DE10001978A1 - Meßvorrichtung zur Echtzeitbestimmung des Elektrolytgehaltes des Blutes - Google Patents
Meßvorrichtung zur Echtzeitbestimmung des Elektrolytgehaltes des BlutesInfo
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Abstract
Die Erfindung lehrt eine Meßvorrichtung zur Echtzeitbestimmung des Elektrolytgehaltes des Blutes eines unter Operation stehenden Patienten, mit einem vor der Operation oder zu Anfang der Operation mit dem Blutkreislauf verbindbaren, für zumindest eine Blutkomponente sensitiven Sensor (7) sowie mit einer mit dem Sensor (7) verbundenen Auswerteeinheit (8), wobei während der Operation Blut des Patienten kontinuierlich oder diskontinuierlich dem Sensor (7) zuführbar ist, wobei der Elektrolytgehalt des dem Sensor (7) zugeführten Blutes von diesem in ein Meßsignal umwandelbar und das Meßsignal der Auswerteeinheit (8) zuführbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Meßvorrichtung zur Bestim
mung des Elektrolytgehalts des Blutes, mit einem für
zumindest eine Blutkomponente sensitiven Sensor sowie
mit einer mit dem Sensor verbundenen Auswerteeinheit,
wobei der Elektrolytgehalt des dem Sensor zugeführten
Blutes von diesem in ein Meßsignal umwandelbar und das
Meßsignal der Auswerteeinheit zuführbar ist. - Als
Elektrolyte sind Stoffe bezeichnet, welche in wäßriger
Lösung in Ionen dissoziieren. Der Elektrolytgehalt des
Blutes kann direkt durch den Gesamtgehalt an Anionen
und/oder Kathionen oder indirekt durch den Gehalt ein
zelner Anionenarten (beispielsweise Cl-) und/oder Ka
thionen (beispielsweise Na+) ermittelt werden. Im Falle
einer beabsichtigten oder unbeabsichtigten Zufuhr von
Fluiden in einen Blutkreislauf kann auch eine indirekte
Bestimmung durch Erfassung der Menge des zugeführten
Fluids (über die Messung zumindest einer Komponente des
Fluids bekannter Zusammensetzung) unter Berücksichti
gung der chemischen Zusammensetzung des typischerweise
wäßrigen Fluids, insbesondere darin enthaltene Elektro
lyte, im Wege der Verdünnungsrechnung erfolgen. Hierbei
kann beispielsweise von einer normalerweise herrschen
den Gesamtäquivalenz nach Gamble in Höhe von 155 mval/l
ausgegangen werden. Die Verdünnungsrechnung kann auch
auf der Basis einer Bestimmung anderer Blutkomponenten
als der Elektrolyte erfolgen unter der Annahme eines
konstanten Verhältnisses der anderen Komponente zum
Elektrolytgehalt. Eine solche Annahme ist bei Zeiträu
men einer Fluidzufuhr von wenigen Stunden als erste
Näherung durchaus praxisnah.
Meßvorrichtungen des eingangs genannten Aufbaus sind
aus der Praxis bekannt. Die insofern bekannten Meßvor
richtungen finden Einsatz in Analyselaboren, welche
eine einem Patienten entnommenen Blutprobe hinsicht
lich der interessierenden Blutkomponenten analysieren
und dann hierzu an einen Arzt berichten. Mit den be
kannten Meßvorrichtungen ist eine ständige bzw. zeit
nahe Bestimmung des Elektrolytgehalts nicht möglich,
da bis zum Erhalt eines Ergebnisses eine Blutentnahme,
ein Transport des entnommenen Blutes in das Analysela
bor und schließlich die Durchführung der Analyse er
forderlich sind.
Die Erfindung schließt an an die folgende Problematik.
Bei endoskopisch durchgeführten operativen Eingriffen,
wird in der Regel der unter Operation befindlichen
Körperhöhle als Distensionsmedium ein Fluid zugeführt.
Beispiele hierfür sind die operativen Hysteroskopie
und die transuretale Prostataresektion. Im Zuge einer
Abtragung von Gewebe, beispielsweise einer Endometriu
mablation, Myomresektion, Septumresektion oder Poly
pektomie, erfolgt ein Anschneiden von Gefäßen bzw.
Gefäßwänden mit der Folge, daß keine vollständige Bar
riere zwischen dem Distensionsmedium und dem Blut
kreislauf mehr besteht. Daher kann Distensionsmedium
in durchaus beachtlichem Ausmaße in den Blutkreislauf
gleichsam eingeschwemmt werden, was durch den meist
eingestellten Überdruck des Distensionsmediums begün
stigt wird. Die Menge an im Zuge der Operation
eingeschwemmtem Distensionsmedium kann durchaus im
Bereich von bis zu 2000 ml und mehr betragen. Sofern
physiologische Kochsalzlösung als Distensionsmedium
verwendet wird, ist eine solche Einschwemmung jeden
falls hinsichtlich des Elektrolythaushaltes unkri
tisch. Neuere Methoden der Gewebeabtragung arbeiten
mit der Hochfrequenzchirurgie, in deren Rahmen bei
spielsweise eine elektrische Schlinge mittels eines
Hochfrequenzchirurgiegerätes aktiviert wird. Die Hoch
frequenzchirurgie erlaubt jedoch nicht den Einsatz von
physiologischer Kochsalzlösung aus physikalischen
Gründen, vielmehr muß als Distensionsmedium eine elek
trolytfreie Lösung wie Zuckeralkohole (z. B. Glycin,
Mannitol, Sorbitol) eingesetzt werden. Hierbei ergibt
sich jedoch die Problematik, daß der Elektrolytgehalt
bzw. die Elektrolytkonzentration im Blut im Zuge eines
Eingriffs aufgrund eines Verdünnungseffekts abnimmt
mit der Folge der Gefahr eines TUR-Syndroms (Trans
Urethale Resektion) bzw. einer Hyponatriämie (Vermin
derung der Natrium-Ionen Konzentration auf unter 135 mmol/l).
Die Hyponatriämie kann bereits bei Einschwem
mung von weniger als 1000 ml elektrolytfreiem Disten
sionsmedium in den Blutkreislauf erfolgen.
In diesem Zusammenhängen ist es Stand der Technik, daß
eine volumetrische Bilanz von über ein ärztliches In
strument durch einen Zuführkanal und einen Abführkanal
zugeführtem und abgeführtem Distensionsmedium erstellt
wird. Auch kann abgeführtes Distensionsmedium aufge
fangen und gewogen werden. Bei Erreichen einer Diffe
renz von 1000 ml wird die Operation aus Sicherheits
gründen abgebrochen. Diese Methoden sind jedoch mit
einem beachtlichen Fehler behaftet, da u. a.
Distensionsmedium am Instrument vorbeilaufen kann und
sich dann auf dem Fußboden und in Abdecktüchern befin
det mit der Folge, daß die insofern für eine Bilanz
verlorene Menge letztendlich zu einem unzutreffenden
Abbruchkriterium für die Operation führt. Eine Berech
nung der Natrium-Ionen Konzentration findet ohnehin
nicht statt.
Daher liegt der Erfindung das bereits eine selbständi
ge Bedeutung aufweisende technische Problem zugrunde,
eine Meßvorrichtung anzugeben, mittels welcher im Zuge
einer Operation mit Zuführung eine elektrolytfreien
oder -reduzierten Fluids die Natrium-Ionen Konzentra
tion unmittelbar durch den operierenden Arzt ständig
überwacht werden kann.
Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Er
findung eine Meßvorrichtung zur Echtzeitbestimmung des
Elektrolytgehaltes des Blutes eines unter Operation
stehenden Patienten, mit einem vor der Operation oder
zu Anfang der Operation mit dem Blutkreislauf verbind
baren, für zumindest eine Blutkomponente sensitiven
Sensor sowie mit einer mit dem Sensor verbundenen Aus
werteeinheit, wobei während der Operation Blut des
Patienten kontinuierlich oder diskontinuierlich dem
Sensor zuführbar ist, wobei der Elektrolytgehalt des
dem Sensor zugeführten Blutes von diesem in ein Meßsi
gnal umwandelbar und das Meßsignal der Auswerteeinheit
zuführbar ist. Der Begriff der Echtzeitbestimmung
meint, daß zwischen einem Meßereignis, beispielsweise
einer Sensorauslesung, und einer elektronischen Verar
beitung in der Auswerteeinheit lediglich die für elek
tronische Prozesse erforderliche Zeit vergeht. Es wird
folglich ein praktisch augenblicklich geltender Wert
der Konzentration der gemessenen Blutkomponente erhal
ten und weiter verarbeitet und/oder angezeigt. Wesent
liches Element hierbei ist, daß eine (unmittelbare)
Verbindung des Sensors mit dem Blutkreislauf herstell
bar ist. Als zu bestimmende Blutkomponente kommen die
verschiedensten Komponenten in Frage, deren Konzentra
tionen eine Korrelation (direkt linear oder nichtline
ar oder reziprok linear oder nichtlinear) mit der Na
trium-Ionen Konzentration aufweisen. Solche Korrela
tionen sind typischerweise linear. Eine direkte Korre
lation besteht zwischen der Natrium-Ionen Konzentrati
on sowie anderen patienteneigenen Blutkomponenten.
Eine reziproke Korrelation besteht zwischen der Natri
um-Ionen Konzentration und über das Distensionsmedium
eingeschwemmte Blutkomponenten. Insofern können auch
die verschiedensten Sensoren für die verschiedenen
Blutkomponenten, patienteneigen oder zugeführt, bei
spielsweise Distensionsmedium oder Markersubstanzen,
eingesetzt werden. Geeignete Sensoren arbeiten als
Leitfähigkeitszellen, elektrochemische Zellen, opto
elektronische Zellen, spektroskopische Zellen (mit
wellenlängenspezifischer Emission und/oder Detektion
von Licht), Biosensoren und dergleichen, wobei im Rah
men der Auswerteeinheit eine Umrechnung der Meßgröße
in ein Maß für bzw. in die Konzentration der zu mes
senden Substanz erfolgt, beispielsweise anhand einer
mittels in Standardversuchen experimentell bestimmten
Übertragungsfunktion. In der Regel ist die so erhalte
ne Konzentration oder Konzentrationsänderung bereits
ein Maß für den Elektrolytgehalt bzw. dessen Verände
rung. Es ist auch möglich, vor Beginn der Einleitung
des Distensionsmediums eine Normierungsmessung des
Signals bzw. der Konzentration der Blutkomponente des
spezifischen unter Operation befindlichen Patienten
durchzuführen und das Ergebnis abzuspeichern. Die dann
demgegenüber in Verfolg der Operation gemessenen Si
gnale bzw. Konzentrationswerte können dann hierauf
normiert werden oder die Differenz fortgeschrieben
werden. Es lassen sich dann theoretisch durch Berech
nung oder experimentell beispielsweise Grenzwerte
(Ober- oder Untergrenzen; je nachdem ob die gemessene
Substanz patienteneigen oder über das Distensionsmedi
um zugeführt ist) für die Konzentration der Blutkompo
nente oder für das Meßsignal erstellen, welche mit
einem kritischen Elektrolytgehalt korrelieren und bei
spielsweise ein Alarmsignal hervorrufen. Bei kontinu
ierliche Zuführung von Blut erhält man eine praktisch
kontinuierliche. Auslesung der gemessenen Größen. Bei
diskontinuierlicher Zuführung erfolgt die Zuführung in
vorgegebenen Zeitintervallen, beispielsweise jede 1
bis 30 min., insbesondere jede 1 bis 10 min., bei
spielsweise jede 3 min. Dann erhält man eine dem je
weiligen Zeitpunkt der Zuführung entsprechende
Auslesung.
Grundsätzlich kann auch mit nicht unmittelbar mit dem
Blut verbindbaren Sensoren gearbeitet werden, bei
spielsweise mit nicht invasiven Sensoren. Hierfür sind
nicht patienteneigene Marker empfehlenswert, auf wel
che dann der beispielsweise auf die Haut aufgesetzte
Sensor abgestimmt ist.
Als Sensoren sind eine Vielzahl verschiedener Elemente
brauchbar. Es kann sich um wieder verwendbare Sensoren
oder um sogenannte Einmal-Sensoren handeln. Ein
Einmal-Sensor wird nach der Verwendung verworfen und
nicht wieder verwendet. Dies empfiehlt sich in Hin
blick auf optimale Sterilitätsbedingungen insbesondere
bei invasiv eingebrachtem Sensor oder Sensoranordnung
in einem Bypass. Besonders geeignete Sensoren arbeiten
mit ionensensitiven Feldeffekttransistoren (ISFET).
Hierbei handelt es sich um Feldeffekttransistoren,
deren Source-Drain-Strom in an sich üblicher Weise
durch das Gate gesteuert wird, wobei jedoch das Gate
wiederum für Ionen empfindlich ist. Das Gate kann da
bei so ausgebildet sein, daß eine Selektivität auch
gegenüber bestimmten Ionensorten, bspw. Na+ oder K+
eingerichtet ist. In Frage kommen auch Mikroelektro
densysteme, welche nach amperometrisch elektrochemi
schen Prinzipien arbeiten. Hiermit lassen sich einer
seits Ionengehalte bestimmen, andererseits kann auch
der pH-Wert ermittelt werden. Es kann auch mit ionen
selekiven Membranen gearbeitet werden.
Ein typischerweise verwendbarer Elektrolytsensor kann
bspw. auf einem Keramik- oder Polymersubstratträger
aufgebaut sein. Eine neutrale Trägermembran mit einem
Feststoffelektrolyt bildet dann eine elektrochemische
Zelle. Typische Größen solcher Sensoren liegen bei
300 µm2. Eine ganz andere Sensortechnologie nutzt den
fotoakustischen Effekt. Hierzu wird im einzelnen auf
die Literaturstelle GIT-Fachzeitschrift für das Labo
ratorium, 23. Jahrgang, Heft 4, April 1979, Seiten
281-289, verwiesen. Bei Verwendung des fotoakustischen
Effekts erfolgt eine quantitative Signalauswertung in
einem Bereich des Spektrums, welcher entweder für das
Blut oder für das Distensionsmedium spezifisch ist.
Dann ist der Abfall der Absorption bzw. deren Anstieg
(ggf. unter Anwendung einer nicht linearen Übertra
gungsfunktion) ein Maß für die Verdünnung des Blutes
durch das Distensionsmedium und somit indirekt für den
Elektrolytgehalt.
Die Verbindung des Sensors mit dem Blutkreislauf kann
auf verschiedene Weisen erfolgen. Der Sensor kann in
vasiv, beispielsweise über einen Meßkatheter, im zen
tralvenösen Bereich anbringbar sein. Mit anderen Wor
ten ausgedrückt, wird der Sensor, welcher zweckmäßi
gerweise ein Mikrosensor der Größe von 1 bis 10 mm,
insbesondere bis 5 mm, in größter räumlicher Erstrec
kung ist, über einen Katheter in eine Vene eingebracht
und dort gehalten. Die elektrischen Anschlußleitungen
des Sensors können dann über den Katheter aus dem Pa
tienten herausgeführt werden. Es ist auch möglich, daß
der Sensor im Rahmen eines Bypass oder einer Sauglei
tung angeordnet ist. Im Falle eines Bypass wird ein
Teil des Blutstromes aus dem Körper heraus und nach
Passage am Sensor wieder hineingeleitet. Im Falle der
Saugleitung wird eine (kleine) Menge an Blut vorzugs
weise diskontinuierlich abgesaugt und nach Passage des
Sensors verworfen. Diese Variante empfiehlt sich im
Falle von Sensoren, welche physiologisch unerwünschte
Auswirkungen auf das Blut haben.
Es ist bevorzugt, wenn der Sensor Natrium-Ionen sensi
tiv und/oder sensitiv für eine dem Blut fremde Marker
substanz ist. Im ersten Falle erhält man eine direkte
Angabe zum Elektrolytgehalt. Im zweiten Falle erhält
man unter Vorgabe einer Menge an Blut im Kreislauf vor
der Operation sowie einer Markerkonzentration in dem
Distensionsmedium einen Verdünnungsfaktor, aus welchem
sich der Elektrolytgehalt unschwer ableiten läßt.
Im Rahmen der Auswerteeinheit ist es möglich, den
Elektrolytgehalt durch geeignete Anzeigeelemente anzu
zeigen, sei es als Zahlenwert oder als Leuchtenzeile
oder dergleichen. Alternativ oder zusätzlich kann es
im Rahmen der Auswerteeinheit vorgesehen sein, daß das
Meßsignal einem Komparator zuführbar ist, wobei dem
Komparator weiterhin ein optional vorgebbares Refe
renzsignal zuführbar ist und wobei mittels des Kompa
rators nach Maßgabe eines Vergleiches des Meßsignals
mit dem Referenzsignal ein Ausgangssignal zur Ansteue
rung eines Alarmgebers (optisch oder akustisch) und/o
der eines an die Meßvorrichtung angeschlossenen Gerä
tes, insbesondere einer Vorrichtung zur Einleitung
eines Fluids in eine Körperhöhle eines menschlichen
oder tierischen Körpers, erzeugbar ist. Je nach ver
wendeter Sensorik ist das Referenzsignal eine Ober
grenze (beispielsweise bei Einsatz einer Markersub
stanz) oder eine Untergrenze (beispielsweise bei Na
trium-Ionen Bestimmung). Eine Ansteuerung erfolgt,
wenn das Meßsignal das Referenzsignal über- bzw. un
terschreitet. In einer Ausführungsform als akustischer
Alarmgeber braucht ein Arzt die Auswerteeinheit nicht
im Blick zu behalten. Bevorzugt ist es, wenn das Refe
renzsignal einer Natrium-Ionen Konzentration von 80
bis 150 mmol/l, vorzugsweise von 120 bis 135 mmol/l,
entspricht. Eine Natrium-Ionen Konzentration von weni
ger als 120 mmol/l entspricht einer schweren Komplika
tion, ein Bereich von 120 bis 125 mmol/l einer mittle
ren Komplikation und ein Bereich von 125 bis 135 mmol/l
einer leichten Komplikation. Werte darüber
stehen für eine unbedenkliche Einschwemmung. In diesen
Zusammenhängen kann es vorteilhaft sein, wenn im Rah
men der Auswerteeinheit mehrere Komparatoren mit je
weils zugeordneten verschiedenen Referenzsignalen ein
gerichtet sind, und wobei ein erstes Referenzsignal
einer Natrium-Ionen Konzentration von 115 bis 125 mmol/l,
insbesondere 120 mmol/l, eine zweites Refe
renzsignal einer Natrium-Ionen Konzentration von 120
bis 135 mmol/l, insbesondere 125 mmol/l, und/oder eine
drittes Referenzsignal einer Natrium-Ionen Konzentra
tion von 125 bis 145 mmol/l, insbesondere 135 mmol/l,
entsprechen. Mit den verschiedenen Komparatoren lassen
sich dann die Komplikationsgrade ggf. differenziert
anzeigen.
Eine erfindungsgemäße Meßvorrichtung kann grundsätz
lich als eigenständiges Geräte ausgebildet sein. Sie
kann aber auch in andere Geräte integriert sein. Inso
fern umfaßt die Erfindung auch eine Vorrichtung zur
Einleitung eines Fluids in eine Körperhöhle eines
menschlichen oder tierischen Körpers, mit einer
Fluidquelle, mit einem an die Fluidquelle angeschlos
senen ärztlichen Instrument zur Einleitung des Fluids
in die Körperhöhle, mit einer Steuervorrichtung zur
Steuerung des Durchflusses durch das ärztliche Instru
ment bzw. in die Körperhöhle und mit einer Meßvorrich
tung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Aus
werteeinheit mit der Steuervorrichtung verbunden ist
und wobei die Steuervorrichtung nach Maßgabe eines
Ausgangssignals der Auswerteeinheit in einen Betriebs
zustand "normal" oder "kritisch" steuerbar ist. Vor
richtungen zur Einleitung eines Fluids in eine Körper
höhle eines Körpers sind in den verschiedensten
Ausgestaltungen bekannt und bedürfen nicht der näheren
Erläuterung. Der Betriebszustand "normal" ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Funktionen der Vorrichtung in
üblicher Weise ablaufen. Der Betriebszustand "kri
tisch" kann einen fortwährenden Ablauf der Funktionen,
jedoch unter Abgabe eines Alarmsignals, optisch und/o
der akustisch, umfassen. Es ist aber auch möglich, daß
im Betriebszustand kritisch zusätzlich eine Reduzie
rung oder Abschaltung des Durchflusses, ggf. nach ei
nem vorgegebenen Zeitintervall nach Beginn des Be
triebszustandes "kritisch", beispielsweise 2 bis 10 min.,
erfolgt. Im Betriebszustand "kritisch" wird dann
der Durchfluß auf einen reduzierten Durchflußwert im
Bereich von 80% bis 0% des Betriebszustandes "normal"
gesteuert. Es ist auch möglich, daß im Betriebszustand
"kritisch" der Durchfluß subsequent auf abfallend re
duzierte Durchflußwerte gesteuert wird, wobei es sich
empfiehlt, den Abfall der Durchflußwerte akustisch
oder optisch anzuzeigen.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich
ein Ausführungsbeispiel darstellenden einzigen Figur
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 Eine schematische Darstellung einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung zur Einleitung eines
Fluids in eine Körperhöhle.
Man erkennt in der Fig. 1 eine Vorrichtung zur Ein
leitung eines Fluids 1 in eine Körperhöhle 2, nämlich
einen Uterus, eines menschlichen Körpers, mit einer
Fluidquelle 3, mit einem an die Fluidquelle 3 ange
schlossenen ärztlichen Instrument 4 zur Einleitung des
Fluids in die Körperhöhle 2, mit einer Steuervorrich
tung 5 zur Steuerung des Durchflusses durch das ärzt
liche Instrument 4 über die Drehzahl einer Schlauch
pumpe 6 und mit einer Meßvorrichtung zur Echtzeitbe
stimmung des Elektrolytgehaltes des Blutes eines unter
Operation stehenden Patienten, mit einem vor der Ope
ration oder zu Anfang der Operation mit dem Blutkreis
lauf verbindbaren, für zumindest eine Blutkomponente
sensitiven Sensor 7 sowie mit einer mit dem Sensor 7
verbundenen Auswerteeinheit 8, wobei während der Ope
ration Blut des Patienten kontinuierlich dem Sensor 7
zuführbar ist, wobei der Elektrolytgehalt des dem Sen
sor 7 zugeführten Blutes von diesem in ein Meßsignal
umwandelbar und das Meßsignal der Auswerteeinheit 8
zuführbar ist, wobei die Auswerteeinheit 8 mit der
Steuervorrichtung 5 verbunden ist und wobei die Steu
ervorrichtung 5 nach Maßgabe eines Ausgangssignals der
Auswerteeinheit 8 in einen Betriebszustand "normal"
oder "kritisch" steuerbar ist. Im Rahmen des ärztli
chen Instruments 4 ist eine elektrische Schlinge 11,
welche mittels eines der Übersichtlichkeit halber
nicht dargestelltes Hochfrequenzchirurgiegerätes akti
vierbar ist. Als Fluid wird ein Gemisch aus Mannitol
und Sorbitol eingesetzt. Im Betriebszustand "kritisch"
erfolgt eine Aktivierung eines akustischen Alarmge
bers. Im Betriebszustand "kritisch" wird weiterhin der
Durchfluß auf einen vorwählbaren reduzierten Durch
flußwert im Bereich von 80% bis 0%, vorzugsweise 0%,
des Betriebszustandes "normal" gesteuert wird, und
zwar mit einer Zeitverzögerung von 5 min. nach Akti
vierung des Alarmgebers 9.
Der Sensor 7, ein Elektrolyt-Mikrosensor, ist über
einen Meßkatheter 10 in einer Armvene des Patienten
angebracht. Im Rahmen der Auswerteeinheit 8 oder der
Steuervorrichtung 5 ist ein diskret oder als Programm
eines Mikroprozessors implementierter Komparator ein
gerichtet, welchem ein Referenzsignal zugeführt wird.
Sobald das Meßsignal das Referenzsignal unterschrei
tet, wird vom Betriebszustand "normal" in den Be
triebszustand "kritisch" umgeschaltet. Das Referenzsi
gnal entspricht einer Natrium-Ionen Konzentration im
Blut von 125 mmol/l.
Die Auswerteeinheit 8 und die Steuereinheit 5 können
als einziger Schaltkreis, insbesondere Mikroprozessor,
eingerichtet sein.
Claims (9)
1. Meßvorrichtung zur Echtzeitbestimmung des Elektro
lytgehaltes des Blutes eines unter Operation ste
henden Patienten, mit einem vor der Operation oder
zu Anfang der Operation mit dem Blutkreislauf ver
bindbaren, für zumindest eine Blutkomponente sensi
tiven Sensor (7) sowie mit einer mit dem Sensor (7)
verbundenen Auswerteeinheit (8), wobei während der
Operation Blut des Patienten kontinuierlich oder
diskontinuierlich dem Sensor (7) zuführbar ist,
wobei der Elektrolytgehalt des dem Sensor (7) zuge
führten Blutes von diesem in ein Meßsignal umwan
delbar und das Meßsignal der Auswerteeinheit (8)
zuführbar ist.
2. Meßvorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Sensor
(7) invasiv, beispielsweise über einen Meßkatheter
(10), im zentralvenösen Bereich anbringbar oder im
Rahmen eines Bypass oder einer Saugleitung anordbar
ist.
3. Meßvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei der
Sensor (7) Natrium-Ionen sensitiv und/oder sensitiv
für eine dem Blut fremde Markersubstanz ist.
4. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei das Meßsignal einem Komparator zuführbar ist,
wobei dem Komparator weiterhin ein optional vorgebbares Referenzsignal zuführbar ist und wobei mittels des Komparators nach Maßgabe eines Verglei ches des Meßsignals mit dem Referenzsignal ein Aus gangssignal zur Ansteuerung eines Alarmgebers (9) und/oder eines an die Meßvorrichtung angeschlosse nen Gerätes, insbesondere einer Vorrichtung zur Einleitung eines Fluids (1) in eine Körperhöhle eines menschlichen oder tierischen Körpers, erzeug bar ist.
wobei das Meßsignal einem Komparator zuführbar ist,
wobei dem Komparator weiterhin ein optional vorgebbares Referenzsignal zuführbar ist und wobei mittels des Komparators nach Maßgabe eines Verglei ches des Meßsignals mit dem Referenzsignal ein Aus gangssignal zur Ansteuerung eines Alarmgebers (9) und/oder eines an die Meßvorrichtung angeschlosse nen Gerätes, insbesondere einer Vorrichtung zur Einleitung eines Fluids (1) in eine Körperhöhle eines menschlichen oder tierischen Körpers, erzeug bar ist.
5. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei das Referenzsignal einer Natrium-Ionen Kon
zentration von 80 bis 150 mmol/l, vorzugsweise von
120 bis 135 mmol/l, entspricht.
6. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei im Rahmen der Auswerteeinheit (8) mehrere
Komparatoren mit jeweils zugeordneten verschiedenen
Referenzsignalen eingerichtet sind, und wobei ein
erstes Referenzsignal einer Natrium-Ionen Konzen
tration von 115 bis 125 mmol/l, insbesondere 120 mmol/l,
eine zweites Referenzsignal einer Natrium-
Ionen Konzentration von 120 bis 135 mmol/l, insbe
sondere 125 mmol/l, und/oder eine drittes Referenz
signal einer Natrium-Ionen Konzentration von 125
bis 145 mmol/l, insbesondere 135 mmol/l, entspre
chen.
7. Vorrichtung zur Einleitung eines Fluids (1) in eine
Körperhöhle (2) eines menschlichen oder tierischen
Körpers, mit einer Fluidquelle (3), mit einem an
die Fluidquelle (3) angeschlossenen ärztlichen In
strument (4) zur Einleitung des Fluids (1) in die
Körperhöhle (2), mit einer Steuervorrichtung (5)
zur Steuerung des Durchflusses durch das ärztliche
Instrument (4) und mit einer Meßvorrichtung nach
einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Auswerteein
heit (8) mit der Steuervorrichtung (5) verbunden
ist und wobei die Steuervorrichtung (5) nach Maßga
be eines Ausgangssignals der Auswerteeinheit (8) in
einen Betriebszustand "normal" oder "kritisch"
steuerbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei im Betriebszu
stand "kritisch" der Durchfluß auf einen reduzier
ten Durchflußwert im Bereich von 80% bis 0% des
Betriebszustandes "normal" gesteuert wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei im Betriebszu
stand "kritisch" der Durchfluß subsequent auf ab
fallend reduzierte Durchflußwerte gesteuert wird.
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2000
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Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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