Die Erfindung betrifft eine Drehmomentübertragungseinrichtung, insbesondere für
einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, mit einem scheibenförmigen oder
ringscheibenförmigen, axial elastischen Bauteil.
Drehmomentübertragungseinrichtungen mit derartig ausgestalteten axial flexiblen
Bauteilen können Einrichtungen zur Dämpfung von Torsionsschwingungen
und/oder axialen Beugeschwingungen der Kurbelwelle sein. Dabei kann das axial
elastische Bauteil beispielsweise ein axial elastisches Schwungrad, wobei dieses
durch ihre axiale Elastizität axiale Schwingungen dämpft, und/oder zwischen zwei
gegeneinander verdrehbare Teile verspannt sein, wobei es diese beiden Bauteile
gegeneinander abdichtet. Beispielsweise können
Drehmomentübertragungseinrichtungen mit derartig aal elastischen Bauteilen in
geteilten Schwungrädern angebracht werden, insbesondere dann, wenn das
geteilte Schwungrad eine Kammer aufweist, in der Energiespeicher aufgenommen
sind, wobei diese Energiespeicher zur Verminderung von Reibverlusten zwischen
den Energiespeichern und der Kammerwand geschmiert werden, wobei die
Energiespeicher zwischen einem Primär- und einem Sekundärteil wirksam sind
und dabei die Membran beziehungsweise das axial elastische Bauteil zwischen
einem Bauteil des Primärteils und einem Bauteil des Sekundärteils verspannt ist
und die Kammer gegen Schmutzeintrag und Auslaufen des Schmiermittels
abgedichtet wird.
Derartige axial elastische Bauteile werden bei verschiedensten
Ausführungsbeispielen und Ausgestaltungen von geteilten Schwungrädern,
Torsionsschwingungsdämpfern und ähnlichen Bauteilen verwendet, so daß eine
möglichst universelle Ausführungsform aus der Sicht der Herstellkosten und der
Begrenzung der Teilevielfalt ratsam ist. Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine
Drehmomentübertragungseinrichtung mit einem axial elastischen Bauteil
vorzuschlagen, wobei dieses mit einfachen Mitteln für eine Vielzahl von
Anwendungen hergestellt werden kann und so die Teile- und Werkzeugvielfalt
gesenkt werden kann. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, die axiale
Steifigkeit des Bauteils so anzupassen, daß das Bauteil den geforderten
Steifigkeiten durch einfache Herstellungsschritte angepaßt werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß eine
Drehmomentübertragungseinrichtung mit einem axial elastischen Bauteil,
insbesondere für eine Dämpfungseinrichtung in einem Antriebsstrang eines
Kraftfahrzeugs, vorgeschlagen wird, das zumindest ein axial flexibles,
scheibenförmiges oder ringscheibenförmiges Bauteil enthält, wobei in einem
vorgegebenen radialen Bereich eine der einzustellenden axialen Steifigkeit
entsprechende Anzahl über den Umfang verteilter, Durchtrennungen eingebracht
wird.
Derartige Durchtrennungen begrenzen durch die verminderte effektive Fläche des
scheibenförmigen Bauteils in radialer Richtung die Biegesteifigkeit in axiale
Richtung, so daß durch die Anzahl dieser Durchtrennungen eine Variation der
axial wirksamen Steifigkeit von einem nahezu unveränderten Verhalten bei sehr
wenigen Durchtrennungen bis zu einer sehr geringen axialen Steifigkeit bei
nahezu vollständig durchtrenntem Umfang mit nur wenigen verbleibenden, die
Biegesteifigkeit in radiale Richtung übernehmenden Stegen erreicht werden kann.
Das Einbringen der Durchtrennungen erfolgt nach den an sich bekannten
Methoden zur Durchtrennung von Material, wie beispielsweise Stanzen,
Schneiden und/oder mit Hilfe Laser-, Wasserstrahl-, Ultraschall und
vergleichbaren Trennmethoden.
Die Verwendung derartiger axial flexibler Bauteile erfolgt in
Drehmomentübertragungseinrichtungen in vorteilhafter Weise für scheibenförmige
und/oder ringscheibenförmige Bauteile, die axial elastische Eigenschaften
aufweisen, beispielsweise als axial elastisches Schwungrad zur Dämpfung von
Beugeschwingungen der Kurbelwelle, als Membran- oder Tellerfeder und/oder als
Abdichtungsmembran zweier axial und/oder axial beabstandeter Bauteile.
