DD291581B5 - Mehrstofflegierung zur Herstellung von Kaltkammerdruckgusskolben - Google Patents

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DD291581B5
DD291581B5 DD33722390A DD33722390A DD291581B5 DD 291581 B5 DD291581 B5 DD 291581B5 DD 33722390 A DD33722390 A DD 33722390A DD 33722390 A DD33722390 A DD 33722390A DD 291581 B5 DD291581 B5 DD 291581B5
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DD33722390A
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Inventor
Heinz Mattioli
Karl Stedtler
Original Assignee
Hettstedt Walzwerk Ag
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Description

Die Erfindung betrifft eine Mehrstofflegierung zur Herstellung von Kaltkammerdruckgußkolben, wobei die Legierung im Vakuumverfahren erschmolzen und abgegossen, auf einer Strangpresse zu Bolzen verpreßt, anschließend bei Temperaturen oberhalb von 10000C lösungrgeglüht, abgeschreckt und nachfolgend bei Temperaturen zwischen 400 und 5000C warmausgehärtet wird.
Aushärtbare Kupferlegierungen auf Basis Kupfer-Chrom-Titan, Kupfer-Nickel-Silizium sowie Kupfer-Beryllium sind die bekanntesten aushärtbaren Legierungen, die für die Herstellung von Kaltkammerdruckgußkolben zur Anwendung kommen. Als weitere Legierungskomponenten sind Eisen, Kobalt, Aluminium, Magnesium, Zink, Antimon, Lithium, Zirkon, Vanadium, Tantal, Niob und Hafnium üblich. Für den Einsatzzweck als Kaltkammerdruckgußkolben werden hauptsächlich die drei zuerst beschriebenen Mehrstofflegierungen benutzt.
Nach dem St?nd der Technik sind Legierungen auf Berylliumbasis bekannt, welche sich dadurch auszeichnen, daß sie Gehalte von 2,4 bis 2,7 Gew.-% Kobalt, von 0,4 bis 0,7 Gew.-% Beryllium, maximal 0,2 Gew.-% Nickel, maximal 0,2 Gew.-% Silizium sowie Rest Kupfer aufweisen. Die aus dieser Legierung hergestellten Kaltkammerdruckgußkolben weisen eine durchschnittliche Haltbarkeit von ca. 10000 Schuß auf, wobei die Schußzahl den gefertigten Druckgußteilen entspricht.
Diese bekannten Legierungen haben den Nachteil, daß die bei der Herstellung auftretenden gesundheitlichen Auswirkungen weltweit einen Rückgriff auf andere aushärtbare Kupferlegierungen erforderlich machten.
Ferner ist eine Kupfer-Nickel-Silizium-Chrom-Legierung bekannt, die Gehalte von 2,5Gew.-% Nickel, 0,6Gew.-% Silizium, 0,4Gew.-% Chrom und Rest Kupfer aufweist. Diese Legierung besitzt zwar auch eine gute Wärmeleitfähigkeit, verbunden mit Festigkeitswerten von ca. 515 MPa, bringt aber aufgrund geringer Verschleiß- und Zähigkeitswerte lediglich eine Schußzahl, die in der Größenordnung von etwa 10000 liegt.
Weitere aushärtbare Kupferlegierungen haben sich zur Herstellung von Druckgußkolben für Kaltkammermaschinen nicht bewährt.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Mehrstofflegierung zur Herstellung von Kaltkammerdruckgußkolben, wobei die Legierung im Vakuumverfahren erschmolzen und abgegossen, auf einer Strangpresse zu Bolzen verpreßt, anschließend bei Temperaturen oberhalb von 10000C lösungsgeglüht, abgeschreckt und nachfolgend bei Temperaturen zwischen 400 und 5000C warmausgehärtet wird, zu schaffen, mit der eine wesentlich höhere Standzeit der Kolben erreicht wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Legierung folgender Zusammensetzung 2,7 bis 3,3% Ni
0,45 bis 0,55% Cr
0,8 bis 1,2% Si
