DE10004971A1 - Brennstoffeinspritzventil - Google Patents
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Abstract
Ein Brennstoffeinspritzventil (1), insbesondere für Brennstoffeinspritzanlagen von Brennkraftmaschinen, umfaßt eine Magnetspule (8), einen in einer Schließrichtung von einer Rückstellfeder (10) beaufschlagten Anker (12) und eine mit dem Anker (12) kraftschlüssig in Verbindung stehende Ventilnadel (3) zur Betätigung eines Ventilschließkörpers (4), der zusammen mit einer Ventilsitzfläche (6) einen Dichtsitz bildet. In dem Anker (12) und/oder in der Ventilnadel (3) ist zumindest ein Brennstoffkanal (16) vorgesehen, der von Brennstoff durchströmt wird. An der Ventilnadel (3) ist in Abspritzrichtung des Brennstoffkanals (16) ein Prallkörper (17) angeordnet.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Brennstoffeinspritzventil
nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Aus der DE 196 26 576 A1 ist bereits ein elektromagnetisch
betätigbares Brennstoffeinspritzventil bekannt, bei welchem
zur elektromagnetischen Betätigung ein Anker mit einer
elektrisch erregbaren Magnetspule zusammenwirkt und der Hub
des Ankers über eine Ventilnadel auf einen
Ventilschließkörper übertragen wird. Der Ventilschließkörper
wirkt mit einer Ventilsitzfläche zu einem Dichtsitz
zusammen. Im Anker sind mehrere Brennstoffkanäle vorgesehen.
Die Rückstellung des Ankers erfolgt mit einer
Rückstellfeder.
Nachteilig an dem aus der DE 196 26 576 A1 bekannten
Brennstoffeinspritzventil sind insbesondere die relativ
langen Schließzeiten. Verzögerungen beim Schließen des
Brennstoff einspritzventils werden durch die zwischen Anker
und Innenpol wirkenden Adhäsionskräfte und den nicht
instantan erfolgenden Abbau des Magnetfeldes bei Ausschalten
des Erregerstroms hervorgerufen. Dies führt zu
verbesserungswürdigen Zumeßzeiten und Zumeßmengen für den
Brennstoff. Die Erzeugung hoher Schließkräfte durch eine
hohe Federkraft der Rückstellfeder hat den Nachteil eines
hohen Leistungsbedarfs für die Erregung der Magnetspule. Die
Endstufe eines elektrischen Steuergeräts muß dann
entsprechend aufwendig ausgelegt werden.
Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil mit den
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil,
daß der mit der Ventilnadel verbundene Prallkörper den
hydraulischen Impuls des in Abspritzrichtung durch zumindest
einen Brennstoffkanal im Anker oder in der Ventilnadel
strömenden Brennstoffs in eine schnellere Schließbewegung
umsetzt.
Die Öffnungszeit bleibt durch die erfindungsgemäße Maßnahme
weitgehend unbeeinträchtigt, da beim Öffnen des Brennstoff
einspritzventils noch keine hydraulische Strömung vorhanden
ist. Die schnellere Lösung des Ankers vom Innenpol durch
einen Impulsübertrag des Brennstoffes auf den Prallkörper
führt zu kürzeren Schließzeiten des
Brennstoffeinspritzventils und damit zu kürzeren
Brennstoffzumeßzeiten und präziseren Brennstoffzumeßmengen.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im
Hauptanspruch angegebenen Brennstoffeinspritzventils
möglich.
Von Vorteil ist die Ausbildung des Prallkörpers als
Prallplatte, da sich diese Form durch eine geringe träge
Masse auszeichnet.
Vorteilhaft ist auch die problemlose und kostengünstige
Herstellung eines einstückig ausgebildeten Bauteils aus
Ventilnadel und Prallkörper, welches beispielsweise als
Drehteil hergestellt werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
vereinfacht dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen axialen Teilschnitt durch ein
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Brennstoffeinspritzventils und
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt im Bereich II in
Fig. 1.
Ein in Fig. 1 dargestelltes Brennstoffeinspritzventil 1
dient insbesondere zum direkten Einspritzen von Brennstoff
in den Brennraum einer fremdgezündeten, gemischverdichtenden
Brennkraftmaschine. Das Brennstoffeinspritzventil 1 umfaßt
eine Magnetspule 8, die von einem magnetischen
Rückflußkörper 9 umgeben ist, einen Kern 11 und einen
Gehäusekörper 15, welcher mit einem Düsenkörper 2
verschweißt ist. Ein Anker 12, der durch eine Rückstellfeder
10 beaufschlagt ist, weist mindestens einen Brennstoffkanal
16 auf, im Ausführungsbeispiel in Form einer Bohrung, durch
welchen der zentral zugeführte Brennstoff über eine
Aussparung 13 zwischen einer Ventilnadel 3 und dem
Düsenkörper 2 zum Dichtsitz geführt wird.
Der Anker 12 steht in Wirkverbindung mit der Ventilnadel 3,
an welcher stromabwärts des Brennstoffkanals 16 ein
Prallkörper 17 angeordnet ist. Der Prallkörper 17 ist im
Ausführungsbeispiel scheibenförmig ausgeführt, mit der
Ventilnadel 3 einstückig, z. B. als Drehteil, ausgebildet
und besitzt eine solche Größe, daß wenigstens eine teilweise
Überdeckung des Querschnitts des Brennstoffkanals 16 mit dem
Prallkörper 17 bei einer Projektion in eine Ebene vorliegt.
Durch die scheibenförmige Ausbildung weist der Prallkörper
17 im Verhältnis zu seiner Auftrefffläche 20 nur eine
geringe träge Masse auf. Die Ventilnadel 3 ist am
abspritzseitigen Ende zu einem Ventilschließkörper 4
ausgebildet. Der Ventilschließkörper 4 bildet mit einer
Ventilsitzfläche 6, welche an einem Ventilsitzkörper 5
ausgebildet ist, einen Dichtsitz. Im Ausführungsbeispiel
handelt es sich um ein nach innen öffnendes
Brennstoffeinspritzventil 1. Im Ventilsitzkörper 5 ist eine
Abspritzöffnung 7 ausgebildet.
Im geschlossenen Ruhezustand des Brennstoffeinspritzventils
1 wird der Anker 12 von der Rückstellfeder 10 entgegen
seiner Hubrichtung so beaufschlagt, daß der
Ventilschließkörper 4 an der Ventilsitzfläche 6 in
dichtender Anlage gehalten wird. Bei Erregung der
Magnetspule 8 baut diese ein Magnetfeld auf, welches den
Anker 12 entgegen der Federkraft der Rückstellfeder 10 in
Hubrichtung bewegt. Der Anker 12 nimmt die Ventilnadel 3 mit
dem formschlüssig daran angebrachten Prallkörper 17
ebenfalls in Hubrichtung mit. Der mit der Ventilnadel 3 im
Ausführungsbeispiel einstückig ausgebildete
Ventilschließkörper 4 hebt von der Ventilsitzfläche 6 ab und
der über den Brennstoffkanal 16 und die Aussparung 13 zum
Dichtsitz geleitete Brennstoff kann in die Abspritzöffnung 7
eintreten.
Wird der Spulenstrom abgeschaltet, fällt der Anker 12 nach
genügendem Abbau des Magnetfeldes durch die Kraft der
Rückstellfeder 10 vom Kern 11 ab, wodurch sich die mit dem
Anker 12 in Wirkverbindung stehende Ventilnadel 3 entgegen
der Hubrichtung bewegt, der Ventilschließkörper 4 auf der
Ventilsitzfläche 6 aufsetzt und das
Brennstoffeinspritzventil 1 geschlossen wird.
Fig. 2 zeigt in einer auszugsweisen, schematischen axialen
Schnittdarstellung das erfindungsgemäße
Brennstoffeinspritzventil 1 im Bereich II in Fig. 1. Es
werden in der vergrößerten Darstellung nur diejenigen
Komponenten gezeigt, die in Bezug auf die Erfindung von
wesentlicher Bedeutung sind. Bereits beschriebene Elemente
sind mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen, so daß
sich eine wiederholende Beschreibung erübrigt.
Der Öffnungsvorgang des Brennstoffeinspritzventils 1 bleibt
durch das Vorhandensein des Prallkörpers 17 weitgehend
unbeeinflußt. Die Strömung, welche während des Öffnens
aufgebaut wird, wird erst im oberen Hubbereich wirksam, was
jedoch durch die bereits vollständig aufgebaute Magnetkraft
kompensiert wird.
Wenn der die Magnetspule 8 erregende Strom abgeschaltet
wird, wird der Anker 12 durch das Zusammenwirken
verschiedener Kräfte in Abspritzrichtung beschleunigt. Die
Federkraft der Rückstellfeder 10, welche schwach
dimensioniert, ist, trägt bei der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung des Brennstoffeinspritzventils 1 dabei ebenso
zur Gesamtkraft bei wie der Impuls des den Anker 12
durchströmenden Brennstoffs, welcher auf die Auftrefffläche
20 des Prallkörpers 17 und damit auf die Ventilnadel 3
übertragen wird. Auch ein geringfügiger Staudruck, welcher
sich auf der zulaufseitigen Seite des Ankers 12 ausbildet,
trägt zum schnellen Schließen des Brennstoffeinspritzventils
1 bei.
Der Weg des Brennstoffs durch den Brennstoffkanal 16 im
Anker 12 ist in Fig. 2 schematisch durch die Pfeile 18
gekennzeichnet. Wenn der Brennstoff durch eine innere
Ausnehmung 14 des Kerns 11 strömt, besitzt er einen Impuls
p1 = m . v1, wobei m die Masse und v1 die
Strömungsgeschwindigkeit des Brennstoffs in der zentralen
Ausnehmung 14 des Brennstoffeinspritzventils 1 bezeichnen.
Der Querschnitt A2 der Bohrung 16 im Anker 12 ist sehr viel
kleiner als der Querschnitt A1 der zentralen Ausnehmung 14,
wodurch eine erhebliche Steigerung der Geschwindigkeit des
Brennstoffs bzw. eine Erhöhung des Impulses aufgrund der
Kontinuitätsgleichung A1 . v1 = A2 . v2 bzw. A1 . p1 = A2 . p2 zu
verzeichnen ist. Der Impuls p2 des Brennstoffs beim Austritt
aus dem Brennstoffkanal 16 im Anker 12 ist somit erheblich
größer als der Impuls p1 des Brennstoffs in der Ausnehmung
14.
Wird der Prallkörper 17 in einem genügend kleinen Abstand d
von einer abspritzseitigen Ankerstirnseite 19 an der
Ventilnadel 3 angeordnet, kann der Impuls p2 des Brennstoffs
zur Beschleunigung des aus Anker 12, Ventilnadel 3 und
Prallkörper 17 bestehenden Bauteils in Schließrichtung
genutzt werden. Der übertragene Gesamtimpuls beträgt im
Idealfall 2 . p2, da beim Auftreffen des Brennstoffstrahls auf
der Auftrefffläche 20 des Prallkörpers 17 und bei der
Reflexion des Brennstoffstrahls jeweils der Impuls p2
übertragen wird. Daher muß der Abstand d zwischen der
Ankerstirnseite 19 und dem Prallkörper 17 so gewählt werden,
daß einerseits die durch Verwirbelungen und Strahlaufweitung
eintretenden Verluste des Impulses des Brennstoffs möglichst
gering gehalten werden, andererseits aber der
Brennstoffstrahl nach dem Aufprall auf dem Prallkörper 17
nicht so reflektiert wird, daß er an der Ankerstirnseite 19
nochmals aufprallt, weil sich dadurch der Impulsübertrag in
Schließrichtung mit einem zweiten Impulsübertrag in
Öffnungsrichtung überlagern würde. Dadurch wäre die
beabsichtigte Wirkung des Impulsübertrags erheblich
abgeschwächt.
Der Strömungsverlauf des Brennstoffs ist in Fig. 2 durch die
Richtungspfeile 18 schematisch dargestellt. Durch eine
leichte konische Abschrägung der Auftrefffläche 20 des
Prallkörpers 17 in radialer Richtung kann der
Brennstoffstrahl weiter in die gewünschte Richtung gelenkt
werden.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte
Ausführungsbeispiel beschränkt und auch bei einer Vielzahl
anderer Bauweisen von Brennstoffeinspritzventilen 1
realisierbar. Der Brennstoffkanal 16 kann auch zumindest
teilweise durch die Ventilnadel 3 verlaufen. Bei einem nach
außen öffnenden Brennstoffeinspritzventil 1 ist eine
Strömungsrichtungsumkehr des Brennstoffkanals 16
erforderlich.
Claims (7)
1. Brennstoffeinspritzventil (1), insbesondere
Brennstoffeinspritzventil (1) für Brennstoffeinspritzanlagen
von Brennkraftmaschinen, mit einer Magnetspule (8), einem in
einer Schließrichtung von einer Rückstellfeder (10)
beaufschlagten Anker (12) und einer mit dem Anker (12)
kraftschlüssig in Verbindung stehenden Ventilnadel (3) zur
Betätigung eines Ventilschließkörpers (4), der zusammen mit
einer Ventilsitzfläche (6) einen Dichtsitz bildet, wobei in
dem Anker (12) und/oder in der Ventilnadel (3) zumindest ein
Brennstoffkanal (16) vorgesehen ist, der von Brennstoff
durchströmt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Ventilnadel (3) stromabwärts des Brennstoffkanals
(16) ein Prallkörper (17) angeordnet ist, auf welchen der
den Brennstoffkanal (16) durchströmende Brennstoff
auftrifft.
2. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Prallkörper (17) stromabwärts des abspritzseitigen
Endes des Ankers (12) angeordnet ist.
3. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brennstoffkanal (16) so dimensioniert ist, daß der
den Brennstoffkanal (16) durchströmende Brennstoff
beschleunigt wird.
4. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis
3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Prallkörper (17) so mit der Ventilnadel (3)
verbunden ist, daß der aus dem Brennstoffkanal (16)
austretende Brennstoff senkrecht auf den Prallkörper (17)
auftrifft.
5. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis
4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der durch den Brennstoff auf den Prallkörper (17)
übertragene Impuls den Prallkörper (17) mit der mit ihm
verbundenen Ventilnadel (3) in Schließrichtung beschleunigt.
6. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis
5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Prallkörper (17) plattenförmig ausgebildet ist.
7. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis
6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Prallkörper (17) mit der Ventilnadel (3) einstückig
ausgebildet ist.
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