DE10007185A1 - Ziegel, insbesondere Wärmedämmziegel, sowie Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Ziegel, insbesondere Wärmedämmziegel, sowie Verfahren zu deren Herstellung

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Abstract

Bei handelsüblichen Hochlochziegeln für Außenmauerwerk wird ein Großteil der Wärme durch Wärmeübertragung per Infrarotstrahlung über die Lochkammern übertragen. Es ist bereits theoretisch bekannt, daß durch Einbringen von Stoffen in die Hohlkammern bzw. auf die Innenoberflächen die Wärmeübertragung gesenkt werden kann. Es wurde das CVD-Verfahren zur Bedampfung ganzer Ziegel vorgeschlagen, woraus ein erheblicher, unwirtschaftlicher Bedarf an Beschichtungsmaterial entsteht, da die poröse, innere Oberfläche des Ziegelmaterials mitbeschichtet wird. Das vorgestellte neue Verfahren soll eine einfache und materialsparende Möglichkeit zur Beschichtung der Hohlkammerinnenoberflächen vorgeben. Weiterhin sollen die gesundheitlichen Risiken der Staubbelastung, die sich aus einer Verwendung von pulver- oder staubförmigen Metallen oder Metalloxiden ergeben, möglichst reduziert werden. DOLLAR A Die Oberflächenbeschichtung wird in Form vieler kleiner Folienstücke (4) auf die Hohlkammerinnenoberflächen (3) partiell aufgebracht. Durch die Größe und Zusammensetzung der Folienstücke wird eine Staubbelastung vermieden. Weiterhin wird durch die möglichst dünne Beschichtung auf den Trägerfolien bzw. durch Verwendung dünner Folien der Massenanteil der gesundheitsschädlichen Metalle oder Metalloxide stark gesenkt. Durch die Beschichtung kann die Wärmedämmung üblicher Ziegel, z. B. von (1), stark verbessert werden. DOLLAR A Als Anwendungsgebiet kommen Ziegel mit einer Mehrzahl an Löchern für den Baubereich in ...

Description

Die Erfindung betrifft Ziegel, insbesondere Hochlochziegel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Diese Ziegel werden aus Ton, Lehm oder tonigen Massen geformt und gebrannt und weisen senkrecht durchgehende, von Lagerfläche zu Lagerfläche offene Hohlkammern auf. Es handelt sich dabei um Ziegel handelsüblicher Form, deren Formlinge im Strangpreßverfahren hergestellt werden. Das technische Gebiet auf das sich die Erfindung bezieht, betrifft Hochlochziegel, und insbesondere hochwärmedämmende Hochlochziegel für Mauerwerke mit anderen Eigenschaften, wie gute Schalldämmung und hohe Festigkeit. Weiterhin betrifft das technische Gebiet ausdrücklich alle sonstigen Ziegel mit einer Mehrzahl an Hohlkammern, wie z. B. Deckenziegel oder Langlochziegel. Bei letzteren sind waagerecht durchgehende, von Stoßfläche zu Stoßfläche offene Hohlkammern vorhanden.
