DE10004456A1 - Synthetische Peptide als Strukturelemente einer sich durch Anlagerung (Selbst-Anordnung) der Peptide aneinander aufbauenden geordneten Struktur - Google Patents
Synthetische Peptide als Strukturelemente einer sich durch Anlagerung (Selbst-Anordnung) der Peptide aneinander aufbauenden geordneten StrukturInfo
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Abstract
Synthetische Peptide als Strukturelemente einer sich durch Selbst-Anlagerung (Selfassembly) der Peptide aneinander aufbauende geordnete Struktur, wobei die Peptide unterschiedliche erste und zweite Peptide umfassen, in denen jeweils Bindungsbereiche ausgebildet sind, die so aufeinander abgestimmt sind, daß in einem Gemisch beider Peptide eine spontane Anlagerung der unterschiedliche Peptide aneinander über ihre Bindungsbereiche erfolgt, wobei die Peptide jeweils mindestens zwei Bindungsbereiche aufweisen, wobei alle Bindungsbereiche unterschiedlich und so aufeinander abgestimmt ausgebildet sind, daß bei Anwesenheit beider Peptide unter geeigneten Bedingungen eine spontane Bildung von kettenförmigen Hetero-Oligomeren erfolgt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf synthetische Peptide nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1 sowie auf eine bevorzugte Verwendung der Peptide.
Gattungsgemäße synthetische Peptide finden insbesondere Anwendung als
Strukturelemente in Materialien, die sich durch spontane Anlagerung der Struk
turelemente aneinander aufbauen können.
Das US-Patent 5,712,366 beschreibt die Herstellung synthetischer erster und
zweiter Peptide, die jeweils aufeinander abgestimmte Bindungsbereiche aufwei
sen, mit denen sich die Peptide spontan aneinanderlagern. Die Aneinanderlage
rung (Selbst-Anordnung) führt zu einer dauerhaften Heterodimerisierung, d. h.
einer Verknüpfung jeweils eines ersten Peptids mit einem zweiten Peptid.
Bei den vorbekannten Peptiden sind die Bindungsbereiche als Zipperdomänen
ausgebildet, die einem Abschnitt des entsprechenden Peptides mit spezieller α-
helikaler Sekundärstruktur (Coiled-Coil-Struktur) entsprechen. Die spezielle Se
kundärstruktur weist mehrere in Form einer "Wendeltreppe" angeordnete Hepta
mere mit sich wiederholenden Positionen auf. Üblicherweise sind zwei räumlich
benachbarte Positionen mit hydrophoben Aminosäuren (z. B. Valin oder Leucin)
belegt. Es bildet sich so eine über die Heptamere der Zipperdomäne verlaufende
hydrophobe Kontaktfläche aus, die später mit einer entsprechenden hydrophoben
Kontaktfläche einer weiteren Zipperdomäne eines anderen Peptides interagieren
kann.
Weitere Positionen der Zipperdomänen werden mit unterschiedlich geladenen
Aminosäuren besetzt. Man kann so die Zipperdomänen individuell ausgestalten
dergestalt, daß sie bevorzugt an andere Zipperdomänen mit entsprechend entge
gengesetzten Ladungen in den jeweiligen Positionen binden etc..
Das angesprochene US-Patent 5,712,366 sieht unterschiedliche Möglichkeiten
vor, mit Hilfe solcher synthetischen Peptide geordnete 2- bzw. 3-dimensionale
Strukturen zu erzeugen. Es kann hierzu z. B. vorgesehen sein, daß abhängig von
der gewünschten Struktur zusätzliche C- bzw. N-terminale Erkennungsbereiche
an die Peptide synthetisiert werden, über die die gebildeten Heterodimere geord
net miteinander verknüpft werden können.
Durch die zusätzliche Ausbildung solcher terminalen speziellen Erkennungsbe
reiche neben den Bindungsbereichen ist das Design geeigneter Peptide relativ
aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ausgehend vom Stand der Technik, syntheti
sche Peptide zu schaffen, die sich automatisch zu geordneten heterooligomeren
Strukturen aneinander anlagern können und deren Design gegenüber dem Stand
der Technik deutlich vereinfacht ist.
