DE10009544A1 - Hydrolager - Google Patents
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Abstract
Hydrolager, insbesondere für die Lagerung von Kraftfahrzeugaggregaten, bestehend aus einem Auflageranschluss, einem axial gegenüberliegenden Widerlageranschluss und einem zwischen diesen angeordneten Lagerfederelement aus (i) einer Elastomerradialfeder, (ii) einer als separates Elastomerformteil ausgebildeten und als glockenartige Rollmembran konfigurierten Blähfeder als Bestandteil eines aus Arbeitskammer, Drosselkanal und Ausgleichskammer bestehenden hydraulischen Dämpfersystems zwischen Auflageranschluss und Widerlageranschluss und (iii) einer axial stehenden Schraubenfeder aus Stahl in einem das Lagerfederelement und das hydraulische Dämpfersystem radial umschließenden und auf dem Widerlageranschluss abgestützten Lagergehäuse.
Description
Die Erfindung betrifft ein Hydrolager der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 genannten Art.
An hydraulisch gedämpfte Aggregatlager dieser Art werden Ansprüche
gestellt, die zum Teil einander widersprechende Ziele verfolgen und
dementsprechend widersprüchliche Lösungen erfordern. So dienen
solche Hydrolager primär der Anbindung eines Aggregats, insbesondere
eines Kraftfahrzeugs, an die Karosserie. Sie müssen weiterhin im
Ruhezustand des Aggregats die statische Last dieses Aggregats in
z-Richtung aufnehmen. Dabei sollen zudem bei dynamischen
Betriebsbedingungen die Relativbewegungen zwischen Aggregat und
Karosserie, bezogen auf das Ausführungsbeispiel bei Einsatz des
Hydrolagers in einem Kraftfahrzeug, möglichst begrenzt gehalten
werden, was relativ hohe Federsteifigkeiten in allen drei
Raumrichtungen erfordert. Gleichzeitig soll ein solches Hydrolager
jedoch auch die Motoranregungen isolieren, das heißt nicht vom Motor
auf die Karosserie übertragen, was notwendigerweise möglichst geringe
Federsteifigkeiten erfordert. Da die Tragfeder bei gebräuchlichen
Hydrolagern gleichzeitig die elastische Begrenzungswand der
hydraulischen Arbeitskammer bildet, soll sie überdies eine möglichst
große Pumpfläche für das hydraulische Dämpfungsfluid aufweisen und,
um effektiv zu sein, eine möglichst große Volumensteifigkeit aufweisen.
Aus dem Stand der Technik sind zahlreiche Versuche bekannt,
Kompromisse zwischen diesen einander entgegengesetzten
Anforderungen an die Auslegung der Tragfeder eines Hydrolagers zu
finden.
So ist beispielsweise aus der deutschen
Offenlegungsschrift DE 195 43 239 A1 bekannt, die Tragfeder des
Hydrolagers durch Aussparungen in der Feder so weit zu schwächen
und dadurch in ihrem Federverhalten zu erweichen, dass sie den
Anforderungen an eine Entkopplung der Motorschwingungen möglichst
weitgehend entgegenkommt. Um dabei dennoch den Anforderungen
hinsichtlich der statischen und dynamischen Auflast des Aggregats
gerecht zu werden, ist in der hydraulischen Arbeitskammer des
Hydrolagers zusätzlich eine tragende Stahlfeder angeordnet, die der
ausreichenden Begrenzung der Relativbewegung zwischen Aggregat
und Karosserie sowie der Aufnahme der statischen Last des auf einem
solchen Lager gelagerten Aggregats dient. Ein solcher Kompromiss geht
jedoch zu Lasten der Volumensteifigkeit der Tragfeder, die eine
unabdingbare Voraussetzung für eine ausreichende Dämpfungsleistung
des Lagers ist.
Der Kompromiss, den der Stand der Technik eingeht, ist dort in Form
einer blähbaren Elastomermembran-Steuerfeder gefunden, die die
Stahlfeder als fluidisch beaufschlagbare Steuerkammer in der
hydraulischen Arbeitskammer umgibt. Der Preis, technisch ebenso wie
kommerziell, den der Stand der Technik dafür in Kauf nehmen muss, ist
eine komplette zusätzliche Steuerung für die Steuerfeder für die
Kenndatenkorrektur hinsichtlich der in der Radialfeder integrierten
Blähfeder.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung das
technische Problem zugrunde, ein Hydrolager zu schaffen, das aufgrund
seiner Konfiguration einen besseren Ausgleich zwischen den in ihren
Zielsetzungen einander zuwiderlaufenden Kenndatenfeldern ermöglicht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Hydrolager, das die im
Anspruch 1 genannten Merkmale aufweist.
