DE10007196A1 - Mittel zur Entfernung von Gerüchen - Google Patents
Mittel zur Entfernung von GerüchenInfo
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
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- A01K1/015—Floor coverings, e.g. bedding-down sheets ; Stable floors
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- C11D7/26—Organic compounds containing oxygen
- C11D7/266—Esters or carbonates
Abstract
Es werden Mittel auf Basis vinyloger Carbonylverbindungen beschrieben, deren Leistungsfähigkeit in ihrem Additionsvermögen gegenüber gefährlichen und/oder belästigenden leichtflüchtigen Stoffen liegt. Diese Mittel sind so ausgewählt, daß sie weder humantoxische noch ökotoxikologische Probleme erzeugen und dabei preisgünstig und leicht handhabbar sind. DOLLAR A Die so beanspruchten Mittel können zur Behandlung und Reinigung von Oberflächen und Materialien aller Art in Betrieben, öffentlichen Einrichtungen, im Transportwesen und Haushalt zur Anwendung kommen, deren Bewohnbarkeit oder Nutzbarkeit durch gefährliche und/oder belästigende Gerüche eingeschränkt oder unzumutbar ist.
Description
In Fäulnisprozessen werden sowohl durch aerob als auch vor allem durch anaerob wach
sende Mikroorganismen (Bakterien, Pilze) organische Stoffe so abgebaut, daß als Stoff
wechselprodukte leichtflüchtige Schwefel- und Stickstoffverbindungen wie z. B. Schwefel
wasserstoff, niedrige Mercaptane, Ammoniak oder Methylamin entstehen. Diese Stoffe sind
nicht nur gesundheitsschädlich, sondern auch störend bis ekelerregend.
Das Problem betrifft viele Bereiche des privaten wie öffentlichen Lebens. Beispielsweise
führt die heutzutage übliche Tierhaltung in der Wohnung (pets) oft zu starker Geruchsbelä
stigung aus Katzentoiletten oder mit Einstreu gefüllten Hamster-, Kaninchen- oder Meer
schweinkäfigen. Ein Geruchsproblem stellen auch Campingtoiletten dar. Für die weithin von
den Kommunen eingeführte Sammlung kompostierbarer Abfälle und für Wertstoffmüll gilt
eine ähnliche Geruchsproblematik.
Lösungen zu diesen Problemfeldern, die unmittelbar am Ort der Geruchserzeugung ein
greifen, werden in der DE 198 37 539 vorgeschlagen.
Ein weiterer Bereich, in dem sich Gerüche äußerst störend bemerkbar machen können,
sind die Oberflächen von Gegenständen, an denen sich unangenehm riechende Substan
zen niederschlagen, sei es direkt oder mittels eines Trägerstoffes wie z. B. Fett oder Was
ser (flüssig, als Dampf oder Sprühnebel).
Beispielsweise in der fleisch-, fisch- oder milchverarbeitenden Industrie riechen alle mit dem
Lebensmittel direkt oder indirekt in Kontakt gekommenen Flächen aufgrund des sich durch
Bakterien zersetzenden Eiweißes immens, seien es Geräte, Laufbänder, Schränke und
Arbeitsflächen, Wände, Abgüsse oder Wäscherkammern.
Auch nichtbakteriell erzeugte Gerüche können stark belästigend sein, wie zum Beispiel die
Ausdünstungen von Gewürzmühlen und Aromen herstellenden Betrieben. Hier kommt es
nicht nur in der Fabrikation, sondern häufig auch in umliegenden Gebäuden zu stark rie
chenden Ablagerungen an allen Flächen. Extreme Beispiele sind sicherlich Curry-
Gewürzmühlen oder zwiebel- und knoblauchextrahierende Betriebe.