Gelöst wird diese Aufgabe mit synthetischen Peptiden, die die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 aufweisen.
Danach ist vorgesehen, daß die erfindungsgemäßen synthetischen Peptide, wie
aus dem Stand der Technik bekannt, erste und zweite Peptide umfassen, die je
weils mindestens zwei von ihrem Bauprinzip her ähnliche, bezüglich ihrer spezi
fischen Bindungseigenschaften jedoch unterschiedliche Bindungsbereiche auf
weisen.
Die Bindungsbereiche der erfindungsgemäßen Peptide sind so gewählt, daß eine
spontane Hetero-Oligomerisierung zu insbesondere kettenförmigen Strukturen bei
Anwesenheit beider Peptide in einem Gemisch gegenüber Homo-
Oligomerisierung stark favorisiert wird.
Bei den erfindungsgemäßen synthetischen Peptide handelt es sich zum Beispiel
um α-helikale Peptide.
Bevorzugt werden die Bindungsbereiche der Peptide in Form der oben angespro
chenen Heptamer-Zipperdomänen ausgebildet. Durch entsprechende Verteilung
der polaren bzw. geladenen Aminosäuren in den Zipperdomänen werden den je
weiligen Bindungsbereichen spezifische Bindungseigenschaften verliehen, die
die Anlagerung der Bindungsbereiche in definierter Anordnung aneinander be
wirken.
In einem Gemisch der erfindungsgemäßen Peptide lagern sich jeweils erste und
zweite Peptide überlappend aneinander (siehe Fig. 3) an. Jeweils an beiden Enden
eines "Dimers" entsteht ein überstehender freier Bindungsbereich, an den
sich ein passender freier Bindungsbereich eines weiteren Peptides anlagern kann.
Es bildet sich ein kettenförmiges Hetero-Oligomer (siehe z. B. Fig. 3). Die Oli
gomerisierung kann gestoppt werden durch Zugabe von Peptiden, die nur einen
Bindungsbereich aufweisen.
Wie oben angesprochen werden die Bindungsbereiche in den erfindungsgemäßen
Peptiden bevorzugt als Zipperdomänen ausgebildet. Grundsätzlich ist es aber
auch möglich, sich andere Proteinwechselwirkungen zunutze zu machen, und
durch Verteilung entsprechender Bindungsdomainen in den Peptiden die ge
wünschte Oligomerisierung zu erreichen.
Werden die in den erfindungsgemäßen Peptiden vorgesehenen Bindungsbereiche
als Zipperdomänen ausgebildet, so wird diesen Zipperdomänen vorzugsweise die
aus dem Stand der Technik bekannte Heptamerstruktur mit Positionen a bis g
gegeben (siehe Fig. 1). Die Positionen a und d werden vorzugsweise mit hydro
phoben Aminosäuren und die Positionen e und g mit polaren bzw. geladenen
Aminosäuren besetzt.
Die hydrophoben Aminosäuren a und d (in aller Regel werden in diesen Positio
nen alternierend Leucin und Valin eingesetzt) bilden eine hydrophobe Kontakt
fläche der Zipperdomäne aus, die relativ unspezifisch an entsprechende hydro
phobe Kontaktflächen anderer Zipperdomänen binden kann.
Die Spezifität der Zipperdomänen wird vorwiegend über die angesprochenen
Belegungen der Positionen e und g mit polaren bzw. elektrisch geladenen Ami
nosäuren erreicht. Hier können unterschiedliche Ladungsmuster innerhalb der
Zipperdomänen erzeugt werden, die favorisiert an komplementäre Ladungsmuster
in anderen Zipperdomänen binden.
Durch entsprechende Belegung der Heptamerpositionen kann man relativ unpro
blematisch Zipperdomänen erzeugen, an die nur spezifische andere Zipperdomä
nen in definierter Ausrichtung zu einander binden können. Man kann durch ent
sprechendes Design eine gewünschte parallele Anordnung der synthetischen
Peptide (d. h. es steht jeweils an den Enden des gebildeten Dimers ein freier Bin
dungsbereich über) gegenüber einer nicht gewünschten anti-parallelen Anord
nung (es kommt zu einer Heterodimerbildung, in der alle Bindungsbereiche
"verbraucht" sind) favorisieren. Besonders bevorzugt werden die Zipperdomänen
so ausgebildet, daß ihre Bindung zu einer "treppenförmigen" Anlagerung der
Peptide aneinander wie in Fig. 3 gezeigt führt.
Die in den erfindungsgemäßen synthetischen Peptiden vorgesehenen Bindungsbe
reiche sind über Aminosäuresequenzen verknüpft, die in unterschiedlicher Weise
aufgebaut sein können.
Eine Möglichkeit ist, in den die Bindungsbereiche verbindenden Sequenzen, ein
Glycin-Gelenk vorzusehen, mit dem die Bindungsbereiche gegeneinander ver
winkelt werden können.
Eine andere Möglichkeit sieht vor, in der Verbindungssequenz Aminosäuren vor
zusehen, die die Löslichkeit des Peptides erhöhen. Es hat sich gezeigt, daß eine
Serinfolge (d. h. es werden aufeinanderfolgende Positionen der Sequenz mit je
weils der Aminosäure Serin besetzt) in diesem Bereich die Löslichkeit deutlich
verbessert.
Eine weitere Ausgestaltung betrifft die mögliche Vernetzung der aus den synthe
tischen Peptiden durch Anlagerung entstandenen kettenförmigen Oligomere. Es
ist denkbar, in den synthetischen Peptiden spezielle Kopplungsstellen vorzuse
hen, die eine seitliche Verzweigung ermöglichen.
Konkret könnte dies z. B. dadurch geschehen, daß bei rekombinanter Herstellung
anstelle eines üblicherweise vorgesehenen His-Tags ein sogenannter Avi-Tag (Fa.
Avidity) in die Peptide eingeführt wird. Avi-Tags lassen sich durch eine Biotin-
Ligase biotirtylieren. Die biotinylierten Peptide lagern sich dann in Gegenwart
von Streptavidin zu einer Matrix aneinander (siehe Fig. 4). Die Biotynilierung
kann natürlich auch auf andere Weise, z. B. chemisch bzw. biochemisch, erfol
gen.
Die erfindungsgemäßen Peptide lassen sich z. B. mittels rekombinanter Techniken
herstellen. In Abhängigkeit von der gewünschten Aminosäuresequenz wird zu
nächst die zugehörige DNA-Sequenz synthetisiert. Die DNA-Sequenz wird dann
z. B. in geeignetes Plasmid inseriert und in einem geeigneten Wirt exprimiert.
Denkbar ist natürlich auch, die Peptide direkt in geeigneten Einrichtungen zu
synthetisieren.
Wie oben angesprochen, können die sich durch spontane Anlagerung der synthe
tischen Peptide aneinander gebildeten Strukturen (wie aus dem Stand der Technik
bekannt) zu unterschiedlichen Zwecken verwendet werden.
Eine im Rahmen der Erfindung bevorzugte, bislang aus dem Stand der Technik
nicht bekannte Verwendung besteht darin, die erfindungsgemäßen synthetischen
Peptide zur Signalverstärkung einzusetzen.
Hintergrund ist, daß übliche Markierungen, z. B. Fluoreszenzmarkierungen, von
an einem Träger gebundenen Targetmolekülen erst ab einer bestimmten Bele
gungsdichte detektierbare Signale liefern.
Aus dem Stand der Technik ist in diesem Zusammenhang bekannt, an die Tar
getmoleküle durch Sebst-Anordnung aufgebaute Strukturen zu koppeln, die z. B.
eine Vielzahl von Fluoreszenzmarkierungen tragen und ein entsprechend ver
stärktes Signal (mehr Farbstoff, Lumineszenz, Fluoreszenz pro Targetmolekül)
liefern.
Das US-Patent 4,684,609 beschreibt ein Mehrkomponentensystem, das im we
sentlichen auf die spezielle Affinität zwischen Biotin und Streptavidin aufbaut.
Zunächst wird ein erster Antikörper eingesetzt, der spezifisch an das gebundene
Targetmolekül bindet. An diesen Antikörper wird ein zweiter (für den ersten An
tikörper spezifischer) biotinylierter Antikörper gebunden. An die Biotindomäne
des zweiten Antikörpers wird dann eine durch Selbst-Anordnung aufgebaute
Struktur aus Avidin und biotinylierten Makromolekülen, die jeweils einen Marker
aufweisen, gekoppelt. Auf diese Weise können zur Signalverstärkung an jedes
Targetmolekül Strukturen gekoppelt werden, die mehrere Marker enthalten.
Ein Problem bei dem bekannten System ist, daß die eingesetzten Konzentrationen
an Avidin und biotinylierten Makromolekül sehr genau aufeinander abgestimmt
werden müssen. Ein Überschuß an Avidin kann z. B. dazu führen, daß die freien
Bindungsstellen des zweiten Antikörpers abgesättigt werden und nicht mehr für
die Bindung der signalverstärkenden Struktur zur Verfügung stehen. Ein Über
schuß an biotinylierten Makromolekül führt dagegen zu einer unerwünschten Ab
sättigung des Avidin wiederum mit dem Effekt, daß die spezifische Bindung an
dem zweiten Antikörper unterbleibt. Ein weiteres Problem ist, daß Bio
tin/Streptavidin-Systeme in Folge unspezifischer Bindungen oft ein relativ star
ken Signal-Hintergrund zeigen.
Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, die oben angesprochenen synthetischen
Peptide zur Ausbildung von signalverstärkenden Systemen zu verwenden. Im
Prinzip kann dabei wiederum ein System vorgesehen werden, das zunächst eine
Koppelstelle über spezifisch an dem Targetmolekül bindende Moleküle, z. B. einen
bzw. mehrere Antikörper schafft. Als Koppelstelle kann z. B. auf dem zur spezifi
schen Bindung des Targetmoleküls eingesetzten Antikörper ein geeigneter Bin
dungsbereich vorgesehen werden, der eine Bindung an die eingesetzten erfin
dungsgemäßen Peptide ermöglicht. Denkbar sind aber auch andere Arten der
Verknüpfung z. B. über das oben beschriebene Biotin-Streptavidin-System etc.
In jedem Fall vermeidet man die oben beschriebenen Probleme, da Konkurrenz
reaktionen, die zu einer vorzeitigen unerwünschten Absättigung einzelner Kopp
lungsstellen führen können, bei Verwendung der erfindungsgemäßen Peptide
nicht auftreten.
Zur Markierung können die Peptide, bzw. einige der Peptide, singuläre Cystein-
Reste aufweisen, über die in besonders einfacher Weise ein Fluorophor terminal
eingeführt werden kann.
Im folgenden soll die Erfindung anhand von mehreren Abbildungen näher erläu
tert werden.
Fig. 1 zeigt die Heptamerstruktur von den bevorzugt als Zipperdo
mänen ausgebildeten Bindungsbereichen der erfindungsge
mäßen Peptide.
Fig. 2 zeigt die Aminosäuresequenzen (SEQ ID NO: 1; SEQ ID
NO: 2) von zwei im Rahmen der Erfindung bevorzugt einge
setzten synthetischen Peptiden und ihre entsprechenden, die
spezifischen Eigenschaften der Bindungsbereiche definie
renden Ladungsmuster.
Fig. 3 zeigt ein aus synthetischen Peptiden erzeugtes kettenförmi
ges Oligomer.
Fig. 4 zeigt die Bildung einer Matrix in Gegenwart von Streptavi
din
Fig. 5 zeigt die Verwendung der erfindungsgemäßen Peptide zur
Signalverstärkung
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung von Heptameruntereinheiten 10 und 10'
der Zipperdomänen zweier einander zugewandter Bindungsbereiche A, B bzw. C,
D (siehe Fig. 2).
Die Heptameruntereinheiten weisen die generellen Positionen a, a' bis g, g' auf,
wobei die Positionen a, a' und d, d' mit hydrophoben Aminosäuren und die Posi
tionen e, f und g mit geladenen oder polaren Aminosäuren belegt sind.
Eine bevorzugte Belegung der Heptamerpositionen könnte z. B. sein: a = Valin; b
= Serin; c = Serin; d = Leucin; e = Glutaminsäure, Asparaginsäure oder Arginin; f
= Serin, Glutaminsäure, Asparaginsäure oder Arginin und g = Glutaminsäure,
Asparaginsäure oder Arginin.
In Fig. 1 sind durch Pfeile 11 und 12 die hydrophoben (11) bzw. elektrostati
schen (12) Wechselwirkungen zwischen den hydrophoben Aminosäuren in den
Postionen a, a' und d, d' und den geladenen Aminosäuren in den Positionen e, e'
und g, g' angedeutet.
Fig. 2 zeigt Sequenzen (SEQ ID NO: 1; SEQ ID NO: 2) zweier erfindungsgemä
ßer Peptide 20, 20'. Die ersten 16 Aminosäuren sind jeweils His-Tags. Die ver
bleibenden 78 Aminosäuren stellen den relevanten Sequenzbereich dar, in dem
jeweils zwei als Zipperdomänen ausgebildete Bindungsbereiche A, C und B, D
enthalten sind. Die Bindungsbereiche A, C und B, D sind aus jeweils 5 Heptame
ren 10, 10' aufgebaut und über eine Verbindungssequenz 21, 21' aus sechs Ami
nosäuren miteinander verbunden.
In Fig. 2 sind die durch die jeweilige Belegung insbesondere der Positionen e, f
und g erzeugten Ladungsmuster der Zipperdomänen A, C in 22 und D, B in 22'
angedeutet. Die Zipperdomänen sind so ausgebildet, daß A an B und D an C in
definierter Ausrichtung binden.
Ein durch selbständige Anlagerung der Peptide 20, 20' gebildetes kettenförmiges
Heterooligomer 30 ist in Fig. 3 schematisch mit jeweils den zur Anlage kom
menden Zipperdomänen dargestellt.
Fig. 4 zeigt die Verknüpfung von kettenförmigen Heteroligomeren 30 zu einer
Matrix 300. Einige der zur Oligomerisierung eingesetzten Peptide 200, 200' sind
hierzu mit einer Biotin-Untereinheit 35 versehen und ermöglichen so in Gegen
wart von Streptavidin 36 eine seitliche Verzweigung der Ketten 30.
Fig. 5 zeigt eine Variante, bei der ein aus Peptiden 40, 40' gebildetes Heterooli
gomer 41 über einen Antikörper 42 an ein an einem Träger 44 immobilisiertes
Targetmolekül 43 zur Signalverstärkung gebunden ist.
Der Antikörper 42 weist einen für das Targetmolekül spezifischen Bereich 45
sowie eine Zipperdomäne (in diesem Fall z. B. die Domäne C) auf, an die das sich
bildende oder gebildete Heterooligomer 41 ankoppeln kann.
Die Peptide 40' sind jeweils mit einem Fluorophor 46 markiert, so daß im ge
zeigten Fall ein gegenüber einer einfachen Markierung vierfach verstärktes Signal
erzeugt werden kann.
Weiterhin zeigt Fig. 5 ein Peptid 48 mit nur einem Bindungsbereich, das für den
Kettenabruch eingesetzt werden kann.
Mit Hilfe des dargestellten Heterooligomers 41 kann ein nachzuweisendes Tar
getmolekül wesentlich deutlicher markiert werden, als dies mit üblichen Markie
rungen der Fall wäre.
Claims (13)
1. Synthetische Peptide als Strukturelemente einer sich durch Selbst-
Anlagerung (Selfassembly) der Peptide aneinander aufbauende geordnete
Struktur, wobei die Peptide unterschiedliche erste und zweite Peptide um
fassen, in denen jeweils Bindungsbereiche ausgebildet sind, die so aufein
ander abgestimmt sind, daß in einem Gemisch beider Peptide eine sponta
ne Anlagerung der unterschiedliche Peptide aneinander über ihre Bin
dungsbereiche erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Peptide jeweils
mindestens zwei Bindungsbereiche aufweisen, wobei alle Bindungsberei
che unterschiedlich und so aufeinander abgestimmt ausgebildet sind, daß
bei Anwesenheit beider Peptide unter geeigneten Bedingungen eine spon
tane Bildung von kettenförmigen Hetero-Oligomeren erfolgt.
2. Synthetische Peptide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bindungsbereiche der Peptide so ausgebildet sind, daß jeweils ein Bindungsbereich
eines ersten Peptides selektiv in definierter räumlicher Aus
richtung an einen Bindungsbereich eines zweiten Peptides bindet.
3. Synthetische Peptide nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bindungsbereiche so ausgebildet sind, daß jeweils zwei Peptide versetzt
unter Ausbildung von Überhängen aneinander gebunden werden.
4. . Synthetische Peptide nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bindungsbereiche als Zipperdomänen ausgebildet sind.
5. Synthetische Peptide nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zipperdomänden aus Heptameruntereinheiten mit den Positionen a bis g
aufgebaut sind.
6. Synthetische Peptide nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Positionen a und d der Heptameruntereinheit alternierend mit unterschied
lichen hydrophoben Aminosäuren, insbesondere Val oder Leu besetzt
sind.
7. Synthetische Peptide nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Bereiche e, f, g der Heptamere mit polaren oder
geladenen Aminosäuren besetzt sind.
8. Synthetische Peptide nach einem der Anspüche 5 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen den Bindungsbereichen eines Peptides eine Ver
bindungssequenz vorgesehen ist, in der mehrere aufeinanderfolgende Po
stionen mit der Aminosäure Serin besetzt sind.
9. Synthetische Peptide nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in mindestens einem Anteil erster und/oder zweiter
Peptide Kopplungsbereiche ausgebildet sind, die eine seitliche Verzwei
gung der sich aus den ersten und zweiten Peptiden aufbauenden Oligomere
erlaubt.
10. Synthetisches Peptid nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kopplungsbereich als Biotin-Untereinheit ausgebildet ist.
11. Synthetisches Peptid nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Biotin-Untereinheit ein spezieller Tag ist, der enzymatisch-biotinylierbar
ist.
12. Synthetische Peptide nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an mindestens einem der Peptide eine mit üblichen
Methoden nachweisbare Markierung, insbesondere Fluoreszenzmarkie
rung, vorgesehen ist.
13. Synthetische Peptide nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie
zur Markierung eines an einem Träger gebundenen Targetmoleküls ver
wendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000104456 DE10004456A1 (de) | 2000-01-27 | 2000-01-27 | Synthetische Peptide als Strukturelemente einer sich durch Anlagerung (Selbst-Anordnung) der Peptide aneinander aufbauenden geordneten Struktur |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000104456 DE10004456A1 (de) | 2000-01-27 | 2000-01-27 | Synthetische Peptide als Strukturelemente einer sich durch Anlagerung (Selbst-Anordnung) der Peptide aneinander aufbauenden geordneten Struktur |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10004456A1 true DE10004456A1 (de) | 2001-08-09 |
Family
ID=7629521
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000104456 Ceased DE10004456A1 (de) | 2000-01-27 | 2000-01-27 | Synthetische Peptide als Strukturelemente einer sich durch Anlagerung (Selbst-Anordnung) der Peptide aneinander aufbauenden geordneten Struktur |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10004456A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5712366A (en) * | 1993-05-25 | 1998-01-27 | The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Army | Fabrication of nanoscale materials using self-assembling proteins |
US5932448A (en) * | 1991-11-29 | 1999-08-03 | Protein Design Labs., Inc. | Bispecific antibody heterodimers |
-
2000
- 2000-01-27 DE DE2000104456 patent/DE10004456A1/de not_active Ceased
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5932448A (en) * | 1991-11-29 | 1999-08-03 | Protein Design Labs., Inc. | Bispecific antibody heterodimers |
US5712366A (en) * | 1993-05-25 | 1998-01-27 | The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Army | Fabrication of nanoscale materials using self-assembling proteins |
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