Der wesentliche Grundgedanke der Erfindung liegt dementsprechend
darin, nicht nur die Tragfeder und die Radialfeder des Hydrolagers
konstruktiv zu trennen, sondern auch eine Trennung der Blähfeder und
der Radialfeder vorzunehmen. Die Blähfeder und die Radialfeder sind
nicht mehr wie im Stand der Technik in einem einzigen Elastomerteil
ausgebildet, sondern in zwei voneinander völlig unabhängigen
Elastomerkörpern realisiert. Die Blähfeder ist also nicht mehr durch
Aussparungen in der Radialfeder angelegt, sondern in Form einer von
der Radialfeder als zweites separates Federelement ausgebildeten
eigenständigen Blähmembran konfiguriert. Durch diese konsequente
Trennung des Lagerkörpers nach dem Stand der Technik in eine
Blähfeder und separate Radialfeder können die an beide Federn
gestellten Anforderungen hinsichtlich des Kennfeldes völlig unabhängig
voneinander optimiert werden. So können beispielsweise anisotrope
Steifigkeitsverhältnisse der Radialfeder in Verbindung mit einer
schraubenförmigen Tragfeder von Z zu X zu Y gleich 10 zu 1 zu 1
ebenso eingestellt werden, und zwar ohne die Dimensionierung des
Hydrolagers insgesamt dabei ändern zu müssen, beispielsweise Z zu X
zu Y von 1 zu 5 zu 5. Dies wird dadurch ermöglicht, dass selbst nach
Trennung in Tragfeder und Radialfeder der verbleibende Elastomer-
Lagerkörper in seiner Konfiguration und Dimensionierung in irgendeiner
Weise blähbar ausgebildet zu sein braucht. Vielmehr können beide
Bauteile, also sowohl die Radialfeder als auch die separate Blähfeder
nach Maßgabe der von der einzelnen Anwendung angepassten
Anforderung in verschiedenen Härten und in verschiedenen Qualitäten
der Elastomerwerkstoffe ausgeführt werden. Auch andere
Federqualitäten, beispielsweise die Temperaturbeständigkeit des
Elastomers, können dann nur dort verwirklicht werden, wo sie wirklich
benötigt werden.
Um ein koordiniertes Zusammenwirken der drei Federelemente, nämlich
der Tragfeder, der Radialfeder und der Blähfeder, zu gewährleisten,
weisen sowohl die Radialfeder als auch die Blähfeder, die in Sicht auf
das Hydrolager vom Auflageranschlussstück zum Widerlager, hinter der
Radialfeder im Inneren des Hydrolagers als einzige und ausschließliche
die hydraulische Arbeitskammer abschließende Membranwand
ausgebildet ist, starre Koppelelemente auf, die die drei
Federkomponenten kraftschlüssig oder formschlüssig, auch unter
Reibschluss oder Passsitz, miteinander verbinden und koppeln. So
weisen nach einer Ausgestaltung der Erfindung die Radialfeder und die
Blähfeder in dem Federelastomer integrierte metallische Innenstücke
auf, die zentralaxial und koaxial durch Formschluss, oder Kraftschluss,
insbesondere Passsitz oder Reibsitz, fest und starr miteinander
verbunden sind. Insbesondere durch nicht-kreissymetrische
Konfigurationen der Sitzquerschnitte im Kopplungsbereich der beiden
Innenstücke kann dabei vorzugsweise eine stabile Verdrehsicherung
zwischen den beiden Innenteilen hergestellt werden. Auf diese Weise
stützt sich dann der Innenteilverbund bestehend aus dem Innenteil der
Blähfeder und dem Innenteil der Radialfeder auf dem Kopf der
tragenden Stahl-Spiralfeder ab. Diese Tragfeder ist dann ihrerseits
mittelbar oder unmittelbar auf dem Widerlageranschlussstück des
Hydrolagers abgestützt. Der hier verwendete Begriff "mittelbar"
bezeichnet dabei ein Abstützen auf Zwischenelementen des
Hydrolagers, beispielsweise einer radialen Trennscheibe, die dann
ihrerseits auf dem eigentlichen Widerlager oder
Widerlageranschlussstück des Hydrolagers abgestützt ist.