0,45 bis 0,55% Ti
Rest Cu
gelöst.
Aus dieser Legierung hergestellte Kaltkammerdruckgußknlben weisen im Vergleich zu analog hergestellten Kolben aus bekannten Cu-Ni-Si-Legierungen eine um bis zum 4fachen höhere Standzeit auf.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Beispiel näher erläutert werden.
Es wird eine Legierung mit folgenden Legierungselementen im Vakuumverfahren erschmolzen und abgegossen:
Ni 2,7 bis 3,3%
Cr 0,45 bis 0,55%
Si 0,8 bis 1,2%
Ti 0,45 bis 0,55%
Cu Rest.
Die so hergestellten Gußbolzen mit einem mittleren D1" '.,lesser von 200 mm werden bei 85O0C auf einer Strangpresse zu Bolzen im Durchmesserbereich von 80... 140 mm ver preßt. Daran schließt sich ein Lösungsglühen bei 1 0300C an. Danach erfolgt
ein Abschrecken in Wasser und eine Warmaushärtung bei 45O0C.
Nachstehend eine Aufstellung der mechanischen und physikalischen Werte:
Rm>580MPa
Rpo,j > 540MPa
HB a 200HB 2,5/62,5.
Da die Arbeitstemperatur des Druckgußkolbens bei ca. 300°C liegt, sollte die Kerbschlagzähigkeit KCU 3 bei diesen Temperaturen
mindestens 10 J/cm2 betragen. Die Wärmeleitfähigkeit λ soll ca. 140W/m · K nicht unterschreiten.
Da die erfindungsgemäße Legierung im Vakuum erschmolzen und abgegossen wird, ist die Gewähr einer hohen Duktilitiit gegeben.
Die nach der Warmaushärtung sich anschließende spanabhebende Bearbeitung kann mit hoher Präzision beim Einsatz von HSS bzw. mit Hartmetall bestückien Werkzeugen problemlos erfolgen. Die Preßdurchmesser sind so zu wählen, daß in jedem Fall die ausgehärtete Zone am fertigen Druckgußkolben noch vorliegt und eine Nacharbeit auf einen Kolben mit kleinerem Durchmesser noch möglich ist. Mit der erfindungsgemäßen Legierungszusammensetzung lassen sich die Schußzahlen nochmals fast verdoppeln. Die Lebensdauer der Kaitkammerdruckgußkolben ist natürlich von verschiedenen Faktoren abhängig, wobei Toleranzen, Schmierung, Gußkolbengeschwindigkeit, Füllungsgrad und Schmelzguttemperatur von Bedeutung sind. Bei Einhaltung der Verfahrensparameter lassen sich problemlos Schußzahien von über 20000 und mit den nachgedrehten Kolben nochmalc etwa die gleichen Werte erreichen.

Claims (2)

  1. Mehrstofflegierung zur Herstellung von Kaltkammerdruckgußkolben, wobei die Legierung im Vakuumverfahren erschmolzen und abgegossen, auf einer Strangpresse zu Bolzen verpreßt, anschließend bei Temperaturen oberhalb von 10000C lösungsgeglüht, abgeschreckt und nachfolgend bei Temperaturen zwischen 400 und 5000C warmausgehärtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß diese aus
  2. 2,7 bis 3,3% Ni
    0,45 bis 0,55% Cr
    0,8 bis 1,2% Si
    0,45 bis 0,55% Ti
    Rest Cu
    besteht.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3366793A1 (de) * 2017-02-25 2018-08-29 Wieland-Werke AG Gleitelement aus einer kupferlegierung
CN114645154A (zh) * 2020-12-21 2022-06-21 广东省钢铁研究所 一种高硬度铜合金的制备方法

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Date Code Title Description
B5 Patent specification, 2nd publ. accord. to extension act
RPV Change in the person, the name or the address of the representative (searches according to art. 11 and 12 extension act)
RPI Change in the person, name or address of the patentee (searches according to art. 11 and 12 extension act)
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