DE10003288A1 - Verfahren zur Gravur von Druckzylindern - Google Patents
Verfahren zur Gravur von DruckzylindernInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gravur von Druckzylindern mittels eines Gravierorgans (33) einer elektronischen Graviermaschine. Ein mit einem Rotationsantrieb (16) für den Druckzylinder (3) gekoppelter Impulsgeber (23) erzeugt bei jeder Zylinderumdrehung in einer durch eine Nullmarke (NM) markierten Drehposition gegenüber vom Gravierorgan (33) einen Umfangsimpuls (UI), welcher den örtlichen Gravierbeginn (GB) auf dem Druckzylinder (3) definiert. Der Druckzylinder (3) weist eine Referenzmarke (RM) auf, welche einen Referenzpunkt (RP) auf dem Druckzylinder (3) markiert und durch einen mit dem Impulsgeber (23) gekoppelten Sensor (27) erfaßt wird. Beim Laden der Druckzylinder (3) eines Farbsatzes werden der Impulsgeber (23) und der Druckzylinder (3) relativ derart zueinander verdreht, daß bei allen Druckzylindern (3) des Farbsatzes der umfangsmäßige Abstand zwischen dem Referenzpunkt (RP) und dem örtlichen Gravierbeginn (GB) auf dem Druckzylinder (3) gleich ist, wodurch die Registerregelung in einer Druckmaschine erheblich vereinfacht wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Graviermaschine und deren Betriebsweise.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der elektronischen Reproduktionstech
nik und betrifft ein Verfahren zur Gravur von Druckzylindern, eine elektronische
Graviermaschine sowie die Betriebsweise der Graviermaschine.
Aus der DE-C-25 08 734 ist eine elektronische Graviermaschine zur Gravur von
Druckzylindern bekannt. Vor der Gravur wird ein zu gravierender Druckzylinder
mittels einer Ladevorrichtung in die Graviermaschine geladen, dort rotatorisch ge
lagert und an einen Rotationsantrieb gekoppelt. Ein Gravierorgan mit einem durch
ein Graviersteuersignal gesteuerten Gravierstichel als Schneidwerkzeug bewegt
sich in axialer Richtung an dem rotierenden Druckzylinder entlang. Der Graviersti
chel schneidet gravierlinienweise in einem Gravurraster angeordnete Näpfchen in
die Mantelfläche des Druckzylinders. Das Graviersteuersignal wird durch Überla
gerung eines periodischen Rastersignals mit Bildsignalwerten gewonnen, welche
die zu gravierenden Tonwerte repräsentieren. Während das Rastersignal eine os
zillierende Hubbewegung des Gravierstichels zur Gravur der in dem Gravurraster
angeordneten Näpfchen bewirkt, bestimmen die Bildsignalwerte entsprechend den
zu reproduzierenden Tonwerten die geometrischen Abmessungen der gravierten
Näpfchen.
Beispielsweise wird für einen Vierfarbendruck in einer Graviermaschine ein Farb
satz mit vier Druckzylinder für die Farbauszüge "Gelb", "Magenta", "Cyan" und
"Schwarz" graviert. Die gravierten Druckzylinder werden in eine Druckmaschine
eingespannt, in der die Farbauszüge mit den entsprechenden Druckfarben "Gelb",
"Magenta", "Cyan" und "Schwarz" auf einem Druckmaterial, beispielsweise auf ei
ner Papierbahn, übereinander gedruckt werden.
Um einen exakten Übereinanderdruck zumindest in Richtung der Papierbahn zu
erzielen, ist die Druckmaschine mit einer automatischen Registerregelung ausge
rüstet, die in der Anlaufphase des Druckprozesses auf den Druckzylindern mitgra
vierte und auf der Papierbahn mitgedruckte Steuerungsmarken für die einzelnen
Farbauszüge erkennt und, falls ein Versatz der Steuerungsmarken in Bahnrich
tung festgestellt wird, die Druckzylinder durch eine relative Verdrehung derart zu
einander einphast, daß die Steuerungsmarken in Deckung sind und die Farbaus
züge auf der Papierbahn exakt übereinander gedruckt werden. In der Regel sind
eine Vielzahl von Zylinderumdrehungen erforderlich, bis alle Druckzylinder exakt
zueinander eingephast sind, wobei das dabei bedruckte Papier Abfall (Makulatur)
ist.
