DE10007413C2 - Unterhaltungselektronikgerät - Google Patents

Abstract

In einem Gerät (1) der Unterhaltungselektronik, in dem Bildsignale erzeugt werden, beispielsweise einem Fernsehgerät oder Videorekorder, sind Hilfedaten, welche die Funktion einer Benutzerführung oder Online-Hilfe übernehmen, in Form von Hypertext-Dateien (HTML-Dateien) gespeichert. Mit Hilfe eines entsprechenden Hypertext-Dekoders (9) können diese Hypertext-Hilfedateien dekodiert und in ein entsprechendes Bildsignal umgesetzt werden. Über eine Schnittstelle lassen sich die Hypertext-Hilfedateien leicht anpassen und editieren, so daß bestimmte Elemente, wie z. B. graphische Abbildungen oder Querverbindungen, leicht eingebunden werden können.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät der Unterhal­ tungselektronik, welches Bildsignale zur Darstellung auf ei­ ner entsprechenden internen oder externen Anzeigeneinheit er­ zeugt, wie beispielsweise ein Fernsehgerät oder ein Videore­ korder, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Viele Geräte der Unterhaltungselektronik verfügen über eine Benutzerführung und/oder Online-Hilfe, welche im wesentlichen die Aufgabe hat, den Benutzer bei der Bedienung des Geräts zu unterstützen. Bei herkömmlichen Geräten der Unterhaltungse­ lektronik werden bisher die Hilfedaten oder Hilfedateien, welche der Benutzerführung (Menüs) oder Online-Hilfe (Online- Handbuch) dienen, direkt durch den Softwareentwickler pro­ grammiert.

Für die Programmierung der Hilfedateien sind jedoch spezielle Kenntnisse über die Funktionen und die Ansteuerung des in dem jeweiligen Gerät verwendeten Grafikbausteins, üblicherweise ein Teletext-Dekoder mit eingebauter On-Screen-Display- Funktion, erforderlich. Wegen der Komplexität der in dem Ge­ rät verwendeten Steuerungsprogramme ist der Entwicklungsauf­ wand relativ hoch. Eine nachträgliche Anpassung der Hilfeda­ teien vor Ort ist nicht oder nur mit erheblichem Aufwand mög­ lich. Zudem ist der Umfang der Online-Hilfe aufgrund der auf­ wendigen Programmierung meist sehr einfach gehalten, was ei­ ner komfortablen Benutzung des Geräts abträglich ist. Die aus anderen modernen Medien, wie beispielsweise dem Internet, be­ kannten Leistungsmerkmale, z. B. die bildliche Darstellung ei­ nes Sachverhalts oder die direkte Verbindung einer darge­ stellten Textpassage zu einem verwandten Thema, werden meist nicht angewendet.

Aus der EP 0 901 072 A2 ist ein System zur Unterstützung ei­ nes Benutzers bei der Inbetriebnahme eines Druckers bekannt, wobei in Form von HTML-Dateien ausgestaltete Hilfedateien aus einem Speichermedium ausgelesen und auf einer Anzeigeeinheit dargestellt werden. Das aus dieser Druckschrift bekannte Sys­ tem ist gemäß der Beschreibung auch auf andere Geräte, insbe­ sondere auf Fernsehgeräte, anwendbar.