Durch dieses Auflösen des ursprünglichen Lagerkörpers eines
Hydrolagers, der als Pumpfläche und Blähfeder, gleichzeitig als
Tragfeder und überdies ebenso gleichzeitig als Radialfeder dienen
musste, wird ohne konstruktiv wesentlich größeren Aufwand zu erfordern
und ohne aufwendige zusätzliche Steuermaßnahmen ein Hydrolager
konstruierbar, das hinsichtlich seiner Federdatenanisotropie für jeder
der Hauptachsen ebenso wie für Resultierende völlig frei den
Erfordernissen der Anwendung entsprechend einstellbar sind.
Durch diese neue konstruktive Freiheit der Hydrolagerkonfiguration, die
auch eine vergleichsweise weiche Konfiguration der Radialfeder
zumindest in vorbestimmten Vorzugsrichtungen ermöglicht, ist jedoch
auch die als Tragfeder benutzte Schraubenfeder aus Federstahl
gegebenenfalls durchaus größeren radialen Beanspruchungen
ausgesetzt. Um in dieser Situation weder der Konfigurierbarkeit der
Radialfeder aus Kompromissgründen Grenzen setzen zu müssen, noch
für die Konfiguration und Dimensionierung der Tragfeder Restriktionen
hinnehmen zu müssen, ist die Tragfeder nach einer weiteren separaten
Ausgestaltung der Erfindung in der Weise nur mittelbar auf dem
Widerlageranschlussstück des Hydrolagers abgestützt, dass sie auf
einem als Schublader dienenden Elastomerpuffer axial aufsitzt. Sowohl
eine Zentrierung der so aufsitzend abgestützten Tragfeder als auch bei
entsprechender Konfiguration eine gedämpfte Anschlagfunktion der
Schubfeder können durch einen zentralen Zapfen realisiert werden, der
an der Schubfeder auflastseitig ausgebildet ist. Dieser Zentrierzapfen ist
entsprechend der Innenkontur der als Tragfeder dienenden
Schraubenfeder ausgebildet. Eine weitere Stabilisierung des an der
Schubfeder ausgebildeten Zentrierzapfens kann nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung durch Einvulkanisieren eines zum
Widerlager hin offenen becherförmigen und mit einem Außenflansch
versehenen Formblechs erzielt werden.
Durch diese Ausgestaltung der Widerlagerseitigen Abstützung der aus
Federstahl gefertigten tragenden Spiralfeder können in höchst effektiver
Weise als Schubkraft auftretende Querkräfte kompensiert werden, die
bei starrer Widerlagerung des Tragfederfußes bekanntermaßen leicht
zum Federbruch von allen Arten von Schraubenfedern führen können.
Es sei daher an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die hier als
Ausgestaltung der Erfindung offenbarte Tragfederlagerung durchaus
auch unabhängig vom vorliegenden Fall der Anwendung im Hydrolager
Anwendung finden kann.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Die Erfindung ist im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 im Axialschnitt und in Teildarstellung den
auflagerseitigen Kopf eines Hydrolagers mit den
Merkmalen der Erfindung;
Fig. 2 das in Fig. 1 gezeigte Hydrolager, ebenfalls im
Axialschnitt, jedoch um einen Winkel von 90° im
Uhrzeigersinn um die Zentralachse des Lagers gedreht.
In der Fig. 1 ist der auflagerseitige Kopfabschnitt eines ansonsten
landläufig ausgebildeten und durch hydraulische Drosselung gedämpften
Hydrolagers im Axialschnitt gezeigt. In der Fig. 2 ist das in Fig. 1
gezeigte Ausführungsbeispiel, um die Längsachse des Lagers um 90° im
Uhrzeigersinn gedreht, gezeigt. Diesen Darstellungen sind sämtliche
Merkmale der Erfindung in der Verwirklichung des Ausführungsbeispiels
entnehmbar. Es erübrigt sich daher, auf die zum landläufigen Stand der
Technik gehörenden widerlagerseitigen Elemente des hydraulisch
gedämpften Traglagers näher einzugehen oder diese in den Figuren
darzustellen.