Bei Verwendung des axial flexiblen Bauteils als Dichtmembran sind die
Durchtrennungen vorteilhafterweise so dünn ausgeführt, daß sie für das
abzudichtende Medium, beispielsweise Schmiermittel, im wesentlichen
undurchlässig sind. Die Dicke der Durchtrennungen kann dabei in Abhängigkeit
von der Viskosität des Schmiermittels ausgewählt werden.
Vorteilhaft ist eine Ausrichtung der Durchtrennungen in Umfangsrichtung, wobei je
nach Ausführung die Durchtrennungen zumindest so angebracht werden können,
daß sie vorteilhafterweise zumindest eine Wegkomponente in Umfangsrichtung
aufweisen. Vorteilhaft ist weiterhin, wenn die Trennlinien der Durchtrennungen
oder Schnitte in Form eines Kreisbogenausschnitts eingebracht werden, so daß
eine nahezu ausgeschnittene Kreisfläche entsteht, die durch ein kleines
Kreisbogensegment, das nicht freigeschnitten ist, gehalten werden. Dabei kann es
weiterhin vorteilhaft sein, die nicht freigeschnittenen Kreisbogensegmente in
Richtung Außenumfang des Bauteils auszurichten. Für ein vorteilhaftes
Ausgestaltungsmuster mit vergleichsweise hoher axialer Elastizität können die
durchtrennten Kreissegmente bezüglich ihrer Mittelpunkte annähernd im
dreifachen Kreisradius über den Umfang verteilt voneinander beabstandet sein.
In entsprechender Weise kann es vorteilhaft sein, die Durchtrennungen in Form
eines Rechtecks, vorteilhafterweise mit gerundeten Kanten, einzubringen, wobei
beispielsweise eine Schmalseite des Rechtecks nicht oder nur teilweise
durchtrennt ist und die Breitseiten des Rechtecks sich radial erstrecken. Es
versteht sich, daß weitere ähnliche Schnittführungen der Durchtrennungen, wie
z. B. die Ausführung von Quadraten, mit einer nicht ausgeschnittenen oder nur
teilweise durchtrennten Kante und/oder Trapezen ebenfalls vorteilhaft sein kann.
Der Abstand der Rechtecke in Umfangsrichtung kann annähernd im Abstand einer
Schmalseite des Rechtecks angeordnet sein.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Durchtrennungen kann
halbkreisförmig vorgesehen sein, wobei jeweils zwei offene Halbkreise einander
unter Ausbildung eines Stegs zugekehrt sind. Hierbei kann der Steg in
Umfangsrichtung oder in radiale Richtung ausgerichtet sein.
Um ein Ausbrechen der teilweise mittels entsprechend ausgeführter
Materialdurchtrennungen entstandenen Flächen oder Zungen zu vermeiden bzw.
um eine Verbindung von zwei Durchtrennungslinien durch Ausbrechen des
Zwischenraumes zu vermeiden, können zwei aufeinander zulaufende
Durchtrennungslinien an deren Ende in dieselbe Richtung oder in gegensätzliche
Richtung voneinander wegweisend ausgebildet sein.
Weiterhin kann es vorteilhaft sein, teilweise durch die Durchtrennungen
freigeschnittene Flächen aus der Ebene des Bauteils auszustellen, um eventuell
auftretende Reibungseffekte an den Durchtrennungslinien zu vermindern. Dabei
ist es sinnvoll, das Maß der Ausstellung der freigeschnittenen Flächen kleiner
oder gleich einer Materialdicke der Membran zu wählen, vorzugsweise das der
Ausstellung annähernd der Hälfte der Dicke der Membran auszuwählen.
Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit zur Vermeidung von zwischen den
getrennten Teilen auftretender Reibung oder ein gegenseitiges Sperren der Teile
kann bei Durchtrennungen, bei denen die Trennlinien so geführt sind, daß
freigeschnittene, noch teilweise mit dem axial flexiblen Bauteil verbundene
Flächen resultieren, wie beispielsweise die bereits erwähnten kreisförmigen,
rechteckigen und ähnlichen Zungen, vorgeschlagen werden. Hierzu werden die
Flächen oder Zungen aus ihrer Ebene heraus verformt, beispielsweise durch
Ausbildung von Kanten, wobei die Zungen sattelförmig ausgebildet werden und
dabei die effektive, in der Ebene des axial flexiblen Bauteils liegende Fläche
verringert wird und somit der die Fläche umgebende Spalt vergrößert wird.