Ein ähnliches System ist aus der US 6,008,836 bekannt, bei dem ein sogenannter WebTV-Client vorgesehen ist, der eine WebTV-Box, ein TV-Gerät und eine Fernsteuerung umfasst. Die WebTV-Box kann in das TV-Gerät integriert sein und weist so­ wohl Hardware als auch Software auf, um einerseits eine gra­ phische Benutzerschnittstelle und andererseits einen Inter­ netzugang bereitzustellen. Als Anzeigeeinheit dient der Bild­ schirm des TV-Geräts. Über die WebTV Box kann der Benutzer über das Internet von einem oder von mehreren Servern Hilfe­ dateien in Form von HTML-Dateien herunterladen, welche ihn bei der Einstellung der Bildqualität unterstützen. Auf dem Bildschirm des TV-Geräts werden daraufhin Informationen dar­ gestellt, die den Benutzer informieren, wie der Bildschirm eingestellt werden muss, um die Bildqualität zu optimieren.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der Unterhaltungselektronik bereitzustellen, das die Entwicklung einer Benutzerführung oder Online-Hilfe für Per­ sonen, die keine speziellen Kenntnisse der Softwareentwick­ lung besitzen, ermöglicht, bei dem also eine möglichst leich­ te Erstellung der Hilfedaten ohne aufwendige Programmie­ rung möglich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Unterhaltungs­ elektronikgerät mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche definieren jeweils bevorzugte und vorteil­ hafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die für die Be­ reitstellung der Online-Hilfe- oder Benutzerführungsfunktion erforderlichen Daten in Form von Hypertext-Dateien, insbeson­ dere in Form von HTML-Dateien, bereitgestellt und gespei­ chert. Zur Umsetzung dieser Dateien in entsprechende Bildsig­ nale ist ein geeigneter Dekoder (HTML-Dekoder) vorgesehen, so daß der Inhalt dieser Dateien auf einer Anzeige oder einem Bildschirm visualisiert werden kann. Zum Erstellen und Verän­ dern der in den Speichermitteln gespeicherten in Form mindes­ tens einer Hypertext-Datei vorliegenden Hilfedaten ist eine Schnittstelle vorgesehen.

Da die für die Bereitstellung der Hilfefunktionen erforderli­ chen Daten in Form von Hypertext-Dateien oder HTML-Dateien vorliegen, können die dem Benutzer angebotenen Hilfsmittel, wie z. B. Menüs oder Online-Hilfe-Funktionen, mit herkömmli­ chen HTML-Editoren, wie sie beispielsweise in großer Anzahl auf dem Personal Computer-Sektor verwendet werden, einfach erstellt oder verändert werden. Spezielle Programmierkennt­ nisse oder Kenntnisse über die spezielle Hardwareschnittstel­ le des in dem Gerät verwendeten Grafikbausteins sind nicht erforderlich. Somit ist die Entwicklung von Benutzerführungen und Online-Handbüchern etc. auch für Personen möglich, die keine speziellen Software-Entwicklungskenntnisse besitzen, wie beispielsweise Grafiker oder Designer etc..

Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung kann zur Bereitstellung der verschiedenen Hilfefunktionen vorgesehene Softwaresteue­ rung in dem jeweiligen Gerät deutlich vereinfacht werden. Aufgrund des geringen Software-Entwicklungsaufwands können die Herstellungskosten reduziert werden.

Darüber hinaus können Funktionen, welche beispielsweise bei Internet-Browsern auf dem Gebiet der Personal Computer be­ reits Standard sind, realisiert und Elemente, wie beispiels­ weise graphische Darstellungen, Bebilderungen oder Querver­ bindungen, in Form von sogenannten Hyperlinks in einen Text eingebunden werden, so daß insbesondere die bildliche Dar­ stellung eines bestimmten Sachverhalts oder die direkte Ver­ bindung einer dargestellten Textpassage zu einem verwandten Thema möglich ist. Insgesamt wird somit der Umfang und die Qualität der angebotenen Benutzerführung und Online-Hilfe deutlich verbessert.

Die Erfindung ist allgemein für Geräte der Unterhaltungselek­ tronik geeignet, welche über eine eigene Bildschirm- oder An­ zeigeneinheit verfügen (z. B. Fernsehgeräte) oder an eine ex­ terne Anzeigeneinheit, beispielsweise eines anderen Geräts, anzuschließen sind (z. B. Videorekorder).

Die vorliegende Erfindung ist insbesondere für Fernsehgeräte oder Videorekorder geeignet, die einen Dekoder für den Fern­ sehtext-Nachfolger "TeleWeb" enthalten. Da beim TeleWeb- Dienst im Gegensatz zu dem herkömmlichen Fernsehtext keine einzelnen Zeilen der Textseiten, sondern Dateien der Formate HTML und GIF, übertragen werden, kann dieser Dekoder bzw. der darin enthaltene Browser ohne Änderung zur Visualisierung der im HTML-Format vorliegenden Hilfedateien verwendet werden.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die bei­ gefügte Zeichnung anhand eines bevorzugten Ausführungsbei­ spiels näher erläutert.

Die einzige Figur zeigt ein vereinfachtes Blockschaltbild der wesentlichen Komponenten eines gemäß der vorliegenden Erfin­ dung ausgestalteten Fernsehgeräts 1.

Dem Fernsehgerät 1 wird ein terrestrisch, per Satellit oder per Kabel empfangenes Fernsehsignal zugeführt.

Das Fernsehgerät 1 verfügt über einen TV-Dekoder 3, der das Fernsehsignal bzw. die darin enthaltenen Bildinformationen dekodiert und in entsprechende Bildsignale umsetzt, welche einem Bildschirm 12 zugeführt werden, der ein entsprechendes Fernsehbild darstellt.

Des weiteren ist ein Fernsehtext- oder Videotext-Dekoder 4 vorgesehen, der in dem Fernsehsignal enthaltene Fernsehtex­ tinformationen dekodiert und in entsprechende Bildsignale um­ setzt, welche ebenfalls dem Bildschirm 12 zur Darstellung zu­ geführt werden.

Das Fernsehgerät 1 weist zudem einen sogenannten TeleWeb- Dekoder 5 auf. Beim Teleweb-Dienst werden nicht wie beim her­ kömmlichen Fernsehtextdienst einzelnen Zeilen der Textseiten übertragen, sondern Dateien der Formate HTML und GIF (Gra­ fik). Der TeleWeb-Dekoder 5 umfaßt daher einen sogenannten Browser, der die empfangenen HTML-Dokumente in entsprechende Bildsignale zur Darstellung auf dem Bildschirm 12 umwandelt.

Unter HTML ("Hypertext Markup Language") wird eine Struktur­ beschreibungssprache verstanden, die nicht das genaue Ausse­ hen eines bestimmten Teils eines Dokuments festlegt, sondern dessen Funktion im Gesamtdokument. Das Besondere an HTML ist zum einen, daß nicht nur Textdateien, sondern auch Grafik-, Video- und Tondateien dargestellt bzw. wiedergegeben werden können. Zum anderen besteht die Möglichkeit, mit Verweisen, sogenannten "Links", zu arbeiten. So kann beispielsweise durch Aktivierung eines derartigen "Links" eine diesem "Link" entsprechende Textstelle dargestellt oder eine diesem Link entsprechende Datei aufgerufen werden. Diese Textart wird da­ her als "Hypertext bezeichnet".

Zum Speichern der von dem TeleWeb-Dekoder 5 empfangenen HTML- Dateien ist ein HTML-Speicher 6 vorgesehen.

In dem HTML-Speicher 6 sind zudem im HTML-Format Hilfedateien gespeichert, welche zur Bereitstellung einer graphischen Be­ nutzerführung, beispielsweise in Form von Menüs, oder einer Online-Hilfe benötigt werden, um den Benutzer bei der Bedie­ nung des Fernsehgeräts 1 zu unterstützen.

Zur Verarbeitung der in dem HTML-Speicher 6 gespeicherten HTML-Dateien ist ein entsprechender softwaremäßig implemen­ tierter HTML-Dekoder oder Browser 9 erforderlich, der Be­ standteil eines TV-Mikrocontrollers 7 ist. Für den Fall, daß das Fernsehgerät - wie in der Zeichnung gezeigt - bereits mit einem TeleWeb-Dekoder 5 ausgestattet ist, kann auch dieser TeleWeb-Dekoder 5 unverändert zur Verarbeitung der in dem HTML-Speicher 6 gespeicherten HTML-Dateien verwendet werden, um die in Form von HTML-Dateien vorliegenden Elementen der Benutzerführung oder Online-Hilfe in entsprechende Bildsigna­ le umzusetzen.

Der HTML-Dekoder 9 wird durch eine Bedienungsführungssoftware 8 angesteuert, so daß abhängig von den augenblicklichen Ak­ tionen des Benutzers die passenden Hilfeinformationen aus dem HTML-Speicher 6 ausgelesen und zur Darstellung gebracht wer­ den können.

Die von dem HTML-Dekoder 9 dekodierten HTML-Daten werden in Form entsprechender Bilddaten einer Display-Steuerung 10 zu­ geführt, die davon abhängig den Bildschirm 12 ansteuert. Die Funktion der Display-Steuerung 10 ist in der Regel sowohl durch entsprechende Hardware als auch durch entsprechende Software realisiert ist.

