkungsgradeinbuße deutlich zu reduzieren. Dazu ist im stromaufwärtigen Bereich der Trennwand (18) zumindest eine Durchgangsöffnung (21) angeordnet, welche Durchgangsöffnung (21) den Strömungskanal (10) über den Hohlraum (20) mit dem Trennspalt (19) verbindet. Dabei wird von einer den Strömungskanal (10) beaufschlagenden Hauptströmung (23) des Arbeitsmediums (11) der Radialturbine (1) eine Teilströmung (24) mit einem ersten Druck p¶1¶ abgezweigt. Die Teilströmung (24) wird in den zwischen der Trennwand (18) sowie dem Turbinenrad (7) ausgebildeten Trennspalt (19) eingeleitet und anschliessend in einem mit einem zweiten Druck p¶2¶ ausgestatteten Bereich des Strömungskanals (10) entlassen, wobei der Druck p¶1¶ grösser ist als der Druck p¶2¶.
Description
Die Erfindung betrifft die Radialturbine eines Abgasturboladers gemäss dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Verwendung von Abgasturboladern zur Leistungssteigerung von Brennkraft
maschinen ist heute weit verbreitet. Dabei wird die Turbine des Abgasturboladers
von den Abgasen der Brennkraftmaschine beaufschlagt und deren kinetische
Energie zum Ansaugen und Verdichten von Luft für die Brennkraftmaschine ver
wendet. Insbesondere bei mit Schweröl betriebenen Brennkraftmaschinen lagern
sich im Abgaskanal zwischen der Brennkraftmaschine und der Turbine Verbren
nungsrückstände und/oder nicht brennbare Partikel ab. Diese können die Strö
mungskanäle der Turbine, deren Düsenring sowie die engen Spalte zwischen
dem rotierenden Turbinenrad und der stehenden Trennwand des Lagergehäuses
verstopfen.
Derartige Ablagerungen haben einen negativen Einfluss auf den Turbinen
wirkungsgrad und führen demzufolge zur Verringerung der Leistung der Brenn
kraftmaschine. Ausserdem kommt es zu einer Erhöhung der Abgastemperaturen
im Brennraum, wodurch sowohl die Brennkraftmaschine als auch der Abgasturbo
lader thermisch überbeansprucht werden können. Bei grösseren Ablagerungen
auf den statischen Turbinenbauteilen kann es auch zu einem Streifen der rotieren
den Turbinenbauteile, insbesondere der Welle, und damit zu mechanischen Be
schädigungen kommen. Zudem wird durch die Ablagerungen die Dichtfunktion
zwischen dem Abgasraum und dem Ölraum der Turbine beeinträchtigt.
Diesen Nachteilen kann zum einen durch die Beseitigung von Ablagerungen und
zum anderen durch deren Vermeidung begegnet werden. Bekannt sind Reini
gungsvorrichtungen, welche durch Einblasen von Wasser oder von Festkörpern
die Ablagerungen durch Abrasion oder Thermoschockeffekte beseitigen (DE-A1 35 15 825,
DE-A1 195 49 142). Zur Verhinderung von Ablagerungen zwischen
rotierenden und statischen Teilen wird heute oftmals Sperrluft eingesetzt ("Turbo
lader RR", Firmenprospekt der Aktiengesellschaft Brown, Boverie, Baden
/Schweiz, Klassifikations-Nr. 0107, CH-T 122020). Dabei kann die Sperrluft direkt
vom Verdichtergehäuse des Abgasturboladers abgezweigt oder von einer exter
nen Quelle zugeführt werden. Primär zielen diese Lösungen jedoch zumeist auf
die Dicht- und Kühlfunktion der Sperrluft, während die Verhinderung von Ablage
rungen lediglich eine positive Nebenwirkung darstellt.
Bei Abzweigung von Verdichterluft als Sperrluft verringert sich jedoch der Wir
kungsgrad des Verdichters und damit auch der Wirkungsgrad der Brennkraft
maschine entsprechend. Zwar ist dies bei externer Zufuhr der Sperrluft nicht der
Fall, jedoch muss dazu ein entsprechender Zusatzaufwand in Form eines Druck
luftbehälters oder eines Kompressors und der erforderlichen Zuleitungen getroffen
werden.
