DE10007187A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Füllstandes eines Füllguts in einem Behälter - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Füllstandes eines Füllguts in einem BehälterInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung des Füllstands eines Füllguts (1) in einem Behälter (2). DOLLAR A Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Füllstandsmessung vorzuschlagen, welche sich kostengünstig realisieren lassen und die sich darüber hinaus durch eine erhöhte Meßgenauigkeit auszeichnen. DOLLAR A Bezüglich des Verfahrens wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß Sendesignale in Form einer ersten binär gewichteten Pulsfolge von Sendepulsen mit einer vorgegebenen Pulswiederholdauer (жR¶) und einer vorgegebenen Pulssequenzlänge (L) in Richtung der Oberfläche (3) des Füllguts (1) ausgesendet werden; die Echosignale der an der Oberfläche (3) des Füllguts (1) reflektierten Sendepulse werden mit einer zweiten vorzugsweise kontinuierlichen Pulsfolge von Abtastpulsen der Pulswiederholdauer жR¶ abgetastet, wobei die zweite Pulsfolge gegenüber der ersten Pulsfolge Zeitverzögerung (жs¶) aufweist, wobei Komponenten der Abtastwerte, die Echosignalen mit einer Laufzeit von Ð = жs¶ entsprechen, bestehen bleiben, während Komponenten, die Echosignalen mit einer Laufzeit von жs¶ < Ð < жs¶ + L È Ð¶R¶ entsprechen, ausgelöscht werden. Anhand der gewichteten Abtastwerte wird der Füllstand des Füllguts (1) in dem Behälter (2) bestimmt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Bestimmung des Füllstandes eines Füllguts in einem Behälter.
Zur Detektion des Füllstandes von Flüssigkeiten oder Schüttgütern in
Behältern werden in zunehmendem Maße berührungslos arbeitende Meß
systeme eingesetzt. Als Meßstrahlung werden Mikrowellen, Ultraschallwellen,
elektromagnetische Pulse, Lichtpulse, - oder in besonders kritischen
Anwendungen - radioaktive Strahlen verwendet.
Bei einer Vielzahl von Einsatzgebieten, z. B. in der Petrochemie, Chemie und
Lebensmittelindustrie, sind hochgenaue Messungen des Füllstandes von
Flüssigkeiten oder Schüttgütern in Behältern (Tanks, Silos, usw.) gefordert.
Deshalb kommen hier in zunehmendem Maße TDR-Sensoren zum Einsatz,
bei denen kurze elektromagnetische Hochfrequenzimpulse oder kontinuier
liche Mikrowellen auf eine leitfähiges, langgestrecktes Element, z. B. eine
Stab- oder eine Seilsonde, eingekoppelt und mittels des leitfähigen Elements
in den Behälter, in dem das Füllgut gelagert ist, hineingeführt werden. TDR ist
übrigens die Abkürzung für Time Domain Reflectometry.
Physikalisch gesehen wird bei dieser Meßmethode der Effekt ausgenutzt, daß
an der Grenzfläche von zwei unterschiedlichen Medien, z. B. Luft und Öl oder
Luft und Wasser, infolge der sprunghaften Änderung (Diskontinuität) der
Dielektrizitätszahlen beider Medien ein Teil der geführten elektromagne
tischen Pulse bzw. der geführten Mikrowellen reflektiert und über das
leitfähige Element zurück in eine Empfangsvorrichtung geleitet wird. Der
reflektierte Anteil der elektromagnetischen Pulse bzw. der Mikrowellen ist
dabei um so größer, je unterschiedlicher die Dielektrizitätszahlen der beiden
Medien sind. Anhand der Laufzeit der Pulse oder Wellen läßt sich die
Entfernung zur Grenzfläche bestimmen. Bei Kenntnis der Leerdistanz des
Behälters kann nachfolgend der Füllstand des Füllguts in dem Behälter
berechnet werden.