Beispielsweise kann auch mittels eines punktförmigen Stempels eine
pyramidenförmige Anformung aus der Zunge erzeugt werden, wobei die
ursprüngliche Form der Fläche nicht auf eine annähernde Kreisform beschränkt
sein muß. Es versteht sich, daß auch jede weitere Anformung mit anderer
Flächenformung in den erfinderischen Gedanken eingeschlossen ist, wenn er zur
Verringerung der effektiven Fläche der Zungen und damit zu einer Verringerung
oder Vermeidung von Reibung oder dem gegenseitigen Sperren von Zungen und
dem Bauteil führt, wobei über dieses Mittel auch gezielt Reibung erzeugt und
eingestellt werden kann.
Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn das vorzugsweise als metallisches
Bauteil ausgebildete, axial elastische Bauteil zumindest partiell mit einer Be
schichtung versehen ist. Ein derartige Beschichtung kann in vorteilhafter Weise
dazu dienen, das membranartig ausgebildete elastische Bauteil zu versteifen und
lader dessen Federcharakteristik zu verändern. Eine derartige Beschichtung kann
aber insbesondere bei elastischen Bauteilen mit axialen Durchtrennungen auch
dazu benutzt werden die eventuell durch die Durchtrennungen gebildeten Verbin
dungen zwischen den beiden Seiten des membranartig ausgebildeten elastischen
Bauteiles abzudichten beziehungsweise zumindest partiell zu verschließen. Durch
die Beschichtung des elastischen Bauteils kann auch dessen Dichtfunktion ver
bessert werden.
In vorteilhafter Weise kann die Beschichtung zumindest im Bereich der Durchtren
nungen vorgesehen werden. Je nach Anwendungsfall kann es vorteilhaft sein,
wenn das axial elastische Bauteil lediglich auf einer Seite oder aber auf beiden
Seiten beschichtet ist, wobei eine partielle oder aber eine vollständige Beschich
tung des elastischen Bauteils möglich ist. In vorteilhafter Weise kann das axial
elastische Bauteil zumindest auf einer Seite vollständig beschichtet sein. Die
zumindest partielle Beschichtung kann in einfacher Weise durch Aufsprühen oder
durch Aufrollen oder Aufpinseln erfolgen. Eine weitere, einfache Möglichkeit, das
elastische Bauteil zu beschichten besteht darin, dieses in ein entsprechendes Bad
zu tauchen, wobei eine derartige Verfahrensweise insbesondere bei einer kom
pletten Beschichtung des elastischen Bauteils vorteilhaft ist. Die zumindest parti
elle Beschichtung kann auch mittels einer Folie erfolgen, die entsprechend zuge
schnitten ist und auf das elastische Bauteil aufgebracht wird. Eine derartige Folie
kann zum Beispiel durch Klebung am elastischen Bauteil fixiert werden, wobei
hierfür die Folie als selbstklebende Folie ausgebildet sein kann. Das Beschich
tungsmaterial kann in flüssiger oder in pulverförmiger Form bereitgestellt werden.
In vorteilhafter Weise kann die zumindest partielle Beschichtung des elastischen
Bauteils auch durch Aufvulkanisieren einer entsprechenden Masse erfolgen. Die
Beschichtung kann durch ein elastomeres Material gebildet sein, wie zum Beispiel
Fluorkautschuk (FPM) oder Fluorsilikonkautschuk (FMQ) oder Silikonkautschuk
(VMQ). Vorteilhaft ist es wenn ein Material verwendet wird, das eine hohe maxi
male Gebrauchstemperatur (100° bis über 250°C) aufweist.
In vorteilhafter Weise kann auch eine Beschichtung verwendet werden, die zumin
dest Latex enthält. Die Beschichtung kann in vorteilhafter Weise zumindest NBR
(Acrylnitril-Butadien-Kautschuk) enthalten. In vorteilhafter Weise kann jedoch für
die Beschichtung auch Ethylen-Acrylat-Kautschuk (EAM) oder Ethylen-Propylen-
Kautschuk (EPDM) verwendet werden.
