DE10010636A1 - Elektromechanische Verstelleinheit für Verteilergetriebe - Google Patents
Elektromechanische Verstelleinheit für VerteilergetriebeInfo
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Abstract
Eine elektromechanische Verstelleinheit zum Einstellen der Schaltstellungen eines Kraftfahrzeug-Verteilergetriebes umfaßt einen elektromechanischen Antrieb (1) sowie ein von dem elektromechanischen Antrieb (1) angetriebenes Stellgetriebe (6). Auf einem innerhalb der Verstelleinheit vorgesehenen Schaltungsträger (13) ist eine Elektronikschaltung realisiert, die mit einem Sensormittel (16) zur Erfassung einer Bewegungsgröße des Stellgetriebes (4, 7) in elektrischer Verbindung steht.
Description
Die Erfindung betrifft eine elektromechanische Verstellein
heit zum Einstellen der Schaltstellungen eines Kraftfahrzeug-
Verteilergetriebes.
Neben front- oder heckangetriebenen Fahrzeugen werden heute
vermehrt auch Allrad-angetriebene Kraftfahrzeuge (Kfz) in der
Automobilindustrie hergestellt. Während der Antriebsstrang
für front- oder heckangetriebene Kfz mit einem Motor und ei
nem nachgeschalteten Getriebe auskommt, ist diesem Antriebs
strang bei Allrad-angetriebenen Fahrzeugen noch ein sogenann
tes Verteilergetriebe nachgeschaltet. Verteilergetriebe haben
die Aufgabe, die im Fahrzeugmotor erzeugte Gesamtantriebs
leistung abhängig von der Gangwahl des Fahrers oder eines Au
tomatik-Schaltalgorithmus in zwei Teilantriebsleistungen für
die Vorder- und Hinterachse (oder auch in vier Teilantriebs
leistungen für die vier Räder) des Kfz aufzuteilen. Die ro
tierende Abtriebswelle des Fahrzeuggetriebes dient dabei als
Eingangswelle des Verteilergetriebes.
Zur Aufteilung der Eingangsleistung müssen in dem Verteiler
getriebe unterschiedliche Schaltstellungen auf mechanischem
Wege realisiert werden. Hierzu enthält das Verteilergetriebe
eine Schaltstellmechanik, die ihrerseits von einer an dem
Verteilergetriebe befestigten elektromechanischen Verstell
einheit betätigt wird. Die Verstelleinheit besteht üblicher
weise aus einem Elektromotor und einem Stellgetriebe. Betä
tigt der Fahrer des Kfz den Wählhebel für eine gewünschte
Schaltstellung des Verteilergetriebes (z. B. 4H: 4-Rad-An
trieb), so wird dem Elektromotor ein Anregungsstrom zuge
führt, der eine Rotation der Motorwelle, eine dadurch bewirk
te Verstellung des mechanischen Ausgangs des Stellgetriebes
und - durch Betätigung der Getriebe-internen Schaltstellmechanik
- den Übergang des Verteilergetriebes in die gewünsch
te Schaltstellung herbeiführt.
Bekannte elektromechanische Verstelleinheiten weisen häufig
den Nachteil auf, daß die Ansteuerung des Elektromotors von
einer entfernt angeordneten Steuerelektronik durchgeführt
wird, was aufgrund der erforderlichen Kabelverbindungen Kos
tennachteile und darüber hinaus Einschränkungen in der Funk
tionalität, gelegentlich auch in der Funktionssicherheit, mit
sich bringt. Ferner weisen bisher bekannte Verstelleinheiten
keine integrierte Sensorik auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektromecha
nische Verstelleinheit zum Einstellen der Schaltstellungen
eines Kfz-Verteilergetriebes zu schaffen, deren Auslegung ein
hohes Maß an Funktionalität und Kosteneinsparungspotential
ermöglicht. Insbesondere soll die Verstelleinheit einen hohen
Integrationsgrad bezüglich mechanischer, elektromechanischer
und elektronischer Komponenten bieten.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Integration des Schaltungsträgers mit darauf ange
ordneter Elektronikschaltung und des Sensormittels in die
Verstelleinheit wird eine Anordnung geschaffen, die sämtliche
für die Regelung des Verstellantriebs benötigten Komponenten
bereits enthält, und daher mit einem Minimum an Kontaktste
ckern und Kabelsätzen zur Anbindung an die elektrische Fahr
zeug-Peripherie auskommt. Neben den Kostenvorteilen, die eine
solche integrierte Bauweise im Vergleich zu einer "verteil
ten" Lösung bietet, wird durch die Kombination von Elektronik
und Sensorik in einem Gerät eine hohe Auslegungsvariabilität
des Gesamtsystems Elektronik/Sensorik geschaffen, die bei ei
ner Verstelleinheit mit entfernt angeordneter Elektroniksteu
erung und/oder ausgelagerter Sensorik nicht oder nur mit ho
hem Verkabelungsaufwand erzielbar ist. Dadurch kann die Funktionalität
der Verstelleinheit erhöht und die Betriebssicher
heit der Einheit günstig beeinflußt werden.
