DE10002331A1 - Drehwinkelmesser - Google Patents
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Abstract
Eine Drehung eines Teils (1) wird auf einen Magneten (2), der einen GMR (3) mit einer daran angeschlossenen elektronischen Schaltung beeinflußt, mittels einer mechanischen Transmission aus Wellen (10, 11, 12) mit Zahnrädern (60, 51, 61, 52, 62) übertragen, deren Übersetzung so gewählt ist, daß kleine Winkeländerungen des drehbaren Teils eine Mehrzahl vollständiger Umdrehungen des Magneten bewirken. Bei ausreichend hoher Übersetzung kann daher eine im Prinzip beliebig kleine Winkeländerung des drehbaren Teils bestimmt werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Drehwinkelmesser,
der den Winkel, um den ein drehbares Teil bewegt wird, mit
tels eines GMR mißt.
Eine Drehbewegung eines Ringes, einer Scheibe oder eines
Drehknopfes kann erfaßt und ausgewertet werden, indem an das
bewegliche Teil ein Magnet, z. B. ein Dauermagnet aus Eisen,
angebracht wird und die bei der Drehbewegung sich ändernde
Ausrichtung des von diesem Magneten erzeugten Magnetfeldes
mittels eines GMR erfaßt wird. Ein solcher GMR (giant magne
tic resistor) besteht aus einer Schichtfolge von Materialien,
durch die ein Elektronenfluß durch die Ausrichtung eines ex
ternen Magnetfeldes ermöglicht oder unterbunden wird. Wird an
einen solchen GMR eine elektrische Spannung angelegt, dann
ändert sich die Stärke des den GMR durchfließenden Stromes,
wenn sich das Magnetfeld, in dem sich der GMR befindet, än
dert. Ein solcher GMR weist jedoch Fertigungstoleranzen sowie
eine Hysterese auf, die die Präzision der Drehwinkelmessung
mittels eines solchen GMR einschränken. Eine präzise Erfas
sung eines Drehwinkels unterhalb von typisch etwa 3-4 Grad
ist damit ohne Meßfehler nicht möglich. Die Anzahl zuverläs
sig erkennbarer Positionen, d. h. der unterscheidbaren Aus
richtungen des drehbaren Teiles, ist auf ca. 40 begrenzt. Das
entspricht einem Winkelunterschied zwischen zwei aufeinander
folgenden Positionen von ca. 9 Grad.
Bevor die Drehwinkelerfassung beginnt, müssen die Amplituden
des elektrischen Meßsignales, das sich bei Anliegen der Span
nung an dem GMR ergibt, ausgewertet werden, so daß deren Wer
te als Tabelle von Sollwerten (Datenbasis) vorhanden ist. Die
Kennlinie des GMR ist temperaturabhängig. Daher muß auch der
in die Auswertung einfließende Wert des Temperaturkoeffizien
ten korrigiert werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine einfach her
stellbare Vorrichtung anzugeben, mit der auch kleine Drehwin
kel einer Scheibe, eines Rades, eines Drehknopfes oder dergl.
sehr genau bestimmt werden können.
Diese Aufgabe wird mit dem Drehwinkelmesser mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst. Ausgestaltungen ergeben sich aus den
abhängigen Ansprüchen.
Der erfindungsgemäße Drehwinkelmesser umfaßt einen Magneten,
der in Abhängigkeit von der Drehbewegung gedreht wird, und
einen von diesem Magneten beeinflußten GMR mit einer daran
angeschlossenen elektronischen Schaltung. Zwischen dem dreh
baren Teil, dessen Winkelposition bestimmt werden soll, und
dem Magneten befindet sich eine mechanische Transmission, de
ren Übersetzung so gewählt ist, daß kleine Winkeländerungen
des drehbaren Teiles eine Mehrzahl vollständiger Umdrehungen
des Magneten bewirken. Die an dem GMR angeschlossene Auswer
teschaltung erfaßt die von dem GMR erzeugten elektrischen Si
gnale, die jeweils einer Volldrehung des Magneten entspre
chen. Jede solche Volldrehung des Magneten entspricht einer
durch die Übersetzung vorgegebenen kleinen Winkeländerung des
drehbaren Teiles. Durch geeignete Wahl der Übersetzung kann
daher eine im Prinzip beliebig kleine Winkeländerung des
drehbaren Teiles mit diesem Drehwinkelmesser bestimmt werden.
Die Übersetzung zwischen der Drehung des drehbaren Teiles und
der Drehung der mit dem Magneten versehenen Welle definiert
daher gewissermaßen die Einheit, in der die Drehbewegung ge
messen wird.