Im Privatbereich ist die unliebsame Ablagerung von Geruchsstoffen an verschiedensten
Materialien ebenfalls bekannt. Sowohl die oben erwähnten Küchen-Aromen als auch Aus
dünstungen durch unzweckmäßiges Bewohnen (durch Schimmel- und Bakterienwachstum,
starken Urinsteinaufbau in den sanitären Anlagen, starkes Rauchen, mangelhafte Körper
hygiene der Bewohner usw.) führen zu unangenehm riechenden Ablagerungen an Wän
den, Möbeln, Teppichen, Gardinen und ähnlichem. Eine Vermietbarkeit solcher Wohnungen
ist deutlich erschwert.
Auch bei bestimmungsgemäßen Gebrauch sind geruchsintensive Ablagerungen, auch in
Geschirrspülmaschinen, Kühlschränken, Abgüssen usw., nicht immer zu vermeiden. Hier ist
zwar eine Einschränkung der Benutzbarkeit sicherlich nicht gegeben, jedoch leiden Bewoh
ner mit Hygienebewußtsein unter diesen anscheinend unvermeidlichen Gerüchen.
In allen Fällen ist das Reinigen mit Wasser oder Detergentienlösungen unzureichend.
Bekannte Mittel zur Geruchsentfernung sind physikalisch arbeitende Absorbentien wie
Bentonite, Aktivkohle und Molekularsiebe. Sie eignen sich nur für die wenigsten der oben
erwähnten Einsatzzwecke, nämlich dort, wo die belastete Luft durch die Absorbentien ge
führt werden kann wie in Absauganlagen.
Ebenso bekannt ist der Einsatz von geruchsüberdeckenden sowie "geruchsneutralisieren
den" Stoffen (Parfüms), die in Raumdeos und Raumerfrischern, Toilettenzusätzen, Ge
schirrspülmaschinendeos usw. in großen Mengen verkauft werden. Sie beseitigen das Pro
blem natürlich nicht, sondern lassen es nach dem Verdunsten der "Wohlgerüche" wieder
auferstehen. Zudem ist deren Einsatz in Privatwohnungen, Hotels oder Fahrzeugen unter
Umständen noch zu tolerieren, jedoch zur Anwendung in beispielsweise der lebensmittel
verarbeitenden Industrie keinesfalls zulässig.
Ein kürzlich auf den Markt gebrachtes Produkt auf der Basis unkomplexierter Cyclodextrine
(z. B. US 5,534,165 sowie WO 96/04937 und WO 96/05358) soll die Geruchsstoffe im In
neren der ringförmigen Zuckeroligomeren aus 6 bis 8 Glucosebausteinen komplexieren. In
solchen Cavitäten mit ihrer hydrophoben inneren Oberfläche werden Moleküle jedoch re
versibel gebunden, was gerade zu ihrer Entwicklung als chirale Trennphasen in der Kapil
lar-Gaschromatographie geführt hat. Die hohen Erwartungen wurden denn auch bereits von
Verbraucherorganisationen getrübt, die in Anwendungstests eine nur kurzfristige, allmählich
nachlassende Wirkung feststellten.
Der Einsatz von Stoffen wäre wünschenswert, die die Geruchsstoffe irreversibel abfangen,
ohne auf die Gesundheit der damit in Kontakt geratenden Menschen und Tiere einzuwirken,
Materialien zu zerstören oder umweltschädlich zu sein. Gleichzeitig sollten die Stoffe preis
günstig genug sein, um einen breiten Einsatz zu ermöglichen.
Wie in der DE 198 37 539.5 ausführlich beschrieben, erfüllen einige vinyloge Carbonylver
bindungen (Elektronenakzeptorverbindungen) das geforderte Eigenschaftsprofil in allen
Punkten und kommen als Geruchsfänger daher bestens in Frage.
Die Aufgabe konnte also dadurch gelöst werden, daß 1. die vinyloge Verbindung ein
α,β-ungesättigter Ester oder eine α,β-ungesättigte Carbonsäure ist. An sich stehen Ester
am Ende der Reaktivitätsreihe und Säuren gehen gar gemeinhin als nicht mehr aktiv genug.
Doch mit elektronenziehenden Gruppen substituierte Acrylsäure und ihre Ester zeigen wie
der genügende Aktivität.
Sind diese zusätzlichen Substituenten auch wieder Carbonylgruppen oder Carbonylanalo
ge, handelt es sich praktisch um doppelt vinyloge Carbonylverbindungen. Die erfindungs
gemäßen Verbindungen sind daher insbesondere ungesättigte Biscarbonsäuren wie Fu
marsäure (E-2-Buten-1,4-disäure) und Maleinsäure (Z-2-Buten-1,4-disäure) sowie deren
Ester gemäß Formel I. Auch ihre Salze zeigen Aktivität, die aber nicht immer so hoch ist.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind außerdem mehrfach konjugiert ungesättigte
Mono-Carbonsäuren wie Sorbinsäure (E,E-2,4-Hexadiensäure) sowie deren Ester und Sal
ze gemäß Formel II. Auch hier greifen Nucleophile aufgrund des Vinylogieprinzips an der
endständigen Doppelbindung (C4=C5) an. Diese erhält ihre besondere Reaktivität durch
den elektronenziehenden Effekt (zugleich -I und -M-Effekt) der benachbarten, durch die
Carboxylgruppe noch zusätzlich elektronenziehend substituierten Doppelbindung (C2=C3)
und durch die mesomere Stabilisierung der durch den nucleophilen Angriff eingebrachten
Ladung mittels Delokalisation über 6 Atome.
Die genannten Stoffe sind wenig gefährlich. Die Fumarsäure kommt beispielsweise im
Citronensäurecyclus vor, dem elementaren aeroben Energiegewinnungsmechanismus der
Zellen. Sorbinsäure ist in zahlreichen Früchten enthalten, z. B. in Preiselbeeren oder Vo
gelbeeren. Diese Säuren sind nur in konzentrierter Form als reizend einzustufen. Auch be
trägt die Wassergefährdungsklasse lediglich 1, so daß keine Abwasserproblematik zu be
fürchten ist.
Für die Alkoholkomponente der Ester gibt es keine Einschränkungen, sicherlich sollten
langkettige Reste vermieden werden, da sie durch die Erhöhung des Molekulargewichtes
den gewichtsprozentualen Gehalt an den eigentlich aktiven Doppelbindungen senken und
Einfluß auf die Wasserlöslichkeit haben. Besonders bevorzugt sind aufgrund ihrer toxikolo
gischen Eigenschaften die Mono- und Diethylester von Fumar- und Maleinsäure sowie Sor
binsäureethylester.
Auch höhere, also an der (den) Doppelbindung(en) alkyl- oder arylsubstituierte Carbonsäu
ren können in Frage kommen, die Reaktivität sinkt jedoch und andere Reaktionswege kön
nen ebenfalls eingeschlagen werden. Beispielsweise neigen Zimtsäure (3-Phenyl-
2-propensäure) und ihre Ester noch zu einem weiteren Mechanismus der Geruchsbindung,
nämlich einer Geruchsdepression, die durch elektronenschiebende Substituenten wie Me
thoxygruppen im Ring nicht beeinträchtigt wird und der Doppelbindung in α,β-Position zur
Carboxylgruppe nicht bedarf (DE 198 04 042).
Gesteigerte Reaktivität hingegen weisen Anhydride wie z. B. Maleinsäureanhydrid, dessen
Staub, fester Stoff und Dämpfe jedoch stark reizend und sensibilisierend wirken, insbeson
dere in feuchter Umgebung, und Imide wie Maleinimid auf, welches aber nach neueren
Untersuchungen als tränenreizend und ätzend eingestuft werden muß.
Fumar und Maleinsäure sind außerordentlich preiswert. Maleinsäure erhält man durch Er
hitzen von Äpfelsäure oder durch Oxidation von Benzol oder Butenen zu Maleinsäureanhy
drid, gefolgt von Wasseraddition. Sie ist wasserlöslicher und saurer als Fumarsäure. Diese
kommt in zahlreichen Naturstoffen vor, z. B. in Tabak, Arnica, Senecio, Corydalis, Fumaria
officinalis (Erdrauch), Heidekraut und Isländisch Moos, in Trüffeln, Morcheln, Pfifferlingen
und Fliegenpilzen. Sie läßt sich mittels enzymatischer Umsetzung durch Pilze wie Rhizopus
nigricans oder Aspergillus fumaricus aus Glucose und Stärke herstellen oder durch katalyti
sche oder UV-induzierte Umlagerung aus Maleinsäure gewinnen. Fumar- wie Maleinsäure
sind zum Einsatz in Lebens-, Arzneimitteln und Kosmetika zugelassen. Sorbinsäure wird
aus Sorbus aucuparia (Vogelbeere) gewonnen oder synthetisch durch Umsetzung von
Crotonaldehyd mit Keten mit anschließender saurer Hydrolyse und Dehydratation. Sie ist
zum Einsatz in Lebensmitteln und Kosmetika zugelassen.
Fumarsäure wird wie vielen Fruchtsäuren eine leicht antimikrobielle Wirkung nachgesagt,
Sorbinsäure hingegen hemmt im sauren pH-Wertbereich Pilze und Hefen.
R-O-(O=)C-R2
C=CR3
-C(=O)-O-R1
R, R1 = H, M+ (z. B. Na+, ½Ca2+), Alkyl- (z. B. Methyl-, Ethyl-); R2, R3 = H, Alkyl-, Aryl
z. B.: Fumarsäure: R, R1, R2, R3 = H-(E-Form), Maleinsäure: R, R1, R2, R3 = H (Z-Form)
R5
R4
C=CR3
-R2
C=CR1
-C(=O)-O-R
R = H, M+ (z. B. Na+, ½Ca2+), Alkyl- (z. B. Methyl-, Ethyl-); R1, R2, R3 R4, R5 = H, Alkyl-, Aryl-
z. B.: Sorbinsäure: R, R1, R2, R3 R4, R5 = H (E,E-Form),
Die Aufgabe konnte außerdem dadurch gelöst werden, daß 2. die vinyloge Verbindung ein
α,β-ungesättigter Aldehyd, z. B. aus der Terpenreihe, ist. Die Aldehydgruppe stellt den re
aktivsten Substituten an der vinylogen Doppelbindung dar, eine alkyl- oder arylsubstituierte
Doppelbindung weist allerdings geringere Reaktivität auf als die des niedersten Vertreters
Acrolein. Als Naturstoffe sind diese Verbindungen lange bekannt. In Frage kommen beson
ders Geranial (E-3,7-Dimethyl-2,6-octadienal) und Neral (Z-3,7-Dimethyl-2,6-octadienal)
sowie Citral, eine natürliche Mischung. Citral ist gut erhältlich, relativ stabil und geruchlich
aufgrund der Riechstoffeigenschaften sehr akzeptabel im Einsatz. Es kommt in zahlreichen
etherischen Ölen vor und kann als sogenanntes Citronenöl aus Zitrusfrüchten und als Le
mongrasöl aus Cymbopogon flexuosus und C. citratus sowie aus Litsea cubeba gewonnen
oder durch Oxidation von Geraniol (aus Geranium- und Rosenöl) erzeugt werden. Die Öle
und das isolierte Citral finden reichlich Verwendung in Likören, Parfüms, Kosmetik- und
Reinigungsartikeln. Der Preis ist ausgesprochen niedrig. Seine einzige Gefährdung der Ge
sundheit liegt, wie bei vielen Duftstoffen, in einer möglichen Sensibilisierung beim Men
schen.
Andere weniger gefährliche α,β-ungesättigten Aldehyde und -ketone wie z. B. die Ionone
(2-substituierte Ethenyl-Methylketone), Carvon oder Verbenon sind nicht preisgünstig und in
größeren Mengen erhältlich. Für viele der aromatisch substituierten Aldehyde und Ketone,
z. B. Zimtaldehyd (3-Phenyl-2-propenal), gilt das oben bei den α,β-ungesättigten Carbon
säuren Gesagte. Dazu kommt, daß diese Verbindungen aufgrund des aromatischen Ringes
praktisch nicht wasserlöslich, dazu licht- oder oxidationsempfindlich, sensibilisierend und/
oder teuer sind, wie Benzalaceton (4-Phenyl-3-buten-2-on).
