DD267414A5 - Akarizide mittel - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft akarizide Mittel, die als Wirkstoff Azomethine des 2,3-Diaminomaleinsaeurenitrils enthalten. Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, neue Mittel, die eine akarizide Wirkung aufweisen, bereitzustellen. Erfindungsgemaess wird die Aufgabe dadurch geloest, dass Mittel zur Verfuegung gestellt werden, die Azomethine von 2,3-Diaminomaleinsaeurenitril der Formel (I), worin die Substituenten, die in der Beschreibung angegebene Bedeutung aufweisen, neben ueblichen Streckmitteln und/oder oberflaechenaktiven Mitteln enthalten. Formel (I)
Description
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft akarizide Mittel auf Basis von teilweise bekannten Azomethinen (= Schiffsche Basen) des 2,3-Diaminomaleinsäurenitrils.
Die Erfindung betrifft weiterhin neue Azomethine (= Schiffsche Basen) des 2,3-Diaminomaleinsäurenitrils und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Es ist bereits bekannt, daß Azomethine von 2,3-Diaminomaleinsäurenitril bakterizide, virizide und keimtötende Wirkungen besitzen, wie beispielsweise das Amino.-Toluylidenaminomaleinsäurenitril (siehe dazu z.B. JP 51151 325).
Weiterhin sind aus der Publikation von R. W.Gabland et al. J.Org.Chem.39, No. 16 (1974), S.2341 ff. Azomethine des 2,3-Diaminomaleinsäurenitrils bekannt, welche bestimmte chlorsubstituierte Phenylgruppen enthalten (Amino-2-chlortoluylidenamino-maleinsäurenitril und Amino^e-dichlortoluyltdenaminomaleinsäurenitril).
Über eine Wirksamkeit der vorgenannten Verbindungsklasse gegen tierische Schädlinge, insbesondere gegen Spinnmilberl ist bisher jedoch noch nichts bekanntgeworden.
Ziel der Erfindung
Mit der Erfindung werden akarizide Mittel zur Verfügung gestellt, die als Wirkstoff Azomethine des 2,3-Diaminomaleinsäurenitrils enthalten. Eine derartige Wirkung ist von der Stoffklasse dieser Azomethine bisher noch nicht bekannt geworden.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, neue Mittel bereitzustellen, die eine akarizide Wirkung aufweisen.
Es wurde nun gefunden, daß die teilweise bekannten Azomethine von 2,3-Diamino-maleinsäurenitril der Formel
(D,
in welcher
X für Halogen, Halogenalkyl oder CN steht, R1, R2, R3 und R4 gleich oder verschieden sein können
für Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Alkoxy, Halogen, CN, NO2, gegebenenfalls substituiertes Dialkylamino,Alkoxycarbonyl, gegebenenfalls substituiertes Alkylthio, gegebenenfalls substituiertes Alkylthionyl, gegebenenfalls substituiertes Alkylsulfonyl, OH, SH, NH2 stehen, sehr stark ausgeprägte akarizide Eigenschaften besitzen.
Die teilweise bekannten Azomethine von 2,3-Diaminomaleinsäurenitril der Formel (I)
NC NH2
in welcher
X für Halogen, Halogenalkyl oder CN steht, R1, R2, R3 und R4 gleich oder verschieden sein können
für Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Alkoxy, Halogen, CN, NO2, gegebenenfalls substituiertes Dialkylamino,Alkoxycarbonyl, gegebenenfalls substituiertes Alkylthio, gegebenenfalls substituiertes Alkylthionyl, gegebenenfalls substituiertes Alkylsulfonyl, OH, SH, NH2 stehen, erhält man, wenn man
2,3-Diamino-maleinsäurenitril („DAMN") der Formel
NC m NH2
NC NH2
in molaren Mengen in einem geeigneten Verdünnungsmittel mit einem Aldehyd der Formel
•ЧЗ—С г
С—C >-R2 (III) f
R4 R3
in welcher X, R1, R2, R3 und R4 die oben angegebene Bedeutung besitzen, umsetzt.
Überraschenderweise zeigen die teilweise bekannten Azomethine der Formel (I) eine akarizide Wirksamkeit. Eine derartige Wirkung ist von der Stoffklasse der Azomethine des Diaminomaleinsäurenitrils bisher noch nicht bekanntgeworden. Die Verwendung der Verbindungen der Formel (I) als Akarizide stellt somit eine Bereicherung des Standes der Technik dar. Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) können in den stereoisomeren eis- und/oder trans-Formen vorliegen, z. B.
