DE10010273A1 - Verfahren für das Aneinanderfügen metallischer Bänder - Google Patents
Verfahren für das Aneinanderfügen metallischer BänderInfo
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Abstract
Zum Verbinden dünnwandiger metallischer Bänder mittels Lichtbogenschweißen wird der elektrische Strom der Elektrode impulsweise zugeführt, der Lichtbogen in der Bandmitte gezündet und unter Verringerung der Impulsfrequenz des elektrischen Stroms auf eine erste Bandkante zugeführt. Anschließend wird die Elektrode zum Ausgangspunkt zurückgefahren, neu gezündet und bei gleicher Impulsfrequenzsteuerung zur zweiten Bandlängskante geführt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für das Aneinanderfügen dünnwandiger metallischer
Bänder durch Lichtbogenschweißen unter Bildung von quer zur Wandlängserstreckung
geführten Schweißnähten.
In der Kabelindustrie werden Metallbänder eingesetzt, die als mechanischer Schutz um
Kabelseelen gelegt werden. Sie können auch längsverschweißt in glatter oder gewellter Form
als Leiter dienen, z. B. als Koaxialkabel. Da Kabel häufig in größeren Mengen gebraucht
werden als Metallbänder gefertigt werden können, müssen die Bänder aneinandergeschweißt
werden. Das Schweißen quer zur Bandlängsrichtung zum Verbinden der Stoßkanten führt
häufig an den Bandkanten zu kerbförmigen Einbränden, wie beispielsweise die Fig. 1 zeigt.
Der Einbrand kann dadurch beseitigt werden, daß die Bänder nach dem Querschweißen an den
Kanten durch Rollenscheren beschnitten werden. Der Einbrand stört daher nicht, wenn die
Metallbänder anschließend um die Kabelseele geformt und längsverschweißt werden. Die
beiden an den Kanten abgeschnittenen Streifen sind Abfall, sie werden deshalb auch
Abfallstreifen genannt. Das Metall kann zwar wieder eingeschmolzen werden, aber der
Veredelungswert zwischen Metall und gewalztem Band ist unwiederbringlich verloren.
Für das Schneiden mit Rollenscheren muß ein Abfallstreifen eine Mindestbreite haben, die nicht
unterschritten werden darf. Sie ist abhängig von der Banddicke und beträgt wenigstens 1 bis 3 mm.
Unterhalb dieser Maße ist ein Schnitt nicht möglich. Es ist einleuchtend, daß deshalb der
Schrottanteil prozentual mit der Verringerung der Bandbreite wächst. Im Zuge einer
Kostenreduzierung wird deshalb versucht, ohne Abfallstreifen zu arbeiten, indem die
Bandkanten nicht mehr besäumt, sondern nur oxidfrei geschliffen werden, wie beispielsweise
das DE-Gebrauchsmuster 297 17 046 erläutert.
Mit der Einsparung des Abfallstreifens muß aber gewährleistet sein, daß an den Kanten keine
Einbrandkerbe entsteht, denn Einbrände führen automatisch zu Löchern beim Längsschweißen.
Die Fig. 2 zeigt schematisch als Draufsicht das Entstehen eines Einbrandes an der Bandkante.
Der Schweißpunkt in der Mitte wird unter einem Winkel α zur Bandkante geführt. Die
Quernaht endet an den Bandkantenpunkten A und B. Die gestrichelten Linien deuten die
Isothermen um den Schweißpunkt als Wärmequelle an. Sie ergeben sich durch die
Energiezufuhr über die Elektrode, die Wärmeleitfähigkeit des zu verschweißenden Materials
und die Materialdicke. An Stellen, wo die Temperatur den Schmelzpunkt des zu
verschweißenden Materials hinreichend überschreitet, wird das Metall flüssig und die beiden zu
verschweißenden Stoßkanten laufen ohne Zusatzmaterial zusammen. Wenn der Schweißpunkt
unter der Elektrode den zu verschweißenden Bandkanten folgend auf den Punkt A zuläuft,
kann die Wärme nicht wie in der Mitte des Bandes nach allen Seiten ablaufen. Es kommt zu
einem Wärmestau, der zu einer Temperaturerhöhung führt. Die Temperaturerhöhung
verursacht eine Abnahme der Viskosität der Schmelze, die dadurch instabil wird und zu einem
Einbrand führt. Um einen solchen zu vermeiden, ist es bekannt, zwei Plättchen P1 und P2 aus
dem gleichen Material wie das zu verschweißende Band an die Bandkanten zu legen. Sie
verhindern den Wärmestau durch ausreichende Wärmeableitung. Wenn diese Plättchen jedoch
nicht vollständig flächig an den Kanten anliegen, zum Beispiel durch menschliches Versagen
oder schlechte Kontaktflächen, kommt es trotzdem zu einem Einbrand. Das Problem ist aber
umso größer, je dünner das Band ist. Besonders kritisch wird es bei Wanddicken unter 1 mm
bei Aluminium und unterhalb von 0,6 mm bei Stahl und Kupfer. Die Stromstärken, die beim
WIG-Schweißen (Wolfram in Erdgas) solcher Bänder notwendig sind, liegen zum Teil unter 50
Ampère. Bei dieser Stromstärke wird der Lichtbogen jedoch leicht instabil.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Verbinden dünnwandiger
metallischer Bänder zu schaffen, das ein Verschweißen mittels Lichtbogen geringer
Stromstärken ermöglicht und an den Bandkanten Einbrände vermeidet. Die Erfindung löst
diese Aufgabe dadurch, daß der elektrische Strom der Elektrode zur Erzeugung des
Lichtbogens impulsweise zugeführt wird, wobei der Lichtbogen in der Mitte des Bandes
gezündet und unter Verringerung der Impulsfrequenz des elektrischen Stromes auf eine erste
Bandlängskante zugeführt wird und anschließend zum Ausgangspunkt zurückgefahren, neu
gezündet und bei gleicher Impulsfrequenzsteuerung auf die zweite Bandlängskante zugeführt
wird.
