DE10004810A1 - Hydraulisches Hub-Übersetzungssystem - Google Patents
Hydraulisches Hub-ÜbersetzungssystemInfo
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Abstract
Bei einem hydraulischen Hub-Übersetzungssystem, insbesondere für eine Einspritzdüse eines Kraftstoff-Einspritzsystems, mit einem Grundkörper (10), einem Eingangskolben (24), einem Koppelraum (38), der mit einem Hydraulikfluid gefüllt ist, und einem Ausgangskolben (14), soll zum einen ein zuverlässiges Belüften des Koppelraumes und zum anderen ein verlustfreies Umsetzen einer Bewegung des Eingangskolbens in eine Bewegung des Ausgangskolbens gewährleistet sein. Zu diesem Zweck ist ein Zwischenkolben (20) vorgesehen, der zwischen einer Ruhestellung, in der der Koppelraum durch eine Belüftungsöffnung (40) nach außen geöffnet ist, und einer Arbeitsstellung verschiebbar ist, in der die Belüftungsöffnung und somit der Koppelraum verschlossen sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein hydraulisches Hub-Übersetzungssystem, insbeson
dere für eine Einspritzdüse eines Kraftstoff-Einspritzsystems, mit einem Grund
körper, einem Eingangskolben, einem Koppelraum, der mit einem
Hydraulikfluid gefüllt ist, und einem Ausgangskolben.
Das Hub-Übersetzungssystem dient dazu, einen kleinen Hub des Eingangs
kolbens in einen größeren Hub des Ausgangskolbens zu übersetzen. Die Not
wendigkeit einer solchen Übersetzung ergibt sich insbesondere dann, wenn
der Eingangskolben von einem Piezo-Aktor betätigt wird. Ein Piezo-Aktor
erzeugt, wenn an ihm eine Steuerspannung angelegt wird, nur einen sehr
kleinen Hub in der Größenordnung von etwa 1,2 Promille seiner Gesamtlänge.
Wenn dieser kleine Hub dazu verwendet werden soll, beispielsweise das
Öffnen und Schließen einer Düsennadel eines Kraftstoff-Einspritzventils zu
steuern, wird der Hub des Eingangskolbens in einen größeren Hub des
Ausgangskolbens übersetzt. Durch die Wahl des Verhältnisses des
Querschnitts des Ausgangskolbens zum Querschnitt des Eingangskolbens
kann dabei der Übersetzungsfaktor geeignet eingestellt werden.
Zusätzlich zu der Übersetzungsfunktion hat das hydraulische Hub-Über
setzungssystem die Funktion eines Längenausgleichs. Die im Piezo-Aktor ver
wendeten einzelnen Piezo-Elemente weisen nämlich eine vergleichsweise
große Längenänderung bei einer Temperaturänderung auf. Damit diese
Längenänderung nicht zu einer Änderung der Schaltcharakteristik des Ein
spritzventils führt, muß eine Kompensation der Längenänderung möglich sein.
Bei den bisher bekannten hydraulischen Hub-Übersetzungssystemen wurde
zur Kompensation der Längenänderung des Piezo-Aktors ein vergleichsweise
großes Führungsspiel um den Eingangskolben und/oder den Ausgangskolben
herum verwendet. Der auf diese Weise gebildete Ringspalt dient sowohl zur
Befüllung des zwischen dem Eingangs- und dem Ausgangskolben
vorhandenen Koppelraumes als auch zur Abdichtung. Das Führungsspiel muß
dabei so abgestimmt werden, daß zum einen eine vergleichsweise langsame
Volumenverschiebung aus dem Koppelraum heraus oder in diesen hinein
möglich ist, während zum anderen bei einer schnelleren Volumenverschiebung
ein ausreichender Strömungswiderstand entgegenwirkt. Die langsame
Volumenverschiebung ist erforderlich, um den Koppelraum mit dem
Hydraulikfluid zu befüllen. Auch muß bei einer Längenänderung des Piezo-
Aktors und der sich daraus ergebenden Verschiebung des Eingangskolbens
das im Koppelraum vorhandene Hydraulikfluid in der Lage sein, aus dem
Koppelraum zu entweichen oder in diesen nachzuströmen. Der hohe
Strömungswiderstand, der bei einer schnellen Druckbeaufschlagung des
Koppelraums wirken soll, ist erforderlich, um bei einer Betätigung des
Eingangskolbens durch den Piezo-Aktor die gewünschte Verstellung des
Ausgangskolbens zu erzielen. Anders ausgedrückt sollte das von den beiden
Kolben und dem Koppelraum gebildete hydraulische System bei einer
schnellen Betätigung des Eingangskolbens keinerlei Strömungsverluste durch
das Führungsspiel hindurch aufweisen. Es ist in der Praxis aber mit einem sehr
hohen Aufwand verbunden, das Führungsspiel so einzustellen, daß der
Koppelraum in der gewünschten Weise arbeitet. Insbesondere für den Fall,
daß sich Luft im Koppelraum befindet, kann eine sichere Funktion nicht
gewährleistet werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein hydraulisches Hub-Übersetzungs
system der eingangs genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, daß mit
hoher Funktionssicherheit sowohl ein Befüllen des Koppelraumes im Ruhe
zustand des hydraulischen Hub-Übersetzungssystems als auch ein
verlustfreies Umsetzen einer Bewegung des Eingangskolbens in eine
Bewegung des Ausgangskolbens bei einer Aktivierung des Hub-
Übersetzungssystems möglich ist.
Ein hydraulisches Hub-Übersetzungssystem mit den Merkmalen des Patent
anspruchs 1 weist zwei verschiedene Zustände auf, die jeweils einer anderen
Funktion dienen. In einem ersten Zustand, in welchem sich der
Zwischenkolben in der Ruhestellung befindet, kann der Koppelraum durch die
dann vorhandene Belüftungsöffnung gut befüllt werden. Auch ist dann eine
gute Entlüftung des Koppelraums möglich, so daß sich eine hohe Steifigkeit
des Systems ergibt. Die zuverlässige Belüftung gewährleistet auch, daß der
Eingangskolben jederzeit am Piezo-Aktor anliegt, da starke Unterdrücke im
Koppelraum verhindert sind. Auch ist der Ausgleich von Längenänderung bei
Temperatureinflüssen gut möglich, da die erforderliche Volumenverschiebung
durch die Belüftungsöffnung hindurch problemlos erfolgen kann. In einem
zweiten Zustand, in welchem sich der Zwischenkolben in der Arbeitsstellung
befindet, ist die Belüftungsöffnung geschlossen, so daß der Koppelraum keine
Leckage beim Übersetzen der Bewegung des Eingangskolbens in eine
Bewegung des Ausgangskolbens aufweist. Insgesamt ergibt sich eine
verbesserte Leistung des Hub-Übersetzungssystems, da nicht mehr durch die
geeignete Bemessung der verschiedenen Bauteile ein Kompromiß zwischen
den beiden sich widersprechenden Funktionen des Belüftens des Koppelraums
und des fluiddichten Abschließens des Koppelraumes angestrebt werden muß.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprü
chen.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf eine bevorzugte
Ausführungsform beschrieben, die in der beigefügten einzigen Zeichnung
dargestellt ist. In dieser ist in einem Querschnitt ein erfindungsgemäßes
hydraulisches Hub-Übersetzungssystem gezeigt.
Das erfindungsgemäße hydraulische Hub-Übersetzungssystem weist einen
Grundkörper 10 auf, der mit einer Führung 12 für einen Ausgangskolben 14
versehen ist. Der Ausgangskolben 14 ist mit dem Grundkörper 10 durch eine
Gummiringfeder 16 verbunden.