Sensoren mit geführten hochfrequenten Signalen (Pulse oder Wellen)
zeichnen sich gegenüber Sensoren, die hochfrequente Pulse oder Wellen frei
abstrahlen (Freifeld-Mikrowellen-Systeme (FMR) bzw. 'echte Radar-Systeme')
durch eine wesentlich geringere Dämpfung aus. Grund hierfür ist, daß der
Leistungsfluß ganz gezielt entlang der Stab- oder Seilsonde bzw. des
leitfähigen Elements erfolgt. Weiterhin haben die Sensoren mit geführten
hochfrequenten Signalen im Nahbereich eine höhere Meßgüte als frei
abstrahlende Sensoren.
Ein weiterer Vorteil von Sensoren mit geführten hochfrequenten Signalen liegt
in der hohen Sicherheit und Zuverlässigkeit der entsprechenden Füllstands
messung. Dies rührt daher, daß die Messung mit geführten Sendesignalen
unabhängiger ist von den Produkteigenschaften des Füllguts, der
Behälterkonstruktion (z. B. Werkstoffe, Geometrie) oder den sonstigen
Betriebsbedingungen (z. B. Staub, Ansatz).
Aus der US-PS 5,233,352 ist eine Füllstandsmessvorrichtung bekannt
geworden, bei der zwei Pulsgeneratoren zwei binäre Pulsfolgen erzeugen. Die
zweite Pulsfolge ist gegenüber der ersten Pulsfolge zeitlich verzögert, wobei
die zeitliche Verzögerung variabel ausgestaltet ist und so bemessen wird, daß
die Zeitverzögerung infolge der Laufzeit der ersten Pulsfolge gleich ist der
eingestellten Zeitverzögerung zwischen den beiden Pulsfolgen. Die korrekte
Zeitverzögerung wird mittels Autokorrelation der beiden Pulsfolgen ermittelt.
Ein Nachteil der bekannt gewordenen Lösung ist darin zu sehen, daß zum
Betreiben der bekannten Meßvorrichtung hochfrequente Pulsfolgen eingesetzt
werden müssen. Nur so läßt sich eine ausreichend hohe Meßgenauigkeit
erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Füllstandsmessung vorzuschlagen, welche sich kostengünstig realisieren
lassen und die sich darüber hinaus durch eine erhöhte Meßgenauigkeit
auszeichnen.
Die Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die folgenden Verfahrens
schritte gelöst: Sendesignale in Form einer ersten binär gewichteten Folge
von Sendepulsen (→ erste binäre Pulsfolge) werden mit einer vorgegebenen
Pulswiederholdauer τR und einer vorgegebenen Sequenzlänge L in Richtung
der Oberfläche des Füllguts ausgesendet; nachfolgend werden die
Echosignale der an der Oberfläche des Füllguts reflektierten Sendepulse mit
einer zweiten vorzugsweise kontinuierlichen Folge von Abtastpulsen der
Pulswiederholdauer τR abgetastet, wobei die zweite Pulsfolge gegenüber der
ersten Pulsfolge eine Zeitverzögerung (τs) aufweist und wobei Komponenten
der Abtastwerte, die Echosignalen mit einer Laufzeit von τ = τs entsprechen,
bestehen bleiben, während Komponenten, die Echosignalen mit einer Laufzeit
von τs < τ < τs + L . τR entsprechen, ausgelöscht werden. Anhand der
Abtastwerte wird der Füllstand des Füllguts in dem Behälter bestimmt.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens - ebenso wie der
erfindungsgemäßen Vorrichtung - gegenüber den bislang bekannt
gewordenen Lösungen liegt darin, daß Echosignale mit einer Laufzeit größer
als der Kehrwert der Pulsfolgefrequenz (→ Pulswiederholdauer) und kleiner
als die Sequenzlänge L der Sendepulsfolge nicht in das Meßergebnis und
damit nicht in die Berechnung des Füllstandes eingehen. Es ist daher nicht
mehr notwendig, nach dem Aussenden eines Sendepulses so lange
zuzuwarten, bis das entsprechende Echosignal vollständig abgeklungen ist.
