DE10007761C2 - Anordnung zur Bestimmung des Kohlenstoffgehaltes von Asche - Google Patents
Anordnung zur Bestimmung des Kohlenstoffgehaltes von AscheInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Bestimmung
des Kohlenstoffgehaltes von Asche, insbesondere von Fil
ter- oder Flugasche, die in fester Schüttung, vorzugsweise in
Sammelbehältern, vorliegt. Ein bevorzugtes Anwendungs
gebiet der Erfindung sind Feuerungsanlagen in Kohlekraft
werken. Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf dieses
Anwendungsgebiet eingeschränkt. Sie kann mit Vorteil
überall dort eingesetzt werden, wo der Kohlenstoffgehalt
von Asche, die in fester Schüttung vorliegt, bestimmt wer
den soll. Dies können neben Kraftwerksfeuerungsanlagen
beispielsweise auch Müllverbrennungsanlagen oder Anla
gen, in denen Asche als Zuschlagstoff verwendet wird, sein.
Die Bestimmung des Kohlenstoffgehaltes von Asche, ins
besondere von Filter- oder Flugasche, ist zum einen unter
dem Gesichtspunkt der Führung und Optimierung eines Ver
brennungsprozesses, das heißt, für eine möglichst vollstän
dige Nutzung der im Brennstoff enthaltenen Energie not
wendig, zum anderen aber auch zur Qualitätskontrolle der
Asche, bei deren Verwendung als Zuschlagstoff, beispiels
weise in der Baustoff- und Zementindustrie. Zielstellung ist
unter beiden Gesichtspunkten ein möglichst geringer Rest
kohlenstoffgehalt bzw ein möglichst kleiner Anteil unver
brannter Bestandteile. Wechselnde Lastbedingungen in ei
ner Feuerungsanlage und unterschiedliche Brennstoffzu
sammensetzungen erfordern eine kontinuierliche Überwa
chung des Verbrennungsprozesses, was eine möglichst kon
tinuierliche oder in kurzen Zeitabständen periodische und
zeitlich nicht oder nur gering verzögerte Bestimmung des
Restkohlenstoffgehaltes in den Verbrennungsrückständen
erforderlich macht.
Die derzeit überwiegend in Kraftwerksfeuerungsanlagen
von Kohlekraftwerken noch anzutreffende Methode der
Entnahme von Ascheproben und anschließender analyti
scher Untersuchung der Proben im Labor ist zum einen sehr
kostenaufwendig und führt zum anderen auch zu einem so
erheblichen Zeitversatz, daß eine optimierte Führung des
Verbrennungsprozesses praktisch nicht möglich ist.
Es werden daher schon seit längerem Anstrengungen un
ternommen, um Verfahren und Vorrichtungen zu entwic
keln, die eine Bestimmung des Restkohlenstoffgehaltes auf
einfache Weise und kontinuierlich oder periodisch ohne
Zeilversatz ermöglichen. Dabei haben sich Verfahren, die
eine Änderung elektrischer Größen von die Asche aufneh
menden Einrichtungen mit verteilten elektrischen Parame
tern auswerten, als besonders geeignet erwiesen. Problema
tisch ist allerdings die Handhabung, d. h. Zuführung der
Asche zu den Einrichtungen. Dies rührt daher, daß Filter-
oder Flugasche ein extrem schwieriges Schüttverhalten auf
weist.
So werden in der DE-OS 33 03 177 ein Verfahren und
eine Einrichtung zur Messung des Kohlenstoffgehaltes von
Flugasche beschrieben, bei denen die Veränderung der Ka
pazität eines Kondensators, in den Flugasche als Dielektri
kum eingebracht wird, ausgewertet wird. Mittels einer spe
ziellen Einrichtung wird Flugasche aus einem Silo in eine
das Dielektrikum eines Kondensators bildende Meßkammer
überführt und mittels Vibrationen verdichtet. Nach der Be
stimmung der Kondensatorkapazität wird die Flugasche aus
der Meßkammer entfernt und in das Silo zurückgeführt. Aus
der elektrisch gemessenen Kondensatorkapazität wird auf
den Kohlenstoffgehalt der Flugasche geschlossen. Das Ver
fahren kann kontinuierlich oder periodisch durchgeführt
werden, wobei zur Erzielung brauchbarer Meßwerte sicher
gestellt werden muß, daß die in der Meßkammer enthaltene
Menge an Flugasche im Mittel im wesentlichen konstant ist.
Eine ebenfalls die Änderung elektrischer Größen auswer
tende Lösung wird in der DE-OS 198 56 870 beschrieben.
Asche, die in einem pneumatischen Fördersystem transpor
tiert wird, wird einem Mikrowellenresonator zugeführt, wo
bei mittels Abluftfilter und Lichtschranke der Partikelgehalt
der Probe erfaßt und mit Hilfe eines Rüttlers auf vorgege
bene Werte gebracht wird. Außerdem wird eine ebenfalls
vorgegebene Probentemperatur eingestellt. Die Bestim
mung des Kohlenstoffgehaltes erfolgt in bekannter Weise
nach der Mikrowellenresonanztechnik. Nach der Untersu
chung wird die Probe dem pneumatischen Fördersystem
wieder zugeführt.
Die beschriebenen, den Stand der Technik charakterisie
renden Lösungen weisen einen hohen apparativen Aufwand
für Entnahme, Aufbereitung und Rückführung der Probe
auf. Dieser Aufwand ist letztlich dem extrem schlechten
Schüttverhalten der zu untersuchenden Filter- oder Flug
asche geschuldet.
Ziel der Erfindung ist eine Anordnung zur Messung des
Kohlenstoffgehaltes von Filter- oder Flugasche durch Aus
wertung der Veränderung elektrischer Größen einer die
Asche aufnehmenden elektrisch schwingungsfähigen Ein
richtung, die ohne hohen apparativen Aufwand auskommt.
Dazu besteht die Aufgabe, eine aufwendige Probennahme
und -aufbereitung zu vermeiden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine dem 1.
Patentanspruch gemäße Anordnung gelöst. In den auf den 1.
Patentanspruch bezogenen Ansprüchen sind vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung beschrieben.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, einen durch min
destens zwei Öffnungen in seiner äußeren Begrenzungs
wand modifizierten Topfkreis so innerhalb einer festen
Ascheschüttung anzuordnen, daß ein repräsentativer Teil
der Asche, deren Kohlenstoffgehalt bestimmt werden soll,
das Innere des Topfkreis passiert. Der modifizierte Topfkreis
ist dabei elektrisch mit Mitteln zur Erzeugung einer fre
quenzveränderlichen elektrischen Schwingung sowie mit
Mitteln zur Auswertung elektrischer Resonanzen verbun
den. Bevorzugt ist die äußere Begrenzungswand des modifi
zierten Topfkreises als geschlossener Metallbügel ausge
führt, innerhalb dessen ein stabförmiger Innenleiter ange
ordnet ist. Dieser bildet mit seiner freien Stirnwand gegen
über der äußeren Begrenzung oder einem an der äußeren Be
grenzung angeordneten Element eine Kapazität aus, deren
Dielektrikum von der im modifizierten Topfkreis befindli
chen Flugasche gebildet wird. Der modifizierte Topfkreis
zeichnet sich bei dieser Gestaltung durch bezogen auf seine
geometrischen Abmessungen sehr große Öffnungen für das
Ein- und Austreten der Asche aus. Dadurch wird beispiels
weise bei Anordnung des modifizierten Topfkreises in fester
Schüttung der Asche in einem Aschesammelbehälter ein
ausreichend gutes Hindurchrutschen der Asche ohne Brüc
kenbildung bei teilweiser oder vollständiger Entleerung des
Behälters erreicht.
Es wurde gefunden, daß bei Anordnung des modifizierten
Topfkreises in einer festen Ascheschüttung die Dichte der
Asche weitgehend unabhängig von der Schütthöhe, d. h. an
nähernd konstant ist, so daß die Meßergebnisse eine hinrei
chende Genauigkeit und Reproduzierbarkeit aufweisen.
Zur Bestimmung des Kohlenstoffgehaltes der Flugasche
wird die Veränderung der elektrischen Resonanz des mit
Asche gefüllten modifizierten Topfkreises bezogen auf Ka
librierungsmessungen untersucht. Dabei ist es von besonde
rer Bedeutung, daß, wie überraschender Weise gefunden
wurde, die Güte des durch große Öffnungen in seiner äuße
ren Begrenzungswand modifizierten Topfkreises so gut ist,
daß selbst Änderungen des Kohlenstoffgehaltes der Asche
unterhalb von 0,1% mit vertretbarem Aufwand sicher meß
technisch bestimmt werden können.
Besonders zweckmäßig ist es, den modifizierten Topf
kreis im unteren Bereich eines Aschesammelbehälters so
anzuordnen, daß bei der Befüllung des Behälters mit Asche
ein repräsentativer Teil der Asche selbständig in das Innere
des Topfkreises, speziell in den als Kondensator ausgebilde
ten Bereich des Innenleiters gelangt. Sobald der modifizierte
Topfkreis vollständig mit Asche bedeckt ist und die Asche
im Bereich des Topfkreises zur Ruhe gekommen ist, liegen
ausreichend konstante Bedingungen hinsichtlich der Dichte
der Asche im Topfkreis (feste Schüttung) vor und die Be
stimmung des Kohlenstoffgehaltes kann unter Ausnutzung
der dielektrischen Eigenschaften des Kohlenstoffes über die
Bestimmung der Resonanzfrequenz des modifizierten Topf
kreises erfolgen. Zweckmäßig kann es sein, im Aschesam
melbehälter einen Füllstandssensor anzuordnen um zu prü
fen, ob der Topfkreis vollständig mit Asche überschüttet ist.
In üblichen Kraftwerksfeuerungsanlagen weist Filter-
oder Flugasche in den Aschesammelbehältern Temperatu
ren zwischen 60 und 90 Grad Celsius auf. Sie befindet sich
damit über dem Taupunkt, so daß Verfälschungen der Meß
ergebnisse durch Feuchtigkeit nahezu ausgeschlossen sind.
Vorteilhaft ist es, die Messungen zur Bestimmung des
Kohlenstoffgehaltes im Vergleich mit der Zuführung bzw.
Entnahme von Asche in bzw aus dem Aschesammelbehälter
in kurzen Zeitabständen durchzuführen und die Meßergeb
nisse mehrerer aufeinanderfolgender Messungen miteinan
der zu vergleichen. Größere Schwankungen unmittelbar
aufeinanderfolgender Meßergebnisse zeigen an, daß sich die
Asche im modifizierten Topfkreis noch in Bewegung befin
det und damit keine konstante Dichte aufweist. Nahezu
gleichbleibende aufeinanderfolgende Meßergebnisse zei
gen, daß die Asche im Topfkreis zur Ruhe gekommen ist.
Die Bestimmung des Kohlenstoffgehaltes ist nur anhand
letzterer Messungen sinnvoll. Im praktischen Betrieb, das
heißt bei realen Intervallen der Zuführung bzw. Entnahme
von Asche in bzw. aus dem Aschesammelbehälter, wurden
bei 2 bis 5 Messungen je Minute hinreichend genaue Meßer
gebnisse erzielt.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung
wird in ihrem einfachen und robusten Aufbau, insbesondere
der Möglichkeit der Anordnung des modifizierten Topfkrei
ses direkt innerhalb eines die Flugasche aufnehmenden Be
hälters, gesehen. Es wird damit das bei den bekannten tech
nischen Lösungen notwendige aufwendige Handhaben der
Asche (Austragen von Ascheproben aus einem Behälter
oder Fördersystem; Erzeugung von Meßproben definierter
Menge und Dichte; Schaffung definierter Temperaturver
hältnisse; Rückführung der Probe) vermieden.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausfüh
rungsbeispieles näher erläutert werden. Die zugehörigen
Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 die Draufsicht auf einen modifizierten Topfkreis
und in
Fig. 2 die Anordnung eines modifizierten Topfkreises in
einem Aschesammelbhälter.
Die äußere Begrenzung des in Fig. 1 gezeigten modifi
zierten Topfkreises 1 wird von einen langgestreckten Stahl
bügel 2 gebildet. Innerhalb dieses Stahlbügels 2 sind der In
nenleiter 3 des Topfkreises 1 und zwei Induktionsschleifen 4
und 5 angeordnet. Der Innenleiter 3 ist an seinem freien
Ende plattenförmig ausgeführt und bildet mit einer am
Stahlbügel 2 angeordneten Platte einen Kondensator 6. Der
Stahlbügel 2 ist mit einem Montageflansch 7 versehen, in
dem zwei Buchsen 8 und 9 für die Einleitung bzw Auskopp
lung elektrischer Signale angeordnet sind. Die Induktions
schleifen 4 und 5 sind eingangsseitig gegenüber dem Stahl
bügel 2 elektrisch isoliert und elektrisch mit den Buchsen 8
und 9 verbunden. Der modifizierte Topfkreis 1 ist, wie in
Fig. 2 dargestellt, im unteren Bereich eines Aschesammel
behälters 10 so angeordnet, daß ein repräsentativer Teil der
durch den Einfüllstutzen 11 in den Behälter 10 gelangten
Asche 12 in das Innere des modifizierten Topfkreises 1 und
damit zwischen die Platten des Kondensators 6 gelangt. Die
Induktionsschleife 4 ist mit einem Schwingungsgenerator
13, die Induktionsschleife 5 mit einer Empfangs- und Aus
werteeinrichtung 14 elektrisch verbunden.
Der Schwingungsgenerator 13 generiert im 5-Sekunden
takt eine frequenzveränderliches elektrische Schwingung im
Resonanzbereich des modifizierten Topfkreises 1, die über
die Induktionsschleife 4 in den modifizierten Topfkreis 1
eingekoppelt wird. Die Induktionsschleife 5 empfängt die
elektrische Schwingung des modifizierten Topfkreises 1. Sie
wird einer Empfangs- und Auswerteeinheit 14 zugeleitet,
die unter Bezug auf die vom Schwingungsgenerator 13 ge
nerierte frequenzveränderliche elektrische Schwingung den
Dämpfungsverlauf des modifizierten Topfkreises 1 sowie
die Resonanzfrequenz bestimmt. Bleibt die Resonanzfre
quenz aufeinanderfolgender Messungen nahezu konstant,
kann davon ausgegangen werden, daß die Asche 12 im
Aschesammelbehälter 10 zur Ruhe gekommen ist und hin
reichend verdichtet (ähnlich einer festen Schüttung) ist. An
hand der Resonanzfrequenz kann dann unter Bezugnahme
auf Kalibrierungsmessungen der Kohlenstoffgehalt der
Asche 12 bestimmt werden. Aufgrund der großen Öffnung
des modifizierten Topfkreises 1 bei vergleichsweise gerin
ger Höhe des Stahlbügels 2 rutscht die im modifizierten
Topfkreis 1 befindliche Asche 12 bei Ascheentnahme aus
dem Aschesammelbehälter 10 selbständig aus dem modifi
zierten Topfkreis 1 heraus, während neue Asche nach
rutscht. Damit ist gewährleistet, daß stets ein repräsentativer
Teil der im Aschesammelbehälter 10 befindlichen Asche 12
in das Innere des modifizierten Topfkreises 1 gelangt.
Claims (4)
1. Anordnung für die Bestimmung des Kohlenstoffgehaltes von Asche durch Auswertung
der Veränderung elektrischer Größen einer die Asche aufnehmenden elektrisch
schwingungsfähigen Einrichtung mit verteilten elektrischen Impedanzen, Mittel zur
Erzeugung einer frequenzveränderlichen elektrischen Schwingung und Mittel zur
Auswertung einer elektrischen Resonanz aufweisend,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Asche 12 aufnehmende elektrisch schwingungsfähige Einrichtung ein
durch mindestens je eine Eintritts- und eine Austrittsöffnung für Asche in seiner äuße
ren Begrenzungswand modifizierter Topfkreis 1 ist, der in fester Ascheschüttung so
angeordnet ist, daß ein repräsentativer Teil der Asche das Innere des modifizierten
Topfkreises passiert und daß der modifizierte Topfkreis 1 elektrisch mit den Mitteln
zur Erzeugung einer frequenzveränderlichen elektrischen Schwingung 13 sowie den
Mitteln zur Auswertung einer elektrischen Resonanz 14 verbunden ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der modifizierte Topfkreis 1 innerhalb eines Aschesammelbehälters 10 angeord
net ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Begrenzungswand des modifizierten Topfkreises 1 in Form eines
geschlossenen Metallbügels 2 ausgeführt ist und daß mittig innerhalb dieses geschlos
senen Metallbügels 2 der Innenleiter des Topfkreises 3 angeordnet ist.
4. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des Aschesammelbehälters ein Füllstandssensor angeordnet ist.
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