Um die für die Registerregelung benötigte Zeit zu verkürzen und den Papierabfall
zu reduzieren, wird angestrebt, die gravierten Druckzylinder beim Einbau in die
Druckwerke von vornherein bezüglich der Drehlage zueinander so genau zu posi
tionieren, daß die mitgedruckten Steuerungsmarken der einzelnen Farbauszüge
bereits bei Beginn des Druckprozesses nur gering voneinander abweichen und die
exakte Deckung der Steuerungsmarken bei der Registerregelung schon nach we
nigen Zylinderumdrehungen erreicht wird.
Sind an den Druckzylindern keine Referenzmarken vorhanden, welche die jeweili
ge Drehlage der Druckzylinder bezüglich eines ortsfesten Bezugspunktes kenn
zeichnet, muß die Bedienungsperson den Einbau der Druckzylinder in die Druck
werke unter Beachtung der gravierten Steuerungsmarken bzw. des umfangs
mäßigen Gravierbeginns der Farbauszüge vornehmen, wobei die Genauigkeit
weitestgehend von der Geschicklichkeit der Bedienungsperson abhängig ist.
Weisen die Druckzylinder dagegen entsprechende Referenzmarken auf, können
die Druckzylinder in den Druckwerken zwar auf einfache Weise in die durch die
Referenzmarken vorgegebenen Positionen gedreht werden, ein exakter Überein
anderdruck der Farbauszüge ohne nennenswerten Zeitaufwand für die Register
regelung und ohne großen Papierverlust ist aber noch nicht gewährleistet, da herkömmliche
Graviermaschinen keine Vorrichtung aufweisen, mit der die Druck
zylinder eines Farbsatzes bei der Ladung, insbesondere bei der automatischen
Ladung, entsprechend positioniert werden können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Gravur von
Druckzylindern, eine elektronische Graviermaschine sowie die Betriebsweise der
Graviermaschine derart zu verbessern, daß bei jedem Druckzylinder eines Farb
satzes der umfangsmäßige Versatz zwischen einer Referenzmarke und dem ge
wünschten ortsmäßigen Gravierbeginn auf dem Druckzylinder automatisch ein
stellbar ist, um den Aufwand für eine spätere Registerregelung in einer Druck
maschine zu minimieren.
Diese Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs
1, bezüglich der Graviermaschine durch die Merkmale des Anspruchs 9 und be
züglich der Betriebsweise durch die Merkmale des Anspruchs 15 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 4 näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den prinzipiellen mechanischen Aufbau einer elektronischen Gravierma
schine,
Fig. 2 eine graphische Darstellung zur Erläuterung der Erfindung,
Fig. 3 eine weitere graphische Darstellung zur Erläuterung der Erfindung
und
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel für die Signalübertragung zwischen Sensor und
Signalempfänger.
Fig. 1 zeigt den prinzipielle mechanischen Aufbau einer elektronische Gravierma
schine mit einer Lade- und Positionierungseinrichtung für einen zu gravierenden
Druckzylinder von der Längsseite der Graviermaschine aus gesehen.
Die Graviermaschine ist beispielsweise ein HelioKlischograph® der Firma
Hell Gravure Systems GmbH, Kiel, DE.
Die Graviermaschine weist zwei Lagerböcke (1, 2) zur rotatorischen Lagerung ei
nes zu gravierenden Druckzylinders (3) auf, die mit Hilfe von elektrischen Antrie
ben (5, 6) und Spindeln (7, 8) auf einem Maschinenbett (4) axial verschoben wer
den können. Die Antriebe (5, 6) sind durch Steuersignale S1 und S2 auf Leitungen
(9, 10) steuerbar, die in einem zentralen Graviersteuerwerk (11) der Gravierma
schine erzeugt werden.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Lagerböcke (1, 2) jeweils eine
Lagerspitze (12, 13) zur Lagerung des Druckzylinders (3) auf, der beispielsweise
als Hohlzylinder ausgebildet ist. Der Hohlzylinder hat an seinen Stirnseiten koni
sche Spitzenaufnahmen (14, 15), in welche die Lagerspitzen (12, 13) nach ent
sprechender Verschiebung der Lagerböcke (1, 2) eingreifen. Einer der Lagerböc
ke, im Ausführungsbeispiel der linke Lagerbock (1), enthält einen Rotationsantrieb
(16), der den Druckzylinder (3) über die Lagerspitze (12) bei der Gravur rotatorisch
antreibt. Anstelle von Hohlzylindern können in der Graviermaschine selbstver
ständlich auch Druckzylinder (3) in Form von Zapfenzylindern mit entsprechenden
Mitteln gelagert und graviert werden.
Zum Laden des Druckzylinders (3) befindet sich im Maschinenbett (4) zwischen
den Lagerböcken (1, 2) eine Ladevorrichtung (17). Die Ladevorrichtung (17) be
steht prinzipiell aus einer Hebesäule (18) und aus einem am Kopf der Hebesäule
(18) senkrecht zur Zeichenebene verschiebbar gelagerten Transporttisch (19) mit
einer prismenförmigen Zylinderhalterung (20) zur Zwischenablage des Druckzylin
ders (3) beim Ladevorgang. Der Transporttisch (19) kann mittels der Hebesäue
(18) und eines Supportantriebes (21) aus dem Maschinenbett (4) heraus eine
senkrecht zum Maschinenbett (4) gerichtete Hubbewegung ausführen. Der Sup
portantrieb (21) wird von einem in dem Graviersteuerwerk (11) erzeugten Steuer
signal 53 auf einer Leitung (22) gesteuert. Eine derartige Ladevorrichtung wird bei
spielsweise in der DE-A-199 21 139 beschrieben.
Zur Synchronisierung der Gravur mit der Drehbewegung des Druckzylinders (3) ist
an den Rotationsantrieb (16) ein Impulsgeber (23) mechanisch gekoppelt. Der Im
pulsgeber (23) erzeugt einmal pro Zylinderumdrehung immer dann einen elektri
schen Umfangsimpuls UI, wenn sich eine fiktive Nullmarke (NM) des Impulsgebers
(23) unter einem zumindest in Umfangsrichtung ortsfesten Bezugspunkt befindet.
Der Umfangsimpuls UI wird über eine Leitung (24) dem Graviersteuerwerk (11)
zugeführt.
Der Druckzylinder (3) weist eine Referenzmarke (RM) auf, weiche einen Refe
renzpunkt (RP) auf dem Umfang des Druckzylinders (3) markiert. In dem darge
stellten Ausführungsbeispiel ist die Referenzmarke (RM) eine radiale Zylindernut
(26), die sich in der Mantelfläche der linken Spitzenaufnahme (14) befindet.
Gemäß der Neuerung weist die Graviermaschine eine Erkennungseinrichtung auf,
welche die als Referenzmarke (RM) dienende Zylindernut (26) in der Lade- und
Einspannphase detektiert.
Die Erkennungseinrichtung besteht in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus
einem in der linken Lagerspitze (12) befindlichen Sensor (27) und aus einem an
oder in dem Lagerbock (1) befindlichen, ringförmigen Signalempfänger (28), der
die Lagerspitze (12) berührungslos umschließt. Das von dem beweglichen Sensor
(27) erzeugte Detektionssignal wird in bevorzugter Weise drahtlos an den ortsfe
sten Signalempfänger (28) übertragen und dort in ein Steuersignal S5 umgewan
delt, das über eine Leitung (30) dem Graviersteuerwerk (11) zugeführt wird.
Die Lagerspitze (12) mit Sensor (27) und der Impulsgeber (23) sind über den Ro
tationsantrieb (16) mechanisch miteinander gekoppelt. Sind Sensor (27) und Im
pulsgeber (23) umfangsmäßig nicht zueinander justiert, besteht ein umfangsmäßi
ger Winkelversatz zwischen dem Sensor (27) und der Nullmarke (NM) des
Impulsgebers (23). In zweckmäßiger Weise werden jedoch Sensor (27) und Im
pulsgeber (23) derart zueinander justiert, daß dieser Winkelversatz Null ist.
Als Referenzmarke (RM) kann auch eine andere Markierung am Druckzylinder (3)
verwendet werden, beispielsweise eine optische Marke oder ein Magnet, sofern
ein geeigneter Sensor zur Verfügung steht. Alternativ zu dem dargestellten Aus
führungsbeispiel kann sich die Zylindernut (26) auch in der rechten Spitzenauf
nahme (15) und der Sensor (27) an der rechten Lagerspitze (13) befinden. In die
sem Fall ist die Lagerspitze (13) mit einem eigenen Drehhilfsantrieb ausgerüstet.
Vor dem Laden des Druckzylinders (3) werden die beiden Lagerböcke (1, 2) mit
tels der Antriebe (5, 6) axial soweit auseinander geschoben, daß der Abstand der
Lagerspitzen (12, 13) voneinander größer als die Länge des Druckzylinders (3) ist.
Beim Ladevorgang wird zunächst der Transporttisch (19) der Ladevorrichtung (17)
aus einer Mittelposition auf dem Maschinenbett (4) in senkrecht zur Zeichenebene
verlaufenden Richtung an den Rand des Maschinenbettes herausgezogen. Die
Mittelposition markiert die Stellung des Transporttisches (19), in der die Achse (31)
des Druckzylinders (3) unter der Achse der Lagerspitzen (12, 13) liegt. Die Hebe
säule (18) der Ladevorrichtung (17) befindet sich dabei in einer vertikalen Ruhe
position. In der Ruheposition wird der zu gravierende Druckzylinder (3) beispiels
weise mittels eines Hubwagens oder einer Kranvorrichtung mit seiner Mantelfläche
in der Zylinderhalterung (20) der Ladevorrichtung (17) abgelegt. Nach dem Einle
gen des Druckzylinders (3) in die Zylinderhalterung (20) wird der Transporttisch
(19) in die Mittelposition zurückgeschoben.
Nachdem sich der Transporttisch (19) wieder in der Mittelposition befindet, wird
der Druckzylinder (3) mittels der durch den Supportantrieb (21) angetriebenen He
besäule (18) in die Arbeitsposition angehoben, in der die Achse (31) des Druckzy
linders (3) mit der Achse der beiden Lagerspitzen (12, 13), wie in Fig. 1 dargestellt,
zusammenfällt.
Wenn sich der Druckzylinder (3) in der Arbeitsposition befindet, wird die als Refe
renzmarke (RM) dienende Zylindernut (26) in dem auf dem Transporttisch (19) ru
henden Druckzylinder (3) mit dem Sensor (27) detektiert und die Lagerspitze (12)
mit dem angekoppelten Impulsgeber (23) mit Hilfe des Rotationsantriebes (16) so
lange gedreht, bis der Sensor (27) sich genau unterhalb der Zylindernut (26) be
findet.
Dazu werden zunächst die Lagerböcke (1, 2) mittels der Antriebe (5, 6), zumindest
aber der linke Lagerbock (1), soweit in Richtung des Druckzylinders (3) verscho
ben bis sich die Zylindernut (26) in der Spitzenaufnahme (14) des Druckzylinders
(3) im Erfassungsbereich des in die Lagerspitze (12) eingebauten Sensors (27)
befindet, die Lagerspitzen (12, 13) selbst aber noch nicht mit den Spitzenaufnah
men (14, 15) im Druckzylinder (3) in Berührung sind.
Das Verschieben der Lagerböcke (1, 2) kann durch geeignete Abstandssensoren
überwacht werden, die entsprechende Steuersignale an das Graviersteuerwerk
(11) liefern. Alternativ können die Lagerspitzen (12, 13) auch soweit in Richtung
des Druckzylinders (3) verschoben werden, bis der Druckzylinder (3) eingespannt
ist, wobei die Lagerspitzen (12, 13) anschließend um eine minimale Distanz in die
Erfassungsposition des Sensors (27) zurück verschoben werden.
Hat die Lagerspitze (12) mit dem Sensor (27) die axiale Erfassungsposition er
reicht, wird der Rotationsantrieb (16) von dem Graviersteuerwerk (11) aus über ein
Steuersignal 54 auf der Leitung (32) gestartet. Dadurch dreht sich die Lagerspitze
(12) mit dem Sensor (27) berührungslos innerhalb der Spitzenaufnahme (14) des
auf der Zylinderhalterung (20) ruhenden Druckzylinders (3) mit geringer Ge
schwindigkeit so lange, bis der Sensor (27) die Zylindernut (26) detektiert hat und
sich genau unter der Zylindernut (26) befindet. In dieser Drehposition der Lager
spitze (12) wird der Rotationsantrieb (16) gestoppt. Dazu erzeugt der Signalemp
fänger (28) das Steuersignal 55, das in dem Graviersteuerwerk (11) den Stopbe
fehl für den Rotationsantrieb (16) auslöst.
Wenn der Rotationsantrieb (16) gestoppt ist, ist die gewünschte Umfangslage zwi
schen Referenzpunkt (RP) und Nullmarke (NM) bzw. Gravierbeginn (GB) erreicht.
Die Lagerböcke (1, 2) mit den Lagerspitzen (12, 13) werden dann weiter in Rich
tung des Druckzylinders (3) verschoben, bis der Druckzylinder (3) fest eingespannt
ist. Anschließend wird die Hebesäule (18) der Ladevorrichtung (17) in die Ruhepo
sition abgesenkt, und die Gravur des Druckzylinders (3) beginnt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Fig. 2 und 3 verdeutlicht.
Fig. 2 zeigt den Druckzylinder (3) von der Schmalseite des Maschinenbettes (4)
aus und ein prinzipielles elektrisches Blockschaltbild der Graviermaschine. Darge
stellt sind die Spitzenaufnahme (14) in der Stirnseite des Druckzylinders (3), die
als Referenzmarke (RM) dienende Zylindernut (26) in der Spitzenaufnahme (14),
die Lagerspitze (12) mit dem eingebauten Sensor (27) und die Nullmarke (NM) am
Impulsgebers (23). Die Referenzmarke (RM) markiert den Referenzpunkt (RP) am
Umfang des Druckzylinders (3).
Dargestellt ist außerdem das den ortsfesten Bezugspunkt bildende Gravierorgan
(33) mit einem Gravierstichel (34) als Schneidwerkzeug. Der durch das Gravier
steuersignal GS gesteuerte Gravierstichel (34) schneidet gravierlinienweise Näpf
chen in die Mantelfläche des rotierenden Druckzylinders (3), während sich das
Gravierorgan (3) in Achsrichtung an dem Druckzylinder (3) entlang bewegt.
Das Graviersteuersignal GS wird in einem Gravierverstärker (35) durch Überlage
rung eines periodischen Rastersignals R mit Bildsignalwerten B gebildet, welche
die Tonwerte der zu gravierenden Näpfchen repräsentieren. Die Bildsignalwerte
(B) werden in einem D/A-Wandler (36) aus Gravurdaten GD gewonnen. Die Gra
vurdaten GD sind in einem Gravurdatenspeicher (37) abgelegt, aus dem sie gra
vierlinienweise ausgelesen und dem D/A-Wandler (36) zugeführt werden.
Immer dann, wenn sich die Nullmarke (NM) des Impulsgebers (23) bei Rotation
des Druckzylinders (3) unter dem Gravierorgan (33) befindet, wird der Um
fangsimpuls UI erzeugt und über die Leitung (24) an das Graviersteuerwerk (11)
gegeben. Der Umfangsimpuls UI erzeugt in dem Graviersteuerwerk (11) ein Lese
startsignal LS, das dem Gravurdatenspeicher (37) zugeführt wird. Das Lesestart
signal LS startet in jeder Zylinderumdrehung das Auslesen der Gravurdaten GD
aus dem Gravurdatenspeicher (37) und legt somit den örtlichen Gravierbeginn
(GB) am Umfang des Druckzylinders (3) fest und zwar an demjenigen Umfangs
punkt des Druckzylinders (3), der sich zum Zeitpunkt des Lesestartsignals LS ge
rade unter dem Gravierorgan (33) befindet. Das Lesesignal LS kann zeitgleich
oder mit einer einstellbaren Zeitverzögerung aus dem Umfangsimpuls UI abgelei
tet werden.
Sensor (27) und Nullmarke (NM) des Impulsgebers (23) haben normalerweise ei
nen festen Winkelversatz Δδ1, der aber in vorteilhafter Weise durch die bereits er
wähnte Justierung kompensiert werden kann. Da der Druckzylinder (3) in einer be
liebigen Drehposition bezüglich des Sensors (27) bzw. der Nullmarke (NM) auf der
Ladevorrichtung (17) der Graviermaschine abgelegt wird, besteht nach dem Lade
vorgang ein beliebiger Winkelversatz Δδ2 zwischen Sensor (27) und Zylindernut
(26) bzw. Referenzmarke (RM), der gemäß den erfindungsgemäßen Maßnahmen
durch relative Verdrehung zu Null gemacht wird.
Fig. 3 zeigt das Ergebnis der erfindungsgemäßen Maßnahmen. Der Winkelversatz
Δδ2 ist Null. Zwischen Referenzpunkt (RP) und Gravierbeginn (GB) ergibt sich ein
definierter umfangsmäßiger Abstand bzw. Winkelversatz Δδ1, der durch die er
wähnte Justierung zu Null gemacht werden kann.
Werden die erfindungsgemäßen Maßnahmen bei allen Druckzylindern (3) eines zu
gravierenden Farbsatzes angewendet, sind die umfangsmäßigen Abstände zwi
schen Referenzpunkt (RP) und Gravierbeginn (GB) für die Farbauszüge bei allen
Druckzylindern (3) des Farbsatzes gleich oder Null. Werden die auf diese Weise
gravierten Druckzylinder (3) beim Einbau in die Druckwerke einer Druckmaschine
unter Beachtung der Referenzmarken (RM) der Druckzylinder (3) zueinander ein
gephast, weichen die mitgedruckten Steuerungsmarken der einzelnen Farbauszü
ge bereits bei Beginn des Druckprozesses nur gering voneinander ab, und die ex
akte Deckung der Steuerungsmarken wird bei der Registerregelung schon nach
wenigen Zylinderumdrehungen erreicht, wodurch der Aufwand bei der Registerre
gelung in einer Druckmaschine erheblich minimiert wird.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Signalübertragung zwischen dem be
weglichen Sensor (27) an der Lagerspitze (12) und dem ortsfestem Signalempfän
ger (28). Der Sensor (27) ist elektrisch mit einer ringförmigen ersten Wicklung (38)
verbunden, die um die Lagerspitze (12) gewickelt ist. Die erste Wicklung (38) ist
induktiv mit einer ringförmigen zweiten Wicklung (39) im Signalempfänger (28) ge
koppelt, welche die Lagerspitze (12) umgibt. Die zum Betrieb des Sensors (27)
benötigte Versorgungsspannung wird in vorteilhafter Weise über die beiden Wick
lungen (38, 39) an den Sensor (27) übertragen. Das von dem Sensor (27) er
zeugte Detektionssignal wird der Versorgungsspannung überlagert und dann an
der ortsfesten zweiten Wicklung (39) ausgekoppelt und weiterverarbeitet. Die Si
gnalübertragung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt.
Claims (17)
1. Verfahren zur Gravur von Druckzylindern in eine elektronische Graviermaschi
ne, bei dem
- - ein zu gravierender Druckzylinder (3) in die Graviermaschine geladen und durch einen Rotationsantrieb (16) angetrieben wird,
- - ein mit der Drehbewegung des Druckzylinders (3) gekoppelter Impulsgeber (23) bei jeder Zylinderumdrehung in einer bestimmten Drehposition gegen über einem bezüglich der Zylinderdrehung ortsfesten Bezugspunkt einen Umfangsimpuls (UI) erzeugt, welcher bei jeder Zylinderumdrehung den ört lichen Gravierbeginn (GB) am Umfang des Druckzylinders (3) definiert und
- - ein Gravierorgan (33) den rotierenden Druckzylinder (3) graviert, dadurch gekennzeichnet, daß
- - jeder Druckzylinder (3) eine Referenzmarke (RM) aufweist, welche einen Referenzpunkt (RP) am Umfang des Druckzylinders (3) markiert,
- - beim Laden jedes Druckzylinders (3) eines Farbsatzes der Impulsgeber (23) und der Druckzylinder (3) derart relativ zueinander gedreht werden, daß bei allen Druckzylindern (3) des Farbsatzes jeweils der umfangsmäßige Ab stand zwischen dem Referenzpunkt (RP) und dem örtlichen Gravierbeginn (GB) auf dem Druckzylinder (3) gleich ist und
- - nach der relativen Drehung der Druckzylinder (3) an den Rotationsantrieb (16) gekoppelt und die Gravur gestartet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ortsfeste Be
zugspunkt das Gravierorgan (33) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
- die umfangsmäßige Lage der Referenzmarke (RM) mittels eines mit dem
Impulsgeber (23) gekoppelten Sensors (27) erfaßt wird und
- - Impulsgeber (23) und Druckzylinder (3) relativ zueinander gedreht werden bis Referenzmarke (RM) und Sensor (27) bezüglich der umfangsmäßigen Lage zueinander in Deckung sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (27)
und eine die bestimmte Drehposition des Impulsgebers (23) markierende
Nullmarke (NM) derart zueinander justiert werden, daß Sensor (27) und Null
marke (NM) bezüglich ihrer umfangsmäßigen Lage in Deckung sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Druckzylinder (3) in einer Ladevorrichtung (17) der Graviermaschine abgelegt wird und
- - Impulsgeber (23) und Sensor (27) gemeinsam gegenüber dem auf der La devorrichtung (17) ruhenden Druckzylinder (3) gedreht werden bis Refe renzmarke (RM) und Sensor (27) bezüglich der umfangsmäßigen Lage in Deckung sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Druckzylinder (3) in der Graviermaschine mittels Lagerböcke (1, 2) ge lagert wird, wobei die Lagerböcke (1, 2) Lagerspitzen (12, 13) aufweisen, welche in entsprechende stirnseitige Spitzenaufnahmen (14, 15) des Druckzylinders (3) eingreifen,
- - der Impulsgeber (23) und eine der Lagerspitzen (12, 13) mit dem Rotati onsantrieb (16) gekoppelt werden,
- - der Sensor (27) an der mit dem Rotationsantrieb (16) gekoppelte Lagerspit ze (12) angebracht wird und
- - die Referenzmarke (RM) als Zylindernut (26) in der Spitzenaufnahme (14) des Druckzylinders (3), welche der mit dem Rotationsantrieb (16) gekop pelten Lagerspitze (12) zugeordnet ist, ausgebildet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Graviervorgang in jeder Zylinderumdrehung bei dem örtlichen Gravierbe
ginn (GB) durch den Umfangsimpuls (UI) oder ein aus dem Umfangsimpuls
(UI) abgeleitetes Signal gestartet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das von dem Sensor (27) erzeugte Detektionssignal drahtlos an einen ortsfe
sten Signalempfänger (29) übertragen wird.
9. Graviermaschine zur Gravur von Druckzylindern, bestehend aus
einem Rotationsantrieb (16) für den Druckzylinder (3),
- - Lagerböcken (1, 2) zur rotatorischen Lagerung des Druckzylinders (3) mit Einspannelementen (12, 13) für den Druckzylinder (3), wobei ein Einspann element (12) mit dem Rotationsantrieb (16) verbunden ist,
- - einer Ladevorrichtung (17) zur Zwischenablage des Druckzylinders (3),
- - einem Gravierorgan (33) zur Gravur von Näpfchen in den Druckzylinder und
- - einem mit dem Rotationsantrieb (16) gekoppelten Impulsgeber (23), wel cher bei jeder Zylinderumdrehung in einer durch eine Nullmarke (NM) mar kierten Drehposition des Druckzylinders (3) gegenüber dem Gravierorgan (33) einen den örtlichen Gravierbeginn (GB) am Umfang des Druckzylinders (3) definierenden Umfangsimpuls (UI) erzeugt, dadurch gekennzeichnet, daß
- - jeder zu gravierende Druckzylinder (3) eine Referenzmarke (RM) aufweist, welche einen Referenzpunkt (RP) am Umfang des rotierenden Druckzylin ders (3) markiert,
- - das mit dem Rotationsantrieb (16) verbundene Einspannelement (12) einen Sensor (27) zur Erfassung der Referenzmarke (RM) aufweist und
- - Impulsgeber (23) und Sensor (27) gemeinsam mittels des Rotationsantrie bes (16) gegenüber dem in der Ladevorrichtung (17) ruhenden Druckzylin der (3) derart drehbar sind, daß bei allen Druckzylindern (3) eines Farbsatzes jeweils der umfangsmäßige Abstand zwischen dem Referenzpunkt (RP) und dem örtlichen Gravierbeginn (GB) auf dem Druckzylinder (3) gleich ist.
10. Graviermaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Übertragungseinrichtung (38, 39) vorgesehen ist, mit der das von dem Sensor
(27) erzeugte Detektionssignal drahtlos an einen ortsfesten Signalempfänger
(28) übertragen wird.
11. Graviermaschine nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einspannelemente (12, 13) für den Druckzylinder (3) als Lagerspitzen aus
gebildet sind, welche in entsprechende stirnseitige Spitzenaufnahmen (14, 15)
des Druckzylinders (3) eingreifen.
12. Graviermaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Referenzmarke (RM) als Zylindernut (26) in der Spitzenauf
nahme (14) des Druckzylinders (3) ausgebildet ist, welche der den Sensor (28)
tragenden Lagerspitze (12) zugeordnet ist.
13. Graviermaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lagerböcke (1, 2) in Richtung der Achse des Druckzylinders
(3) verschiebbar sind.
14. Graviermaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ladevorrichtung (17) zur Zwischenablage des Druckzylin
ders (3) hubfähig ausgebildet ist, um den Druckzylinder (3) aus einer Ruhela
ge in eine Arbeitsposition anzuheben, welche durch die Lagerachse der
Lagerböcke
(1, 2) definiert ist.
15. Betriebsweise der Graviermaschine nach den Ansprüchen 9 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß
- der zu gravierende Druckzylinder (3) in der Ladevorrichtung (17) abgelegt
wird,
- - die Ladevorrichtung (17) in die Arbeitsposition angehoben wird,
- - zumindest der Lagerbock (1), dessen Lagerspitze (12) den Sensor (27) trägt, axial in Richtung des Druckzylinders (3) verschoben wird, bis sich die Zylindernut (26) in der Spitzenaufnahme (14) des Druckzylinders (3) in dem Erfassungsbereich des Sensors (27) befindet,
- - der Rotationsantrieb (16) gestartet wird,
- - der Impulsgeber (23) und die Lagerspitze (12) mit dem Sensor (27) durch den Rotationsantrieb (16) solange gegenüber dem in der Ladevorrichtung (17) ruhenden Druckzylinder (3) gedreht wird, bis der Sensor (27) die Zylin dernut (26) detektiert hat und sich unter der Zylindernut (26) befindet,
- - der Rotationsantrieb (16) in der gefundenen Drehstellung zwischen Impuls geber (23) und Druckzylinder (3) durch axiales Verschieben der Lagerböcke (1, 2) in die Lagerspitzen (12, 13) eingespannt und mit dem Rotationsan trieb (16) verbunden wird und
- - die Ladevorrichtung (17) in eine Ruheposition abgesenkt und die Gravur des Druckzylinders (3) gestartet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000103288 DE10003288A1 (de) | 2000-01-27 | 2000-01-27 | Verfahren zur Gravur von Druckzylindern |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000103288 DE10003288A1 (de) | 2000-01-27 | 2000-01-27 | Verfahren zur Gravur von Druckzylindern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10003288A1 true DE10003288A1 (de) | 2001-08-02 |
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ID=7628764
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2000103288 Withdrawn DE10003288A1 (de) | 2000-01-27 | 2000-01-27 | Verfahren zur Gravur von Druckzylindern |
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---|---|
DE (1) | DE10003288A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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