DE10005540A1 - Verfahren zur Ortung von Teilentladungen an Transformatoren und ähnlichen Hochspannungsgeräten - Google Patents
Verfahren zur Ortung von Teilentladungen an Transformatoren und ähnlichen HochspannungsgerätenInfo
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Abstract
Durch das neue Verfahren zur Evaluierung von gemessenen Teilentladungssignalen ist eine Bestimmung des Entstehungsortes der Teilentladung durch Einbeziehen der für das Gerät charakteristischen Übertragungsfunktionen möglich. Daraus kann eine Trennung der TE- und Störsignale erfolgen. Weiterhin können die gemessenen TE-Signale evaluiert und eine TE-Überwachung des Gerätes vorgenommen werden.
Description
Die TE-Auskopplung erfolgt in der Regel kapazitiv oder induktiv an den
Klemmen des Transformators. Die an verschiedenen Klemmen einer Wicklung
gemessenen TE-Signale haben bei gleicher TE-Quelle unterschiedliche zeitliche
Verläufe, da sie vom Entstehungsort zum Meßort verschiedene
Wicklungsabschnitte durchlaufen, wobei das Signal unterschiedliche
Verformungen erfährt. Unter der Annahme, dass die Wicklung eines
Transformators nahezu gleichmässig aufgebaut ist und dass keine
Sättigungserscheinung auftreten, ist die Verformung des Impulses linear von der
Länge des durchlaufenen Wicklungsabschnitts abhängig. Wenn nun die
Ubertragungsfunktion der Wicklung bekannt ist, kann durch Faltung des
gemessenen Signals mit der Übertragungsfunktion einer bestimmten
Teilwicklung das Signal am Entstehungsort ermittelt werden. Durch die
gleichzeitige Messung der TE-Signale an verschiedenen Klemmen und durch
jeweilige Faltung der Übertragungsfunktionen der Teilwicklungen mit den
gemessenen TE-Signalen kann die Originalfünktion der TE am Entstehungsort
ermittelt werden. Die Übereinstimmung der aus den gemessenen TE-Signalen
berechneten Originalfunktionen ist am größten für den wahren Entstehungsort
der TE.
Teilentladungsaktivitäten können durch unterschiedliche Methoden (chemisch,
akustisch, elektrisch) nachgewiesen werden. Bei räumlich ausgedehnten
Anordnungen wie Transformatoren und ähnlichen Hochspannungsgeräten
werden die TE-Impulse auf ihrem Weg vom Entstehungsort zum Messpunkt
stark verformt, gedämpft und mit den reflektierten TE-Signalen sowie äußeren
Störsignalen überlagert, so dass nur in seltenen Fällen und unter großem mess-
und rechentechnischem Aufwand eine Ortung der Teilentladungsquelle oder die
Trennung von Teilentladungen und Störsignalen möglich ist.
Die Erfassung und Bewertung von Teilentladungen an räumlich ausgedehnten
Anordnungen wie Transformatoren oder ähnlichen Hochspannungsgeräten ist
aufgrund der Verformungen der TE-Signale durch die charakteristischen
Dämpfungseigenschaften des Prüflings sowie durch die Überlagerung mit
äußeren Störsignalen häufig mit großen Schwierigkeiten verbunden. Eine
Ortung der TE-Quelle ist nur in seltenen Fällen möglich, aber in jedem Fall sehr
aufwendig.
Dem in Anspruch 1 angegebenen Verfahren liegt das Problem zugrunde, die an
den Klemmen von Transformatoren oder ähnlichen Hochspannungsgeräten
gemessenen Teilentladungssignale auf einen Entstehungsort zurückzuführen und
die TE-Signale von den äußeren Störsignalen zu trennen.
Die mit dem Verfahren erzielte Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik
besteht insbesondere darin, dass durch die Einbeziehung von den für das Gerät
charakteristischen Übertragungsfunktionen eine Ermittlung der TE-Quelle
ermöglicht wird. Dadurch kann eine Trennung der TE- und Störsignale erreicht
werden. Weiterhin können die Einflüsse der Dämpfung und Verzerrung der TE-
Signale infolge von Wicklungsparametern korrigiert bzw. eliminiert werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Ortung von Teilentladungen (TE) an Transformatoren und
ähnlichen Hochspannungsgeräten dadurch gekennzeichnet, dass gemäß der
Systemtheorie durch eine Faltung der Übertragungsfunktion des
Transformators bzw. der Teilübertragungsfunktionen von Transformator
wicklungsabschnitten und den an den äußeren Klemmen gemessenen
Teilentladungssignalen eine Ortung der Teilentladungsquellen dadurch
ermöglicht wird, dass mit an mindestens zwei unterschiedlichen äußeren
Klemmen gemessenen Teilentladungssignalen mit Hilfe der Übertragungs
funktionen mögliche Entstehungsorte innerhalb des Transformators
bestimmt werden, indem die Übereinstimmung der zurückgerechneten
Eingangssignale mit den am wahren Entstehungsort erzeugten
Teilentladungssignalen am größten ist, und dass mit der Ortung der
Teilentladungen auch eine Trennung der äußeren Störsignale von den TE-
Signalen innerhalb des Transformators möglich wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Teil
entladungen an beliebig vielen, aber mindestens zwei verschiedenen, von
außen zugänglichen Klemmen gleichzeitig gemessen werden können.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung
von Teilentladungen an einer Klemme ausreichend ist, sofern die Impuls
form der Teilentladungen am Entstehungsort bekannt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zurück
rechnung der gemessenen Teilentladungssignale sowohl durch Faltung mit
den Übertragungsfunktionen im Zeitbereich als auch durch Division der
gemessenen Teilentladungssignale durch die Übertragungsfunktionen im
Frequenzbereich erfolgen kann.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmung
der notwendigen Übertragungsfunktionen messtechnisch erfolgt oder mit
Hilfe von Modellen berechnet werden kann.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung der
Teilentladung bzw. die Zurückrechnung der Signale mit unterschiedlichen
Frequenzbandbreiten erfolgen kann.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Äuswirkungen der Dämpfung und Verzerrung der, TE-Signale beim
Durchlaufen der Wicklung eliminiert werden können.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ortung der
Teilentladungen zum Zwecke der TE-Uberwachung und TE-Evaluierung
ausgenutzt werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000105540 DE10005540A1 (de) | 2000-02-08 | 2000-02-08 | Verfahren zur Ortung von Teilentladungen an Transformatoren und ähnlichen Hochspannungsgeräten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000105540 DE10005540A1 (de) | 2000-02-08 | 2000-02-08 | Verfahren zur Ortung von Teilentladungen an Transformatoren und ähnlichen Hochspannungsgeräten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10005540A1 true DE10005540A1 (de) | 2001-08-09 |
Family
ID=7630225
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000105540 Withdrawn DE10005540A1 (de) | 2000-02-08 | 2000-02-08 | Verfahren zur Ortung von Teilentladungen an Transformatoren und ähnlichen Hochspannungsgeräten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10005540A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7285960B2 (en) | 2003-05-09 | 2007-10-23 | Siemens Aktiengesellschaft | Measuring device, and method for locating a partial discharge |
DE102007015490B3 (de) * | 2007-03-30 | 2008-09-11 | Hochschule Bremen | Verfahren und Vorrichtung zur Messung von Teilentladungen an einem Hochspannungsbauteil |
WO2020084058A1 (de) * | 2018-10-26 | 2020-04-30 | Maschinenfabrik Reinhausen Gmbh | Zustandsanalyse eines elektrischen betriebsmittels |
-
2000
- 2000-02-08 DE DE2000105540 patent/DE10005540A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
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CN112912741A (zh) * | 2018-10-26 | 2021-06-04 | 赖茵豪森机械制造公司 | 电气的运行器件的状态分析 |
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