Das als Ausführungsbeispiel der Erfindung in den Figuren gezeigte
Hydrolager ist zu Lagerung eines Kraftfahrzeugaggregats bestimmt und
besteht aus einem Auflageranschluß 1, einem in den Figuren nicht
dargestellten, axial gegenüberliegenden Widerlageranschluß, einem
zwischen diesen beiden Anschlüssen angeordneten scheibenförmigen
Elastomerfeder als Radialfeder 2 und einer als Rollmembran
ausgebildeten Elastomermembranfeder als Blähfeder 3 sowie einer
Schraubenfeder aus Federstahl als Tragfeder 4.
Dieses Federsystem des Hydrolagers ist von einem zylindrischen und
zylindrisch gekröpften Lagergehäuse aus Stahl umschlossen. Die
Blähfeder 3 begrenzt auflagerseitig als elastisch verformbare pumpende
Wand eine hydraulische Arbeitskammer 6, die widerlagerseitig nach
landläufiger Technik mit einer Trennscheibe abgeschlossen ist, in der
sich ein Drosselkanal befindet, der sich einerseits in die hydraulische
Arbeitskammer 6 öffnet, andererseits in eine übliche Ausgleichskammer
mündet, die unter der widerlagerseitigen Fläche der Trennscheibe nach
landläufiger Art ausgebildet ist.
Die Blähfeder 3 ist eine Rollmembran mit definierter Pumpfläche und
einer den Dämpfungsanforderungen entsprechend ausgelegten
Membrankontur. Das Pumpvolumen der hydraulischen Flüssigkeit sowie
die Volumensteifigkeit der Dämpfung können durch eine
Werkstoffeinstellung und/oder entsprechendes Konfigurieren an dieser
Rollmembran ohne jede Rücksicht auf andere erforderliche Federdaten
des Hydrolagers eingestellt und konstruktiv festgelegt werden.
Die Blähfeder 3 ist einerseits über einen einvulkanisierten Lagerring 7
an der Innenwandfläche des Lagergehäuses 5 fixiert, und ist
auflagerseitig mit einem Kernteil 8 aus einem starren Werkstoff,
vorzugsweise Metall, versehen, an den eine glockenförmige Schürze 9,
vorzugsweise ebenfalls aus Metall, angeformt oder als separat
ausgebildetes Teil abgestützt ist. Diese Schürze 9 dient der
konfigurativen Versteifung der Rollmembran 3, speziell der
Präformierung der Rollfalte 10 zwischen Lagerring 7 und Kernteil 8.
Insgesamt ist durch die Konfiguration der Blähfeder 3 als Rollmembran
die Federsteifigkeit der Blähfeder 3 in allen drei Raumrichtungen
außerordentlich gering und verursacht keine oder praktisch zu
vernachlässigende Anteile, genauer gesagt verfälschende Anteile, die
die dreidimensional eingestellten Lagersteifigkeiten des Hydrolagers
beeinflussen können. Andererseits ist die so ausgelegte Blähfeder 3
ohne erforderliche Kompromisse in Verbindung mit der jeweils
erforderlichen Lagersteifigkeit auf eine optimale hochfrequente
Tilgerwirkung abstellbar, wobei eine große Pumpfläche konfiguriert
werden kann, so dass der Pumptilger des Hydrolagers gleichzeitig große
axiale und radiale Federwege der Radialfeder und der Tragfeder
aufnehmen kann, ohne dass dadurch das hochfrequente
Dämpfungsverhalten und Tilgerverhalten des Lager beeinflusst werden.
Das Kernstück 8 der Blähfeder 3 ist in dem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel als zumindest im Wesentlichen axial ausgerichtetes
zylindrisches Bauteil 11 mit einem axial ungefähr mittig angeordneten
Außenflanschring 12 ausgebildet. Das Kernteil 8 ist anschlussseitig
offen mit zentralen Bohrung 13 und mit einem Innengewinde versehen
und dient dem Schraubanschluss des zu lagernden Aggregats. Über den
Flanschring 12 ist das Kernteil 8 in die Rollmembran einvulkanisiert oder
an diese anvulkanisiert oder mit dieser verklebt. Die Schürze 9 ist in
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel von der Auflagerseite her auf
den Flansch 12 des Kernteils 8 aufgelegt, so dass die Schürze 9 in ihrer
Glockenform auf dem Flansch 12 des Kernteils 8 hängend gehaltert ist.
