DE10000235A1 - Vorrichtung zum Messen einer Rotorunwucht - Google Patents
Vorrichtung zum Messen einer RotorunwuchtInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zum Messen einer Rotorunwucht mit einer drehbar in einem Maschinengehäuse gelagerten Hauptwelle, an welchem der zu messende Rotor befestigbar ist, einem Einphasen-Wechselstrommotor für den Antrieb der Hauptwelle mit einphasiger Hauptwicklung 4 und einer phasenmäßig versetzten Hilfswicklung 5 für den Antrieb der Hauptwelle 1 auf eine Messdrehzahl und einer den Motorstrom einstellenden Steuereinrichtung 17, wobei die Steuereinrichtung 17 eine Einrichtung 8, 6; 7; 22, 23 aufweist, welche bei Erreichen der Messdrehzahl den an beide Wicklungen 4, 5 des Motors 3; 21 gelieferten Versorgungsstrom reduziert, so dass vom Motor ein vermindertes Drehmoment erzeugt wird, durch welches im wesentlichen ein von Reibung und Luftwiderstand verursachter Drehzahlabfall kompensiert wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1, wie aus der DE 41 24 285 A1 bekannt.
Die bekannte Vorrichtung besitzt eine Hauptwelle, welche
drehbar in einem Maschinengehäuse gelagert ist und an welcher
ein auszuwuchtender Rotor, insbesondere ein Kraftfahrzeugrad
befestigt werden kann. Die Hauptwelle wird von einem Einpha
sen-Wechselstrommotor angetrieben. Dieser besitzt eine ein
phasige Hauptwicklung und eine phasenmäßig, insbesondere um
90° elektrisch versetzte Hilfswicklung. Die bei einem Einpha
sen-Wechselstrommotor, insbesondere bei annähernd lastfreiem
Lauf auftretenden Pendelschwingungen werden durch einen
Schwingkreis reduziert, in den die Hilfswicklung miteinbezo
gen ist. Im Gegensatz zu Vorrichtungen, bei denen der Antrieb
nach Erreichen der Messdrehzahl abgeschaltet oder abgekoppelt
wird, kann auch ohne Rad die Unwucht der Hauptwelle und/oder
der Spannmittel überprüft bzw. gemessen werden. Ferner sind
bei der Justage der Vorrichtung die Messdauer und die Messge
nauigkeit nicht begrenzt.
Aufgabe der Erfindung ist es eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der Pendelschwingungen, insbe
sondere im nahezu lastfreiem Lauf über einen großen Bereich
vorwählbarer Meßdrehzahlen unterdrückt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche
beinhalten Weiterbildungen der Erfindung.
In bevorzugter Weise wird beim Erreichen der Meßdrehzahl das
Drehmoment des Motors nicht vollständig abgeschaltet, sondern
auf ein erstes niedriges Drehmoment umgeschaltet. Dieses
erste niedrige Drehmoment ist so dimensioniert, dass ein
Drehzahlabfall, welcher durch Reibung, insbesondere im Antrieb
oder durch Luftwiderstand des drehenden Rotors, insbe
sondere Kraftfahrzeugrades, verursacht wird, kompensiert
wird. Dabei wird das niedrige Drehmoment so bemessen, dass
ein leichter Drehzahlanstieg, bis zu einer Drehzahlobergrenze
stattfindet. Bei Erreichen der Drehzahlobergrenze wird das
Drehmoment auf einen zweiten, etwas niedrigeren Wert redu
ziert, bei dem die Drehzahl langsam absinkt, oder abgeschal
tet und bei Erreichen einer Drehzahluntergrenze wird das
erste verminderte Drehmoment wieder eingeschaltet. Hierdurch
kann die Messdrehzahl beliebig lange gehalten werden. Die
Drehzahl der Hauptwelle kann über einen, in bekannter Weise
ausgebildeten Drehzahlgeber bzw. Inkrementalgeber erfasst
werden und durch Zweipunktregelung kann die entsprechende
Einstellung des Motorstroms zur Erzielung des verminderten
Drehmoments zur Aufrechterhaltung der Messdrehzahl zwischen
der Obergrenze und der Untergrenze durchgeführt werden. Durch
die Zweipunktregelung wird dabei der Motorstrom auf entspre
chende zwei Werte eingestellt, welche die Abgabe des ersten
und zweiten reduzierten Drehmoments durch den Motor in Abhän
gigkeit von der Drehzahlober- und Drehzahluntergrenze bewir
ken. Nach dem Meßlauf wird die Hauptwelle in bekannter Weise
durch Reversieren des maximalen Motor-Drehmoments bis zum
Stillstand abgebremst. Kurz vor dem Stillstand wird der Motor
stromlos geschaltet.