Ziegel und insbesondere Hochlochziegel ihr dieses technische Gebiet sind bereits in großer Vielfalt bekannt, auch Ziegel mit plangeschliffenen Ober- und Unterflächen sowie einer senkrecht dazu angeordneten Lochung als unverfüllbare und/oder verfüllbare Lochung. Um eine gute Wärmedämmung zu erzielen, ist es sinnvoll, die äquivalente Wärmeleitfähigkeit eines Mauersteines zu senken. Gelingt dies, so kann man davon ausgehen, daß auch ein Mauerwerk aus diesen Steinen gute Wärmedämmeigenschaften besitzt, d. h. einen geringen Wärmedurchgangskoeffizient k in W/m2K hat. Meistens werden solche Hochlochziegel durch bestimmte Änderungen ihrer Geometrie, Lochform und Lochanordnung wärmetechnisch verbessert. Die geometrische Verbesserung ist in den letzten 30 Jahren immer weiter verfeinert worden, so daß Hochlochziegel heute Äquivalentwärmeleitfähigkeiten von bis herunter zu 0,11 W/(mK) besitzen. Eine weitere Verbesserung ist jedoch unter Berücksichtigung der heutigen Verfahrenstechnik kaum möglich, da die Stege der Hohlziegel bereits so dünn sind, daß sich sowohl Festigkeits- als auch schallschutztechnische Probleme bemerkbar machen. Wärme kann in Hohlsteinen durch Wärmeleitung durch das Ziegelmaterial und über Strahlung und Konvektion über die Luftkammern übertragen werden. Es besteht daher noch die Möglichkeit die Äquivalentwärmeleitfähigkeit der Luftkammern innerhalb des Mauersteines zu senken und so eine wärmetechnische Optimierung des gesamten Steines zu erzielen. So liegt die äquivalente Wärmeleitfähigkeit üblicher Luftkammern in Hochlochziegeln bei ca. 0,05-0,1 W/(mK), übersteigt daher die Wärmeleitfähigkeit ruhender Luft von 0,024 W/(mK) um ein Vielfaches. Die so günstig wirkende ruhende Luft ist aber in handelsüblichen Dämmmaterialien enthalten und bewirkt deren günstige Eigenschaften. Es ist daher bekannt, daß man durch Senkung der Wärmeübertragung in den Lochkammern der Mauersteine deren Wärmedämmung verbessern kann. Es ist ebenfalls bekannt durch Reduktion der Wärmeübertragung allein durch Strahlung eine Verbesserung der Mauersteine zu erzielen.
So wurde in DE 196 30 267 A1 bereits Mauersteine beschrieben, die eine Oberflächenbeschichtung der in den Hohlkammern befindlichen Ziegeloberflächen aufweisen. Weiterhin werden in DE 196 30 267 A1 auch Metalle oder Metalloxide als geeignete Beschichtungsmaterialien genannt, was sich in naheliegender Weise auch aus tabellierten Werten (s. VDI-Wärmeatlas 94) ablesen läßt. Metalle und Metalloxide sind aufgrund ihrer geringen Emissionskonstante für Infrarotstrahlung die geeignetsten Stoffe für diese Anwendung. Da Hochlochziegel eine große Zahl an Löchern enthalten (z. T bis zu 180) kann eine Einbringung von Metallen und insbesondere Metalloxiden zweckmäßig in Pulverform geschehen, wodurch eine gute Abdeckung der Oberflächen der Hohlkammern erzielt wird, wenn z. B. eine haftungsfördernde Grundierung verwendet wird. Der Verbrauch an Metallen und Metalloxiden steigt jedoch stark an, je gröber die Korngröße ist. So benötigt man bei der Verwendung von normalem, grobem Aluminiumpulver ca. 120 g/Ziegel, bei Verwendung von staubförmigen, phlegmatisiertem Aluminium jedoch nur 3 g/Ziegel. Die Summe der Innenoberflächen der vielen kleinen Hohlkammern beträgt ohne Berücksichtigung der Kapillaren bzw. der Oberfläche im Innern des porösen Ziegelgrundmaterials bereits ca. 1,5 bis 4 m2 je nach Ziegel. Versucht man wie in DE 196 39 267 A1 vorgeschlagen, ganze Hochlochziegel per CVD- Verfahren zu bedampfen, d. h. eine Abscheidung aus der Gasphase zu erreichen, kommt ebenfalls die in den Kapillaren vorhandenen innere Oberfläche des Ziegelgrundmaterials hinzu, wodurch ein wirtschaftlich unvertretbar hoher Verbrauch an Beschichtungsmaterial entsteht. Eine wirtschaftlich vertretbare Anwendung einer Oberflächenbeschichtung ist daher bei den vorgeschlagenen Methoden nur dann gegeben, wenn möglichst staubförmige Materialien verwendet werden, was eine große Zahl von Nachteilen mit sich bringt. Sowohl Metallstäube als auch Metalloxidstäube werden in der Mehrzahl als giftig, gesundheitsschädlich oder hautreizend eingestuft.
Aluminiumpulver ist überdies brennbar und kann zu Staubexplosionen bei der Verarbeitung im Ziegelwerk führen. Da auf Baustellen auch Ziegel mit Steinsägen getrennt werden, können anhaftende Metallstaubpartikel in die Luft gelangen und vom Verarbeiter eingeatmet werden.