Vorteilhaft kann es sein, wenn das Beschichtungsmaterial selbsttrocknend bezie
hungsweise selbstaushärtend ist oder aber durch thermische Einwirkung aushärt
bar beziehungsweise beschleunigt aushärtbar ist. Das Trocknen bzw. Aushärten
der Beschichtung kann beispielsweise in einem Ofen, vorzugsweise in einem
Durchlaufofen, erfolgen. Besonders zweckmäßig kann es sein, wenn die Be
schichtung aus einem Material besteht, das mittels energiereicher Bestrahlung,
wie zum Beispiel einer UV-Bestrahlung, aushärtbar ist. Die Beschichtung kann
dabei als Lack bereitgestellt werden. Ein derartiger Lack kann beispielsweise
durch eine Latex-Dispersion gebildet sein.
Insbesondere bei elastischen Bauteilen, bei denen die Durchtrennungen zumin
dest stellenweise schmale Schlitze bilden, mit einer Schlitzbreite in der Größen
ordnung von 0,02 bis 0,5 mm, kann eine erfindungsgemäße Beschichtung, zum
zumindest partiellen Abdichten der Schlitze, erfolgen.
Die Erfindung wird anhand der Fig. 1 bis 7 näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes axial elastisches Bauteil einer
Drehmomentübertragungseinrichtung,
Fig. 2 bis 5 Details verschiedener Ausführungsformen von teilweise
freigeschnittenen Flächen
und
Fig. 6 eine Drehmomentübertragungseinrichtung in Form eines
geteilten Schwungrads mit einem erfindungsgemäßen
axial elastischen Bauteil als Dichtmembran.
Fig. 1 zeigt ein axial flexibles Bauteil 1 einer nicht näher dargestellten Drehmo
mentübertragungseinheit in Ansicht. Die Steifheit in axiale Richtung wird durch
Einbringen von Durchtrennungen 2 mit einer Wegkomponente in Umfangsrichtung
eingestellt. Die Durchtrennungen 2 sind dabei jeweils als kreissegmentförmige
beziehungsweise kreisbogenförmige Trennlinien 2a ausgeführt, wobei der Kreis
nicht vollkommen geschlossen wird, sondern durch Aussparung eines Kreisseg
ments 3 eine kreisförmige Zunge 4 freigeschnitten wird.
Die kreissegmentförmigen Zungen 4 sind annähernd gleichmäßig über den Um
fang verteilt und weisen in dem gezeigten Beispiel einen Abstand im Bereich des
1,5-fachen Radius des freigeschnittenen Kreissegments bezogen auf die beiden
Kreissegmentmittelpunkte auf.
Radial innerhalb des durch die Zungen 4 gebildeten Umfangs weist das axial
flexible Bauteil in axiale Richtung eine topfförmige Anprägung 7 auf, wobei in der
sich dabei radial innerhalb bildenden Stirnfläche 6 über den Umfang verteilte
Öffnungen 5 zur Aufnahme des Bauteils 1 vorgesehen sind.
Das ringscheibenförmige Bauteil 1 ist als Dichtmembran eines geteilten Schwung
rads vorgesehen und wird an einem Bauteil einer ersten Schwungmasse mittels
den Öffnungen 5 aufgenommen und gegen ein Bauteil einer zweiten Schwung
masse axial verspannt und dichtet die beiden Schwungmassenteile gegeneinan
der ab.
Zur Verwendung beispielsweise als aal flexibles Schwungrad ist das axial elasti
sche Bauteil 1 radial innen nicht soweit ausgeschnitten und mittels den Öffnungen
5 auf der Kurbelwelle aufgenommen, wobei ein entsprechender Verstärkungsring
auf einer der beiden Stirnseiten 6 angebracht sein kann. Die Ausprägung 7 kann
entfallen oder als umlaufende Sicke angeprägt sein. Im Bereich des Außenum
fangs radial außerhalb der Durchtrennungen 2, sind - hier nicht gezeigte - Auf
nahmemittel, wie beispielsweise Öffnungen oder ausgeprägte Nietbolzen, zur
Aufnahme einer Kupplung oder eines Bauteils wie Anpreßplatte oder eines hydro
dynamischen Wandlers vorgesehen. Die Anzahl und Form der axialen Durchtren
nungen 2 ist bestimmend für die axiale Dämpfungswirkung des axial flexiblen
Schwungrads, da über Reibung der ausgeschnittenen Zungen 4 an dem Restma
terial 1a des Bauteils 1 eine innere Reibung erzeugt und damit eine Dämpfungs
einrichtung für axiale Schwingungen und/oder Beugeschwingungen für die Kur
belwelle gebildet werden kann, wobei in diesem Anwendungsbeispiel unter ande
rem wegen der größeren Materialstärke weniger und weniger aufwendige Durch
trennungen 2, beispielsweise wellen-, oder bogenförmige und/oder gerade Trenn
linien oder dergleichen, mit einer Wegkomponente in Umfangsrichtung vorgese
hen werden können.
Die Materialstärke des axial elastischen Bauteils 1 hängt von den Einsatzbedin
gungen ab und kann einen Bereich von 0,1 mm bei Dichtmembranen bis zu 6 mm
bei einem axial flexiblen Schwungrad umfassen.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt des axial flexiblen Bauteils 1 der Fig. 1 mit einer
typischen axialen Durchtrennung 2 in Form eines Kreissegments. Der durch
trennte Kreisbogen umfaßt den größten Teil des Kreisumfangs, beispielsweise
einen Bereich zwischen 270° und 340°, vorzugsweise 330° bis 350°. Das nicht
durchtrennte Kreissegment 3 verbindet die sich bildende kreissegmentförmige
Zunge 4 mit dem Restmaterial 1a des Bauteils 1, so daß zwar die Steifheit in
radiale Richtung vermindert wird, jedoch die geschlossene Struktur der Scheibe 1
erhalten wird.
Für besondere Anwendungsbereiche, beispielsweise zur Vermeidung bezie
hungsweise Verminderung von Reibung der Zungen 4 am Restmaterial 1a kann
zumindest eine Zunge 4 aus der Ebene des Restmaterials 1a in eine der beiden
Richtungen axial ausgestellt sein, bei mehreren ausgestellten Zungen 4 können
diese beliebig oder über den Umfang alternierend in beide Richtungen ausgestellt
sein, wobei zu Dichtzwecken die Zungen vorteilhafterweise nur soweit ausgestellt
werden, daß noch eine axiale Restüberlappung, beispielsweise die Hälfte der
Materialstärke des Bauteils 1, zwischen Zungen 4 und Restmaterial 1a gegeben
ist.
Die Enden 8 der Durchtrennungslinien 2a sind so geführt, daß sie nicht entlang
des Kreisbogens der Trennlinie 2a zueinander hinführen, um ein Ausbrechen der
Zungen 4 zu vermeiden, sondern führen vom Kreisbogen weg. Generell ist es
vorteilhaft, eine Linienführung der Trennlinien 2a zu vermeiden, in dem die Enden
8 aufeinander zu laufen.
Ein Ausführungsbeispiel von Durchtrennungen 12 mit Trennlinien 12a, die Zungen
14 mit einer rechteckigen Fläche mit gerundeten Ecken ausbilden, ist in Fig. 3
gezeigt. Die längeren Seiten des Rechtecks sind dabei in radiale Richtung ausge
richtet und die Aussparung 13 der Trennlinien 12a ist am Außenumfang des Bau
teils 10 an der Schmalseite des Rechtecks vorgesehen, wobei die Enden 18 wie
derum voneinander weg weisen.
Die Fig. 4 und 5 zeigen Durchtrennungen 22, 32 in Halbkreisform, wobei je
weils zwei halbkreisförmig mittels der Trennlinien 22a, 32a gebildete Zungen 24,
24' beziehungsweise 34, 34' einander mit den Halbmessern zugewandt sind und
dadurch einen Steg 29, 39' bilden. Der Unterschied der beiden Fig. 4 und 5
liegt darin, daß die Durchtrennungen 22, 32 so über den Umfang verteilt sind, daß
die Stege 29, 39 in Fig. 4 radial und in Fig. 5 in Umfangsrichtung ausgerichtet
sind. Es versteht sich, daß die Enden 28, 38 ebenfalls nicht aufeinander zu laufen.