Zur Stabilisierung von Lichtbögen geringer Stromstärke ist das Impulsschweißen bekannt.
Hierbei wird die Trägheit der Wärmeleitung im Metall ausgenutzt, indem Impulse hoher
Stromstärke zeitlich nacheinander erzeugt und zum Verschweißen verwendet werden. Mittelt
man die Impulse über die Zeit, so ergibt sich für das Material ein stabiler Lichtbogen auch bei
einer mittleren niedrigen Stromstärke. Dieses Verfahren wird hier zur Vermeidung von
Einbränden gesteuert modifiziert angewendet.
Vorzugsweise wird die Änderung der Impulsfrequenz in Abhängigkeit vom Isothermenfeld
gesteuert. Dabei kann die Temperatur durch beiderseits der Naht gleitende
Thermoelementkontakte gemessen werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die
Temperaturmessungen optisch durchzuführen.
Ferner ist es von großer Bedeutung, daß die Elektrode, sobald der Lichtbogen die erste
Bandlängskante erreicht hat, nicht vollständig bis zum Ausgangspunkt in der Bandmitte
zurückgefahren wird, sondern der Lichtbogen auf der bereits geschweißten Naht neu gezündet
wird, um den Schmelzpunkt an der Stoßkante zur zweiten Bandlängskante zu führen.
In weiterer vorteilhafter Ausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, als Schutzgas Helium
zu verwenden, da beim WIG-Schweißen mit Helium eine schmalere Naht entsteht als bei
Verwendung von Argon oder anderen Schutzgasen, was einer Stabilisierung der Schmelze an
der Kante entgegenkommt.
In der Fig. 3 ist schematisch die auf ein zu verschweißendes Metallband zu übertragende
Impulsfolge dargestellt. Es ist erkennbar, daß die Impulsabstände Δt1 ausgehend von der
Bandmitte allmählich beim Verfahren des Lichtbogens zur Bandkante zunehmen, d. h. die
zeitliche Differenz Δt1 zwischen zwei Impulsen in der Bandmitte ist größer als die
Zeitdifferenzen Δt2 im Kantenbereich.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erlaubt ein Querschweißen dünner
Metallbänder auch im Kantenbereich, ohne das Anlegen wärmeableitender Metallplättchen, so
daß diese zusätzlichen Hilfsmaßnahmen, die nicht in jedem Fall zu der gewünschten sicheren
Vermeidung von Einbränden führen, entfallen können.
Claims (6)
1. Verfahren für das Aneinanderfügen dünnwandiger metallischer Bänder durch
Lichtbogenschweißen unter Bildung von quer zur Bandlängserstreckung geführten
Schweißnähten, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) der elektrische Strom der Elektrode zur Erzeugung des Lichtbogens impulsweise zugeführt wird, wobei
- b) der Lichtbogen in der Mitte des Bandes gezündet und unter Verringerung der Impulsfrequenz des elektrischen Stroms auf eine erste Bandlängskante zugeführt wird und
- c) anschließend die Elektrode zum Ausgangspunkt zurückgefahren, neu gezündet und bei gleicher Impulsfrequenzsteuerung zur zweiten Bandlängskante geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, sobald der Lichtbogen die
erste Bandlängskante erreicht hat, der Schweißvorgang unterbrochen und die Elektrode bis
kurz vor dem Ausgangspunkt in der Bandmitte zurückgefahren, und der Lichtbogen auf der
bereits geschweißten Naht neu gezündet wird, um den Schmelzpunkt an der Stoßkante zur
zweiten Bandlängskante zu führen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung der
Impulsfrequenz in Abhängigkeit von Temperaturmeßergebnissen am Isothermenfeld gesteuert
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturen durch
beiderseits der Naht auf der Bandoberfläche gleitende Thermoelementkontakte gemessen
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturmessungen
optisch durchgeführt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als
Schutzgas Helium eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000110273 DE10010273A1 (de) | 2000-03-02 | 2000-03-02 | Verfahren für das Aneinanderfügen metallischer Bänder |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000110273 DE10010273A1 (de) | 2000-03-02 | 2000-03-02 | Verfahren für das Aneinanderfügen metallischer Bänder |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10010273A1 true DE10010273A1 (de) | 2001-09-06 |
Family
ID=7633305
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000110273 Withdrawn DE10010273A1 (de) | 2000-03-02 | 2000-03-02 | Verfahren für das Aneinanderfügen metallischer Bänder |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10010273A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008019636A1 (de) * | 2008-04-18 | 2009-10-22 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Bauteil mit Schweißnaht und Verfahren zur Herstellung einer Schweißnaht |
-
2000
- 2000-03-02 DE DE2000110273 patent/DE10010273A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008019636A1 (de) * | 2008-04-18 | 2009-10-22 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Bauteil mit Schweißnaht und Verfahren zur Herstellung einer Schweißnaht |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |