DE10002066A1 - Formwerkzeug für ein preßbares Material - Google Patents
Formwerkzeug für ein preßbares MaterialInfo
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Abstract
Bei einem Formwerkzeug für ein preßbares Material (2), insbesondere Hochdruck-Formwerkzeug, ist eine Matrize (1), die einen Arbeitshohlraum begrenzt, von einer Armierung (5-10) umgeben, die eine Bandage (8) mit einer Vielzahl von Windungen aus einem Metallband aufweist. Während des Betriebs wird ein pulsierender elektrischer Heizstrom (I¶1¶) koaxial zur Matrize (1) durch das zu pressende Material geleitet. Um eine übermäßige induktive Erwärmung der Armierung (5-10), insbesondere der Bandage (8), durch das Magnetfeld des Heizstroms (I¶1¶) zu vermeiden, ist erfindungsgemäß dafür gesorgt, daß die Windungen der Bandage (8) gegenseitig elektrisch isoliert sind und das Magnetfeld des Heizstroms (I¶1¶) mit wenigstens einem mit der Bandage (8) verketteten Sekundärstromkreis (11) verkettet ist, dessen elektrische Leitfähigkeit über den größten Teil seiner Länge wenigstens gleich der von Aluminium ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Formwerkzeug für ein
preßbares Material, insbesondere Hochdruck-Formwerk
zeug, mit einer Matrize, die einen Arbeitshohlraum be
grenzt und von einer Armierung umgeben ist, die eine
Bandage mit einer Vielzahl von Windungen aus einem Me
tallband aufweist, wobei während des Betriebs ein pul
sierender elektrischer Heizstrom koaxial zur Matrize
durch das zu pressende Material geleitet wird.
Solche Formwerkzeuge, insbesondere Hochdruck-Formwerk
zeuge, werden seit längerer Zeit benutzt, insbesondere
zur Synthese von Diamanten oder kubischem Bornitrid
oder dergleichen. Ein solches Formwerkzeug ist aus der
DE 38 34 996 C2 bekannt. Im Betrieb werden nicht nur
Drücke von 50 bis 80 kbar mittels Preßstempeln im Ar
beitshohlraum ausgeübt, sondern auch mittels einer
elektrischen Heizung eine Betriebstemperatur von über
1200°C in dem vom Hochdruck belasteten Arbeitsvolumen
erzeugt. Der Heizstrom kann eine Stärke von 500 bis
2500 Ampère aufweisen und wird durch eine Wechselspan
nung mit 4 bis 10 Volt erzeugt.
Um hierbei die Lebensdauer der Matrize zu verlängern,
ist sie eng von Ringen aus Stahl und einer vorgespann
ten Bandage aus Stahl umgeben. Der durch das zu pres
sende Material fließende Starkstrom bewirkt jedoch
nicht nur neben der durch den Preßvorgang bewirkten Er
wärmung die erwünschte zusätzliche Erwärmung des zu
pressenden Materials, sondern auch eine zusätzliche Er
wärmung der Armierung, so daß eine intensive Kühlung
des Formwerkzeugs erforderlich ist. Überraschenderweise
hat sich in der Praxis gezeigt, daß sich die Armierung
bei der zusätzlichen elektrischen Erwärmung bei Ausbil
dung der Armierung mit einer gewickelten Bandage stär
ker erwärmt als bei Ausbildung der Armierung nur mit
gewickelten Stahlringen. Die Verlustleistung kann mehr
als 3 kW betragen. Dementsprechend ist auch eine höhere
Kühlleistung erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Formwerk
zeug der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem eine
geringere Verlustleistung auftritt.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
die Windungen der Bandage gegenseitig elektrisch iso
liert sind und das Magnetfeld des Heizstroms mit wenig
stens einem mit der Bandage verketteten Sekundärstrom
kreis verkettet ist, dessen elektrische Leitfähigkeit
über den größten Teil seiner Länge wenigstens gleich
der von Aluminium ist.
