DE10009074A1 - Verfahren zum Frei- oder Schwenkbiegen eines Werkstückes sowie Vorrichtung zur Ermittlung der Lage eines Werkstückschenkels beim Biegen - Google Patents
Verfahren zum Frei- oder Schwenkbiegen eines Werkstückes sowie Vorrichtung zur Ermittlung der Lage eines Werkstückschenkels beim BiegenInfo
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Abstract
Bei einem Biegeverfahren federt das biegeverformte Werkstück (3) beim Nachlassen oder Beenden der Biegeverformung durch Entlastung des Werkstückes (3) von der Biegekraft aufgrund der Elastizität seines Werkstoffes etwas zurück. Im entlasteten oder nahezu entlasteten Zustand wird der entstandene Biegewinkel gemessen und im Falle einer Abweichung des ermittelten Biegewinkels von einem Sollwert wird eine Korrekturbiegung durchgeführt. Ein optischer Meßstrahl (7) wird auf den oder die hinsichtlich der Winkelstellung zu kontrollierenden Werkstückschenkel (2) gerichtet und als Lichtebene oder Lichtbündel so gestaltet, daß auf dem Werkstück (3) oder Werkstückschenkel (2) eine Lichtlinie (8) oder Lichtstrecke oder eine geometrische Form erzeugt wird. Die vom Biegewinkel abhängige Lage des Auftreffortes auf dem Werkzeugschenkel (2) wird mittels einer Kamera (11) aus deren Sicht erfaßt und aus der Änderung der Lage des Auftreffortes aus Sicht der Kamera (11) wird der Zeitpunkt kurz vor oder bei oder nach der Entlastung ermittelt (Fig. 1).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Freibiegen oder Schwenkbie
gen eines Werkstückes, wobei dieses durch den Biegevorgang verformt
wird und beim Nachlassen oder Beenden der Verformung insbesondere
durch Entlastung des Werkstückes von der Biegekraft aufgrund der
Elastizität seines Werkstoffes etwas zurückfedert, wobei der
entstandene Biegewinkel am Ende des Umformprozesses im entlasteten
oder nahezu entlasteten Zustand gemessen wird und im Falle einer
Abweichung des ermittelten Biegewinkels von einem Sollwert eine
Korrekturbiegung durchgeführt wird.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Ermittlung der
Lage oder Winkellage eines Werkstückschenkels eines Werkstückes
beim Biegen mittels eines Unterwerkzeuges und eines Oberwerkzeuges,
wenn das Oberwerkzeug das Werkstück gegenüber dem Unterwerkzeug
nahezu oder ganz entlastet.
Unter einem Werkstück oder Werkstückschenkel wird dabei ein solches
verstanden, welches eine Fläche zur Aufnahme einer mittels des
optischen Meßstrahles erzeugten optischen Markierung oder eines
optischen Musters aufweist, also beispielsweise eine Platte, ein
Blech oder dergleichen. Unter einem optischen Meßstrahl wird ein
elektromagnetisches Strahlenbündel verstanden, insbesondere ein
Lichtstrahl.
Bekanntermaßen tritt beim Abkanten von Werkstücken, insbesondere
von Blechen, neben der angestrebten plastischen auch eine
unerwünschte elastische Verformung der Werkstücke auf. Aus der
elastischen Verformung resultiert nach der Entlastung des Werkstücks
von dem Umformwerkzeug ein Auffedern des im Laufe des Abkantvorganges
erstellten Werkstückwinkels und damit verbunden eine Vergrößerung
des von den Schenkeln des Werkstückwinkels eingeschlossenen
Biegewinkels. Das Abkanten von Werkstücken mit einem definierten
Biegewinkel einer vorgegebenen Soll-Größe wird hierdurch erschwert.
Wird die Ist-Größe des Biegewinkels zum frühestmöglichen Zeitpunkt,
das heißt zu demjenigen Zeitpunkt, zu welchem das abgekantete
Werkstück erstmals lastfrei oder quasi lastfrei ist, bestimmt, so
läßt sich ein etwa erforderlicher korrigierender Abkantvorgang
ebenfalls zu dem frühestmöglichen Zeitpunkt einleiten. Die
Gesamtbearbeitungsdauer unnötigerweise verlängernde Zeiträume, binnen
derer mit der Bestimmung der Ist-Größe des Biegewinkels zugewartet
wird, obwohl das abgekantete Werkstück bereits lastfrei oder quasi
lastfrei ist, lassen sich dadurch vermeiden.
Zur Bestimmung des frühestmöglichen Zeitpunktes, bei dem das
Werkstück entlastet oder nahezu entlastet ist, wird bei einem aus
EP 0 775 028 B1 bekannten Verfahren die Ist-Größe des Biegewinkels
während der Entlastung des Werkstücks von den Biegewerkzeugen
fortlaufend gemessen. Die Messung des Biegewinkels erfolgt mittels
zweier Tastelemente, die relativ zu dem Oberwerkzeug der Biegevor
richtung sowie relativ zueinander bewegbar sind und sich in
Meßstellung an wenigstens einem der den Biegewinkel einschließenden
Werkstückschenkel abstützen.
Aus den gemessenen Ist-Größen des Biegewinkels wird fortlaufend
die Änderung des Biegewinkels ermittelt und mit einem vorgegebenen
Wert verglichen. Sobald die Änderung des Biegewinkels den
vorgegebenen Wert annimmt, wird der Biegewinkel mit einer Sollgröße
verglichen. Wird dabei festgestellt, daß die Abweichung des
Biegewinkels von der Soll-Größe einen vorgegebenen Betrag übersteigt,
wird eine Korrekturbiegung durchgeführt. Dabei wird die Eindringtiefe
der Biegewerkzeuge in Abhängigkeit von der ermittelten Abweichung
eingestellt.