NC NH2 H2N CN
R1 bzw. (I X R1
I · I"
Vorzugsweise liegen die Verbindungen jedoch in der cis-Form (Г) vor.
Die Azomethine sind durch die Formel (I) allgemein definiert.
In der Formel (I) steht X vorzugsweise für Fluor, Chlor, Brom, Iod, CF3 oder CN.
Bei den Resten R1, R2, R3 und R4 kommen als Substituenten für Alkyl, Alkoxy, Dialkylamino, Alkylthio, Alkylthionyl, Alkylsulfonyl vorzugsweise in Frage: Halogen, insbesondere Fluor, Chlor und Brom sowie OH, NH2.
Bevorzugt verwendet werden Verbindungen der Formel (I) in welcher X und R" gleich oder verschieden sein können und für Fluor, Chlor, Brom, Iod, CF3 oder CN stehen, R1, R2 und R3 gleich oder verschieden sein können und für Wasserstoff, AlkyKd-Ci), HalogenalkyKCi-CJ, AIkOXy(Ci-C4), Halogenalkoxy(C,-C4), Halogen, CN, NO2, DialkyKCi-CJamino, Alkoxy(C,-C„)carbonyl, Alkyl(Cr-C4)thio, Alkyl(C,-C4)thionyl, Dihalogenalkyl(Ci-C4)amino, AlkyK^-CJsulfonyl, OH, SH, NH2 stehen.
Besonders bevorzugt verwendet werden Verbindungen der allgemeinen Formel la NC NH2
NC N=C
in der X' und R1 gleich oder verschieden sein können und für Fluor, Chlor, Brom, Iod oder CF3 stehen und R" für Wasserstoff, Chlor, Brom, Iod, Cyan, Nitro, Methyl, Ethyl, η- und i-Propyl, n-, i-, s- und t-Butyl, Methoxy, Ethoxy, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Trifluormethyl, Trichlormethyl, Pentafluorethyl, Trifluorethyl, Trifluormethylsulfon, Trifluormethoxy, Trichlormethoxy, Pentafluorethoxy, Dimethylamino, Diethylamino, Di-ß-chlorethylamino, Di-ßhydroxyethylamino steht.
Ganz besonders bevorzugt verwendet werden Verbindungen der Formel I b
NC NH2
NC N=CH
(Ib)
in der X" und R1 gleich oder verschieden sein können und für Chlor oder Brom stehen und R"' für Chlor, Brom, Iod, Wasserstoff, Cyan, Nitro, Methyl, Ethyl, η- und i-Propyl, Methoxy, Ethoxy, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Trifluormethyl, Trichlormethyl, Dimethylamino, Diethylamino, Trifluormethylsulfon steht.
Ganz besonders bevorzugt verwendet werden Verbindungen der Formel Ic
NC
NC
NH
N=CH
in der X"' und R1 gleich oder verschieden sein können und für Chlor oder Brom stehen, und R"" für Wasserstoff, Chlor, Brom, Methyl, Cyano, Trichlormethyl, Trifluormethyl, Methoxy, Trifluormethoxy, Trichlormethoxy oder Trifluormethylsulfon steht.
Außerordentlich bevorzugt verwendet werden Verbindungen der allgemeinen Formel Id
NC NH2
NC N=CH
(Id)
in der R1" für Chlor oder Brom steht und R"" für Wasserstoff, Chlor, Methyl, Trichlormethyl, Methoxy, Trichlormethoxy, Trifluormethoxy steht.
Außergewöhnlich bevorzugt wird die Verbindung der Formel
NC NH2
NC N=CH
aufgeführt.
