DE10004128A1 - Luftgekühlte Turbinenschaufel - Google Patents
Luftgekühlte TurbinenschaufelInfo
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- F01D5/188—Convection cooling with an insert in the blade cavity to guide the cooling fluid, e.g. forming a separation wall
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Abstract
Eine luftgekühlte Turbinenschaufel (1) wird im Hohlraum (5) des Schaufelblattes (3) mit einem Einsatz (6) aus einer Form-Gedächnislegierung ausgestattet. Durch die Kontraktion des Einsatzes (6) nach Überschreiten eines bestimmten Temperaturschwellenwertes vergrößert sich das Kühlsystem (12) der Turbinenschaufel (1) im Inneren. Die Größe des Kühlsystems (12) (Effektivität der Kühlung, Kühlluftmenge, Größe von Kühlkanälen) ist damit vorteilhaft abhängig von der Umgebungstemperatur.
Description
Bei der Erfindung handelt es sich um eine luftgekühlte Turbinenschaufel
gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Solche Turbinenschaufeln werden
als Leit- oder Laufschaufeln beispielsweise in Gasturbinen eingesetzt.
Es ist seit langem bekannt, mit Heissgas beaufschlagte Teile thermischer
Turbomaschinen, also beispielsweise Turbinenschaufeln von Gasturbinen,
mittels eines Kühlmediums zu kühlen, um einerseits die Temperatur des
Heissgases erhöhen zu können und andererseits die Lebensdauer der
betroffenen Teile durch eine geringere Materialbelastung zu verlängern. Zu
diesem Zweck sind Kühlbohrungen in der Wand der Turbinenschaufel und
andere Kühlsysteme im Inneren der Turbinenschaufel vorgesehen. Zum einen
wird auf diese Weise die Innenseite der Turbinenschaufel mit der Kühlluft
durch Abfuhr der Wärme nach aussen gekühlt. Zum anderen wird die
Aussenseite der Schaufel durch einen Film, welcher sich an der Oberfläche
der Turbinenschaufel bildet, gekühlt.
Bei den im Stand der Technik vorhandenen Turbinenschaufeln ist es auch
bekannt, den Hohlraum mit einem oder mehreren Einsätzen zu versehen, um
eine bestimmte Kühlstruktur zu erreichen. Solche Einsätze sind weit verbreitet
und beispielsweise in den Druckschriften DE-OS-23 20 581, EP 534 207, EP 182 588
oder auch in DE-OS-14 76 790 beschrieben. Bei diesen
Offenbarungen existieren teilweise neben dem Einsatz im Inneren weitere
Einbauten, um bestimmte Teile der Turbinenschaufel gegenüber anderen
Teilen verbessert zu kühlen bzw. die Kühlluft effektiver auszunutzen. So gibt
es Rippen an der Wand des Hohlraums, welche zusammen mit dem Einsatz
bestimmt definierte Kühlkanäle bilden, Verengungen zur verbesserten
Kühlung beispielsweise der Druckseite der Schaufel oder Kühlbohrungen in
dem Einsatz zur (Prall-)Kühlung der Vorderkante oder einer der beiden
Seiten.
Auch aus der US-Patentschrift 4,859,141 ist eine Turbinenschaufel bekannt,
welche einen Einsatz vorsieht, welcher aus einer Form-Gedächtnislegierung
besteht. Bei Überschreiten eines gewissen Temperaturschwellenwerts dehnt
sich der Einsatz aus und liegt auf diese Weise spielfrei an die Innengeometrie
an.