Die Reduzierung des vom Motor erzeugten Drehmoments bei
Erreichen der Meßdrehzahl kann auf verschiedene Weise erfol
gen. Beispielsweise kann ein elektrischer Widerstand, welcher
in den Versorgungsstrang der Hauptwicklung und Hilfswicklung
geschaltet wird, oder durch Verringerung der Spannung im
Versorgungsstrang erreicht werden. Der Widerstand kann als
Blindwiderstand oder ohmscher Widerstand ausgebildet sein. In
bevorzugter Weise wird ein induktiver Widerstand in Form
einer Drossel verwendet. Dieser Widerstand besitzt eine
geringe Eigenerwärmung und sorgt für eine sinusförmige Strom
aufnahme, auch wenn dem Netz Oberwellen überlagert sind. Mit
Hilfe eines Relais kann der Widerstand überbrückt werden oder
die volle Versorgungsspannung wieder angelegt werden, so daß
zwischen reduziertem und vollem Drehmoment des Motors ge
schaltet werden kann. Ferner kann ein Wechselspannungsstel
ler, insbesondere auf Halbleiterbasis, welcher durch Pulswei
tenmodulation gesteuert wird, zum Einsatz kommen. Auch durch
Hinzuschalten zusätzlicher Motorwicklungen kann ein reduzier
tes Drehmoment erzielt werden.
Bei der Erfindung kann ein vierpoliger vom Netz gespeister
Einphasen-Wechselstrommotor, insbesondere Kondensatormotor
zum Einsatz gebracht werden. Das vom Motor erzeugte Drehmo
ment wird über ein geeignetes Getriebe beispielsweise über
einen Riementrieb auf die Hauptwelle der Auswuchtmaschine
übertragen. Diese kann z. B. in den Grenzen von 80 bis 210 UPM
auf eine vorwählbare Meßdrehzahl beschleunigt und gehal
ten werden, wobei Pendelschwingungen des Motors bei Erreichen
der Meßdrehzahl durch das Absenken des Drehmoments und die
erläuterte Zweipunktregelung vermieden werden. Dies resul
tiert insbesondere daraus, daß der Motor nur ein kleines
Drehmoment abgibt und mögliche Pendelschwingungen im Verhält
nis der Absenkung des Drehmoments verringert sind. Die Netz
frequenz hat praktisch keinen Einfluß auf die Meßdrehzahl.
Der Stromverbrauch und somit die Erwärmung des Motors wird
reduziert, da der Motor, insbesondere bei Verwendung eines
induktiven Widerstandes, im Strompfad der Hauptwicklung
immer eine sinusförmige Stromaufnahme hat.
Das Abbremsen der Hauptwelle ist durch Reversieren des Motor
drehmoments möglich, so daß eine separate Betriebsbremse
nicht erforderlich ist. Dabei kann das Abbremsen in die
gewünschte Ausgleichsposition in der einen Ausgleichsebene
und das Eindrehen in die Ausgleichsposition der anderen
Ausgleichsebene durchgeführt werden. Hierzu werden bevorzugt
gleiche Wicklungen für die Haupt- und Hilfswicklung verwen
det. Die Messung der Unwucht der Hauptwelle und/oder der
Spannmittel ohne Rad- bzw. Schwungmasse, ist mit beliebiger
Meßdauer möglich. Durch die Zweipunktregelung beim reduzier
ten Drehmoment kann die Meßdrehzahl beliebig lange in engen
Grenzen (Drehzahlobergrenze, Drehzahluntergrenze) gehalten
werden.
In den Figuren wird an Ausführungsbeispielen die Erfindung
noch näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel;
Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel;
Fig. 4 ein viertes Ausführungsbeispiel;
Fig. 5 ein Blockschaltbild zur Erläuterung eines
Bauteils, das bei dem in Fig. 3 dargestellten
Ausführungsbeispiels zum Einsatz kommt; und
Fig. 6 ein Blockschaltbild zur weiteren Erläuterung
des Ausführungsbeispiels der Fig. 3.
Bei den Ausführungsbeispielen ist schematisch eine Hauptwelle
1 einer Auswuchtmaschine, die insbesondere als Radauswuchtma
schine ausgebildet ist, dargestellt. Auf der Hauptwelle 1 ist
ein Rotor 2 aufgespannt, welcher ein auszuwuchtendes Kraft
fahrzeugrad sein kann. Zur Ermittlung der Unwucht wirkt die
Hauptwelle mit nicht näher dargestellten Meßgebern zusammen,
die an eine Auswerteschaltung in bekannter Weise angeschlos
sen sind.
Der Antrieb der Hauptwelle besitzt einen Einphasen-
Wechselstrommotor 3 (Fig. 1 bis 3) bzw. 21 (Fig. 4). Das vom
Motor 3 erzeugte Drehmoment wird über ein Getriebe 12 auf die
Hauptwelle 1 übertragen. In bevorzugter Weise kommt ein
Riemengetriebe, insbesondere Keilrippenriemen zur Anwendung.
Ein derartiges Getriebe ermöglicht eine Änderung der Riemen
spannung, wodurch die im Riemengetriebe auftretende Reibung
vergrößert oder verkleinert werden kann. Hierdurch läßt sich
die Anstiegsrate der Meßdrehzahl, insbesondere bei der Zwei
punktregelung im Bereich der Meßdrehzahl beeinflussen.
Der Einphasen-Wechselstrommotor 3, besitzt in bevorzugter
Weise eine vierpolige Statorwicklung, welche eine Hauptwick
lung 4 des Motors darstellt. Zum Anlassen des Motors besitzt
dieser eine phasenversetzte (insbesondere 90°) Hilfswicklung
5. Der Motor 3 kann von einem Einphasen-Wechselstromnetz 14
betrieben werden. Die Hauptwicklung 4 und die Hilfswicklung 5
sind bevorzugt gleiche Wicklungen, so dass in beiden Dreh
richtungen ein etwa gleich großes Drehmoment erzeugt wird.
Hierdurch kann der Motor nach dem Messlauf auch zum Abbremsen
des Rotors 2 eingesetzt werden. Mittels eines Netzschalters
13 wird der Motor 3 an das Netz gelegt. Die Stromversorgung
erfolgt über eine Motorsteuereinrichtung 17, die im folgenden
im einzelnen erläutert wird.
Die Motorsteuereinrichtung 17 besitzt eine Schalteinrichtung
8 mit Schaltelementen K1 bis K4, welche als Relais ausgebil
det sein können. Ferner ist eine Schalterstelleinrichtung 11
vorgesehen, durch welche die verschiedenen Schaltelemente K1
bis K4 angesteuert bzw. betätigt werden. Diese Betätigung
erfolgt in Abhängigkeit der Drehzahl der Hauptwelle 1, welche
von einem Drehzahlgeber 10 (Inkrementalgeber) erfaßt wird.
Der Drehzahlgeber 10 ist mit einem Zweipunktregler 9 verbun
den, welcher an einen Mikrokontroller 18 angeschlossen ist,
in welchem die vom Drehzahlgeber 10 gelieferten Meßwerte für
eine Zweipunktregelung auswertet werden.
Die Schaltelemente K1 und K4 der Schalteinrichtung 8 dienen
zum Schließen und Öffnen des zu den Wicklungen 4 und 5 füh
renden Versorgungsstranges. Durch das Schaltelement K2 kann
das Motordrehmoment reversiert werden. Durch das Schaltele
ment K3 wird ein Anlaßkondensator 16 zugeschaltet oder abge
trennt. Durch das Schaltelement K4 kann ferner je nach
Schaltkontaktstellung ein Widerstand 6, der ein ohmscher oder
Blindwiderstand (Kapazität, Induktivität) sein kann, in Reihe
in den zu den Wicklungen 4 und 5 führenden Versorgungsstrang
geschaltet oder von diesem getrennt werden (Fig. 1). Beim
Ausführungsbeispiel der Fig. 2 kann je nach Stellung des
Schaltkontaktes des Schaltelementes K4, die volle Betriebs
spannung (Stellung a) oder eine reduzierte Betriebsspannung
(Stellung b) an die Hauptwicklung 4 des Motors 3 gelegt
werden. Die reduzierte Betriebsspannung wird von einem Mit
tenabgriff eines Transformators 7 genommen.
Die Arbeitsweise der beiden in den Fig. 1 und 2 darge
stellten Vorrichtungen ist folgende, wobei der Betrieb als
Langsamläufer mit einer Drehzahlobergrenze von etwa 100 UPM
und weniger und als Schnellläufer mit einer Drehzahlobergren
ze von ca. 210 UPM und mehr beschrieben wird.
Beim Betätigen einer Starttaste werden zunächst die Schalt
elemente (Relais) K1 und K3 eingeschaltet. Beim Ausführungs
beispiel der Fig. 1 befindet sich somit der Widerstand 6 im
Versorgungsstrang der beiden Wicklungen 4 und 5. Beim Ausfüh
rungsbeispiel der Fig. 2 befindet sich das Schaltelement K4
in der Schaltstellung b. Hierdurch wird die verringerte
Versorgungsspannung an die Wicklungen 4 und 5 gelegt. Dabei
wird die Wicklung 5 in beiden Ausführungsbeispielen über den
Anlasskondensator und den Betriebskondensator 15 phasenver
schoben mit Strom versorgt. Der Antrieb der Hauptwelle er
folgt zunächst mit verringertem Drehmoment. Da für die Steu
erelektronik nicht bekannt ist, ob auf der Hauptwelle ein
Rotor aufgespannt ist oder nicht, steigt die Drehzahl schnell
an. Wird dies aufgrund der vom Drehzahlgeber gelieferten
Signale vom Mikrokontroller 18 festgestellt, erübrigt sich
das Einschalten der vollen Leistung, d. h. das Schließen des
Schaltelementes K4 und damit die Überbrückung des Widerstan
des 6. Beim Ausführungsbeispiel in der Fig. 1 verbleibt
daher das Schaltelement K4, in der dargestellten geöffneten
Stellung. Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 verbleibt das
Schaltelement K4 in der Anfangsschaltposition b.
Beim Abbremsen der Hauptwelle 1, durch Reversieren des zuge
führten Stromes bleibt das Schaltelement K4 ebenfalls in der
Ausgangsposition, d. h. in der in Fig. 1 dargestellten ge
öffneten Position und in der Fig. 2, in der Schaltposition
b.
Wenn die Drehzahl der angetriebenen Hauptwelle 1 langsam oder
gar nicht ansteigt, wird im Ausführungsbeispiel der Fig. 1,
das Schaltelement K4 geschlossen, so daß der Widerstand 6
überbrückt wird. Hierdurch werden die Wicklungen 4 und 5 zur
Abgabe der vollen Motorleistung versorgt. Bei Erreichen einer
bestimmten Drehzahl (Nenndrehzahl) wird durch Öffnen des
Schaltelementes K3 der Anlaßkondensator 16 abgeschaltet, so
dass dieser den weiteren Drehzahlanstieg nicht behindert. Die
Hauptwelle mit dem darauf aufgespannten Rotor (z. B. Kraft
fahrzeugrad) wird mit annähernd konstantem Drehmoment, bis
zur Meßdrehzahl innerhalb kurzer Zeit beschleunigt. Die
Übersetzung des Getriebes 12, insbesondere des Riemengetrie
bes ist so ausgelegt, daß vor Annäherung die Synchrondrehzahl
und dem damit verbundenen Drehmomentabfall, die Meßdrehzahl
erreicht wird.
Falls die Auswuchtmaschine als Langsamläufer bei niedriger
Drehzahl von < 100 UPM die Unwucht mißt, wird bei Erreichen
der Meßdrehzahl das Schaltelement K4 im Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 geöffnet, so daß der Widerstand 6 in den Versor
gungsstrang der Wicklungen 4 und 5 geschaltet ist. Falls die
Auswuchtmaschine als Schnelläufer die Unwucht bei hoher
Drehzahl von < 210 UPM mißt, wird ebenfalls bei Erreichen der
entsprechenden Meßdrehzahl im Ausführungsbeispiel der Fig. 1
das Schaltelement K1 geöffnet, so daß der Widerstand 6 im
Versorgungsstrang der Wicklungen 4 und 5 liegt.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 wird für den Fall, daß
auf der Hauptwelle der Rotor 2 aufgespannt ist, das Schalt
element K4 in die Schaltposition a gebracht, so daß die volle
Versorgungsspannung an den Wicklungen 4 und 5 anliegt. Bei
Erreichen der Messdrehzahl sowohl im Falle des Langsamläufers
als auch des Schnellläufers wird das Schaltelement K4 wieder
in die Schaltposition b zurückgebracht, so daß die verringer
te Versorgungsspannung an die Wicklungen 4 und 5 des Motors 3
gelegt ist.
Durch den insbesondere als Drossel (induktiver Widerstand)
ausgebildeten Widerstand 6 in der Fig. 1 und durch die
verringerte Versorgungsspannung in der Fig. 2, welche von
einer Mittenanzapfung eines Transformators 7 geliefert werden
kann, wird bei Erreichen der Meßdrehzahl vom Motor 3 ein
verringertes Drehmoment geliefert. Hierdurch sind Pendel
schwingungen wesentlich reduziert. Das gelieferte Drehmoment
ist durch entsprechende Dimensionierung des Widerstandes 6
bzw. der reduzierten Versorgungsspannung so bemessen, daß ein
leichter Drehzahlanstieg bei Kompensierung der im Antrieb
vorhandenen Reibung und des Luftwiderstandes, der bei der
Drehung des Rotors 2 entsteht, erreicht wird. Diese Drehzahl
steigt relativ langsam an und ist durch eine Drehzahlober
grenze, welche bei einem Langsamläufer, beispielsweise 100 UPM
betragen kann, erreicht. Diese Drehzahlobergrenze ist als
Vergleichswert im Mikrokontroller 18 gespeichert. Falls die
Unwuchtmeßvorrichtung als Schnelläufer wirkt (Meßdrehzahl bei
ca. 210 UPM), liegt die Drehzahlobergrenze geringfügig über
diesen Wert. Die zum Messen der Unwucht notwendige Anzahl der
Umdrehungen wird in den meisten Fällen vor Erreichen der
Drehzahlobergrenze abgelaufen sein, so daß dann wie im ein
zelnen noch erläutert wird, mit dem Abbremsen durch Reversie
ren des Motordrehmoments begonnen werden kann.
Falls die zur Messung erforderliche Anzahl der Umdrehungen
beim Erreichen der Drehzahlobergrenze noch nicht abgelaufen
ist, wird das Schaltelement K1 geöffnet, wie es in den
Fig. 1 und 2 gezeigt ist, und die Drehzahl nimmt ab. Sobald
die Drehzahluntergrenze erreicht wird, wird das Schaltelement
K1 wieder geschlossen, so daß die begrenzte Stromversorgung
über den Widerstand 6 bzw. die reduzierte Spannungsversorgung
der Wicklungen 4 und 5 wieder in Gang gesetzt wird. Da der
Motor dabei ein nur reduziertes Drehmoment liefert, werden
sich ergebende Pendelschwingungen erheblich reduzieren.
Die Regelung zwischen der Drehzahlobergrenze und Drehzahlun
tergrenze in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Meßdrehzahl
wird vom Zweipunktregler 9 in Abhängigkeit von der durch den
Drehzahlgeber 10 gemessenen und vom Mikrokontroller 18 ausge
werteten Drehzahl der Hauptwelle 1 geregelt und die
Schalterstelleinrichtung 11 entsprechend angesteuert. Durch
die Schalterstelleinrichtung 11 werden die entsprechenden
Schaltelemente K1 bis K4, welche bevorzugt als Relais ausge
bildet sind, betätigt bzw. angesteuert.
Es können somit auch lang andauernde Meßläufe, sowie Meßläufe
mit geringer Schwungmasse auf der Hauptwelle 1 durchgeführt
werden.
Wenn die zum Messen der Unwucht notwendige Anzahl von Umdre
hungen abgelaufen ist, wird das Schaltelement K1 abgeschal
tet, bzw. geöffnet und kurz darauf die Schaltelemente K2, K3
und K4 eingeschaltet. Dabei wird das volle reversierte Dreh
moment des Motors zum Abbremsen der Hauptwelle 1 wirksam.
Kurz vor dem Stillstand der Hauptwelle 1 werden alle Schalt
elemente K1 bis K4 abgeschaltet.
Durch die Erfindung wird während der Unwuchtmessung ein
ruhiger Lauf der Hauptwelle 1 erreicht. Da der Motor während
der Unwuchtmessung nur ein kleines Drehmoment abgibt, sind
die Pendelschwingungen im Verhältnis der Absenkung des Dreh
moments verringert. Es kann insbesondere bei der Messung der
Unwucht der Hauptwelle 1 und der Spannmittel, d. h. ohne
Schwungmasse bzw. Rotor 2, eine große Anzahl an Meßumläufen
durchgeführt werden. Diese Unwuchtmessung kann mit beliebiger
Meßdauer durchgeführt werden. Aufgrund der Zweipunktregelung,
welche durch das Zusammenwirken des Mikrokontrollers 18 und
des Zweipunktsreglers 9 in Verbindung mit dem Drehzahlgeber
10 erreicht wird, kann die Meßdrehzahl beliebig lange in
engen Grenzen gehalten werden.
Das Abbremsen der Hauptwelle 1 kann durch Reversieren des
Motordrehmoments erfolgen, so daß eine separate Betriebsbrem
se nicht benötigt wird. Es kann ein Riementrieb, der etwas
Reibung erzeugt, verwendet werden. Hierdurch wird erreicht,
daß die Hauptwelle von einer kleinen statischen Unwucht nicht
in Bewegung gesetzt wird. Die Reibung wird wie schon erläu
tert bei der Zweipunktdrehzahlregelung um die Meßdrehzahl
durch das dabei vom Motor gelieferte reduzierte Drehmoment
überwunden. Ferner kann bei einem Riemengetriebe die An
stiegsrate der Messdrehzahl beim Nachtreiben während der
Zweipunktregelung durch entsprechende Einstellung der Riemen
spannung beeinflusst werden.
Bei Verwendung einer Drossel als Widerstand 6 (Fig. 1) in
Serie mit dem Motor 3 zum Absenken des Drehmoments hat fol
gende Vorteile:
Die Drossel hat als Blindwiderstand eine geringe Eigenerwär
mung und kann daher im Gehäuse der Elektronik untergebracht
werden (einfache Verdrahtung). Die Drossel reduziert eventu
ell dem Netz überlagerte Oberwellen, so dass der Motor 3
während der Messung optimal ruhig läuft. Geeignete Drosseln
werden in großen Stückzahlen als Vorschaltgerät für Leucht
stoff-Lampen hergestellt und sind daher kostengünstig am
Markt erhältlich.
In der Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfin
dung dargestellt, bei welchem die Einrichtung zur Reduzierung
des Motorstroms einen Wechselspannungssteller 20, insbesonde
re auf Halbleiterbasis aufweist, der von einem Regler 19 in
Abhängigkeit von der jeweiligen Drehzahl des Rotors 2 gesteu
ert wird. In bevorzugter Weise ist der Drehzahlregler 19 als
Pulsweitenmodulator ausgebildet. Der Wechselspannungssteller
20 ersetzt die Funktionen des Schaltelementes K4 und des
elektrischen Widerstandes 6 bzw. des Transformators 7 in den
Ausführungsbeispielen der Fig. 1 und 2. Die übrigen Bauele
mente des Ausführungsbeispiels der Fig. 3 entsprechen denen
in den Fig. 1 und 2 und sind hierzu mit den gleichen Bezugs
ziffern versehen.
Die Arbeitsweise des in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbei
spiels wird im einzelnen unter Hinzuziehung der Fig. 5 und 6
wie folgt erläutert.
Die Wirkungsweise des Wechselspannungsstellers ist die eines
zum Herabsetzen von Gleichspannungen zur Anwendung gebrachten
Abwärtswandlers, wie er beispielsweise in U. Tietze, C.
Schenk "Halbleiter-Schaltungstechnik", Springer-Verlag, 11.
Auflage, Seiten 979 bis 982 beschrieben ist. Die Netzspannung
14 (Ue in Fig. 5 und 6) wird im Tastverhältnis der Puls-
Weiten-Modulation PWM in die Ausgangsspannung Ua gemäß fol
gender Formel transformiert.
Ua = pUe, wobei
P = Tastverhältnis der Puls-Weiten-Modulation.
Es lässt sich somit eine Ausgangsspannung Ua erzeugen, deren
Mittelwert je nach Tastverhältnis zwischen der Eingangsspan
nung Ue (Netzspannung) und Null liegt. Das Tastverhältnis der
Puls-Weiten-Modulation kann so geändert werden, dass zwischen
dem vollen Drehmoment des Motors und dem reduzierten Drehmo
ment bei Erreichen der Drehzahl geschaltet werden kann. Wie
bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 und 2 wird die
Drehzahl des Rotors 2 durch den Drehzahlgeber 10 erfaßt und
über den Mikrokontroller 18 wird nach Auswertung der Drehzahl
der Drehzahlregler 19, welcher den Puls-Weiten-Modulator
bildet, realisiert. Die Steuerspannung Us für die Änderung
des Tastverhältnisses der Puls-Weiten-Modulation wird in
Abhängigkeit von der vom Drehzahlgeber 10 erfassten Rotor
drehzahl eingestellt. Wie bei den Ausführungsbeispielen der
Fig. 1 und 2 kann die Messvorrichtung als Langsamläufer oder
Schnellläufer betrieben werden. Bei Erreichen der jeweiligen
Meßdrehzahl wird das Tastverhältnis der Puls-Weiten-
Modulation so weit geändert bzw. herabgesetzt, dass der Motor
das reduzierte Drehmoment erzeugt. Dabei kann der durch die
Puls-Weiten-Modulation eingestellte Wert des Versorgungsstro
mes und damit das vom Motor gelieferte reduzierte Drehmoment
so bemessen werden, dass die Drehzahl langsam bis zur Dreh
zahlobergrenze ansteigt und dann wieder verringert werden,
bis die Drehzahl die Drehzahluntergrenze erreicht. Zur Rege
lung der Drehzahl zwischen diesen beiden Grenzen wird das
Tastverhältnis der Puls-Weiten-Modulation entsprechend geän
dert. Hierdurch ist die Verwirklichung eines PID-Reglers
möglich.
Wie insbesondere aus der Fig. 5 zu ersehen ist, werden die
Grundbestandteile des Wechselspannungswandlers wie folgt
gebildet. Der Leistungsschalter S wird durch einen Leistungs
schalter bevorzugt auf Halbleiterbasis gebildet. Die Spei
cherdrossel L und der Verbraucher R werden vom Motor gebil
det. Der Betriebskondensator wirkt gleichzeitig als Glät
tungskondensator C. In der Fig. 6 ist für den Verbraucher R
das Schaltbild des Motors 3 mit den beiden gleich ausgebilde
ten Wicklungen 4 und 5 (L1, L2) dargestellt.
Da die Spannung am Motor 3 während des Betriebs über die
Puls-Breiten-Modulation einstellbar ist, können Einflüsse der
Netzfrequenz und der Netzspannung auf das Drehmoment des
Motors 3 ausgeglichen werden. Mit dem Wechselspannungssteller
20 kann durch Ansteuern nur während einer Halbwelle der
Netzspannung eine in der Amplitude einstellbare pulsierende
Gleichspannung an den Motor angelegt werden. Bei drehendem
Motor kann hierdurch ein Bremsmotor hervorgerufen werden.
Beim Stillstand wird kein Drehmoment erzeugt. Es lässt sich
hierdurch eine Positionsbremse zum leichten Auffinden der
Ausgleichsposition bzw. Eindrehen in die Ausgleichsposition
ohne zusätzlichen Aufwand realisieren, da vor dem Schaltvor
gang die Ausgangsspannung des Wechselspannungsstellers auf
Null gebracht werden kann, können die Relais K1 und K2 fun
kenfrei geschaltet werden. Ferner kann eine Überlastung des
Motors dadurch vermieden werden, dass man die Temperatur der
Wicklungen feststellt. Dies kann durch Anlegen einer Gleich
spannung an eine der Motorwicklungen und Erfassung deren
ohmschen Widerstandes erfolgen.
Bei dem in der Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel, bei
dem ebenfalls gleichwirkende Bauteile wie in den vorher
beschriebenen Ausführungsbeispielen mit den gleichen Bezugs
ziffern versehen sind, wird ein Einphasen-Wechselstrommotor
verwendet, welcher zusätzliche Wicklungen 22 und 23 aufweist.
Die Wicklung 22 kann in Reihe zur Hauptwicklung 4 und die
Wicklung 23 kann in Reihe zur Hilfswicklung 5 geschaltet
werden. Für den Hochlauf des Motors auf die Messdrehzahl
werden, wie bei den vorher beschriebenen Ausführungsbeispie
len zunächst die Wicklungen 4 und 5 mit Strom versorgt.
Sobald die Messdrehzahl erreicht wird, werden die zusätzli
chen Wicklungen 22 und 23 hinzugeschaltet, um das reduzierte
Drehmoment zu erzeugen. Die Drehzahlregelung im Bereich der
Messdrehzahl erfolgt dann in der gleichen Weise wie beim
Ausführungsbeispiel der Fig. 1, nämlich durch Zu- und Ab
schalten der zusätzlichen Wicklungen 22 und 23 mit Hilfe der
Zweipunktregelung des Zweipunktreglers 9.
1
Hauptwelle
2
Rotor
3
Motor
4
Hauptwicklung
5
Hilfswicklung
6
elektrischer Widerstand
7
Transformator
8
Schalteinrichtung
9
Zweipunktregler
10
Drehzahlgeber
11
Schalterstelleinrichtung
12
Getriebe
13
Netzschalter
14
Netz
15
Betriebskondensator
16
Anlasskondensator
17
Motorsteuereinrichtung
18
Mikrokontroller
19
Drehzahlregler
20
Wechselspannungssteller
21
Motor mit zusätzlichen Wicklungen
22
Zusätzliche Motorwicklung
23
Zusätzliche Motorwicklung
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Messen einer Rotorunwucht mit einer
drehbar in einem Maschinengehäuse gelagerten Hauptwelle,
an welchem der zu messende Rotor befestigbar ist, einem
Einphasen-Wechselstrommotor für den Antrieb der Hauptwel
le mit einphasiger Hauptwicklung (4) und einer phasenmä
ßig versetzten Hilfswicklung (5) für den Antrieb der
Hauptwelle (1) auf eine Messdrehzahl und einer den Motor
strom einstellenden Steuereinrichtung (17), dadurch ge
kennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (17) eine Ein
richtung (8, 6; 7; 20; 22, 23) aufweist, welche bei Er
reichen der Messdrehzahl den an beide Wicklungen (4, 5)
des Motors (3; 21) gelieferten Versorgungsstrom redu
ziert, so dass vom Motor ein vermindertes Drehmoment er
zeugt wird, durch welches im wesentlichen ein von Reibung
und Luftwiderstand verursachter Drehzahlabfall kompen
siert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die den Motorstrom reduzierende Einrichtung (8; 6; 7; 20;
22, 23) den Motorstrom
- - bei erreichter Messdrehzahl für einen Drehzahlanstieg bis zu einer Drehzahlobergrenze auf einen ersten Wert zur Erzeugung eines ersten reduzierten Drehmoments ein stellt,
- - bei Erreichen der Drehzahlobergrenze für einen Dreh zahlabfall bis zu einer Drehzahluntergrenze den Motor strom zur Erzeugung eines zweiten reduzierten - Drehmoments auf einen zweiten Wert einstellt, und
- - bei Erreichen der Drehzahluntergrenze den Motorstrom wieder auf den ersten Wert einstellt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass die den Motorstrom reduzierende Einrichtung (8,
6; 7; 20; 22, 23) von einem Zweipunkt-Regler (9) gesteuert
ist, welcher in Abhängigkeit von der jeweiligen Ro
tordrehzahl eingestellt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Haupt- und Hilfswicklung (4, 5)
im wesentlichen gleiche Wicklungen sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die den Versorgungsstrom reduzieren
de Einrichtung (6) ein ohmscher Widerstand oder Blindwi
derstand ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
der Blindwiderstand eine Induktivität, insbesondere Dros
sel ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die den Versorgungsstrom verringern
de Einrichtung (7) als Transformator ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die den Versorgungsstrom verringern
de Einrichtung (20) als Wechselspannungswandler ausgebil
det ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
der Wechselspannungswandler (20) ein Halbleiter-
Wechselspannungswandler ist, der durch Puls-Breiten-
Modulation in Abhängigkeit von der Rotordrehzahl gesteu
ert ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass bei Erreichen der Messdrehzahl zu
sätzliche Wicklungen (22, 23) zu der Haupt- und Hilfs
wicklung zur Reduzierung des vom Motor (21) erzeugten
Drehmoments hinzugeschaltet sind.
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