Ein unter schaltungstechnischen Gesichtspunkten besonders
kompakter Aufbau wird erreicht, wenn das Sensormittel direkt
auf dem Schaltungsträger, der die Elektronikschaltung trägt,
aufgebracht und elektrisch kontaktiert wird. Diese Ausgestal
tung bietet auch unter dem Gesichtspunkt der elektromagneti
schen Verträglichkeit (EMV) Vorteile.
Neben dem Sensormittel können in vorteilhafter Weise auch
weitere Komponenten auf dem Schaltungsträger angeordnet und
von diesem elektrisch kontaktiert sein. Insbesondere können
auf dem Schaltungsträger die Kommutatorkontakte für den e
lektromechanischen Antrieb und/oder eine Steckerbuchse zum
Einbinden der elektromechanischen Verstelleinheit an eine e
lektrische Kfz-Peripherie angebracht sein. Darüber hinaus
können auf dem Schaltungsträger ein H-Brücken-Motorantrieb
für den elektromechanischen Antrieb, auf Hall-IC's- oder GMR-
(giant magneto resistance-)Bauelementen basierende Bewegungs-
oder Absolutwinkel-Erkennungssensoren, eine Stromabtastein
heit, usw. angebracht sein.
Als Stellgetriebe kann beispielsweise ein Schneckengetriebe
verwendet werden. Eine vorteilhafte Anordnung des Schaltungs
trägers kennzeichnet sich in diesem Fall dadurch, daß sich
der Schaltungsträger im wesentlichen parallel zur Mittenebene
des Schneckenrades des Schneckengetriebes erstreckt. Auf die
se Weise wird eine platzsparende Unterbringung des Schal
tungsträgers in dem Bauvolumen der Einheit erreicht. Die Ge
genüberlage von elektronischem Umfang (Schaltungsträger mit
Elektronikschaltung und ggf. Sensorik) und mechanischem Um
fang (Stellgetriebe, elektromechanischer Antrieb) hat darüber
hinaus den Vorteil, daß diese beiden Umfänge über weite Be
reiche benachbart verlaufen, wodurch es praktisch immer mög
lich ist, einen geeigneten Ort auf dem Schaltungsträger zur
Anbringung der Sensorik zu finden. Ein weiterer Vorteil einer
solchen Schaltungsträgerplazierung besteht darin, daß dieser
in einfacher Weise großflächig an einen Kühlkörper oder ande
re geeignete Wärmesenken ankoppelbar ist.
Gemäß einer ersten bevorzugten Möglichkeit ist der Schal
tungsträger so dimensioniert, daß er ausschließlich einen
Randbereich des Schneckenrades überdeckt, und daß in diesem
Bereich ein erster Sensor, insbesondere Hall-Sensor, zur Er
fassung eines Drehbewegungungswegs des Schneckenrads an dem
Schaltungsträger angebracht ist. Es läßt sich so eine inkre
mentelle Drehwinkelbestimmung realisieren.
Bei einer weiteren Möglichkeit der Schaltungsträgerdimensio
nierung überdeckt dieser das Zentrum des Schneckenrades, und
es befindet sich in einem Bereich benachbart des Schnecken
radzentrums ein an dem Schaltungsträger angebrachter zweiter
Sensor, insbesondere GMR-Sensor, der zur Erfassung einer ab
soluten Drehwinkelstellung des Schneckenrades geeignet ist.