Fig. 6 zeigt beispielhaft eine Drehmomentübertragungseinrichtung als geteiltes
Schwungrad 100, mit zwei axial flexiblen Bauteilen 101, 101' als Dichtmembranen.
Das geteilte Schwungrad wird aus zwei gegeneinander relativ entgegen der Wir
kung einer Dämpfungseinrichtung 112 begrenzt verdrehbaren Scheibenteilen 110,
111 gebildet. Das erste, primärseitige Scheibenteil 110 ist mittels der Öffnungen
113, durch die - nicht dargestellte - Schrauben greifen, mit der Kurbelwelle einer
Brennkraftmaschine verschraubt. Zur Montage des kompletten Schwungrads 100
sind dabei im sekundärseitigen Scheibenteil 111 entsprechende Durchgriffe 114
für die Montagewerkzeuge vorgesehen.
Zur Verstärkung der Befestigung des primärseitigen Scheibenteils 110 und zur
verdrehbaren Aufnahme des sekundärseitigen Scheibenteils 111 auf dem primär
seitigen Scheibenteil 110 ist mit diesem ein Lagerflansch 115 mittels den Nietwar
zen 116 befestigt und mit den Öffnungen 113 entsprechenden Öffnungen eben
falls an der Kurbelwelle verschraubt. Auf einer durch eine axiale Anschlagschulter
begrenzten Aufnahme des Lagerflansches 115 ist ein Kugellager 117 aufgenom
men, das das sekundärseitige Scheibenteil 111 lagernd aufnimmt und an dessen
Innenumfang zentriert. Am Innenumfang von Scheibenteil 110 und Lagerflansch
115 ist ein Pilotlager 118 für die Getriebeeingangswelle vorgesehen.
Am Außenumfang des sekundärseitigen Scheibenteils 111 sind Mittel 119, 120
zur Aufnahme der Kupplung, radial innerhalb dieser ist die Anlagefläche 121 für
die Reibbeläge der Kupplungsscheibe vorgesehen.
Am Außenumfang ist das primärseitigen Scheibenteil 110 topfförmig axial in
Richtung zweitem Scheibenteil 111 umgeformt und bildet mit einem weiteren an
das Scheibenteil 110 angesetzten und mit diesem verbundenen, beispielsweise
verschweißten Scheibenteil 122 ringwulstförmige Kammern 123, die über den
Umfang verteilt sind und der Anzahl der zu der Dämpfungseinrichtung 112 gehöri
gen Energiespeicher 124 entsprechen und diese in sich aufnehmen, wobei die
Kammern 123 radial innen offen sind und an den umfangsseitigen Enden der
Energiespeicher 124 zu Beaufschlagungseinrichtungen 125 für die Energiespei
cher 124 durch entsprechende Einformungen ausgebildet sind. In dem gezeigten
Beispiel sind die Energiespeicher 124 in Umfangsrichtung wirkende Bogenfedern
124, in die weitere Bogenfedern mit einem kleineren Windungsdurchmesser ein
gefügt sind. Radial zwischen den Energiespeichern 124 und der Kammerinnen
wand der Kammer 123 sind Verschleißschutzschalen 126 vorgesehen. Die Kam
mern 123 sind zumindest teilweise mit Fett 127 oder vergleichbarem Schmiermittel
hoher Viskosität befüllt.
Von radial innen greift durch den offenen Teil der Kammer 123 ein Flanschteil 128
mit radial ausgerichteten Auslegern 129, die als sekundärseitige Beaufschla
gungseinrichtungen für die Kraftspeicher 124 dienen. Das Flanschteil 128 weist
weiterhin über den Umfang verteilte fensterförmige Ausnehmungen 130 auf, in die
weitere Energiespeicher 131 mit - verglichen mit der Steifigkeit der Energiespei
eher 124 - kleinerer Steifigkeit aufgenommen sind. Am Innenumfang greift das
Flanschteil 128 mit einem Außenprofil 132 in Ausnehmungen 133 zweier
Flanschteile 133, 134, die das Flanschteil 128 axial zwischen sich aufnehmen und
am Innenumfang gemeinsam mit den Dichtmembranen 101, 101' drehfest mit dem
sekundärseitigen Scheibenteil mittels der Nieten 135 befestigt sind, so daß das
Flanschteil 128 ebenfalls drehfest mit dem sekundärseitigen Scheibenteil verbun
den ist. Die Flanschteile 134, 133 weisen ebenfalls entsprechende fensterförmige
Ausnehmungen 133a, 134a zur Beaufschlagung der Energiespeicher 131 auf, die
aus kurzen Schraubendruckfedern gebildet sein können, so daß in einem gegen
über dem Verdrehwinkel der Energiespeicher 124 kleinen Verdrehwinkel, der
durch ein Verdrehspiel der Verzahnung zwischen dem Außenprofil 132 des
Flanschteils 128 und dem Profil 133 der Flanschteile 133, 134 festgelegt wird,
eine Dämpfung der Torsionsschwingungen bei Leerlauf der Brennkraftmaschine
wirksam ist.
