DE10002368C2 - NE-Metall Sortierung - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auftrennung einer NE-Metalle
enthaltenden Fraktion in die jeweiligen NE-Metalle, worin die NE-Metalle enthal
tende Fraktion mit mindestens einer Lösung von einem oder mehreren anorgani
schen und/oder organischen Reagenzien behandelt wird, wodurch eine spezi
fische Oberflächenfärbung der einzelnen NE-Metallfraktionsbestandteile in
Abhängigkeit von dem jeweiligen NE-Metall bewirkt wird, und anschließend die
einzelnen NE-Metallfraktionsbestandteile nach der jeweiligen spezifischen Ober
flächenfärbung sortiert, insbesondere automatisch geklaubt werden.
Im Rahmen des Recyclings von Schrott und/oder metallhaltigen Abfällen werden
unter anderem NE-Metall-Mischprodukte (NE = Nichteisen) erhalten, deren
weitere Sortierung derzeit jedoch nur begrenzt möglich ist.
Im Stand der Technik ist die Abtrennung von Magnesium bzw. Aluminium durch
eine Schwimm-Sink-Sortierung bekannt. Die dabei erhältlichen Magnesium- bzw.
Aluminiumkonzentrate enthalten jedoch noch Nichtmetalle, wie z. B. Gummi,
Keramik, Glas, Kunststoffe, etc., die durch die Anwendung einer Wirbelstromsor
tierung abgetrennt werden können, was jedoch technisch und ökonomisch
aufwendig ist.
Für die weitere Sortierung derartiger NE-Metall-Mischprodukte bzw. Schwer
metallprodukte gibt es derzeit noch keine befriedigenden Lösungen bzw. allen
falls nur Teillösungen. Es ist unter anderem versucht worden, die Schwermetalle
bzw. NE-Metalle durch selektives Schmelzen, mittels Ferrofluiden (MHS-Sortie
rung), durch die Aerostromsortierung (Sichtung) enger Korngrößenklassen und
durch die Kombination von Siebklassierung, Stromklassierung und Wirbelstrom
sortierung zu trennen.
Entweder waren jedoch in den vorgenannten Verfahrensvarianten die erzielten
Trennergebnisse unzureichend (insbesondere infolge der sehr unterschiedlichen
Stückformen der NE-Metalle) oder sie scheiterten letztlich aus ökonomischen
Gründen.
Da sich schon seit geraumer Zeit abgezeichnet hat, daß durch die Prozesse der
Massenstromsortierung keine neuen Ansätze für die Sortierung von NE-Metall-
Mischprodukten bzw. Schwermetallprodukten zu erwarten sind, ist in jüngster
Zeit versucht worden, die Einzelstücksortierung (automatische Klaubung) für das
vorgenannte Problem einzuführen. Trotz umfangreicher Bemühungen konnten
jedoch bislang kerne befriedigenden Ergebnisse dahingehend erzielt werden.
Da die Klaubung mittels Röntgenfluoreszenzanalyse und Atomemissionsspektral
analyse eine linienförmige Vereinzelung bzw. Anordnung der Stücke erfordert,
wodurch hohe Betriebskosten verursacht werden, haben sich Anlagen auf Basis
eines solchen Detektionsprinzips nicht durchgesetzt. Mit dem Einsatz von CCD-
Farbkameras ist zwar eine flächenförmige Vereinzelung und damit ein höherer
Durchsatz (bis 10 t/h.m Arbeitsbreite) sowie auch die Sortierung kleinstückiger
NE-Metallschrotte (bis ca. 5 mm) möglich, allerdings ist ein solches Detektions
verfahren auf solche Metalltrennungen bzw. -sortierungen beschränkt, bei
welchen ausreichende Farbunterschiede zwischen den zu trennenden Metallen
vorliegen.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Auftrennung einer NE-Metalle enthaltenden Fraktion in die jeweiligen NE-Metalle
bereitzustellen, das zum einen gegenüber den im Stand der Technik bekannten
Trennverfahren ökonomisch überlegen sein soll, aber zum anderen auch eine
zufriedenstellende Trennung der NE-Metalle mit hohem Durchsatz gewährleisten
soll. Insbesondere soll ein solches Verfahren eine Einzelstücksortierung er
möglichen.
Diese Aufgaben werden durch die in den Ansprüchen gekennzeichneten Aus
führungsformen gelöst. Insbesondere wird ein Verfahren zur Auftrennung einer
NE-Metalle enthaltenden Fraktion in die jeweiligen NE-Metalle bereitgestellt,
welches die folgenden Schritte umfaßt:
- a) gegebenenfalls Zerkleinern der NE-Metalle enthaltenden Fraktion,
- b) Abtrennen der ferromagnetischen Bestandteile von der Fraktion,
- c) Behandeln der in Schritt (b) erhaltenen NE-Metallfraktion mit mindestens einer Lösung von einem oder mehreren anorganischen und/oder organi schen Reagenzien unter Erzeugung einer spezifischen Oberflächenfärbung der einzelnen NE-Metallfraktionsbestandteile in Abhängigkeit von dem jeweiligen NE-Metall und
- d) Sortieren der jeweiligen NE-Metallfraktionsbestandteile nach der jeweiligen spezifischen Oberflächenfärbung der einzelnen NE-Metallfraktionsbestand teile.
Durch die Vorbehandlung der in Schritt (b) erhaltenen NE-Metallfraktion in Schritt
(c) des erfindungsgemäßen Verfahrens mit mindestens einer Lösung von einem
oder mehreren anorganischen und/oder organischen Reagenzien wird eine
spezifische Oberflächenfärbung der einzelnen NE-Metallfraktionsbestandteile in
Abhängigkeit von dem jeweiligen NE-Metall hervorgerufen, wodurch die Voraus
setzungen für die eigentliche Sortierung der NE-Metalle geschaffen werden.
