DE10007196A1 - Mittel zur Entfernung von Gerüchen - Google Patents

Mittel zur Entfernung von Gerüchen

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Abstract

Es werden Mittel auf Basis vinyloger Carbonylverbindungen beschrieben, deren Leistungsfähigkeit in ihrem Additionsvermögen gegenüber gefährlichen und/oder belästigenden leichtflüchtigen Stoffen liegt. Diese Mittel sind so ausgewählt, daß sie weder humantoxische noch ökotoxikologische Probleme erzeugen und dabei preisgünstig und leicht handhabbar sind. DOLLAR A Die so beanspruchten Mittel können zur Behandlung und Reinigung von Oberflächen und Materialien aller Art in Betrieben, öffentlichen Einrichtungen, im Transportwesen und Haushalt zur Anwendung kommen, deren Bewohnbarkeit oder Nutzbarkeit durch gefährliche und/oder belästigende Gerüche eingeschränkt oder unzumutbar ist.

Description

A.) Stand der Technik
In Fäulnisprozessen werden sowohl durch aerob als auch vor allem durch anaerob wach­ sende Mikroorganismen (Bakterien, Pilze) organische Stoffe so abgebaut, daß als Stoff­ wechselprodukte leichtflüchtige Schwefel- und Stickstoffverbindungen wie z. B. Schwefel­ wasserstoff, niedrige Mercaptane, Ammoniak oder Methylamin entstehen. Diese Stoffe sind nicht nur gesundheitsschädlich, sondern auch störend bis ekelerregend.
Das Problem betrifft viele Bereiche des privaten wie öffentlichen Lebens. Beispielsweise führt die heutzutage übliche Tierhaltung in der Wohnung (pets) oft zu starker Geruchsbelä­ stigung aus Katzentoiletten oder mit Einstreu gefüllten Hamster-, Kaninchen- oder Meer­ schweinkäfigen. Ein Geruchsproblem stellen auch Campingtoiletten dar. Für die weithin von den Kommunen eingeführte Sammlung kompostierbarer Abfälle und für Wertstoffmüll gilt eine ähnliche Geruchsproblematik.
Lösungen zu diesen Problemfeldern, die unmittelbar am Ort der Geruchserzeugung ein­ greifen, werden in der DE 198 37 539 vorgeschlagen.
Ein weiterer Bereich, in dem sich Gerüche äußerst störend bemerkbar machen können, sind die Oberflächen von Gegenständen, an denen sich unangenehm riechende Substan­ zen niederschlagen, sei es direkt oder mittels eines Trägerstoffes wie z. B. Fett oder Was­ ser (flüssig, als Dampf oder Sprühnebel).
Beispielsweise in der fleisch-, fisch- oder milchverarbeitenden Industrie riechen alle mit dem Lebensmittel direkt oder indirekt in Kontakt gekommenen Flächen aufgrund des sich durch Bakterien zersetzenden Eiweißes immens, seien es Geräte, Laufbänder, Schränke und Arbeitsflächen, Wände, Abgüsse oder Wäscherkammern.
Auch nichtbakteriell erzeugte Gerüche können stark belästigend sein, wie zum Beispiel die Ausdünstungen von Gewürzmühlen und Aromen herstellenden Betrieben. Hier kommt es nicht nur in der Fabrikation, sondern häufig auch in umliegenden Gebäuden zu stark rie­ chenden Ablagerungen an allen Flächen. Extreme Beispiele sind sicherlich Curry- Gewürzmühlen oder zwiebel- und knoblauchextrahierende Betriebe.
Im Privatbereich ist die unliebsame Ablagerung von Geruchsstoffen an verschiedensten Materialien ebenfalls bekannt. Sowohl die oben erwähnten Küchen-Aromen als auch Aus­ dünstungen durch unzweckmäßiges Bewohnen (durch Schimmel- und Bakterienwachstum, starken Urinsteinaufbau in den sanitären Anlagen, starkes Rauchen, mangelhafte Körper­ hygiene der Bewohner usw.) führen zu unangenehm riechenden Ablagerungen an Wän­ den, Möbeln, Teppichen, Gardinen und ähnlichem. Eine Vermietbarkeit solcher Wohnungen ist deutlich erschwert.
Auch bei bestimmungsgemäßen Gebrauch sind geruchsintensive Ablagerungen, auch in Geschirrspülmaschinen, Kühlschränken, Abgüssen usw., nicht immer zu vermeiden. Hier ist zwar eine Einschränkung der Benutzbarkeit sicherlich nicht gegeben, jedoch leiden Bewoh­ ner mit Hygienebewußtsein unter diesen anscheinend unvermeidlichen Gerüchen.