Das vorbekannte Verfahren und die Vorrichtung haben den Nachteil,
daß die Bestimmung des frühestmöglichen Zeitpunkts, bei dem der
entlastete oder nahezu entlastete Zustand erreicht ist, noch relativ
ungenau ist, da die beim Entlasten der Biegewerkzeuge aufgrund der
Rückfederung des Werkstückes auftretende Änderung des Biegewinkels
nur vergleichsweise gering und somit nur schlecht meßbar ist. Zur
Messung des Biegewinkels sind daher entsprechend genaue und
empfindliche Tastelemente erforderlich. Darüber hinaus kann es aber
auch durch die während des Biegens und/oder Rückfederns des
Werkstücks zwischen diesem und den Tastelementen auftretenden
Relativbewegung zu einem mechanischen Verschleiß an den Tastelementen
und somit zu zusätzlichen Meßungenauigkeiten kommen.
Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die auf einfache Weise eine
möglichst genaue Bestimmung des frühestmöglichen Zeitpunkt
ermöglicht, an dem das Werkstück entlastet oder nahezu entlastet
ist.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht bezüglich des Verfahrens darin,
daß ein optischer Meßstrahl auf den oder die hinsichtlich der
Winkelstellung zu kontrollierenden Werkstückschenkel gerichtet und
als Lichtebene oder Lichtbündel so gestaltet wird, daß auf dem
Werkstück oder Werkstückschenkel eine Lichtlinie oder Lichtstrecke
oder eine geometrische Form erzeugt wird, daß die vom Biegewinkel
abhängige Lage des Auftreffortes auf dem Werkzeugschenkel mittels
eines optischen Sensors aus dessen Sicht erfaßt und aus der Änderung
der Lage des Auftreffortes aus Sicht des optischen Sensors der
Zeitpunkt kurz vor oder bei oder nach der Entlastung ermittelt wird.
In vorteilhafter Weise kann dadurch unter Vermeidung einer
aufwendigen Winkelmessung der frühestmögliche Zeitpunkt, an dem
das Werkstück entlastet oder nahezu entlastet ist, auf einfache
Weise und mit großer Genauigkeit ermittelt werden. Durch die
Projektion einer Lichtlinie, Licht-Strecke oder einer geometrischen
Form auf dem Werkstückschenkel werden Ungenauigkeiten durch
Oberflächenbeschädigungen oder Rauhigkeiten am Werkstück praktisch
ausgeschlossen. Schon eine relativ geringe Positionsänderung des
bei Entlastung des Werkstücks von der Biegekraft aufgrund der
Elastizität seines Werkstoffes zurückfedernden Werkstückschenkels
führt zu einer entsprechend deutlichen Verschiebung der auf dem
Werkstück projizierten optischen Markierung. Diese wird auf den
optischen Sensor abgebildet, wobei sich bei einer Verschiebung der
optischen Markierung auf dem Werkstück deren Abbild auf dem
lageempfindlichen optischen Sensor entsprechend verschiebt, was
einerseits mit großer Genauigkeit und andererseits aber auch mit
geringem Aufwand detektiert werden kann. Dabei wird aufgrund der
berührungslosen Messung ein mechanischer Verschleiß an der
Meßeinrichtung vermieden. Wird die Änderung der Lage der Lichtlinie
oder des Lichtmusters Null oder nahezu Null, bedeutet dies, daß
sich der Werkstückschenkel nicht mehr in Entlastungsrichtung bewegt
und somit der Entlastungszustand erreicht ist oder nahezu erreicht
ist.
Vorteilhaft ist, wenn der Sensor ein Bildsensor einer Kamera ist
und vorzugsweise als optoelektronisches Sensorarray mit einer
Vielzahl von in einer oder mehreren Reihen nebeneinander angeordneten
Bildpunkten ausgebildet ist. Das Verfahren ermöglicht dann eine
noch höhere Meßgenauigkeit. Als Kamera kann eine Zeilenkamera oder
eine Kamera mit matrixförmig in mehreren Reihen und Spalten
angeordneten Bildpunkten verwendet werden, beispielsweise eine CCD-
Kamera.
Die Lichtlinie kann als unterbrochene oder punktierte Linie auf
den Werkstückschenkel projiziert werden. Die zu detektierende Linie
kann also auf unterschiedliche Weise erzeugt werden, wodurch die
jeweilige Oberflächenstruktur des Werkstücks berücksichtigt werden
kann.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
ist vorgesehen, daß die Lichtlinie oder Lichtstrecke oder eine
Begrenzungslinie der geometrischen Form des Lichtfleckes im
wesentlichen parallel zu der Biegelinie des Werkstückes auf den
Werkzeugschenkel projiziert wird. Dadurch wird beim Biegen und beim
Rückfedern des Werkstücks eine Verschiebung der Lichtstrecke oder
der Begrenzungslinie parallel zur Biegelinie vermieden, was eine
einfache Detektion dieser Linie ermöglicht. Außerdem ergibt sich
aber auch bei der Rückfederbewegung des Werkstückschenkels eine
entsprechend große Verschiebung der optischen Linie oder dergleichen
quer zur Biegelinie, wodurch eine hohe Meßgenauigkeit erreicht wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß eine gerade oder leicht gekrümmte Lichtlinie durch eine
Lichtebene oder einen Lichtfächer oder als Begrenzungslinie einer
durch ein Lichtbündel gebildeten geometrischen Form, beispielsweise
eines Dreieckes, Viereckes oder Trapezes erzeugt wird oder daß die
Lichtlinie als Symmetrie-Linie der geometrischen Form ermittelt
wird, insbesondere als Durchmesser eines Kreises oder einer Ellipse
oder als Mittellinie oder Diagonale eines Vieleckes. Dadurch ergeben
sich einfache geometrische Verhältnisse, die eine schnelle
Verarbeitung und Auswertung der mittels des optischen Sensors
aufgezeichneten Bilder der auf das Werkstück projizierten optischen
Markierung ermöglicht.