Es folgt eine genauere Beschreibung von Beispielen des erfin
dungsgemäßen Drehwinkelmessers anhand der beigefügten
Fig. 1 bis 6.
Fig. 1 zeigt eine typische Ausgestaltung des Drehwinkelmes
sers im Querschnitt.
Fig. 2 bis 4 zeigen alternative Ausgestaltungen im Quer
schnitt.
Fig. 5 und 6 zeigen Schemazeichnungen für die Anordnung
der mechanischen Transmission.
In Fig. 1 ist das drehbare Teil 1, dessen Winkelposition be
stimmt werden soll, als Beispiel eines inwendig hohlen Dreh
knopfes im Querschnitt dargestellt. Das bewegliche Teil 1 ist
über einer Halterung 7 angeordnet, die in das Innere des Tei
les 1 eingreift und durch Führungsrillen 17 oder Nuten, in
denen ein ringförmiger Aufsatz oder Wulst auf einem Innen
kranz des Teiles 1 geführt wird, die möglichen Bewegungen des
Teiles 1 auf eine Drehbewegung um die Mittenachse ein
schränkt. Der für die Detektion der Drehbewegung vorgesehene
Magnet 2 befindet sich in ausreichender Nähe zu einem GMR 3
an einer drehbar gelagerten Welle 4. Diese Welle 4 befindet
sich bei diesem Ausführungsbeispiel im Inneren des Drehknop
fes und ist koaxial zur Drehachse des Drehknopfes ausgerich
tet. Bei anderen Ausführungsbeispielen kann diese Welle aber
auch exzentrisch angeordnet sein. Bei dem in Fig. 1 darge
stellten Ausführungsbeispiel befindet sich der Magnet 2 als
Dauermagnet miniaturisiert in einer Schale 8 aus weichmagne
tischem Material, das relativ leicht magnetisierbar ist, aber
die Magnetisierung leicht verliert (z. B. Ferrit, Permalloy).
Mit dieser Schale 8 wird eine magnetische Abschirmung des
GMR 3 auf der von dem GMR abgewandten Seite des Magneten 2
bewirkt. Diese Schale kann aber auch weggelassen sein. An der
drehbar gelagerten Welle 4 befindet sich ein Zahnrad 5 oder
Zahnkranz, mit dem eine Drehbewegung auf die Welle übertragen
werden kann. Bei dem in der Fig. 1 dargestellten Beispiel
befindet sich auf der Innenseite des Innenkranzes des Dreh
knopfes ein Zahnkranz 6, der eine Folge von mit Zahnrädern
versehenen Wellen 10, 11, 12 antreibt. Die Zahnräder
60, 51/61, 52/62 dieser Wellen bilden eine Art Getriebe, mit
dem die Drehbewegung des Teiles 1 auf die Welle 4 übertragen
wird, und zwar mit einer solchen hohen Übersetzung, daß be
reits geringfügige Drehwinkel, um die das Teil 1 bewegt wird,
zu einer Vielzahl von Volldrehungen des Magneten 2 führen. An
dem GMR 3 ist eine in der Fig. 1 nicht eingezeichnete elek
tronische Schaltung angeschlossen, mit der eine elektrische
Spannung an den GMR 3 angelegt werden kann und elektrische
Signale, die bei einer Drehbewegung des Magneten 2 aus der
sich verändernden Stromstärke des den GMR 3 durchfließenden
Stromes resultieren, erfaßt werden können. Die hohe Überset
zung sowie die vorzugsweise durch die weichmagnetische Scha
le 8 bewirkte magnetische Abschirmung haben zur Folge, daß
externe magnetische Felder die Winkelmessung durch den GMR 3
kaum beeinflussen können. Ausschlaggebend für das Meßergebnis
ist in jedem Fall die Zahl der Umdrehungen des Magneten 2
bzw. die zugehörige Winkeländerung des drehbaren Teiles 1;
und die Wirkung einer externen magnetischen Beeinflussung
bleibt weitgehend reduziert.
In Fig. 2 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel darge
stellt, das gegenüber der Ausführungsform von Fig. 1 wesent
lich vereinfacht ist. Zwischen dem Zahnkranz 6 des auch hier
innen hohlen Drehknopfes, der das drehbare Teil 1 bildet, und
dem Zahnrad 5 der drehbar gelagerten Welle 4 mit dem Magne
ten 2 befindet sich hier nur ein Transmissionsrad 101, das
mit einem Zahnrad 60 versehen ist. Es sind noch eingezeichnet
der GMR 3, der auch hier in der Halterung 7 angeordnet ist.