Mit seiner widerlagerseitigen, mit dem Elastomer der Rollmembran
beschichteten Oberfläche des Flansch rings 12 liegt das Kernteil 8 der
Rollmembran 3 auf dem auflagerseitigen Kopf der Tragfeder 4 auf. Auf
diese Weise wird die axial tragend in das Hydrolager eingeleitete Kraft
über das als Anschlussteil und Übertragungsteil dienende Kernteil 8 der
Rollmembran 3 auch der Einleitung axialer Kräfte in das Hydrolager, und
zwar auf die Tragfeder 4.
Mit seinem auflagerseitig des Flanschringes 12 liegenden
Hülsenabschnitts 11 greift das Innenteil oder Kernteilstück 8 der
Rollmembran 3 in eine komplementär ausgebildete Innenbohrung des
Innenteils oder Anschlussstücks 14 der Radialfeder 2 ein. Dieser Eingriff
ist so ausgebildet, so dass die beiden Kernteile 8, 14 starr miteinander
verbunden sind. Im Einzelnen kann der Schluss sowohl als Kraftschluss
oder auch als Formschluss oder auch in der Weise als kombinierter
Kraftschluss und Formschluss ausgebildet sein, dass zusätzlich zu
einem Presssitz eine Verzahnung oder ein Not-Feder-Eingriff
ausgebildet sind, um unter allen Umständen eine Verdrehsicherung der
beiden Kernteile gegeneinander zu gewährleisten.
Das Kernteil 14 der Radialfeder 2 des Anschlussstücks 1 ist von einem
Außenring 15, insbesondere aus Stahl, umgeben. Eine scheibenförmige
Elastomerfeder 16 ist, erforderlichenfalls unter mäßiger radialer
Vorspannung, zwischen dem Kernteil 14 und dem Außenring 15, beide
Teile verbindend, eingefügt. Die gesamte Radialfeder 2 ist in die
Lagerhülse 5 kraftschlüssig eingepresst. Eine Einrollung 17 des oberen
Gehäuserandes 5 dient als zusätzlich sichernder Zuganschlag.
Die Federdaten der Radialfeder 2 in beliebigen einzustellenden radialen
Vektorrichtungen lassen sich in der Radialfeder am einfachsten durch
das Ausschneiden von Segmenten 18 in der scheibenförmigen Matrix 19
des Elastomerkörpers 16 der Radialfeder 2 verwirklichen.
Selbstverständlich können solche axialen Anisotropien der Radialfeder 2
in unterschiedlichen radialen Vektorrichtungen auch durch andere Mittel
als durch Aussparungen verwirklicht werden, so beispielsweise durch
eine Herstellung der Elastomerfeder 16 als Mehrkomponentenfeder.
Die Tragfeder des Hydrolagers, auf der das Kernteil 8 der
Blähfeder 3 lasteinleitend aufliegt und in die das Kernteil
zentrierend hineinragt, ist mit ihrem widerlagerseititgen Fuss
20 auf einem Elastomerpuffer 21 gelagert und elastisch
abgestützt. Auf dem Elastomerpuffer 21 ist zentral und
auflagerseitig ein Dom angeformt, der für die Tragfeder als
Zentrierzapfen 22 dient. Dieser Zentrierzapfen ist
vorzugsweise schwach konisch, sich zum Auflager hin
verjüngend konfiguriert.
Im auflagerseitigen Kopfbereich des Elastomerpuffers 21 ist
ein der gesamten dreidimensionalen Oberflächenkontur des
Elastomerpuffers folgend konfiguriertes Formblech 23
einvulkanisiert, und zwar vorzugsweise in der in den Figuren
erkennbaren Weise unmittelbar unter der Oberfläche des
Elastomerpuffers. Im Detail ist die Oberflächengummierung
des Formblechs so dünn wie möglich dimensioniert, dabei
jedoch so dick wie nötig, um die Tragfeder dauerhaft
verschleissfest dämpfend lagern zu können.
In der den Figuren ebenfalls entnehmbaren Weise sind die
axialen Erstreckungen des Zentrierzapfens 22 des
Elastomerpuffers 21 in Richtung Auflager und des
Zentrierzapfens 24 des Kernteils 8 der Blähfeder 3 so
bemessen, dass die beiden einander gegenüberliegenden
Stirnseiten dieser Zentrierzapfen als Anschlag zum Auffangen
von übergrossen auf das Hydrolager einwirkenden
Durchschlagkräften dienen können. Der sich unter
betriebsgerechter statischer Auflast zwischen den beiden
Zapfenstirnseiten einstellende Abstand entspricht also dem
konstruktiv vorgegebenen maximalen Operationsfreiweg des
Hydrolagers, an den sich gegebenenfalls lediglich der
Einsinkweg des Schubfederpuffers 21 anschliesst.