Bei dieser Lösung hat sich überraschenderweise heraus
gestellt, daß sich elektrische Verhältnisse einstellen,
die mit denen eines Ringkerntransformators vergleichbar
sind. Dabei bildet der Heizstrom den Primärstrom und
die Armierung den Magnetkern. Der durch den Heizstrom
in der Armierung erzeugte magnetische Fluß induziert in
dem Sekundärstromkreis einen elektrischen Strom, dessen
Magnetfeld ebenfalls einen magnetischen Fluß in der Ar
mierung erzeugt, der dem durch den Heizstrom erzeugten
magnetischen Fluß entgegengerichtet ist. Da der Sekun
därstromkreis nahezu einen Kurzschlußstromkreis bildet,
ist die Sekundärstromstärke und damit auch der durch
den Sekundärstrom erzeugte magnetische Fluß entspre
chend hoch und dementsprechend die gesamte magnetische
Induktion in der Armierung verhältnismäßig niedrig. Die
Verringerung der Induktion hat dann eine entsprechend
starke Verringerung nicht nur der Wirbelstromverluste,
die ohne die Sekundärinduktion hervorgerufen werden,
sondern auch der Hystereseverluste zur Folge, die pro
portional zur dritten Potenz der Induktion beziehungs
weise magnetischen Feldstärke und normalerweise sehr
viel höher als die Wirbelstromverluste, nunmehr jedoch
sehr stark verringert sind. Aufgrund der gegenseitigen
Isolation der Windungen der Bandage wirkt diese quasi
wie ein Blechpaket, so daß die Wirbelstromverluste in
der Bandage noch weiter verringert werden. Selbst wenn
Teile der Armierung im Sekundärstromkreis liegen, sind
die in diesen Teilen bewirkten zusätzlichen ohmschen
Wärmeverluste erheblich geringer als die Abnahme der
Hysterese- und Wirbelstromverluste in der Armierung.
Insbesondere die Wärmeentwicklung in der empfindlichen
Bandage wird stark verringert. Sie hat daher eine er
heblich längere Lebensdauer.
Im einzelnen kann dafür gesorgt sein, daß jeder Sekun
därstromkreis auf jeder axialen Stirnseite der Armie
rung wenigstens einen sich radial über die Bandage hin
weg erstreckenden elektrischen Leiter und radial außerhalb
des Umfangs der Bandage wenigstens einen die ra
dialen Leiter verbindenden axialen Leiter aufweist,
wobei die elektrische Leitfähigkeit wenigstens der ra
dialen Leiter wenigstens gleich der von Aluminium ist.
Hierbei können nach wie vor Teile des Sekundärstrom
kreises durch die Armierung gebildet sein, so daß für
den Sekundärstromkreis entsprechend weniger zusätzli
ches Material erforderlich ist.
So können die radialen Leiter auf den Stirnseiten der
Armierung jeweils eine Ringscheibe bilden und die axia
len Leiter durch axiale Stäbe gebildet oder der axiale
Leiter auf der radial äußeren Seite der Armierung durch
einen umlaufenden Ring gebildet sein. Bei dieser Aus
bildung haben die Leiter einen entsprechend großen
Querschnitt, so daß die in ihnen umgesetzte ohmsche
Verlustleistung sehr gering ist.
Die Ringscheiben können an den Stirnseiten der Armie
rung wenigstens einen Kühlkanal begrenzen. Sie haben
daher eine doppelte Funktion, nämlich als Sekundär
stromkreis und als Kühlkanalbegrenzung zu wirken. Durch
den Kühlkanal kann dann Wärme sowohl aus der Armierung
als auch aus dem Sekundärstromkreis abgeführt werden.
Wenn die die radialen Leiter gegenüber den axialen
Stirnseiten der Bandage elektrisch isoliert sind,
fließt der Sekundärstrom auch nicht durch die Bandage.
Vorzugsweise ist dafür gesorgt, daß die radialen Leiter
zusammen mit jeweils einem axialen Leiter einen Bügel
bilden, der auf den Stirnseiten und der radial äußeren
Seite der Armierung einen Abstand von der Armierung
aufweist und dessen radial innere Schenkelenden jeweils
durch einen elektrischen Leiter, dessen Leitfähigkeit
wenigstens gleich der von Aluminium ist, mit wenigstens
einem die Matrize radial innerhalb der Bandage umgeben
den Armierungsring verbunden ist. Bei dieser Ausbildung
der Leiter als Bügel kann eine Isolation zwischen den
radialen Leitern und der Bandage entfallen. Der Bügel
kann aus ein und demselben Material hergestellt werden
und bewirkt bei hinreichend großem Querschnitt eine ef
fektivere Verringerung der Induktion in der Armierung
sowie aller elektrischen Verluste.
Vorzugsweise weisen die Leiter Kupfer auf. Sie bewirken
daher selbst nur geringfügige ohmsche Verluste.
Es ist aber auch möglich, daß die Windungen der Bandage
gegenseitig elektrisch isoliert sind und das Magnetfeld
des Heizstroms mit einem mit der Bandage verketteten
Sekundärstromkreis verkettet ist, der über den größten
Teil seiner Länge durch einen U-förmigen Bügel gebildet
ist. Hierbei kann die elektrische Leitfähigkeit des Bü
gels auch geringer als die von Aluminium sein.
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachste
hend anhand der beigefügten Zeichnungen bevorzugter
Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch ein erstes Ausfüh
rungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Form
werkzeugs,
Fig. 2 einen Teil eines Axialschnitts durch ein
zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungs
gemäßen Formwerkzeugs und
Fig. 3 einen Teil eines Axialschnitts eines dritten
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Formwerkzeugs.
Bei den dargestellten Formwerkzeugen handelt es sich um
Hochdruck-Formwerkzeuge.
Nach Fig. 1 enthält das Formwerkzeug eine Matrize 1 aus
hochdruckfestem Material, hier gesintertes Hartmetall,
alternativ auch aus Keramik oder Stahl. In der Matrize
1 ist ein Werkstück in Form eines unter anderem aus
Graphit bestehenden Blocks 2 angeordnet, auf den zur
synthetischen Herstellung von Diamanten über gegenein
anderwirkende Preßstempel 3 ein Druck P von etwa 50 bis
80 kbar ausgeübt wird. Gleichzeitig wird zur Erhitzung
des Blocks 2 ein pulsierender Heizstrom I1, zum Bei
spiel in Form von Rechteckimpulsen, zumeist jedoch in
Form eines sinusförmigen Wechselstroms mit der üblichen
Netzfrequenz von 50 bis 60 Hz und einer Stärke von 500
bis 2500 A mit einer Betriebsspannung von 4 bis 10 V
durch die Preßstempel 3 und den Block 2 geleitet, um
den Block 2 zusätzlich zu der durch den Kompressions
druck bewirkten Erwärmung auf insgesamt etwa 1200° bis
1400°C zu erhitzen. Zwischen der Matrize 1 und dem
Block 2 ist eine Hülse 4 aus thermisch isolierendem Ma
terial, vorzugsweise Pyrophyllit, angeordnet, um die
Matrize 1 vor einer Plastifizierung gegebenenfalls des
gesinterten Hartmetalls zu schützen, die unter dem ho
hen Druck bei Oberflächentemperaturen von mehr als
250°C auftreten kann. Gegebenenfalls würde sich der In
nendurchmesser der Matrize 1 vergrößern, wobei die Ma
trize Mikro- oder Makrorisse erhält und gegebenenfalls
völlig auseinanderreißt. Zum weiteren Schutz der Matri
ze ist sie von einer Armierung umgeben, die aus einer
die Matrize 1 umgebenden Buchse 5, einem ersten die
Buchse 5 umgebenden Vorspannungsring 6, einem zweiten
den Vorspannungsring 6 umgebenden Vorspannungsring 7,
einer den Vorspannungsring 7 unter Vorspannung umgeben
den Bandage 4 aus einer Vielzahl von Windungen aus ei
nem Stahlband und einem die Bandage 8 umgebenden Außen
ring 9 besteht. Die Berührungsflächen der Buchse 5 und
des Vorspannungsrings 6 sind konisch. Die Buchse 5 ist
auf der Matrize 1, der Vorspannungsring 6 auf der Buch
se 5 und der Vorspannungsring 7 auf dem Vorspannungs
ring 6 aufgeschrumpft. Die fest um den Vorspannungsring
7 herumgewickelte Bandage 8 bewirkt eine Verlängerung
der Lebensdauer der Vorspannungsringe 6 und 7. Zusätz
lich zu den dargestellten Vorspannungsringen 6 und 7
können weitere Vorspannungsringe vorgesehen sein, um
sicherzustellen, daß die Matrize 1 den hohen radialen
Druckkräften standhält. Die Buchse 5, die Vorspannungs
ringe 6 und 7 sowie der Außenring 9 bestehen ebenfalls
aus Stahl.