Die Erfindung versucht alle diese Nachteile zu vermeiden. Ihr liegt die Aufgabe zu
grunde, von den Abgasen einer Brennkraftmaschine herrührende, schädliche Ab
lagerungen in der Radialturbine eines Abgasturboladers mit geringem technischen
Aufwand und ohne Wirkungsgradeinbusse deutlich zu reduzieren.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass im stromaufwärtigen Bereich
der Trennwand zumindest eine Durchgangsöffnung angeordnet ist, welche Durch
gangsöffnung den Strömungskanal über den Hohlraum mit dem Trennspalt ver
bindet. Dabei wird von einer den Strömungskanal beaufschlagenden Hauptströ
mung des Arbeitsmediums der Radialturbine (Abgas der Brennkraftmaschine),
eine Teilströmung mit einem ersten Druck p1 abgezweigt. Diese Teilströmung wird
in den zwischen der Trennwand sowie dem Turbinenrad ausgebildeten Trennspalt
eingeleitet und anschliessend in einen Bereich des Strömungskanals mit einem
zweiten Druck p2 entlassen wird, wobei der Druck p1 grösser ist als der Druck p2.
Weil der Druck im stromaufwärtigen Bereich des Strömungskanals, d. h. am Eintritt
der Durchgangsöffnung, höher ist, als der im stromabwärtigen Bereich des Strö
mungskanals, d. h. am Trennspalt von Turbinenrad und Trennwand, herrschende
Druck, wird eine Bypassströmung des Arbeitsmediums, ausgehend vom Strö
mungskanal, über die Durchgangsöffnung, den Hohlraum und den Trennspalt bis
zurück in den Strömungskanal initiiert. Diese Bypassströmung verhindert ein Ein
dringen von Partikeln der Hauptströmung des Abgases in den Trennspalt zwi
schen dem Turbinenrad und der Trennwand. Auf diese Weise können mit einem
ohnehin vorhandenen Medium schädliche Ablagerungen in der Radialturbine des
Abgasturboladers verhindert werden, ohne eine Verringerung des Wirkungsgra
des hinnehmen zu müssen.
Die zumindest eine Durchgangsöffnung weist eine Achse auf, welche einen ent
gegengesetzt zur Haupt-Strömungsrichtung ausgebildeten Anstellwinkel ϕ zur Tur
binenachse besitzt, mit 0° ≦ ϕ ≦ 45°. Je grösser der Anstellwinkel ϕ im vorgegebe
nen Bereich gewählt wird, desto geringer wird auch die Wahrscheinlichkeit des
Eindringens von Partikeln über die Durchgangsöffnung in den Trennspalt.
Besonders vorteilhaft ist die zumindest eine Durchgangsöffnung mit einem Öff
nungseintritt ausgestattet, welcher im radialen Bereich einer den Strömungskanal
begrenzenden, stromauf des Trennspaltes angeordneten Oberfläche der Trenn
wand ausgebildet ist. Dadurch kann die Durchgangsöffnung weit stromaufwärts
des Turbinenrades angeordnet werden, was eine relativ grosse nutzbare Druck
differenz zwischen dem Bereich des Strömungskanals, aus dem die Teilströmung
abgezweigt wird und dem Bereich des Strömungskanals, in den sie wieder entlas
sen wird, zur Folge hat. Zudem kann eine direkte und damit relativ einfache Ver
bindung zwischen dem Strömungskanal und dem der Trennwand benachbarten
Hohlraum realisiert werden.
Besonders zweckmässig ist es, wenn der Öffnungseintritt beabstandet von der
den Strömungskanal begrenzenden Oberfläche angeordnet und zwischen dieser
Oberfläche sowie dem Öffnungseintritt ein zumindest annähernd in einer Haupt-
Strömungsrichtung des Arbeitsmediums ausgerichteter, rampenförmiger Schlitz
ausgebildet ist. Auf diese Weise wird der Öffnungseintritt gegenüber der den
Strömungskanal begrenzenden Oberfläche der Trennwand zurückversetzt, so
dass die Durchgangsöffnung im Strömungsschatten der radialen Zuleitung des
Arbeitsmediums liegt. Dadurch kann die Wahrscheinlichkeit des Eindringens von
mit dem Abgas mitgeführten Partikeln in die Durchgangsöffnung deutlich reduziert
werden. Zudem ist der Schlitz mit einem Anstellwinkel α zur Haupt-Strömungsrich
tung des Arbeitsmediums angeordnet, welcher in einem Bereich von ±10° zu die
ser Haupt-Strömungsrichtung liegen kann. Auf diese Weise wird eine optimale Zu
strömung der zum Reinhalten des Trennspaltes verwendeten Teilströmung des
Arbeitsmediums in die Durchgangsöffnungen erreicht.