Claims (11)
1. Hydrolager, insbesondere für die Lagerung von
Kraftfahrzeugaggregaten, bestehend aus einem Auflageranschluss,
einem axial gegenüberliegenden Widerlageranschluss, einem zwischen
diesen angeordneten Lagerfederelement aus einer als Radialfeder und
als Blähfeder dienenden Elastomerfeder und einer axial stehenden
Schraubenfeder aus Stahl, aus einem dieses radial umschliessenden
und auf dem Widerlageranschluss abgestützten Lagergehäuse und aus
einem aus Arbeitskammer, Drosselkanal und Ausgleichskammer
bestehenden hydraulischen Dämpfersystem zwischen Auflageranschluss
und Widerlageranschluss,
gekennzeichnet durch
zwei als separate Elastomerformteile ausgebildete Federsysteme (),
nämlich eine Radialfeder (2) und eine Blähfeder (3), die über
Koppelstücke (8, 14) durch Kraftschluss oder Formschluss starr
miteinander verbunden an die Tragfeder (4) angeschlossen sind.
2. Hydrolager nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine stehend in der hydraulischen Arbeitskammer (6) angeordnete
Druckfeder als Tragfeder (4), auf der eine die hydraulische
Arbeitskammer druckfest und fluiddicht auflagerseitig abschliessende
glockenartig als Rollmembran ausgebildete Blähfeder (3) aufliegend
eingespannt ist.
3. Hydrolager nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
eine Radialfeder (2) in Form einer scheibenförmigen
Elastomerfeder (16), deren Aussenrand mittelbar (15) oder unmittelbar
an der Innenwand des Lagergehäuses (5) axial fixiert eingespannt ist,
und in deren Zentrum ein Metallblock eingebunden ist, der, zumindest
teilweise, sowohl als Auflageranschlussstück (1) als auch als
Koppelstück (14) für das Radialfedersystem dient.
4. Hydrolager nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
eine scheibenförmige Elastomerfeder (16) als Federkörper der
Radialfeder (2), die lediglich über stegartige Radialbrücken (19) radial
vorgespannt mittelbar oder unmittelbar im Lagergehäuse (5) eingespannt
ist.
5. Hydrolager nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch
Zylinderringe (7; 15), die jeweils zumindest eines der
Teilfedersysteme (2; 3) des Lagerfedersystems (2, 3, 4) peripher aussen
umschliessen oder im peripheren Aussenbereich eines
Elastomerkörpers (19, 3) eines der Teilfedersysteme (2; 3)
einvulkanisiert und so dimensioniert sind, dass das jeweilige
Teifedersystem zur Herstellung einer Presspassung in eine
Lagergehäusehülse (5) als vorgefertigtes Bauteil einpressbar ist.
6. Hydrolager nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch
eine axiale Zapfen-Buchse-Presspassung zwischen den
Koppelteilen (8, 14) der Elastomerfedersysteme (2, 3).
7. Hydrolager nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch
eine in der axialen Zapfen-Buchse-Presspassung zwischen den
Koppelteilen (8, 14) konfigurierte Verdrehsicherung.
8. Hydrolager nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch
eine Schraubenfeder aus Stahl als Tragfeder (4) des Lagerfedersystems.
9. Hydrolager nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
gekennzeichnet durch
eine als Koppelteil (8) mit der Tragfeder (4) verbundene Metallhülse (11),
die über einen angeformten Flanschring (12) axial zwischen der
Druckfeder und dem Koppelteil (14) der Radialfeder (2) eingespannt und
mit einer sich anschlussseitig öffnenden Innengewindebohrung (13) für
den Anschluss der Auflast ausgestattet ist.
10. Hydrolager nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch
eine Einbindung des Flanschringes (12) des Koppelteils (8) in einer im
glockenförmigen Schürze (9) der Blähmembran (3).
11. Hydrolager nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
gekennzeichnet durch
eine als Elastomerpuffer ausgebildete Schubfeder (21) als Widerlager für
die als Schraubenfeder ausgebildete Tragfeder (4).
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- 2000-02-23 DE DE2000109544 patent/DE10009544A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: WOCO AVS GMBH, 63628 BAD SODEN-SALMUENSTER, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |