DE10108051C2 - Vorrichtung zum Messen des Verbrennungsdruckes - Google Patents
Vorrichtung zum Messen des VerbrennungsdruckesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Mes
sen des Verbrennungsdruckes im Verbrennungsraum einer Brenn
kraftmaschine, mit einer zwischen dem Kopf einer Zylinder
kopfschraube und der Oberseite des Zylinderkopfes angeordne
ten Kraftmesseinrichtung, die in Abhängigkeit von durch den
Verbrennungsdruck hervorgerufenen Längenänderungen der Zylin
derkopfschraube ein Messsignal zur Abgabe an eine Auswerte
schaltung erzeugt.
Eine solche Vorrichtung ist grundsätzlich aus der DE 195 04 098 A1
bekannt, wobei dort keine konkreten Ausführungsformen
angegeben sind.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung zum Messen des Verbrennungsdrucks im Verbrennungsraum
einer Brennkraftmaschine anzugeben, die möglichst einfach und
kostengünstig ist.
Die Aufgabe wird durch Vorrichtungen gemäß der Ansprüche 1,
2 und 5 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Un
teransprüchen angegeben.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass das Zylinderge
häuse, der Zylinderkopf und die als Dehnschrauben ausgebilde
ten Zylinderkopfschrauben ein elastisches System bilden, des
sen Formänderungen innerhalb des Hookschen Spannungs-Deh
nungs-Bereichs zur Messung des Verbrennungsdrucks genutzt
werden können. Die erfindungsgemäß vorgesehenen Messeinrich
tungen zum Erzeugen des entsprechenden Messsignals brauchen
hierbei nicht den hohen Temperaturen der Verbrennung ausge
setzt zu werden. Es lassen sich somit bekannte und technisch
ausgereifte Aufnehmer zusammen mit ohnehin vorhandenen mecha
nischen Bauteilen zum Messen des Verbrennungsdrucks verwen
den. Die erfindungsgemäße Lösung ist daher vergleichsweise
einfach und kostengünstig.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird das Messsignal
in Abhängigkeit von Längenänderungen einer oder mehrerer der
Zylinderkopfschrauben erzeugt. Hierbei wird zweckmäßigerweise
ein Kraftaufnehmer zwischen dem Kopf der Zylinderkopfschraube
und der Oberseite des Zylinderkopfes angeordnet.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das
Messsignal in Abhängigkeit von der Wölbung oder Längenände
rung des Zylindergehäuses erzeugt.
Zum Erfassen von Längenänderungen wird eine Kraft-, Weg- oder
Laufzeit-Messeinrichtung verwendet, wie im folgenden genauer
erläutert wird.
Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfin
dung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch den oberen Teil ei
nes Zylinders einer Brennkraftmaschine mit zwei unterschied
lichen Ausführungsformen einer Messeinrichtung zum Messen des
Verbrennungsdrucks;
Fig. 2 ein Diagramm, in dem die Längenänderung einer Zylin
derkopfschraube über der Zeit bzw. Kraft aufgetragen ist;
Fig. 3 bis 5 der Fig. 1 entsprechende Schnittdarstellungen
weiterer Ausführungsformen einer Messeinrichtung zum Messen
des Verbrennungsdrucks.
Die Fig. 1 stellt den oberen Zylinderbereich einer im übrigen
nicht dargestellten Brennkraftmaschine dar, bei der ein
Verbrennungsraum 1 in üblicher Weise von einem Zylinderge
häuse 2, einem Kolben 3 und einem Zylinderkopf 4 begrenzt
wird. Der Zylinderkopf 4 und das Zylindergehäuse 2 sind unter
Zwischenlage einer Zylinderkopfdichtung 5 durch Zylinderkopf
schrauben 6 miteinander verspannt.
Die aus Schaft 7 und Kopf 8 bestehenden Zylinderkopfschrauben
6 sind hochelastische Dehnschrauben, die mit einem genau de
finierten Drehmoment bei der Montage angezogen werden. Das
Zylindergehäuse 2, der Zylinderkopf 4 und die Zylinderkopf
schrauben 6 bilden somit ein elastisches System, das im dar
gestellten Bereich durch den Verbrennungsdruck im Verbren
nungsraum 1 Formänderungen unterworfen wird. Diese Formände
rungen, die innerhalb des Hookschen Spannungs-Dehnungs-Be
reichs stattfinden, werden, wie im folgenden beschrieben
wird, zum Erzeugen eines Messsignals ausgenutzt, das somit
unmittelbar vom Verbrennungsdruck abhängt. Aus diesem Mess
signal lässt sich dann ein Verbrennungsdrucksignal ableiten.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel werden
die durch den Verbrennungsdruck hervorgerufenen Längenände
rungen der Zylinderkopfschrauben 6 zum Erzeugen des Messsig
nals ausgenutzt. Zu diesem Zweck ist eine Kraftmesseinrich
tung in Form eines Kraftaufnehmers 9 vorgesehen, der zwischen
der Oberseite des Zylinderkopfs 4 und der Unterseite des Kop
fes 8 der Zylinderkopfschraube 6 angeordnet ist. Der Kraft
aufnehmer 9 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus
einem piezoelektrischen Element 10, beispielsweise in Form
einer Piezokeramik oder eines Quarzes, das mit Elektroden 11
versehen und zwischen zwei Isolierkörpern 12, z. B. aus Kera
mik, und zwei Beilagscheiben 13, z. B. aus Stahl, eingespannt
ist. Aufgrund dieser Anordnung kommt es bei Längenänderungen
der Zylinderkopfschraube 6 zu einer Änderung der mechanischen
Spannung des piezoelektrischen Elementes 10, die sich in ei
ner entsprechenden Änderung der elektrischen Eigenschaften
(Resonanzfrequenz) des piezoelektrischen Elementes 10 nieder
schlägt. Dies wird in einer Auswerteschaltung, beispielsweise
einer Oszillatorschaltung, zum Erzeugen eines Messsignals,
verwendet, aus dem ein Verbrennungsdrucksignal abgeleitet
werden kann. Da derartige Auswerteschaltungen in großer Viel
falt bekannt sind, brauchen sie nicht näher beschrieben zu
werden.
Ein von dem Kraftaufnehmer 9 erzeugtes Messsignal ist in dem
Diagramm der Fig. 2 dargestellt, in dem die Längenänderung x
der Zylinderkopfschraube 6 über der Kraft F sowie über der
Zeit t aufgetragen ist.
Der auf der rechten Seite in Fig. 1 dargestellte Kraftsensor
9 entspricht dem auf der linken Seite dargestellten, mit dem
einzigen Unterschied, dass die Isolierkörper 12 kegelstumpf
förmig so ausgebildet sind, dass sie sich von den Beilag
scheiben 13 aus in Richtung auf das piezoelektrische Element
10 verjüngen. Der Zweck dieser Ausbildung besteht darin, die
Flächenpressung des piezoelektrischen Elementes 10 gegenüber
der der Beilagscheiben 13 zu vergrößern. Hierdurch wird das
von dem piezoelektrischen Element 10 erzeugte Messsignal ent
sprechend verstärkt. Ist beispielsweise die Flächenpressung
des piezoelektrischen Elementes 10 auf der rechten Seite
viermal so groß wie auf der linken Seite, so liefert der
Kraftaufnehmer 9 auf der rechten Seite ein viermal so starkes
Messsignal wie der auf der linken Seite.
Der Kraftaufnehmer 9 muss nicht unbedingt als piezoelektri
scher Aufnehmer ausgebildet werden. So könnte er auch kapazi
tiv, magnetostriktiv oder elektromechanisch ausgebildet wer
den. Ein magnetostriktiver Aufnehmer ist besonders vorteil
haft, da ferro- und ferrimagnetische Stoffe, insbesondere
Ferrite, sehr stabil sind und extrem hohe Druckbelastungen
aushalten können. Weiter lassen sich zugehörige Auswerte
schaltungen in Form von Oszillatorschaltungen sehr einfach
realisieren, da auch Rückkoppelspulen verwendet werden kön
nen.
Bei Verwendung elektromagnetischer Aufnehmer kommen in der
Auswerteschaltung eine Messung der Induktivität oder des mag
netischen Widerstandes in Frage.
Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel werden Form
änderungen des elastischen Systems Zylinderkopfschraube 6,
Zylinderkopf 4 und Zylindergehäuse 2 mittels einer Laufzeit
messeinrichtung 14 erfasst. Die Laufzeitmesseinrichtung 14
besteht aus zwei Kraftaufnehmern 9a und 9b, von denen der
Kraftaufnehmer 9a identisch angeordnet und ausgebildet ist
wie der auf der rechten Seite der Fig. 1 vorgesehene Kraft
aufnehmer 9, während der andere Kraftaufnehmer 9b in einer
Ausnehmung 15 des Zylindergehäuses 2 angeordnet ist. Genauer
gesagt, ist der Kraftaufnehmer 9b zwischen der oberen Stirn
seite der Ausnehmung 15 und der Oberseite einer Hülse 16 ein
gespannt, die mit der Zylinderkopfschraube 6 verschraubt ist.
Aufgrund dieser Anordnung und Ausbildung der Kraftaufnehmer
9a, 9b werden sie bei Formänderungen des elastischen Systems,
insbesondere Längenänderungen der Zylinderkopfschraube 6,
entsprechenden mechanischen Spannungen ausgesetzt. Die beiden
Kraftaufnehmer 9a, 9b sind an einer gemeinsamen Auswerte
schaltung (nicht gezeigt) angeschlossen, die Änderungen der
Laufzeitdifferenz zwischen den von den Kraftaufnehmern 9a, 9b
erzeugten Signalen erfasst. Hierbei dient beispielsweise der
Kraftaufnehmer 9b als Laufzeitsender und der Kraftaufnehmer
9a als Laufzeitempfänger. Da sich die Laufzeiten derartiger
Signale sehr präzise messen lassen, ergibt sich eine entspre
chend hohe Messgenauigkeit.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel wird eine
Längenänderung der Zylinderkopfschraube 6 durch eine Wegmess
einrichtung 17 erfasst. Die Wegmesseinrichtung 17 weist einen
Messstift 18 auf, der mit seinem unteren Ende 18a im Zylin
dergehäuse 2 fest verankert ist. Der übrige Messstift 18 er
streckt sich mechanisch unbelastet durch den oberen Teil des
Zylindergehäuses 2 und den Zylinderkopf 4 hindurch nach oben,
so dass sein oberes Ende 18b an dem Kopf 8 der Zylinderkopf
schraube 6 angrenzt. Am oberen Ende 18b des Messstiftes 18
ist ein (durch einen Pfeil angedeuteter) Wegaufnehmer 19 vor
gesehen, der der Oberkante des Kopfes 8 der Zylinderkopf
schraube 6 zugeordnet ist.
Da der Messstift 18 mechanisch unbelastet ist, folgt er Form
änderungen des elastischen Systems nicht. Es kommt daher zu
Relativbewegungen zwischen dem Wegaufnehmer 19 und der Ober
kante des Kopfes 8, die zum Erzeugen eines entsprechender
Messsignals ausgenutzt werden.
Der Wegaufnehmer 19 ist vorzugsweise ein kontaktlos messender
Aufnehmer, der beispielsweise als Hallelement oder als kapa
zitiver, induktiver, magnetischer oder optoelektronischer
Aufnehmer ausgebildet werden kann.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel werden
Wölbungsänderungen des Zylinderkopfes 4 zum Erzeugen des
Messsignals ausgenutzt. Hierzu wird ein Wölbungsmesseinrich
tung 20 in einem Bereich des Zylinderkopfes 4 angeordnet, wo
eine möglichst große Verformung des Zylinderkopfes 4 durch
den Verbrennungsdruck erfolgt. Die Wölbungsmesseinrichtung 20
besteht vorzugsweise aus einem mikromechanischen Aufnehmer
21, insbesondere auf Siliziumbasis in Form eines Chips, der
auf der Oberseite des Zylinderkopfes 4, beispielsweise durch
Kleben oder Bonden, so aufgebracht wird, dass er die durch
den Verbrennungsdruck hervorgerufenen Änderungen der Wölbung
erfasst. In einer herkömmlichen Auswerteschaltung wird dann
ein entsprechendes Messsignal erzeugt, das in ein Verbren
nungsdrucksignal umgeformt werden kann.
Wegen Alterungs- und Temperatureinflüssen, Öleigenschaften
und dergleichen ändern sich die Signaldaten des vermessenen
Systems laufend. Dies ist jedoch nicht unbedingt von Nach
teil, da im allgemeinen der Absolutwert der Messsignale nicht
benötigt wird. Wichtiger ist vielmehr der Relativwert zum um
gebenden Luftdruck einerseits und der Relativwert der einzel
nen Zylinder zueinander. Die Relativwerte lassen sich durch
Vergleichsrechnungen aus den Messsignalen mit Hilfe entspre
chender Software problemlos erhalten. So kann man beispiels
weise aus einem Vergleich des durchschnittlichen Druckver
laufs mit dem gemessenen Druckverlauf bei einer Diesel-Brenn
kraftmaschine auch ohne große Genauigkeitsanforderungen
leicht feststellen, ob und wann Fehlzündungen (misfiring)
stattfinden oder stattgefunden haben.
Außerdem kann mit Hilfe der bekannten mechanischen Daten der
Brennkraftmaschine aus dem Verbrennungsdrucksignal das momen
tane Drehmoment der Brennkraftmaschine berechnet werden. Das
Drehmomentsignal kann (über eine serielle Datenleitung) als
Augenblickswert wie auch als durch zeitliche Integration be
rechneter Mittelwert beispielsweise an die Getriebesteuerung
weitergegeben werden.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Messen des Verbrennungsdruckes im Verbren
nungsraum einer Brennkraftmaschine, mit einer zwischen dem
Kopf (8) einer Zylinderkopfschraube (6) und der Oberseite des
Zylinderkopfes (4) angeordneten Kraftmesseinrichtung (9), die
in Abhängigkeit von durch den Verbrennungsdruck hervorgerufe
nen Längenänderungen der Zylinderkopfschraube (6) ein Mess
signal zur Abgabe an eine Auswerteschaltung erzeugt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kraftmesseinrichtung (9) ein piezoelektrisches Ele
ment (10) und zwei an ihm anliegende Isolierkörper (12) auf
weist, die sich jeweils in Richtung auf das piezoelektrische
Element (10) zur Erhöhung dessen Flächenpressung verjüngen.
2. Vorrichtung zum Messen des Verbrennungsdruckes im Verbren
nungsraum einer Brennkraftmaschine, mit einer Messeinrichtung
(14), die in Abhängigkeit von durch den Verbrennungsdruck
hervorgerufenen Formänderungen mindestens einer Zylinderkopf
schraube (6) ein Messsignal zur Abgabe an eine Auswerteschal
tung erzeugt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messeinrichtung eine Laufzeitmesseinrichtung (14)
ist, die in Abhängigkeit von einer Längenänderung der Zylin
derkopfschraube (6) ein Laufzeitsignal erzeugt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Laufzeitmesseinrichtung (14) zwei Kraftaufnehmer
(9a, 9b) aufweist, die beide mit der auf die Zylinderkopf
schraube (6) wirkenden Kraft beaufschlagt sind und von denen
der erste Kraftaufnehmer (9a) an der Oberseite des Zylinder
kopfes (4) und der zweite Kraftaufnehmer (9b) im Zylinderge
häuse (2) angeordnet ist, und dass die Auswerteschaltung eine
Laufzeitdifferenz zwischen den von den beiden Kraftaufnehmern
(6a, 6b) erzeugten Messsignalen ermittelt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Kraftaufnehmer (9b) in einer Ausnehmung (15)
des Zylinderkopfes (2) angeordnet ist und zwischen einer mit
der Zylinderkopfschraube (6) verschraubten Hülse (16) und ei
ner Stirnfläche der Ausnehmung (15) eingespannt ist.
5. Vorrichtung zum Messen des Verbrennungsdruckes im
Verbrennungsraum einer Brennkraftmaschine, mit einer Messein
richtung (14), die in Abhängigkeit von durch den Verbren
nungsdruck hervorgerufenen Formänderungen mindestens einer
Zylinderkopfschraube (6) ein Messsignal zur Abgabe an eine
Auswerteschaltung erzeugt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messeinrichtung eine Wegmesseinrichtung (14) ist,
die in Abhängigkeit von einer Längenänderung der Zylinder
kopfschraube (6) ein Wegsignal erzeugt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Wegmesseinrichtung (17) einen Messstift (18) auf
weist, der an einem Ende im Zylindergehäuse (2) verankert
ist, im übrigen mechanisch unbelastet ist und am anderen Ende
einen Wegaufnehmer (19) aufweist, der durch den Verbrennungs
druck verursachte Relativbewegungen zwischen dem Kopf (8) der
Zylinderkopfschraube (6) und dem zugehörigen Ende des Mess
stiftes (18) erfasst.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Wegaufnehmer (19) kapazitiv, resistiv, magnetisch,
optoelektrisch oder als Hallelement ausgebildet ist.
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