Vorteilhaft ist, wenn die Licht-Linie oder die Begrenzungslinie
der geometrischen Form so auf den Werkstückschenkel projiziert wird,
daß das Abbild der Licht-Linie oder der Begrenzungslinie auf dem
optischen Sensor mit einer Reihe von Aufnahme-Pixeln des optischen
Sensors zumindest bereichsweise einen spitzen Winkel von weniger
als 45°, beispielsweise einem Winkel von etwa 3° bis 10°, bevorzugt
etwa 5° bis 6°, bildet. Dadurch kann die Auflösung trotz einer
begrenzten Anzahl von Pixeln in der jeweiligen Pixelreihe erheblich
gesteigert werden. Gewöhnliche Kameras werden mit 512 bis 760 Pixeln
je Zeile ausgeführt. Erst wenn die Licht-Linie ein Kamera-Pixel
durchlaufen hat, kann ein neuer Meßwert ermittelt oder angegeben
werden. Die maximale Auflösung ist also bei einer parallelen
Anordnung der Licht-Linie und der Pixelreihen auf die Größe eines
Pixels begrenzt. Zwar kann eine höhere Auflösung rechnerisch durch
Auswertung der Intensitätsverteilung innerhalb mehrerer benachbarter
Pixel erreicht werden, was jedoch von der Lichtverteilung beeinflußt
wird und die Genauigkeit um das Dreifache steigern kann. Durch die
vorerwähnte Ausgestaltung des Verfahrens mit einer Winkelanordnung
zwischen der Licht-Linie und der Pixelreihe kann bei einem optischen
Sensor mit mehreren nebeneinander angeordneten, ein zweidimensionales
Array bildenden Pixelreihen die zweidimensionale Eigenschaft des
optischen Sensors ausgenutzt werden, um eine höhere Auflösung zu
erreichen. Bei einer parallel zu den Pixelreihen des Sensors
verlaufenden Licht-Linie wird ein nächster Meßwert nach einer
Änderung der Lage des Abbilds der Licht-Linie auf dem Sensor um
eine Pixelgröße gemessen. Bei einer in einem spitzen Winkel zur
Richtung der Pixelreihen liegenden Linie wird sich bereits ein Pixel
ändern, wenn das Abbild der Licht-Linie auf dem Sensor sich nur
um weniger als eine Pixelgröße bewegt, weil dann nämlich der
Schnittpunkt zwischen dem Abbild der Licht-Linie auf dem Sensor
und der Pixelreihe entsprechend geändert wird. Umgekehrt ausgedrückt
bedeutet dies, daß nach einer Parallelverschiebung des Abbilds der
Licht-Linie auf dem Sensor um das Maß eines Pixels bei der erwähnten
Winkellage einzeln und nacheinander soviel Pixel geändert werden,
wie es der Anzahl der durch die Schräglage betroffenen Pixelreihen
entspricht, so daß eine entsprechend feinere Unterteilung der
Meßschritte und damit eine höhere Auflösung erreicht wird.
Vorteilhaft ist, wenn wenigstens zwei beabstandete Licht-Linien
oder Begrenzungs- oder Symmetrie-Linien auf das Werkstück oder auf
den Werkstückschenkel projiziert werden und wenn aus der Änderung
des Abstandes der beiden Linien aus Sicht des optischen Sensors
der Zeitpunkt kurz vor oder bei oder nach der Entlastung ermittelt
wird. Dabei wird der Abstand der zwei Linien auf dem optischen Sensor
ein direktes Maß für die Winkellage des Werkstückschenkels. Äußere
Einflüsse auf den Abstand des Meßsystems zum Werkstücks, wie z. B.
Vibrationen des Werkstücks während des Biegeverformens oder andere
Erschütterungen können dadurch aus dem Meßergebnis eliminiert werden.
Gleichzeitig kann dabei der Vorteil der höheren Genauigkeit durch
die schon erwähnte Winkel- oder Schräglage zwischen der Licht-Linie
oder dergleichen und den Pixelreihen des optischen Sensors zusätzlich
nutzbar gemacht werden.
Zweckmäßigerweise wird zum Einstellen des Winkels der Pixelreihe
oder Pixelreihen gegenüber der oder den Licht- oder Symmetrie-Linien
die Kamera um ihre optische Achse verdreht. Dies ermöglicht auch
eine eventuelle Korrektur der jeweiligen Einstellung und unter
Umständen eine Anpassung an unterschiedliche Anforderungen der
Genauigkeit oder an unterschiedliche Werkstücke.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird wenigstens
ein optischer Meßstrahl auf die Außenseite des Winkelschenkels oder
der Winkelschenkel projiziert. Für die Anordnung der optischen
Meßstrahlquelle und des optischen Sensors steht dann genügend Platz
zur Verfügung, wobei der die Winkeländerung durchführende
Matrizenstempel seitlich neben dem optischen Sensor und der
Meßstrahlquelle an dem Werkstück angreifen kann, ohne dabei den
oder die Meßstrahl(en) zu beeinträchtigen. Wenn die Platzverhältnisse
es zulassen, kann jedoch der optische Meßstrahl auch auf die
Innenseite des jeweiligen Werkstückschenkels projiziert werden.
Bei einem Verfahren, bei dem das Werkstück in vollständig entlastetem
Zustand beim Freibiegen nicht zwischen einem Oberwerkzeug und einem
Unterwerkzeug eingespannt ist, kann das Werkstück im nicht
eingespannten Zustand aus seiner während des Biegevorganges
eingenommenen Lage verkippen. Dabei kann der Zeitpunkt der Entlastung
des Werkstücks durch die Änderung der Bewegungsrichtung der
Lichtlinie, Licht-Strecke oder geometrischen Form aus Sicht des
optischen Sensors ermittelt werden.
Da das Werkstück bei vollständigem Entlasten und von dem Werkstück
zurückgezogenen Oberwerkzeug in eine für seine Lage undefinierten
Zustand gerät, sind der Verkippungswinkel und die Achse, um die
das Werkstück beim Entlasten verkippen kann, nicht genau vorher
bestimmbar. Bei einer eventuell erforderlichen Korrekturbiegung
werden dann möglicherweise nicht genau die gleichen Berührungslinien
zwischen dem Werkstück und den Umformwerkzeugen eingehalten, wie
bei dem vorhergehenden Biegevorgang. Um dies zu vermeiden, ist es
vorteilhaft, wenn ein Biegezustand während der Entlastung ermittelt
wird, bei dem das Werkstück noch durch die Biegewerkzeuge oder
dergleichen eingespannt, aber die Entlastung nahezu vollständig
ist, wobei die Entlastung bei einem vorgegebenen Wert für die
Änderung der Lage der Lichtlinie oder dergleichen aus Sicht des
optischen Sensor angehalten wird. Das Werkstück ist dann zwar
entlastet, aber noch zwischen dem Ober- und Unterwerkzeug
beziehungsweise den Umformwerkzeugen gehalten, so daß die
Berührungslinie zwischen dem Werkstück und den Umformwerkzeugen
für eine eventuelle Korrekturbiegung erhalten bleibt.