Sowohl dem Mitarbeiter im Ziegelwerk, als auch dem späteren Verarbeiter auf der Baustelle kann ein Einatmen der Metall- bzw. Oxidstäube aus gesundheitlichen Gründen jedoch nicht zugemutet werden.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, Ziegel mit einer Oberflächenbeschichtung bestehend aus Folienstücken zu erzeugen oder mittels üblicher Verfahren hergestellte Ziegel in einem weiteren Verfahrensschritt durch eine Oberflächen­ beschichtung aus Folienstücken zum Zwecke besserer Wärmedämmeigenschaften zu veredeln, so daß bei der späteren Verarbeitung der Steine auf der Baustelle keine relevante Gesundheitsgefährdung durch Metall- oder Metalloxidstäube zu erwarten ist.
Das Problem der Staubbelastung wird nach Anspruch 1 dadurch gelöst, daß die wärmestrahlungsreflektierenden Substanzen, die naheliegend auch Metalle oder Metalloxide umfassen können, unter Verwendung von Hilfsstoffen in Folien eingearbeitet werden und in dieser Form verwendet werden.
Natürlich können auch Trägerfolien durch Vakuumbedampfung mit Metalloxiden oder Metallen beschichtet werden (z. B. Aluminumbedampfte Polyesterfolie), wodurch der Massenanteil der gesundheitsschädlichen Stoffe stark minimiert wird. Ebenfalls können auch handelsübliche Folien, z. B. aus Aluminium verwendet werden, die allgemein nicht zur Staubentwicklung neigen.
Die Folien, die selbstverständlich auch Hilfsstoffe wie Kunststoffe, Papier, Fasern oder dgl. enthalten können, werden in handelsüblicher Weise erzeugt. Dann werden sie in viele kleine Teile zerkleinert, was nach üblichen Zerkleinerungsverfahren erfolgen kann. Die Größe der Folienteile beträgt dann noch z. B. 3 mm. Folienstücke können auch, ähnlich Konfetti, rundlich ausgestanzt werden.
Ähnliche Folienteile entstehen auch beim Lochen von Papier bzw. Folien mit handelsüblichen Lochern, wie sie im Bürobereich eingesetzt werden. Allein schon aufgrund ihrer Größe im mm-Bereich führen die Folienteile zu einer Minderung der Staubbelastung gegenüber Pulvern oder Stäuben, die im µm-Bereich angesiedelt sind. Ein weiterer Nachteil der Verwendung von Metallstäuben oder Metallpulvern ist ihre große spezifische Oberfläche, woraus eine schnelle Oxidation bzw. geringe Haltbarkeit resultiert. Metalloxide haben jedoch schlechtere strahlungsreflektierende Eigenschaften, d. h. höhere Emissionskonstanten als ihre zugrundeliegenden Metalle. Dieses Problem wird erfindungsgemäß ebenfalls durch die Anwendung von Folienstücken gelöst, deren spezifische Oberfläche wesentlich kleiner ist, die Haltbarkeit daher stark verlängert wird. Durch die Einarbeitung geeigneter Hilfsstoffe kann ebenfalls eine Oxidation der Metalle unter Einfluß von Luftfeuchte und Sauerstoff verzögert werden. In DE 196 39 267 A1 wurde vorgeschlagen, eine durchgehende Folie in der Mitte eines Hohlraumes zu spannen, um die Wärmeübertragung durch Strahlung zu senken. Da heutige Hochlochziegel bis zu 180 Löcher enthalten können, ist dieser Vorschlag verfahrenstechnisch praktisch nicht zu realisieren. Durch die Zerkleinerung der Folien und Einbringung der Folienstücke auf die aus Ziegelmaterial bestehenden Innenoberflächen der Hohlkammern, nicht in die Mitte der Hohlkammern wie in DE 196 39 267 A1 beschrieben, wird erfindungsgemäß dieses Problem ebenfalls gelöst.
Dabei ist es für die Wirksamkeit der Erfindung gar nicht nötig, die Innenoberflächen zu 100% mit Folienteilen zu bedecken. Eine partielle Belegung, wie in Fig. 2. beschrieben, führt ebenfalls schon zu einer Minderung der Wärmeübertragung durch Strahlung. Begünstigt wird dieser Effekt, da beide parallel gegenüberliegende Hohlkammer­ oberflächen mit Folienstücken belegt sind. Bleiben daher z. B. 20% der aus Ziegelmaterial bestehenden Oberfläche einer Hohlkammer unbedeckt, so beträgt die Warscheinlichkeit einer direkten Strahlungsverbindung von Ziegelmaterial zu Ziegelmaterial nur noch 4%. Durch die geringe Emissivität der aufgetragenen Folienstücke kann jedoch die Wärmeübertragung durch Strahlung und damit die äquivalente Wärmeleitfähigkeit eines Ziegels gesenkt werden, wie in Fig. 3. beschrieben wird.
Eine weitere wichtige Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 4 ist die Anwendung mehrlagiger Folienstücke. So wird als Grundfolie z. B. eine Aluminiumfolie verwendet, auf die eine Papierschicht aufgeklebt oder kaschiert wird. Auf diese Papierschicht wird wiederum eine Aluminiumfolie aufgeklebt und so fort. Auf diese Weise entsteht ein mehrlagiger Aufbau, der auch beim Stanzen oder Zerkleinern der Folie zu kleinen Folienstücken erhalten bleibt. Sinn dieses mehrlagigen Aufbaus ist es, die Wärmeübertragung durch mehrere Schichten weiter zu senken. Da Metallfolien gute strahlungsreflektierende Eigenschaften und Nichtleiterfolien niedrige Wärmeleitfähigkeiten besitzen ist eine wechselweise Anordnung besonders sinnvoll, um eine Minimierung der Wärmeübertragung zu erhalten. Eine Nichtleiterfolie, die z. B. aus transparentem Kunststoff besteht, muß dabei zwei Metallfolien trennen, um einen Kurzschluß durch Wärmeleitung zu verhindern. Ebenso ist denkbar, daß die Trennung zweier Metallfolien durch punktweise Trennschichten (Spacer) aus Nichtleitermaterial erfolgt.
Wichtige Aufgabe der Erfindung ist es zudem, ein Verfahren zu schaffen, mit dem die Beschichtung möglichst einfach und kostengünstig gelingt. Dieses Verfahren wird in Baustoffwerken werksmäßig zur Anwendung kommen, nicht erst auf Baustellen. Eine Einbringung der Folienstücke kann zu verschiedenen Zeitpunkten im verfahrenstechnischen Prozeß der Ziegelherstellung erfolgen. Am wirksamsten ist es, Folienteile nach erfolgtem keramischem Brand nachträglich auf die Hohlkammeroberflächen aufzubringen, da hier Metalle in ihrer elementaren Form erhalten bleiben und ihre günstigen wärmestrahlungsreflektierenden Eigenschaften voll zum Einsatz kommen. Bei der Verwendung Metalloxidhaltiger Folien ist es unerheblich, ob diese vor oder nach dem Brand aufgebracht werden, da die Oxide im Brand nicht chemisch verändert werden. Eine Aufbringung nach dem Brand erfordert zusätzliche Transport- und Umladeanlagen, wie sie auch bei der Nachbearbeitung heutiger Ziegel per Planschliff eingesetzt werden. Auch müssen die bereits gebrannten, trockenen Ziegel wieder befeuchtet werden, um eine gute Haftung der Folienteile zu gewährleisten. Die Beschichtung nach dem Brand ist im allgemeinen als verfahrenstechnisch umständlicher zu bezeichnen, birgt aber bezüglich Wirksamkeit der Beschichtung große Vorteile. Die Beschichtung vor dem Brand z. B. nach dem Trocknen der Rohlinge bietet den Vorteil, daß nach dem Brand die Ziegel direkt verladen und palettiert werden können. Auch bietet die Wärmebehandlung bei den hohen Temperaturen von ca. 900°C des Ziegelbrandes den Vorteil, daß die Beschichtungsaufträge mit dem keramischen Grundmaterial verschmelzen können. Hierdurch wird natürlich eine sehr feste Verbindung mit dem Ziegelmaterial erzielt, wodurch die bereits beschriebene Staubbelastung ebenfalls vermieden werden kann.
Die Folienstücke können auch nach dem Pressen in die Löcher eingebracht werden, da die Rohlinge dann sowieso feucht sind und Folienteile, ggf. unter Einsatz von Bindemitteln, gut anhaften können.
Die Erfindung wird nun anhand der nachfolgenden, nicht maßstabsgetreuen Zeichnungen näher erläutert:
Fig. 1 zeigt die Draufsicht eines beliebigen Ziegels, in diesem Falle eines Hochlochziegels (1) mit einer Mehrzahl an Löchern oder Hohlkammern (2), wobei die aus Ziegelmaterial bestehenden Hohlkammerinnenoberflächen (3) mit wärmestrahlungsreflektierenden Folienstücken (4) beschichtet sind.
Fig. 2 zeigt die Draufsicht einer Hohlkammerinnenoberfläche (3) längs eines Schnittes I-II. Man erkennt in diesem Fall rundliche Folienstücke, die die Innenoberfläche partiell abdecken.
Fig. 3 zeigt die Auswirkung einer Beschichtung auf die Wärmeleitfähigkeit des Hochlochziegels (1) und die äquivalente Emissionskonstante u. a. geeigneter Folienteile.
Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf Folienteile, die durch Ausstanzen erzeugt wurden. Rechts davon sind die Seitenansichten dreier Folienteile abgebildet, die deren Aufbau verdeutlichen. Fig. 4a zeigt das rechteckige Folienteil, daß aus einer homogenen Folie besteht. Fig. 4b zeigt das sechseckige Folienteil, daß aus einer dreilagigen Folie besteht, wobei die erste und dritte Schicht aus dem gleichen Material z. B. Aluminium bestehen, und die zweite Trennschicht aus transparentem Papier besteht Fig. 4c zeigt einen runden Folienteil, der fünfschichtig aufgebaut ist. Dieser besteht aus drei Lagen Folie, z. B. aus Aluminium, und zwei partikelweisen Trennschichten (6), die aus einem klebenden Granulat (Schwarz) bestehen. Die dazwischen liegenden weißen Bereiche kennzeichnen Umgebungsluft. Die in Fig. 4a-4c dargestellten Folien (5) sind übertrieben dick und nicht maßstäblich dargestellt. In Wirklichkeit sind sie natürlich von minimaler Schichtdicke.
Fig. 5 zeigt das hauptsächlich in Frage kommende Verfahren zur Herstellung solcher Ziegel, wobei die Beschichtung nach dem Brand erfolgt. Fig. 6 und Fig. 7 kennzeichnen eine Variante des Verfahrens, bei der die Beschichtung bereits vor dem keramischen Brand, also nach dem Pressen oder Trocknen aufgebracht wird. Fig. 8 zeigt die verfahrenstechnischen Möglichkeiten A, B, C, D der Aufbringung von Folienteilen, die wahlweise in den in Fig. 5-7 dargestellten Fließschemata zur Anwendung kommen können. So kann z. B. eine Aufbringung durch Berieseln mit einer Feststoff- Wasser-Suspension der Folienteile nach dem Brand wie in Fig. 5 erfolgen, aber auch vor dem Brand wie in Fig. 6 beschrieben.
Bezugszeichenliste
1
Hochlochziegel
2
Hohlkammern
3
Hohlkammerinnenoberfläche (Ziegelmaterial)
4
Folienstücke
5
Folie
6
Trennschicht (Spacer)
7
Ziegelmaterial

Claims (17)

1. Ziegel mit einer Mehrzahl an Löchern bzw. Hohlkammern, insbesondere wandbildend zu verwendender hochwärmedämmender Hochlochziegel für Außenmauerwerk, dadurch gekennzeichnet, daß zur Senkung des Strahlungswärmeaustausches zwischen den aus Ziegelmaterial bestehenden Hohlkammer­ innenoberflächen (3) eine Oberflächenbeschichtung, bestehend aus einer großen Anzahl kleiner Folienstücke (4) mit geringem Emissionsgrad, auf die Innenoberflächen (3) partiell und in möglichst dünner Schichtdicke aufgebracht wird und daß die Folienstücke (4) in einer Größe von mindestens 0.1 mm Millimeter Durchmesser vorliegen, so daß bei der Verarbeitung der Hochlochziegel eine Belastung durch gesundheitsschädliche Stäube möglichst vermieden werden kann.
2. Ziegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus einem Material bestehende Folienstücke (4), z. B. Kupferfolienstücke, als Beschichtungsmaterial verwendet werden, die in die Hohlkammern des Hochlochziegels eingebracht werden und an den Innenoberflächen, ggf. unter Einsatz von Bindemitteln, haften bleiben.
3. Ziegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus mehreren Materialien bestehende Folienstücke (4), z. B. aluminiumbedampfte Polyesterfolienstücke als Beschichtungsmaterial verwendet werden, die in die Hohlkammern des Hochlochziegels eingebracht werden und an den Innenoberflächen, ggf. unter Einsatz von Bindemitteln, hatten bleiben.
4. Ziegel nach mindestens einem der Ansprüche 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten Folienstücke sowohl einlagig als auch mehrlagig sein können, z. B. mehrere übereinander kaschierte Folien (5) aus z. B. Aluminium-Papier- Kunststoff Aluminium, um die Wärmeübertragung durch mehrere Schichten weiter zu senken, wobei auch punktweise Trennschichten (Spacer) (6), aus Nichtleitern die Metallfolien trennen können.
5. Ziegel nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß selektiv nur bestimmte Löcher oder Kammern des Ziegels mit den wärmestrahlungsreflektierenden Folienstücken oder Substanzen beschichtet sind.
6. Ziegel nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß verschiedene Folienmaterialien (z. B. Aluminium- und Kupferfolienstücke) zur Beschichtung der Löcher verwendet werden können, wobei die verschiedenen Folienstücke sowohl zusammen als auch getrennt in die Löcher eingebracht werden können.
7. Ziegel nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten Folienstücke Pigmente, Metallsalze, Metalle oder Metalloxide enthalten.
8. Ziegel nach mindestes einem der vorangegangenen Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten Folienstücke (4) in unterschiedlichen Formen und unterschiedlichen Größen vorliegen können und dergestalt auch in Mischungen auf die Oberflächen aufgebracht werden können, um eine höheren Prozentsatz der Bedeckung der Ziegelinnenoberflächen zu erzielen.
9. Ziegel nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgebrachten Folienstücke ihre infrarotreflektierenden Eigenschaften über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren hinaus behalten.
10. Verfahren zur Reduzierung der äquivalenten Wärmeleitfähigkeit von Ziegeln mit einer Mehrzahl an Löchern bzw. Hohlkammern, insbesondere von Hochlochziegeln und den daraus gebildeten Mauerwerken, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Ziegelmaterial bestehenden Oberflächen (3) der Kammern bzw. Löcher mit vielen kleinen, wärmestrahlungsreflektierenden Folienstücken (4) beschichtet werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht durch Einbringen von vielen kleinen Folienstücken in die Lochkammern eines Hochlochziegels nach dem Brand erzeugt wird (Fig. 5).
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht durch Einbringen von vielen kleinen Folienstücken in die Lochkammern eines Formlings nach dem Trocknen erzeugt wird (Fig. 6).
13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht durch Einbringen von vielen kleinen Folienstücken in die Lochkammern eines Rohlings nach dem Pressen erzeugt wird (Fig. 7).
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 10-13, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht durch Einbringen von vielen kleinen Folienstücken in die Lochkammern eines mit Wasser oder anderen, ggf. bindemittelhaltigen Flüssigkeiten befeuchteten Rohlings oder Formlings oder Ziegels, erzeugt wird, so daß die Folienstücke daran besser haften (Fig. 8, B).
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 10-13, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht durch Tauchen in Feststoffbäder oder flüssigkeitshaltige Suspensionen der strahlungsreflektierenden Folienstücke erzeugt wird (Fig. 8, D).
16. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 10-13, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht durch Aufsprühen oder Berieseln mit Feststoff-Wasser-Suspensionen der vielen kleinen Folienstücke, ähnlich wie bei einer Glasierlinie, erzeugt wird (Fig. 8, C).
17. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 10-12, dadurch gekennzeichnet, daß die Folienbestandteile thermoplastische Bindemittel umfassen, und auf den vom Brennen oder Trocknen erhitzten Ziegelinnennoberflächen durch Verschmelzen bzw. Verkleben anhaften (Fig. 8, A).
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