Vorteilhaft weist der Schlitz eine Eintrittschräge sowie eine Austrittschräge für die
Abgase auf, wobei der Öffnungseintritt der Durchgangsöffnung im Bereich der
Eintrittschräge angeordnet ist. Zudem ist die Austrittschräge flacher als die Eintritt
schräge ausgebildet. Diese Anordnung und Ausbildung der Durchgangsöffnung
reduziert die Möglichkeit des Eindringens von mitgeführten Partikeln weiter. Durch
ihre grössere Masse ist der Impuls der in den Abgasen mitgeführten Partikel grös
ser als der Impuls der Abgase selbst. Zwar werden die Partikel aufgrund der abge
zweigten Teilströmung in Richtung der Durchgangsöffnungen umgelenkt, gelan
gen aber infolge ihrer Trägheit nicht mit in diese Öffnungen hinein. Sie werden
vielmehr in Richtung der Austrittschräge umgelenkt, wo sie sich aufgrund deren
flacher Ausbildung nur schwer absetzen können. Daher wird der Grossteil dieser
Partikel gemeinsam mit der Hauptströmung wieder aus dem Schlitz herausge
führt.
Die Eintrittschräge und die Austrittschräge bilden im Schlitz eine gemeinsame
Kante, wobei durch letztere eine gedachte Parallele zur Turbinenachse verläuft.
Zwischen der Eintrittschräge sowie der Parallele ist ein Eintrittswinkel β und zwischen
der Austrittschräge sowie der Parallele ein Austrittswinkel χ des Schlitzes
ausgebildet, wobei der Eintrittswinkel von 0° ≦ β ≦ 45° und der Austrittswinkel von
45° ≦ χ ≦ 90° beträgt. Grundsätzlich ist es vorteilhaft, den Eintrittswinkel so zu
wählen, dass die Durchgangsöffnungen möglichst stark zurückversetzt und somit
vor der vorbeistreifenden Hauptströmung optimal geschützt sind. Demgegenüber
soll der Austrittswinkel so flach gewählt werden, dass sich möglichst wenig Parti
kel stromab der Durchgangsöffnungen ansammeln können. Dabei ermöglicht die
Auswahl verschiedener Winkelbereiche eine entsprechende Anpassung der
Schlitze an die durch die Brennkraftmaschine und den Abgasturbolader vorge
gebenen Einsatzbedingungen.
Schliesslich ist zwischen der Eintrittschräge und der Austrittschräge des Schlitzes
mit Vorteil ein Öffnungswinkel δ ausgebildet, mit 45° ≦ δ ≦ 135°. Hierbei ist ferti
gungstechnisch insbesondere ein Öffnungswinkel δ von 90° relativ leicht zu reali
sieren, während von den Strömungsverhältnissen her ein Öffnungswinkel δ von
≧ 90° tendenziell günstiger ist, als ein Öffnungswinkel δ von 45°.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand eines
Abgasturboladers dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Teillängsschnitt durch die Turbinenseite des Abgasturboladers;
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Trennwand des Lagergehäuses;
Fig. 3 einen Schnitt durch eine der Durchgangsöffnungen entlang der Linie III-
III in Fig. 2, vergrössert dargestellt;
Fig. 4 eine dreidimensionale Darstellung der Trennwand, mit den erfindungs
gemäss ausgebildeten Durchgangsöffnungen, in einem zweiten Aus
führungsbeispiel;
Fig. 5 eine Darstellung gemäss Fig. 1, in einem weiteren Ausführungs
beispiel.
Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente gezeigt.
Nicht dargestellt sind beispielsweise die Verdichterseite des Abgasturboladers so
wie die mit dem Abgasturbolader verbundene Brennkraftmaschine. Die Strö
mungsrichtungen der Arbeitsmittel sind mit Pfeilen bezeichnet.