Der Grundkörper 10 weist eine Aufnahme 18 auf, in der ein Zwischenkolben 20
angeordnet ist. Der Zwischenkolben 20 ist mit einer Führung 22 versehen, in
der ein Eingangskolben 24 verschiebbar gelagert ist.
Der Spalt zwischen der Führung 22 im Zwischenkolben 20 und dem Eingangs
kolben 24 sowie zwischen der Führung 12 im Grundkörper 10 und dem Aus
gangskolben 14 beträgt jeweils in der Größenordnung von 2 Mikrometern.
Der Zwischenkolben 20 ist mit einem ringförmigen Bund 26 versehen, in
dessen Innenraum eine Gummiringfeder 28 angeordnet ist. Mit ihrem radial
innenliegenden Rand greift die Gummiringfeder 28 am Eingangskolben 24 an.
Zwischen dem Grundkörper 10 und dem Zwischenkolben 20 ist eine dritte
Gummiringfeder 30 angeordnet, die mit ihrem radial innenliegenden Rand am
Bund 26 des Zwischenkolbens 20 und mit ihrem radial außenliegenden Rand
im Inneren der Aufnahme 18 anliegt. Die Steifigkeit der Gummiringfeder 28 ist
dabei größer als die Steifigkeit der Gummiringfeder 30.
Der Zwischenkolben 20 ist auf seiner dem Ausgangskolben 14 zugewandten
Seite mit einer kegelstumpfförmigen Dichtfläche 32 versehen, die konzentrisch
zur Längsachse des Eingangskolbens 24 ist. Der Dichtfläche 32 ist ein
Dichtsitz 34 zugeordnet, der als umlaufende Kante an einem zylindrischen
Vorsprung 36 des Grundkörpers 10 gebildet ist. Der bis hier beschriebene
Aufbau ist insgesamt rotationssymmetrisch.
Zwischen dem Eingangskolben 24 und dem Ausgangskolben 14 ist innerhalb
des Zwischenkolbens 20 ein Koppelraum 38 gebildet, der in der in der Figur
gezeigten Ruhestellung des Hub-Übersetzungssystems durch eine Be
lüftungsöffnung 40, die als Ringspalt zwischen der Dichtfläche 32 und dem
Dichtsitz 34 gebildet ist, mit der Aufnahme 18 im Grundkörper 10 in Verbindung
steht. Zu der Aufnahme 18 führt eine Steigbohrung 42, welche die Aufnahme
18 und damit auch den Koppelraum 38 mit einem Hydraulikfluid versorgt. Da in
der in der Figur gezeigten Ruhestellung des Systems die Belüftungsöffnung 40
einen vergleichsweise großen Querschnitt hat, ist gewährleistet, daß der
Koppelraum 38 immer korrekt mit dem Hydraulikfluid gefüllt ist.
Wenn der Eingangskolben 24 bezüglich der Figur nach unten betätigt wird,
wird gleichzeitig der Zwischenkolben 20 mitgenommen, da die Steifigkeit der
Gummiringfeder 28, die zwischen dem Eingangskolben 24 und dem Zwischen
kolben 20 wirkt, größer ist als die Steifigkeit der Gummiringfeder 30, die
zwischen dem Zwischenkolben 20 und dem Grundkörper 10 wirkt. Durch die
Verstellung gelangt der Zwischenkolben 20 mit seiner Dichtfläche 32 in Anlage
am Dichtsitz 34, so daß der Ringspalt zwischen der Dichtfläche und dem Dichtsitz
geschlossen wird und der Koppelraum 38 mit dem darin eingeschlossenen
Hydraulikfluid dicht abgeschlossen ist. Wenn nun der Eingangskolben 24
weiter in Richtung zum Ausgangskolben 14 hin verstellt wird, wird dieser Hub
mittels des im Koppelraum 38 eingeschlossenen Hydraulikfluids in einen Hub
des Ausgangskolbens 14 übersetzt. Da der Eingangskolben 24 einen größeren
Querschnitt hat als der Ausgangskolben 14, ergibt sich eine Vergrößerung des
Hubes des Ausgangskolbens gegenüber dem Hub des Eingangskolbens.
Wenn der Eingangskolben 24 wieder zurückgezogen wird, öffnet sich wieder
der Ringspalt zwischen der Dichtfläche 32 und dem Dichtsitz 34, so daß der
Koppelraum 38 wieder durch die Belüftungsöffnung mit Hydraulikfluid befüllt
werden kann.
10
Grundkörper
12
Führung
14
Ausgangskolben
16
Gummiringfeder Ausgangskolben
18
Aufnahme
20
Zwischenkolben
22
Führung
24
Eingangskolben
26
Bund
28
Gummiringfeder Eingangskolben
30
Gummiringfeder Zwischenkolben
32
Dichtfläche
34
Dichtsitz
36
Vorsprung
38
Koppelraum
40
Belüftungsöffnung
42
Steigbohrung
Claims (10)
1. Hydraulisches Hub-Übersetzungssystem, insbesondere für eine Einspritz
düse eines Kraftstoff-Einspritzsystems, mit einem Grundkörper (10), einem
Eingangskolben (24), einem Koppelraum (38), der mit einem Hydraulikfluid
gefüllt ist, und einem Ausgangskolben (14),
dadurch gekennzeichnet, daß ein Zwischenkolben (20) vorgesehen ist, der
zwischen einer Ruhestellung, in der der Koppelraum durch eine
Belüftungsöffnung (40) nach außen geöffnet ist, und einer Arbeitsstellung
verschiebbar ist, in der die Belüftungsöffnung und somit der Koppelraum
verschlossen sind.
2. Hydraulisches Hub-Übersetzungssystem nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Zwischenkolben (20) mit einer Führung (22) für den
Eingangskolben (24) und der Grundkörper (10) mit einer Führung (12) für
den Ausgangskolben (14) versehen ist.
3. Hydraulisches Hub-Übersetzungssystem nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen der Führung (22) für den Eingangskolben und
dem Eingangskolben (24) ein Spiel in der Größenordnung von 2 Mikro
metern vorliegt.
4. Hydraulisches Hub-Übersetzungssystem nach einem der Ansprüche 2 und
3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Führung (12) für den Aus
gangskolben und dem Ausgangskolben (14) ein Spiel in der Größen
ordnung von zwei Mikrometern vorliegt.
5. Hydraulisches Hub-Übersetzungssystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenkolben (20) mit
einer Dichtfläche (32) und der Grundkörper (10) mit einem Dichtsitz (34) für
die Dichtfläche versehen ist und daß die Belüftungsöffnung (40) durch
einen Ringspalt gebildet ist, der in der Ausgangsstellung des Zwischen
kolbens (20) zwischen der Dichtfläche und dem Dichtsitz gebildet ist.
6. Hydraulisches Hub-Übersetzungssystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenkolben (20) mit
dem Eingangskolben (24) durch eine Feder (28) verbunden ist.
7. Hydraulisches Hub-Übersetzungssystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenkolben (20) mit
dem Grundkörper (10) durch eine Feder (30) verbunden ist.
8. Hydraulisches Hub-Übersetzungssystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgangskolben (14) mit
dem Grundkörper (10) durch eine Feder (16) verbunden ist.
9. Hydraulisches Hub-Übersetzungssystem nach einem der Ansprüche 6 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (16; 28; 30) durch eine Gummi
ringfeder gebildet ist.
10. Hydraulisches Hub-Übersetzungssystem nach den Ansprüchen 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steifigkeit der Feder (28), die zwischen
dem Eingangskolben und dem Zwischenkolben angeordnet ist, größer ist
als die Steifigkeit der Feder (30), die zwischen dem Zwischenkolben und
dem Grundkörper angeordnet ist.
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