Bei größeren Verdrehwinkeln der beiden Scheibenteile 110, 111 gegeneinander,
die durch eine begrenzte Kompression der Energiespeicher 124, beispielsweise
durch Verblockung der Windungen der Bogenfedern, begrenzt ist, wirkt die
Dämpfungseinrichtung 112 durch ein Zusammenwirken der Energiespeicher 124
mit der Reibeinrichtung 135, die aus der Reibsteuerscheibe 136 und der Reib
scheibe 137 besteht. Die Reibsteuerscheibe 136 liegt mit einem radial verlaufen
den Scheibenteil 138 am primärseitigen Scheibenteil an und weist einen axialen
Ansatz auf der axial ausgerichtete Ausleger 139 aufweist, die durch Ausnehmun
gen 140 im Flanschteil 128 greifen und von dieser bei Relativverdrehungen der
beiden Scheibenteile 110, 111 gegeneinander mitgenommen wird. Die axialen
Ausleger bilden weiterhin mit der Reibscheibe 137, die als axial wirksame Feder
ausgestaltet ist und damit den Reibeingriff festlegt, eine Verzahnung 141.
Die beiden Dichtmembranen 101, 101' sind - wie bereits beschrieben - mit dem
sekundärseitigen Scheibenteil 111 vernietet und jeweils mit dem ersten Schei
benteil 110 beziehungsweise mit dem Flanschteil 122 axial verspannt und ver
schließen daher die Kammer 123 gegen Staubeintrag und Fettverlust bei hohen
Temperaturen. Die Steifigkeit der Dichtmembranen 101, 101' wird - wie zuvor
beschrieben - soweit abgesenkt, daß eine axiale Verspannung gesichert ist, die
Beiträge durch Reibeingriff auf die beiden Teile 110, 122 gegenüber dem Beitrag
der Reibeinrichtung 135 jedoch klein sind. Die Durchtrennungen weisen dabei so
kleine Spalte auf, daß eventuell verflüssigtes Fett nicht aal durch die Dichtmem
branen 101, 101' dringt, sondern durch Fliehkrafteinwirkung radial nach außen
wieder in die Kammer 123 befördert wird.
An dem primärseitigen Scheibenteil 110 ist ein Anlasserzahnkranz 142 am Au
ßenumfang der Kammer 123 auf einer Aufnahme mit Anschlagschulter aufge
bracht. Desweiteren ist eine zusätzliche Schwungmasse 143 in Richtung sekun
därseitiges Scheibenteil 111 und ein Zündmarkierungsring 144 mit axial ausge
richteten Zündmarkierungen 145 in Richtung Brennkraftmaschine vorgesehen. Die
Einfüllöffnung 147 für das Fett 127 ist mit einem Verschlußstopfen 146 verschlos
sen.
Die gemäß der Erfindung mit Durchtrennungen versehenen, axial elastischen
beziehungsweise flexiblen Bauteile, wie zum Beispiel das Bauteil 1, können in
vorteilhafter Weise zumindest partiell beschichtet sein. Eine derartige Beschich
tung kann dazu dienen, das axiale Federverhalten des entsprechenden Bauteils
zu optimieren und/oder die zwischen den beiden axialen Seiten eines derartigen
Bauteils durch die Durchtrennungen 2, 12, 22, 32 eventuell gebildeten Verbindun
gen zumindest partiell abzudichten. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
gemäß den Fig. 1 bis 5 sind diese Durchtrennungen 2, 12, 22, 32 durch Linien
dargestellt. Diese Durchtrennungen können jedoch auch schlitzförmig ausgebildet
sein, wobei die Schlitze bei verhältnismäßig dünnem Material eine Breite in der
Größenordnung zwischen 0,02 und 0,6 mm aufweisen können. Das elastische
Bauteil kann dabei eine Materialdicke in der Größenordnung von 0,05 bis 0,3 mm
aufweisen. Bei flexiblen Bauteilen mit einer größeren Materialdicke kann die
Schlitzbreite auch größer sein, wobei es vorteilhaft sein kann, wenn die Schlitz
breite wenigstens 20% der Dicke des das entsprechende Bauteil bildenden Mate
rials aufweist.