Durch die Bandage 8 aus Stahlband kann der zulässige
Druck P der Preßstempel 3 im Vergleich zu einer Armie
rung, bei der anstelle der Bandage 8 wenigstens ein
weiterer Vorspannungsring vorgesehen ist, um 25 bis 40%
erhöht werden. Der Außenring 9 bildet zusammen mit dem
Spannring 10 ein Gehäuse. Der Spannring 10 stellt si
cher, daß das Werkzeug montiert werden kann.
Die Windungen der Bandage 8 sind gegenseitig elektrisch
durch eine dünne Isolierschicht isoliert, sei es durch
natürliche Oxidation ihrer Oberflächen oder durch ein
eigens aufgebrachtes Isoliermittel.
Das Magnetfeld des Heizstroms I1 ist mit wenigstens ei
nem mit der Bandage 8 verketteten (d. h. nach Art von
Kettengliedern verbundenen) Sekundärstromkreis 11 verkettet,
dessen elektrische Leitfähigkeit über den größ
ten Teil seiner Länge wenigstens gleich der von Alumi
nium, vorzugsweise Kupfer, ist. Anstelle eines einzigen
Sekundärstromkreises 11, wie dargestellt, können auch
mehrere Sekundärstromkreise 11 über den Umfang der Ma
trize 1 verteilt vorgesehen sein.
Jeder Sekundärstromkreis 11 hat auf jeder axialen
Stirnseite der Armierung 5 bis 10 einen sich radial
über die Bandage 8 hinweg erstreckenden elektrischen
Leiter 12 und radial außerhalb des Umfangs der Bandage
8 einen die radialen Leiter 12 verbindenden axialen
Leiter 13. Die elektrische Leitfähigkeit der Leiter 12
und 13 ist wenigstens gleich der von Aluminium, vor
zugsweise gleich der von Kupfer. Die radialen Leiter 12
bilden zusammen mit dem axialen Leiter 13 einen U-
förmigen Bügel, der auf den Stirnseiten und der radial
äußeren Seite der Armierung (5 bis 10) einen Abstand
von der Armierung (5 bis 10) aufweist und dessen radial
innere Schenkelenden durch jeweils einen elektrischen
Leiter 14, dessen Leitfähigkeit ebenfalls wenigstens
gleich der von Aluminium, vorzugsweise der von Kupfer,
ist, mit wenigstens einem die Matrize 1 radial inner
halb der Bandage 8 umgebenden Armierungsring, hier dem
Vorspannungsring 6 und/oder der Buchse 5, verbunden
ist. Der Leiter 14 kann jedoch auch als dünne Schicht
aus Silber oder Lot ausgebildet sein.
Die Preßstempel 3 sind ebenfalls jeweils von einer Ar
mierung umgeben, die in ähnlicher Weise wie die Armie
rung der Matrize 1 aus einander in vorgespannter Weise
umgebenden Ringen 15, 16 und 17 besteht. Die axiale Hö
he dieser Armierung (15 bis 17) nimmt auf ihrer axial
inneren Seite über dem freien Ende des Bügels zur Mit
telachse 18 der Matrize 1 hin ab.
