DE10006324C1 - Gekühlter NMR-Probenkopf mit Vorrichtung zur Zentrierung der Meßprobe - Google Patents
Gekühlter NMR-Probenkopf mit Vorrichtung zur Zentrierung der MeßprobeInfo
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Abstract
Ein NMR(= Kernspinresonanz)-Probenkopf mit einem auf kryogene Temperaturen abkühlbaren HF(= Hochfrequenz)-Empfangsspulensystem und einem in einer z-Richtung verlaufenden Raumtemperaturrohr (5) zur Aufnahme eines Probenröhrchens (6), welches mittels NMR-Messung zu untersuchende Probensubstanz enthält, ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Zentriervorrichtung (10) zur Zentrierung des Probenröhrchens (6) in Meßposition um die Achse des Raumtemperaturrohres (5) vorgesehen ist. Damit kann in einfacher Weise der Temperaturgradient in z-Richtung im Betrieb wesentlich verringert werden, ohne daß die NMR-Messung dabei beeinträchtigt wird.
Description
Die Erfindung betrifft einen NMR(= Kernspinresonanz)-Probenkopf mit einem
auf kryogene Temperaturen abkühlbaren HF(= Hochfrequenz)-Empfangs
spulensystem und einem in einer z-Richtung verlaufenden Raumtemperaturrohr
zur Aufnahme eines Probenröhrchens, welches mittels NMR-Messung zu un
tersuchende Probensubstanz enthält.
Ein solcher gekühlter NMR-Probenkopf ist beispielsweise bekannt aus der
US 5,247,256 A oder der US 5,689,187 A.
Der Probenkopf wird in einem Magneten zum Erzeugen eines hochgradig ho
mogenen, statischen B0-Feldes eingebaut und enthält um eine z-Achse ange
ordnete HF-Empfangsspulen, welche mittels geeigneter Wärmetauscher und
Wärmeleitungselemente im Betrieb bis auf Temperaturen von ca. 10-25 K
abgekühlt werden, um bei der Messung das Signal-zu-Rausch-Verhältnis des
empfangenen NMR-Signals zu verbessern. Die HF-Empfangsspangspulen befinden
sich zum Zwecke der Wärmeisolation in einem evakuierten Raum, der im we
sentlichen durch ein in der Regel metallisches Gehäuse des Probenkopfes ge
bildet wird, welches von einem um die z-Achse zylindrisch angeordneten
Raumtemperaturrohr zur Aufnahme eines Probenröhrchens durchbrochen ist.
Damit die HF-Signale von der Probe zu den HF-Empfangsspulen gelangen
können, ist im axialen Bereich der Spulen das ansonsten normaler Weise metal
lische Raumtemperaturrohr durch ein HF-durchlässiges Innenrohr, meist ein
Glasrohr ersetzt, welches vakuumdicht an die metallischen Teile des Raum
temperaturrohres anschließt.
Zur Temperierung der Probensubstanz wird das Probenrohr nach dem Einfüh
ren in das Raumtemperaturrohr von unten her mittels eines warmen Luftstroms
durch das Raumtemperaturrohr im wesentlichen auf einer gewünschten Tempe
ratur (meist ca. 300 K) gehalten. Dabei tritt jedoch das Problem auf, daß die
Meßprobe die ganz erheblich kühlere Umgebung des auf 10-25 K gekühlten
NMR-Resonator "sieht" und dorthin ihre Wärme in radialer Richtung abstrahlt.
Diese abgehende Wärme muß kontinuierlich vom aufsteigenden warmen Tem
perier-Luftstrom wieder zugeführt werden, damit die Meßprobe im wesentlichen
auf der gewünschten Temperatur bleibt. Dieser Vorgang hat nun zur Folge, daß
in der Meßprobe ein axialer und radialer Temperaturgradient entsteht, der die
NMR-Messung stark stört.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen gekühlten NMR-
Probenkopf mit den eingangs genannten Merkmalen vorzustellen, bei dem mit
möglichst einfachen technischen Mitteln die auftretenden Temperaturgradienten
im Betrieb wesentlich verringert sind, ohne daß die NMR-Messung dabei be
einträchtigt wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe auf ebenso überraschend einfache wie
wirkungsvolle Art und Weise dadurch gelöst, daß eine Zentriervorrichtung zur
Zentrierung des Probertröhrchens in Meßposition um die Achse des Raumtem
peraturrohres vorgesehen ist, die einen oder mehrere zwischen dem Raum
temperaturrohr und dem Probenröhrchen angeordnete, ausschließlich radial zur
z-Achse des Raumtemperaturrohres wirkende Abstandhalter umfaßt.
Aus der US 3,525,928 ist ein V-förmiger Probenröhrchenhalter in einem
NMR-Probenkopf bekannt, gegen den das untere Ende des Probenröhrchens
aufliegt. Zwar wird mit diesem Halter auch eine gewisse Zentrierung des Pro
benröhrchens in seiner Meßposition um die Achse des Raumtemperaturrohres
erreicht, jedoch wirkt diese Halterung nicht ausschließlich radial zur z-Achse,
wie die erfindungsgemäßen Abstandhalter, sondern erzeugt auch eine axiale
starre Halterung des Probenröhrchens, welches bei der erfindungsgemäßen
Anordnung in seiner axialen Position durch den Abstandhalter nicht beeinflußt
wird. Außerdem ist bei der bekannten Anordnung nach der US 3,525,928 ei
ne Abkühlung der HP-Empfangsantenne auf kryogene Temperaturen nicht vor
gesehen, so daß die oben geschilderten technischen Probleme, zu deren Lö
sung die vorliegende Erfindung beiträgt, nicht auftreten.
Zu den erfindungsgemäßen NMR-Probenköpfen zählen neben denjenigen mit
auswechselbaren Probenröhrchen auch sogenannte Durchflußköpfe, bei denen
das Probenröhrchen fix eingebaut bleibt und die zu untersuchende Flüssigkeit
durch eine dünne Leitung auf der einen Seite (unten) eingelassen wird und auf
der anderen Seite (oben) hinausgeführt wird. Solche Probenköpfe können so
wohl im kontinuierlichen Durchfluß wie auch im Flow- und Stop-Betrieb (für eine
verlängerte Meßperiode) verwendet werden. Diese Probenköpfe werden einer
seits für eine schnelle Sample-Einführung gebraucht, andererseits auch als eine
sehr aussagekräftige Analysestufe, die einer Flüssig-Chromatographie Trenn
zelle nachgeschaltet wird. Im ersteren Fall spricht man von Durchflußproben
köpfen, im zweiten von LC-NMR Kopplung. Solche Probenköpfe werden auch
als LC-Köpfe bezeichnet (Liquid Chromatography, im speziellen auch HPLC
(High Pressure Liquid Chromatography). Derartige Probenköpfe können in be
sonderem Maße von der Kryo-Technologie und mithin von den erfindungsge
mäßen Modifikationen profitieren.
Die Quertemperaturgradienten radial zur z-Achse, die beim Betrieb eines ge
kühlten NMR-Probenkopfes auftreten können und wesentlich verantwortlich für
die Instabilitäten im Spektrum wie auch im Lock-System sind, ergeben sich aus
der Aufintegration der lokalen axialen Temperaturgradienten vom Boden der
Probe aus bis zum betrachteten Punkt entlang z. Die lokalen axialen Tempera
turgradienten ergeben sich als Produkt aus dem Wärmeverlust pro Flächenein
heit und dem lokalen Reziprokwert des Massenstromes von Temperiergas.
Diese Massenstromverteilung ist abhängig von der Asymmetrie und der Win
kelabweichung der Achse des Probenröhrchens von der z-Achse des Raum
temperaturrohres. Da diese Asymmetrie als Faktor in das gesamte Produkt ein
geht, treten auch schon bei kleinen Achsversätzen oder Schrägstellungen der
Meßprobe innerhalb des Raumtemperaturrohres große Einflüsse auf den Tem
perierungsfluß auf. Daher kann mit der vorgeschlagenen Zentriervorrichtung ein
erheblicher Effekt im Sinne einer Verringerung der Temperaturgradienten in der
xy-Ebene und einer Verbesserung der Qualität der NMR-Signale im gekühlten
Probenkopf bewirkt werden.
Die Abstandhalter können im Bereich des Bodens des Probenröhrchens in des
sen Meßposition und/oder im Bereich der Einfüllöffnung des Raumtemperatur
rohres an der dem Probenröhrchen zugewandten Seite des Raumtemperatur
rohres angebracht sein.
Alternativ können sich die Abstandhalter aber auch über die gesamte axiale
Länge des HF-Empfangsspulensystems erstrecken um so eine möglichst ge
naue Zentrierung des Probenröhrchens im Raumtemperaturrohr zu bewirken.
Bei vorteilhaften Ausführungsformen des erfindungsgemäßen NMR-Proben
kopfes sind mehrere, vorzugsweise zwischen 3 und 8, insbesondere 6 Ab
standhalter symmetrisch verteilt um die z-Achse des Raumtemperaturrohres
herum angeordnet. Damit ließen sich bislang die besten Ergebnisse erzielen.
Vorteilhaft ist auch eine Weiterbildung, bei der die Abstandhalter aus in Rich
tung der z-Achse ausgedehnten Streifen aus federndem Material bestehen, die
an ihrem dem Probengläschen in dessen Meßposition abgewandten Ende starr
mit dem Raumtemperaturrohr verbunden sind, und die an ihrem dem Proben
gläschen in dessen Meßposition zugewandten Ende eine zum Probengläschen
hin ausgebauchte Sicke aufweisen, deren freier Schenkel am Raumtemperatur
rohr anliegt. In dieser Ausgestaltung ist die Zentriervorrichtung besonders ein
fach und preiswert herstellbar und kann nachträglich ohne weiteres in bereits
vorhandene NMR-Probenköpfe eingebaut werden.
Um die NMR-Messungen nicht zu stören, sollten die Abstandhalter aus einem
für die HF-Strahlung transparenten, wenn möglich auch aus einem magnetisch
kompensierten Material aufgebaut sein.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung bestehen die Abstandhalter aus Blech
streifen mit einer Dicke von etwa 100 µm und einer Breite quer zur z-Achse von
etwa 0,5 mm bis 2 mm, vorzugsweise etwa 1 mm.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen NMR-
Probenkopfes sieht vor, daß zwischen dem HF-Empfangsspulensystem und
dem Raumtemperaturrohr das Raumtemperaturrohr in radialer Richtung umge
bende, in z-Richtung ausgedehnte Strahlungsschilde angeordnet sind, welche
aus einem oder mehreren in z-Richtung ausgerichteten Materialien aufgebaut
sind, die für HF-Felder nahezu vollständig transparent sind, zumindest aber ei
ne Absorption < 5%, vorzugsweise < 1% für HF-Felder aufweisen.
In der Kryotechnik ist es zwar an sich seit langem bekannt, bei Wärmestrah
lungsverlusten Strahlungsschilde einzusetzen, jedoch verbietet sich dieses Vor
gehen zunächst im Falle eines gekühlten NMR-Probenkopfes, weil durch die in
der Regel metallischen, Wärmestrahlung reflektierenden Strahlungsschilde
eine Ausbreitung der HF-Felder von der Meßprobe zu den HF-Empfangsspulen
ebenfalls entweder ganz abgeblockt oder zumindest stark behindert wird, so
daß die ankommenden NMR-Signale zumindest extrem stark gedämpft, ver
zerrt oder überhaupt nicht mehr verwertbar wären.
Durch die erfindungsgemäße Lösung werden jedoch für die im Vakuum zwi
schen den HF-Spulen und dem Raumtemperaturrohr vorgesehenen Strahlungs
schilde nur Materialien verwendet, welche einerseits in z-Richtung eine Ausrich
tung besitzen. Die axiale Ausrichtung des Materials der Strahlungsschilde ver
hindert, daß deren endliche Suszeptibilität die Auflösung der NMR-Signale ver
schlechtert. Andererseits sollen die Materialien von ihren physikalischen Eigen
schaften her im Bereich von Hochfrequenz-Strahlung möglichst transparent
sein. Meistens muß die letztgenannte Materialeigenschaft aber damit erkauft
werden, daß keine allzu hohe Rückreflektion der Verlustwärme zur Meßprobe
hin erwartet werden kann.