Folglich kann die Pulsfolgefrequenz erhöht und damit die Meßgeschwin
digkeit gesteigert werden. Oder anders ausgedrückt: Durch das Vorhanden
sein einer größeren Anzahl von Meßwerten innerhalb eines definierten
Zeitintervalls läßt sich das Signal-Rausch-Verhältnis und damit die Güte der
Füllstandsmessung verbessern. Betrachtet man die Sache von der Warte,
daß die Pulsfolgefrequenz bereits ausreichend hoch ist, so profitiert man
davon, daß das Meßergebnis frei ist von Eigenstörungen, die durch
vagabundierende Echosignale (Überreichweiten) hervorgerufen werden.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Abtastwerte gemittelt bzw. integriert. Ist der zuletzt ausgesendete
Sendepuls gemäß der binären Pulsfolge nicht unterdrückt worden, so werden
die Abtastwerte aufintegriert; ist hingegen der zuletzt ausgesendete
Sendepuls gemäß der binären Sequenz unterdrückt worden, so wird der
invertierte Abtastwert aufintegriert. Der Integrator liefert die Überlagerung aller
Momentanwerte der Echosignale an den Stellen τ = τs + k . τR. Vorteilhafter
weise wird die Integration über die einfache Sequenzlänge L der binären
Sendepulsfolge durchgeführt.
Bevorzugt wird die binär gewichtete Sendepulsfolge mittels eines rückge
koppelten Schieberegisters gesteuert.
Bezüglich der Vorrichtung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß zumindest
die folgenden Komponenten vorgesehen sind: eine Signalerzeugungseinheit,
die eine erste binär gewichtete Folge von Sendepulsen mit einer Pulswieder
holdauer τR und einer Sequenzlänge L und eine zweite kontinuierliche Folge
von Abtastpulsen mit einer Pulswiederholdauer τR erzeugt; eine Sende-
/Empfangseinheit, die die erste binäre Pulsfolge in Richtung der Oberfläche
des Füllguts aussendet und die reflektierten Echosignale empfängt; eine
Zeitverzögerungsschaltung, die die zweite Pulsfolge gegenüber der ersten
Pulsfolge zeitlich verzögert (→ Zeitverzögerung τs); eine Abtastschaltung, die
an der Oberfläche reflektierte Echosignale der ersten Pulsfolge mit den
Abtastpulsen der zweiten kontinuierlichen Pulsfolge abtastet, wobei
Komponenten der Abtastwerte, die Echosignalen mit einer Laufzeit von τ = τs
entsprechen, bestehen bleiben, während Komponenten, die Echosignalen mit
einer Laufzeit von τs < τ < τs + L . τR entsprechen, ausgelöscht werden; eine
Auswerteeinheit, die anhand der Abtastwerte den Füllstand des Füllguts in
dem Behälter bestimmt.
Bevorzugt handelt es sich bei dem Sensor um einen Sensor, der mit
elektromagnetischen Pulsen arbeitet. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht
auf elektromagnetische Pulse begrenzt, sie kann auch mit anderen Signalen
(Ultraschall-, Mikrowellen- oder Licht-Pulsen) arbeiten. Im Falle der Nutzung
von elektromagnetischen Pulsen handelt es sich bei der Sendeeinheit um eine
Anordnung, bei der die Sendepulse längs eines leitfähigen Elements in das
Medium hineingeführt werden. Diese Anordnung ist als solche aus dem Stand
der Technik bestens bekannt.
Betrachtet man zuerst den Stand der Technik, so zeigt sich folgendes: Im
Falle eines einzelnen Sende-/Echopulses liefert die Abtastschaltung einen
Abtastwert des Echosignals nach der Zeitdauer τs. Handelt es sich um eine
kontinuierliche Folge von Sendepulsen, so liefert die Abtastschaltung die
Überlagerung, also die Summe, aller Momentanwerte des Echosignals an den
Stellent τ = τs + k . τR, wobei k ≧ 0 ist.
