DE10012639A1 - Positionsinformationen durch Röntgen-optische Elemente - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Positions- und Richtungsbestimmung eines Objektes, das sich zwischen Rötgenquelle und Röntgenschirm befindet, etwa eines medizinischen Katheters, wobei lediglich Röntgen-optische Eigenschaften des Objektes selbst dazu benutzt werden, mit Hilfe charakteristischer Projektionsmarken auf dem Röntgenschirm die Position des Objektes zu berechnen. In dem als Beispiel nachstehend wiedergegebenen Schema bedeutet (1) eine Röntgenquell, (2) einen Röntgenschirm, (5) einen Kristall, etwa an einem Katheter montiert, (4) den Röntgen-Schatten des Kristalls, und (6) die Projektion der abgelenkten Strahlen entsprechend einem Laue-Diagramm. Aus der Lage dieser Markierungspunkte sind sowohl Position als Ausrichtung des Kristalls zu errechnen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren, die es gestatten, sowohl Position
als auch Orientierung eines Katheters während dessen Einführung in den
Körper eines Patienten zu erkennen und unmittelbar während der
Einführung des Katheters auf dem üblichen Röntgenschirm oder mit anderen
Mitteln darzustellen, wobei zur Generierung der Positionssignale lediglich in
den Katheter integrierte Röntgen-optische Elemente dienen und als
Empfangselement dieser Signale vorzugsweise der Röntgenschirm selbst
eingesetzt wird. Über digitale Bildverarbeitung können numerische
Positionsdaten des Katheters errechnet werden. Die Erfindung bezieht sich
in analoger Weise auf andere Objekte, die sich im Raum zwischen einer
Röntgenquelle und einem Röntgenschirm befinden.
Beim medizinischen Verfahren der Katheter-Einführung ist es
wünschenswert, die Position des Katheters während dessen Einführung -
etwa in eine Arterie oder eine Herzventrikel - verfolgen zu können. Dies ist,
allerdings mit Einschränkung auf Zweidimensionalität, bei der einfachen
Betrachtung eines Röntgenbildes möglich, da sich ein Katheter, der
Röntgenopake Konstruktionsmaterialien enthält, leicht erkennen lässt.
Diese zweidimensionale Information reicht aber für den Arzt, der den
Katheter handhabt, nicht aus, da aus dieser Projektion nicht hervorgeht, wo
sich der Katheter auf der durch die Röntgenstrahlen gegebenen Achse
befindet, und wie die Katheterspitze ausgerichtet ist.
Es wurden mehrere Verfahren angegeben, mit deren Hilfe die fehlenden
Informationen der dritten Dimension bereitgestellt werden können. Nach
einem Verfahrensvorschlag (US-Patent Nr. 5,558,091) werden am Katheter
mehrere Miniaturspulen montiert, die ausserhalb des Patienten generierte
magnetische Signale auffangen und über die empfangenen Signale
wiederum Informationen nach aussen senden, woraus wiederum die
Katheterposition errechnet werden kann. Nach einem anderen Verfahren
(US-Patent Nr. 5,645,065), das ebenfalls mit extern generierten
Magnetfeldern arbeitet, wird mit Hilfe einer am Katheter montierten
Longitudinalspule Position und Ausrichtung des Katheters ermittelt. Nach
einem weiteren Verfahren (US-Patent Nr. 5,879,297) wird die Lage eines mit
dem Katheter gekoppelten Permanentmagneten durch ausserhalb des
Patienten montierte Magnetsensoren bestimmt. Nach einem weiteren
Verfahren (US-Patent Nr. 5,515,853) wird mit Hilfe einer Vielzahl von
piezoelektrischen Elementen, die teils auf dem Katheter, teils ausserhalb
des Patienten montiert sind, und die wechselweise als Ultraschallsender und
-empfänger geschaltet werden, die Position der auf dem Katheter montierten
Piezoelemente trianguliert. Diese Verfahren haben den Nachteil, dass
ausserhalb des Patienten oder am Patienten selbst Detektionssysteme
montiert werden müssen, durch die die Katheterposition ermittelt wird.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren eingangs erwähnter Art werden
diese Schwierigkeiten dadurch vermieden, dass die Positionsinformationen
über den Katheter durch blosse Umleitung der Röntgenstrahlung, die den
Katheter trifft, gewonnen werden. Die Positionsinformationen stellen sich als
charakteristische Muster auf dem Röntgenschirm dar. Sie können nach
digitaler Auswertung aus dem Bild entfernt und durch für den Arzt leicht
erkennbare Positionshinweise ersetzt werden.