Bei beiden Möglichkeiten kann der Schaltungsträger so zuge
schnitten sein, daß er das antriebsferne Ende einer Schne
ckenwelle des Schneckengetriebes überdeckt, wobei in diesem
Bereich ein dritter Sensor, insbesondere GMR-Sensor, zur Er
mittlung einer Drehzahl der Schneckenwelle an dem Schaltungs
träger angebracht ist.
Zum Schutz vor Verschmutzung ist die Einheit zweckmäßigerwei
se so gestaltet, daß der Schaltungsträger in einem von dem
Stellgetriebe abgeteilten Gehäuseraum untergebracht ist.
Bei dem Schaltungsträger handelt es sich vorzugsweise um eine
starre Leiterplatte, jedoch können je nach konkretem Anwen
dungsfall auch starr-flexible Leiterplatten oder gegebenen
falls komplett flexible Leiterplatten als Schaltungsträger
eingesetzt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von zwei Ausführungs
beispielen und Varianten derselben unter Bezugnahme auf die
Zeichnung näher beschrieben, wobei gleiche oder ähnliche Tei
le in den Zeichnungsfiguren mit denselben Bezugszeichen ge
kennzeichnet sind. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische, teilweise aufgeschnittene Rück
ansicht einer Verstelleinheit gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2 eine schematische, aufgeschnittene Seitenansicht
der in Fig. 1 gezeigten Verstelleinheit in Blick
richtung des Pfeils A;
Fig. 3 eine schematische, teilweise aufgeschnittene An
sicht einer Verstelleinheit gemäß einem zweiten er
findungsgemäßen Ausführungsbeispiel in rückseitiger
Draufsicht;
Fig. 4 eine teilweise aufgeschnittene Seitenansicht einer
weiteren Verstelleinheit in Blickrichtung des
Pfeils A in den Fig. 1 und 3; und
Fig. 5 eine Schnittdarstellung der in Fig. 4 gezeigten
Verstelleinheit entlang der Linie I-I.
Gemäß Fig. 1 enthält eine erfindungsgemäße elektromechanische
Verstelleinheit gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der
Erfindung einen Elektromotor 1, der in üblicher Weise aus ei
nem Rotor 2 und einem Kommutator 3 aufgebaut ist, welche über
eine Welle 4 drehfest miteinander verbunden sind. Die Welle 4
ist an ihren beiden Enden in gehäusefesten Drehlagern 5 gela
gert.
Der Elektromotor 1 treibt ein Schneckengetriebe 6 an. Zu die
sem Zweck ist die Welle 4 an einem freien Abschnitt zwischen
dem Kommutator 3 und dem motorfernen Lager 5 mit einem
Schneckengewinde versehen. Das Schneckengewinde 4a greift in
eine Umfangsverzahnung eines benachbart angeordneten kreis
scheibenförmigen Schneckenrades 7 ein, wobei eine Rotation
der Welle 4 eine Drehbewegung des Schneckenrades 7 um seine
Drehachse X herbeiführt.
Der Elektromotor 1 und das Schneckengetriebe 6 sind in einem
Gehäuse untergebracht, von dem in Fig. 1 der Umriß der Gehäu
seseitenwand 8 sowie Reste des zu Darstellungszwecken aufge
schnittenen Gehäusebodens 9 erkennbar sind.
Gemäß Fig. 2 kann die Verstelleinheit unmittelbar an der Ge
häusewand 10 eines Verteilergetriebes angebracht sein. Die
Gehäusewand 10 weist im Bereich der Drehachse X eine Öffnung
oder Durchführung 11 auf, durch welche eine Abtriebswelle 12
des Scheckenradgetriebes 6 hindurchragt. Die Abtriebswelle 12
überträgt eine Rotation des Schneckenrades 7 auf eine Schalt
stellmechanik (nicht dargestellt) innerhalb des Verteilerge
triebes. Die Schaltstellmechanik des Verteilergetriebes kann
auf vielfältige Art und Weise realisiert sein. Beispielsweise
kann eine von der Abtriebswelle 12 rotierte Rastenscheibe
vorgesehen sein, an der ein Hebelarm angebracht ist, welcher
durch eine Drehung der Rastenscheibe hin- und her verschoben
wird. Durch die Verschiebung des Hebelarms werden über Ver
schiebebleche Kupplungen geöffnet bzw. geschlossen, wodurch
bestimmte Schaltstellungen in dem Verteilergetriebe festge
legt werden. Mögliche Schaltstellungen sind beispielsweise
2WD (2-Radantrieb, entspricht der Standardeinstellung), N
(Neutralposition, d. h. keine Drehmomentverteilung an die
Front- und Hinterachse), 4H (4-Rad-Antrieb) und 4L (4-Rad-
Antrieb mit zusätzlich zugeschaltetem Untersetzungsgetriebe).