Mittels dem erfindungsgemäßen Verfahren können mit einfachen Mitteln und in
überaus kostengünstiger Weise einzelne Wertstoff-Fraktionen der jeweiligen NE-
Metalle über eine Einzelstücksortierung hergestellt bzw. erhalten werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
in Schritt (d) des erfindungsgemäßen Verfahrens der Sortiervorgang mittels einer
automatischen Klaubung durchgeführt. In einer besonders bevorzugten Aus
führungsform wird die automatische Klaubung unter Einsatz von einer oder
mehreren CCD-Farbkameras durchgeführt.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren ist in Abhängigkeit der Art bzw. Zusammen
setzung der aufzutrennenden, NE-Metalle enthaltenden Fraktion ein optionaler
Zerkleinerungsschritt vorgeschaltet (Schritt (a)). Die NE-Metalle enthaltende
Fraktion kann dabei beispielsweise in einer Hammermühle oder dergleichen
zerkleinert werden. Das Abtrennen der ferromagnetischen Bestandteile in Schritt
(b) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorzugsweise mittels Magnet
abscheidung durchgeführt. Die gegebenfalls zerkleinerte Ausgangsfraktion kann
dabei beispielsweise einem Magnetscheider zugeführt werden.
In Schritt (c) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die NE-Metallfraktion mit
Lösungen von anorganischen und/oder organischen Reagenzien unter Erzeugung
einer spezifischen Oberflächenfärbung der einzelnen NE-Metallfraktionsbestand
teile in Abhängigkeit von dem jeweiligen NE-Metall behandelt. Beispielsweise ist
die Lösung in Schritt (c) eine wässrige Kupfernitratlösung, deren Konzentration
im Bereich von 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung,
liegen kann. Die Behandlungsdauer bzw. Kontaktzeit in Schritt (c) kann dabei
beispielsweise 1 bis 30 Minuten betragen.
Wird beispielsweise in Schritt (c) eine 1 Gew.-%ige wässrige Kupfernitratlösung
eingesetzt, so zeigen in der NE-Metallfraktion enthaltene Zink- und Zinklegierun
gen eine schwarze Oberflächenfärbung, Aluminium- und Aluminiumlegierungs
oberflächen eine unveränderte Oberfläche und Magnesium und Magnesium-
Legierungen eine bläuliche Oberflächenfärbung.
Die Durchführung der chemischen Vorbehandlung in Schritt (c) zur Erzeugung
der jeweiligen spezifischen Oberflächenfärbung kann in Abhängigkeit von der
Kinetik der Farbreaktion bzw. Färbung und der erforderlichen Kontaktzeit mit den
in Schritt (c) eingesetzten Lösungen in gesonderten Behältnissen, bei der Lage
rung auf ebenen Flächen oder auf herkömmlichen Fördereinrichtungen erfolgen.
Um eine weitestgehend einheitliche und gegebenenfalls stärkere bzw. kräftigere
Oberflächenfärbung zu erzielen, kann es zweckmäßig sein, die NE-Metallfrak
tionsbestandteile vor dem Schritt (c) einer mechanischen Beanspruchung, z. B. in
einer Zerkleinerungsmaschine bei relativ geringer Beanspruchung, und/oder
einem Waschvorgang zu unterziehen.
In Schritt (d) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorzugsweise eines oder
mehrere NE-Metalle aus der Gruppe, bestehend aus Zink, Aluminium, Kupfer,
Magnesium, Blei und deren Legierungen sowie unmagnetischem legierten Stahl,
aussortiert. Die automatische Klaubung der Metallstücke kann dabei vorzugs
weise im feuchten Zustand durchgeführt werden.
Die Abtrennung der jeweiligen NE-Metalle aus der NE-Metalle enthaltenden
Fraktion in Schritt (d) kann insbesondere auch stufenweise durchgeführt werden,
indem für die jeweiligen auszusortierenden NE-Metalle nacheinander eine spezi
fische Oberflächenfärbung erzeugt wird.
Claims (8)
1. Verfahren zur Auftrennung einer NE-Metalle enthaltenden Fraktion in die jeweiligen
NE-Metalle, umfassend die Schritte gegebenenfalls Zerkleinern der NE-Metalle enthal
tenden Fraktion und Abtrennen der ferromagnetischen Bestandteile von der Fraktion,
gekennzeichnet durch
- a) Behandeln der erhaltenen NE-Metallfraktion mit mindestens einer Lösung von einem oder mehreren anorganischen und/oder organischen Reagenzien unter Erzeugung einer spezifischen Oberflächenfärbung der einzelnen NE-Metallfrakti onsbestandteile in Abhängigkeit von dem jeweiligen NE-Metall und
- b) Sortieren der jeweiligen NE-Metallfraktionsbestandteile nach der jeweiligen spezifischen Oberflächenfärbung der einzelnen NE-Metallfraktionsbestandteile.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sortieren in Schritt b)
mittels einer automatischen Klaubung durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die automatische Klaubung
unter Einsatz von einer oder mehreren CCD-Farbkameras durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Abtrennen der ferromagnetischen Bestandteile mittels Magnetabscheidung durchgeführt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lösung in Schritt a) eine wässrige Kupfernitratlösung ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Behandlungsdauer in Schritt a) 1 bis 30 Minuten beträgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die NE-
Metallfraktion vor dem Schritt a) einer mechanischen Beanspruchung und/oder einem
Waschvorgang unterzogen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt
b) eines oder mehrere der NE-Metalle aus der Gruppe, bestehend aus Zink, Aluminium,
Kupfer, Magnesium, Blei und deren Legierungen sowie unmagnetischem legierten
Stahl, aussortiert wird bzw. werden.
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