Für die Weiterentwicklung der Turbinenschaufeln, welche stetig zu einer
Erhöhung der Heissgastemperatur von Gasturbinen führen, ist es
unerlässlich, verbesserte Kühlsysteme bereitzustellen. Durch die aus dem
Stand der Technik bekannten Einsätze ist es jedoch nicht möglich, das
Kühlsystem und insbesondere die Kühlkanäle in Ihrer Grösse in Abhängigkeit
der Temperatur des Heissgases zu variieren, da der Einsatz starr ist und sich
die Grösse des Kühlsystems/der Kühlkanäle nicht in Abhängigkeit der
Temperatur während des Betriebes der Gasturbine ändert. Diese wirkt sich
insbesondere deshalb nachteilig aus, da es gilt, bestimmte Bereiche der
Turbinenschaufel gegenüber anderen Bereichen der Turbinenschaufel in
Abhängigkeit von der von aussen her einwirkenden Temperatur durch eine
verstärkte Kühlluftzufuhr intensiver zu kühlen.
Es ist Ziel dieser Erfindung, die genannten Nachteile zu vermeiden. Die
Erfindung löst die Aufgabe, eine luftgekühlte Turbinenschaufel mit einem
Einsatz zu konstruierten, welche die Kühlung (Effektivität der Kühlung,
Kühlluftmenge, Grösse von Kühlkanälen) im Inneren des Hohlraums in
Abhängigkeit von der Temperatur des Heissgases während des Betriebes der
Gasturbine reguliert.
Erfindungsgemäss wird dies bei einer Turbinenschaufel gemäss dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch erreicht, dass die Grösse des Einsatzes
nach Überschreiten einer durch die Zusammensetzung der Form-
Gedächtnislegierung vorbestimmten Temperatur so verändert ist, dass
dadurch das Kühlsystem verändert d. h. vergrössert oder verkleinert ist.
Um den Einsatz gesamthaft zu verkleinern, ist es besonders vorteilhaft, wenn
in dem Einsatz eine Lasche vorgesehen ist, welche zwei sich überlappende
Enden des Einsatzes aufnimmt. Im thermisch aktivierten Zustand kann sich
der Einsatz durch Übereinanderschieben der beiden Enden insgesamt
verkleinern.
Vorteilhaft kann der Einsatz durch Ausstattung nur einzelner Partien mit einer
Form-Gedächnislegierung dazu verwendet werden, die" Kühlung der
Turbinenschaufel gezielt auf bestimmte Teile intensiviert vorzunehmen. Dazu
ist es unter Umständen notwendig, ein oder mehrere "Gelenke" in Form von
Knicken oder Biegen in der Form-Gedächtnislegierung vorzusehen, welche
die lokale Grössenänderung des Einsatzes ermöglichen. Dies kann
beispielsweise in der Nähe der Vorderkante der Turbinenschaufel, auf der
Druck- oder Saugseite oder über die Höhe des Schaufelblatts erfolgen.
Es kann auch vorteilhaft sein, den Einsatz in Zusammenhang mit radial oder
axial an der Innenwand des Hohlraums angeordneten Rippen zu verwenden.
In diesem Fall deckt der Einsatz die Rippen ab und verkleinert die durch die
Rippen entstehenden Kühlkanäle dadurch, dass der Einsatz in den
Zwischenraum zwischen den Rippen hineinragt. Bei Kontraktion des
Einsatzes sind die Rippen eben abgedeckt und somit die Kühlkanäle
vergrössert.
Um den Effekt der Kontraktion im thermisch aktivierten Zustand verbessert
auszunutzen und auch einen Halt des Einsatzes am Schaufelblatt der
Turbinenschaufel zu gewährleisten, ist es notwendig, den Einsatz an einem
oder mehreren Punkten an der Wand des Schaufelblattes, an den Rippen, an
der Spitze oder an der Plattform der Turbinenschaufel mechanisch durch
Löten oder Schweissen zu befestigen.
Es können vorteilhaft Kühllöcher im Einsatz vorhanden sein, um den Effekt
der Kühlung zu verstärken.