Wird hingegen, wie erfindungsgemäß vorgeschlagen, eine periodische binär
gewichtete Pulsfolge der Sequenzlänge L verwendet, so liefert die
Abtastschaltung die Überlagerung nur jener Komponenten der Echosignale,
die von einem tatsächlich gesendeten und nicht von einem unterdrückten
Sendepuls herrühren.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht
einen Integrator vor, der eine Mittelung bzw. eine Integration der Abtastwerte
durchführt.
Darüber hinaus schlägt eine günstige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung vor, daß es sich bei der ersten binär gewichteten Pulsfolge um
eine Pseudo-Zufallsfolge handelt. Bevorzugt wird die erste binär gewichtete
Pulsfolge mittels eines rückgekoppelten Schieberegisters erzeugt.
Als besonders günstig hat es sich herausgestellt, wenn die Signalerzeugungs
einheit einen Pulsfrequenzgenerator, eine erste Ablaufsteuerung und einen
Pulsformer aufweist, wobei der Pulsfrequenzgenerator eine kontinuierliche
Pulsfolge mit der Pulswiederholdauer τR erzeugt, wobei die erste
Ablaufsteuerung aus der Pulsfolge eine periodische binär gewichtete
Pulsfolge mit der Sequenzlänge L erzeugt und wobei der Pulsformer aus den
Pulsen der binär gewichteten Pulsfolge steilflankige Sendepulse erzeugt.
Weiterhin wird gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Vorrichtung angeregt, daß die Zeitverzögerungsschaltung mit der
vom Pulsfrequenzgenerator erzeugten Pulsfolge gespeist wird und daß die
Zeitverzögerungsschaltung aus der Pulsfolge eine um die Zeitverzögerung τs
verzögerte Pulsfolge erzeugt.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist eine zweite Ablaufsteuerung vorgesehen, die eine Folge von Abtastpulsen
mit der Pulswiederholdauer τr erzeugt und die die Verzögerungsschaltung in
äquidistanten Schritten verstellt. Bevorzugt nimmt die zweite Ablaufsteuerung
die Verstellung der Zeitverzögerungsschaltung in äquidistanten Schritten der
Verzögerungszeit τs vor. Weiterhin ist vorgesehen, daß die zweite
Ablaufsteuerung den Integrator nach Integration der reflektierten Abtastpulse
zurücksetzt, wobei die Integration bevorzugt über die Sequenzlänge L oder
deren Vielfache durchgeführt wird.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1: eine schematische Darstellung einer Ausgestaltung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung und
Fig. 2: eine Veranschaulichung der Auf- und Ab-Integration der Abtastwerte.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Ein Pulsfrequenzgenerator 7 erzeugt
eine kontinuierliche Folge von Pulsen, die gemäß einer vorteilhaften Weiter
bildung der Erfindung eine fest vorgegebene Pulswiederholfrequenz bzw.
Pulswiederholdauer τR aufweisen. Möglich ist es, eine binäre Gewichtung der
Pulsfolge durch ein rückgekoppeltes Schieberegister zu erzeugen. Ein
derartiges Schieberegister ist beispielsweise in dem Buch 'Kryptologie' von
Patrick Horster, Seiten 56-59, B. I. Verlag 1985 beschrieben. Auf die
gesonderte Darstellung des Schieberegisters in Fig. 1 wurde verzichtet.
Bei den Pulsen handelt es sich im dargestellten Fall um Rechteckpulse, wobei
die Erfindung keineswegs auf diese spezielle Pulsform beschränkt ist. Die
Pulswiederholdauer τR ist so gewählt, daß auch bei Zurücklegen der
maximalen Laufstrecke sichergestellt ist, daß ein nachfolgender Sendepuls
erst dann abgesendet wird, wenn der vorhergehende Sendepuls als
Echosignal zurückgekommen ist. Die Frequenz der Pulse liegt je nach
Anwendungsfall in der Größenordnung von einigen 100 kHz bis ca. 10 MHz.