Im einzelnen seien außer den bei den Herstellungsbeispielen genannten Verbindungen die folgenden Azomethine der allgemeinen Formel (I) genannt:
NC
NH
N=CH'
R1
(I)
R4
Br | H | H | H | Br |
Cl | CH3 | H | H | Cl |
Cl | C2H5 | H | H | CH3 |
Cl | CH3 | H | H | CH3 |
Br | H | Br | H | H |
Br | H | H | Br | H |
Cl | H | H | H | Br |
Cl | H | C2H5 | H | CH3 |
Cl | H | H | H | C2H6 |
CF3 | H | H | H | Cl |
CF3 | H | H | H | CF3 |
Cl | H | F | H | Cl |
Die vorliegende Erfindung betrifft auch neue Azomethinevon 2,3-Diaminomaleinsäurenitril der Formel NC NH2
NC
X* R1'
in welcher
X* für Halogen, Halogenalkyl oder CN steht, R'', Rr, R3' und R4' gleich oder verschieden sein können und für Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Alkoxy, Halogen, CN, NO2, gegebenenfalls substituiertes Dialkylamino, Alkoxycarbonyl, gegebenenfalls substituiertesAlkylthio, gegebenenfalls substituiertes Alkylthionyl, gegebenenfalls substituiertes Alkylsulfonyl, OH, SH, NH2 stehen, wobei der Rest
nicht für 2-Chlorphenyl und nicht für 2,6-Dichlorphenyl stehen darf. Die neuen Verbindungen der Formel
NC NH2
X* R]
NC N=C
З1
in welcher X*, R1, R2', R3 und R4 die oben angegebene Bedeutung haben, erhält man, wenn man 2,3-Diaminomaleinsäurenitril („DAMN") der Formel
NC NH2
NC NH2
in molaren Mengen in einem geeigneten Verdünnungsmittel mit einem Aldehyd der Formel
in welcher X*, R1, R2, R3 und R4' die oben angegebene Bedeutung besitzen, umsetzt.
Bevorzugt sind Verbindungen der Formel (Γ)
in welcher
X* für Chlor, Fluor, Brom, Iod, CF3 oder CN steht,
R4' für Wasserstoff, Chlor, Fluor, Brom, Iod, CF3 oder CN steht,
R1', R2 und R3 gleich oder verschieden sein können und für Wasserstoff, Alkyl (Ci-C4), Halogenalkyl (
Halogenalkoxy(C,-C4), Halogen, CN, NO2, Dialkyl(C1-C4)amino,Alkoxy-(Ci-C4)-carbonyl,Alkyl(Ci-C4)-thio,Alkyl-(Ci-C4)thionyl, Dihalogenalkyl(C1-C4)amino, AlkyKCi-CJsulfonyl, OH, SH, NH2 stehen, wobei der Rest
nicht für 2,6-Dichlorphenyl und 2-Chlorphenyl stehen darf.
Verwendet man beispielsweise 2,3-Diaminomaleinsäurenitril (DAMN) und 2,4-Dichlorbenzaldehyd als Ausgangsprodukte, so kann das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren wie folgt dargestellt werden:
NH-NH-
NC NH2
NC
N=C
Die zur Durchführung des Verfahrens zur Herstellung der Verbindungen (I) bzw. (DaIs Ausgangsstoffe benötigten Aldehydesind durch die Formeln (lll)bzw.(IH') allgemein definiert. Es handelt sich im wesentlichen um bekannte Verbindungen. Siehe dazu z.B.
O. Bayer, in Houben-Weyl, Bd. VII/1, S. 16-36 (1954).
Die weitere Ausgangsverbindung 2,3-Diaminomaleinsäurenitril (II) ist ebenfalls literaturbekannt und im Handel erhältlich.
Als Verdünnungsmittel zur Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von Verbindungen (I) bzw. (Γ) kommen vorzugsweise polare organische Lösungsmittel in Frage, wie z. B. Alkohole (insbesondere Methanol, Ethanol, Propanol [n und i]).
Dimethylformamid (DMF), Dimethylsulfoxid (DMSO), Hexemethylphosphorsäuretriamid (HMPT), Acetonitril.
Die Reaktionstemperatur liegt im allgemeinen im Bereich zwischen etwa 0°C bis maximal zum Siedepunkt des jeweiligen
Lösungsmittels, insbesondere wird die Reaktion bei Temperaturen von etwa 20 bis etwa 1000C durchgeführt.
Die Umsetzung wird vorzugsweise bei Normaldruck durchgeführt.
Zur Durchführung des Verfahrens zur Herstellung der Verbindungen (I) bzw. (Γ) setzt man bevorzugt äquimolare Mengen der Reaktionspartner (II) und (III) bzw. (ΙΙΓ) miteinander um. Es kann aber auch ein leichter Überschuß eines der beiden
Reaktionspartner angewendet werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform gibt man bei Raumtemperatur die beiden Reaktionspartner im Verdünnungsmittel
zusammen und erhitzt anschließend zum Rückfluß.
Die Aufarbeitung erfolgt nach üblichen Methoden, nach dem Abkühlen wird das Reaktionsprodukt vorzugsweise abgesaugt und nach an sich bekannten Methoden aufgearbeitet.
Die Wirkstoffe eignen sich bei guter Pflanzenverträglichkeit und günstiger Warmblütertoxizität zur Bekämpfung von tierischen Schädlingen, insbesondere Milben (Acarina), die in der Landwirtschaft, in Forsten, im Vorrats- und Materialschutz sowie auf dem Hygienesektor vorkommen. Sie sind gegen normal sensible und resistente Arten sowie gegen alle oder einzelne
Entwicklungsstadien wirksam. Zu den oben erwähnten Schädlingen gehören:
Aus der Ordnung der Acarina z. B. Acarus siro, Argas spp., Ornithodoros spp., Dermanyssus gallinae, Eriophyes ribis,
Phyllocoptruta oleivora, Boophilus spp., Rhipicephalus spp., Amblyomma spp., Hyalomma spp., Ixodes spp., Psoroptes spp., Chorioptes spp., Sarcoptes spp., Tarsonemus spp., Bryobia praetiosa, Panonychus spp., Tetranychus spp.
Die Wirkstoffe (I) bzw. (Γ) wirken nicht nur gegen Pflanzen-, Hygiene- und Vorratsschädlinge, sondern auch auf dem
veterinärmedizinischen Sektor gegen tierische Parasiten (Ektoparasiten) wie Schildzecken, Lederzecken, Räudemilben,
Laufmilben.
Sie sind gegen normalsensible und resistente Arten und Stämme, sowie gegen alle parasitierenden und nicht parasitierenden Entwicklungsstadien der Ektoparasiten wirksam.
Die Wirkstoffe (I) bzw. ff) zeichnen sich durch eine hohe akarizide Wirksamkeit aus. Sie lassen sich mit besonders gutem Erfolg gegen pflanzenschadigende Milben, wie beispielsweise gegen die gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae) einsetzen.
Darüber hinaus weisen die Verbindungen der Formeln (I) bzw. (Γ) noch eine fungizide Wirksamkeit auf.
Die Wirkstoffe können in die üblichen Formulierungen übergeführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Schäume, Pasten, Granulate, Aerosole, wirkstoffimprägnierte Natur- und synthetische Stoffe, Feinstverkapselungen in polymeren Stoffen und in Hüllmassen für Saatgut, ferner in Formulierungen mit Brennsätzen, wie Räucherpatronen, -dosen, -Spiralen u.a., sowie ULV-KaIt- und Warmnebel-Formulierungen.
Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, z. B. durch Vermischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z. B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen in Frage: Aromaten, wie Xylol, Toluol'oder Alkylnaphthaline, chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole, Chlorethylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan oder Paraffine, z. B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren Ether und Ester, Ketone, wie Aceton, Methylethylketon, MethylisoTbutylketon oder Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser; mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig sind, z. B. Aerosol-Treibgas, wie Halogenkohlenwasserstoffe sowie Butan, Propan, Stickstoff und Kohlendioxid; aJs feste Trägerstoffe kommen in Frage: z. B. natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate; als feste Trägerstoffe für Granulate kommen in Frage: z. B. gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine wie Calcit, Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische Granulate aus anorganischen und organischen Mehlen sowie Granulate aus organischen Material wie Sägemehl, Kokosnußschalen, Maiskolben und Tabakstengel; als Emulgier und/oder schaumerzeugende Mittel kommen in Frage: z. B. nichtionogene und anionische Emulgatoren, wie Polyoxyethylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyethylen-Fettalkohol-Ether, z. B. Alkylarylpolyglykol-Ether, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie Eiweißhydrolysate; als Dispergiermittel kommen in Frage: z.B. Lignin-Sulfitablaugen und Methylcellulose.