Bei der Ausführungsform von Fig. 3 ist als Transmission ein
Zahnrad 60 verwendet, das auf einer geeigneten Strukturie
rung 10 der Halterung 7 gelagert ist und so in der Position
stabilisiert wird. Die drehbar gelagerte Welle 4 ist hier
ebenfalls durch ein Zahnrad 5 gebildet, in dessen Innerem der
Magnet 2 angebracht ist.
Bei der Ausführungsform von Fig. 4 befindet sich an der
drehbar gelagerten Welle 4 eine Vielzahl von im Winkel zuein
ander angeordneten Magneten 2, was in der Figur durch die
Aufeinanderfolge von mit N (Nordpol) und S (Südpol) bezeich
neten Magnetpolen dargestellt ist. Seitlich zu dem mit dem
Magneten 2 versehenen unteren Teil der Welle 4 ist der GMR 3
auf der Halterung 7 angeordnet. Die für die Transmission vor
gesehene Welle 10 mit dem Zahnrad 60 ist hier mit Ausnahme
der Art der Lagerungen ähnlich der Ausführung gemäß Fig. 2
gestaltet.
In der Fig. 5 ist zur Verdeutlichung der durch die mechani
sche Transmission des erfindungsgemäßen Drehwinkelmessers ge
gebenen Übersetzung eine Folge von Wellen mit Zahnrädern in
Aufsicht im Schema dargestellt. Das drehbare Teil 1 ("Haupt
scheibe") wird um einen kleinen Winkel verdreht, der auf eine
erste Welle 10 mit einem Zahnrad 50 entsprechend der ersten
Übersetzung vergrößert übertragen wird. Ein zweites Zahn
rad 60, das an dieser Welle 10 vorhanden ist, überträgt deren
Drehung erneut in hoher Übersetzung auf ein nachfolgendes
Zahnrad 51 einer weiteren Welle. Ein weiteres Zahnrad 61
schließlich treibt über das Zahnrad 5 an der letzten Welle
den Magneten 2 an, der wegen der hohen Übersetzungsverhält
nisse, die sich multiplizieren, auch bei einem geringen Dreh
winkel des drehbaren Teiles 1 eine Vielzahl von Volldrehungen
ausführt.
In Fig. 6 ist eine alternative Anordnung der Transmissions
elemente gemäß Fig. 5 dargestellt, bei der die Übertragung
der Drehbewegung von dem drehbaren Teil 1 auf das Zahnrad 60
der nachfolgenden Welle mittels eines Zahnkranzes 6 an der
Innenseite des Teiles 1 erfolgt.
Falls ein GMR konzentrisch zum Magneten positioniert wird,
wird durch den GMR bei jeder Volldrehung des Magneten ein Si
nussignal generiert. Wenn das resultierende elektrische Si
gnal, beispielsweise mit einem Schmitt-Trigger, digitalisiert
wird, ergibt sich eine Reihe von Signalpulsen. Falls z. B. das
gesamte Übertragungsverhältnis 360 beträgt, so daß bei einer
Drehung des Teils 1 um 1° der Magnet 2 eine Volldrehung beschreibt,
ergibt sich für jeden Winkelgrad der Drehbewegung
ein Signalpuls. Der Meßfehler ist in diesem Fall kleiner als
1°. Der maximale auftretende Meßfehler hängt im allgemeinen
nur von der Übersetzung der Transmission des Drehwinkelmes
sers ab. Die Genauigkeit der Messung kann daher mit dieser
Übersetzung vorgegeben werden. Insbesondere ist eine Genauig
keit unterhalb von 3 Winkelgrad möglich, womit insbesondere
auch die Zahl der zuverlässig erkennbaren Winkelpositionen
deutlich über 40 erhöht werden kann.
Eine konzentrische Ausrichtung der Welle 4 mit dem Magneten 2
zu der Drehachse des drehbaren Teiles 1 hat den Vorteil, daß
diese Teile auch konzentrisch mit dem GMR z. B. als Drehschal
ter in einem Elektrogerät montierbar sind. Die Drehachse des
Magneten muß aber nicht mit der Drehachse des drehbaren Tei
les zusammenfallen. Die Welle 4 mit dem Magneten kann insbe
sondere so exzentrisch angeordnet sein, daß es ausreicht,
wenn ein Zahnrad der Welle 4 direkt in ein Zahnrad oder einen
Zahnkranz des drehbaren Teiles, dessen Drehwinkel gemessen
werden soll, eingreift, um die gewünschte hohe Übersetzung zu
erreichen.
