DD256510A1 - Verfahren zur herstellung von anorganischen brandschutzplatten - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von asbestfreien anorganischen Brandschutzplatten unter Verwendung von Silikat- oder Magnesiabindern. Erfindungsgemaess wird die technische Aufgabe dadurch geloest, dass durch die Verwendung von Mineralwollefeinstfasern die Retention anorganischer Bindemittel wie Natriumsilikat beziehungsweise Magnesiumoxid/Magnesiumsulfat erreicht wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung asbestfreier Mineralfaserplatten mit anorganischen Bindemitteln und ohne organische oder brennbare Bestandteile. Die erfindungsgemäß hergestellten Mineralfaserplatten sind nicht brennbar und können im Wohnungs-, Industrie-, landwirtschafts- und Schiffsbau als großflächige Bauplatten, vorzugsweise als .Brandschutzverkleidungen sowie Dämmaterial, angewendet werden.
Nach den bekannten Verfahren zur Herstellung von Mineralfaser- sowie Isolationsplatten unter Verwendung von Langsieb- beziehungsweise anderen Entwässerungsmaschinen als Gerüst-sowie Bewehrungskomponenten Gesteins- und Schlackenwolle, Kieselgur und anderes sowie zur besseren Retention der Bindemittel vorwiegend Asbest, feinst aufgemahlener Zellstoff, Perlit, organisches Fasermaterial und ähnliches eingesetzt. Die so hergestellten Platten sind alle mit dem Nachteil verbunden, daß sie entweder die physiologisch bedenkliche Komponente Asbest oder organische Bestandteile enthalten, die die Einsatzbreite beträchtlich einschränken.
Nach DD WP 53016, DD WP 74464, DD WP 74730, DD WP 81364, DD WP 82087, und DD WP 82665 sind Verfahren zur Herstellung von Mineralfaserplatten bekannt, die alle Asbest als einen Hauptbestandteil enthalten. Es ist auch teilweise dargestellt, daß auch andere organische und/oder anorganische Bestandteile in den Aufbau der Platte eingehen, jedoch auf den Trägerstoff Asbest wird in keinem Fall verzichtet.
Der Einsatz von Füll-und Faserstoffen organischen Ursprungs ist für Dämm-, Isolations-beziehungsweise Bauplatten möglich, spezielle brandschutztechnische Anforderungen können mit diesen Platten jedoch nicht erfüllt werden (DD WP 203529).
Es ist das Ziel der Erfindung, die Mängel bekannter Verfahren zu beseitigen und eine asbestfreie anorganische Mineralfaserplatte herzustellen, die höchsten brandschutztechnischen Anforderungen gerecht wird.
Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von asbestfreien Mineralfaserplatten derart zu schaffen, daß auf jegliche organische Bestandteile verzichtet werden kann und durch anorganische Faserkomponenten die Retention des Bindemittels erreicht wird. Die technische Aufgabe wird in folgender Weise gelöst. Damit den brandschutztechnischen Forderungen genügt wird, kommen ausschließlich anorganische Materialien zum Einsatz. Als Faserstoff wird nur Gesteins-und Schlackenwolle ohne Verwendung eines anderen Gerüst-oder Bewehrungsstoffes eingesetzt.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß Wollefeinstfasem, auf der Basis von Gesteins- oder Schlackenwolle, die Retention des Bindemittels bewirken. Die Wirkung wird erzielt, wenn die eingesetzte Gesteins- oder Schlackenwolle zu etwa 40 bis 45 Ma.-% aus Wollefeinstfasem mit einer Faserlänge von < 2 mm, einen Faserdurchmesser von 2 bis 4^m und ohneSchrhelzperlen > 0,2 mm besteht. Die Wollefeinstfaser sollten in agglomerierten Form oder als Faserflocken vorliegen. Es wurde gefunden, daß als Wollefeinstfaser mechanisch aufbereitete und zerkleinerte Mineralwolle mit den genannten Kennwerten oder abgeschiedener Flugstaub aus Mineralwolleaniagen geeignet ist. Der hydraulische Aufschluß der Faser- und Bindestoffe erfolgt einstufig in Turbolösem und erfordert nur relativ kurze Rührzeiten.
Als Bindemittel kommt entweder ein auf ein Kornspektrum von 0,1 bis 0,5mm aufgemahlenes Natriumsilikat, wobei der Überbeziehungsweise Unterkornanteil < 10% betragen sollte, oder das Zweikomponentenbindemittel MgOYMgSO4 zum Einsatz. Durch Einsatz eines geeigneten Hydrophobierungsmittels, zum Bdispiel Aluminiumstearat, kann das Wasseraufnahmeverm ögen der Platte gesenkt werden. · .
Ausführungsbeispiel 1 ,
Für die Herstellung von 1 m2 20 mm-Brandschutzplatte werden eingesetzt:
9 bis 10kg Basaltwolle (1,5% Feuchte, <25% Schmelzperlen/6,0 bis 5,5kg Basaltfeinstwolle (Faserlänge <2mm) 6,0 bis 6,5kg Natriumsiiikat fest (0,1 bis 0,5mm Körnung)
0,2 bis 0,3 kg MgSO4
551 Wasser
0,06kg Aluminiumstearat (nach Erfordernis)
Der Aufschluß der Einsatzstoffe erfolgt im Turbolöser bei einer Rührzeit von 4min. Auf Vakuum-Entwässerungsmaschinen wird die Vliesbildung vorgenommen. Die Aushärtung der Platten erfolgt in Heizpressen vorzugsweise bei 150 bis 1700C und die Nachtrocknung in Durchlauftrocknern. Mit dieser Rezeptur und Technologie werden anorganische Brandschutzplatten mit folgenden Kennwerten hergestellt:
Rohdichte < 900 kg/m3
Biegefestigkeit > 4,5 MPa
Dicke 20 mm
Für die Herstellung von 1 m2 20 mm-Brandschutzplatte werden eingesetzt:
9 bis 10kg Basaltwolle (1,5% Feuchte, <25% Schmelzperlen)
6,0 bis 5,5 kg Basaltfeinstwolle (Faserlänge > 2 mm)
5,5 bis 6,0kg Magnesiabinder (MgO)
3,0 bis 3,5kg Magnesiumsulfat (MgSO4), als Lösung mit einer Dichte von 1,15 bis 1,16g/cm3 551 Wasser
0,06kg Aluminiumstearat (nach Erfordernis)
Die Herstellung erfolgt analog dem Ausführungsbeispiel 1.
Folgende Kennwerte werden erreicht:
Rohdichte < 1 000kg/m3
Biegefestigkeit >4,5 mPa
Dicke 20 mm
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von anorganischen Brandschutzplatten auf der Basis von Gesteins- oder Schlackewolle, gekennzeichnet dadurch, daß durch die Verwendung von Mineralwollefeinstfasern mit einem Faserdurchmesser von 2 bis 4mm und Faserlängen <2mm ohne Schmelzperlenanteil in agglomerierter Form oder als Faserflocken die Retention anorganischer Bindemittel erreicht wird, wobei die Mineralfaserplatten, bezogen auf 20 mm-Schichtdicke wie folgt zusammengesetzt sind:
a) 9 bis 10kg Basaltwolle
b) 5,5 bis 6kg Basaltfeinstwolle (Faserlänge < 2 mm)
c) 6,0 bis 6,5kg Natriumsilikat (Körnung 0,1 bis 0,5mm) sowie 0,2 bis 0,3kg Magnesiumsulfat oder 5,5 bis 6,0kg Magnesiabinder MgO sowie
3,0 bis 3,5 Magnesiumsulfat als Lösung der Dichte 1,15 bis 1,16g/cm3
d) 551 Wasser
und in folgender Weise hergestellt werden:
a) Aufbereitung und Zerkleinerung der Basaltwolle zu Basaltfeinstwolle
b) Aufmahlung des Natriumsilikates
c) Aufschluß der Rohstoffe in einem Turbolöser mit Rührzeit <4min.
d) Entwässerung und Vliesbildung
e) Aushärtung und Nachtrocknung der Platten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Mineralwollefeinstfasern Flugstäube aus einer Mineralwolleanlage verwendet werden können.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß zur Hydrophobierung der Platten 60 g Aluminiumstearat je m2 Platte eingesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD29881686A DD256510A1 (de) | 1986-12-30 | 1986-12-30 | Verfahren zur herstellung von anorganischen brandschutzplatten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DD29881686A DD256510A1 (de) | 1986-12-30 | 1986-12-30 | Verfahren zur herstellung von anorganischen brandschutzplatten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD256510A1 true DD256510A1 (de) | 1988-05-11 |
Family
ID=5586001
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DD29881686A DD256510A1 (de) | 1986-12-30 | 1986-12-30 | Verfahren zur herstellung von anorganischen brandschutzplatten |
Country Status (1)
Country | Link |
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DD (1) | DD256510A1 (de) |
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1986
- 1986-12-30 DD DD29881686A patent/DD256510A1/de not_active IP Right Cessation
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