Es können in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxymethylcellulose, natürliche und synthetische pulverige, körnige oder latexförmige Polymere verwendet werden, wie Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, sowie natürliche Phospholipide, wie Kephaline und Lecithine, und synthetische Phospholipide. Weitere Additive können mineralische und vegetabile Öle sein.
Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z. B. Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau und organische Farbstoffe, wie Alizarin-, Azo- und Metallphthalocyaninfarbstoffe und Spurennährstoffe wie Salze von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink verwendet werden.
Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95Gew.-% Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90%. Die Wirkstoffe (I) bzw. (I'J können in ihren handelsüblichen Formulierungen sowie in den aus diesen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen in Mischung mit anderen Wirkstoffen, wie Insektiziden, Lockstoffen, Sterilantien, Akariziden, Nematiziden oder Fungiziden vorliegen. Zu den Insektiziden zählen beispielsweise Phosphorsäureester, Carbamate, Carbonsäureester, chlorierte Kohlenwasserstoffe, Phenylharnstoffe, durch Mikroorganismen hergestellte Stoffe u.a.
Die Wirkstoffe (I) bzw. (Γ) können ferner in ihren handelsüblichen Formulierungen sowie in den aus diesen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen in Mischung mit Synergisten vorliegen. Synergisten sind Verbindungen, durch die die Wirkung der Wirkstoffe gesteigert wird, ohne daß der zugesetzte Synergist selbst aktiv wirksam sein muß.
Der Wirkstoffgehalt der aus den handelsüblichen Formulierungen bereiteten Anwendungsformen kann in weiten Bereichen variieren. Die Wirkstoffkonzentration der Anwendungsformen kann von 0,0000001 bis zu 95Gew.-% Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,0001 und 1 Gew.-% liegen. Die Anwendung geschieht in einer den Anwendungsformen angepaßten üblichen Weise.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Wirkstoffe eignen sich auch zur Bekämpfung von Milben, Zecken usw., auf dem Gebiet der Tierhaltung und Viehzucht, wobei durch die Bekämpfung der Schädlinge bessere Ergebnisse, z.B. höhere Milchleistungen, höheres Gewicht, schöneres Tierfell, längere Lebensdauer usw. erreicht werden können.
Die Anwendung der erfindungsgemäß verwendbaren Wirkstoffe geschieht auf diesem Gebiet in bekannter Weise wie durch orale Anwendung in Form von beispielsweise Tabletten, Kapseln, Tränken, Granulaten, durch dermale bzw. äußerliche Anwendung in Form beispielsweise des Tauchens (Dippen), Sprühens (Sprayen), Aufgießens (pour-on and spot-on) und des Einpuderns sowie durch parenterale Anwendung in Form beispielsweise der Injektion sowie ferner durch das feed-through-Verfahren. Daneben ist auch eine Anwendung als Formkörper (Halsband, Ohrmarke) möglich.
Ausführungsbeispiele Herstellungsbeispiele Beispiel 1 (neue Verbindung)
NC NH
10,8g 2,3-Diamino-maleinsäurenitrii werden in 100ml Ethanol mit 17,5g 2,4-Dichlorbenzaldehyd zum Rückfluß erhitzt. Nach
3 Stunden läßt man die Lösung abkühlen und filtriert den Niederschlag ab. Man erhält 25,7g (= 97% d. Th.) der oben bezeichneten Verbindung. Schmelzpunkt: 2280C (unter Zersetzung)
NC
NC
(Substanz ohne Angabe einer biologischen Wirksamkeit bekannt aus J. Org. Chem. 39, No. 16, 2344 [1974].) In 10OmI Acetonitril bringt man eine Mischung aus 10,8g 2,3-Diaminomaleinsäurenitril und 17,5g 2,6-Dichlorbenzaldehydzum Sieden. Die Dünnschichtchromatographie zeigt nach 4 Stunden das Reaktionsende an. Nach dem Abkühlen saugt man 24,2g (91 % d. Th.) der Titelverbindung ab. Die Substanz (gelbgrüne Nadeln) schmilzt bei 1910C. In Analogie zu den vorgenannten Beispielen wurden die folgenden neuen Verbindungen erhalten:
NC NH2
NC H-C
Hal R1
Bsp. | Hai | R1 | R2 | R3 | R4 | Schmelzpunkt |
Nr. | Cl | H | CF3 | H | H | oderlR-Daten |
3 | Cl | H | H | H | H | 189 |
4 | Cl | H | Cl | H | Cl | 190(Zers.) |
5 | Cl | Cl | CF3 | H | Cl | 234(Zers.) |
6 | Gl | H | COOCH3 | H | CL | 198(Zers.) |
7 | Cl | CF3 | Cl | H | H | 179 |
8 | Br | H | Br | H | Br | 113 |
9 | Cl | H | Br | H | Cl | 304 |
10 | Cl | H | Cl | H | Br | 3400/3300(NH2) |
11 | Cl | H | CF3 | H | Cl | 2280/2230(CN) |
12 | Cl | H | OCF3 | H | Cl | 2300/2240 (CN) |
13 | Cl | H | OCCI3 | H | Cl | 3430/3310(NH2) |
14 | Cl | H | OCF3 | H | H | 3420/3300(NH2) |
15 | Cl | H | OCCI3 | H | H | 2250/2210(CN) |
16 | Cl | H | OCH3 | H | Cl | 1605(C = C) |
17 | Cl | H | OCH3 | H | H | 3430/3300(NH2) |
18 | Cl | H | SCF3 | H | Cl | 2240/2200(CN) |
19 | Cl | H | SO2CF3 | H | Cl | 2250/2210(CN) |
20 | Cl | H | SCF3 | H | H | 1320(-SO2-) |
21 | Cl | H | SO2CF3 | H | H | 3400/3300(NH2) |
22 | Cl | H | H | H | CH3 | 1315(-SO2-) |
23 | Cl | H | CF3 | H | CH3 | 1370(CH3) |
24 | Cl | H | OCF3 | H | CH3 | 1375(CH3) |
25 | Cl | H | SO2CF3 | H | CH3 | 1380(CH3) |
26 | Cl | H | SCF3 | H | CH3 | 1375(CH3) |
27 | Cl | H | H | H | CN | 1375(CH3) |
28 | Cl | H | CN | H | Cl | 2210/2250/2200(CN) |
29 | Cl | H | H | NO2 | H | 2220/2240/2250(CN) |
30 | F | F | F | F | F | 266 |
31 | Cl | H | H | H | F | 198 |
32 | CF3 | H | H | H | CF3 | 184 |
33 | F | H | H | H | F | 190 |
34 | F | CF3 | F | F | F | 217 |
35 | Cl | H | Cl | OCF3 | Cl | 152 |
36 | 163 | |||||
Tetranychus-Test (resistent) Lösungsmittel: 7 Gewichtsteile Dimethylformamid Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykoläther Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel und der angegebenen Menge Emulgator und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
Bohnenpflanzen (Phaseolusvulgaris), die stark von allen Entwicklungsstadien der gemeinen Spinnmilbe oder Bohnenspinnmilbe (Tetranychus urticae) befallen sind, werden durch Tauchen in die Wirkstoffzubereitung der gewünschten Konzentration behandelt.
Nach der gewünschten Zeit wird die Abtötung in % bestimmt. Dabei bedeutet 100%, daß alle Spinnmilben abgetötet wurden; 0% bedeutet, daß keine Spinnmilben abgetötet wurden.
Bei diesem Test zeigen z. B. die folgenden Verbindungen der Herstellungsbeispiele eine hervorragende Wirkung gegen Tetranychus urticae (2).
(pflanzenschädigende Milben)
Tetranychus Test
Abtötungsgrad Wirkstoffe Wirkstoffkonz. in% nach7Tagenin%
NC NH2
Cl
0,1
Claims (10)
- Patentansprüche:1. Akarizide Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehaltan mindestens einem Azomethin des 2,3-Diamino-maleinsäurenitrils der allgemeinen Formel(Din welcherX für Halogen, Halogenalkyl oder CN steht,R1, R2, R3 und R4 gleich oder verschieden sein könnenfür Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Alkoxy, Halogen, CN, NO2, gegebenenfalls substituiertes Dialkylamino, Alkoxycarbonyl, gegebenenfalls substituiertes Alkylthio, gegebenenfalls substituiertes Alkylthionyl, gegebenenfalls substituiertes Alkylsulfonyl, OH, SH, NH2 stehen, neben Streckmitteln und/oder oberflächenaktiven Mitteln.
- 2. Akarizide Mittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens ein Azomethin des 2,3-Diaminomaleinsäurenitrils der Formel (I) enthalten, in welcher X und R4 gleich oder verschieden sein können und für Fluor, Chlor, Brom, Iod, CF3 oder CN stehen, R1, R2 und R3 gleich oder verschieden sein könnenfür Wasserstoff, Alkyl(Cr-C4), НаІодепаІкуКСт-СДАІкоху^-Сі), Halogenalkoxy(Cr-C4), Halogen, CN, NO2, DialkyKCT-CJamino, AlkoxyiCr-C^carbonyl, Alkyl(C-,-C4)thio, AlkyKCi-CJthionyl, DihalogenalkyKCr-Oamino, AlkyK^-CJsulfonyl, OH, SH, NH2 stehen.
- 3. Akarizide Mittel gemäß Anspruch 1, gekennzeichnetdurch einen Gehalt an mindestens einem Azomethin des 2,3-Diaminomaleinsäurenitrils der Formel(la)in derX' und R' gleich oder verschieden sein können und für Fluor, Chlor, Brom, Iod oder CF3 stehenR" für Wasserstoff, Chlor, Brom, Iod, Cyan, Nitro, Methyl, Ethyl, η- und i-Propyl, n-, i-, s- und t-Butyl, Methoxy, Ethoxy, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl,Trifluormethyl,Trichlormethyl, Pentafluorethyl, Trifluorethyl, Trifluormethylsulfonyl, Trifluormethoxy, Trichlormethoxy, Pentafluorethoxy, Dimethylamino, Diethylamino, Di-ß-chlorethylamino, Di-ß-hydroxyethylaminosteht.
- 4. Akarizide Mittel gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einem Azomethin des 2,3-Diaminomaleinsäurenitrils der FormelДІ*(Ib)in derX" und R1' gleich oder verschieden sein können und für Chlor oder Brom stehen und R11' für ChIo/, Brom, Iod, Wasserstoff, Cyan, Nitro, Methyl, Ethyl, η- und i-Propyl, Methoxy, Ethoxy, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl,Trifluormethyl,Trichlormethyl, Dimethylamino, Diethylamino, Trifluormethylsulfonyl steht.
- 5. Akarizide Mittel gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einem Azomethin des 2,3-Diaminomaleinsäurenitrils der FormelII"(Ic),NCin derX"' und Rr gleich oder verschieden sein können und für Chlor oder Brom stehen, undR"" für Wasserstoff, Chlor, Brom, Methyl, Cyano, Trichlormethyl, Trifluormethyl, Methoxy, Trifluormethoxy, Trichlormethoxy oder Trifluormethylsulfonyl steht.
- 6. Akarizide Mittel gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einem Azomethin des 2,3-Diaminomaleinsäurenitrils der Formel(Id),in der R1 für Chlor oder Brom stehtR"'" für Wasserstoff, Chlor, Methyl, Trifluormethyl, Trichlormethyl, Methoxy, Trichlormethoxy,Trifluormethoxy steht.
- 7. Akarizide Mittel gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehaltan der Verbindung der FormelCl
- 8. Verfahren zur Herstellung von akariziden Mitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man Azomethine des 2,3-Diaminomaleinsäurenitrils der Formel (I) mit Streckmitteln und/oder oberflächenaktiven Mitteln vermischt.
- 9. Verfahren zur Bekämpfung von Milben (Acarina), dadurch gekennzeichnet, daß man Azomethine des 2,3-Diaminomaleinsäurenitrils der Formel (I) auf Milben und/oder ihren Lebensraum einwirken läßt.
- 10. Verwendung von Azomethinen des 2,3-Diaminomaleinsäurenitrils der Formel (I), gekennzeichnet dadurch, daß man sie zur Bekämpfung von Milben (Acarina) einsetzt.
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GB8705183D0 (en) * | 1987-03-05 | 1987-04-08 | May & Baker Ltd | Compositions of matter |
-
1988
- 1988-02-04 JP JP2294388A patent/JPS63196551A/ja active Pending
- 1988-02-09 DD DD31278588A patent/DD267414A5/de unknown
- 1988-02-10 ZA ZA880927A patent/ZA88927B/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
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ZA88927B (en) | 1988-08-09 |
JPS63196551A (ja) | 1988-08-15 |
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