DE10011750A1 - Kompensation von Oberwellen eines Generatorstroms - Google Patents
Kompensation von Oberwellen eines GeneratorstromsInfo
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Abstract
Eine Schaltungsanordnung zur Verbindung eines Generaorts (1) einer Turbine an ein Stromversorgungsnetz (6) weist einen Gleichrichter (2) und einen dazu parallel geschalteten Start-Wechselrichter (7) auf. Der Start-Wechselrichter (7) wird als aktives Filter zur Kompensation von Oberwellen eines Generatorstroms (I¶Rec¶) verwendet. Hierfür fließt durch den Start-Wechselrichter (7) ein Kompensationsstrom (I¶Act¶), welcher mindestens annähernd die Differenz des Generatorstroms (I¶Rec¶) zu einem idealen Generatorstrom (I¶Fund¶) bildet.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Kompensation von Oberwellen
eines Generatorstroms gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie auf
eine Schaltungsanordnung zur Verbindung eines Generators einer Turbine an
ein Stromversorgungsnetz gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 4.
In Fig. 1 ist eine gattungsgemässe Schaltungsanordnung zur Verbindung eines
Drehstromgenerators 1 einer Turbine an ein Stromversorgungsnetz 6 dar
gestellt. Die Schaltungsanordnung weist einen Gleichrichter 2, insbesondere
einen Diodengleichrichter, auf, welcher mit einem netzseitigen Wechselrichter 3
verbunden ist. Der Wechselrichter ist steht über eine Schutzeinheit 5 mit dem
Stromversorgungsnetz in Wirkverbindung. Je nach Ausführungsform ist
zwischen Wechselrichter und Schutzeinheit noch ein Transformator 4
vorhanden. Zum Starten des Generators beziehungsweise der Turbine ist
parallel zum Diodengleichrichter ein Start-Wechselrichter 7 geschaltet. Dieser
ist während des Betriebs der Turbine ausgeschaltet. Typischerweise liegt dabei
die Nennleistung des Start-Wechselrichters bei circa 10% der Nennleistung des
Diodengleichrichters.
Der Generator liefert wegen dem Gleichrichter, insbesondere wegen dem
Diodengleichrichter, einen Generatorstrom, welcher ausgeprägte Oberwellen
aufweist. Diese Oberwellen erwärmen den Generator und sind deshalb un
erwünscht. Ein typisches Stromsignal einer Phase als Funktion der Zeit ist in
Fig. 2a dargestellt, sein Spektrum in Fig. 2b. In Fig. 2b ist erkennbar, dass
vor allem die 5. und 7. Oberwelle f5, f7 stark ausgeprägt sind.
Im Stand der Technik wird zur Verminderung dieser Oberwellen ein passives
Filter in Form von Kondensatoren eingesetzt, welche zwischen Generator und
Gleichrichter angeordnet sind. In Fig. 1 ist dieses passive Filter mit der
Bezugsziffer 8 versehen. Das passive Filter hat den Nachteil, dass es nur auf
einen einzigen Arbeitspunkt beziehungsweise Leistungswert des Generators
optimierbar ist. Bei diesem Leistungswert reduziert es zwar die Oberwellen
relativ wirksam, in anderen, insbesondere tieferen Leistungsbereichen kann es
jedoch zu einer Verstärkung der Oberwellen führen. Dies ist aus Fig. 3
ersichtlich, wobei in dieser Figur der prozentuale Anteil der Oberwellen in
Funktion der Leistung des Generators dargestellt ist. f5 und f7 bezeichnen dabei
die 5. beziehungsweise 7. Oberwelle. Mit a und a' sind die Werte dieser
Oberwellen ohne Verwendung eines passiven Filters bezeichnet. Damit der
Generator somit auch mit geringer Leistung betrieben werden kann und es somit
möglich ist, die Turbine auch mit nur teilweiser Auslastung arbeiten zu lassen,
muss der Generator ein relativ grosses Kühlsystem aufweisen.
Es sind im Stand der Technik Turbinen, sogenannte Mikroturbinen, bekannt,
welche sich durch eine geringer Grösse bei einem breiten Leistungsbereich
auszeichnen. Diese Turbinen können Drehzahlen von bis zu 120'000
Umdrehungen pro Minute erreichen. Bei diesen Mikroturbinen überträgt sich
aufgrund ihres Designs eine Änderung der Auslastung unmittelbar auf die
Generatorleistung. Generatoren, welche mit derartigen Turbinen verbunden
sind, sollten deshalb einen möglichst kleinen Rotor aufweisen, um mit diesen
Drehzahlen mithalten zu können. Typische Werte liegen bei 135 mm für einen
Durchmesser und 200 mm für eine Länge des Rotors. Um das Gesamtensemble
nicht zu beeinträchtigen, ist ein möglichst kleiner Generator wünschenswert.
Dies kann im Stand der Technik jedoch aufgrund der Oberwellen und des somit
benötigten Volumens des Kühlsystems nicht erreicht werden.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Kompensation von
Oberwellen eines Generatorstroms und eine Schaltungsanordnung zur Verbin
dung eines Generators einer Turbine an ein Stromversorgungsnetz der eingangs
genannten Art zu schaffen, welche eine verbesserte Reduktion der Oberwellen
des Generatorstroms ermöglichen.
Diese Aufgabe löst ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1
und eine Schaltungsanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruches 4.
Erfindungsgemäss wird der Start-Wechselrichter dazu verwendet, um während
des Betriebs des Generators Oberwellen des Generatorstroms zu kompensieren.
Dies lässt sich mittels einer einfachen Regeleinheit erzielen. Notwendig hierfür
ist lediglich eine einfache Stromregelung in Form einer phasenweisen
Subtraktion des erzeugten Generatorstroms von einem idealen Generatorstrom
und, mittels des Start-Wechselrichters, die Erzeugung eines dem
Subtraktionswert mindestens annähernd entsprechenden Kompensationsstroms.
Ist der Start-Wechselrichters während des Betriebs von einem Zwischenkreis
eines Gleichrichters weggeschaltet, so ist eine Spannungsregelung der
Zwischenkreisspannung des Start-Wechselrichters notwendig.
Dank dem erfindungsgemässen Verfahren und der Schaltungsanordnung lassen
sich somit Oberwellen des Generatorstroms über den gesamten Leistungsbereich
und somit auch bei kleinen Generatorleistungen kompensieren. Der Generator
lässt sich mit einem kleinen Kühlsystem betreiben, so dass sich seine Grösse
mininieren lässt.
Vorteilhaft ist ferner, dass sich bekannte Schaltungsanordnungen verwenden
lassen. Hardwareseitig ist keinerlei Änderung notwendig, lediglich regelungs
seitig muss vorgesehen werden, dass der Start-Wechselrichter nach dem Start
des Generators nicht unterbrochen wird und dass während dem Betrieb eine
aktive Filterung des Generatorstroms durchgeführt wird. Somit lassen sich auch
bestehende Anlagen auf einfache Art und Weise nachrüsten.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patent
ansprüchen hervor.
Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand eines bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiels, welches in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt ist, näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schaltungsanordnung gemäss dem Stand der Technik;
Fig. 2a eine graphische Darstellung eines unkompensierten Generator
stroms in Funktion der Zeit;
Fig. 2b eine graphische Darstellung eines Frequenzspektrums des
Generatorsstrom gemäss Fig. 2a;
Fig. 3 eine graphische Darstellung der Oberwellenamplituden des
Generatorstroms in Funktion der Generatorleistung;
Fig. 4 eine Schaltungsanordnung gemäss der Erfindung mit einem aktiven
Filter;
Fig. 5a eine Regel- und Steuereinheit für das aktive Filter gemäss Fig. 4
in einer ersten Ausführungsform;
Fig. 5b eine Regel- und Steuereinheit in einer zweiten Ausführungsform;
Fig. 6a eine graphische Darstellung eines unkompensierten Generator
stroms in Funktion der Zeit;
Fig. 6b eine graphische Darstellung eines idealen Generatorstroms in
Funktion der Zeit;
Fig. 6c eine graphische Darstellung eines Kompensationsstromes in
Funktion der Zeit;
Fig. 7a eine graphische Darstellung eines erfindungsgemäss kompensierten
Generatorstroms in Funktion der Zeit und
Fig. 7b eine graphische Darstellung der Frequenzen des Generatorsstrom
gemäss Fig. 7a.
In Fig. 4 ist eine erfindungsgemässe Schaltungsanordnung dargestellt, wie sie
für Generatoren von Turbinen und insbesondere für Mikroturbinen einsetzbar
ist. Sie unterscheidet sich von der bekannten Schaltungsanordnung gemäss
Fig. 1 im wesentlichen darin, dass sie einen Start-Wechselrichter 7 aufweist,
welcher zusätzlich als aktives Filter wirkt und somit während des Betriebs des
Generators in Betrieb bleibt. Die übrigen Elemente, das heisst
Diodengleichrichter 2, netzseitiger Wechselstromrichter 3, Transformator 4 und
Schutzeinheit 5 entsprechen den eingangs beschriebenen Bauteilen. In der
Schaltungsanordnung gemäss Fig. 4 ist kein passives Filter dargestellt. Ferner
ist gleichstromseitig vorzugsweise ein Schalter 9 vorhanden, um den Start-
Umrichter 7 während des Betriebs vom Zwischenkreis des Gleichrichters 2
wegzuschalten. Ferner sind vorzugsweise Spulen 10 zwischen Start-
Wechselrichter 7 und Generator 1 und eine Kapazität zwischen Schalter 9 und
Start-Wechselrichter 7 vorhanden.
Wie in Fig. 5a dargestellt, ist der Start-Wechselrichter 7 mit einer Regel- und
Steuereinheit für eine Stromregelung verbunden. Diese Regel- und Steuereinheit
weist im wesentlichen eine PLL-Schaltung (phase locked loop) PLL, einen ersten
und zweiten Subtrahierer S1 und S2, ersten einen Proportional-Integral-Regler
PI(1) und einen Pulsbreitenmodulationsbaustein PWM auf. Im erfindungs
gemässen Verfahren werden ein Generatorstrom IRec, ein Kompensationsstrom
IAct und eine am Gleichrichter 2 anliegende zwischenkreisseitige Spannung VDC
gemessen. VDC wird in den PLL gespiesen, um eine Amplitude eines idealen
Generatorstroms IFund zu bestimmen. Dies ist dank dem Gleichrichter 3 möglich,
da seine zwischenkreisseitige Spannung VDC ein Mass für die Geschwindigkeit
der Turbine ist. Der Generatorstrom IRec wird im ersten Subtrahierer S1 von
diesem idealen Generatorstrom IFund subtrahiert. Der Differenzwert IRip wird über
den zweiten Subtrahierer S2, den PI-Regler PI(1) und dem
Pulsbreitenmodulationsbaustein PWM zum Steuereingang des Start-
Wechselrichters 7 geleitet. Am wechselstromseitigen Ausgang des Start-Wechsel
richters 7 wird der Kompensationsstrom IAct gemessen und sein Signalwert dem
zweiten Subtrahierer S2 als Subtrahent zugeführt, so dass dem Regler des Start-
Wechselrichters 7 als Differenzsignal eine Differenz des Differenzwertes IRip aus
dem ersten Subtrahierer und dem gemessenen Kompensationsstrom IAct
zugeführt wird.
In Fig. 5b ist eine zweite Ausführungsform der Regel- und Steuereinheit
dargestellt, welcher zusätzlich zu den anhand Fig. 5a beschriebenen Elementen
noch einen überlagerten Spannungsregler aufweist. Dieser Spannungsregler ist
für den Fall notwendig, wenn der Start-Umrichter 7 mittels des Schalters 9 vom
Zwischenkreis weggeschaltet wird. In dieser Ausführungsform wird mittels eines
zweiten Proportional-Integral-Reglers PI(2) die Spannung im Zwischenkreis
konstant gehalten. Hierfür wird eine Differenz aus einem Spannungs-Sollwert
VDC_Soll und der zwischenkreisseitigen Spannung VDC gebildet und nach dem
zweiten PI-Regler mittels eines Multiplikators M mit einer gemessenen
Spannung VG multipliziert. Der Wert wird mittels eines Addierers A zum
Ausgangswert des ersten Subtrahierers S1 addiert und als Additionswert IAct_Soll
dem zweiten Subtrahierer S2 zugeleitet. Dieser dem Stromregler übergelagerte
Spannungsregler ist typischerweise einige Grössenordnungen langsamer als der
oben erwähnte Stromregler.
In den Fig. 6a bis 6c sind die drei Ströme IRec, IFund und IAct einer Phase
dargestellt, wobei IAct mindestens annähernd gleich IFund minus IRec ist. In den
Fig. 7a und 7b sieht man das Ergebnis des erfindungsgemässen Verfahrens,
wobei es bei einer Generatorleistung von mindestens annähernd 52 kW, also
einem mittleren Leistungsbereich, durchgeführt worden ist. In Fig. 7a ist ein
kompensierter Generatorstrom IGenKom, wie er durch den Generator 2 fliesst, und
in Fig. 7b sein Frequenzspektrum dargestellt. Es ist klar zu erkennen, dass
insbesondere die 5. und 7. Oberwelle oder Harmonische massiv reduziert worden
sind. Die Qualität des kompensierten Generatorstroms IGenKom hängt von der
Regel- und Steuereinheit 9 und vom Schaltverhalten des Start-Wechselrichters 7
ab.
1
Generator
2
Gleichrichter
3
Netzseitiger Wechselrichter
4
Transformator
5
Schutzeinheit
6
Stromversorgungsnetz
7
Start-Wechselrichter
8
Passives Filter
9
Schalter
10
Spulen
11
Kondensator
Claims (6)
1. Verfahren zur Kompensation von Oberwellen eines Generatorstroms (IRec),
dadurch gekennzeichnet, dass ein zum Starten des Generators (1)
eingesetzter, parallel zu einem Gleichrichter (2) geschalteter Start-
Wechselrichter (7) während des Betriebs des Generators (1) zur Kompensa
tion der Oberwellen verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Generator
strom (IRec) von einem idealen Generatorstrom (IFund) subtrahiert wird und
ein erhaltenes Differenzsignal dem Start-Wechselrichter (7) zugeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Generator
strom (IRec), ein durch den Start-Wechselrichter (7) fliessender Kompensa
tionsstrom (IAct) und eine am Gleichrichter (2) anliegende Gleichspannung
(VDC) gemessen werden und einer mit dem Start-Gleichrichter (7) wirkver
bundenen Regel- und Steuereinheit (9) zugeführt werden.
4. Schaltungsanordnung zur Verbindung eines Generators (1) einer Turbine
an ein Stromversorgungsnetz (6), wobei die Schaltungsanordnung einen
Gleichrichter (2) und einen dazu parallel geschalteten Start-Wechselrichter
(7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Start-Wechselrichter (7) ein
aktives Filter zur Kompensation von Oberwellen eines Generatorstroms
(IRec) bildet.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der
Start-Wechselrichter (7) mit einer Regel- und Steuereinheit (9) verbunden
ist, welche einen Differenzwert (IRip) zwischen einem idealen
Generatorstrom (IFund) und dem Generatorstrom (IRec) bildet und dieser
Differenzwert (IRip) dem Start-Gleichrichter (7) zwecks Bildung eines
Kompensationsstromes (IAct) zuführt.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel zur Bestimmung des Generatorstroms (IRec), des Kompensations
stroms (IAct) und einer am Gleichrichter (2) anliegenden Gleichspannung
(VDC) vorhanden sind, welche mit der Regel- und Steuereinheit (9) verbun
den sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10011750A DE10011750A1 (de) | 2000-03-13 | 2000-03-13 | Kompensation von Oberwellen eines Generatorstroms |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE10011750A DE10011750A1 (de) | 2000-03-13 | 2000-03-13 | Kompensation von Oberwellen eines Generatorstroms |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=7634257
Family Applications (1)
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DE10011750A Withdrawn DE10011750A1 (de) | 2000-03-13 | 2000-03-13 | Kompensation von Oberwellen eines Generatorstroms |
Country Status (1)
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