In allen Fällen ist das Reinigen mit Wasser oder Detergentienlösungen unzureichend.
Bekannte Mittel zur Geruchsentfernung sind physikalisch arbeitende Absorbentien wie Bentonite, Aktivkohle und Molekularsiebe. Sie eignen sich nur für die wenigsten der oben erwähnten Einsatzzwecke, nämlich dort, wo die belastete Luft durch die Absorbentien ge­ führt werden kann wie in Absauganlagen.
Ebenso bekannt ist der Einsatz von geruchsüberdeckenden sowie "geruchsneutralisieren­ den" Stoffen (Parfüms), die in Raumdeos und Raumerfrischern, Toilettenzusätzen, Ge­ schirrspülmaschinendeos usw. in großen Mengen verkauft werden. Sie beseitigen das Pro­ blem natürlich nicht, sondern lassen es nach dem Verdunsten der "Wohlgerüche" wieder auferstehen. Zudem ist deren Einsatz in Privatwohnungen, Hotels oder Fahrzeugen unter Umständen noch zu tolerieren, jedoch zur Anwendung in beispielsweise der lebensmittel­ verarbeitenden Industrie keinesfalls zulässig.
Ein kürzlich auf den Markt gebrachtes Produkt auf der Basis unkomplexierter Cyclodextrine (z. B. US 5,534,165 sowie WO 96/04937 und WO 96/05358) soll die Geruchsstoffe im In­ neren der ringförmigen Zuckeroligomeren aus 6 bis 8 Glucosebausteinen komplexieren. In solchen Cavitäten mit ihrer hydrophoben inneren Oberfläche werden Moleküle jedoch re­ versibel gebunden, was gerade zu ihrer Entwicklung als chirale Trennphasen in der Kapil­ lar-Gaschromatographie geführt hat. Die hohen Erwartungen wurden denn auch bereits von Verbraucherorganisationen getrübt, die in Anwendungstests eine nur kurzfristige, allmählich nachlassende Wirkung feststellten.
Der Einsatz von Stoffen wäre wünschenswert, die die Geruchsstoffe irreversibel abfangen, ohne auf die Gesundheit der damit in Kontakt geratenden Menschen und Tiere einzuwirken, Materialien zu zerstören oder umweltschädlich zu sein. Gleichzeitig sollten die Stoffe preis­ günstig genug sein, um einen breiten Einsatz zu ermöglichen.
B.) Beschreibung der Erfindung
Wie in der DE 198 37 539.5 ausführlich beschrieben, erfüllen einige vinyloge Carbonylver­ bindungen (Elektronenakzeptorverbindungen) das geforderte Eigenschaftsprofil in allen Punkten und kommen als Geruchsfänger daher bestens in Frage.
Die Aufgabe konnte also dadurch gelöst werden, daß 1. die vinyloge Verbindung ein α,β-ungesättigter Ester oder eine α,β-ungesättigte Carbonsäure ist. An sich stehen Ester am Ende der Reaktivitätsreihe und Säuren gehen gar gemeinhin als nicht mehr aktiv genug. Doch mit elektronenziehenden Gruppen substituierte Acrylsäure und ihre Ester zeigen wie­ der genügende Aktivität.
Sind diese zusätzlichen Substituenten auch wieder Carbonylgruppen oder Carbonylanalo­ ge, handelt es sich praktisch um doppelt vinyloge Carbonylverbindungen. Die erfindungs­ gemäßen Verbindungen sind daher insbesondere ungesättigte Biscarbonsäuren wie Fu­ marsäure (E-2-Buten-1,4-disäure) und Maleinsäure (Z-2-Buten-1,4-disäure) sowie deren Ester gemäß Formel I. Auch ihre Salze zeigen Aktivität, die aber nicht immer so hoch ist. Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind außerdem mehrfach konjugiert ungesättigte Mono-Carbonsäuren wie Sorbinsäure (E,E-2,4-Hexadiensäure) sowie deren Ester und Sal­ ze gemäß Formel II. Auch hier greifen Nucleophile aufgrund des Vinylogieprinzips an der endständigen Doppelbindung (C4=C5) an. Diese erhält ihre besondere Reaktivität durch den elektronenziehenden Effekt (zugleich -I und -M-Effekt) der benachbarten, durch die Carboxylgruppe noch zusätzlich elektronenziehend substituierten Doppelbindung (C2=C3) und durch die mesomere Stabilisierung der durch den nucleophilen Angriff eingebrachten Ladung mittels Delokalisation über 6 Atome.
Die genannten Stoffe sind wenig gefährlich. Die Fumarsäure kommt beispielsweise im Citronensäurecyclus vor, dem elementaren aeroben Energiegewinnungsmechanismus der Zellen. Sorbinsäure ist in zahlreichen Früchten enthalten, z. B. in Preiselbeeren oder Vo­ gelbeeren. Diese Säuren sind nur in konzentrierter Form als reizend einzustufen. Auch be­ trägt die Wassergefährdungsklasse lediglich 1, so daß keine Abwasserproblematik zu be­ fürchten ist.
Für die Alkoholkomponente der Ester gibt es keine Einschränkungen, sicherlich sollten langkettige Reste vermieden werden, da sie durch die Erhöhung des Molekulargewichtes den gewichtsprozentualen Gehalt an den eigentlich aktiven Doppelbindungen senken und Einfluß auf die Wasserlöslichkeit haben. Besonders bevorzugt sind aufgrund ihrer toxikolo­ gischen Eigenschaften die Mono- und Diethylester von Fumar- und Maleinsäure sowie Sor­ binsäureethylester.
Auch höhere, also an der (den) Doppelbindung(en) alkyl- oder arylsubstituierte Carbonsäu­ ren können in Frage kommen, die Reaktivität sinkt jedoch und andere Reaktionswege kön­ nen ebenfalls eingeschlagen werden. Beispielsweise neigen Zimtsäure (3-Phenyl- 2-propensäure) und ihre Ester noch zu einem weiteren Mechanismus der Geruchsbindung, nämlich einer Geruchsdepression, die durch elektronenschiebende Substituenten wie Me­ thoxygruppen im Ring nicht beeinträchtigt wird und der Doppelbindung in α,β-Position zur Carboxylgruppe nicht bedarf (DE 198 04 042).
Gesteigerte Reaktivität hingegen weisen Anhydride wie z. B. Maleinsäureanhydrid, dessen Staub, fester Stoff und Dämpfe jedoch stark reizend und sensibilisierend wirken, insbeson­ dere in feuchter Umgebung, und Imide wie Maleinimid auf, welches aber nach neueren Untersuchungen als tränenreizend und ätzend eingestuft werden muß.
Fumar und Maleinsäure sind außerordentlich preiswert. Maleinsäure erhält man durch Er­ hitzen von Äpfelsäure oder durch Oxidation von Benzol oder Butenen zu Maleinsäureanhy­ drid, gefolgt von Wasseraddition. Sie ist wasserlöslicher und saurer als Fumarsäure. Diese kommt in zahlreichen Naturstoffen vor, z. B. in Tabak, Arnica, Senecio, Corydalis, Fumaria officinalis (Erdrauch), Heidekraut und Isländisch Moos, in Trüffeln, Morcheln, Pfifferlingen und Fliegenpilzen. Sie läßt sich mittels enzymatischer Umsetzung durch Pilze wie Rhizopus nigricans oder Aspergillus fumaricus aus Glucose und Stärke herstellen oder durch katalyti­ sche oder UV-induzierte Umlagerung aus Maleinsäure gewinnen. Fumar- wie Maleinsäure sind zum Einsatz in Lebens-, Arzneimitteln und Kosmetika zugelassen. Sorbinsäure wird aus Sorbus aucuparia (Vogelbeere) gewonnen oder synthetisch durch Umsetzung von Crotonaldehyd mit Keten mit anschließender saurer Hydrolyse und Dehydratation. Sie ist zum Einsatz in Lebensmitteln und Kosmetika zugelassen.
Fumarsäure wird wie vielen Fruchtsäuren eine leicht antimikrobielle Wirkung nachgesagt, Sorbinsäure hingegen hemmt im sauren pH-Wertbereich Pilze und Hefen.
Formel I
R-O-(O=)C-R2
C=CR3
-C(=O)-O-R1
R, R1 = H, M+ (z. B. Na+, ½Ca2+), Alkyl- (z. B. Methyl-, Ethyl-); R2, R3 = H, Alkyl-, Aryl z. B.: Fumarsäure: R, R1, R2, R3 = H-(E-Form), Maleinsäure: R, R1, R2, R3 = H (Z-Form)
Formel II
R5
R4
C=CR3
-R2
C=CR1
-C(=O)-O-R
R = H, M+ (z. B. Na+, ½Ca2+), Alkyl- (z. B. Methyl-, Ethyl-); R1, R2, R3 R4, R5 = H, Alkyl-, Aryl- z. B.: Sorbinsäure: R, R1, R2, R3 R4, R5 = H (E,E-Form),
Die Aufgabe konnte außerdem dadurch gelöst werden, daß 2. die vinyloge Verbindung ein α,β-ungesättigter Aldehyd, z. B. aus der Terpenreihe, ist. Die Aldehydgruppe stellt den re­ aktivsten Substituten an der vinylogen Doppelbindung dar, eine alkyl- oder arylsubstituierte Doppelbindung weist allerdings geringere Reaktivität auf als die des niedersten Vertreters Acrolein. Als Naturstoffe sind diese Verbindungen lange bekannt. In Frage kommen beson­ ders Geranial (E-3,7-Dimethyl-2,6-octadienal) und Neral (Z-3,7-Dimethyl-2,6-octadienal) sowie Citral, eine natürliche Mischung. Citral ist gut erhältlich, relativ stabil und geruchlich aufgrund der Riechstoffeigenschaften sehr akzeptabel im Einsatz. Es kommt in zahlreichen etherischen Ölen vor und kann als sogenanntes Citronenöl aus Zitrusfrüchten und als Le­ mongrasöl aus Cymbopogon flexuosus und C. citratus sowie aus Litsea cubeba gewonnen oder durch Oxidation von Geraniol (aus Geranium- und Rosenöl) erzeugt werden. Die Öle und das isolierte Citral finden reichlich Verwendung in Likören, Parfüms, Kosmetik- und Reinigungsartikeln. Der Preis ist ausgesprochen niedrig. Seine einzige Gefährdung der Ge­ sundheit liegt, wie bei vielen Duftstoffen, in einer möglichen Sensibilisierung beim Men­ schen.
Andere weniger gefährliche α,β-ungesättigten Aldehyde und -ketone wie z. B. die Ionone (2-substituierte Ethenyl-Methylketone), Carvon oder Verbenon sind nicht preisgünstig und in größeren Mengen erhältlich. Für viele der aromatisch substituierten Aldehyde und Ketone, z. B. Zimtaldehyd (3-Phenyl-2-propenal), gilt das oben bei den α,β-ungesättigten Carbon­ säuren Gesagte. Dazu kommt, daß diese Verbindungen aufgrund des aromatischen Ringes praktisch nicht wasserlöslich, dazu licht- oder oxidationsempfindlich, sensibilisierend und/ oder teuer sind, wie Benzalaceton (4-Phenyl-3-buten-2-on).
Auch Terpene, besonders Citral, können schwache antimikrobielle Wirkung aufweisen.
Formel III
R3
R2
C=CR1
-CR(=O)
R, R1, R2, R3 = H, Alkyl-, Aryl.
z. B. Geranial: R, R1 = H, R2 = Me, R3 = CH2-CH2-CH = CMe2 (E-Form), Neral: dito (Z-Form) Benzalaceton: R = Me, R1, R2 = H, R3 = C6H5, Zimtaldehyd: R, R1, R2 = H, R3 = C6H5.
Im folgenden soll auf mögliche Anwendungen der Erfindung eingegangen werden:
Die erfindungsgemäßen Mittel können, eingesetzt in Formulierungen, durch Abwaschen oder Einsprühen auf die Flächen aufgebracht werden. Beispielsweise können alle Arbeitsflächen, Boden und Wände in Betrieben, z. B. in der Fleisch-, Fisch- und Milchverarbeitung, der Gewürz- und Aromenherstellung oder in Großküchen abgewischt oder eingesprüht wer­ den. Zu beachten ist natürlich, daß lebensmittelberührende Flächen gemäß Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz vor der Wiederbenutzung mit Wasser von mindestens Trinkwasserqualität nachzuspülen sind. Auch die Auskleidung und Umgebung von Ab­ sauganlagen, z. B. von Räuchereien, Großküchen, Lackierbetrieben, Farb- und Lackher­ stellern, Pharmabetrieben usw., ist so vorteilhaft behandelbar.
Durch unangenehme Gerüche mangelhaft oder nicht bewohnbare oder benutzbare Räume lassen sich ebenso einfach behandeln: Mit dem erfindungsgemäßen Mittel, eingesetzt in Formulierungen, können die Decken, Wände und Böden abgewaschen oder eingesprüht, Gardinen eingeweicht, Teppiche und Polstermöbel, z. B. mit Hilfe üblicher Reinigungsma­ schinen, behandelt werden. Gleiches gilt für die Behandlung von Fahrzeuginnenräumen aller Art, wie Pkw, Bus, Bahn, Campingwagen und Wohnmobile, Luftfahrzeuge, und eben­ falls für größere Räume mit öffentlicher Nutzung, wie U-Bahnschächte und Eingangshallen, Hauseingänge und andere Orte, die z. B. durch Urinieren verunreinigt werden. In öffentli­ chen wie privaten Toiletten entfernen Vorlagen oder Beckensteine in Urinalen sowie feste oder gelförmige Zusätze zu Toilettenbecken oder Spülkästen, auf den erfindungsgemäßen Mitteln basierend, über die bisher angestrebte Geruchsüberdeckung hinaus tatsächlich Ge­ ruch. Gleiches gilt für die neuerdings beliebten Kühlschrank- und Geschirrspülmaschinen­ deos.
Die Formulierungen können die erfindungsgemäßen Mittel sowie Hilfsstoffe enthalten, die ihre Anwendung in fester, flüssiger oder thixotroper Form möglich macht. Dabei kann es sich um Lösemittel einschließlich Wasser, Gelbildner und Granulierhilfsmittel handeln. Die erfindungsgemäßen Mittel können jedoch auch in an sich bekannte Reinigungs- und Des­ infektionsmittel eingearbeitet werden.
Wenn ein Duft nicht störend ist oder gar als angenehm empfunden wird, so ist auch ein Zusatz von erfindungsgemäßen Aldehyden gut möglich: Solche Mischungen eignen sich besonders gut zur Behandlung von Textilien oder zum Einsatz im sanitären Bereich. Der Zusatz weiterer parfümierender Substanzen ist möglich, insbesondere natürlich erfindungs­ gemäßer wie Zimtaldehyd oder Ionone. Es sind Konzentrate wie auch gebrauchsfertige Mischungen möglich.
Zur Reinigung insbesondere von Arbeitsflächen, Möbeln und Sanitärobjekten sind die erfin­ dungsgemäßen Substanzen auch gut in an sich bekannte Reiniger einformulierbar. In Fra­ ge kommen Neutralreiniger, saure Reiniger (z. B. Sanitärreiniger), alkalische Reiniger (z. B. Fettlöser für lebensmittelverarbeitende Betriebe, Backofenreiniger) sowie feste oder gelför­ mige Zubereitungen, die in Toilettenspülkästen oder Urinale eingelegt oder Toilettenbecken eingehängt werden.
Waschmittel zur maschinellen Behandlung von z. B. geruchsintensiven Textilien benötigen aufgrund der sehr alkalischen Einstellung größere Mengen von den erfindungsgemäßen Säuren. Aus dem gleichen Grund sind die erfindungsgemäßen Aldehyde schlecht einzuset­ zen. Bevorzugt sind hier Diethylmaleinat, Diethylfumarat oder Alkalisalze der Monoethyle­ ster einzusetzen. Die Dimethylester sind aufgrund ihrer sensibilisierenden Eigenschaften bzw. der Gesundheitsschädlichkeit bei Berührung mit der Haut in diesem Einsatzbereich nicht empfehlenswert.
Wird die Abluft von Betrieben durch Luftwäscher geführt, so ist ein Zusatz der erfindungs­ gemäßen Mittel, insbesondere von Malein-, Fumar- oder Sorbinsäure wegen ihres sehr niedrigen Dampfdruckes, in die Wasserphase möglich. Gleiches gilt für andere stehende Wässer, z. B. mit Wasser oder Reinigungslösung einweichende Behälter. Die Geruchsver­ schlüsse von Abflüssen können ebenfalls mit den erfindungsgemäßen Mitteln oder Formu­ lierungen daraus behandelt werden.
