DE10002654A1 - Herstellung von Mikro - Teilen - Google Patents
Herstellung von Mikro - TeilenInfo
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- B28B13/04—Discharging the shaped articles
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- B28B7/06—Moulds with flexible parts
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Abstract
Es wird die Herstellung von Mikro-Teilen beschrieben. In die Prägungen einer mikrostrukturierten, gummielastischen Folie werden flüssige, aushärtende Stoffsysteme eingebracht und ausgehärtet. Durch zweidimensionales Strecken der Folie und gleichzeitiges Führen der Folie über eine mit Ultraschall schwingende Rolle werden feste Mikro-Teile abgeworfen. Die Teile können aus Kunststoff und/oder Keramik bestehen und zusätzlich mit Metallpartikeln gefüllt sein. Poröse Keramikteile können in einem zusätzlichen Arbeitsgang dicht gesintert werden.
Description
Es wird die Herstellung von Mikro-Teilen beschrieben. Darunter werden in dieser Anmeldung
Teile verstanden, deren geometrische Dimensionen sich vorwiegend unterhalb der 1 mm-
Grenze bewegen, teilweise aber auch bis in den Bereich von etwa 2-6 mm reichen. Zur
Herstellung der Mikro-Teile werden in die Vertiefungen, bzw. Prägungen einer Matritze aus
gummielastischem Kunststoff zunächst flüssige, aushärtende Stoffsysteme eingebracht. Nach
Aushärtung der Stoffsysteme werden diese aus der Matritze dadurch entfernt, daß die Matritze
durch Zugbeanspruchung in zwei Dimensionen gedehnt wird und gleichzeitig über eine scharfe
Kante geführt wird. Die scharfe Kante kann dabei eine gelagerte Rolle mit möglichst kleinem
Durchmesser sein. Gleichzeitig kann diese Rolle oder Kante mit Ultraschall beaufschlagt
werden.
Eine Möglichkeit zur Herstellung von Mikrosystemkomponenten besteht in dem Verfüllen der
Hohlräume von Matritzen, die aus einer geprägten Folie bestehen. Die Prägungen, also
Vertiefungen dieser Folie, geben dabei das negative Bild der gewünschten Produktform wider.
Das Verfüllen der Hohlräume erfolgt mittels eines Ein- oder Mehrkomponentensystems,
welches in der Matritze entweder bei Raumtemperatur, erhöhter Temperatur durch UV-
Behandlung oder ein anderes dem Stoffsystem angepaßtes Härtesystem verfestigt wird.
Eine Schwierigkeit bei der Herstellung von Mikrosystemkomponenten, wie z. B. kleinen
Zahnrädern ist nach dem Stand der Technik die Loslösung der ausgehärteten Komponenten,
also der Mikrosystemkomponente, von oder aus der zu ihrer Herstellung verwendeten Matritze.
Erfindungsgemäß wird als Matritze eine gummielastische Folie mit, entsprechend den
gewünschten Produktkonturen versehenen, Prägungen verwendet. Diese gummielastische Folie
wird erfindungsgemäß günstigerweise aus einer härtbaren Silikongießmasse durch Abformen
von Positiven hergestellt. Dabei befinden sich auf jeder Folie eine Anzahl dieser
Einzelprägungen.
Die auf der Matritze befindlichen Prägungen werden mittels eines Rakels mit einem
aushärtenden Ein- oder Mehrkomponentensystem verfüllt und durch eine dem Material
angepaßte Härtemethode ausgehärtet.
Nach dem Aushärten wird die Matritze mittels eines mechanischen Spannsystems in zwei
Dimensionen verstreckt und über die gesamte Länge der Matritze im verstreckten Zustand über
eine scharfe Kante oder eine Rolle mit möglichst kleinem Durchmesser gezogen. Dabei lösen
sich die abgeformten Mikro-Teile von der Matritze und werden im Bereich der Kante von der
Matritze abgeworfen. Dieser Vorgang kann durch mechanische Einwirkungen verstärkt
werden. Gut geeignet ist erfindungsgemäß das Einwirken von Ultraschall auf die scharfe Kante.