Aus dem Stand der Technik sind für den Einsatz Form-
Gedächtnislegierungen wie zum Beispiel NiTi, Cu-Zn-Al oder auch Cu-Al-Ni
bekannt. Die Legierungen können prinzipiell für die Einsatz in den offenbarten
Ausführungsbeispielen verwendet werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Turbinenschaufel (Leit- oder Laufschaufel) einer Gasturbine
mit einem erfindungsgemässen Einsatz,
Fig. 2a einen Schnitt durch die Turbinenschaufel gemäss der Linie II-II in
der Fig. 1, mit einer ersten Ausführungsform eines
erfindungsgemässen Einsatzes, welcher thermisch nicht aktiviert
ist,
Fig. 2b einen Schnitt durch die Turbinenschaufel gemäss der Linie II-II in
der Fig. 1 mit der ersten Ausführungsform eines
erfindungsgemässen Einsatzes, welcher thermisch aktiviert ist,
Fig. 2c einen Schnitt durch die Turbinenschaufel gemäss der Linie II-II in
der Fig. 1, mit einer zweiten Ausführungsform eines
erfindungsgemässen Einsatzes, welcher thermisch nicht aktiviert
ist,
Fig. 2d einen Schnitt durch die Turbinenschaufel gemäss der Linie II-II in
der Fig. 1, mit der zweiten Ausführungsform eines
erfindungsgemässen Einsatzes, welcher thermisch aktiviert ist,
Fig. 2e einen Schnitt durch die Turbinenschaufel gemäss der Linie II-II in
der Fig. 1, mit einer zweiten Ausführungsform eines
erfindungsgemässen Einsatzes, welcher thermisch nicht aktiviert
ist,
Fig. 2f einen Schnitt durch die Turbinenschaufel gemäss der Linie II-II in
der Fig. 1, mit der zweiten Ausführungsform eines
erfindungsgemässen Einsatzes, welcher thermisch aktiviert ist,
Fig. 3a einen Schnitt durch die Turbinenschaufel gemäss der Linie III-III
in der Fig. 2a, mit einer weiteren Ausführungsform eines
erfindungsgemässen Einsatzes, welcher thermisch nicht aktiviert
ist,
Fig. 3b einen Schnitt durch die Turbinenschaufel gemäss der Linie III-III
in der Fig. 2a, mit der Ausführungsform gemäss Fig. 3a eines
erfindungsgemässen Einsatzes, welcher in einem bestimmten
Bereich thermisch aktiviert ist,
Fig. 3c einen Schnitt durch die Turbinenschaufel gemäss der Linie III-III
in der Fig. 2a, mit einer weiteren Ausführungsform eines
erfindungsgemässen Einsatzes, welcher thermisch nicht aktiviert
ist und
Fig. 3d einen Schnitt durch die Turbinenschaufel gemäss der Linie III-III
in der Fig. 2a, mit der Ausführungsform gemäss Fig. 3a eines
erfindungsgemässen Einsatzes, welcher thermisch aktiviert ist
Es werden nur die für die Erfindung wesentlichen Elemente dargestellt.
Gleiche Elemente werden in unterschiedlichen Figuren gleich bezeichnet.
Fig. 1 zeigt eine Turbinenschaufel 1 einer Gasturbine. Es handelt sich
üblicherweise dabei um eine Leit- oder Laufschaufel, welche am Rotor oder
am Stator der Gasturbine befestigt ist. Zum Zwecke der Befestigung der
Turbinenschaufel 1 ist ein Befestigungsmittel 7 an einer Plattform 2 im oberen
Bereich der Turbinenschaufel 1 vorgesehen. An der Plattform 2 ist ein
Schaufelblatt 3 befestigt. Die Plattform 2 weist eine den Heissgasen der
Gasturbine ausgesetzte Oberfläche 4 auf. Das Schaufelblatt 3 ist mit einem
Hohlraum 5 ausgestattet, in welchem sich ein Einsatz 6 befindet. Der
Hohlraum 5 ist zum Zwecke der Kühlung mit einem in der Fig. 1 nicht näher
dargestellten Kühlsystem 12 ausgestattet. Das Kühlsystem 12 erlaubt es, die
Wände des Schaufelblatts 3 durch Kühlluft, welche in den Hohlraum 5
eingebracht worden ist, zu kühlen. Damit die Kühlluft das Schaufelblatt 3
wieder verlassen kann, sind Kühllöcher 8 auf der Oberfläche des
Schaufelblatts 3 vorgesehen. Die Anzahl und die Anordnung auf der
Oberfläche der in der Fig. 1 dargestellten Kühllöcher sind lediglich
beispielhaft und hängen von der Einsatzart der Turbinenschaufel 1 ab.
Kühlsysteme sind zahlreich aus dem Stand der Technik bekannt und werden
deshalb hier nicht näher erläutert.
Die Fig. 2a zeigt einen Schnitt durch das Schaufelblatt 3 gemäss der Linie
II-II in der Fig. 1. Das Schaufelblatt 3 weist eine Saugseite 9, eine
Druckseite 10 und eine Vorderkante 11 auf. In dem Hohlraum 5 befindet sich
der Einsatz 6. Ziel des Kühlsystems 12 ist es, zwischen dem Einsatz 6 und
dem Hohlraum 5 gezielt Kühlluft einzubringen. Die Kühlluft kann
beispielsweise in der Mitte des Einsatzes 6 eingebracht werden, und durch
Kühllöcher 8, welche in der Fig. 1 im vorderen Teil des Einsatzes 6
beispielhaft vorhanden sind, zwischen den Einsatz 6 und die Wand des
Schaufelblatts 3 eindringen. Durch die Kühllöcher 8, welche in der Wand des
Schaufelblatts 3 vorhanden sind, kann die Kühlluft die Turbinenschaufel 2
wieder verlassen.
Der Einsatz 6 besteht aus einer sogenannten Form-Gedächtnislegierung
(engl. shape memory alloy, SMA). Die Eigenschaften von Form-
Gedächtnislegierungen sind beispielsweise in The Metals Handbook, Desk
Edition, Second Edition, Ed. by J. R. Davis, ASM International, p. 668/669
zusammengefasst. Prinzipiell sind Form-Gedächtnislegierungen, welche aus
Nickel und Titan mit einem Anteil (Gew.-%) aus 49-51% Ni und 51-49% Ti
bestehen, bekannt. Eine solche Legierung ist zum Beispiel unter dem Namen
Nitinol im Handel erhältlich. Daneben existieren weiter Gedächtnislegierungen
in dem Tertiärsystem Cu-Zn-Al bzw. Cu-Al-Ni. Diese Arten von Form-
Gedächnislegierungen sind für den Einsatz 6 in der vorliegenden
Patentanmeldung prinzipiell geeignet.
Gedächtnislegierungen haben die Eigenschaft, beim Überschreiten einer
durch das Material festgelegten Temperatur in ihre ursprüngliche Form
zurückzukehren (Memory-Effect). Dieser Memory-Effekt wird im Gegenstand
der vorliegenden Anmeldung genutzt. In der Fig. 2a, welcher den Einsatz 6
in expandierter Form, bei einer Temperatur unterhalb des
Temperaturschwellenwerts der Form-Gedächtnislegeirung zeigt, ist der
Einsatz 6 mit einer Lasche 16 ausgestattet. Die Lasche 16 besteht aus zwei
sich überlappenden Enden des Einsatzes 6. Beim Betrieb der Gasturbine wird
die vorbestimmte Temperatur durch Beaufschlagung der Turbinenschaufel 1
mit den Heissgasen überschritten und der Einsatz 6 zieht sich durch
Übereinanderschieben der beiden Enden zusammen. Der Einsatz 6 ist
dadurch gesamthaft verkleinert. Dieser Zustand wird in der Fig. 2b
dargestellt. Vorteilhaft vergrössert sich das Kühlsystem 12 durch die
Verkleinerung des Einsatzes 6. Die Menge der Kühlluft und die Grösse des
Kühlsystems 12 vergrössert sich und dient damit zur intensivierten Kühlung
der Wände des Schaufelblattes 3. Es ist auch denkbar, das Kühlsystem an
anderen Stellen zu verkleinern, um damit thermisch belastetere Teile der
Turbinenschaufel 1 gegenüber thermisch weniger belasteteren Teilen
verbessert zu kühlen.
Die Fig. 2b macht anhand von Pfeilen die möglichen Kühlungsmechanismen
einer Turbinenschaufel 1 innerhalb des Kühlungssystems 12 schematisch
deutlich. In der Nähe der Vorderkante 11 ergibt sich eine Prallkühlung 18
durch Aufprall der Kühlluft auf die Vorderwand. Die an den Wänden entlang
streifende Kühlluft sorgt für eine Konvektionskühlung 20. Durch Austritt aus
den sich in der Wand der Turbinenschaufel 1 befindenden Kühllöchern 8 tritt
zusätzlich noch eine Filmkühlung 19 an äusseren Oberfläche des
Schaufelblattes auf.
Die Fig. 2c und 2d zeigen eine zweite Ausführungsform eines
erfindungsgemässen Einsatzes 6. Fig. 2c zeigt den thermisch nicht
aktivierten Einsatz unterhalb der vorbestimmten Temperatur der Form-
Gedächtnislegierung, Fig. 2d stellt die durch Temperaturerhöhung thermisch
aktivierte Ausführung des Einsatzes 6 dar. Die Besonderheit dieser
Ausführungsform ist, dass sich die Eigenschaften der Form-
Gedächtnislegierung gezielt nur auf die Spitze des Einsatzes 6 auswirken.
Das bedeutet, dass nur die Spitze, welche sich im vorderen Bereich in der
Nähe der Vorderkante 11 der Turbinenschaufel 1 befindet, aus der Form-
Gedächtnislegierung besteht und sich zwischen dieser Spitze und dem
hinteren Teil eine Art Gelenk 17 befindet. Dieses Gelenk 17 sorgt für das
"Einknicken" des Einsatzes an einer vorbestimmen Stelle. Es kann in Form
von Knicken, Vorfaltungen oder Biegungen in der Form-Gedächtnislegierung
vorliegen. Durch diese Ausführungsform wird die besonders beanspruchte
Vorderkante 11 mit Kühlluft versorgt und diese dort besonders gekühlt.
Die Fig. 2e und 2f sind den Fig. 2c und 2d analog. Sie zeigen die
Formgedächtnislegierung in einer thermisch aktivierten/thermisch
inaktivierten Ausführungsform. Im Unterschied zu den Fig. 2c und 2d ist
die Spitze der Form-Gedächtnislegierung mit mehrere "Gelenken" 17
ausgestattet, so dass es eine thermische Aktivierung zu einem
Zusammenfalten der Spitze führt.
Die Fig. 3a und 3b zeigen eine weitere Ausführungsform des
erfindungsgemässen Einsatzes gemäss dem Schnitt III-III in der Fig. 2a.
Das Schaufelblatt 3 wird in einem Schnitt über die Höhe dargestellt. Da zur
Veranschaulichung der Erfindung die Darstellung eines Ausschnitts ausreicht,
wird lediglich ein kleiner Abschnitt der Wand des Schaufelblatts 3 illustriert.