In einer möglichen Ausführungsform werden im Katheter ein oder mehrere
Kristalle montiert. Kristalle, die von Röntgenstrahlung getroffen werden,
geben, wie die bekannten Laue-Diagramme zeigen, Röntgenstrahlen in
charakteristischen Richtungen ab, wobei diese Richtungen von den
Winkelbeziehungen zwischen der Richtung der Röntgenstrahlen und den
Kristallachsen abhängen. Diese vom Kristall ausgehenden Strahlen
ergeben ein Muster auf dem Röntgenschirm, aus dem sich Position und
Ausrichtung des Kristalls errechnen lässt.
In einer anderen möglichen Ausführungsform des Verfahrens werden an
mehreren Stellen kleine Mengen Kristallpulver in den Katheter integriert.
Kristallpulver ergibt bei Durchstrahlung nach der Debye-Scherrer-Methode
ringförmige Projektionsmuster. Auf dem Röntgenschirm resultieren
elliptische Kurven, aus deren Grösse und Exzentrizität die Position der
Pulverquelle zu entnehmen ist.
In einer weiteren Verfahrensvariante werden für Röntgenlicht spiegelnde
oder fokussierende Elemente an geeigneten Stellen des Katheters
angebracht, die die Röntgenstrahlung umlenken. Diese umgelenkte
Röntgenstrahlung trifft auf den Röntgenschirm und liefert Information über
die Katheterposition. Als Röntgen-optische Elemente können beispielsweise
Bauteile verwendet werden, die Röntgenlicht in streifendem Auffall total
reflektieren - eine Methode die z. B. in der Röntgenastronomie angewandt
wird - oder aus vielen dünnen Schichten bestehende Elemente, die bei
steilem Einfall reflektieren, oder Elemente, die Fresnelsche Zonenplatten
tragen, mit deren Hilfe Röntgenlicht fokussiert und umgelenkt werden kann,
Zonenplatten, wie sie in der Röngenmikroskopie zum Einsatz kommen.
Bei digitaler Auswertung des Röntgenbildes kann die Katheterposition aus
den Auftreffpunkten der abgelenkten Strahlen errechnet werden. Eine
Erleichterung für die Erkennung der Auftreffpunkte kann darin bestehen,
dass in Arbeitsphasen, in denen der Patient ruht, der Katheter aber bewegt
wird, durch Subtraktion aufeinander folgender Bilder die Auftreffpunkte
besonders deutlich werden. Weitere Bildverarbeitungsmethoden zur
Hervorhebung der Auftreffpunkte gegenüber dem medizinischen Bildinhalt
sind im Programm einer Dissertationsarbeit von Jacqueline Esthappan,
University of Chicago, 1999, enthalten, einer Dissertationsarbeit, die sich
insbesondere mit mathematischen Methoden zur Positionsberechnung auf
der Basis von auf den Röntgenschirm projizierten Markierungspunkten
beschäftigt.
Die oben geschilderten Verfahren können dahingehend erweitert werden,
dass mehrere Katheter, die sich gleichzeitig im Patienten befinden, verfolgt
werden können.
Fig. 1 gibt eine schematische Darstellung der Projektion eines Röntgen
opaken Objektes auf einen Röntgenschirm. In Fig. 1 bedeutet (1) die
Röntgenquelle, (2) den Röntgenschirm, (3) das im Röntgenstrahl liegende
opake Objekt, (4) die Projektion dieses Objektes, die sich durch eine Zone
verminderter auftreffender Strahlung darstellt. Fig. 2 zeigt in
schematischer Form die Entstehung charakteristischer abgelenkter
Röntgenstrahlen entsprechend einem Laue-Diagramm. Es bezeichnet (5)
einen im Strahlengang befindlichen - etwa auf einem Katheter montierten -
Kristall und (6) die Auftreffpunkte der abgelenkten Strahlen. In Fig. 3 ist
die Strahlablenkung durch ein fokussierendes Zonenplättchen dargestellt.
