DE10006534A1 - Verfahren und Sensorelement zur Verformungsmessung - Google Patents
Verfahren und Sensorelement zur VerformungsmessungInfo
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Abstract
Zur Messung einer Verformung, beispielsweise durch ein Drehmoment wird ein Sensorelement bzw. ein Verfahren beschrieben, bei dem zwei Kondensatoren (C1, C2) vorgesehen sind. Die Verformung führt bei einem Kondensator (C1) zu einem Kapazitätsanstieg, beim anderen zu einer Kapazitätsminderung. Durch Subtraktion der Minderung von der Erhöhung werden Störungen, die bei beiden Kondensatoren (C1, C2) eine gleichwirkende Kapazitätsänderung verursachen, vollständig kompensiert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Sensorelement bzw. ein Verfahren
zur Verformungsmessung.
Die Verformungsmessung ist ein naheliegender Weg Kräfte, Ver
rücken, Momente o. ä zu erfassen. Die Messung von Kräften, We
gen und Drehmomenten gewinnt insbesondere bei der Steuerung
von Kraftfahrzeugen immer stärkere Bedeutung, da man aus Kos
tengründen bestrebt ist, mechanische und hydraulische Systeme
durch elektrische Stellglieder zu ersetzen. Im Bereich der
Kraftfahrzeugtechnik finden sich Beispiele für den Einsatz
solcher elektrischer Stellglieder auf dem Gebiet der elektro
nischen Motorsteuerung, der Getriebesteuerung, der elektri
schen Lenkkraftunterstützung und der elektrischen Bremsenbe
tätigung.
Dabei werden direkte Stell- oder Regelgrößen für entsprechen
de Steuerungsaufgaben bei der Steuerung von Brennkraftmaschi
nen oder Antriebssträngen durch die Wandelung mechanischer
Größen in elektrische Meßwerte gewonnen. Hier sind besonders
Kraftsensoren für die Messung der Bremskraft oder Drehmoment
sensoren zur Bestimmung des Lenkmomentes oder des Drehmomen
tes im Antriebsstrang von Interesse. Solche Kraftsensoren
setzen in der Regel die Kraft in eine zu messende Verformung
um.
Es sind vielfältige Kraftsensoren bekannt, jedoch ist keiner
bislang in der Lage, die vielfältigen Anforderungen, die sich
insbesondere im Automobilbereich finden, zu erfüllen. Die be
kannten Kraftsensoren verwirklichen entweder ein piezore
sistives oder ein kapazitives Meßprinzip. Bei piezoresistiven
Kraftsensoren wird die eine Verformung verursachende Kraft
durch die Sensormechanik in eine Dehnung überführt, bei der
ein piezoresistiver Widerstand gedehnt wird. Die Längenänderung
des piezoresistiven Widerstandes führt zu einer Änderung
seines Widerstandswertes, die geeignet ausgewertet wird und
ein Maß für die Verformung und letzlich die Kraft darstellt.
Bei kapazitiven Sensoren führt die Verformung zu einer Elekt
rodenverrückung, die dann über eine Änderung der wirksamen
Elektrodenfläche oder eine Änderung der Elektrodenabstände zu
einer Kapazitätsänderung führt, die wiederum ausgelesen und
als Maß für die Verformung verwendet wird.
EP 0 849 576 B1 beschreibt einen kapazitiven Sensor zur Mes
sung der Bremskraft bei einem Kraftfahrzeug. Die Kraft führt
zu einer Verformung des Sensorkörpers, woraus eine Änderung
des Elektrodenabstandes folgt. Dies führt zu einer meßbaren
Kapazitätsänderung. Dieser Sensor hat jedoch einen große
Querempfindlichkeit gegen Temperaturänderungen, die die E
lektrodenfläche verändern und damit das Meßsignal verfäl
schen. Darüber hinaus ist die Kennlinie dieses Sensors stark
nichtlinear, und der Sensor empfindlich auf schiefe Kraftein
leitung.
EP 0 354 386 B1 beschreibt ebenfalls einen kapazitiven Sen
sor, der zur Messung von Drehmomenten im Antriebsstrang einer
Brennkraftmaschine einsetzbar ist. Hier wird durch eine Tor
sionsdehnung der Elektrodenabstand geändert, was wiederum zu
einer meßbaren Kapazitätsänderung führt. Auch dieser Sensor
hat eine stark nichtlineare Kennlinie und ist stark tempera
turempfindlich. Auch können Beschleunigungen eine Änderung
des Elektrodenabstandes herbeiführen und somit das Meßsignal
verfälschen. Ein Gehäuse für diesen Sensor ist in der WO 98/274 10
der Anmelderin offenbart.
Bislang sind also keine tauglichen Sensoren kostengünstig
verfügbar, weshalb man sich meist damit behilft, aus der
Steuerung der Anlage entsprechende Ersatzwerte abzuleiten. So
ist es beispielsweise bekannt, bei Lambda-1-geregelten Brenn
kraftmaschinen das Drehmoment im Antriebsstrang aus der ange
saugten Luftmenge der Brennkraftmaschine abzuleiten.
Es besteht somit Bedarf für einen einen Sensor und ein Ver
fahren die zur Messung von Verformungen durch mechanische
Kräfte, insbesondere zur Messung von Drehmomenten geeignet
sind, und geringere Querempfindlichkeiten zeigen.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 und 4 definierten
Sensorelemente und die in den Ansprüchen 7 und 8 definierten
Verfahren gelöst.
Erfindungsgemäß wird ein Sensorelement derart ausgeführt, daß
zwei Kondensatoren entstehen. Die Verformung führt über eine
Elektrodenabstandsänderung bei einem Kondensator zu einer Ka
pazitätserhöhung, beim anderen Kondensator zu einer Kapazi
tätsminderung. Subtrahiert man die Kapazitätsminderung von
der Kapazitätserhöhung, verdoppelt sich der Signalhub und
zugleich werden Störungen, die an beiden Elektroden gleich
wirkende Abstands- bzw. Kapazitätsänderungen verursachen,
vollständig kompensiert. Führt beispielsweise ein Temperatu
reinfluß zu einer Abstandsänderung, so hat dies bei den E
lektroden beider Kondensatoren eine gleichsinnige Kapazitäts
änderung zur Folge, je nach Temperatureinfluß eine Erhöhung
oder Minderung. Durch die Differenzbildung wird diese Ände
rung eliminiert. Das gleiche gilt beispielsweise für den
Zentrifugaleinfluß bei einem schnell rotierenden Sensorele
ment oder für die Kraftwirkung bei Beschleunigungen.
Die Kondensatoren können in einem Grundkörper gebildet wer
den, der durch die Kraftwirkung so gedehnt wird, daß sich
entsprechende Elektrodenabstandsänderungen ergeben. Besonders
vorteilhaft ist es dabei, den Grundkörper als Metallklammer
auszubilden, die als Masseelektrode verwendet werden kann. In
diese Metallklammer wird ein Isolator an einem Ende einge
spannt, der an gegenüberliegenden Seiten mit Elektroden be
schichtet ist. Jede Elektrode bildet dann mit der Metallklam
mer einen Kondensator. Eine Dehnung der Metallklammer verän
dert den Elektrodenabstand, bei einem Kondensator wird er
vergrößert, bei dem anderen verkleinert. Dies führt zu den
entsprechenden Kapazitätsänderungen. Ändert sich, beispiels
weise durch Temperatureinflüsse, die Fläche der Elektroden,
so verursacht dies eine gleichgerichtete Kapazitätsänderung
bei beiden Kondensatoren, die durch die entsprechende Diffe
renzbildung kompensiert ist. Um die mechanische Belastung des
eingespannten Isolators zu verringern, kann man diesen auch
zweistückig ausführen.
Das Sensorelement kann auch planar ausgebildet werden. Dazu
sind gegenüberliegend jeweils Leiter angeordnet, wobei sich
die Elektrodenflächen teilweise gegenseitig überlappen. Die
Elektroden sind dabei so angeordnet, daß eine Verformung eine
Verschiebung bewirkt, die in einer Richtung bei einem Konden
sator die wirksame Elektrodenfläche vergrößert, beim anderen
verkleinert.
Da bei dieser planaren Anordnung sich die Kapazitäten der
beiden Kondensatoren mit einer Änderung des Elektrodenspaltes
gleichsinnig ändern, ist ein solcher Einfluß durch die Diffe
renzbildung ebenfalls kompensiert.
Zur verbesserten Messung kann man Referenzkondensatoren
vorsehen, wobei jedem Kondensator vorzugsweise ein eigener
Referenzkondensator zugeordnet ist. Jeder Referenzkondensator
ist so ausgebildet, daß einer der Leiter vollständig vom ge
genüberliegenden Leiter überdeckt wird, so daß eine Verschie
bung der Kondensatorfläche in einer Richtung die Kapazität
des Referenzkondensators nicht ändert. Eine Änderung der Ka
pazität des Referenzkondensators ist somit ausschließlich auf
eine Änderung des Elektrodenspaltes zurückzuführen. Da vor
zugsweise jedem Kondensator ein Referenzkondensator zugeord
net ist, kann man somit unterschiedliche Abstandsänderungen
des Elektrodenspaltes zusätzlich kompensieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, zwei Kondensatoren
derart anzuordnen, daß die zu messende Verformung bei einem
Kondensator eine Kapazitätserhöhung und beim anderen eine
weitgehend betragsgleiche Kapazitätsminderung verursacht.
Mißt man nun die Kapazitäten der beiden Kondensatoren, kann
man daraus ein Meßsignal ableiten, das die gemessene Verfor
mung wiedergibt. Sind die beiden verwendeten Kondensatoren
kapazitätsgleich, muß man dazu lediglich die gemessene Kapa
zität des Kondensators, dessen Kapazität gemindert wurde, von
der Kapazität des Kondensators abziehen, dessen Kapazität er
höht wurde. Sind die beiden Kondensatoren nicht kapazitäts
gleich, muß man zuerst die jeweilige Kapazitätserhöhung bzw.
Kapazitätsminderung durch Subtraktion der jeweiligen Grundka
pazität von der gemessenen Kapazität berechnen. Dann kann man
durch Subtraktion der Kapazitätsminderung von der Kapazitäts
erhöhung das Meßsignal bestimmen.
Die Differenzbildung bewirkt, daß Querempfindlichkeiten, bei
spielsweise temperaturbedingte Änderungen des Elektrodenspal
tes oder der wirksamen Elektrodenfläche kompensiert werden.
Da allerdings nicht immer davon ausgegangen werden kann, daß
diese Querempfindlichkeiten auf beide Kondensatoren gleich
wirken, werden ungleichmäßig wirkende Querempfindlichkeiten
mit Hilfe der Referenzkondensatoren kompensiert. Dazu ist je
dem Kondensator ein Referenzkondensator zugeordnet, der so
ausgebildet ist, daß er verformungsunempfindlich ist. Die Än
derung der Kapazität des Referenzkondensators erlaubt es
dann, die querempfindlichkeitsbedingte Änderung des jeweili
gen zugeordneten Kondensators genauer zu kompensieren. Bei
spielsweise kann man die Differenz der Kapazitätsänderung der
Referenzkondensatoren, die den beiden Kondensatoren zugeord
net sind, bestimmen und das Meßsignal um diese Differenz kom
pensieren.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnung in Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der
Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung durch ein Sensorelement
einer ersten Bauart,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Ansteuerschaltung für das
Sensorelement der Fig. 1,
Fig. 3 ein Sensorelement ähnlich der Fig. 1 in einer
abgewandelten Bauart,
Fig. 4 ein weiteres planares Sensorelement,
Fig. 5 und 6 Beispiele der Anordnung eines Sensorelementes zur
Messung des Drehmomentes und
Fig. 7a mit 7c verschiedene Ansichten einer anderen Anordnung
eines Sensorelementes zur Messung eines Dreh
momentes.
Das in Schnittdarstellung in Fig. 1 dargestellte Sensorele
ment dient zur Messung einer Verformung die durch eine Kraft
verursacht ist. Es kommt dabei auf die Verformung des Sensors
an, die in diesem Falle eine Dehnung in Richtung des Pfeiles
S der Fig. 1 ist. Das Kernstück dieses Sensorelementes ist ein
Isolator 5, z. B. aus Glas oder Keramik, der beidseitig mit
einem Metall beschichtet ist. Die metallische Beschichtung
ist durch Isolierspalte 10 und 11 geeignet strukturiert, so
daß auf den beiden Seiten des Isolators 5 Elektroden 3 und 4
gebildet sind. Dieser Isolator 5 wird an einem Ende mit einer
Metallklammer fest verbunden, beispielsweise durch Schweißen,
Kleben oder Löten. In der Ausführungsform der Fig. 1 sind
Schweißpunkte 2 zur Verbindung vorgesehen. Das andere Ende
ist durch einen Luftspalt 6 vom geschlossenen Ende 7 des als
Metallklammer ausgeführten Grundkörpers 1 getrennt. Durch die
Isolierspalte 10 und 11 ist sichergestellt, daß keine Ohmsche
Verbindung zwischen den Einspannstellen, d. h. dem Bereich mit
Schweißpunkten 2 und den Elektroden 3 und 4 besteht. Die Me
tallklammer wird als Masseelektrode verwendet, so daß zwi
schen der Elektrode 3 und der Masseelektrode ein Kondensator
C1 gebildet ist. Dessen Kapazität hängt von der Fläche der
Elektrode 3 und dem Spalt 6 ab. Das gleiche gilt für den
durch die Elektrode 4 und die Masseelektrode gebildeten Kon
densator C2.
Das Ende der Metallklammer, an dem der Isolator 5 eingespannt
ist, wird nun an einem Meßobjekt 13 befestigt. Wird durch ei
ne Kraftwirkung der Grundkörper gedehnt und dabei das andere
Ende der Metallklammer um einen Weg S verschoben, dessen
Richtung in Fig. 1 unter dem geschlossenen Ende 7 durch einen
Doppelpfeil veranschaulicht ist, so verändert sich der Spalt
zwischen der Elektrode 4 und dem Grundkörper 1. Gleichzeitig
verändert sich der Elektrodenabstand zwischen der Elektrode 3
und dem Grundkörper 1. gegensinnig. Dadurch wird die Kapazi
tät des Kondensators C2 gemindert, die Kapazität des Konden
sators C1 vergrößert.
Die Elektroden 3 und 4 sind so ausgelegt, daß die Kapazitäts
änderungen betragsmäßig weitgehend gleich groß sind. Subtra
hiert man nun die Kapazitätsminderung des Kondensators C2 von
der Kapazitätserhöhung des Kondensators C1, so verdoppelt
sich der Signalhub. Gleichzeitig werden Störungen, die an
beiden Elektroden gleichsinnige Kapazitätsänderungen hervor
rufen, vollständig kompensiert. Das Sensorelement ist nur
empfindlich auf Verformungen oder Effekte, die an einem Kon
densator (C1 oder C2) eine Verkleinerung des Elektrodenspal
tes und am anderen Kondensator (C2 oder C1) eine Vergrößerung
des Elektrodenspaltes bewirken. Temperaturausdehnungen oder
Schwingungen, die gleichgerichtete Veränderungen des Elektro
denspaltes oder der wirksamen Elektrodenfläche zur Folge ha
ben, sind durch die differentielle Verschaltung kompensiert.
Diese differentielle Verschaltung wird durch die in Fig. 2
als Blockschaltbild dargestellte Schaltung bewirkt. Die Aus
werteschaltung 8, der die Versorungsspannung Vcc und das Be
zugspotential GND zugeführt werden, mißt die Kapazität der
Kondensatoren C1 und C2. Dazu ist die Auswerteschaltung 8 mit
der Elektrode 3 und der Elektrode 4 sowie mit dem als Masse
elektrode verwendeten Grundkörper 1 verbunden. Die Auswerte
schaltung 8 erfaßt die Kapazitätsänderung der Kondensatoren
C1 und C2. Dann wird die negative Kapazitätsänderung von der
positiven Kapazitätsänderung abgezogen und dies in das Meß
signal Vsig umgesetzt. Für den Fall, daß die beiden Kondensa
toren C1 und C2 beide die gleiche Grundkapazität haben, kann
die separate Erfassung der Kapazitätsänderung entfallen, und
die Kapazitäten können gleich direkt voneinander subtrahiert
werden. Dabei wird von der Kapazität des Kondensators, dessen
Kapazität erhöht wurde, die Kapazität des Kondensators abge
zogen, dessen Kapazität gemindert wurde.
Eine Abwandlung des Sensorelementes der Fig. 1 ist in Fig. 3
dargestellt. In Fig. 3 sind Elemente, die der Fig. 1 entspre
chen, mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet, weshalb
ihre Beschreibung nicht mehr wiederholt werden muß. Hier ist
der Isolator 5 zweiteilig ausgeführt; die beiden Teile sind
durch einen Isolierspalt 9 getrennt. Jede Isolatorhälfte ist
über Schweißpunkte 2 mit dem wiederum als Metallklammer aus
geführten Grundkörper 1 verbunden. Durch die zweiteilige Aus
führung des Isolators 5 kann die mechanische Belastung der
Verbindungsflächen zwischen dem Isolator und dem Grundkörper
1 verringert werden. Neben den hier dargestellten Schweiß
punkten 2 kommen natürlich die gleichen Verbindungsmöglich
keiten wie beim Sensorelement der Fig. 1 in Frage, insbeson
dere Kleben oder Löten.
Fig. 4 zeigt die Schnittdarstellung eines Sensorelements in
planarer Ausführung. Das planare Sensorelement der Fig. 4 ist
mit einem Substrat 23 an einem Meßobjekt 13 befestigt, auf
der gegenüberliegenden Sei-te ist das Substrat 24 durch eine
Deckschicht 22 geschützt. Natürlich sind die Substrate 24 und
23 miteinander verbunden, dies ist zur Übersichtlichkeit in
Fig. 4 jedoch nicht dargestellt. Eine Verformung in Richtung
des Doppelpfeiles S führt zu einer Verschiebung des Substra
tes 24 gegenüber dem Substrat 23.
Hier weisen die Kondensatoren C1 bzw. C2 jeweils gegenüber
liegende Elektroden 16, 17 bzw. 14, 15 auf, die auf den iso
lierenden Substraten 23, 24 liegen. Die Elektrode 16 ist
kleiner als die Elektrode 17 und überlappt diese nur zum
Teil. Das gleiche gilt für die Elektroden 14 und 15 des Kon
densators C2. Die Überlappung der Elektrode 16 mit der Elekt
rode 17 ist jedoch anders als die Überlappung mit der Elekt
rode 14, 15, so daß eine Verschiebung in Richtung des Dop
pelpfeiles S die überlappende und damit wirksame Elektroden
fläche bei einem Kondensator (C1 oder C2) vergrößert und
gleichzeitig beim anderen (C2 oder C1) vermindert. Da die E
lektroden der Kondensatoren C1 und C2 jeweils auf dem glei
chen Substrat 23 bzw. 24 liegen, werden sie im allgemeinen
bei den Elektrodenspalt beeinflussenden Störungen eine
gleichsinnige Kapazitätsänderung zeigen. Die anhand der Fig.
1 und 3 beschriebene differentielle Verschaltung der Konden
satoren C1 und C2 kompensiert solche Störungen.
Um etwaige unterschiedliche Abstandsänderungen, möglicherwei
se bedingt durch einen räumlichen Abstand der Kondensatoren
C1 und C2 noch genauer kompensieren zu können, ist jedem Kon
densator C1 bzw. C2 ein Referenzkondensator CR zugeordnet.
Jeder Referenzkondensator CR weist eine große Elektrode 21
bzw. 19 sowie eine kleine Elektrode 20 bzw. 18 auf, die von
der großen Elektrode 21 bzw. 19 vollständig überdeckt wird.