Die erste Ablaufsteuerschaltung 8 wird mit der ersten Pulsfolge getaktet. Die
Ablaufsteuerschaltung 8 erzeugt aus der kontinuierlichen Pulsfolge eine
periodische binär gewichtete Pulsfolge, indem sie gewisse Pulse aus der
Pulsfolge ausblendet. Die Ausblendung erfolgt bevorzugt dadurch, daß die
erste Ablaufsteuerschaltung 8 den Schalter 10 entsprechend der
vorgegebenen Bitfolge betätigt. Am Ausgang des Schalters 10 steht somit die
gewünschte periodische binär gewichtete Pulsfolge zur Verfügung. Mit dieser
binären Pulsfolge wird ein erster Pulsformer 9 gespeist. Dieser erzeugt aus
den Rechteckpulsen steilflankige Sendepulse, die - im dargestellten Fall - auf
den TDR-Sensor 19 gegeben werden. Ein derartiger TDR-Sensor, bestehend
aus Sendeeinheit 4 und leitfähigem Element, wird beispielsweise in der
bereits zitierten US-PS 5,233,352 beschrieben.
Die von dem Pulsfrequenzgenerator 7 erzeugte Pulsfolge liegt auch am
Eingang der Zeitverzögerungsschaltung 11 an. Über die Zeitverzögerungs
schaltung 11 wird eine zweite kontinuierliche Pulsfolge mit der Pulswieder
holdauer τR erzeugt, die gegenüber der ersten periodischen binären Puls
folge zeitverzögert ist. Die Zeitverzögerung τs ist einstellbar; sie wird mittels
der zweiten Ablaufsteuerschaltung 14 auf den jeweils gewünschten Wert
eingestellt.
Ein zweiter Pulsformer 12 wird mit der zweiten zeitverzögerten Pulsfolge
gespeist und erzeugt daraus eine Folge von steilflankigen Pulsen mit der
Pulswiederholdauer τR. Eine Abtastschaltung 13 tastet in Zeitfenstern, die
durch die Folge der Abtastpulse bestimmt sind, das vom TDR-Sensor 19
gelieferte Echosignal ab und erzeugt dadurch ein abgetastetes Laufzeitsignal.
Die zweite Ablaufsteuerschaltung 14 verstellt die Zeitverzögerungsschaltung
11. Vorzugsweise erfolgt die Verstellung in äquidistanten Schritten der
Zeitverzögerung τs.
Der Integrator 15 integriert das abgetastete Echosignal auf, falls die erste
Ablaufsteuerschaltung 8 den zugehörigen Sendepuls nicht unterdrückt hat.
Für den Fall, daß der zuletzt ausgesendete Sendepuls von der ersten
Ablaufsteuerschaltung 8 unterdrückt wurde, integriert der Integrator 15 das
mittels des Invertierers 16 invertierte abgetastete Echosignal auf. Je nach
gewünschter Kennlinie des Mess-Systems erfolgt mittels einer dem Invertierer
16 vorgeschalteten Gewichtungsvorrichtung 20 eine nichtlineare
Amplitudenwichtung. Der Integrator 15 liefert an seinem Ausgang das
integrierte Echosignal. Das integrierte Echosignal wird von dem A/D Wandler
17 auf Befehl der zweiten Ablaufsteuerschaltung 14 zu bestimmten
Zeitpunkten in digitale Meßdaten umgewandelt. Anschließend wird der
Integrator 15 von der zweiten Ablaufsteuerschaltung 14 zurückgesetzt. Eine
Auswerteeinheit 18, insbesondere ein Digitalrechner, ermittelt aus den
digitalen Meßdaten, die von dem A/D Wandler 17 geliefert werden, die
Laufzeit der Sende-/Echopulse und daraus den jeweiligen Füllstand des
Füllguts 1 in dem Behälter 2.
Fig. 2 veranschaulicht anhand einer Tabelle die Auf- und Ab-Integration der
Abtastwerte. Dargestellt sind drei Perioden einer binären Sequenz, die sich
durch das Bitmuster 1110010 beschreiben läßt. Die Abtastung der reflektier
ten Echosignale erfolgt jeweils an den Stellen τ = τs + k . τR, wobei k ≧ 0 ist.