Es bezeichnet (7) ein gegenüber der Strahlachse etwas gekipptes
Zonenplättchen und (8) den Auftreffpunkt der abgelenkten Strahlung. Der
Übersichtlichkeit halber ist hier nicht dargestellt, daß auf einem Katheter
eine Mehrzahl von Zonenplättchen montiert ist um in beliebiger Stellung des
Katheters Projektionen auf dem Schirm zu erhalten. Fig. 4 stellt in
ähnlicher Weise den Effekt eines total-reflektierenden Elementes dar. Es
ist (9) das im streifenden Licht total reflektierende Element und (10) der
Auftreffpunkt der zugehörigen abgelenkten Strahlung.
Claims (9)
1. Verfahren zur Positions- und Richtungsbestimmung eines Objektes, das
sich zwischen Röntgenquelle und Röntgenschirm befindet, dadurch
gekennzeichnet, dass Röntgen-optische Eigenschaften des Objektes
charakteristische Projektionsmuster auf dem Röntgenschirm bewirken, aus denen
sich Position und Richtung des Objektes bestimmen lassen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Objekt ein
Katheter für medizinische Zwecke ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass am
Objekt ein oder mehrere Kristalle angebracht sind, die die Röntgenstrahlung
beugen, wie aus Laue-Diagrammen bekannt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass am
Objekt an mehreren Orten Kristallpulver angebracht ist, das entsprechend dem
Debye-Scherrer-Verfahren auf dem Röntgenschirm charakteristische
Ellipsenprojektionen bewirkt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass am
Objekt in unterschiedlichen Winkeln Elemente angebracht sind, die streifendes
Röntgenlicht spiegeln und auf den Röntgenschirm lenken.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass am
Objekt Fresnelsche Zonenplättchen in unterschiedlichen Winkeln angebracht
sind, die das Licht in charakteristischer Weise auf den Röntgenschirm
fokussieren.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass am
Objekt nach dem Prinzip dünner Plättchen hergestellte Röntgen-Spiegel
angebracht sind, die allein oder im Zusammenwirken mit anderen Röntgen-
optischen Elementen geeignete Strahlablenkung bewirken.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
Bildverarbeitungsverfahren eingesetzt werden, die eine relative Bewegung von
Objekt und anderen zwischen Röntgenquelle und Schirm befindlichen
Gegenständen zu detektieren gestatten und durch Bildsubtraktion die
Positionsmarkierungen verdeutlichen.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
Position und Ausrichtung mehrerer Objekte verfolgt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000112639 DE10012639A1 (de) | 2000-03-15 | 2000-03-15 | Positionsinformationen durch Röntgen-optische Elemente |
Applications Claiming Priority (1)
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Publication Number | Publication Date |
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DE10012639A1 true DE10012639A1 (de) | 2001-09-20 |
Family
ID=7634830
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DE2000112639 Withdrawn DE10012639A1 (de) | 2000-03-15 | 2000-03-15 | Positionsinformationen durch Röntgen-optische Elemente |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE10012639A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3933159A1 (de) * | 1988-10-18 | 1990-04-19 | Olympus Optical Co | Endoskop |
DE9212451U1 (de) * | 1992-09-16 | 1993-01-28 | Lukosch, Rudolf, Dr.Med. | |
DE69419134T2 (de) * | 1993-01-25 | 2000-01-20 | Cardiac Mariners Inc | Katheter mit röntgen-empfindlicher, optischer positionier-vorrichtung |
-
2000
- 2000-03-15 DE DE2000112639 patent/DE10012639A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
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Non-Patent Citations (3)
Title |
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09327452 A * |
2-249524 A.,C- 790,Dec. 19,1990,Vol. 14,No. 571 * |
JP Patents Abstracts of Japan: 5-161634 A.,C-1119,Oct. 8, 1993,Vol. 17,No. 561 * |
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