Erfindungsgemäß kann die elastische Matritze als Endlosmatritze gefertigt werden, so daß es
sich bei dem Fertigungsverfahren um ein kontinuierliches Verfahren handelt. Dies gelingt für
Stoffsysteme deren Aushärtegeschwindigkeit an die Umlaufgeschwindigkeit der
Endlosmatritze angepaßt werden kann. Die Aushärtegeschwindigkeit kann erfindungsgemäß
dadurch beschleunigt werden, daß nachfolgend an das Füllen der Matritze eine UV-Behandlung
oder eine thermische Behandlung, entsprechend der Temperaturbeständigkeit der Matritze,
erfolgt.
Erfindungsgemäß können als Materialkomponenten zur Herstellung der Mikro-Teile
organische Materialien verwendet werden, wobei besonders gut handelsübliche Ein- oder
Zweikomponenten-Epoxidharzsysteme, aber auch Polyurethansysteme, geeignet sind.
Weiterhin können handelsübliche Methacrylate, bzw. Bismethacrylate verwendet werden. Die
Aushärtung der Syteme erfolgt entsprechend der vom jeweiligen Hersteller angegebenen
Vorschrift, z. B. thermisch oder mittels UV-Bestrahlung. Nach Herstellerangaben können diese
Systeme auch UV-Vernetzer enthalten.
Je nach gewünschter Anforderung an das hergestellte Produkt können Füllmaterialien,
bevorzugt keramische, aber auch metallische Partikel, zugegeben werden.
Erfindungsgemäß können zur Herstellung der Mikro-Teile weiterhin statt der
Kunststoffkomponenten keramische Materialkomponenten verwendet werden. Hier eignen sich
Materialien wie sie für Zahnfüllungen oder Knochenersatz verwendet werden. Dazu zählen
Magnesiumoxid/Magnesiumchloridsyteme, Carboxylatzemente, Phosphatzemente,
Silikatzemente, Glasionomerzemente und Apatite. Es können aber auch ganz allgemein Edukte
verwendet werden, die zu Produkten führen, die ganz allgemein als Zemente bezeichnet
werden. Die Vorgehensweise zum Aushärten des Materiales in der Matritze erfolgt entprechend
den Herstellervorschriften. Je nach gewünschter Anforderung können Füllmaterialien,
bevorzugt keramische, aber auch metallische Partikel zugegeben werden.
Weiterhin können Sole, also kolloidale Lösungen von Metalloxiden verwendet werden, wobei,
zur Verhinderung von Rißbildung beim Aushärten, größere keramische Partikel im Bereich
mittlerer Konrgrößen von 0,1-1,5 µm als Füllsubstanzen zugegeben werden können.
Je nach gewünschter Anforderung können zusätzlich auch metallische Partikel, z. B. für
Anwendungen mit speziellen gesuchten elektronischen Eigenschaften zusätzlich zu den von
den Herstellern angegebenen Rezepturen verwendet werden.
Claims (12)
1. Herstellung von Mikro-Teilen, gekennzeichnet dadurch, daß in die Vertiefungen einer
elastischen Matritze flüssige, thermisch oder mittels UV-Licht aushärtende Stoffsysteme
eingebracht werden, diese nach Herstellervorschrift ausgehärtet werden und die dort
entstehenden nach Aushärtung festen Teile dadurch aus den Vertiefungen der Matritze entfernt
werden, daß die Matritze in zwei Dimensionen gestreckt wird und zusätzlich zum Abwerfen
der Teile über die Länge der Matritze über eine scharfe Kante gezogen wird, wobei die scharfe
Kante optional eine gelagerte Rolle darstellt und weiterhin die scharfe Kante optional in
mechanische Schwingungen, bevorzugt durch Anlegen einer Ultraschallquelle, versetzt wird.
2. Herstellung von Mikro-Teilen nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß zur Herstellung
der elastischen Matritze eine härtende, handelsübliche Ein- oder Zweikomponenten-
Silikongießmasse unter serienhafter, reihenweiser Abformung des gewünschten Positivs
verwendet wird und die Matritze als Endlosmatritze hergestellt wird.
3. Herstellung von Mikro-Teilen nach den voranstehenden Ansprüchen, gekennzeichnet
dadurch, daß es sich bei den flüssigen, aushärtenden Stoffsystemen, die das Ausgangsmaterial
der Mikro-Teile bilden, um handelsübliche Ein- oder Mehrkomponentensysteme handelt.
4. Herstellung von Mikro-Teilen nach den voranstehenden Ansprüchen, gekennzeichnet
dadurch, daß es sich bei den flüssigen, aushärtenden Stoffsystemen, die das Material der Mikro
-Teile bilden, um Ein- oder Mehrkomponenten-Kunststoffsysteme, bevorzugt um käufliche
Epoxidsysteme oder Polyurethansyteme handelt.
5. Herstellung von Mikro-Teilen nach den voranstehenden Ansprüchen, gekennzeichnet
dadurch, daß es sich bei den flüssigen, aushärtenden Stoffsystemen, die das Material der Mikro
-Teile bilden, um Ein- oder Mehrkomponenten-Keramiksysteme, bevorzugt um käufliche
Systeme, wie sie für Zahnfüllungen und Knochenersatz verwendet werden, handelt.
6. Herstellung von Mikro-Teilen nach den voranstehenden Ansprüchen, gekennzeichnet
dadurch, daß es sich bei den flüssigen, aushärtenden Stoffsystemen, die das Material der Mikro
-Teile bilden, um Zemente handelt.
7. Herstellung von Mikro-Teilen nach den voranstehenden Ansprüchen, gekennzeichnet
dadurch, daß es sich bei den flüssigen, aushärtenden Stoffsystemen, die das Material der Mikro
-Teile bilden, um Magnesiumchlorid-Magnesiumoxid-Zemente, Carboxylatzemente,
Phosphatzemente, Silikatzemente, Glasionomerzemente oder Apatite handelt.
8. Herstellung von Mikro-Teilen nach den voranstehenden Ansprüchen, gekennzeichnet
dadurch, daß es sich bei den flüssigen, aushärtenden Stoffsystemen, die das Material der Mikro
-Teile bilden, um Dispersionen aus kolloidalen Solen und mineralischen Füllstoffen handelt.
9. Herstellung von Mikro-Teilen nach Anspruchen 8, gekennzeichnet dadurch, daß es sich bei
den Solen um jeweils einzeln oder gemischt Silicasol, Titandioxidsol oder Zirkonoxidsol und
bei den mineralischen Füllstoffen um Aluminiumoxidpartikel mit einer mittleren Partikelgröße
zwischen 0,1 und 1,5 µm handelt.
10. Herstellung von Mikro-Teilen nach den voranstehenden Ansprüchen, gekennzeichnet
dadurch, daß als Füllstoff zusätzlich metallische Partikel zugegeben werden.
11. Herstellung von Mikro-Teilen nach den voranstehenden Ansprüchen, gekennzeichnet
dadurch, daß die aus der Matritze entfernten Teile ein bei erhöhter Temperatur sich weiter
verfestigendes Material darstellen und daher, bei Temperaturen von 100° bis ca. 1000°C,
weiter verfestigt werden sinterbares Material darstellen und bei erhöhter Temperatur weiter
verfestigt oder, sofern es sich um poröses Material handelt, dicht gesintert werden.
12. Herstellung von Mikro-Teilen nach den voranstehenden Ansprüchen, insbesondere Anspruch
8, gekennzeichnet dadurch, daß die aus der Matritze entfernten Teile ein poröses, bei erhöhter
Temperatur sich weiter verfestigendes und dicht sinterndes Material darstellen und daher, bei
Temperaturen von 100° bis ca. 1600°C, weiter verfestigt und dicht gesintert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000102654 DE10002654A1 (de) | 2000-01-21 | 2000-01-21 | Herstellung von Mikro - Teilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000102654 DE10002654A1 (de) | 2000-01-21 | 2000-01-21 | Herstellung von Mikro - Teilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10002654A1 true DE10002654A1 (de) | 2001-08-02 |
Family
ID=7628368
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000102654 Withdrawn DE10002654A1 (de) | 2000-01-21 | 2000-01-21 | Herstellung von Mikro - Teilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10002654A1 (de) |
-
2000
- 2000-01-21 DE DE2000102654 patent/DE10002654A1/de not_active Withdrawn
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