In der ersten Periode, sprich in der Anlaufphase, wird keine Integration vorge
nommen. Wie bereits gesagt, liefert die Abtastschaltung 13 nur diejenigen
Momentanwerte der Echosignale, die von einem tatsächlich gesendeten und
nicht von einem in der Vergangenheit unterdrückten Sendepuls herrühren. Ist
der zuletzt ausgesendete Sendepuls gemäß der binären Pulsfolge nicht
unterdrückt worden, so integriert der Integrator die Abtastwerte auf. Ist der
letzte Sendepuls der binären Pulsfolge unterdrückt worden, so wird der
invertierte Abtastwert aufintegriert. Folglich liefert der Integrator nur die
Überlagerung aller Komponeten der Echosignale an den Stellen τ = τs + k .
τR. Alle Laufzeitsignale, die eine Laufzeit aufweisen, die größer ist als der
Kehrwert der Pulsfolgefrequenz der ersten binären Pulsfolge und kleiner ist
als die Sequenzlänge L der ersten Pulsfolge, gehen nicht in das Meßergebnis
ein.
Zweckmäßigerweise führt man die Integration über die einfache Sequenz
länge L der binären Sendefolge aus, übernimmt anschließend den jeweils
erreichten Stand des Integrators 15 zur Auswertung (in Fig. 2 ist dies
angedeutet durch die Pfeile) und setzt sodann den Integrator 15 zurück. Die
zeitliche Position eines Integrationsintervalls in Bezug zur binären Pulsfolge ist
übrigens ohne Belang für diese spezielle Ausgestaltung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung.
Die Erfindung ermöglicht es, daß nach dem Senden eines Sendepulses auf
den TDR-Sensor 19 (oder die Antenne) nicht mehr zugewartet werden muß,
bis das resultierende Echosignal vollständig abgeklungen ist. Hieraus folgt,
daß die Pulsfolgefrequenz und somit die Meßgeschwindigkeit erhöht werden
können. Oder anders ausgedrückt: Da es gelingt, die innerhalb eines
gewissen Zeitintervalls zur Verfügung stehende Anzahl der Meßwerte zu
steigern, läßt sich das Signal-Rausch-Verhältnis und damit die Güte der
Füllstandsmessung erheblich verbessern.
Ist hingegen die Pulsfolgefrequenz bereits hinreichend hoch, so profitiert man
erfindungsgemäß davon, daß nur noch eine relativ geringe Eigenstörung der
Messungen durch vagabundierende Echos auftritt. Die vagabundierenden
Echosignale haben übrigens ihre Ursache in Überreichweiten.
1
Füllgut
2
Behälter
3
Oberfläche des Füllguts
4
Sendeeinheit
5
leitfähiges Element
6
Signalerzeugungseinheit
7
Pulsfrequenzgenerator
8
erste Ablaufsteuerschaltung
9
erster Pulsformer
10
Schalter
11
Zeitverzögerungsschaltung
12
zweiter Pulsformer
13
Abtastschaltung
14
zweite Ablaufsteuerschaltung
15
Integrator
16
Invertierer
17
A/D Wandler
18
Auswerteeinheit
19
TDR Sensor
20
Gewichtungsvorrichtung
Claims (17)
1. Verfahren zur Bestimmung des Füllstandes eines Füllguts (1) in einem
Behälter (2),
wobei Sendesignale in Form einer ersten binär gewichteten Folge von Sendepulsen mit einer vorgegebenen Pulswiederholdauer (τR) und vorgegebener Sequenzlänge (L) in Richtung der Oberfläche (3) des Füllguts (1) ausgesendet werden,
wobei Echosignale der an der Oberfläche (3) des Füllguts (1) reflektierten Sendepulse mit einer zweiten vorzugsweise kontinuierlichen Folge von Abtastpulsen der Pulswiederholdauer τR abgetastet werden, wobei die zweite Pulsfolge gegenüber den Sendepulsen eine Zeitverzögerung (τs) aufweist,
wobei Komponenten der Abtastwerte, die Echosignalen mit einer Laufzeit von τ = τs entsprechen, bestehen bleiben, während Komponenten, die Echosignalen mit einer Laufzeit von τs < τ < τs + L . τR entsprechen, ausgelöscht werden und
wobei anhand der Abtastwerte der Füllstand des Füllguts (1) in dem Behälter (2) bestimmt wird.