Wenn das Werkstück mittels einer Halteeinrichtung gehalten wird,
kann das Werkstück nach dem Biegen auch vollständig entlastet werden.
Hierbei kann ein geringfügiges Verkippen des Werkstücks zugelassen
werden. Um eine solche oder eine aus anderen Gründen erfolgte
Verkippung des Werkstücks zu erfassen, ist es vorteilhaft, wenn
die Lageänderung beider Werkzeugschenkel kurz vor dem Ende oder
bei oder nach der Entlastung jeweils mit wenigstens einer Lichtlinie,
Licht-Strecke oder einer geometrischen Form aus der Sicht jeweils
eines optischen Sensors an beiden Werkstückschenkeln erfasst wird.
Dadurch kann der Entlastungsvorgang auch im Falle einer zugelassenen
Verkippung des Werkstücks zum frühestmöglichen Zeitpunkt beendet
werden.
Eine Lageänderung der auf den Werkstückschenkel projizierten
optischen Markierung kann auch durch eine nicht durch den
Entlastungsvorgang bedingte Lageänderung des Werkstücks hervorgerufen
werden. Es ist deshalb von Vorteil, wenn der Zeitpunkt der Entlastung
des Werkstücks durch die Umkehr der Änderung des Abstandes zweier
Lichtlinien, Lichtstrecken und/oder geometrischen Formen aus Sicht
des optischen Sensors ermittelt wird. Eine durch das Rückfedern
der Werkstückschenkel bedingte Änderung des Biegewinkels oder eine
Verkippung des Werkstücks bewirkt dann eine unterschiedliche
Lageänderung der beiden Lichtlinien oder dergleichen, was in einer
Änderung des Abstands der Lichtlinien resultiert. Eine Verschiebung
des Werkstücks dagegen wirkt sich auf die Lageänderung beider
Lichtlinien oder dergleichen gleichermaßen aus, so daß der Abstand
der Lichtlinien zueinander erhalten bleibt. Eine beispielsweise
durch Erschütterungen bewirkte Verschiebung des Werkstücks hat somit
keinen Einfluß auf die Ermittlung des Zeitpunkts, an dem der
lastfreie oder nahezu lastfreie Zustand eintritt.
Die vorstehend genannte Aufgabe wird bezüglich der eingangs genannten
Vorrichtung dadurch gelöst, daß wenigstens eine optische Meß
strahlquelle und ein optischer Sensor zum Aufnehmen eines von der
Meßstrahlquelle auf das Werkstück projizierten optischen Musters
vorgesehen ist, daß die Meßstrahlquelle(n) so angeordnet oder
gestaltet ist (sind), daß das von ihr (ihnen) erzeugte Muster
wenigstens eine gerade oder leicht gekrümmte, durchgehende,
unterbrochene oder punktierte Lichtlinie oder eine geometrische
Form, Fläche oder Figur mit wenigstens einer geradlinigen
Begrenzungslinien bildet, und daß der optische Sensor mit einer
Auswerteeinrichtung verbunden ist, zum Ermitteln des Zeitpunkts
kurz vor oder bei oder nach der Entlastung aus der Änderung der
Lage des projizierten optischen Musters.
Somit ergibt sich bei einer Lageveränderung des Werkstücks oder
des Werkstückschenkels durch das Rückfedern des Werkstückmaterials
beim Entlasten aus Sicht des optischen Sensors eine Verschiebung
des auf das Werkstück projizierten optischen Musters, aus der mittels
der Auswerteeinrichtung der Zeitpunkts kurz vor oder bei oder nach
der Entlastung des Werkstück ermittelt wird. In vorteilhafter Weise
kann somit unter Vermeidung einer aufwendigen Winkelmesseinrichtung
dieser Zeitpunkt auf einfache Weise bestimmt werden.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung verläuft die
wenigstens eine Lichtlinie oder Begrenzungslinie oder Symmetrie-Linie
der geometrischen Form, Fläche oder Figur parallel oder im
wesentlichen parallel zur Biegelinie. Beim Biegen und Rückfedern
des Werkstücks wird dann eine Verschiebung der Lichtlinie parallel
zur Biegelinie vermieden, so daß die Lichtlinie somit auf einfache
Weise detektierbar ist. Die Auswerteeinrichtung kann dann einen
entsprechend einfachen Aufbau aufweisen.
Vorteilhaft ist, wenn zwei optische Meßstrahlquellen vorgesehen
und so angeordnet sind, daß die auf den Werkstückschenkel
projizierten Lichtlinien, gerade Begrenzungslinien oder Symmetrie-
Linien parallel zueinander verlaufen. Der Zeitpunkt der Entlastung
des Werkstückes kann dann durch Auswertung des Abstandes dieser
Linien mit großer Genauigkeit ermittelt werden.
Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung kann darin
bestehen, daß der optische Sensor, insbesondere die Kamera, um die
optische Achse etwas verdreht angeordnet ist, so daß die Aufnahme-
Pixel des Sensors in einer oder mehreren schräg zu der oder den
Lichtbegrenzungs- oder Symmetrie-Linien verlaufenden Reihen
angeordnet sind. Dies stellt eine konstruktiv besonders einfache
Lösung dar, um die Pixelreihen des optischen Sensors unter spitzem
Winkel gegenüber einer durch einen Meß- oder Lichtstrahl erzeugten
Linie mit beziehungsweise deren Abbildung auf dem Sensor anzuordnen.
Der Zeitpunkt der Entlastung des Werkstücks kann dann noch genauer
bestimmt werden.
In der Praxis hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die
Aufnahmepixel des optischen Sensors in parallel oder nahezu parallel
zur Biegelinie angeordneten Reihen liegen und die Meßstrahlquelle(n)
so angeordnet ist (sind), daß die projizierte(n) Linie(n) oder Licht-
Linie(n) oder Symmetrie-Linie(n) auf dem Werkstück geringfügig schräg
unter einem kleinen spitzen Winkel von zum Beispiel 3° bis 10°,
insbesondere 5° bis 6°, vorzugsweise 5°, 7°, verlaufen.
Günstig ist es, wenn die Lichtebene oder die Richtung des von der
oder den Meßstrahlquelle(n) abgegebenen und auf das Werkstück
projizierten Meßstrahles und die optische Achse des Sensors oder
der Kamera unter einem festen Winkel zueinander und mit einem festen
Abstand zur Ausgangslage des zu biegenden Werkstückes oder
Werkstückschenkels und/oder der Biege-Linie angeordnet sind. Daraus
resultieren gleichbleibende geometrische Verhältnisse, welche die
Berechnung der jeweiligen Lageveränderung des Werkzeugschenkels
erleichtern. Entsprechend schnell kann eine Umrechnung und eventuell
auch eine Anzeige des Rechenergebnisses erfolgen. Möglich ist aber
natürlich auch, beispielsweise die Kamera hinsichtlich Abstand und
Winkellage verstellbar vorzusehen, um eine Anpassung an unter
schiedliche Werkstücke oder Ausgangslagen zu ermöglichen.
Vorteilhaft ist, wenn die Vorrichtung eine äußere Haltevorrichtung
für das Werkstück aufweist, zum Verhindern seines Verkippens bei
der Entlastung. Das Werkstück behält dann seine beim Biegeverformen
eingenommene Lage auch dann noch im wesentlichen bei, wenn das
Werkstück beim Freibiegen vollständig entlastet und nicht zwischen
den Biegewerkzeugen eingespannt ist. Bei einer eventuell er
forderlichen Korrekturbiegung werden dann die Biegewerkzeuge an
der selben Berührungslinie an dem Werkstück positioniert, wie bei
dem vorausgegangenen Biegevorgang, wodurch eine hohe Maßgenauigkeit
des Werkstücks erreicht wird.
Vorteilhaft ist, wenn zu jedem Werkzeugschenkel jeweils wenigstens
eine Meßstrahlquelle und zum Detektieren der Lage des projizierten
Meßstrahles ein optischer Sensor vorgesehen ist. Dadurch kann der
Entlastungszustand auch dann noch zum frühestmöglichen Zeitpunkt
ermittelt werden, wenn das Werkstück beim Entlasten etwa seitlich
verkippt.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 in schaubildlicher Seitenansicht eine Vorrichtung zum
Ermitteln der Lageänderung des Schenkels eines Werkstückes
beim Freibiegen mittels eines Ober- und eines Unterwerk
zeuges, wobei die Vorrichtung zum Ermitteln des frühest
möglichen Zeitpunkts der Entlastung des Werkstückes von
der Biegekraft für jeden Werkstückschenkel eine Meß
strahlquelle und eine Kamera zum lageempfindlichen
Detektieren einer mittels der Meßstrahlquelle auf den
Werkstückschenkel projizierten optischen Linie aufweist,
Fig. 2 einen Querschnitt der Anordnung gemäß Fig. 1, wobei die
Werkstückschenkel in unterschiedlichen Lagen dargestellt
sind, um das Zurückfedern des Werkstückmaterials beim
Entlasten des Werkstücks von dem Biegewinkel zu verdeutli
chen, wobei der zwischen den unterschiedlichen Werkstück
schenkellagen eingeschlossene Rückfederungswinkel
vergrößert dargestellt ist und
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Feldes mit parallelen
Reihen von Pixeln des optischen Sensors der Aufnahmekame
ra, wobei auch das Abbild der auf den Werkstückschenkel
projizierten optischen Linie auf dem Sensor der Auf
nahmekamera erkennbar ist.
Eine in den Fig. 1 und 2 im ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung
dient zur Ermittlung der Lage- oder Winkellage der Werkstückschenkel
2 eines Werkstücks 3 beim Biegen mittels eines Unterwerkzeugs 4
und eines Oberwerkzeugs 5, wenn das Oberwerkzeug 5 das Werkstück
3 gegenüber dem Unterwerkzeug 4 nahezu oder ganz entlastet.
Wie in Fig. 2 besonders gut erkennbar ist, weist das als Matrize
ausgebildete Unterwerkzeug 4 eine Kerbe auf, über die das Werkstück
3 während des Biegevorganges mit den Außenflächen seiner Werkstück
schenkel 2 auf den Kerbenrändern aufliegen, angeordnet ist. Während
des Biegevorganges greift das Oberwerkzeug 5 an der der Kerbe
abgewandten Seite des Werkstücks 3 an und drückt dieses bereichsweise
in die Kerbe, wobei die Werkstückschenkel 2 aufeinander zu
verschwenkt werden. Neben der erwünschten plastischen Verformung
des Werkstücks 3 tritt beim Biegen auch eine unerwünschte elastische
Verformung des Werkstück-Werkstoffs auf, die beim Entlasten des
Werkstücks 3 zu einem Rückfedern der Werkstückschenkel 2 führt.
In Fig. 2 ist der Rückfederungswinkel an einem der Werzeugschenkel 2
mit α bezeichnet, wobei dieser zur Verdeutlichung stark vergrößert
dargestellt ist.
Mittels der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Vorrichtung läßt sich
der frühestmögliche Zeitpunkt ermitteln, bei dem beim Nachlassen
oder Beenden der Biegeverformung das Werkstück 3 entlastet oder
nahezu entlastet ist. Im entlasteten oder nahezu entlasteten Zustand
kann dann der zwischen den Werkstückschenkeln 2 eingeschlossene
Biegewinkel gemessen und mit einem Referenz- oder Soll-Wert
verglichen werden. Ist die Abweichung des ermittelten Biegewertes
von dem Sollwert größer als ein vorgegebener Toleranzwert, wird
eine Korrekturbiegung durchgeführt.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung 1 weist eine optische Meß
strahlquelle 6 auf, die ein optisches Strahlungsbündel 7 aussendet,
das nachfolgend kurz als Meßstrahl bezeichnet ist und auf den
Werkstückschenkel 2 gerichtet ist. Am Auftreffort auf den
Werkstückschenkel 2 erzeugt der Meßstrahl 7 eine optische Markierung.
Die Meßstrahlquelle 6 ist so gestaltet, daß der Meßstrahl 7 sich
ausgehend von der Meßstrahlquelle 6 zu dem Werkstück 3 hin
fächerförmig aufweitet und auf dem Werkstückschenkel 2 eine
durchgehende, unterbrochene oder punktierte Lichtlinie 8 als optische
Markierung erzeugt. Dabei verläuft die Lichtlinie 8 etwa parallel
zur Biegelinie 9 des Werkstücks 3.
Die Lichtlinie 8 wird auf einen positionsempfindlichen optischen
Sensor 10 einer ein Objektiv oder dergleichen Abbildungseinrichtung
aufweisenden Kamera 11 abgebildet. In Fig. 1 ist erkennbar, daß
die Erstreckungsebene des Meßstrahls 7 und die optische Achse 12
der Kamera 11 unter einem Winkel zueinander geneigt sind, so daß
sich die Lage des Abbilds 8' der Lichtlinie 8 auf dem optischen
Sensor 10 bei einer Veränderung der Lage oder Winkellage des
Werkstückschenkels 2 quer zur optischen Achse 12 der Kamera 11 auf
dem Sensor 10 verschiebt. Die Lage des Abbilds 8' der Lichtlinie
8 relativ zu dem Sensor 9 ist somit vom Biegewinkel des Werkstücks
3 abhängig.
Die Vorrichtung 1 weist eine in der Zeichnung nicht dargestellte
Auswerteeinrichtung auf, die mit der Kamera 11 verbunden ist und
die der Änderung der Lage der Lichtlinie 8 auf dem Werkstück 3 aus
Sicht der Kamera 11 entsprechende Änderung der Lage des Abbilds
8' dieser Lichtlinie 8 auf dem optischen Sensor 9 ermittelt. Wenn
die Änderung der Lage der Lichtlinie 8 beziehungsweise deren
Abb. 8' Null oder nahezu Null ist, ist das Werkstück 3 entlastet
oder nahezu entlastet. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind
jedem Werkstückschenkel 2 jeweils zwei optische Meßstrahlquellen
6 und eine Kamera 11 zugeordnet. Jede der Meßstrahlquellen 6
projiziert jeweils zwei etwa parallel zueinander verlaufende
Lichtlinien 8 auf einen der Werkstückschenkel 2. Um zwei parallele
Lichtlinien 8 gemäß Fig. 3 auf einem Werkstückschenkel 3 zu erhalten,
könnten auch jeweils zwei Meßstrahlquellen 6 für jeden Werkstück
schenkel 2 vorgesehen sein. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3
können die beiden Abb. 8' der zueinander parallelen
Lichtlinien 8 auch durch äußere Begrenzungen eines Lichtflecks
gebildet sein, der parallele Begrenzungen hat, wobei dieser
Lichtfleck mit einer einzigen Meßstrahlquelle 6 erzeugt werden
könnte.
In Fig. 2 ist verdeutlicht, wie bei der Lageänderung eines
Werkstückschenkels 2 die von den Lichtquellen 8 projizierten und
in Fig. 2 nur als Punkt erscheinenden Lichtlinien 8 aus Sicht der
Kamera 11 ihre Lage ändern. Wie anhand der in Fig. 3 gezeigten
Abb. 8' dieser Lichtlinien 8 auf dem ein Array mit in mehreren
Reihen 13 und Spalten angeordneten Pixeln 14 aufweisenden Sensor
10 erkennbar ist, ergibt sich bei einer Änderung der Lage oder
Winkellage des Werkstückschenkels 2 eine Verschiebung der Abb.
8' der Lichtlinien 8 auf dem Sensor 10. In Fig. 3 sind die
Abb. 8' der Lichtlinien 8 in der einen der beiden in Fig. 2
gezeigten Winkellagen des Werkstücks 3 als durchgezogene Linien
und in der anderen Winkellage schematisch als unterbrochene Linien
dargestellt. Deutlich ist erkennbar, daß sich bei einer Änderung
der Winkellage des Werkstückschenkels 2 der Abstand der beiden auf
den Werkstückschenkel 2 projizierten Lichtlinien 8 verändert. Eine
eventuelle Lageverschiebung des Werkstücks 3 wirkt sich dagegen
auf die Änderung des Abstandes der detektierten Lichtlinien 8'
praktisch nicht aus. Somit läßt sich aus der Abstandsänderung der
Zeitpunkt kurz vor oder bei oder nach der Entlastung des Werkstücks
3 ermitteln. Die Abstandsänderung kann dazu beispielsweise mit einem
vorgegebenen Referenzwert verglichen werden, wobei beim Erreichen
oder Unterschreiten dieses Referenzwertes der entlastete Zustand
erkannt wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist der optische Sensor
10 um seine optische Achse 12 etwas verdreht angeordnet, so daß
die Reihen 13 der Pixel 14 gegenüber der Erstreckungsrichtung der
Abb. 8' der beiden Lichtlinien 8 auf dem Sensor 10 schräg
und unter einem spitzen Winkel verlaufen. Anhand der Fig. 3 wird
deutlich, daß durch diese relative Schräglage der Pixelreihen 10
gegenüber den zu detektierenden Lichtlinien 8' schon eine ganz
geringe Verschiebung dieser Lichtlinien 8' durch eine Entsprechende
Lageänderung eines Biegeschenkels 2 zu einer Änderung der optischen
Beaufschlagung von Pixeln 14 führt und detektiert werden kann.
Es sei noch erwähnt, daß auch eine geringfügige Schrägstellung der
Lichtlinie 8 gegenüber der Biegelinie 9 zu guten Meßergebnissen
führen kann, solange die Lichtlinie 8 oder die Lichtlinien 8 noch
im wesentlichen parallel zur Biegelinie 9 verlaufen. Dies gilt vor
allem dann, wenn die Pixelreihen 13 gegenüber der oder den
Abb. 8' der Lichtlinie(n) gemäß Fig. 3 etwa schräg angeordnet
sind. Dabei können sowohl die Pixelreihen 13 als auch die Lichtlinie
8 jeweils - einander entgegengesetzt - geringfügig gegenüber der
Biegelinie 9 schräg verlaufen.
Durch die Projektion und Detektion einer oder mehrerer Lichtlinien
8 können eventuelle Oberflächenungenauigkeiten oder Rauhigkeiten
an dem Werkstückschenkel 2 bei seiner Lagebestimmung eliminiert
werden. Entsprechend genau kann die Winkellage des Werkstückschenkels
2 aufgrund trigonometrischer Berechnungen(Triangulation)ermittelt
werden, da die Abstände und Winkellagen der Meßstrahlquelle 6, der
Kamera 11 und des Werkstücks 3 vorgegeben und bekannt sind.
Aus Platzgründen und zur Berücksichtigung des Oberwerkzeugs 5 ist
es besonders günstig, wenn das Meß- oder Lichtbündel 7, wie in Fig. 1
und 2 erkennbar, auf die dem Oberwerkzeug 5 oder dem Stempel
abgewandte Außenseite des Winkelschenkels 2 projiziert wird.
Bei dem Biegeverfahren federt das biegeverformte Werkstück 3 beim
Nachlassen oder Beenden der BiegeVerformung durch Entlastung des
Werkstückes 3 von der Biegekraft aufgrund der Elastizität seines
Werkstoffes etwas zurück. Im entlasteten oder nahezu entlasteten
Zustand wird der entstandene Biegewinkel gemessen und im Falle einer
Abweichung des ermittelten Biegewinkels von einem Sollwert wird
eine Korrekturbiegung durchgeführt. Ein optischer Meßstrahl 7 wird
auf den oder die hinsichtlich der Winkelstellung zu kontrollierenden
Werkstückschenkel 2 gerichtet und als Lichtebene oder Lichtbündel
so gestaltet, daß auf dem Werkstück 3 oder Werkstückschenkel 2 eine
Lichtlinie 8 oder Lichtstrecke oder eine geometrische Form erzeugt
wird. Die vom Biegewinkel abhängige Lage des Auftreffortes auf dem
Werkzeugschenkel 2 wird mittels einer Kamera 11 aus deren Sicht
erfaßt und aus der Änderung der Lage des Auftreffortes aus Sicht
der Kamera 11 wird der Zeitpunkt kurz vor oder bei oder nach der
Entlastung ermittelt.
Claims (23)
1. Verfahren zum Freibiegen oder Schwenkbiegen eines Werkstückes
(3), wobei dieses durch den Biegevorgang verformt wird und
beim Nachlassen oder Beenden der Verformung insbesondere durch
Entlastung des Werkstückes (3) von der Biegekraft aufgrund
der Elastizität seines Werkstoffes etwas zurückfedert, wobei
der entstandene Biegewinkel am Ende des Umformprozesses im
entlasteten oder nahezu entlasteten Zustand gemessen wird und
im Falle einer Abweichung des ermittelten Biegewinkels von
einem Sollwert eine Korrekturbiegung durchgeführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß ein optischer Meßstrahl (7) auf den oder
die hinsichtlich der Winkelstellung zu kontrollierenden
Werkstückschenkel (2) gerichtet und als Lichtebene oder
Lichtbündel so gestaltet wird, daß auf dem Werkstück (3) oder
Werkstückschenkel (2) eine Lichtlinie oder Lichtstrecke oder
eine geometrische Form erzeugt wird, daß die vom Biegewinkel
abhängige Lage des Auftreffortes auf dem Werkzeugschenkel (2)
mittels eines optischen Sensors (10) aus dessen Sicht erfaßt
und aus der Änderung der Lage des Auftreffortes aus Sicht des
optischen Sensors (10) der Zeitpunkt kurz vor oder bei oder
nach der Entlastung ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sensor (10) ein Bildsensor einer Kamera (11) ist und vorzugs
weise als optoelektronisches Sensorarray mit einer Vielzahl
von in einer oder mehreren Reihen (13) nebeneinander an
geordneten Pixeln (14) ausgebildet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtlinie (8) als unterbrochene oder punktierte Linie
auf den Werkstückschenkel (2) projiziert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lichtlinie (8) oder Lichtstrecke oder eine
Begrenzungslinie der geometrischen Form des Lichtfleckes im
wesentlichen parallel zu der Biegelinie (9) des Werkstückes
(3) auf den Werkzeugschenkel (2) projiziert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, daß eine gerade
oder leicht gekrümmte Lichtlinie (8) durch eine Lichtebene
oder einen Lichtfächer oder als Begrenzungslinie einer durch
ein Lichtbündel gebildeten geometrischen Form, beispielsweise
eines Dreieckes, Viereckes oder Trapezes erzeugt wird oder
daß die Lichtlinie (8) als Symmetrie-Linie der geometrischen
Form ermittelt wird, insbesondere als Durchmesser eines Kreises
oder einer Ellipse oder als Mittellinie oder Diagonale eines
Vieleckes.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lichtlinie (8) oder die Begrenzungslinie
der geometrischen Form so auf den Werkstückschenkel (2)
projiziert wird, daß das Abbild (8') der Lichtlinie (8) oder
der Begrenzungslinie auf dem optischen Sensor (10) mit einer
Reihe (13) von Aufnahme-Pixeln des optischen Sensors (10)
zumindest bereichsweise einen spitzen Winkel von weniger als
45°, beispielsweise einen Winkel von etwa 3° bis 10°, bevorzugt
etwa 5° bis 6°, bildet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens zwei beabstandete Lichtlinien (8)
oder Begrenzungs- oder Symmetrie-Linien auf das Werkstück (3)
oder auf den Werkstückschenkel (2) projiziert werden und daß
aus der Änderung des Abstandes der beiden Linien (8) aus Sicht
des optischen Sensors (10) der Zeitpunkt kurz vor oder bei
oder nach der Entlastung ermittelt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Einstellen des Winkels der Pixel-Reihe (13)
oder Pixel-Reihen (13) gegenüber der oder den Licht- oder
Symmetrie-Linien die Kamera (11) um ihre optische Achse
verdreht wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens ein optischer Meßstrahl (7) auf die
Außenseite des Winkelschenkels (2) oder der Winkelschenkel
(2) projiziert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Werkstück
(3) in vollständig entlastetem Zustand beim Freibiegen nicht
zwischen einem Oberwerkzeug (5) und einem Unterwerkzeug (4)
eingespannt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitpunkt
der Entlastung des Werkstückes (3) durch die Änderung der
Bewegungsrichtung der Lichtlinie (8), Lichtstrecke oder
geometrischen Form aus Sicht des optischen Sensors (10)
ermittelt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Biegezustand während der Entlastung ermittelt
wird, bei dem das Werkstück (3) noch durch die Biegewerkzeuge
oder dergleichen eingespannt, aber die Entlastung nahezu
vollständig ist, wobei die Entlastung bei einem vorgegebenen
Wert für die Änderung der Lage der Lichtlinie (8) oder
dergleichen aus Sicht des optischen Sensors (10) angehalten
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lageänderung beider Werkzeugschenkel (2)
kurz vor dem Ende oder bei oder nach der Entlastung jeweils
mit wenigstens einer Lichtlinie (8), Lichtstrecke oder einer
geometrischen Form aus der Sicht jeweils eines optischen
Sensors (10) an beiden Werkstückschenkeln (2) erfaßt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zeitpunkt der Entlastung des Werkstückes
(3) durch die Umkehr der Änderung des Abstandes zweier
Lichtlinien (8), Lichtstrecken und/oder geometrischen Formen
aus Sicht des optischen Sensors (10) ermittelt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als
vorgegebener Wert für die Änderung der Lage der Lichtlinie
(8) oder Lichtstrecke beim Entlasten des Werkstückes (3) etwa
0 oder nahzu 0 gewählt wird.
15. Vorrichtung zur Ermittlung der Lage oder Winkellage eines
Werkstückschenkels (2) eines Werkstückes (3) beim Biegen
mittels eines Unterwerkzeuges (5) und eines Oberwerkzeuges
(4), wenn das Oberwerkzeug (5) das Werkstück (3) gegenüber
dem Unterwerkzeug (4) nahezu oder ganz entlastet, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eine optische Meßstrahlquelle
(6) und ein optischer Sensor (10) zum Aufnehmen eines von der
Meßstrahlquelle auf das Werkstück (3) projizierten optischen
Musters vorgesehen ist, daß die Meßstrahlquelle(n) (6) so
angeordnet oder gestaltet ist (sind), daß das von ihr (ihnen)
erzeugte Muster wenigstens eine gerade oder leicht gekrümmte,
durchgehende, unterbrochene oder punktierte Lichtlinie (8)
oder eine geometrische Form, Fläche oder Figur mit wenigstens
einer geradlinigen Begrenzungslinien bildet, und daß der
optische Sensor (10) mit einer Auswerteeinrichtung verbunden
ist, zum Ermitteln des Zeitpunkts kurz vor oder bei oder nach
der Entlastung aus der Änderung der Lage des projizierten
optischen Musters.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
wenigstens eine Lichtlinie (8) oder Begrenzungslinie oder eine
Symmetrie-Linie der geometrischen Form, Fläche oder Figur
parallel oder im wesentlichen parallel zur Biegelinie (9)
verläuft.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei optische Meßstrahlquellen (6) vorgesehen und so
angeordnet sind, daß die auf den Werkstückschenkel (2)
projizierten Lichtlinien (8), geraden Begrenzungslinien oder
Symmetrie-Linien parallel zueinander verlaufen.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sensor (10) ein vorzugsweise als
optoelektronisches Sensorarray ausgebildeter Bildsensor einer
Kamera (11) ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß der optische Sensor (10), insbesondere
die Kamera (11), um die optische Achse (12) etwas verdreht
angeordnet ist, so daß die Aufnahme-Pixel (14) des Sensors
(10) in einer oder mehreren schräg zu der oder den Lichtlinien
(8), Begrenzungs- oder Symmetrie-Linien verlaufenden Reihen
(13) angeordnet sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahmepixel (14) des optischen
Sensors (10) in parallel oder nahezu parallel zur Biegelinie
(9) angeordneten Reihen (13) liegen und die Meßstrahlquelle(n)
(6) so angeordnet ist (sind), daß die projizierte(n) Licht
linie(n) (8) oder Symmetrie-Linie(n) auf dem Werkstück (3)
geringfügig schräg unter einem kleinen spitzen Winkel von zum
Beispiel 3° bis 10°, insbesondere 5° bis 6°, vorzugsweise 5,7°,
verlaufen.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lichtebene oder die Richtung des von
der oder den Meßstrahlquelle(n) (6) abgegebenen und auf das
Werkstück (3) projizierten Meßstrahles (7) und die optische
Achse (12) des Sensors (10) oder der Kamera (11) unter einem
festen Winkel zueinander und mit einem festen Abstand zur
Ausgangslage des zu biegenden Werkstückes (3) oder Werkstückschenkels
(2) und/oder der Biege-Linie (9) angeordnet sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine äußere Haltevorrichtung für das
Werkstück (3) aufweist, zum Verhindern seines Verkippens bei
der Entlastung.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß für jeden Werkzeugschenkel (2) jeweils
wenigstens eine Meßstrahlquelle (6) und zum Detektieren der
Lage des projizierten Meßstrahles (7) ein optischer Sensor
(10) vorgesehen sind.
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