Dieser Abschnitt demonstriert das Schaufelblatt 3 von der Plattform 2 mit der
Oberfläche 4 bis zur Schaufelspitze 14 schematisch. Bei der Wand kann es
sich um die Saug- 9 oder auch um die Druckseite 10 der Turbinenschaufel 1
handeln. Im Hohlkörper 5 befindet sich der Einsatz 6. Durch eine wellige Form
des Einsatzs 6 bilden sich zwischen der Wand des Schaufelblatts 3 und dem
Einsatz 6 Kühlkanäle 15. Diese Kühlkanäle 15 sind in der Fig. 3a durch die
thermische Inaktivierung verkleinert. Die Fig. 3b zeigt die thermisch
aktivierte Form. In einem oberen Bereich besteht der Einsatz 6 aus einer
Form-Gedächtnislegierung. Dadurch entstehen dort vergrösserte Kühlkanäle
15a und somit dort eine verbesserte Kühlung. Die unveränderten Kühlkanäle
15b befinden sich im unteren Bereich des Schaufelblatts 3 nahe der
Schaufelspitze 14 der Turbinenschaufel 1. Durch diese Ausführungsform ist
eine gezielte Kühlung in einen vorher definierten Bereich der
Turbinenschaufel 1 möglich. Es wäre auch eine Ausführungsform denkbar, in
der die Kühlleistung generalisiert verbessert ist.
Die Fig. 3c und 3d zeigen eine weitere Ausführungsform des
erfindungsgemässen Einsatzes gemäss dem Schnitt III-III in der Fig. 2a.
Wiederum wird das Schaufelblatt 3 in einem Schnitt über die Höhe dargestellt.
An der inneren Wand des Hohlkörpers befinden sich in axialer Richtung
Rippen 13. Bei der Wand kann es sich um die Saug- 9 oder auch um die
Druckseite 10 der Turbinenschaufel 1 handeln. Prinzipiell macht es keinen
Unterschied, ob es sich bei der folgenden Erläuterung um radiale oder axiale
Rippen 13 handelt. Zwischen den Rippen 13 entstehen die Kühlkanäle 15.
Die Rippen 13 und die Kühlkanäle 15 sind durch den Einsatz 6 in der Art
abgedeckt, dass separate und voneinander getrennte Kühlkanäle 15
entstehen. In der Fig. 3a ragt der Einsatz 6 durch überstehendes Material in
die Kühlkanäle 15 hinein. Der Einsatz 6 ist durch eine niedrige Temperatur
hier thermisch nicht aktiviert. Das Äquivalent zu Fig. 3c, mit einem durch
Temperaturerhöhung thermisch aktivierten Einsatz 6, ist in der Fig. 3d
dargestellt. Durch Kontraktion verkleinert sich der Einsatz 6 und in dieser Art
legt er sich eben über die Rippen 13. Die Kühlkanäle 15 sind in diesem
Zustand vergrössert.
Um den Effekt der Kontraktion im thermisch aktivierten Zustand verbessert
auszunutzen und auch einen Halt des Einsatzes 6 an dem Schaufelblatt 3 der
Turbinenschaufel 1 zu gewährleisten, ist es notwendig, den Einsatz 6 an
einem oder mehreren Punkten an der Wand des Schaufelblattes 3, an den
Rippen im Innern des Hohlraums 5, an der Schaufelspitze 14 oder an der
Plattform 2 der Turbinenschaufel 1 mechanisch durch Löten oder Schweissen
zu befestigen. Auch ein Bayonette-Verschluss bzw. eine Bayonette-
Verklammerung ist gleichwertig denkbar, so dass der Einsatz beim
Einschieben an einer bestimmten Stelle einrastet und an dieser Stelle starr
befestigt ist.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern bezieht sich insbesondere auch auf jegliche Kombination
von in der Beschreibung offenbarten Merkmalen.