Neben den mechanischen und elektromechanischen Komponenten
ist die Verstelleinheit mit einer Vor-Ort-Elektronik und
-Sensorik ausgerüstet. Zentrales Element dieser Vor-Ort-
Elektronik ist ein Schaltungsträger 13. Der Schaltungsträger
13 ist mit Elektronikbauteilen 14, darunter auch ein Mikroprozessor,
bestückt, die eine Elektronikschaltung zur Steue
rung des Elektromotors 1 bilden. Da ein möglichst hoher In
tegrationsgrad sämtlicher Baugruppen der Verstelleinheit und
insbesondere der Elektronik und der Sensorik angestrebt wird,
ist die Art, Formgebung und Lage des Schaltungsträgers 13 von
besonderer Bedeutung. Hiervon hängt ab, welche weiteren Kom
ponenten auf dem Schaltungsträger 13 angebracht werden kön
nen, was wiederum einen Einfluß darauf hat, welche Funktionen
der Steuerung sich einfach und kostengünstig realisieren las
sen.
Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel (Fig. 1 und 2) ist der
Schaltungsträger 13 rechteckförmig gestaltet, wobei seine
Längsseiten parallel zur der Welle 4 orientiert sind. Der
Schaltungsträger 13 liegt im wesentlichen parallel zu einer
Ebene E, die durch das Schneckengetriebe 6 definiert wird.
Dabei überdeckt der Schaltungsträger 13 mit einem dem Elekt
romotor 1 zugewandten Endabschnitt den Kommutator 3 und mit
einem zentralen Abschnitt den Eingriffsbereich des Schnecken
getriebes 6 sowie einen Randabschnitt des Schneckenrads 7.
Dadurch wird einerseits erreicht, daß an dem Schaltungsträger
13 Kommutatorkontakte 15 des Elektromotors 1 angebracht sein
können. Dies ermöglicht, sämtliche Komponenten für die An
steuerung des Elektromotors (z. B. Mikroprozessor-geregelter
Motorantriebschaltkreis, Strommeßeinrichtung, zugehörige
Stromzuleitungen) komplett auf dem Schaltungsträger 13 aufzu
bauen.
Andererseits ermöglicht diese Auslegung durch die Anbringung
eines Sensors 16, z. B. Hall-Sensor, an der dem Schneckenge
triebe 6 zugewandten Seite des Schaltungsträgers 13 eine Mes
sung des Drehwinkels des Schneckenrads 7. Der Sensor 16 kann
zu diesem Zweck beispielsweise unmittelbar benachbart der Um
fangsverzahnung des Schneckenrads 7 angeordnet sein, wodurch
eine inkrementelle Drehwinkelbestimmung über die Zahnkontur
des Schneckenrads 7 ermöglicht wird. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, den Sensor 16 in einem Bereich innerhalb des
Schneckenradumfangs anzuordnen und Markierungsmarken auf dem
Schneckenrad 7 anzubringen, welche bei einer Rotation des
Schneckenrads 7 an dem Sensor 16 vorbeilaufen.
Der Sensor 16 kann über Leiterbahnen und Durchführungskontak
tierungen mit dem Mikroprozessor in elektrischer Verbindung
stehen. Dieser nimmt eine Auswertung der erhaltenen Sensor
signale vor und gibt Steuersignale ab, welche zur Ansteuerung
des Motorantriebsschaltkreises, z. B. einem H-Brücken-Motor
antrieb, dienen. Dabei kann der Mikroprozessor weitere
Einflußgrößen berücksichtigen, die beispielsweise von weite
ren in der Verstelleinheit integrierten Sensoren geliefert
oder in Form von externen Daten von einem mit der Verstell
einheit in Verbindung stehenden integrierten Kfz-Netzwerk
(z. B. CAN oder J1850) mitgeteilt werden.