Während des Betriebs würde der Heizstrom I1 ohne die
Leiter 12, 13, 14 und ohne die Isolierung zwischen den
Windungen der Bandage 8, wenn man unterstellt, daß die
Windungen nicht oxidiert sind, obwohl dies auf natürli
che Weise häufig der Fall ist, in der Armierung (5 bis
10) ohmsche Verluste in Folge von Wirbelströmen und
darüber hinaus hohe Hystereseverluste durch die Um
magnetisierung der aus Stahl bestehenden Armierung be
wirken. Die Wirbelströme sind zwar verhältnismäßig ge
ring, da sie ihrerseits ein Magnetfeld erzeugen, das
der primären magnetischen Induktion entgegengerichtet
ist, dagegen sind die Hystereseverluste sehr hoch. Die
se Verluste können zu einer Überhitzung der Matrize 1
und auch der Armierung führen, so daß die Lebensdauer
sowohl der Matrize 1 als auch der Armierung begrenzt
ist. Durch Hinzunahme der elektrischen Leiter 12, 13,
die den Bügel bilden, und der diesen mit der Buchse 5
und dem Vorspannungsring 6 verbindenden elektrischen
Leiter 14 ergibt sich ein Sekundärstromkreis 11 über
den Bügel (12, 13), die Leiter 14, die Buchse 5 und den
Vorspannungsring 6. In diesem Sekundärstromkreis 11,
der praktisch einen Kurzschlußkreis darstellt, wird
durch die primäre Induktion, die durch den Heizstrom I1
erzeugt wird, ein sehr starker Sekundärstrom I2 indu
ziert, dessen Magnetfeld mit der Armierung (5 bis 10)
verkettet und der primären Induktion entgegengerichtet
ist, so daß die Gesamtinduktion der Armierung erheblich
niedriger als die primäre Induktion ist. Demzufolge und
aufgrund der gegenseitigen Isolation der Windungen der
Bandage 8, die wie ein Paket gegenseitig isolierter
sehr dünner Bleche wirkt, werden nicht nur die in der
Armierung induzierten Wirbelströme, sondern in noch
stärkerem Maße auch die Hystereseverluste erheblich
verringert. Die Verringerung der Wirbelstrom- und Hystereseverluste
ist sehr viel größer als die Zunahme
der ohmschen Verluste in der Buchse 5 und dem Vorspan
nungsring 6 durch den Sekundärstrom I2, so daß die Ar
mierung und damit auch die Matrize 1 thermisch erheb
lich weniger belastet wird. Die im Bügel (12, 13) und
den Leitern 14 durch die ohmschen Verluste erzeugte
Wärme kann durch entsprechend große Bemessung des Quer
schnitts dieser Leiter, vorzugsweise haben sie einen
rechteckigen Querschnitt, ebenfalls sehr gering gehal
ten werden, so daß keine nennenswerte zusätzliche ther
mische Belastung der Armierungsteile 5, 6 durch die Ab
leitung von Wärme aus dem Bügel über die Leiter 14 in
die Armierungsteile 5, 6 entsteht.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 bilden die ra
dialen Leiter 19 des Sekundärstromkreises 11 auf jeder
axialen Stirnseite der Armierung jeweils eine
Ringscheibe und der Außenring 9 der Armierung auf der
radial äußeren Seite der Armierung ebenfalls einen
axialen Leiter des Sekundärstromkreises 11. Desgleichen
bilden die Vorspannungsringe 6 und 7 jeweils einen
axialen Leiter auf der radial inneren Seite der Bandage
8, da die als Ringscheiben ausgebildeten Leiter 19 an
den axialen Stirnseiten der Vorspannungsringe 6 und 7
sowie des Außenrings 9 anliegen, wobei sie mittels über
den Umfang der Ringscheiben 19 und des Außenrings 9
verteilter Schrauben 20 an den Stirnseiten des Außen
rings 9 befestigt sind. Die Ringscheiben 19 bestehen
vorzugsweise aus Kupfer, während die Vorspannungsringe
6, 7 und der Außenring 9 weiterhin aus Stahl bestehen.
Darüber hinaus begrenzen die Ringscheiben 19 an den
Stirnseiten der Armierung wenigstens einen Kühlkanal,
hier zwei Kühlkanäle 21 und 22, die konzentrisch um die
Mittelachse 18 der Matrize 1 herumlaufen, wobei die
Kühlkanäle 21 in der Nähe der Matrize 1 liegen. Auch
die Ringscheiben 19 sind konzentrisch zur Mittelachse
18 der Matrize 1 angeordnet. Dabei liegen beide
Ringscheiben 19 gut leitend, z. B. durch Anlöten, mit
der axial inneren Fläche eines radial inneren Ringwul
stes 23 an der einen Endfläche des Vorspannungsrings 6,
mit einer axial inneren Fläche eines zweiten Ringwul
stes 24 an jeweils einer Endfläche des Vorspannungs
rings 7 und mit einer axial inneren Fläche eines drit
ten Ringwulstes 25 an jeweils einer axial äußeren End
fläche des Außenrings 9 bzw. des Spannrings 10 fest an.
Die Ringwulste 23 und 24 begrenzen hierbei jeweils ei
nen der Kühlkanäle 21 seitlich, während die Ringwulste
24 und 25 jeweils einen der Kühlkanäle 22 seitlich be
grenzen. Außerdem sind die Kühlkanäle 21 zusätzlich
durch Dichtringe 26 und die Kühlkanäle 22 zusätzlich
durch Dichtringe 27 gegen die Armierung abgedichtet.
Die eine Ringscheibe 19 ist mit Ein- und Ausgangsboh
rungen 28, von denen nur eine dargestellt ist, und die
andere Ringscheibe 19 mit Ein- und Ausgangsbohrungen 29
(von denen nur eine dargestellt ist) für ein Kühlfluid,
hier Wasser, versehen. Ferner können die Kühlkanäle 21
über wenigstens einen die Armierung, hier den am näch
sten bei der Matrize 1 liegenden Vorspannungsring 6,
durchsetzenden Kühlkanal 30 verbunden sein, so daß das
Kühlfluid auch die Armierung in der Nähe der Matrize 1
durchströmt.
Die Kühlkanäle 22 haben ebenfalls nicht dargestellte
Ein- und Ausgangsbohrungen für das Kühlfluid. Die Kühl
kanäle 22 sind außerdem an ihren der Bandage 8 gegen
überliegenden Innenseiten mit einer elektrisch isolie
renden Schicht versehen, wobei sie die Stirnflächen der
Armierung 8 überbrücken und nicht durch das Kühlmittel
mit diesen Stirnflächen elektrisch in Verbindung ste
hen.
Im Übrigen ist dieses Ausführungsbeispiel ebenso ausge
bildet wie das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1.
Auch bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wird mit
hin in dem Sekundärstromkreis 11 ein Sekundärstrom I2
induziert, der über die Ringscheiben 9, den Außenring 9
und die Vorspannungsringe 6 und 7 fließt und dessen Ma
gnetfeld die durch den Heizstrom I1 in der Armierung
erzeugte primäre Induktion verringert, so daß die durch
die resultierende Induktion in der Armierung induzier
ten Wirbelströme sowie die durch die Wirbelströme er
zeugten Wirbelstromverluste und die Hystereseverluste
gegenüber einer Ausführung ohne den Sekundärstromkreis
11 erheblich verringert sind. Die Buchse 5, die Vor
spannungsringe 6, 7 und die Bandage 8 werden daher
trotz des durch die Vorspannungsringe 6, 7 und den Au
ßenring 9 fließenden Sekundärstroms I2 insgesamt weni
ger erwärmt. Die Kühlung durch die Kühlflüssigkeit in
den Kühlkanälen 21, 22 und 30 sorgt für eine weitere
Verringerung der Temperatur der Armierung und mithin
auch der Matrize 1. Im Vergleich zu dem Ausführungsbei
spiel nach Fig. 1 ist der Querschnitt des vom Sekundär
strom I2 durchflossenen Sekundärstromkreises 11 größer,
so daß auch bei gleicher Stromstärke des Sekundärstroms
I2 die durch diesen bewirkte Erwärmung des Sekundär
stromkreises 11 geringer als bei dem ersten Ausfüh
rungsbeispiel ist.
Zusätzlich können die radial äußeren Ränder der
Ringscheiben 19, nach einer Vergrößerung ihres Außen
durchmessers, durch einen weiteren Leiter in Form eines
Rings aus Kupfer oder Leiter in Form axialer Stäbe aus
Kupfer verbunden sein. Der Sekundärstrom I2 würde dann
im wesentlichen durch diese zusätzlichen Leiter und
nicht über den Außenring 9 fließen. Demzufolge ergäbe
sich eine geringere Erwärmung des Außenrings 9 und da
mit auch der Bandage 8 durch den Außenring 9.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 unterscheidet sich
im Prinzip von dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 nur
dadurch, daß die Ringscheiben 19 keine Kühlkanäle be
grenzen, aber wiederum gegenüber den Stirnflächen der
Bandage 8 und gegebenenfalls auch des Außenrings 9 und
des Spannrings 10 elektrisch durch eine nicht darge
stellte isolierende Schicht isoliert sind, einen größe
ren Außendurchmesser als die Ringscheiben 19 nach Fig.