wobei Sendesignale in Form einer ersten binär gewichteten Folge von Sendepulsen mit einer vorgegebenen Pulswiederholdauer (τR) und vorgegebener Sequenzlänge (L) in Richtung der Oberfläche (3) des Füllguts (1) ausgesendet werden,
wobei Echosignale der an der Oberfläche (3) des Füllguts (1) reflektierten Sendepulse mit einer zweiten vorzugsweise kontinuierlichen Folge von Abtastpulsen der Pulswiederholdauer τR abgetastet werden, wobei die zweite Pulsfolge gegenüber den Sendepulsen eine Zeitverzögerung (τs) aufweist,
wobei Komponenten der Abtastwerte, die Echosignalen mit einer Laufzeit von τ = τs entsprechen, bestehen bleiben, während Komponenten, die Echosignalen mit einer Laufzeit von τs < τ < τs + L . τR entsprechen, ausgelöscht werden und
wobei anhand der Abtastwerte der Füllstand des Füllguts (1) in dem Behälter (2) bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei eine Teilmenge der Abtastwerte in Funktion der binären Gewichtung
der Sendepulsfolge invertiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
wobei Abtastwerte mit einer nichtlinearen Amplitudenfunktion gewichtet
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
wobei Abtastwerte gemittelt bzw. integriert werden und
wobei die Mittelung bzw. die Integration der Abtastwerte über die einfache
oder mehrfache Pulssequenzlänge (L) der binären Gewichtung der
Sendepulsfolge durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei die binäre Gewichtung der Sendepulsfolge mittels eines
rückgekoppelten Schieberegister erzeugt wird.
6. Vorrichtung zur Bestimmung des Füllstandes eines Füllguts in einem
Behälter,
mit zumindest einer Signalerzeugungseinheit (6), die eine erste binär gewichtete Folge von Sendepulsen mit einer Pulswiederholdauer (τR) und einer Sequenzlänge (L) und eine zweite kontinuierliche Pulsfolge von Abtastpulsen mit einer Pulswiederholdauer (τR) erzeugt,
mit einer Sendeeinheit (4), die die erste binär gewichtete Pulsfolge in Richtung der Oberfläche (3) des Füllguts (1) aussendet,
mit einer Zeitverzögerungsschaltung (11), die die zweite kontinuierliche Abtastpulsfolge gegenüber der ersten binär gewichteten Sendepulsfolge zeitlich um τs verzögert,
mit einer Abtastschaltung (13), die an der Oberfläche (3) reflektierte Echosignale der ersten Pulsfolge mit den Abtastpulsen der zweiten kontinuierlichen Pulsfolge abtastet, wobei Komponenten der Abtastwerte, die Echosignalen mit einer Laufzeit von τ = τs entsprechen, bestehen bleiben, während die Komponenten, die Echosignalen mit einer Laufzeit von τs < τ < τs + L . τR entsprechen, ausgelöscht werden, und
mit einer Auswerteeinheit (18), die anhand der Abtastwerte den Füllstand des Füllguts (1) in dem Behälter (2) bestimmt.
mit zumindest einer Signalerzeugungseinheit (6), die eine erste binär gewichtete Folge von Sendepulsen mit einer Pulswiederholdauer (τR) und einer Sequenzlänge (L) und eine zweite kontinuierliche Pulsfolge von Abtastpulsen mit einer Pulswiederholdauer (τR) erzeugt,
mit einer Sendeeinheit (4), die die erste binär gewichtete Pulsfolge in Richtung der Oberfläche (3) des Füllguts (1) aussendet,
mit einer Zeitverzögerungsschaltung (11), die die zweite kontinuierliche Abtastpulsfolge gegenüber der ersten binär gewichteten Sendepulsfolge zeitlich um τs verzögert,
mit einer Abtastschaltung (13), die an der Oberfläche (3) reflektierte Echosignale der ersten Pulsfolge mit den Abtastpulsen der zweiten kontinuierlichen Pulsfolge abtastet, wobei Komponenten der Abtastwerte, die Echosignalen mit einer Laufzeit von τ = τs entsprechen, bestehen bleiben, während die Komponenten, die Echosignalen mit einer Laufzeit von τs < τ < τs + L . τR entsprechen, ausgelöscht werden, und
mit einer Auswerteeinheit (18), die anhand der Abtastwerte den Füllstand des Füllguts (1) in dem Behälter (2) bestimmt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
wobei die Signalerzeugungseinheit (6) einen Pulsfrequenzgenerator (1), eine erste Ablaufsteuerung (8) und einen ersten Pulsformer (9) aufweist,
wobei der Pulsfrequenzgenerator (1) eine Pulsfolge mit der Pulswiederholdauer (τR) erzeugt,
wobei die erste Ablaufsteuerung (8) aus der Pulsfolge eine binär gewichtete Pulsfolge mit der Pulssequenzlänge (L) erzeugt und
wobei der Pulsformer (9) aus den Pulsen der binär gewichteten Pulsfolge steilflankige Sendepulse erzeugt.
wobei die Signalerzeugungseinheit (6) einen Pulsfrequenzgenerator (1), eine erste Ablaufsteuerung (8) und einen ersten Pulsformer (9) aufweist,
wobei der Pulsfrequenzgenerator (1) eine Pulsfolge mit der Pulswiederholdauer (τR) erzeugt,
wobei die erste Ablaufsteuerung (8) aus der Pulsfolge eine binär gewichtete Pulsfolge mit der Pulssequenzlänge (L) erzeugt und
wobei der Pulsformer (9) aus den Pulsen der binär gewichteten Pulsfolge steilflankige Sendepulse erzeugt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
wobei es sich bei der binären Gewichtung der Pulsfolge durch
Ablaufsteuerung (8) um eine Pseudo-Zufallsfolge handelt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
wobei in der Ablaufsteuerung (8) ein rückgekoppeltes Schieberegister
vorgesehen ist, das eine Pseudo-Zufallsfolge zur Gewichtung der ersten
Pulsfolge erzeugt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6,
wobei die Zeitverzögerungsschaltung (11) mit der Pulsfolge des
Pulsfrequenzgenerators (1) gespeist wird und aus der Pulsfolge eine um die
Zeitverzögerung τs verzögerte Pulsfolge erzeugt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
wobei eine zweite Ablaufsteuerschaltung (14) vorgesehen ist, die die
Zeitverzögerungsschaltung (11) in vorgegebenen Schritten verstellt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
wobei die zweite Ablaufsteuerung (14) die Verstellung der Zeitverzögerungs
schaltung (11) in äquidistanten Schritten der Verzögerungszeit (τs) vornimmt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 10,
wobei aus der um τs verzögerten Impulsfolge durch einen zweiten Pulsformer
(12) steilflankige Abtastpulse erzeugt werden, mit deren Hilfe der Abtaster
(13) Echosignale abtastet.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
wobei Abtastpulse durch eine Gewichtungsvorrichtung (20) nichtlinear in der
Amplitude gewichtet werden.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
wobei abgestastete Echosignale gesteuert von der Ablaufsteuerung (8)
in einem Invertierer (16) in der Polarität umgedreht werden.
16. Vorrichtung nach Anspruch 6,
wobei ein Integrator (15) vorgesehen ist, der Abtastwerte integriert bzw.
mittelt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
wobei die zweite Ablaufsteuerung (14) den Integrator (15) nach Integration der
Abtastpulse über die Sequenzlänge L oder Vielfache davon zurücksetzt.
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