Die elektrische Anbindung der Verstelleinheit an die Kfz-
Peripherie (Datennetz, Versorgungsstromkontrolllampen-Sig
nale, Schaltsignale, Drehzahl-Signale, usw.) kann über einen
einzigen Gerätestecker 17 bewerkstelligt werden. Dieser kann,
wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt, unmittelbar auf der Obersei
te des Schaltungsträgers 13 angebracht sein, wobei die Gerä
te-interne Signal- und Versorgungsstromverteilung ausschließ
lich auf dem Schaltungsträger 13 erfolgen kann.
Oberhalb der Elektronikbauteile 14 kann eine Kühlung ange
bracht sind, die z. B. aus einem gut wärmeableitenden Alumini
umkörper 18 besteht. Zu diesem Zweck kann der Gehäuseboden 9
einen Vorsprung 9a umfassen, an dessen Außenseite der Alumi
niumkörper 18 befestigt ist und der innenseitig mit dem
Schaltungsträger 13 eine Flachkammer begrenzt, in der zumin
dest die Leistungskomponenten der Elektronikschaltung unter
gebracht sind.
Fig. 3 zeigt eine teilweise aufgeschnittene Rückansicht eines
zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen elektromechanischen
Verstelleinheit. Die in Fig. 3 dargestellte Ver
stelleinheit ist in bezug auf die Ausbildung und Anordnung
der mechanischen und elektromechanischen Komponenten 6, 1 im
wesentlichen baugleich mit der Verstelleinheit nach dem ers
ten Ausführungsbeispiel, unterscheidet sich jedoch von letz
terer in bezug auf die Auslegung des Schaltungsträgers 113
sowie gegebenenfalls die Form des Gehäuses 8, 9.
Der Schaltungsträger 113 ist ebenfalls rechteckig geschnit
ten, weist jedoch im Vergleich zu dem Schaltungsträger 13 ei
ne erweiterte Baugröße auf. Der Schaltungsträger 113 verläuft
ebenfalls parallel zu der Ebene E, wobei er jedoch in Längs
richtung quer zu der Welle 4 orientiert ist. An dem Schal
tungsträger 113 sind in der bereits beschriebenen Weise die
Kommutatorkontakte 15 und die Elektronikschaltung, die sich
unterhalb eines Kühlkörpers 118 befindet, angebracht. Durch
die erhöhte Baugröße des Schaltungsträgers 113 steht für die
Elektronikschaltung mehr Platz zur Verfügung, gleichzeitig
wird jedoch im Bereich seitlich von dem Kommutator 3 eine
Vergrößerung des Gehäuses 8, 9 der Verstelleinheit erforder
lich, um den Schaltungsträger 113 in dem Gehäuse unterbringen
zu können.
Ein Vorteil der in Fig. 3 gezeigten Anordnung besteht darin,
daß nun die Möglichkeit besteht, oberhalb der Drehachse X des
Schneckenrads 7 einen Sensor, beispielsweise GMR-Sensor 116,
an der Unterseite des Schaltungsträgers 113 anzubringen. Der
GMR-Sensor 116 ermöglicht bei zentrischer Anbringung eines
Magneten auf dem Schneckenrad 7 eine Absolutwinkelmessung,
die gegenüber der inkrementellen Bestimmung eines Drehwinkels
bevorzugt ist, weil eine Definition und - z. B. nach einer Ab
schaltung der Energieversorgung des Kfz - ein Wiederauffinden
einer Nulllage entfällt.
Ein weiterer Vorteil der in Fig. 3 dargestellten Variante be
steht darin, daß bedingt durch die Baugrößenerweiterung kos
tengünstigere Schaltungsträger, z. B. FR4-Leiterplatten, eingesetzt
werden können, während bei dem ersten Ausführungsbei
spiel in der Regel teure LTCC-Keramiksubstrate zur Anwendung
kommen müssen.
Ein auf der Oberseite des Schaltungsträgers 113 angebrachter
Gerätestecker 117 kann ebenfalls baugrößer als der Geräteste
cker 17 beim ersten Ausführungsbeispiel ausgeführt sein.