Vorteilhaft ist es, wenn in radialer Richtung wenigstens ein minimaler Abstand
zwischen den Strahlungsschilden voneinander vorhanden ist und sich die
Strahlungsschilde nicht oder zumindest nur punktuell bzw. linienförmig berüh
ren, damit keine direkte Wärmeleitung zwischen den einzelnen Strahlungsschil
den in radialer Richtung entsteht, die zu einem thermischen "Kurzschluß" füh
ren würde. Allerdings stellt auch ein gelegentliches Berühren der Strahlungs
schilde kein ernstliches Problem dar, insbesondere wenn ein Material gewählt
wird, welches ohnehin eine sehr niedrige Wärmeleitung aufweist. So lange die
einzelnen Berühungspunkte bzw. -linien genügend weit auseinanderliegen, ist
die gesamte Wärmeleitung zwischen den radial angeordneten Strahlungsschil
den für die erfindungsgemäßen Zwecke im wesentlichen vernachlässigbar.
Besonders bevorzugt ist eine Weiterbildung, bei der die Strahlungsschilde aus
Material aufgebaut sind, welches Strahlung in einem Wellenlängenbereich
10 µm ≦ λ ≦ 100 µm reflektiert oder zumindest absorbiert, und welches für Strah
lung in einem Wellenlängenbereich λ < 100 mm transparent ist. Der erstgenann
te Wellenlängenbereich entspricht Wärmestrahlung auf einer Temperatur zwi
schen ca. 20 K bis 300 K, was der Temperaturdifferenz zwischen der Meßprobe
und den gekühlten NMR-Spulen gleichkommt, während der zweite Wellenlän
genbereich einer Strahlung mit einer Frequenz oberhalb von 3 GHz entspricht,
während der für die NMR-Messungen wichtige HF-Bereich zwischen einigen
MHz unter etwa 1 GHz liegt.
Ein optimales Material, welches praktisch keine Absorptionsverluste im betrach
teten HF-Bereich aufweist, andererseits aber für den obengenannten Wärme
strahlungsbereich nicht transparent ist, ist beispielsweise Glas oder Quarz.
Die Strahlungsschilde des erfindungsgemäßen NMR-Probenkopfes könnten
theoretisch als koaxial um das Raumtemperaturrohr herumlaufende Rohre aus
geführt sein. Jedoch dürfte das Rohrmaterial in der Regel eine zu große Dicke
aufweisen. Möglich ist auch der Aufbau der Strahlungsschilde aus einer unidi
rektionalen Folie, deren Herstellung und Verarbeitung allerdings relativ schwie
rig ist. Die Ausrichtung der Folie längs der z-Achse kann beispielsweise durch
Anwendung mechanischer Zugspannung hergestellt werden. Bevorzugt ist
demgegenüber eine Ausführungsform, bei der die Strahlungsschilde aus einem
unidirektionalen Gewebe aufgebaut sind. Derartige unidirektionale Gewebe aus
entsprechend geeigneten Materialien sind ohne weiteres im Handel erhältlich.
Bevorzugt bestehen diese Gewebe aus Fasermatten, insbesondere Glasfaser
matten, die aus Fasern mit Durchmessern von weniger als 10 µm aufgebaut
sind und insgesamt eine Dicke von etwa 30 µm aufweisen. Anstelle einer radia
len Abfolge von zylindrischen Einzel-Strahlungsschilden kann bei der Verwen
dung von derartigen Glasfasermatten auch an ein schneckenförmiges Umwic
keln des Raumtemperaturrohres auf seiner Vakuumseite in mehreren Lagen
gedacht werden.
Bei einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Strah
lungsschilde aus in z-Richtung ausgerichteten, radial um die Achse des Raum
temperaturrohres angeordneten Stäben oder Fasern, vorzugsweise Glasfasern
und/oder Quarzfasern aufgebaut. Derartige Fasern sind mit Durchmessern zwischen
10 und 50 µm im Handel erhältlich. Es gibt allerdings auch Glasfilamente
mit Durchmessern von weniger als 5 µm, die allerdings schwierig zu verarbeiten
sein dürften.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Strahlungsschilde aus Faserbün
deln aufgebaut, die insgesamt dann wieder eine etwas höhere mechanische
Stabilität als die Einzelfilamente aufweisen und daher bei ihrer Verarbeitung
ähnlich wie Stäbe einfacher zu handhaben sind.
Die Stäbe oder Fasern können bei Ausführungsformen lose im Raum angeord
net und nur an ihren Enden befestigt sein.
Alternativ können die Stäbe oder Fasern aber auch an einem zum Raumtempe
raturrohr koaxial angeordneten Trägerrohr, vorzugsweise an der dem HF-Emp
fangsspulensystem zugewandten Seite des Raumtemperaturrohres selbst be
festigt sein.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung sind die Stäbe oder Fasern am Trägerrohr
bzw. am Raumtemperaturrohr mit einem für HF-Strahlung transparenten Kleb
stoff befestigt, so daß keine Dämpfung der HF-Strahlung von der Meßprobe zu
der HF-Empfangsspule aufgrund der Verklebung erfolgt.
Vorteilhaft ist auch eine Weiterbildung, bei der die Stäbe oder Fasern in Um
fangsrichtung um die Achse des Raumtemperaturrohres herum dicht gepackt
angeordnet sind, so daß in radialer Richtung kein "optischer Durchblick" be
steht. Auf diese Weise bilden die Stäbe oder Fasern jeweils einen in Umfangs
richtung zusammenhängenden Strahlungsschild.
Besonders bevorzugt ist weiterhin eine Ausführungsform des erfindungsgemä
ßen NMR-Probenkopfes, bei der zwischen dem HF-Empfangsspulensystem
und dem Probenröhrchen eine das Probenröhrchen in radialer Richtung umge
bende, in z-Richtung ausgedehnte Temperiereinrichtung angeordnet ist, welche
vorzugsweise aus Material hoher thermischer Leitfähigkeit aufgebaut ist und für
HF-Felder nahezu vollständig transparent ist, zumindest aber eine Absorption <
5%, vorzugsweise < 1% für HF-Felder aufweist.
Damit wird eine Wärmeableitung aus der Meßprobe und somit eine ungleich
mäßige Abkühlung verhindert, ohne daß die empfangenen NMR-Signale we
sentlich beeinträchtigt werden. Der Vorteil einer derartigen Temperierein
richtung gegenüber einem geheizten Luftstrom für das Probenröhrchen liegt vor
allem darin, daß die Heizleistung gleichmäßig über die gesamte axiale Länge
des Probenröhrchens erfolgen kann. Der mittlere Bereich wird damit ebenso gut
temperiert wie die Randbereiche. Auf diese Weise können axiale Temperatur
gradienten wirksam verhindert werden.
Im Gegensatz dazu tritt ein herkömmlicher geheizter Luftstrom ohne die erfin
dungsgemäße Heizeinrichtung normalerweise am unteren Ende des Proben
röhrchens in das Raumtemperaturrohr ein, gibt von da an seine Wärme an das
Probenröhrchen ab und kühlt sich dabei beim Aufsteigen in axialer Richtung
immer weiter ab. Die Temperatur des geheizten Luftstroms im oberen Bereich
des Probenröhrchens wird deshalb immer kleiner sein als die im unteren Be
reich, wodurch sich zwangsläufig die Temperierleistung im oberen Bereich des
Probenröhrchens verringert. Als Folge daraus entsteht immer ein axialer Tem
peraturgradient, der sich durch Vergrößerung der Luftmenge pro Zeiteinheit
zwar etwas verringern läßt, jedoch prinzipiell nicht verhindert werden kann. Au
ßerdem sind den entsprechenden Gegenmaßnahmen enge Grenzen gesetzt,
da bei einer zu großen Luftmenge pro Zeiteinheit eine vibrationsfreie Lage oder
saubere Rotation des Probenröhrchens nicht mehr gewährleistet werden kann.
Eine mögliche Weiterbildung dieser Ausführungsform besteht darin, daß die
Temperiereinrichtung eine das Probenröhrchen im axialen Bereich des HF-
Empfangsspulensystems radial umgebende Schicht mit einer radialen Dicke
< 1 mm, vorzugsweise < 50 µm umfaßt, die aus Material aufgebaut ist, welches
Strahlung in einem Wellenlängenbereich 100 nm ≦ λ ≦ 100 µm zumindest teilweise
absorbiert, und welches für Strahlung in einem Wellenlängenbereich
λ < 100 mm transparent ist.
Vorzugsweise ist zur gleichmäßigen Erwärmung der Schicht eine Heizeinrich
tung im erfindungsgemäßen NMR-Probenkopf vorgesehen.
Eine bevorzugte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, daß die Heizeinrich
tung eine Vorrichtung zum Bestrahlen der Schicht mit Strahlung aus dem Wel
lenlängenbereich 100 nm ≦ λ ≦ 100 µm, insbesondere mit Wärmestrahlung um
faßt, die vorzugsweise auf der dem HF-Empfangsspulensystem zugewandten
Seite des Raumtemperaturrohres angeordnet ist.
Viele mögliche Materialien, aus denen das Raumtemperaturrohr ausgebildet
werden kann, weisen bereits eine Absorption im gewünschten Wellenlängenbe
reich auf, so daß bei einer Aufheizung durch Bestrahlung auf eine besondere
strahlungsabsorbierende Schicht verzichtet werden kann.
Die strahlungsabsorbierende Heizschicht kann das Raumtemperaturrohr flächig
umgeben. Alternativ kann die Schicht aber auch um das Raumtemperaturrohr
herum in axial verlaufenden, in Umfangsrichtung voneinander beabstandeten
Streifen angeordnet sein.
Besonders bevorzugt ist eine Weiterbildung, bei der die Schicht elektrisch leit
fähig und durch Anlegen einer elektrischen Spannung beheizbar ist.
Alternativ oder zusätzlich ist bei einer weiteren Ausführungsform vorgesehen,
daß die Temperiereinrichtung eine oder mehrere Heizschlaufen aus dünnem,
insbesondere schichtförmigem, elektrisch gut leitfähigem Material umfaßt, die
jeweils einen Hin- und einen Rückleiter aufweisen, wobei die Hin- und Rücklei
ter der Heizschlaufen jeweils einenends elektrisch miteinander verbunden sind
und anderenends mit Heizstrom aus einer Stromquelle beschickt werden kön
nen.
Besonders bevorzugt sind die Hin- und Rückleiter der Heizschlaufen bifilar mit
möglichst geringem Abstand voneinander angeordnet, um die Ausbildung eines
störenden Magnetfelds bei Stromdurchfluß möglichst gering zu halten.
Dazu ist es vorteilhaft, wenn die Hin- und Rückleiter der Heizschlaufen aus zwei
übereinander angeordneten länglichen Streifen bestehen, welche durch eine
Isolierschicht bzw. einen Isolierstreifen elektrisch voneinander isoliert sind.
Besonders bevorzugt ist eine Weiterbildung, bei der die Hin- und Rückleiter der
Heizschlaufen aus Materialien von unterschiedlicher magnetischer Suszeptibili
tät aufgebaut sind, die so ausgewählt sind, daß die gesamte Heizschlaufe je
weils nach außen magnetisch kompensiert ist.
Geometrisch kann die Temperiereinrichtung so aufgebaut sein, daß eine oder
mehrere Heizschlaufen wendelförmig um das Raumtemperaturrohr herum an
geordnet sind.
Alternativ können aber auch mehrere, vorzugsweise mindestens 8 Heizschlau
fen mit Abstand voneinander in Umfangsrichtung um die z-Achse des Raum
temperaturrohres herum angeordnet sind und sich parallel zur z-Richtung er
strecken.
Vorteilhafterweise sind die Heizschlaufen räumlich so orientiert, daß ihre Kopp
lung zum HF-Empfangsspulensystem minimal ist.
Besonders bevorzugt ist eine Ausbildung der Heizschlaufen aus einem mög
lichst gut elektrisch leitenden Material (z. B. Cu), wobei die Leiter rechteckförmi
ge, möglichst quadratische oder kreisrunde Querschnitte haben (typischerweise
in der Größenordnung von 10 µm × 10 µm oder kleiner). Durch die sich daraus
ergebende sehr kleine Gesamt-Flächenbedeckung bleibt das Raumtemperatur
rohr für die HF-Felder sehr gut durchlässig, auch die HF-Verluste werden durch
sowohl die kleinen Oberflächen der Heizleiter wie auch durch die gute elektri
sche (und somit HF)Leitfähigkeit sehr tief gehalten.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der oben geschilderten Ausführungsfor
men kann zwischen der Stromquelle und den Heizschlaufen ein Tief-Paß-Filter
vorgesehen sein, um eine Signalverschleppung sowie die Restdämpfung mög
lichst niedrig zu halten.
Bevorzugt ist auch eine Weiterbildung, bei der zwischen der Stromquelle und
den Heizschlaufen ein Parallel-Schwingkreis vorgesehen ist, dessen Resonanz
frequenz bei der empfindlichsten für die NMR-Messung relevanten HF-Fre
quenz liegt. Ein solcher Sperrkreis verhindert ebenfalls die Aussendung von
Störsignalen an das HF-Empfangsspulensystem und minimiert eine uner
wünschte Auskopplung der HF-Signale durch die Heizschlaufen.
Um weitere Störungen des statischen Magnetfeldes möglichst gering zu halten,
ist es bei einer Weiterbildung schließlich vorteilhaft, wenn die Stromquelle die
Heizschlaufe mit Wechselstrom beschickt. Dabei wird die Kreisfrequenz so ge
wählt, daß die entstehenden Seitenbanden ausschließlich außerhalb des beob
achteten NMR-Spektralfensters liegen.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der
Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter auf
geführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren
in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschrie
benen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verste
hen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der
Erfindung.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausfüh
rungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a einen schematischen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße
Anordnung mit Zentriervorrichtung;
Fig. 1b einen Horizontalschnitt durch eine Anordnung nach Fig. 1a;
Fig. 1c eine vergrößerte Detaildarstellung der Anordnung nach Fig. 1a mit
Probenröhrchen in Meßposition;
Fig. 2 einen schematischen Vertikalschnitt durch einen gekühlten NMR-
Probenkopf nach dem Stand der Technik mit zugehörigem Tem
peraturverlauf in Richtung der z-Achse;
Fig. 3a einen schematischen Horizontalschnitt durch eine Anordnung mit
asymmetrisch in das Raumtemperaturrohr eingeführtem Proben
röhrchen;
Fig. 3b die zur Anordnung nach Fig. 3a zugehörige Temperaturverteilung
in z-Richtung;
Fig. 4a einen schematischen Vertikalschnitt durch ein Raumtemperatur
rohr mit asymmetrisch eingeführtem Probenröhrchen und ange
deuteten Konvektionsströmungen innerhalb der Meßprobe;
Fig. 4b die zugehörigen Temperaturverläufe in Richtung der z-Achse auf
der linken und der rechten Seite der Anordnung von Fig. 4a;
Fig. 5 ein Schema des Temperaturverlaufs des Temperiergases in Rich
tung der z-Achse bei asymmetrisch in das Raumtemperaturrohr
eingeführtem Probenröhrchen und einer gut wärmeleitenden In
nenseite des Raumtemperaturrohres im Bereich der HF-
Empfangsspulen;
Fig. 6 einen schematischen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße
Anordnung mit Temperiereinrichtung und den zugehörigen Tem
peraturverlauf längs der z-Achse.
Fig. 7a einen schematischen Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemä
ßen NMR-Probenkopf mit Wärmeschilden zwischen Raumtempe
raturrohr und HF-Empfangsspulensystem; und
Fig. 7b einen schematischen Horizontalschnitt durch eine Anordnung
nach Fig. 7a im axialen Bereich des HF-Empfangsspulensystems;
Die Fig. 1a bis 1c zeigen eine bevorzugte Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen NMR-Probenkopfes mit einer Zentriervorrichtung, die im ge
zeigten Ausführungsbeispiel vier symmetrisch um die z-Achse verteilte Ab
standhalter 10 umfaßt. Durch eine damit bewirkte saubere Zentrierung des Pro
benröhrchens 6 innerhalb des Raumtemperaturrohres 4 können Konvektions
ströme und damit die Bildung von Temperaturgradienten innerhalb der Proben
substanz 7 vermieden werden.
Bei derzeit vorhandenen NMR-Probenköpfen liegt der lichte Innendurchmesser
des Raumtemperaturrohres 4 im Bereich des Innenrohres 5 bei ca. 5,6 mm,
während üblicherweise eingesetzte Probenröhrchen 6 einen Außendurchmes
ser von 5,0 mm aufweisen. Damit ergibt sich von der Außenwand des Proben
röhrchens 6 bis zur Innenwand des Innenrohres 5 ein mittlerer Abstand a + b =
0,3 mm. Dieser ist in Fig. 1c hinsichtlich der Strecke a vom erfindungsgemäßen
Abstandhalter 10 definiert überbrückt. Der restliche Abstand b verbleibt zum
problemlosen Einführen und möglichst berührungsfreien Rotieren des Proben
röhrchens 6 im Raumtemperaturrohr 4. Dabei sollte a in der Größenordnung
von 0,2 mm, b bei etwa 0,1 mm liegen. Mit diesen Werten können bereits er
hebliche Verbesserungen hinsichtlich der radialen Temperaturgradienten er
halten werden.
Nähere Einzelheiten des Aufbaus eines erfindungsgemäßen NMR-
Probenkopfes können unter anderem der unten beschriebenen Fig. 7a ent
nommen werden.
Im folgenden soll die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Anordnung erläu
tert werden:
In Fig. 2 ist schematisch ein Ausschnitt aus einem NMR-Probenkopf nach dem
Stand der Technik gezeigt, bei den von einem Probenröhrchen 6 radial in Rich
tung auf das HF-Empfangsspulensystem 1 durch Strahlung Wärmeströme Q
abgehen, da das Empfangsspulensystem 1 auf einer kryogenen Temperatur
von ungefähr 25 K gehalten wird, während das Probenröhrchen 6 mit Hilfe des
von unten her zugeführten temperierten Luftstroms 8 ungefähr auf Zimmertem
peratur gehalten werden soll. Durch die Wärmeabstrahlung aus dem Proben
röhrchen 6 ergibt sich unter Berücksichtigung der mit dem Temperierstrom 8
zugeführten Wärme ein Temperaturverlauf in axialer Richtung innerhalb des
Probenröhrchens 6, wie er auf der rechten Seite von Fig. 2 schematisch gezeigt
ist.
Die relativ hohen Temperaturgradienten innerhalb der Probensubstanz 7 führen
regelmäßig zu einer unerwünschten Verschlechterung der aufgenommenen
NMR-Spektren. Es ergeben sich Linienverbreiterungen aufgrund der Tempera
turabhängigkeit der chemischen Verschiebung, was dazu führen kann, daß
zwei Substanzen nicht gleichzeitig geshimt werden können. Dieser Effekt ist
insbesondere bei Wasser ausgeprägt.
Daneben können, wenn der Temperaturgradient einen kritischen Wert über
schritten hat, Konvektionseffekte auftreten. Die sich dabei ergebenden Fluktu
ationen können die Stabilität beim Shimen und bei den NMR-Experimenten er
heblich stören.
Neben den Temperaturgradienten in z-Richtung können auch transversale Gra
dienten auftreten, wenn das Probenröhrchen 6 nicht exakt in der Mitte des
Raumtemperaturrohres 4 plaziert ist, wie in Fig. 3a in einem Horizontalschnitt
schematisch dargestellt.
Durch die unterschiedlichen Massenflüsse, die sich aus den unterschiedlichen
Strömungswiderständen auf der linken (L) und der rechten (R) Seite ergeben,
treten verschiedene Längsgradienten auf beiden Seiten auf. Dies führt zu einem
transversalen Temperaturgradienten, der nach oben hin immer ausgeprägter
wird, wie in Fig. 3b dargestellt. Der mittlere der drei gezeigten Temperaturver
läufe stellt den symmetrischen Fall dar.
Dieser Gradient begünstigt die Ausbildung einer Konvektion innerhalb der in der
Regel flüssigen Probensubstanz 7 zusätzlich. Diese Situation ist in Fig. 4a
schematisch dargestellt. Die zugehörigen Temperaturverläufe in z-Richtung
sind in Fig. 4b gezeigt. Der Temperaturverlauf auf der rechten Seite (= R) kann
dabei ganz erheblich von dem Temperaturverlauf auf der linken Seite (= L) dif
ferieren.
Um diesem Effekt entgegenzuwirken, wird der Mittelteil 5 des Raumtemperatur
rohres 4 aus gut wärmeleitendem Material ausgeführt. Damit können die trans
versalen Temperaturgradienten (x-y-Richtung) stark vermindert werden. Es
kommen allerdings nur Materialien in Frage, deren Absorption für HF-Strahlung
vernachlässigbar gering ist und die gleichzeitig die geforderte hohe Wärme
leitfähigkeit haben. Konkret bietet sich hier Saphir als Material an.
In Fig. 5 ist die Situation ohne gute Wärmeleitung (gestrichelt) und mit guter
Wärmeleitung (durchgezogen) des Raumtemperaturrohres 4, insbesondere des
Innenrohres 5 dargestellt. Der Temperaturverlauf längs der z-Achse läßt sich
(abgesehen von einer Mittelung der beiden Extreme) damit aber praktisch nicht
beeinflussen. Lediglich der Temperaturverlauf kurz vor dem oberen Einspann
punkt des Probenröhrchens 6 läßt sich anheben. Ein linearer Temperaturgradient
kann durch wärmeleitende Maßnahmen am Raumtemperaturrohr 4 alleine
nicht beseitigt werden.
In Fig. 6 ist im schematischen Vertikalquerschnitt ein erfindungsgemäßer NMR-
Probenkopf mit einer Temperiereinrichtung 11 im axialen Bereich des Innenroh
res 5 eines Raumtemperaturrohres 4 sowie der zugehörige Temperaturverlauf
längs der z-Achse dargestellt. Die Temperiereinrichtung 11 kann beispielsweise
durch eine elektrische Heizung und/oder durch eine Strahlungsaufheizung einer
entsprechenden Fläche am Raumtemperaturrohr 4 im Bereich des Innenrohres
5 mit Hilfe einer Heizeinrichtung 19 realisiert werden. Der rechts im Bild darge
stellte Temperaturverlauf längs der z-Achse zeigt in der durchgezogenen Linie
die Situation ohne Temperiereinrichtung und gestrichelt die Situation mit einer
geregelten Temperiereinrichtung, wo eine nahezu konstante Temperatur längs
der gesamten z-Achse beobachtet werden kann.
Die in Fig. 7a schematisch dargestellte Ausführungsform des erfindungsgemä
ßen NMR-Probenkopfes weist ein HF-Empfangsspulensystem 1 auf, welches
symmetrisch zu einer z-Achse um ein axial verlaufendes Raumtemperaturrohr 4
angeordnet ist, welches zur Aufnahme eines Probenröhrchens 6 dient, das eine
Probensubstanz 7 enthält, die mit Hilfe von NMR-Messungen untersucht wer
den soll.
Das HF-Empfangsspulensystem 1 ist auf Wärmeleitungselementen 2 aufmon
tiert, die zur Kühlung des HF-Empfangsspulensystems 1 auf kryogene Tempe
raturen, in der Regel T1 ≈ 25 K dienen.
Das Raumtemperaturrohr 4 ist in seinem oberen und unteren Abschnitt mit ei
nem Gehäuse 3 des NMR-Probenkopfes verbunden, während es in seinem
mittleren Abschnitt ein für HF-Felder durchlässiges Innenrohr 5 (meist aus Glas)
aufweist. Das axial in das Raumtemperaturrohr 4 ragende Probenröhrchen 6
wird mittels eines Gasstromes 8, der ungefähr auf Zimmertemperatur
T2 ≈ 300 K temperiert ist, während der Messungen auf der gewünschten Tem
peratur gehalten.
Wie aus den Fig. 7a und 7b deutlich wird, sind zwischen dem Empfangs
spulensystem 1 und dem Raumtemperaturrohr 4 mehrere Strahlungsschilde 9
angeordnet, die das Raumtemperaturrohr 4 in radialer Richtung umgeben und
längs der z-Achse ausgedehnt sind. Die Strahlungsschilde 9 sind aus in z-Rich
tung ausgerichteten Materialien aufgebaut, welche für HF-Felder nahezu voll
ständig transparent sind. In radialer Richtung sind die Strahlungsschilde 9 von
einander beabstandet und berühren sich nicht oder zumindest nur punktuell
bzw. linienförmig, wie in Fig. 7b gut erkennbar ist. Sie weisen eine radiale Dicke
< 0,1 mm, vorzugsweise < 50 µm auf. Als bevorzugtes Material für die Strah
lungsschilde 9 wird Glas oder Quarz verwendet.
Um die erfindungsgemäß geforderte Ausrichtung des Materials in z-Richtung zu
erreichen, können die Strahlungsschilde 9 aus einer unidirektionalen Folie, aus
unidirektionalem Gewebe, insbesondere aus Glasfasermatten oder aus axial
verlaufenden Stäben oder Fasern, vorzugsweise Glas- oder Quarzfasern oder
Faserbündeln aufgebaut sein.
Die Strahlungsschilde 9 können lose im Raum angeordnet und nur an ihren En
den befestigt oder, wie im gezeigten Ausführungsbeispiel am Raumtempera
turrohr 4 befestigt sein.
Der Übersichtlichkeit halber ist in den Fig. 6, 7a und 7b die erfindungsge
mäß eingesetzte Zentriervorrichtung nicht gezeigt. Sie kann nach einer der
oben beschriebenen Arten realisiert sein.
Claims (37)
1. NMR(= Kernspinresonanz)-Probenkopf mit einem auf kryogene
Temperaturen abkühlbaren HF(= Hochfrequenz)-Empfangs
spulensystem (1) und einem längs einer z-Achse verlaufenden, vor
zugsweise zylindrischen Raumtemperaturrohr (4) zur Aufnahme ei
nes Probenröhrchens (6), welches mittels NMR-Messung zu unter
suchende Probensubstanz (7) enthält, wobei eine Zentriervorrich
tung zur Zentrierung des Probenröhrchens (6) in Meßposition um
die Achse des Raumtemperaturrohres (4) vorgesehen ist, die einen
oder mehrere zwischen dem Raumtemperaturrohr (4) und dem Pro
benröhrchen (6) angeordnete, ausschließlich radial zur z-Achse wir
kende Abstandhalter (10) umfaßt.
2. NMR-Probenkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere, vorzugsweise zwischen 3 und 8, insbesondere 6 Abstand
halter (10) symmetrisch verteilt um die z-Achse des Raumtempera
turrohres (4) herum angeordnet sind.
3. NMR-Probenkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Abstandhalter (10) im Bereich des Bodens des Probenröhr
chens (6) in dessen Meßposition an der dem Probenröhrchen (6)
zugewandten Seite des Raumtemperaturrohres (4) angebracht sind.
4. NMR-Probenkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Abstandhalter (10) über die gesamte axiale Länge des HF-
Empfangsspulensystems (1) an der dem Probenröhrchen (6) zuge
wandten Seite des Raumtemperaturrohres (4) angebracht sind.
5. NMR-Probenkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß Abstandhalter (10) im Bereich der Ein
füllöffnung des Raumtemperaturrohres (4) für das Probenröhrchen
(6) an der dem Probenröhrchen (6) zugewandten Seite des Raum
temperaturrohres (4) angebracht sind.
6. NMR-Probenkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Abstandhalter (10) aus in Richtung
der z-Achse ausgedehnten Streifen aus federndem Material beste
hen, die an ihrem dem Probenröhrchen (6) in dessen Meßposition
abgewandten Ende starr mit dem Raumtemperaturrohr (4) verbun
den sind, und die an ihrem dem Probenröhrchen (6) in dessen Meß
position zugewandten Ende eine zum Probenröhrchen (6) hin aus
gebauchte Sicke aufweisen, deren freier Schenkel an dem Raum
temperaturrohr (4) anliegt.
7. NMR-Probenkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Abstandhalter (10) aus einem für
HF-Strahlung transparenten Material aufgebaut sind.
8. NMR-Probenkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Abstandhalter (10) aus magnetisch
kompensierte Material aufgebaut sind.
9. NMR-Probenkopf nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstandhalter (10) aus Blechstreifen einer Dicke von etwa
100 µm und einer Breite quer zur z-Achse von etwa 0,5 mm bis 2 mm,
vorzugsweise etwa 1 mm aufgebaut sind.
10. NMR-Probenkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüch, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen dem HF-Empfangsspulensystem
(1) und dem Raumtemperaturrohr (4) mindestens ein, vor
zugsweise mehrere das Raumtemperaturrohr (4) in radialer Rich
tung umgebende, in z-Richtung ausgedehnte Strahlungsschilde (9)
angeordnet sind, welche aus einem oder mehreren in z-Richtung
ausgerichteten Materialien aufgebaut sind, die für HF-Felder nahezu
vollständig tansparent sind, zumindest aber eine Absorption < 5%,
vorzugsweise < 1% für HF-Felder aufweisen.
11. NMR-Probenkopf nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Strahlungsschlide (9) in radialer Richtung voneinander
beabstandet sind und sich nicht oder zumindest nur punktuell bzw.
linienförmig berühren.
12. NMR-Probenkopf nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strahlungsschilde (g) aus Material aufge
baut sind, welches Strahlung in einem Wellenlängenbereich 10 µm ≦
λ ≦ 100 µm absorbiert oder reflektiert, und welches für Strahlung in
einem Wellenlängenbereich λ < 100 mm transparent ist.
13. NMR-Probenkopf nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Strahlungsschilde (9) aus Glas oder Quarz aufgebaut sind.
14. NMR-Probenkopf nach einem der Anspruche 10 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strahlungsschilde (g) aus einem unidireki
onalen Gewebe aufgebaut sind.
15. NMR-Probenkopf nach Anspruch 14 dadurch gekennzeichnet, daß
das Gewebe aus Fasermatten, insbesondere Glasfasermatten be
steht.
16. NMR-Probenkopf nach einem der Ansprüche 10 bis 13 dadurch ge
kennzeichnet, daß die Strahlungsschilde (9) aus in z-Richtung aus
gerichteten, radial um die Achse des Raumtemperaturrohres (4) an
geordneten Stäben oder Fasern, vorzugsweise Glasfasern und/oder
Quarzfasern bzw. Faserbündeln aufgebaut sind.
17. NMR-Probenkopf nach Anspruch 16 dadurch gekennzeichnet, daß
die Stäbe oder Fasern lose im Raum angeordnet und nur an ihren
Enden befestigt sind.
18. NMR-Probenkopf nach Anspruch 16 oder 17 dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stäbe oder Fasern an einem zum Raumtempera
turrohr (4) koaxial angeordneten Trägerrohr, vorzugsweise an der
dem HF-Empfangsspulensystem (1) zugewandten Seite des
Raumtemperaturrohres (4) selbst befestigt sind.
19. NMR-Probenkopf nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stäbe oder Fasern in Umfangsrichtung um
die Achse des Raumtemperaturrohres (4) herum dicht gepackt an
geordnet sind.
20. NMR-Probenkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen dem HF-Empfangsspulen
system (1) und dem Probenröhrchen (6) eine das Probenröhrchen
(6) in radialer Richtung umgebende, in z-Richtung ausgedehnte
Temperiereinrichtung (11) angeordnet ist, welche vorzugsweise aus
Material hoher thermischer Leitfähigkeit aufgebaut ist und für HF-
Felder nahezu vollständig transparent ist, zumindest aber eine Ab
sorption < 5%, vorzugsweise < 1% für HF-Felder aufweist.
21. NMR-Probenkopf nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperiereinrichtung (11) eine das Probenröhrchen (6) im axia
len Bereich des HF-Empfangsspulensystems (1) radial umgebende
Schicht mit einer radialen Dicke < 1 mm, vorzugsweise < 50 µm um
faßt, die aus Material aufgebaut ist, welches Strahlung in einem
Wellenlängenbereich 100 nm ≦ λ ≦ 100 µm zumindest teilweise ab
sorbiert, und welches für Strahlung in einem Wellenlängenbereich λ
< 100 mm transparent ist.
22. NMR-Probenkopf nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Heizeinrichtung (19) zur gleichmäßigen Erwärmung der Schicht
vorgesehen ist.
23. NMR-Probenkopf nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizeinrichtung (19) eine Vorrichtung zum Bestrahlen der
Schicht mit Strahlung aus dem Wellenlängenbereich 100 nm ≦ λ ≦
100 µm, insbesondere mit Wärmestrahlung umfaßt, die vorzugswei
se auf der dem HF-Empfangsspulensystem (1) zugewandten Seite
des Raumtemperaturrohres (4) angeordnet ist.
24. NMR-Probenkopf nach einem der Ansprüche 20 bis 23 dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schicht das Raumtemperaturrohr (4) flächig
umgibt.
25. NMR-Probenkopf nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schicht um das Raumtemperaturrohr (4)
herum in axial verlaufenden, in Umfangsrichtung voneinander
beabstandeten Streifen angeordnet ist.
26. NMR-Probenkopf nach einem der Ansprüche 20 bis 25, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schicht elektrisch beheizbar ist.
27. NMR-Probenkopf nach einem der Ansprüche 20 bis 26, dadurch
gekennzeichnet, daß die Temperiereinrichtung (11) eine oder meh
rere Heizschlaufen aus dünnem, insbesondere schichtförmigem, e
lektrisch gut leitfähigem Material umfaßt, die jeweils einen Hin- und
einen Rückleiter aufweisen, wobei die Hin- und Rückleiter der Heiz
schlaufen jeweils einenends elektrisch miteinander verbunden sind
und anderenends mit Heizstrom aus einer Stromquelle beschickt
werden können.
28. NMR-Probenkopf nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hin- und Rückleiter der Heizschlaufen bifilar mit möglichst gerin
gem Abstand voneinander angeordnet sind.
29. NMR-Probenkopf nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hin- und Rückleiter der Heizschlaufen aus zwei übereinander
angeordneten länglichen Streifen bestehen, welche durch eine Iso
lierschicht bzw. einen Isolierstreifen elektrisch voneinander isoliert
sind.
30. NMR-Probenkopf nach einem der Ansprüche 27 bis 29, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hin- und Rückleiter der Heizschlaufen aus
Materialien von unterschiedlicher magnetischer Suszeptibilität auf
gebaut sind, die so ausgewählt sind, daß die gesamte Heizschlaufe
jeweils nach außen magnetisch kompensiert ist.
31. NMR-Probenkopf nach einem der Ansprüche 27 bis 30, dadurch
gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Heizschlaufen wendelför
mig um das Raumtemperaturrohr (4) herum angeordnet sind.
32. NMR-Probenkopf nach einem der Ansprüche 27 bis 30, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere, vorzugsweise mindestens 8 Heiz
schlaufen mit Abstand voneinander in Umfangsrichtung um die z-
Achse des Raumtemperaturrohres (4) herum angeordnet sind und
sich parallel zur z-Richtung erstrecken.
33. NMR-Probenkopf nach einem der Ansprüche 27 bis 32, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizschlaufen räumlich so orientiert sind,
daß ihre Kopplung zum HF-Empfangsspulensystem (1) minimal ist.
34. NMR-Probenkopf nach einem der Ansprüche 27 bis 33, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizschlaufen (12; 13) aus dünnem, elekt
risch gut leitendem Material bestehen und vorzugsweise einen
Querschnitt zwischen 1 µm2 und 100 µm2 aufweisen.
35. NMR-Probenkopf nach einem der Ansprüche 27 bis 34, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Stromquelle und den Heiz
schlaufen ein Tief-Paß-Filter vorgesehen ist.
36. NMR-Probenkopf nach einem der Ansprüche 27 bis 35, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Stromquelle und den Heiz
schlaufen ein Parallel-Schwingkreis vorgesehen ist, dessen Reso
nanzfrequenz bei der empfindlichsten für die NMR-Messung rele
vanten HF-Frequenz liegt.
37. NMR-Probenkopf nach einem der Ansprüche 27 bis 36, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stromquelle die Heizschlaufen mit Wech
selstrom beschicken kann.
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