In der Zeichnung ist eine weitere Einheit 11 des TV- Microcontrollers 7 dargestellt, welche die allgemeinen Steu­ erfunktionen des Fernsehgeräts 1 übernimmt und in Form ent­ sprechender Soft- und Hardware realisiert ist.

Ein wesentlicher Vorteil von in Form von Hypertext-Dateien vorliegenden Hilfedateien, welche für die Benutzerführungs- und/oder Online-Hilfe-Funktion des Fernsehgeräts 1 benötigt werden, ist die Tatsache, daß diese Art von Dateien sehr leicht ohne spezielle Programmierkenntnisse erstellt und ver­ ändert werden können. Zu diesem Zweck umfaßt das Fernsehgerät 1 eine Programmierschnittstelle, über welche die in dem HTML- Speicher 6 gespeicherten HTML-Hilfedateien programmiert wer­ den können. Diese Programmierschnittstelle kann die Anbindung an einen auf einem herkömmlichen PC-Arbeitsplatz 2 instal­ lierten handelsüblichen HTML-Editor vorsehen, mit dessen Hil­ fe einfach HTML-Dateien erstellt und abgeändert werden kön­ nen.

Claims (10)

1. Unterhaltungselektronikgerät,
mit Bildsignalerzeugungsmitteln (3, 4, 10) zur Darstellung ei­ nes Bildsignals auf einer Anzeigeneinheit (12),
mit Speichermitteln (6) zum Speichern von in Form von mindes­ tens einer Hypertext-Datei vorliegenden Hilfedaten, welche zur Unterstützung eines Benutzers bei der Bedienung des Ge­ räts geeignete Hilfeinformationen enthalten,
mit Steuermitteln zum Ansteuern der Bildsignalerzeugungsmit­ tel (3, 4, 10), wobei die Steuermittel zum Auslesen der Hyper­ text-Datei aus den Speichermitteln (6) ausgestaltet sind und Dekodiermittel (9) zum Dekodieren der Hypertext-Datei und zum Umsetzen der Hypertext-Datei in ein die Hilfeinformationen der ausgelesenen Hypertext-Datei visualisierendes Bildsignal umfassen,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Schnittstelle vorgesehen ist zum Erstellen und Verändern der in den Speichermitteln (6) gespeicherten in Form der min­ destens einen Hypertext-Datei vorliegenden Hilfedaten.

2. Unterhaltungselektronikgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfedaten in Form von mindestens einer HTML-Datei vorliegen.

3. Unterhaltungselektronikgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildsignalerzeugungsmittel (3, 4, 10) Fernsehsignal- Dekodiermittel (3) zum Dekodieren eines empfangenen Fernseh­ signals und zum Umsetzen des Fernsehsignals in ein entspre­ chendes Bildsignal umfassen.

4. Unterhaltungselektronikgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildsignalerzeugungsmittel (3, 4, 10) Fernsehtext- Dekodiermittel (3) zum Dekodieren eines empfangenen Fernseh­ textsignals und zum Umsetzen des Fernsehtextsignals in ein entsprechendes Bildsignal umfassen.

5. Unterhaltungselektronikgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät Dekodiermittel (5) zum Dekodieren von in Form eines entsprechenden Sendesignals an das Gerät übertragenen Hypertext-Dateien aufweist, wobei diese Dekodiermittel (5) zugleich zum Dekodieren der in Form von Hypertext-Dateien vorliegenden Hilfedaten vorgesehen sind.

6. Unterhaltungselektronikgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekodiermittel (5) zum Dekodieren eines TeleWeb- Sendesignals ausgestaltet sind.

7. Unterhaltungselektronikgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeneinheit (12), auf welcher die von den Bild­ signalerzeugungsmitteln (3, 4, 10) erzeugten Bildsignale darzu­ stellen sind, Bestandteil des Geräts (1) ist.

8. Unterhaltungselektronikgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät (1) als Fernsehgerät ausgestaltet ist.

9. Unterhaltungselektronikgerät nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät (1) einen Anschluß für eine externe Anzeigen­ einheit (12), auf welcher die von den Bildsignalerzeugungs­ mitteln (3, 4, 10) erzeugten Bildsignale darzustellen sind, aufweist.

10. Unterhaltungselektronikgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät (1) als Videorekorder ausgestaltet ist.