Der mit einer nicht dargestellten Brennkraftmaschine verbundene Abgasturbolader
besteht hauptsächlich aus einem ebenfalls nicht dargestellten Verdichter und
einer als Radialturbine 1 ausgebildeten Abgasturbine. Die Radialturbine 1 besitzt
ein Turbinengehäuse 2, mit einem spiralförmigen Gaseintrittgehäuse 3 und einem
als Gasaustrittflansch 4 ausgebildeten Gasaustrittgehäuse. Das Gaseintrittgehäu
se 3 und der Gasaustrittflansch 4 sind durch Schrauben 5 lösbar miteinander ver
bunden. Im Turbinengehäuse 2 ist ein von einer Welle 6 getragenes Turbinenrad
7 mit Laufschaufeln 8 um eine in der Längsachse des Abgasturboladers liegende
Turbinenachse 9 drehbar gelagert. Zudem ist im Turbinengehäuse 2 ein Strö
mungskanal 10 für die als ein Arbeitsmedium 11 der Radialturbine 1 dienenden
Abgase der Brennkraftmaschine ausgebildet. Stromauf der Laufschaufeln 8 ist im
Strömungskanal 10 ein Düsenring 12 angeordnet. Am verdichterseitigen Ende der
Welle 6 ist ein nicht dargestelltes Verdichterrad befestigt.
An das Turbinengehäuse 2 schliesst verdichterseitig ein Lagergehäuse 13 an, in
dem ein als Gleitlager 14 ausgebildetes Lager angeordnet ist. Durch das Lager
gehäuse 13 führt ein Schmierölkanal 15 bis hin zum Gleitlager 14. Das Turbinen
gehäuse 2 und das Lagergehäuse 13 sind über ein in Umfangsrichtung angeord
netes Spannband 16 miteinander verbunden und mittels eines auf der Welle 6
sitzenden Dichtungsringes 17 gegeneinander abgedichtet. Zwischen dem Turbi
nengehäuse 2 und dem Lagergehäuse 13 des Abgasturboladers ist eine Trenn
wand 18 angeordnet, welche radial sowie axial unter Bildung eines Trennspaltes
19 bis unmittelbar an das Turbinenrad 7 heranreicht und auf ihrer dem Turbinen
rad 7 abgewandten Seite durch einen Hohlraum 20 vom Lagergehäuse 13 ge
trennt ist (Fig. 1). Im stromaufwärtigen Bereich der Trennwand 18 sind vier gleichmässig
auf dem Umfang der Trennwand 18 verteilte Durchgangsöffnungen 21 an
geordnet, welche den Strömungskanal 10 über den Hohlraum 20 mit dem Trenn
spalt 19 verbinden (Fig. 2). Die Durchgangsöffnungen 21 besitzen jeweils eine pa
rallel zur Turbinenachse 9 verlaufende Achse 9' (Fig. 1, Fig. 2).
Beim Betrieb der mit dem Abgasturbolader verbundenen Brennkraftmaschine
werden deren heisse Abgase zunächst in das spiralförmige Gaseintrittgehäuse 3
der Radialturbine 1 eingeleitet. Nach einer entsprechenden Beschleunigung im
Gaseintrittgehäuse 3 gelangen die Abgase über den Düsenring 12 und den Strö
mungskanal 10 zum Turbinenrad 7. Dabei hat der Düsenring 12 die Aufgabe, die
ses Arbeitsmedium 11 optimal auf die Laufschaufeln 8 zu leiten. Das somit ange
triebene Turbinenrad 7 sorgt seinerseits für den Antrieb des mit ihm über die Wel
le 6 verbundenen Verdichterrades. Die im Verdichter komprimierte Luft wird zur
Aufladung, d. h. zur Leistungssteigerung der Brennkraftmaschine eingesetzt. Zur
Schmierung des Gleitlagers 8 des Abgasturboladers wird Schmieröl 22 über den
Schmierölkanal 15 zugeführt.
Stromab des Düsenrings 12 wird von einer den Strömungskanal 10 beaufschla
genden Hauptströmung 23 des Arbeitsmediums 11 der Radialturbine 1 eine Teil
strömung 24 mit einem ersten Druck p1 abgezweigt. Diese Teilströmung 24 wird
über den Hohlraum 20 in den zwischen der Trennwand 18 sowie dem Turbinenrad
7 ausgebildeten Trennspalt 19 eingeleitet und anschliessend in einen dem Trenn
spalt 19 benachbarten Bereich des Strömungskanals 10 entlassen, welcher Be
reich einen zweiten Druck p2 aufweist, der geringer ist, als der im stromaufwärti
gen Bereich des Strömungskanals 10 herrschende Druck p1. Infolge dieser letzt
lich aus dem Trennspalt 19 in den Strömungskanal 10 austretenden Bypassströ
mung können keine der sich im Arbeitsmedium 11 befindlichen Partikel aus dem
Strömungskanal 10 in den Trennspalt 19 eindringen. Auf diese Weise lassen sich
schädliche Ablagerungen solcher Partikel im Bereich des Trennspaltes 19 wirk
sam verhindern.