Anhand der Fig. 4 und 5 werden weitere Details und bauliche
Varianten der vorstehend diskutierten Ausführungsbeispiele
erläutert. Gemäß der in Fig. 4 gezeigten teilweise aufge
schnittenen Seitenansicht einer Verstelleinheit kann der
Schaltungsträger 13, 113 auch so bemessen sein, daß er den
Kommutator 3 nicht überdeckt. In diesem Fall werden die Kom
mutatorkontakte 15 von elektrischen Zuleitungen 19 kontak
tiert, welche zu entsprechenden Leiterpads (nicht darge
stellt) auf dem Schaltungsträger 13, 113 geführt sind.
Der Gerätestecker 17, 117 kann in einer Aussparung eines als
Versteifungsteil wirkenden Aluminium-Winkelelements 20 befes
tigt sein, dessen einer Schenkel 20a den Boden des Gehäuses 9
bildet und dessen anderer Schenkel 20b die Aufnahmeöffnung
für den Gerätestecker 17, 117 enthält. Zur Aufnahme des E
lektromotors 1 kann ein separates Zylindergehäuse 22 vorgese
hen sein, das seitlich neben dem Gerätestecker 17, 117 an dem
Schenkel 20b anmontiert ist.
Bei dem Schaltungsträger 13, 113 kann es sich auch um eine
Kombination aus einer starren und einer flexiblen Leiterplat
te oder sogar um eine komplett flexible Leiterplatte handeln.
Die Leiterplatte kann, wie in Fig. 4 gezeigt, ganzflächig mit
ihrer Oberseite an dem Schenkel 20a des Winkelelements ange
bracht, z. B. auflaminiert (flexible Leiterplatte) sein. In
diesem Fall befinden sich sämtliche elektrischen Komponenten
(Sensorik, Elektronikschaltung, Steckerstifte 21 Zuleitungen
19 oder ggf. Kommutatorkontakte 15) an der Unterseite der
Leiterplatte.
Die Sensorik umfaßt bei der in den Fig. 4 und 5 dargestellten
Bauweise zwei GMR-Sensoren 116a und 116b, wobei der eine GMR-
Sensor 116a, genauso wie der in Fig. 3 gezeigte Sensor 116,
achsmittig über dem Schneckenrad 7 angeordnet ist, während
der andere GMR-Sensor 116b benachbart dem motorfernen Ende
der Welle 4 positioniert ist. Ein in die Endfläche der Welle
4 integrierter Dauermagnet 23 verursacht bei der Rotation der
Welle 4 ein sich in seiner Richtung änderndes Magnetfeld,
dessen momentane Richtung von dem GMR-Sensor 116b fortlaufend
erfaßt und der Elektronikschaltung mitgeteilt wird. Dadurch
kann eine Absolutwinkelbestimmung und insbesondere auch eine
Drehzahlmessung der Welle 4 realisiert werden.
Zur Montage der Verstelleinheit wird zunächst der Schaltungs
träger 13, 113 mit den darauf montierten Komponenten (Elekt
ronikschaltung, Sensorik, Steckerstifte 21, Zuleitungen 19
oder Kommutatorkontakte 15) als komplette Baugruppe vorgefer
tigt. Diese kostengünstig realisierbare Baugruppe wird dann
unter Berücksichtigung der Steckeraussparung in das Winkel
element 20 eingesetzt.
Danach wird ein Kunststoff-Spritzgußgehäuse 24 in das Winkel
element 20 eingesetzt. Das Spritzgußgehäuse 24 weist einen
Aufnahmeraum 25 für das Stellgetriebe 6 auf und ist mit einer
durchgängigen Zwischenplatte 24a gebildet, welche den Aufnah
meraum 25 von der elektrischen Baugruppe abteilt und letztere
damit vor Schmierstoffen, mechanischem Abrieb und dergleichen
schützt.
Nachfolgend wird die Welle 4 des Rotors 2 durch eine Öffnung
in dem Spritzgußgehäuse 24 und eine dahinter liegende Öffnung
in dem Schenkel 20b des Winkelelements 20 hindurchgeschoben,
bis der Kommutator 3 zwischen den Kommutatorkontakten 15'
einrastet. Nun wird das Zylindergehäuse 22 über den Rotor 2
geschoben und an dem Schenkel 20b fixiert. Abschließend wird
das Schneckenrad 7 in den Aufnahmeraum 25 des Spritzgußgehäu
ses 24 eingelegt.
Sämtliche Ausführungsbeispiele und -varianten sind vergleich
bar und ermöglichen stets die Realisierung einer eigenständi
gen Geräteeinheit mit integrierter Sensorik und einem Minimum
an elektrischen Zuleitungskabeln (z. B. lediglich Versorgungs
strom- und Datenleitungen).
Claims (12)
1. Elektromechanische Verstelleinheit zum Einstellen der
Schaltstellungen eines Kraftfahrzeug-Verteilergetriebes, wel
che
- - einen elektromechanischen Antrieb (1),
- - ein von dem elektromechanischen Antrieb (1) angetriebenes Stellgetriebe (6) mit einem mechanischen Ausgang (12) zur Beeinflussung der Schaltstellungen des Verteilergetriebes,
- - einen Schaltungsträger (13, 113), auf dem eine Elektronik schaltung (14) zur Steuerung des elektromechanischen An triebs (1) realisiert ist, und
- - ein mit der Elektronikschaltung (14) in elektrischer Ver bindung stehendes Sensormittel (16, 116, 116a, 116b) zur Erfassung einer Bewegungsgröße des Stellgetriebes (6)
2. Elektromechanische Verstelleinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Sensormittel (16, 116, 116a, 116b) auf dem Schal tungsträger (13, 113) angebracht ist.
3. Elektromechanische Verstelleinheit nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß an dem Schaltungsträger (13, 113) Kommutatorkontakte (15) für den elektromechanischen Antrieb (1) angebracht sind.
4. Elektromechanische Verstelleinheit nach einem der vorher
gehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß an dem Schaltungsträger (13, 113) ein Steckerelement (17, 117) zur Anbindung der elektromechanischen Verstell einheit an eine elektrische Kfz-Peripherie angebracht ist.
5. Elektromechanische Verstelleinheit nach einem der vorher
gehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Stellgetriebe (6) ein Schneckengetriebe ist, und
- - daß sich der Schaltungsträger (13, 113) im wesentlichen pa rallel zur Mittenebene (E) eines Schneckenrades (7) des Schneckengetriebes (6) erstreckt.
6. Elektromechanische Verstelleinheit nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Schaltungsträger (13) so dimensioniert ist, daß er nicht mehr als einen Randbereich des Schneckenrads (7) ü berdeckt, und
- - daß in diesem Bereich ein erster Sensor (16), insbesondere Hall-Sensor, zur Erfassung einer Drehbewegung des Schne ckenrads (7) an dem Schaltungsträger (13) angebracht ist.
7. Elektromechanische Verstelleinheit nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Schaltungsträger (113) so dimensioniert ist, daß er das Zentrum des Schneckenrads (7) überdeckt, und
- - daß in einem Bereich benachbart des Schneckenradzentrums ein zweiter Sensor (116, 116a), insbesondere GMR-Sensor, zur Erfassung einer absoluten Drehwinkelstellung des Schne ckenrads (7) an dem Schaltungsträger (113) angebracht ist.
8. Elektromechanische Verstelleinheit nach Anspruch 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Schaltungsträger (13, 113) so dimensioniert ist, das er das antriebsferne Ende einer Schneckenwelle (4) des Schneckengetriebes (6) überdeckt, und
- - daß in diesem Bereich ein dritter Sensor (116b), insbeson dere GMR-Sensor, zur Erfassung einer Drehbewegung der Schneckenwelle (4) an dem Schaltungsträger (13, 113) ange bracht ist.
9. Elektromechanische Verstelleinheit nach einem der vorher
gehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Schaltungsträger (13, 113) in einem von dem Stell
getriebe (6) abgeteilten Gehäuseraum untergebracht ist.
10. Elektromechanische Verstelleinheit nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Schaltungsträger (13, 113) eine starre Leiterplatte ist.
11. Elektromechanische Verstelleinheit nach einem der vorher
gehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Schaltungsträger (13, 113) eine zumindest teilflä chig auf einen metallischen Träger (20) aufgeklebte flexib le Leiterplatte ist.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
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