Mit dem erfindungsgemäßen Drehwinkelmesser kann die Drehbewe
gung eines Objektes, z. B. einer Scheibe oder eines Drehknop
fes, mit grundsätzlich beliebig hoher Präzision und ohne jeg
liche mechanische, elektrische oder optische Verbindung zwi
schen dem Drehteil und dem GMR-Sensor magnetisch erfaßt wer
den. Eine Kalibrierung, insbesondere eine Temperaturkompensa
tion, ist nicht mehr erforderlich, da der GMR-Sensor volle
Umdrehungen des Magneten auswertet und nicht den jeweiligen
Wert des durch den GMR gebildeten Widerstandes in Abhängig
keit von unterschiedlichen Ausrichtungen des Magneten. Die
Auswertung kann auf einfache Weise mit herkömmlichen elektro
nischen Bauelementen, wie z. B. einem Schmitt-Trigger oder
ähnlicher Elektronik, erfolgen. Der Wert der auftretenden
Signalamplitude ist jetzt irrelevant. Die Anzahl der identi
fizierbaren Positionen des drehbaren Teiles ist gleich der
Zahl der Volldrehungen des Magnetes bei einer vollen Umdre
hung des drehbaren Teiles (Hauptscheibe). Bei einer Überset
zung von insgesamt 360 können so 360 verschiedene Winkelposi
tionen bestimmt werden. Der erfindungsgemäße Drehwinkelmesser
ist von besonderem Nutzen, wenn hohe Präzision bei berüh
rungsloser Messung verlangt wird, z. B. um eine ausreichende
Abdichtung gegen Schmutz, Licht oder dergl. zu erhalten. Au
ßer in Positionierungssystemen läßt sich der erfindungsgemäße
Drehwinkelmesser z. B. zur Erfassung einer Lenkrad- oder Ven
tilposition einsetzen.
Claims (7)
1. Drehwinkelmesser zur Bestimmung der Winkelposition eines
drehbaren Teiles (1), bei dem
- - ein Magnet (2) und ein GMR (3) vorhanden sind,
- - der Magnet (2) drehbar angebracht ist und derart an das drehbare Teil (1) mechanisch gekoppelt ist, daß eine Drehung des drehbaren Teiles eine Drehung des Magnetes (2) bewirkt, und
- - der GMR (3) derart bezüglich des Magnetes (2) angeordnet und ausgerichtet ist, daß mittels einer an den GMR angelegten elektrischen Spannung durch eine Drehung des Magnetes (2) ein elektrisches Signal erzeugt werden kann,
- - der Magnet (2) an einer drehbar gelagerten Welle (4) mit einem Zahnrad (5) oder Zahnkranz befestigt oder mit einem Zahnrad versehen ist,
- - das drehbare Teil (1) ein Zahnrad oder einen Zahnkranz (6) aufweist,
- - diese Zahnräder bzw. Zahnkränze ineinandergreifen oder zwi schen diesen Zahnrädern bzw. Zahnkränzen eine mechanische Transmission (10, 11, 12) vorhanden ist und
- - eine elektronische Schaltung vorhanden ist, mit der ein elektrisches Signal, das mittels einer an den GMR angelegten elektrischen Spannung durch eine Volldrehung des Magnetes er zeugt wird, erfaßt wird.
2. Drehwinkelmesser nach Anspruch 1, bei dem
- - eine mechanische Transmission durch mindestens eine Welle (10, 11, 12) mit zwei verschiedenen Zahnrädern (50, 60; 51, 61; 52, 62) gebildet wird und
- - die Übersetzung der Transmission so gewählt ist, daß eine Volldrehung des Magnetes (2) durch eine Teildrehung des dreh baren Teils (1) herbeigeführt wird.
3. Drehwinkelmesser nach Anspruch 2 bei dem
die kleinste Teildrehung des drehbaren Teils (1), die eine
Volldrehung des Magnetes (2) bewirkt, weniger als 10° be
trägt.
4. Drehwinkelmesser nach Anspruch 2, bei dem
die kleinste Teildrehung des drehbaren Teils (1), die eine
Volldrehung des Magnetes (2) bewirkt, weniger als 3° beträgt.
5. Drehwinkelmesser nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem
das drehbare Teil (1) ein scheibenförmiger oder zylindrischer
Drehknopf ist, in dessen Innerem die mechanische Transmission
und eine mit dem Magneten (2) versehene Welle (4) angeordnet
sind und der längs einer inneren Mantelfläche einen Zahn
kranz (6) aufweist, an den die Transmission angreift.
6. Drehwinkelmesser nach Anspruch 5, bei dem
die mit dem Magneten (2) versehene Welle (4) koaxial zu der
Achse des Drehknopfes angeordnet ist.
7. Drehwinkelmesser nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem
der Magnet (2) in einer Schale (8) aus weichmagnetischem Ma
terial angebracht und so gegenüber dem GMR (3) angeordnet
ist, daß sich die Schale (8) auf der von dem GMR (3) abge
wandten Seite des Magnetes (2) befindet.
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