In vorteilhafter Weise kann die Beschichtung zumindest im Bereich des Verlaufes
der Durchtrennungen 2, 12, 22, 32 vorgesehen sein. Die Beschichtung kann dabei
derart aufgebracht werden, daß sie zumindest die den Durchtrennungen 2, 12, 22,
32 benachbarten Bereiche auf zumindest einer Seite des Bauteils 1 abdeckt,
wodurch gewährleistet wird, daß die entsprechenden Durchtrennungen abge
dichtet sind. Sofern die entsprechende Beschichtung lediglich auf einer Seite des
axial elastischen Bauteils 1 erfolgt, ist es zweckmäßig, wenn diese auf der der
Kammer 123 zugewandten Seite des axial elastischen Bauteils wie insbesondere
Dichtmembrane 101 beziehungsweise 101' aufgebracht ist. Es kann jedoch auch
vorteilhaft sein das entsprechende Bauteil 1, 101, 101' beidseits zumindest partiell
zu beschichten. Bei Verwendung einer kautschukähnlichen Beschichtung bezie
hungsweise einer weichen, vorzugsweise elastischen Beschichtung kann es be
sonders vorteilhaft sein, wenn zumindest in den Bereichen der elastischen Bau
teile zum Beispiel 101, 101' welche in Reibeingriff mit einem anderen Bauteil
tehen, keine Beschichtung vorhanden ist. Dies sind bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 6 die radial äußeren ringförmigen Bereiche der Membranen 101,
101' welche an den Bauteilen 110, 122 anliegen. Sofern die Beschichtung jedoch
gute Gleit- und/oder Reibeigenschaften und/oder Verschleißfestigkeits-
Eigenschaften aufweist, können auch diese Bereiche beschichtet sein. Die Auf
bringung und die Ausgestaltung der entsprechenden Beschichtung beziehungs
weise Beschichtungen kann, wie dies in den Ansprüchen und in der allgemeinen
Beschreibung näher beschrieben ist, erfolgen. Bezüglich der einsetzbaren Be
schichtungsmaterialien beziehungsweise Beschichtungsstoffe wird ebenfalls auf
die Ansprüche und die allgemeine Beschreibung verwiesen.
Die mit der Anmeldung eingereichten Patentansprüche sind Formulierungsvor
schläge ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Patentschutzes. Die
Anmelderin behält sich vor, noch weitere, bisher nur in der Beschreibung und/oder
Zeichnungen offenbarte Merkmale zu beanspruchen.
In Unteransprüchen verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbil
dung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweili
gen Unteranspruches hin; sie sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen
Unteransprüche zu verstehen.
Die Gegenstände dieser Unteransprüche bilden jedoch auch selbständige Erfin
dungen, die eine von den Gegenständen der vorhergehenden Unteransprüche
unabhängige Gestaltung aufweisen.
Die Erfindung ist auch nicht auf (das) die Ausführungsbeispiel(e) der Beschrei
bung beschränkt. Vielmehr sind im Rahmen der Erfindung zahlreiche Abände
rungen und Modifikationen möglich, insbesondere solche Varianten, Elemente
und Kombinationen und/oder Materialien, die zum Beispiel durch Kombination
oder Abwandlung von einzelnen in Verbindung mit den in der allgemeinen Be
schreibung und Ausführungsformen sowie den Ansprüchen beschriebenen und in
den Zeichnungen enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen oder Verfahrensschrit
ten erfinderisch sind und durch kombinierbare Merkmale zu einem neuen Gegen
stand oder zu neuen Verfahrensschritten bzw. Verfahrensschrittfolgen führen,
auch soweit sie Herstell-, Prüf- und Arbeitsverfahren betreffen.