Die Erfindung betrifft eine Klemmeinrichtung zum Sichern eines Rahmens
auf einer Hubvorrichtung, insbesondere zum Sichern einer Mischkammer, die ge
genüber einer Halterung geschwenkt oder gedreht wird.
Hubvorrichtungen zum Halten und Anheben eines Rahmens einer abnehmba
ren Mischkammer oder eines entsprechenden Behälters sind im Stand der Technik,
beispielsweise aus US-A-5516207, bekannt. Solche Vorrichtungen werden mittler
weile in großem Maßstab eingesetzt. Es zeigt sich jedoch, daß solche Vorrichtungen
für manche Anwendungen zum Mischen von Materialien noch verbesserungsfähig
sind. Beispielsweise möchte man das Mischgefäß in allen Phasen des Mischvorgan
ges genauer zur Hubvorrichtung ausrichten und fixieren. Dies erfordert, daß das
Mischgefäß genau und dauerhaft während des gesamten Mischvorganges an der
Hubvorrichtung gesichert ist. Ansonsten wären effizienz- und produktivitätsmin
dernde manuelle Einstellungen bzw. Nachstellungen nötig.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Hubvorrichtung der
bekannten Art dahingehend weiterzubilden, daß der zu hebende Gegenstand mit
seinem Rahmen besser an der Hubvorrichtung gesichert wird.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 definierte Erfindung gelöst.
Erfindungsgemäß ist mindestens eine Klemmkonstruktion vorgesehen, die
zur exakten Ausrichtung und Sicherung eines entsprechenden Tragrahmens eines
abnehmbaren Gegenstandes auf einem Gabelpaar einer entsprechenden Hubvorrich
tung ausgebildet ist.
In einer Ausführungsform kann das Bedienpersonal die Klemmkonstruktion
entsprechend betätigen, so daß in einen Tragrahmen eines anzuhebenden Gegen
standes entsprechend eingegriffen wird. Dabei bewirkt ein Spannmittel ein Sichern
des Rahmens.
In einer anderen Ausführungsform ist die Klemmkonstruktion gleichzeitig
mit dem Drehen mindestens einer der Gabeln des Gabelpaares betätigbar, wobei die
Gabeln dann nicht kreisförmigen Querschnitt aufweisen sollten. In einer weiteren
Abwandlung kann man die Klemmkonstruktion unabhängig vom Drehen der Ga
beln aktivieren.
Der zu hebende Gegenstand, beispielsweise ein Mischgefäß, kann von der
Hubvorrichtung abgenommen werden, und ist zum exakten Ausrichten und zum
Sichern geeignet ausgebildet. Dadurch kann man verschiedene entsprechend ausge
bildete Gegenstände exakt ausrichten, beispielsweise über einem Zuführanschluß
einer Verarbeitungsmaschine.
Weiter kann die Klemmeinrichtung einen Anschlagblock aufweisen, der den
Tragrahmen gegenüber dem Hubgerüst ausrichtet.
Die Klemmkonstruktion kann zwischen einer Sperrstellung und einer gelö
sten Stellung auch von einem Betätigungsmittel bewegt werden, das üblicherweise
zum Verschwenken der Gabel verwendet wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen unter Bezug
nahme auf die Zeichnung näher erläutert; es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Hubgerüstes von vorne,
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht entlang der Linie 2-2 der Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht ähnlich der Fig. 1 in einer alternativen Ausgestal
tung,
Fig. 4 eine Ansicht ähnlich der Fig. 3, jedoch mit der Klemmkonstruktion in
Sperrstellung,
Fig. 5 eine Seitenansicht einer Hubvorrichtung, wobei eine gehobene und ge
drehte Stellung eines Hubteils gestrichelt dargestellt ist,
Fig. 6 eine Seitenansicht der Hubvorrichtung der Fig. 5 mit einem typischen
angehobenen Gegenstand,
Fig. 7 eine verkleinerte Draufsicht einer Hubvorrichtung und eines zu heben
den Gegenstandes vor der Anordnung auf der Hubvorrichtung,
Fig. 8 eine Draufsicht ähnlich der Fig. 7 mit einem weiteren Beispiel für ei
nen Gegenstand vor der Anordnung auf der Hubvorrichtung, und
Fig. 9 eine Draufsicht ähnlich der Fig. 7 und 8, bei der ein Gabelpaar um
einen Winkel gegenüber der Längsachse (X-X) der Hubvorrichtung gekippt ist.
In der nun folgenden Beschreibung werden Richtungsbegriffe wie "vorne",
"hinten", "innen", "außen" "unten", "oben", "links" und "rechts" usw. verwendet.
Diese beziehen sich auf die Darstellung der Zeichnung und sind nicht einschrän
kend aufzufassen.
Die Fig. 1 und 2 der Zeichnung zeigen ein Hubgerüst 10, das ein Gehäuse
12 mit einer Vorderseite 14, mehreren Seitenwänden 16 und einer Rückwand 18
aufweist. Vorzugsweise besteht das Gehäuse 12 aus einem nicht korrodierten Mate
rial und alle Verbindungen, Öffnungen, Durchführungen, Deckel u. ä. sind abge
dichtet, um das Austreten bzw. das Eintreten von Material zu verhindern. Diese Ab
dichtung des Gehäuses 12 ist besonders bei der Verarbeitung pharmazeutischer
Materialien oder von Nahrungsmitteln von Bedeutung, bei denen Verunreinigungen
nicht auftreten dürfen. Das Hubgerüst 10 weist weiter ein Paar Gabeln 20 auf, die
üblicherweise vorkragend befestigt sind. Dies ist besonders gut in den Fig. 5 bis 9
zu sehen. Die Gabeln 20 sind vorzugsweise so bemessen und beabstandet, daß sie
exakt zu einem Paar länglicher Öffnungen 22 passen. Diese Öffnungen 22 sind in
einem Tragrahmen 24 eines zu hebenden Gegenstandes 26 gebildet. Bei dem zu
hebenden Gegenstand 26 kann es sich um einen Mischbehälter o. ä. handeln. Natür
lich müssen die Gabeln 20 und deren Befestigung hinsichtlich Stabilität und Festig
keit für die beabsichtigte Belastung ausreichend gestaltet sein. Weiter können im
Gehäuse 12 nötigenfalls (nicht dargestellte) Verstärkungen vorgesehen werden, um
den entsprechenden Belastungen Genüge zu tun.
Wie in den Fig. 1 und 2 zu sehen ist, hat das Hubgerüst 10 weiter eine
Klemmkonstruktion, die mit 30 bezeichnet ist. Die Klemmkonstruktion 30 ist am
Hubgerüst 10 befestigt und bewegt sich mit diesem. Die Klemmkonstruktion 30 hat
einen Sperrhebel 32, Betätigungsmittel 34 und Spannmittel 36. Vorzugsweise ist
der Sperrhebel 32 L-förmig ausgebildet mit einem Arm 38 und einem Arm 40. Der
Sperrhebel 32 ist in einem Befestigungsblock 42 geführt, der eine lineare Bewegung
und ein Verschwenken ermöglicht, wie es durch die Pfeile A und B verdeutlicht ist.
Das Verschwenken und die lineare Bewegung können unabhängig voneinander,
aber auch gleichzeitig ausgeführt werden. Der Sperrhebel 32 ist entlang seiner line
aren Bewegung A von den Spannmitteln 36, die am Arm 38 angreifen, vorzugs
weise nach links in eine Klemmstellung beaufschlagt. Vorzugsweise liegen die
Spannmittel 36 dabei ebenfalls in einem Gehäuseteil, das in einer Einheit am Ge
häuse 12 angebaut ist. Als solche Spannmittel 36 kommen unter anderem eine
Druckfeder, eine Luftfeder o. ä. in Frage. Vorzugsweise weisen die Spannmittel 36
ein erstes lineares Stellglied auf, beispielsweise eine Kolben-Zylindereinrichtung,
die durch ein Fluid zumindest in Richtung auf die Klemmstellung, d. h. nach links
beaufschlagt werden kann. Frei betätigbare Spannmittel 36, wie beispielsweise ein
doppelt wirkender Zylinder, ermöglichen eine frei stellbare, unabhängige, lineare
Bewegung A des Arms 40 vor oder nach dessen Verschwenkung in Richtung des
Pfeiles B.
In Fig. 2 ist eine Ausgestaltung des Sperrhebels 32 im Befestigungsblock 42
zu sehen, bei der eine tubusförmige Hülse 46 vorgesehen ist, in der mindestens ein
länglicher Durchgang 48 gebildet ist. Vorzugsweise ist die Hülse 46 so ausgebildet,
daß sie zwei gegenüberliegende Durchgänge 48 aufweist. Dies ist besonders unter
Belastungsgesichtspunkten wie auch vor dem Hintergrund eines einfacheren
Zusammenbaus und vereinfachter Wartung bevorzugt. Ein Paßelement SCI in Form
eines Stiftes, beispielsweise eines Paßstiftes o. ä., sitzt im Preßsitz im Arm 38, wo
bei jeweils ein Abschnitt in einen der Durchgänge 48 ragt. Die Hülse 46 ist lösbar
an einem Hebel 52 der Betätigungsmittel 34 befestigt. Vorzugsweise ist der Hebel
52 über eine Schäkelkonstruktion oder eine Zugöse mit einem zweiten linearen
Stellglied 54 verbunden. Dieses ist vorzugsweise schwenkbar im Gehäuse 12 befes
tigt. Beim zweiten linearen Stellglied 54 kann es sich um einen fluidbetätigten,
doppelt wirkenden Zylinder handeln. Die Betätigungsmittel 34 können aber auch
einen manuell betätigten Hebel, eine Knebelklemme o. ä. aufweisen, die, soweit es
die Arbeits- und Verarbeitungsbedingungen erlauben, aus dem Gehäuse 12 ragen.
Die Klemmkonstruktion 30 weist weiter mehrere Hülsenlager 56 und
Schublager 58 auf, die im Befestigungsblock 42 liegen, so daß die Hülse 46 sich
drehen kann, wodurch wiederum der Arm 38 vermöge des Paßelementes 50 und des
Durchgangs 48 in Richtung des Pfeiles B gedreht wird. Der Durchgang 48 hat in
Längsrichtung ausreichende Abmessung, so daß die lineare Bewegung des Sperrhe
bels 32 in Richtung des Pfeils A möglich ist. Die in Fig. 2 dargestellte Befestigung
ist für solche Anwendungen besonders vorteilhaft, bei denen keine Verunreinigun
gen freigesetzt werden dürfen. Für Fälle, bei denen jedoch Freiwerden von
Schmiermittel zulässig ist, kann man den Befestigungsblock und seine Bauteile
durch einen pneumatischen oder hydraulischen Zylinder ersetzen.
Die Klemmkonstruktion 30 hat weiter vorzugsweise einen Anschlagblock
60, der ebenfalls am Hubgerüst 10 befestigt ist. Der Anschlagblock 60 kann entwe
der dauerhaft oder lösbar mittels einer Schweißung, geeigneter Befestigungsele
mente o. ä. am Hubgerüst 10 befestigt sein. Einen vorbestimmten Spalt zwischen der
Vorderseite 14 und dem Tragrahmen 24 kann man entweder durch Austauschen
eines lösbar befestigten Anschlagblockes 60 oder durch zusätzliches Vorsehen
weiterer Abstandshalter an einem dauerhaft befestigten Anschlagblock 60 modifi
zieren. Dadurch kann man Gegenstände unterschiedlicher Größe an vorhandene
Verarbeitungsgeräte anpassen.
In den Fig. 3 und 4 ist eine weitere Klemmeinrichtung zu sehen. Dabei
hat das aus den Fig. 1 und 2 bekannte Hubgerüst 10 mindestens eine drehbare
Gabel 20, die in die längliche Öffnung 22 des Tragrahmens 24 des zu hebenden Ge
genstandes 26 eingeführt wird. Die Drehung der Gabel 20 erfolgt mittels des zwei
ten linearen Stellglieds 54 zusammen mit einem ersten Hebel 62. Der erste Hebel 62
dreht sich in Richtung des Pfeiles C und betätigt einen zweiten Hebel 64. Der
zweite Hebel 64 bewegt über eine Verbindungsstange 66 die Klemmkonstruktion in
Richtung des Pfeiles B. Dabei kann die Verbindungsstange 66 eine Justiermöglich
keit aufweisen, um eine entsprechende Winkeleinstellung zu erreichen. Dabei betä
tigt das zweite lineare Stellglied 54 auch den Sperrhebel 32 der Klemmkonstruktion
30 zwischen der gelösten Stellung, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist, und der Sperr
stellung, wie sie in Fig. 4 zu sehen ist. In der Sperrstellung ist der in Fig. 4 strich
punktiert dargestellte Tragrahmen 24 durch die Klemmkonstruktion 30 und die
Drehung der Gabeln 20 in der länglichen Öffnung 22 verriegelt. Diese Verriegelun
gen erfolgen gleichzeitig, wenn eine der Gabeln 20 von der Lade- in die Entlade
stellung gedreht wird, d. h. von der Darstellung der Fig. 3 in die der Fig. 4.
Weitere Einzelheiten zur Anwendung der drehbaren Gabeln 20 in Zusam
menhang mit der länglichen Öffnung 22 sind in US-A-5.516.207 offenbart. Natür
lich müssen die drehbaren Gabeln 20 einen nicht kreisförmigen, beispielsweise
ovalen oder vieleckigen Querschnitt haben. Das Gehäuse 12 weist für solche dreh
baren Gabeln 20 entsprechende Achszapfen 70 auf, die für die zu erwartenden Be
lastungen ausreichend stabil sein müssen.
Das Drehen der Gabeln 20 und die Betätigung der Klemmkonstruktion 30
kann unabhängig voneinander durch getrennte eigenständig ansteuerbare Mittel er
folgen. Damit kann man beliebige Hubvorrichtungen mit drehbaren Gabeln mit der
Klemmkonstruktion 30 nachrüsten.
Nachfolgend wird der Einsatz der beschriebenen Klemmeinrichtung erläu
tert.
In den Fig. 1 bis 9 wird die beschriebene Klemmeinrichtung zusammen
mit einem Gegenstand 26 verwendet, bei dem es sich um einen Mischbehälter han
delt, der von den Gabeln 20 abnehmbar ist, welche von dem Hubgerüst 10 einer
Hubvorrichtung 68 getragen werden. Die Hubvorrichtung 68 ist zum Anheben des
Gegenstandes 26 und zum anschließenden Drehen um die Achse X-X ausgebildet.
Die angehobene und gedrehte Stellung des Hubgerüstes 10 ist strichpunkiert in Fig.
5 dargestellt. Die Längsachsen der Gabeln 20 liegen üblicherweise parallel zueinan
der. Dann liegt die Längsachse der Gabeln 20 meist parallel zur Achse X-X, wie es
in den Fig. 7 und 8 dargestellt ist. Sie kann aber auch um einen Winkel verkippt
sein, wie es in Fig. 9 zu sehen ist. Der auf den Gabeln 20 angeordnete Gegenstand
26 vollführt dann in der Vorrichtung der Fig. 9 eine Orbitalkurve um die X-X-
Achse. Der Mischbehälter des Gegenstandes 26 kann vielgestaltig sein, beispiels
weise rund, quaderförmig, kubusförmig o. ä.
Die Klemmkonstruktion wird zuerst in die gelöste Stellung ähnlich der
Fig. 1 und 2 gebracht. Dann wird der Gegenstand 26 auf den Gabeln 20 angeordnet,
wobei diese in die länglichen Öffnungen 22 im Tragrahmen 24 des Gegenstandes
26 eingeführt werden. Der Tragrahmen 24 kann entweder durch daran vorgesehene
Räder oder Rutscher bewegt werden, oder mittels eines üblichen Gabelstaplers.
Dann wird der Gegenstand auf den Gabeln 20 abgesetzt, so daß der Tragrahmen 24
an einer Fläche des Anschlagblockes 60 anliegt. Die Klemmkonstruktion wird in
eine Sperrstellung gebracht. Eine solche Sperrstellung ist beispielsweise in Fig. 4
dargestellt. Dabei wird der Arm 40 durch die Spannmittel 36 in Anschlag mit dem
Tragrahmen 24 gebracht, wodurch eine Ausrichtung und gleichzeitiges Fixieren des
Gegenstandes 26 erfolgt. Die Bewegung der Klemmkonstruktion 30 in Richtung der
Pfeile A und/oder B kann entweder manuell betätigt oder automatisch durch ent
sprechende Lagesensoren gesteuert erfolgen.
Vorzugsweise wird dann ein Sicherungsstift 72 in ein entsprechendes Loch
einer Gabel 20 nach dem Klemmen eingesetzt. Der Sicherungsstift 72 dient als Si
cherung während des Drehens beim Mischen der Materialien im Gegenstand 26,
insbesondere für den Fall, daß eine etwaige Betätigungsvorrichtung versagt. Zu
sätzliche Einzelheiten zum Einsatz und zur Betätigung des Sicherungsstiftes 72 sind
ebenfalls in der erwähnten US-A-5.516.207 beschrieben.
Natürlich kann die beschriebene Konstruktion und Mechanik auch für andere
Hubvorrichtungen Anwendung finden, und sie ist nicht auf den Gebrauch bei
Mischvorrichtungen eingeschränkt. Sie ist dagegen allgemein für beliebige Hub-
und Transportgeräte anwendbar.