Die Trennwand 18 ist mit einer den Strömungskanal 10 begrenzenden, stromauf
des Trennspaltes 19 angeordneten Oberfläche 25 ausgestattet (Fig. 2). Jede der
Durchgangsöffnungen 21 weist einen im radialen Bereich dieser Oberfläche 25
ausgebildeten Öffnungseintritt 26 auf. Letzterer ist beabstandet von der den Strö
mungskanal 10 begrenzenden Oberfläche 25 angeordnet. In der Trennwand 18,
zwischen der Oberfläche 25 sowie den Öffnungseintritten 26, ist jeweils ein in
einer Haupt-Strömungsrichtung 27 des Arbeitsmediums 11 der Radialturbine 1
ausgerichteter, rampenförmiger Schlitz 28 ausgebildet. Obwohl in Fig. 2 ein An
stellwinkel α des Schlitzes 28 von 0° zur Haupt-Strömungsrichtung 27 dargestellt
ist, kann dieser Anstellwinkel α in einem Bereich von ±10° zur Haupt-Strömungs
richtung 27 variieren (gestrichelt dargestellt).
Jeder Schlitz 28 besitzt eine Eintrittschräge 29 sowie eine Austrittschräge 30 für
das Arbeitsmedium 11, wobei der Öffnungseintritt 26 im Bereich der Eintrittschrä
ge 29 angeordnet ist. Aufgrund der Neigung der Eintrittschräge 29 gegenüber der
Oberfläche 25 entsteht eine Stolperkante 31 für das Arbeitsmedium 11. Zudem ist
die Austrittschräge 30 flacher als die Eintrittschräge 29 ausgebildet. Die Eintritt
schräge 29 und die Austrittschräge 30 bilden im Schlitz 28 eine gemeinsame Kan
te 32. Durch die Kante 32 verläuft eine gedachte Parallele 33 zur Turbinenachse
9. Zwischen der Eintrittschräge 29 sowie der Parallele 33 ist ein Eintrittswinkel β
und zwischen der Austrittschräge 30 sowie der Parallele 33 ein Austrittswinkel χ
des Schlitzes 28 ausgebildet. Der Eintrittswinkel β beträgt etwa 30°, mit einer
möglichen Variation von 0° ≦ β ≦ 45°, während der Austrittswinkel χ etwa 70° be
trägt und in einem Bereich von 45° ≦ χ ≦ 90° liegen kann. Zwischen der Eintritt
schräge 29 und der Austrittschräge 30 ist ein Öffnungswinkel δ von 90° ausgebil
det (Fig. 3). Dieser Öffnungswinkel δ kann in einem Bereich von 45° ≦ δ ≦ 135°
liegen.
Aufgrund seiner Anordnung im Bereich der Eintrittschräge 29 liegt der Öffnungs
eintritt 26 der Durchgangsöffnung 21 im Strömungsschatten der Hauptströmung
23 des Arbeitsmediums 11 der Radialturbine 1. Demzufolge wird die Durchgangs
öffnung 21 kaum mit den vom Arbeitsmedium 11 mitgeführten Partikeln beauf
schlagt, so dass auch durch die Teilströmung 24 relativ wenig Partikel in den
Trennspalt 10 gelangen können. Wegen der besonderen Ausbildung der Schlitze
28, d. h. wegen der Rampenform in Kombination mit der Stolperkante 31, können
sich die in der Hauptströmung 23 des Arbeitsmediums 11 befindlichen Partikel in
diesem Bereich kaum absetzen, so dass der Zugang zu den Öffnungseintritten 26
frei bleibt. Damit kann die erwünschte Bypassströmung des Arbeitsmediums 11
über eine relativ lange Betriebsdauer der Radialturbine 1 des Abgasturboladers
gewährleistet werden. Durch eine Kombination verschiedener Eintrittswinkel β und
Austrittswinkel χ ist eine Anpassung der Schlitze 28 an die zu erwartenden Strö
mungsbedingungen möglich.
Wie bereits zu den Fig. 1 und 2 beschrieben, besitzen die Durchgangsöffnun
gen 21 jeweils eine parallel zur Turbinenachse 9 verlaufende Achse 9'. Natürlich
kann diese Achse 9' auch einen von 0° verschiedenen Anstellwinkel ϕ zur Turbi
nenachse 9 aufweisen. In Fig. 3, welche eine einzige, gegenüber den Fig. 1
und 2 vergrösserte Durchgangsöffnung 21 zeigt, sind die möglichen Anstellwinkel
ϕ der Achse 9' von 0 ≦ ϕ ≦ 45°, jeweils entgegengesetzt zur Haupt-Strömungs
richtung 27, gestrichelt dargestellt. Ebenso dargestellt sind die demnach mögli
chen Extremstellungen der Durchgangsöffnung 21.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel sind in der Trennwand 18 zwölf gleichmäs
sig auf deren Umfang verteilte Durchgangsöffnungen 21 angeordnet. Die Fig. 4
zeigt diese Lösung, wobei zur Verdeutlichung der Anordnung und Ausbildung der
Durchgangsöffnungen 21 eine dreidimensionale Darstellung gewählt wurde.
Natürlich ist auch eine beliebige andere Anzahl von Durchgangsöffnungen 21
möglich. Dabei ist die Anzahl der verwendeten Durchgangsöffnungen 21 abhängig
vom erforderlichen Gesamtquerschnitt der Durchgangsöffnungen 21 bzw. vom er
forderlichen Massenstrom der zur Verhinderung des Eindringens der Hauptströ
mung 23 in den Trennspalt 19 genutzten Teilströmung 24, wobei prinzipiell eine
grössere Anzahl von Durchgangsöffnungen 21 einem grösseren Durchmesser der
einzelnen Durchgangsöffnungen 21 vorzuziehen ist. Indem Trennwände 18 mit
einer unterschiedlichen Anzahl und/oder unterschiedlichem Gesamtquerschnitt
der Durchgangsöffnungen 21 zu Verfügung stehen, kann die Radialturbine 1
durch entsprechenden Austausch der Trennwand 18 relativ einfach an Brennkraftmaschinen
mit anderen Betriebsbedingungen (beispielsweise bei Verwendung
von anderen Brennstoffen) angepasst werden.
Gemäss einem dritten Ausführungsbeispiel erfolgt die Abzweigung der Teilströ
mung 24 von der Hauptströmung 23 des Arbeitsmediums 11 der Radialturbine 1
bereits innerhalb des Gaseintrittgehäuses 3. Dazu ist am Gaseintrittgehäuse 3
eine dieses durchdringende Leitung 34 befestigt, welche an entsprechende Boh
rungen 35 im Lagergehäuse 13 anschliesst. Analog zu den Durchgangsöffnungen
21 münden die Bohrungen 35 in den Hohlraum 20 (Fig. 4). Das Gaseintrittgehäu
se 3 kann in dem Bereich, in dem die Leitung 35 angreift mit einer ähnlichen Ein
richtung zur Vermeidung des Eindringens von Partikeln versehen werden, wie sie
bereits bei den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen vorgesehen ist.
1
Radialturbine
2
Turbinengehäuse
3
Gaseintrittgehäuse
4
Gasaustrittflansch
5
Schraube
6
Welle
7
Turbinenrad
8
Laufschaufel
9
Turbinenachse
10
Strömungskanal
11
Arbeitsmedium
12
Düsenring
13
Lagergehäuse
14
Gleitlager
15
Schmierölkanal
16
Spannband
17
Dichtungsring
18
Trennwand
19
Trennspalt
20
Hohlraum
21
Durchgangsöffnung
22
Schmieröl
23
Hauptströmung, von
11
24
Teilströmung, von
11
25
Oberfläche
26
Öffnungseintritt
27
Haupt-Strömungsrichtung
28
Schlitz
29
Eintrittschräge
30
Austrittschräge
31
Stolperkante
32
Kante
33
Parallele
34
Leitung
35
Bohrung
9
' Achse, von
21
p1
;Druck, stromaufwärts
p2
p2
;Druck, stromabwärts
α Anstellwinkel
β Eintrittswinkel, von
α Anstellwinkel
β Eintrittswinkel, von
28
χ Austrittswinkel, von
28
δ Öffnungswinkel
ϕ Anstellwinkel
ϕ Anstellwinkel
Claims (10)
1. Radialturbine eines Abgasturboladers, mit einem in einem Turbinengehäu
se (2) angeordneten, von einer Welle (6) getragenen und um eine Turbi
nenachse (9) drehbar gelagerten Turbinenrad (7) mit Laufschaufeln (8), mit
einem im Turbinengehäuse (2) ausgebildeten Strömungskanal (10) für ein
von einer mit dem Abgasturbolader verbundenen Brennkraftmaschine zu
geführtes Arbeitsmedium (11) der Radialturbine (1) sowie mit einer Trenn
wand (18) zwischen dem Turbinengehäuse (2) und einem Lagergehäuse
(13) des Abgasturboladers, welche Trennwand (18) radial sowie axial unter
Bildung eines Trennspaltes (19) bis unmittelbar an das Turbinenrad (7)
heranreicht und auf ihrer dem Turbinenrad (7) abgewandten Seite durch
einen Hohlraum (20) vom Lagergehäuse (13) getrennt ist, dadurch gekenn
zeichnet, dass im stromaufwärtigen Bereich der Trennwand (18) zumindest
eine Durchgangsöffnung (21) angeordnet ist, welche Durchgangsöffnung
(21) den Strömungskanal (10) über den Hohlraum (20) mit dem Trennspalt
(19) verbindet.
2. Radialturbine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumin
dest eine Durchgangsöffnung (21) eine Achse (9') aufweist, welche einen
entgegengesetzt zur Haupt-Strömungsrichtung (27) ausgebildeten Anstell
winkel ϕ zur Turbinenachse (9) besitzt, mit 0° ≦ ϕ ≦ 45°.
3. Radialturbine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trenn
wand (18) mit einer den Strömungskanal (10) begrenzenden Oberfläche
(25) ausgestattet und diese Oberfläche (25) stromauf des Trennspaltes
(19) angeordnet ist, wobei die zumindest eine Durchgangsöffnung (21)
einen im radialen Bereich dieser Oberfläche (25) ausgebildeten Öffnungs
eintritt (26) aufweist.
4. Radialturbine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Öff
nungseintritt (26) beabstandet von der den Strömungskanal (10) begren
zenden Oberfläche (25) angeordnet ist, wobei zwischen dieser Oberfläche
(25) sowie dem Öffnungseintritt (26) ein zumindest annähernd in einer
Haupt-Strömungsrichtung (27) des Arbeitsmediums (11) ausgerichteter,
rampenförmiger Schlitz (28) ausgebildet ist.
5. Radialturbine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz
(28) mit einem Anstellwinkel α von ±10° zur Haupt-Strömungsrichtung (27)
des Arbeitsmediums (11) der Radialturbine (1) angeordnet ist.
6. Radialturbine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz
(28) eine Eintrittschräge (29) sowie eine Austrittschräge (30) für das Ar
beitsmedium (11) aufweist und der Öffnungseintritt (26) im Bereich der Ein
trittschräge (29) angeordnet ist.
7. Radialturbine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aus
trittschräge (30) flacher als die Eintrittschräge (29) ausgebildet ist.
8. Radialturbine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Eintritt
schräge (29) und die Austrittschräge (30) eine gemeinsame Kante (32) im
Schütz (28) bilden, durch welche Kante (32) eine gedachte Parallele (33)
zur Turbinenachse (9) verläuft, wobei zwischen der Eintrittschräge (29) so
wie der Parallele (33) ein Eintrittswinkel β des Schlitzes (28), mit 0° ≦ β ≦
45°, und zwischen der Austrittschräge (30) sowie der Parallele (33) ein Aus
trittswinkel χ des Schlitzes (28), mit 45° ≦ χ ≦ 90°, ausgebildet sind.
9. Radialturbine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
der Austrittschräge (30) und der Eintrittschräge (29) ein Öffnungswinkel δ,
mit 45° ≦ δ ≦ 135° ausgebildet ist.
10. Verfahren zum Betrieb einer Radialturbine nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, dass von einer den Strömungskanal (10) be
aufschlagenden Hauptströmung (23) eines Arbeitsmediums (11) der Ra
dialturbine (1) eine Teilströmung (24) mit einem ersten Druck p1 abge
zweigt, die Teilströmung (24) in den zwischen der Trennwand (18) sowie
dem Turbinenrad (7) ausgebildeten Trennspalt (19) eingeleitet und an
schliessend in einen mit einem zweiten Druck p2 ausgestatteten Bereich
des Strömungskanals (10) entlassen wird, wobei der Druck p1 grösser ist
als der Druck p2.
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