2 aufweisen und zwischen ihren radial äußeren Umfangs
rändern durch Leiter 31 in Form von Stäben aus Kupfer
mittels Schrauben 32 verbunden sind. Der Sekundärstrom
I2 fließt in diesem Falle nicht nur durch die Vorspan
nungsringe 6 und 7, sondern auch durch die Buchse 5, so
daß der ohmsche Widerstand im Sekundärstromkreis 11
entsprechend geringer ist.
Im übrigen ist die Wirkungsweise prinzipiell die glei
che wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel.
Claims (8)
1. Formwerkzeug für ein preßbares Material, insbeson
dere Hochdruck-Formwerkzeug, mit einer Matrize (1),
die einen Arbeitshohlraum begrenzt und von einer
Armierung (5-10) umgeben ist, die eine Bandage (8)
mit einer Vielzahl von Windungen aus einem Metall
band aufweist, wobei während des Betriebs ein pul
sierender elektrischer Heizstrom (I1) koaxial zur
Matrize (1) durch das zu pressende Material gelei
tet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Windungen
der Bandage (8) gegenseitig elektrisch isoliert
sind und das Magnetfeld des Heizstroms (I1) mit we
nigstens einem mit der Bandage (8) verketteten Se
kundärstromkreis (11) verkettet ist, dessen elek
trische Leitfähigkeit über den größten Teil seiner
Länge wenigstens gleich der von Aluminium ist.
2. Formwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß jeder Sekundärstromkreis (11) auf jeder
axialen Stirnseite der Armierung (5-10) wenigstens
einen sich radial über die Bandage (8) hinweg er
streckenden elektrischen Leiter (12; 19) und radial
außerhalb des Umfangs der Bandage(8) wenigstens ei
nen die radialen Leiter (12; 19) verbindenden
axialen Leiter (13; 9; 31) aufweist, wobei die
elektrische Leitfähigkeit wenigstens der radialen
Leiter (12; 19) wenigstens gleich der von Aluminium
ist.
3. Formwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die radialen Leiter (19) auf den Stirnsei
ten der Armierung (5-10) jeweils eine Ringscheibe
bilden und die axialen Leiter (31) durch axiale
Stäbe gebildet sind oder der (einzige) axiale Lei
ter (9) auf der radial äußeren Seite der Armierung
(5-10) durch einen umlaufenden Ring gebildet ist.
4. Formwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Ringscheiben (19) an den Stirnseiten
der Armierung (5-10) wenigstens einen Kühlkanal
(21, 22) begrenzen.
5. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die radialen Leiter (19)
gegenüber den axialen Stirnseiten der Bandage (8)
elektrisch isoliert sind.
6. Formwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die radialen Leiter (12) zusammen mit je
weils einem axialen Leiter (13) einen Bügel bilden,
der auf den Stirnseiten und der radial äußeren Sei
te einen Abstand von der Armierung (5-10) aufweist
und dessen radial innere Schenkelenden jeweils
durch einen elektrischen Leiter (14), dessen Leit
fähigkeit wenigstens gleich der von Aluminium ist,
mit wenigstens einem die Matrize (1) radial inner
halb der Bandage (8) umgebenden Armierungsring (6,
7) elektrisch verbunden ist.
7. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Leiter (9, 12, 13,
19) Kupfer aufweisen.
8. Formwerkzeug für ein preßbares Material, insbeson
dere Hochdruck-Formwerkzeug, mit einer Matrize (1),
die einen Arbeitshohlraum begrenzt und von einer
Armierung (5-10) umgeben ist, die eine Bandage (8)
mit einer Vielzahl von Windungen aus einem Metall
band aufweist, wobei während des Betriebs ein pul
sierender elektrischer Heizstrom (I1) koaxial zur
Matrize (1) durch das zu pressende Material gelei
tet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Windungen
der Bandage (8) gegenseitig elektrisch isoliert
sind und das Magnetfeld des Heizstroms (I1) mit ei
nem mit der Bandage (8) verketteten Sekundärstrom
kreis (11) verkettet ist, der über den größten Teil
seiner Länge durch einen U-förmigen Bügel (12, 13)
gebildet ist.
Priority Applications (3)
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |