DE10010045C2 - Verfahren zur Detektion räumlicher Dichtegradienten - Google Patents
Verfahren zur Detektion räumlicher DichtegradientenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Detektion räum
licher Dichtegradienten in einem transparenten Medium, insbeson
dere für die Analyse von Wirbelfeldern, bei dem ein Hintergrund
bild durch den Bereich der räumlichen Dichtegradienten in dem
transparenten Medium hindurch mit einer Kamera als verzerrtes
Bild aufgezeichnet wird, wobei die Verzerrungen auf den Dichte
gradienten beruhen, bei dem ein Referenzbild des Hintergrund
bilds aufgezeichnet wird und bei dem die Dichtegradienten in dem
transparenten Medium durch einen Vergleich des verzerrten Bilds
mit dem Referenzbild ermittelt werden.
Die Detektion von Dichtegradienten, insbesondere zur Analyse von
Wirbelfeldern mit Wirbeln hoher kinetischer oder thermischer
Energie ist auf verschiedenen technischen Gebieten von Inter
esse. Von ganz besonderem Interesse ist die Analyse solcher
Wirbelfelder an fliegendem Gerät bzw. von fliegendem Gerät aus.
Mit ansteigendem Aufkommen an zivilem Luftverkehr steigt die
Auslastung der Flughäfen und der Wunsch bzw. die Notwendigkeit
aerodynamische Wechselwirkungen zwischen dicht aufeinanderfol
gend startenden und landenden Flugzeugen auszuschließen. Die
Wirbelschleppen hinter konventionellen Verkehrsflugzeugen sind
im allgemeinen sehr stabil und skalieren mit dem Flugzeug
gewicht, was zu besonderer Relevanz bei der Entwicklung neuer,
sehr schwerer Flugzeugmodelle führt. Die Wirbelschleppen gehen
mit ausgeprägten Dichtegradienten einher, auch da die Trieb
werksabwärme der Flugzeuge in diesen Wirbelfeldern enthalten
ist. Die Detektion solcher Wirbelfelder ist sicherheitstechnisch
und wirtschaftlich relevant und Gegenstand intensiver aktueller
Forschungsarbeiten.
Ein anderes potentielles Anwendungsgebiet der vorliegenden
Erfindung hängt mit der zunehmenden Nutzung ziviler Hubschrauber
zusammen. Hubschrauber zeichnen sich noch durch eine relativ
große Geräuschemission aus. Blatt-Wirbel-Interaktionen sind
dabei seit längerer Zeit als Hauptursache für den Hubschrauber
typischen Impulslärm bekannt und insbesondere im Landeanflug von
Bedeutung. Die lärmverursachenden Blattspitzenwirbel sind auf
grund der sehr hohen Blattspitzengeschwindigkeiten kompressibel,
d. h. sie enthalten ausgeprägte Dichtegradienten. Der Mangel an
Kenntnissen der Wirbellagen und -intensitäten für verschiedene
Fluglagen ist ein großes Hindernis auf dem Weg zur grundsätz
lichen Reduktion des Blatt-Wirbel-Interaktionslärms. Auch die
grundsätzlich interessante Erforschung und Nutzung von Dreh
flüglern mit passivem Rotor bzw. von Drehflüglern mit zusätz
lichem Antrieb neben dem Hauptrotor wird derzeit hauptsächlich
durch die Entstehung von Blatt-Wirbel-Interaktionslärm im Lande
anflug behindert. Die Lärmvorhersage bei Hubschraubern wird
aktuell im wesentlichen aufgrund von numerischen Verfahren
betrieben. Diese Verfahren können den Lärm jedoch nur dann
realitätsnah vorhersagen, wenn experimentelle Daten über Ort und
Intensität der Wirbel vorliegen. Bislang werden Flugversuche mit
Hubschraubern im wesentlichen nur durchgeführt, um Schall
emissionen, Blattdurchbiegungen und Blattdrücke zu messen.
Hierdurch können die für eine zielgerichtete Lärmbekämpfung
relevanten Informationen über Ort und Intensität der Wirbel in
Abhängigkeit von der Fluglage jedoch nicht bereitgestellt wer
den. Es werden daher in größerem Maße Modellversuche durchge
führt, die aber aufgrund von ausgeprägten Reynoldszahlen
einflüssen nur bedingt verwertbar sind. Modellversuche mit dem
Ziel der Charakterisierung des Wirbelfelds bei Hubschraubern
werden daher fast ausschließlich in kostenintensiven Groß
windkanälen durchgeführt. Die Visualisierung von Dichtegra
dienten in Folge des Wirbelfelds eines fliegenden Hubschraubers
ist bislang nur qualitativ nach Schlieren- und Schattenmethoden
durchgeführt worden. Die hierzu erforderlichen Versuchsaufbauten
waren prinzipiell bodengebunden. Es ist daher von besonderem
Interesse, ein Verfahren aufzuzeigen, mit dem Dichtegradienten
insbesondere an fliegendem Gerät bzw. von fliegendem Gerät aus
qualitativ und quantitativ detektierbar sind.
Aus Optics Communications Vol. 5, No. 5 (August 1972), Seiten
347 bis 350 ist ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art
bekannt, um Dichtegradienten bei einem sogenannten gasförmigen
Phasenobjekt zu detektieren. Hierzu wird mit Hilfe eines Lasers
ein Speckle Muster auf einer Hintergrundfläche als Hintergrund
bild erzeugt. Von diesem Specklemuster wird zunächst eine
Referenzbild aufgenommen, wobei sich das Phasenobjekt nicht
zwischen der Kamera und der Hintergrundfläche befindet. An
schließend wird das Phasenobjekt vor die Hintergrundfläche
gebracht und das verzerrte Bild aufgenommen. Die beiden Bilder
erlauben dann beispielsweise unter Verwendung von Fourriertech
niken eine Analyse der Verschiebung der Speckles in dem verzerr
ten Bild gegenüber dem Referenzbild. Diese Verschiebungen können
Dichtegradienten zugeordnet werden. Dabei ist die Verschiebung
von der Größe der Dichtegradienten abhängig, die auf das Abbild
des jeweiligen Speckles in dem verzerrten Bild einwirken und
auch von der Wellenlänge des für die Aufnahmen verwendeten
Lichts. Nachteilig bei dem bekannten Verfahren ist jedoch die
aufwendige Erzeugung des Hintergrundbilds und die Notwendigkeit
der Aufnahme des Referenzbilds ohne das Phasenobjekt. Beide
Maßnahmen machen eine Anwendung an fliegendem Gerät bzw. von
fliegendem Gerät aus unmöglich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs beschriebenen Art aufzuzeigen, das auch an flie
gendem Gerät bzw. von fliegendem Gerät aus problemlos einsetzbar
ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß als Hin
tergrundbild ein natürlich vorkommender Hintergrund der Dichte
gradienten in dem transparenten Medium genutzt wird, daß zeit
gleich zwei Bilder des Hintergrundbilds durch das transparente
Medium hindurch aufgenommen werden und daß die Dichtegradienten
in dem transparenten Medium durch einen Vergleich der beiden
Bilder ermittelt werden, wobei diese wechselweise als verzerrtes
Bild und als Referenzbild für das verzerrte Bild dienen.
Durch die Verwendung eines natürlich vorkommenden Hintergrunds
entfällt die Notwendigkeit, ein Hintergrundbild aufwendig zu
erzeugen. Es hat sich in der Praxis herausgestellt, daß sich ein
natürlich vorkommender Hintergrund, der auch nur eine gewisse
Struktur mit gewisser Raumfrequenz aufweist, für die Durch
führung des neuen Verfahrens ohne weiteres eignet. Beispiels
weise konnte die Asphaltstruktur eines Landeplatzes erfolgreich
genutzt werden, um Dichtegradienten bei einem startenden
Hubschrauber zu detektieren. Das neue Verfahren zeichnet sich
weiterhin dadurch aus, daß kein Referenzbild zu einem anderen
Zeitpunkt wie das jeweilige verzerrte Bild sondern immer gleich
zeitig mit diesem aufgenommen wird. Hierdurch ist das neue
Verfahren unsensibel gegenüber Änderungen des als Hintergrund
bild genutzten Hintergrunds mit der Zeit. So kann es sich bei
dem Hintergrund beispielsweise auch um schwingende Strukturen,
beispielsweise um Teile des fliegenden Geräts, oder ein
überflogenes Objekt mit ausgeprägter Tiefenstruktur handeln,
deren Ansicht sich ständig ändert.
Eine erste Möglichkeit, beide Bilder zeitgleich, daß heißt das
Referenzbild gleichzeitig mit dem verzerrten Bild aufzuzeichnen,
besteht darin, eine zwei Kameras für die Aufzeichnungen zu
verwenden, die seitlich versetzt zueinander angeordnet sind.
Durch den seitlichen Versatz gelingt es, das Hintergrundbild in
den interessierenden Bereichen wechselweise mit den beiden
Kameras ohne die Beeinflussung durch die Dichtegradienten bzw.
unter grundsätzlich anderer Beeinflussung durch die Dichte
gradienten aufzuzeichnen. Der dabei notwendige seitliche Versatz
der Kameras zueinander hängt naturgemäß von der Art und Größe
des jeweils betrachteten Wirbelfelds ab. Er kann aber dennoch
relativ klein verglichen mit dem Abstand der Kamera von den
Dichtegradienten in dem transparenten Medium sein.
Erprobungen haben ergeben, daß der seitliche Versatz der Kameras
höchstens 5% des Abstands der Kameras von den Dichtegradienten
in dem transparenten Medium betragen muß, wenn sich nicht in
ungewohnter Weise großvolumige und dennoch gleichmäßige
Dichtegradienten ausbilden. Bei lokalen Dichtegradienten, wie
beispielsweise auch im Falle eines Hubschraubers, kann der
seitliche Versatz der Kameras beispielsweise etwa 1% des
Abstands der Kameras von dem Hintergrundbild und von den
Dichtegradienten in dem transparenten Medium betragen.
Vorzugsweise wird bei dem neuen Verfahren der Abstand zwischen
dem Hintergrundbild und den Dichtegradienten in dem transpa
renten Medium nicht zu klein im Vergleich zu dem Abstand der
Kameras von den Dichtegradienten in dem transparenten Medium
gewählt. Ein größerer Abstand macht sich sowohl in Bezug auf
größere Verschiebungen von Abbildungspunkten in dem jeweils
verzerrten Bild als auch in Bezug auf eine stärkere räumliche
Trennung der Bereiche des Hintergrundbilds, vor denen die
jeweils selben Dichtegradienten in beiden Bildern angeordnet
sind, positiv bemerkbar.
Wenn das neue Verfahren mit zwei seitlich zueinander versetzten
Kameras durchgeführt wird, so ist die Anordnung der Kameras
dabei keine, wie sie für eine ideale stereoskopische Abbildung
des Hintergrunds verwendet würde. Im Gegenteil es soll mit
beiden Kameras derselbe Hintergrund mit möglichst derselben
Blickrichtung eingefangen werden, nur einmal mit und einmal ohne
dazwischenliegenden Dichtegradienten bzw. mit Anordnung der
Dichtegradienten vor jeweils anderen Bereichen des Hintergrunds.
Bei dem neuen Verfahren unter Verwendung von zwei seitlich
versetzten Kameras werden die Bilder vor ihrem Vergleich
miteinander bezüglich relativer perspektivischer Verzerrungen
und etwaig unterschiedlicher Abbildungsmaßstäbe korrigiert. Dies
kann dadurch geschehen, daß eine globale Funktion an eines der
Bilder angefittet wird, die dieses Bild in das andere Bild
überführt, wobei der globale Aspekt dieser Funktion darin
besteht, daß lokale Verschiebungen von Bildpunkten in den
Bildern aufgrund der Dichtegradienten hierbei gerade nicht
eingehen. Dann wird das eine Bild mit dieser typischerweise
quadratischen Funktion transformiert. Dieses transformierte Bild
wird anschließend mit dem anderen Bild verglichen, wobei jetzt
festgestellte Verschiebungen idealerweise allein aufgrund der
beobachteten Dichtegradienten vorhanden sind.
In einer alternativen Ausführungsform wird das eine Bild in
einem anderen Wellenlängenbereich des Lichts aufgenommen als das
andere Bild. Wie bereit eingangs angemerkt, sind die Verschie
bungen von Bildpunkten durch Dichtegradienten von der Wellen
länge des betrachteten Licht abhängig. So wird zwei bei
unterschiedlichen Wellenlängen aufgezeichnete Bilder zwar beide
in denselben Bereichen des Hintergrunds von denselben davor
liegenden Dichtegradienten beeinflußt sein, aber doch in jeweils
anderer Weise, so daß aus dem Vergleich der Bilder wiederum auf
die Dichtegradienten geschlossen werden kann.
In dieser Variante ist das neue Verfahren besonders elegant mit
einer Mehrfarbenkamera durchführbar, mit der beide Bilder mit
übereinstimmender Blickrichtung aufgezeichnet werden können.
Der Vergleich der beiden wechselweise als verzerrtes Bild und
als Referenzbild dienenden Bilder kann bei beiden Alternativen
des neuen Verfahrens durch Berechnung einer lokalen Kreuz
korrelation zwischen den Bildern vorgenommen werden, wobei die
Lagen der Maximalwerte dieser lokalen Kreuzkorrelation unmittel
bar ein Maß für den lokalen Dichtegradienten sind.
Der Vergleich der beiden Bilder kann bei dem neuen Verfahren zur
Erfassung der Wirbelschleppe eines startenden oder landenden
Flugzeugs durchgeführt werden. Dies ist sowohl vom Boden aus
möglich als auch von einem hinterherfliegenden Flugzeugs, das
den Bereich dieser Wirbelschleppe zu meiden hat.
Eine weitere Anwendung ist der Vergleich der beiden Bilder zur
Früherkennung einer Clear-Air-Turbulence vor einem fliegenden
Flugzeug, die auf aufgrund anderer Verfahren nicht erkannt und
gegebenenfalls umgangen werden kann.
In beiden voranstehend angedeuteten Ausführungsbeispielen reicht
ein qualitativer Vergleich der beiden Bilder aus, der auch
vollautomatisch durchgeführt werden kann, wobei beispielsweise
als Ergebnis des Vergleichs Bereiche mit hohen Dichtegradienten
angezeigt werden und vor diesen gewarnt wird.
Die vielfachen Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfin
dung bei der Erforschung der Wirbelverhältnisse an Hubschrau
berrotoren sind bereits eingangs angesprochen worden. Hierauf
richtet sich auch das Ausführungsbeispiel der Erfindung, das im
folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert und
beschrieben werden soll. Dabei zeigt
Fig. 1 ein Prinzipschaubild zu einer Bildpunktverschiebung
aufgrund eines Dichtegradienten,
Fig. 2 die Anordnung bei der Detektion von Dichtegradienten
bei einem Hubschrauber,
Fig. 3 die Blattspitzenwirbel bei einem Hubschrauber,
Fig. 4 ein Detail aus Fig. 3 entsprechend dem Beobachtungs
bereich der Kameras in Fig. 2,
Fig. 5 eine Kreuzkorrelation zwischen zwei mit den Kameras
gemäß Fig. 3 gleichzeitig aufgenommenen Abbildungen
und
Fig. 6 eine Kreuzkorrelation zwischen den beiden Bildern nach
Transformation eines der Bilder auf die Perspektive
und den Abbildungsmaßstab des anderen.
Fig. 1 erläutert anhand eines beliebigen Hintergrundbilds 1,
wie ein Dichtegradient 2 bei der Abbildung eines Bildpunkts 3
des Hintergrundbilds 1 mit einer hier durch eine einzige Linse
4 angedeuteten Kamera 5 zu einer Verschiebung δy in einem
aufgrund des Dichtegradienten verzerrten Bilds 5 führt. Dabei
sind die Zuordnungen der x, y und z-Richtung in einem Bezugs
koordinatensystem 6 angedeutet. Für δy gilt:
δy = ZDM∈.
Dabei ist M = zr/ZB der Abbildungsmaßstab, ZD der Abstand des
Bildpunkts 3 zu Dichtegradient 2 und ∈ ergibt sich aus dem
Integral von ZD - δZD bis ZD + δZD über dn/dy nach dZ multipliziert
mit no -1. Dabei ist no der für die jeweilige Wellenlänge geltende
Brechungsindex bzw. der Mittelwert des Brechungsindexes über das
aufgenommene Spektrum, wenn beispielsweise mit Weißlicht gear
beitet wird und die Bilder ohne Farbfilter aufgezeichnet werden.
So läßt sich umgekehrt aus δy auf den Dichtegradienten 2 zurück
schließen. Hierzu muß neben dem Bild 5 aber auch das Hinter
grundbild 1 oder ein durch den Dichtegradienten 2 zumindest
nicht in gleicher Weise beeinflußtes Referenzbild bekannt sein.
Fig. 2 skizziert die Anordnung, mit der gemäß dem neuen
Verfahren Blattspitzenwirbel bei einem Hubschrauber 8 beobachtet
werden können, die an den Blattspitzen 9 dessen Rotorblätter 10,
beispielsweise beim Start des Hubschraubers 8, auftreten. Hierzu
wird die Asphaltstruktur des Landeplatzes 11 des Hubschraubers
8 mit zwei seitlich zueinander versetzten Kameras 7 und 12 durch
das Wirbelfeld im Bereich der Blattspitzen 9 der Rotorblätter 10
des startenden Hubschraubers 8 aufgenommen. Die Kameras 7 und 12
sind dabei im Vergleich zu ihrem seitlichen Versatz 13 in einem
sehr großen Abstand 14 zu den Blattspitzen angeordnet. Der
Abstand 14 kann beispielsweise 30 m betragen, während der
seitliche Versatz 13 nur 30 cm beträgt. Dieser Größenunterschied
geht aus der Fig. 2 nicht unmittelbar hervor. Deshalb sind hier
zur Verdeutlichung zwei Bruchlinien 15 eingezeichnet. Mit beiden
Kameras 7 und 12 werden gleichzeitig Bilder des als Hintergrund
bild 1 dienenden Landeplatzes 11 aufgenommen. Die Auswertung
dieser Bilder erfolgt wie nachstehend im Zusammenhang mit den
Fig. 5 und 6 näher erläutert werden wird.
Die Fig. 3 und 4 zeigen die räumliche Anordnung der Blatt
spitzenwirbel 16 hinter den Blattspitzen 9 der Rotorblätter 10,
wenn diese in Richtung von Pfeilen 17 umlaufen. Mit dem neuen
Verfahren gelingt es tatsächlich, diese Blattspitzenwirbel 16
und ihren räumlichen Verlauf sichtbar zu machen. Fig. 5 zeigt
eine Kreuzkorrelation zwischen den beiden mit den Kameras 7 und
12 gleichzeitig gewonnenen Bildern, nachdem bereits aufgrund der
geometrischen Anordnung und der unterschiedlichen Perspektiven
und Abbildungsmaßstäbe der Kameras erste Korrekturen bei dem mit
der Kamera 12 aufgenommenen Referenzbild vorgenommen wurden.
Aufgrund der Kreuzkorrelation gemäß Fig. 5 wurde eine globale
quadratische Funktion so an das eine der Bilder angepaßt, daß
sie verbliebene Abbildungsdifferenzen zu dem anderen Bild ohne
Berücksichtigung der hier gerade interessierenden lokalen
Verschiebungen des Hintergrunds durch Wirbel bzw. Dichtegra
dienten kompensiert.
Nach erneuter Transformation des einen Bilds anhand der so
gewonnenen Funktion war die Kreuzkorrelation zwischen dem Bild
der Kamera 7 und dem Bild der Kamera 12 diejenige, die in Fig.
6 dargestellt ist. Dabei ist darauf hinzuweisen, daß Fig. 6
gegenüber Fig. 5 deutlich vergrößert ist, und ein lokales
Ereignis wiedergibt, welches bei der Gewinnung der Funktion für
die Transformation des einen Bilds aus Fig. 5 unbeachtlich ist.
Fig. 6 zeigt einerseits die Hinterkante der Blattspitze 9 des
Rotorblatts 10, welches sich von links nach rechts bewegt, und
dahinter den bogenförmigen Verlauf des Blattspitzenwirbels 16,
wie er theoretisch zu erwarten war und in die Fig. 3 und 4
eingezeichnet ist. Bei diesem konkreten Anwendungsbeispiel des
neuen Verfahrens ist das Referenzbild, welches mit der Kamera 12
aufgenommen wird, in dem Bereich der interessierenden Blatt
spitzenwirbel 16, wie sie von der Kamera 7 aufgezeichnet werden,
durch die Dichtegradienten in dem Wirbelfeld des Rotors gerade
unbeeinträchtigt, zumindest aber nicht wesentlich beein
trächtigt, und umgekehrt. Entsprechend ist der bogenförmige
Verlauf des Blattspitzenwirbels zweimal zu sehen. Einmal in
seiner auf den Hintergrund bezogenen Lage aus der Blickrichtung
der Kamera 7 und einmal in seiner auf den Hintergrund bezogenen
Lage aus Blickrichtung der Kamera 12. Wenn beide Bilder in den
jeweiligen Bereichen des Hintergrundbilds durch Dichtegradienten
stark beeinflußt ist, sind zwar immer noch Auswertungen der
beiden Bilder durch ihren Vergleich möglich, weil die Einflüsse
der Dichtegradienten durch den unterschiedlichen Blickwinkel der
Kameras 7 und 12 auf den Hintergrund unterschiedlich sind. Dann
lassen sich aber nur noch qualitative Aussagen über das unter
suchte Wirbelfeld treffen. Dasselbe gilt, wenn mit derselben
Blickrichtung das untersuchte Wirbelfeld in zwei unterschied
lichen Spektralfarben betrachtet wird, bei denen sich die
Verschiebungen aufgrund der Dichtegradienten unterschiedlich
stark ausbilden.
1
Hintergrundbild
2
Dichtegradient
3
Bildpunkt
4
Linse
5
verzerrtes Bild
6
Bezugskoordinatensystem
7
Kamera
8
Hubschrauber
9
Blattspitze
10
Rotorblatt
11
Landeplatz
12
Kamera
13
Versatz
14
Abstand
15
Bruchlinie
16
Blattspitzenwirbel
17
Pfeil
Claims (10)
1. Verfahren zur Detektion räumlicher Dichtegradienten in
einem transparenten Medium, insbesondere für die Analyse von
Wirbelfeldern, bei dem ein Hintergrundbild durch den Bereich der
räumlichen Dichtegradienten in dem transparenten Medium hindurch
mit einer Kamera als verzerrtes Bild aufgezeichnet wird, wobei
die Verzerrungen auf den Dichtegradienten beruhen, bei dem ein
Referenzbild des Hintergrundbilds aufgezeichnet wird und bei dem
die Dichtegradienten in dem transparenten Medium durch einen
Vergleich des verzerrten Bilds mit dem Referenzbild ermittelt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß als Hintergrundbild (1) ein
natürlich vorkommender Hintergrund (11) der Dichtegradienten (2)
in dem transparenten Medium genutzt wird, daß zeitgleich zwei
Bilder des Hintergrundbilds (1) durch das transparente Medium
hindurch aufgenommen werden und daß die Dichtegradienten in dem
transparenten Medium durch einen Vergleich der beiden Bilder
ermittelt werden, wobei diese wechselweise als verzerrtes Bild
(5) und als Referenzbild für das verzerrte Bild (5) dienen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der als Hintergrundbild (1) genutzte Hintergrund der Dichte
gradienten (2) in dem transparenten Medium mit der Zeit ändert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Bilder mit zwei Kameras (7, 12) aufgezeichnet
werden, wobei die Kameras (7, 12) seitlich versetzt zueinander
angeordnet sind, wobei der seitliche Versatz (13) der Kameras
klein gegenüber dem Abstand (14) der Kameras (7, 12) von den
Dichtegradienten (2) in dem transparenten Medium ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der seitliche Versatz (13) der Kameras (7, 12)
höchstens 5% des Abstands (14) der Kameras (7, 12) von den
Dichtegradienten (2) in dem transparenten Medium beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Bilder vor dem Vergleich miteinander bezüglich
relativer perspektivischer Verzerrungen und unterschiedlicher
Abbildungsmaßstäbe korrigiert werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Bilder in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen
des Lichts aufgenommen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Bilder zusammen mit einer Mehrfarbenkamera aufgezeichnet
werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Vergleich der beiden Bilder durch Berechnung
einer lokalen Kreuzkorrelation vorgenommen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Vergleich der beiden Bilder zur Erfassung der
Wirbelschleppe eines startenden oder landenden Flugzeugs durch
geführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Vergleich der beiden Bilder zur Früherkennung
einer Clear Air Turbulence vor einem fliegenden Flugzeug durch
geführt wird.
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