Auch Terpene, besonders Citral, können schwache antimikrobielle Wirkung aufweisen.
R3
R2
C=CR1
-CR(=O)
R, R1, R2, R3 = H, Alkyl-, Aryl.
z. B. Geranial: R, R1 = H, R2 = Me, R3 = CH2-CH2-CH = CMe2 (E-Form), Neral: dito (Z-Form) Benzalaceton: R = Me, R1, R2 = H, R3 = C6H5, Zimtaldehyd: R, R1, R2 = H, R3 = C6H5.
z. B. Geranial: R, R1 = H, R2 = Me, R3 = CH2-CH2-CH = CMe2 (E-Form), Neral: dito (Z-Form) Benzalaceton: R = Me, R1, R2 = H, R3 = C6H5, Zimtaldehyd: R, R1, R2 = H, R3 = C6H5.
Im folgenden soll auf mögliche Anwendungen der Erfindung eingegangen werden:
Die erfindungsgemäßen Mittel können, eingesetzt in Formulierungen, durch Abwaschen
oder Einsprühen auf die Flächen aufgebracht werden. Beispielsweise können alle Arbeitsflächen,
Boden und Wände in Betrieben, z. B. in der Fleisch-, Fisch- und Milchverarbeitung,
der Gewürz- und Aromenherstellung oder in Großküchen abgewischt oder eingesprüht wer
den. Zu beachten ist natürlich, daß lebensmittelberührende Flächen gemäß Lebensmittel-
und Bedarfsgegenständegesetz vor der Wiederbenutzung mit Wasser von mindestens
Trinkwasserqualität nachzuspülen sind. Auch die Auskleidung und Umgebung von Ab
sauganlagen, z. B. von Räuchereien, Großküchen, Lackierbetrieben, Farb- und Lackher
stellern, Pharmabetrieben usw., ist so vorteilhaft behandelbar.
Durch unangenehme Gerüche mangelhaft oder nicht bewohnbare oder benutzbare Räume
lassen sich ebenso einfach behandeln: Mit dem erfindungsgemäßen Mittel, eingesetzt in
Formulierungen, können die Decken, Wände und Böden abgewaschen oder eingesprüht,
Gardinen eingeweicht, Teppiche und Polstermöbel, z. B. mit Hilfe üblicher Reinigungsma
schinen, behandelt werden. Gleiches gilt für die Behandlung von Fahrzeuginnenräumen
aller Art, wie Pkw, Bus, Bahn, Campingwagen und Wohnmobile, Luftfahrzeuge, und eben
falls für größere Räume mit öffentlicher Nutzung, wie U-Bahnschächte und Eingangshallen,
Hauseingänge und andere Orte, die z. B. durch Urinieren verunreinigt werden. In öffentli
chen wie privaten Toiletten entfernen Vorlagen oder Beckensteine in Urinalen sowie feste
oder gelförmige Zusätze zu Toilettenbecken oder Spülkästen, auf den erfindungsgemäßen
Mitteln basierend, über die bisher angestrebte Geruchsüberdeckung hinaus tatsächlich Ge
ruch. Gleiches gilt für die neuerdings beliebten Kühlschrank- und Geschirrspülmaschinen
deos.
Die Formulierungen können die erfindungsgemäßen Mittel sowie Hilfsstoffe enthalten, die
ihre Anwendung in fester, flüssiger oder thixotroper Form möglich macht. Dabei kann es
sich um Lösemittel einschließlich Wasser, Gelbildner und Granulierhilfsmittel handeln. Die
erfindungsgemäßen Mittel können jedoch auch in an sich bekannte Reinigungs- und Des
infektionsmittel eingearbeitet werden.
Wenn ein Duft nicht störend ist oder gar als angenehm empfunden wird, so ist auch ein
Zusatz von erfindungsgemäßen Aldehyden gut möglich: Solche Mischungen eignen sich
besonders gut zur Behandlung von Textilien oder zum Einsatz im sanitären Bereich. Der
Zusatz weiterer parfümierender Substanzen ist möglich, insbesondere natürlich erfindungs
gemäßer wie Zimtaldehyd oder Ionone. Es sind Konzentrate wie auch gebrauchsfertige
Mischungen möglich.
Zur Reinigung insbesondere von Arbeitsflächen, Möbeln und Sanitärobjekten sind die erfin
dungsgemäßen Substanzen auch gut in an sich bekannte Reiniger einformulierbar. In Fra
ge kommen Neutralreiniger, saure Reiniger (z. B. Sanitärreiniger), alkalische Reiniger (z. B.
Fettlöser für lebensmittelverarbeitende Betriebe, Backofenreiniger) sowie feste oder gelför
mige Zubereitungen, die in Toilettenspülkästen oder Urinale eingelegt oder Toilettenbecken
eingehängt werden.
Waschmittel zur maschinellen Behandlung von z. B. geruchsintensiven Textilien benötigen
aufgrund der sehr alkalischen Einstellung größere Mengen von den erfindungsgemäßen
Säuren. Aus dem gleichen Grund sind die erfindungsgemäßen Aldehyde schlecht einzuset
zen. Bevorzugt sind hier Diethylmaleinat, Diethylfumarat oder Alkalisalze der Monoethyle
ster einzusetzen. Die Dimethylester sind aufgrund ihrer sensibilisierenden Eigenschaften
bzw. der Gesundheitsschädlichkeit bei Berührung mit der Haut in diesem Einsatzbereich
nicht empfehlenswert.
Wird die Abluft von Betrieben durch Luftwäscher geführt, so ist ein Zusatz der erfindungs
gemäßen Mittel, insbesondere von Malein-, Fumar- oder Sorbinsäure wegen ihres sehr
niedrigen Dampfdruckes, in die Wasserphase möglich. Gleiches gilt für andere stehende
Wässer, z. B. mit Wasser oder Reinigungslösung einweichende Behälter. Die Geruchsver
schlüsse von Abflüssen können ebenfalls mit den erfindungsgemäßen Mitteln oder Formu
lierungen daraus behandelt werden.
Im folgenden soll die Erfindung anhand beispielhafter Formulierungen noch näher erläutert
werden. Die Auswahl stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Fumarsäure | 2.5% |
1,2-Propylenglycol | 50.0% |
Wasser | 47.5% |
Lemongrasöl | 0.1% |
Sorbinsäure | 0.6% |
Glycerin | 2.0% |
Alkoholethoxylat - 12 EO | 0.5% |
Wasser | 97.2% |
Alkoholethoxylat - 12 EO | 7.5% |
Alkoholethoxylat - 7 EO | 7.5% |
1,2-Propylenglycol | 10.0% |
Nitrilotriessigsäure | 4.5% |
Litsea cubeba Öl | 0.2% |
Fumarsäure | 2.0% |
Konservierungsmittel | 0.05% |
Natriumhydroxid | zur pH - Werteinstellung auf 5 bis 6 |
Wasser | ad 100% |
Maleinsäure | 27.0% |
Natriumpercarbonat | 30.0% |
TAED | 5.0% |
Natriumhydrogencarbonat | 25.0% |
Polyethylenglycol 400 | 13.0% |
Claims (8)
1. Die Verwendung α,β-ungesättigter Ester, α,β-ungesättigter Carbonsäuren, ihrer Anhy
dride und Salze sowie α,β-ungesättigter Aldehyde und Ketone, z. B. aus der Terpenrei
he, deren Leistungsfähigkeit in ihrem Additionsvermögen gegenüber gefährlichen und I
oder belästigenden leichtflüchtigen, insbesondere schwefel- und stickstoffhaltigen
Stoffen liegt, als Mittel zur Verringerung oder Unterbindung von Gerüchen.
2. Die Verwendung nach Anspruch 1., insbesondere die Verwendung von Fumarsäure,
Maleinsäure und Sorbinsäure, ihren Salzen und Estern, vorrangig den Methyl- und
Ethylestern, und Maleinsäureanhydrid sowie von Citral, Geranial und Neral und diese
enthaltende Extrakte und Destillate wie Citronen-, Lemongras- oder Geranienöl.
3. Die Verwendung nach Anspruch 1. und 2. als Mischung in unterschiedlichen Verhält
nissen, je nach Einsatzzweck, von 1 : 100 bis 100 : 1, bevorzugt 1 : 10 bis 10 : 1.
4. Die Verwendung nach Anspruch 1. bis 3 zur Behandlung und Reinigung von Oberflä
chen und Materialien aller Art in Betrieben, öffentlichen Einrichtungen, Transportwesen
und Haushalt, deren Bewohnbarkeit oder Nutzbarkeit durch belästigende Gerüche ein
geschränkt oder unzumutbar ist, sowie als Zusatz zu an sich bekannten, lediglich ge
ruchsüberdeckenden (z. B. lufterfrischenden) Mitteln.
5. Die Verwendung nach Anspruch 1. bis 4. als wäßrige, alkoholische oder glycolische
Lösung mit 0.05 bis 20 Gew.%, besonders bevorzugt 0.1 bis 5 Gew.% der genannten
α,β-ungesättigten Verbindungen oder als vom Anwender auf die genannten Konzentra
tionen zu verdünnende Konzentrate mit bis zu 100% Wrkstoffgehalt.
6. Die Verwendung nach Anspruch 1. bis 5., abgemischt mit Hilfsmitteln wie z. B. Tensi
den, Emulgatoren, weiteren Lösemitteln, Terpenen, terpenoiden Lösemitteln, Pflege
stoffen, Korrosionsschutzmitteln, Komplexierungsmitteln, pH-Wertregulatoren, Konsi
stenzregulatoren, Sequestiermitteln, Stellmitteln, Treibmitteln, Farbstoffen, Duftstoffen
zur Variation der olfaktorischen Eigenschaften usw. Bevorzugt sind diese Stoffe unge
fährlich und leicht biologisch abbaubar.
7. Die Verwendung nach Anspruch 1. bis 6. als Zusatz zu an sich bekannten Flächen
desinfektionsmitteln, um zur desinfizierenden und eventuell reinigenden Wirkung eine
Verringerung oder Verhinderung von Gerüchen zu erzielen.
8. Die Verwendung nach Anspruch 1. bis 6. als Zusatz zu Wäscherkammern oder stehen
den, verunreinigten Wässern in Behältern und Rohren wie Kessel, Geruchsverschlüsse
usw.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000107196 DE10007196A1 (de) | 1998-08-19 | 2000-02-17 | Mittel zur Entfernung von Gerüchen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998137539 DE19837539A1 (de) | 1998-08-19 | 1998-08-19 | Mittel zur Verringerung oder Unterbindung von Gerüchen |
DE2000107196 DE10007196A1 (de) | 1998-08-19 | 2000-02-17 | Mittel zur Entfernung von Gerüchen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10007196A1 true DE10007196A1 (de) | 2001-09-06 |
Family
ID=26004382
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000107196 Ceased DE10007196A1 (de) | 1998-08-19 | 2000-02-17 | Mittel zur Entfernung von Gerüchen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10007196A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2005026220A1 (de) * | 2003-09-15 | 2005-03-24 | Basf Aktiengesellschaft | Verwendung von polyvinylamin- und/oder polyvinylamidhaltigen polymeren zur geruchsverhinderung beim maschinellen geschirrspülen |
-
2000
- 2000-02-17 DE DE2000107196 patent/DE10007196A1/de not_active Ceased
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2005026220A1 (de) * | 2003-09-15 | 2005-03-24 | Basf Aktiengesellschaft | Verwendung von polyvinylamin- und/oder polyvinylamidhaltigen polymeren zur geruchsverhinderung beim maschinellen geschirrspülen |
US7867971B2 (en) | 2003-09-15 | 2011-01-11 | Basf Aktiengesellschaft | Use of polymers containing polyvinylamine and polyvinylamide in order to prevent smell in dishwashers |
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