Somit ist die Kapazität jedes Referenzkondensators CR unemp
findlich auf Kraftwirkungen oder sonstigen Effekten, die zu
Verschiebungen entlang des Doppelpfeiles S führen. Die Kapa
zität beider Referenzkondensatoren CR hängt jedoch vom jewei
ligen Elektrodenspalt d ab. Ergibt nun eine Messung, daß der
dem Kondensator C1 zugeordnete Referenzkondensator eine andere
Kapazität zeigt als der dem Kondensator C2 zugeordnete Re
ferenzkondensator, so kann daraus auf eine unterschiedliche
Abstandsänderung des Elektrodenspaltes d bei den Kondensato
ren C1 und C2 geschlossen werden. Der Kapazitätsunterschied
zwischen den Referenzkondensatoren CR kann man dann dazu be
nutzen, diese unterschiedliche Abstandsänderung des Elektro
denspaltes d zu kompensieren. Weisen beide Referenzkondensa
toren CR nicht durch entsprechende Gestaltung der Elektroden
20, 21 bzw. 18, 19 die gleiche Kapazität auf, so muß man zu
erst die Kapazitätsänderung jedes Referenzkondensators
bestimmen, und vergleicht dann diese.
Die beschriebenen Sensorelemente müssen natürlich in einem
geeigneten Gehäuse untergebracht werden, damit Längen- oder
Winkeländerungen eines Meßobjektes in die entsprechenden Ka
pazitätsänderungen umgesetzt werden. Ein solches Sensorgehäu
se ist beispielsweise in der WO 98/27410 beschrieben. Es
stellt sicher, daß die Meßgröße (Abstand oder Winkel vom ei
gentlichen Meßobjekt) weitestgehend ohne Beeinflussung durch
thermische, axiale oder radiale Dehnungen als Verformung in
das Sensorelement übertragen wird. Zweckmäßigerweise wird man
das Material des Sensors (Sensorelement und Gehäuse) dem des
Meßobjektes anpassen, und die beiden unlösbar, z. B. durch La
serschweißen miteinander verbinden.
Ein Beispiel der Verformungsmessung zur Erfassung des Drehmo
mentes an scheibenförmigen Meßobjekten ist in den Fig. 4 und
5 dargestellt. Dabei ist auf dem scheibenförmigen Meßobjekt
13, bei dem es sich beispielsweise um eine Mitnehmerscheibe
oder ein Zweimassenschwungrad einer Brennkraftmaschine han
deln kann, ein Sensor 12 angeordnet. Der Sensor 12 entspricht
dem zuvor beschriebenen Sensorelement im erwähnten Gehäuse.
Geeigneterweise hat der Scheibenkörper im Radialabschnitt
zwischen ra und ri eine definierte Geometrie, z. B. eine Quer
schnittsveränderung, wie sie in Fig. 5 in der unter der
Scheibe dargestellten Schnittdarstellung gezeigt ist. Der
Sensor 12 kann dann entweder in der Montagestellung A oder
aber in der Montagestellung B in der die Querschnittsverände
rung bildenden Ausnehmung 14 sitzen. Wird das scheibenförmige
Meßobjekt 13 beispielsweise das Drehmoment bzw. dessen Kraft
wirkung F in Umfangsrichtung verformt, dann führt das in ers
ter Näherung beim Sensor 12 zu einer Parallelverformung Δs,
die als Differenz der äußeren Verschiebungsstrecke s(ra) und
der inneren Verschiebungsstrecke s(ri) gegeben ist. Ist durch
geeignete Maßnahmen, z. B. durch eine Ausfräsung sicherge
stellt, daß außer den Verbindungen zwischen dem Sensor 12 und
dem Meßobjekt 13 möglichst keine Reibung zwischen Sensor 12
und Meßobjekt 13 auftritt, folgt der Sensor 12 der Parallel
verschiebung Δs. Dies gilt zumindest, solange es sich um sehr
kleine Verdrehwinkel bzw. Verformungen handelt. Die Parallel
verformung Δs des Sensors 12 führt zur Kapazitätsänderung.
Hierbei entspricht beispielsweise die radial innengelegene
Kante des Sensors 12 dem eingespannten Ende der Fig. 1 oder
3, die radial außengelegene Kante des Sensors 12 dem ge
schlossenen Ende 7 des als Metallklammer ausgeführten Grund
körpers 1.
Vorzugsweise kann man einen zweiten Sensor 12 um 180° ver
setzt befestigen. Damit lassen sich Biege- und Querkraftkom
ponenten kompensieren. Zugleich wird eine Unwucht durch nur
einen Sensor 12 vermieden.
Der Sensor 12 ist weiter besonders geeignet zur Befestigung
einer Meßwelle mit zwei Flachstellen, wie sie beispielsweise
in Fig. 7a gezeigt ist. Bei dieser Meßwelle kann es sich um
ein Teil eines Antriebsstranges, eines Bremssystems oder ei
ner Lenkung eines Kraftfahrzeuges handeln. Die Welle weist
über eine Länge l eine Ausnehmung 14 mit geringerem Radius
bzw. Durchmesser auf. Eine Kraftwirkung F in Richtung der
dargestellten Pfeile führt zu einer Verformung mit einem
Verdrehwinkel ϕ über die Meßwelle hinweg. Der Sensor 12, der
auf den beiden Flachstellen über der Ausnehmung 14 (Montage
position B der Fig. 7c) oder an den senkrechten Schultern der
Ausnehmung 14 (Montagestellung A der Fig. 7c) befestigt ist,
setzt diesen Verdrehwinkel ϕ in eine Parallelverformung Δs
um. Diese führt wie in Fig. 7b schematisch dargestellt ist,
zu einer Kapazitätsänderung und mithin zum Meßsignal. Die Pa
rallelverformung Δs des Sensors 12 wird hauptsächlich von der
Länge l der Ausnehmung 14 und dem Verdrehwinkel ϕ bestimmt.
Da der Wirkradius r, über den der Verdrehwinkel ϕ zu einer
Parallelverformung Δs führt, größer ist, als der Durchmesser
2 . r der Welle im Bereich der Ausnehmung 14, wird zusätzlich
eine geometrische Verstärkung erreicht. Natürlich kann man
den Sensor 12 auch auf einer abgeflachten Welle mit durchgän
gig gleichem Durchmesser befestigen. Allerdings ist dann die
Parallelverformung Δs geringer. Für gewisse Anwendungen mag
dies aber genügen.
Claims (9)
1. Sensorelement zur Verformungsmessung mechanischer Kräfte
mit
- - einem Grundkörper (1), dessen Verformung gemessen wird und in dem zwei Kondensatoren (C1, C2) mit je zwei Elektroden (3, 4) gebildet sind, wobei die Verformung des Grundkörpers (1) eine Änderung der Elektrodenspalte beider Kondensatoren be wirkt, die bei einem der Kondensatoren (C1) zu einer Kapazi tätserhöhung und beim anderen der Kondensatoren (C2) zu einer weitgehend beitragsgleichen Kapazitätsminderung führt, und
- - einer differentiellen Verschaltung der Kondensatoren (C1, C2) derart, daß die Kapazitätsminderung von der Kapazitätser höhung subtrahiert als Meßsignal am Ausgang des Sensorelemen tes anliegt.
2. Sensorelement nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - der Grundkörper (1) aus einem leitenden oder leitend be schichteten Material besteht,
- - ein Isolator (5) auf zwei gegenüberliegenden Flächen je ei ne Elektrode (3, 4) trägt,
- - der Isolator (5) im Grundkörper (1) sitzt, wobei er einsei tig eingespannt ist und die Elektroden (3, 4) nahe des ande ren Endes liegen, und
- - der Elektrodenspalt (6) zwischen jeder Elektrode (3, 4) und dem Grundkörper (1) besteht, so daß je ein Kondensator (C1, C2) durch eine Elektrode (3, 4) und den Grundkörper (1) ge bildet ist.
3. Sensorelement nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Grundkörper (1) als
Klammer ausgebildet ist, in der der Isolator (5) sitzt, wel
cher auf gegenüberliegenden Flächen zur Bildung der Elektro
den (3, 4) leitfähig beschichtet ist, wobei vorzugsweise die
Klammer (1) am Ende, das den Elektroden (3, 4) zugewandt
liegt, ein geschlossenes Ende (7) hat.
4. Sensorelement zur Verformungsmessung mit einem Grundkör
per, der an zwei gegenüberliegenden Flächen jeweils mehrere
Elektroden bildende Leiterstrukturen (14, 15; 16, 17) auf
weist, die Kondensatoren (C1, C2) bilden, wobei die zu mes
sende Verformung eine Querverschiebung der Flächen und damit
eine Änderung der wirksamen Elektrodenfläche der jeweils ge
genüberliegenden Elektroden (14, 15; 16, 17), welche Flächen
änderung die Kapazitätsänderung verursacht, bewirkt.
5. Sensorelement nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die gegenüberliegenden Lei
ter (16, 17) des einen Kondensators (C1) gegeneinander in ei
ne Richtung und die Leiter (14, 15) des anderen Kondensators
(C2) gegeneinander in die gegengleiche Richtung versetzt
sind.
6. Sensorelement nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
gekennzeichnet durch einen Referenzkonden
sator (CR) für jeden Kondensator (C1, C2), dessen Leiter (20,
21; 18, 19) jeweils so gegenüberliegend angeordnet sind, daß
die zu messende Verformung keine Änderung der wirksamen E
lektrodenfläche verursacht, und eine Auswerteschaltung (8),
die die Kapazität des Referenzkondensators mißt und hinsicht
lich Unterschieden in den Änderungen der Kapazität der Refe
renzkondensatoren (CR) bereinigt.
7. Verfahren zur Verformungsmessung mit folgenden Schrit
ten:
- - Anordnen zweier Kondensatoren (C1, C2) derart, daß die zu messende Verformung bei einem Kondensator (C1) eine Kapazi tätserhöhung und beim anderen Kondensator (C2) eine weitge hend betragsgleiche Kapazitätsminderung verursacht,
- - Messen der Kapazitäten der beiden Kondensatoren (C1, C2),
- - Bestimmen der Kapazitätserhöhung und Kapazitätsminderung,
- - Subtraktion der Kapazitätsminderung von Kapazitätserhöhung zum Bestimmen eines Meßsignals,
- - Anordnen je eines Referenzkondensators (CR) nahe jedes Kon densators (C1, C2), dessen Kapazität unabhängig von einer verformungsverursachten Änderung der wirksamen Elektrodenflä che oder von einer verformungsverursachten Änderung des E lektrodenspalts ist,
- - Messen der Kapazität der Referenzkondensatoren (CR),
- - Ermitteln der Unterschiede der Kapazitätsänderung der Refe renzkondensatoren (CR) und
- - Korrektur des Meßsignals unter Verwendung des ermittelten Unterschiedes.
8. Verfahren zur Verformungsmessung mit folgenden Schrit
ten:
- - Anordnen zweier Kondensatoren (C1, C2) mit gleicher Kapazi tät, derart, daß die zu messende Verformung bei einem Konden sator (C1) eine Kapazitätserhöhung und beim anderen Kondensa tor (C2) eine weitgehend betragsgleiche Kapazitätsminderung verursacht,
- - Messen der Kapazitäten der beiden Kondensatoren (C1, C2) und
- - Subtraktion der Kapazität des Kondensators (C2), dessen Ka pazität gemindert wurde, von der Kapazität des Kondensators (C1), dessen Kapazität erhöht wurde, zum Bestimmen eines Meß signals,
- - Anordnen je eines Referenzkondensators (CR) nahe jedes Kon densators (C1, C2), dessen Kapazität unabhängig von einer verformungsverursachten Änderung der wirksamen Elektrodenflä che oder von einer verformungsverursachten Änderung des E lektrodenspalts ist,
- - Messen der Kapazität der Referenzkondensatoren (CR),
- - Ermitteln der Unterschiede der Kapazitätsänderung der Refe renzkondensatoren (CR) und
- - Korrektur des Meßsignals unter Verwendung des ermittelten Unterschiedes.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Verfahrensansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensa
toren so angeordnet werden, daß die Verformung jeweils zu ei
ner Änderung des Elektrodenspaltes oder jeweils zu einer Än
derung der wirksamen Elektrodenfläche führt.
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