Im folgenden soll die Erfindung anhand beispielhafter Formulierungen noch näher erläutert werden. Die Auswahl stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Gebrauchsfertige oder verdünnbare Mischung für alle Anwendungsgebiete
Fumarsäure 2.5%
1,2-Propylenglycol 50.0%
Wasser 47.5%
Gebrauchsfertige Mischung, besonders zur Behandlung von textilen Materialien
Lemongrasöl 0.1%
Sorbinsäure 0.6%
Glycerin 2.0%
Alkoholethoxylat - 12 EO 0.5%
Wasser 97.2%
Neutralreiniger
Alkoholethoxylat - 12 EO 7.5%
Alkoholethoxylat - 7 EO 7.5%
1,2-Propylenglycol 10.0%
Nitrilotriessigsäure 4.5%
Litsea cubeba Öl 0.2%
Fumarsäure 2.0%
Konservierungsmittel 0.05%
Natriumhydroxid zur pH - Werteinstellung auf 5 bis 6
Wasser ad 100%
Gebrauchsfertige Tabletten für stehende Wässer + Geruchsverschlüsse
Maleinsäure 27.0%
Natriumpercarbonat 30.0%
TAED 5.0%
Natriumhydrogencarbonat 25.0%
Polyethylenglycol 400 13.0%

Claims (8)

1. Die Verwendung α,β-ungesättigter Ester, α,β-ungesättigter Carbonsäuren, ihrer Anhy­ dride und Salze sowie α,β-ungesättigter Aldehyde und Ketone, z. B. aus der Terpenrei­ he, deren Leistungsfähigkeit in ihrem Additionsvermögen gegenüber gefährlichen und I oder belästigenden leichtflüchtigen, insbesondere schwefel- und stickstoffhaltigen Stoffen liegt, als Mittel zur Verringerung oder Unterbindung von Gerüchen.
2. Die Verwendung nach Anspruch 1., insbesondere die Verwendung von Fumarsäure, Maleinsäure und Sorbinsäure, ihren Salzen und Estern, vorrangig den Methyl- und Ethylestern, und Maleinsäureanhydrid sowie von Citral, Geranial und Neral und diese enthaltende Extrakte und Destillate wie Citronen-, Lemongras- oder Geranienöl.
3. Die Verwendung nach Anspruch 1. und 2. als Mischung in unterschiedlichen Verhält­ nissen, je nach Einsatzzweck, von 1 : 100 bis 100 : 1, bevorzugt 1 : 10 bis 10 : 1.
4. Die Verwendung nach Anspruch 1. bis 3 zur Behandlung und Reinigung von Oberflä­ chen und Materialien aller Art in Betrieben, öffentlichen Einrichtungen, Transportwesen und Haushalt, deren Bewohnbarkeit oder Nutzbarkeit durch belästigende Gerüche ein­ geschränkt oder unzumutbar ist, sowie als Zusatz zu an sich bekannten, lediglich ge­ ruchsüberdeckenden (z. B. lufterfrischenden) Mitteln.
5. Die Verwendung nach Anspruch 1. bis 4. als wäßrige, alkoholische oder glycolische Lösung mit 0.05 bis 20 Gew.%, besonders bevorzugt 0.1 bis 5 Gew.% der genannten α,β-ungesättigten Verbindungen oder als vom Anwender auf die genannten Konzentra­ tionen zu verdünnende Konzentrate mit bis zu 100% Wrkstoffgehalt.
6. Die Verwendung nach Anspruch 1. bis 5., abgemischt mit Hilfsmitteln wie z. B. Tensi­ den, Emulgatoren, weiteren Lösemitteln, Terpenen, terpenoiden Lösemitteln, Pflege­ stoffen, Korrosionsschutzmitteln, Komplexierungsmitteln, pH-Wertregulatoren, Konsi­ stenzregulatoren, Sequestiermitteln, Stellmitteln, Treibmitteln, Farbstoffen, Duftstoffen zur Variation der olfaktorischen Eigenschaften usw. Bevorzugt sind diese Stoffe unge­ fährlich und leicht biologisch abbaubar.
7. Die Verwendung nach Anspruch 1. bis 6. als Zusatz zu an sich bekannten Flächen­ desinfektionsmitteln, um zur desinfizierenden und eventuell reinigenden Wirkung eine Verringerung oder Verhinderung von Gerüchen zu erzielen.
8. Die Verwendung nach Anspruch 1. bis 6. als Zusatz zu Wäscherkammern oder stehen­ den, verunreinigten Wässern in Behältern und Rohren wie Kessel, Geruchsverschlüsse usw.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2005026220A1 (de) * 2003-09-15 2005-03-24 Basf Aktiengesellschaft Verwendung von polyvinylamin- und/oder polyvinylamidhaltigen polymeren zur geruchsverhinderung beim maschinellen geschirrspülen

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WO2005026220A1 (de) * 2003-09-15 2005-03-24 Basf Aktiengesellschaft Verwendung von polyvinylamin- und/oder polyvinylamidhaltigen polymeren zur geruchsverhinderung beim maschinellen geschirrspülen
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