1
Turbinenschaufel
2
Plattform
3
Schaufelblatt der Turbinenschaufel
1
4
Oberfläche von Plattform
4
5
Hohlraum
6
Einsatz
7
Befestigungsmittel der Turbinenschaufel
1
8
Kühllöcher
9
Saugseite von Schaufelblatt
3
10
Druckseite von Schaufelblatt
3
11
Vorderkante von Schaufelblatt
3
12
Kühlstruktur
13
Rippen
14
Schaufelspitze von Schaufelblatt
3
15
Kühlkanäle
15
a Kühlkanäle, erweitert
15
b Kühlkanäle, verengt
16
Lasche
17
Gelenk in Einsatz
6
18
Prallkühlung
19
Filmkühlung
20
Konvektionskühlung
Claims (11)
1. Turbinenschaufel (1) einer Gasturbine, bestehend aus einer Plattform (2),
eines mit der Plattform (2) verbundenen Schaufelblattes (3), mit
mindestens einem Hohlraum (5) im Inneren der Leit- oder Laufschaufel
(3), in welchem Hohlraum (5) ein metallischer Einsatz (6) eingesetzt ist,
und welcher Hohlraum ein Kühlsystem (12) aufweist, wobei der
metallische Einsatz (6) aus einer Form-Gedächnislegierung besteht, und
wobei das Schaufelblatt (3) eine Vorderkante (11), eine Saug- (9) und eine
Druckseite (10) und eine Schaufelspitze (14) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Grösse des Einsatzes (6) nach Überschreiten einer durch die
Zusammensetzung der Form-Gedächtnislegierung vorbestimmten
Temperatur so verändert ist, dass dadurch das Kühlsystem (12) verändert
d. h. vergrössert oder verkleinert ist.
2. Turbinenschaufel (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einsatz (6) eine Lasche (16) aufweist, in welcher bei erhöhter
Temperatur zwei Enden des Einsatzes (6) übereinander geschoben sind
und auf diese Weise der Einsatz (6) gesamthaft verkleinert ist.
3. Turbinenschaufel (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
lediglich ein Teil des Einsatzes (6) aus einer Form-Gedächtnislegierung
besteht und so nur ein Teil des Kühlsystems (12) im Hohlraum (5) bei
Überschreitung der vorbestimmten Temperatur durch Veränderung der
Grösse des Einsatzes (6) vergrössert ist.
4. Turbinenschaufel (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Teil des Einsatzes (6), welcher aus einer Form-Gedächtnislegierung
besteht, über die Höhe des Schaufelblatts (3) verteilt ist.
5. Turbinenschaufel (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
lediglich die Spitze des Einsatzes (6), welche sich im Bereich der
Vorderkante (11) des Schaufelblatts (3) befindet, aus einer Form-
Gedächtnislegierung besteht und so das Kühlsystem (12) im Hohlraum (5)
im Bereich der Vorkante (11) bei Überschreitung der vorbestimmten
Temperatur vergrössert ist.
6. Turbinenschaufel (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
Rippen (13) an der Wand im Inneren des Hohlraums (5) in radialer oder
axialer Richtung vorhanden sind, so dass das Kühlsystem (12) als
Kühlkanäle (15) zwischen den Rippen (13) ausgebildet ist, diese Rippen
(13) über die Höhe der Leit- oder Laufschaufel (3) durch den Einsatz (6)
verdeckt sind, wobei überstehendes Material in die Kühlkanäle hineinragt,
und bei Verkleinerung des Einsatzes (6) durch die Temperaturerhöhung
die Kühlkanäle (15) eben mit dem Einsatz (6) verdeckt sind und somit
vergrössert sind.
7. Turbinenschaufel (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich zwischen den Teilen des Einsatzes (6), welche aus einer Form-
Gedächtnislegierung bestehen, und den Teilen des Einsatzes (6), welche
daraus nicht bestehen, ein Gelenk (17) vorhanden ist.
8. Turbinenschaufel (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einsatz (6) an diskreten Punkten an dem Hohlraum (5), an der
Plattform (4), an der Schaufelspitze (14) oder an den Rippen (13) des
Kühlsystems (12) mechanisch durch Löten oder Schweissen befestigt ist.
9. Turbinenschaufel (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einsatz Kühllöcher (8) aufweist.
10. Turbinenschaufel (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einsatz (6) aus einer Form-Gedächtnislegierung aus NiTi oder CuZnAl
oder CuAlNi besteht.
11. Turbinenschaufel (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einsatz (6) aus einer Form-Gedächtnislegierung mit einer
Zusammensetzung von 49-51 Gew.-% Ni und 51-49 Gew.-% Ti besteht.
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