DD251768A1 - Verfahren zur herstellung von kautschukmischungen mit traegergebundenen flammschutzmitteln - Google Patents

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DD251768A1
DD251768A1 DD29243086A DD29243086A DD251768A1 DD 251768 A1 DD251768 A1 DD 251768A1 DD 29243086 A DD29243086 A DD 29243086A DD 29243086 A DD29243086 A DD 29243086A DD 251768 A1 DD251768 A1 DD 251768A1
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retardant
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DD29243086A
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Inventor
Konrad Giessmann
Rolf Sourisseau
Gerhard Merkmann
Gernot Grosskreuz
Juergen Hopfe
Herbert Knoll
Siegfried Borgmann
Peter Knop
Werner Hoese
Klaus Kaesebier
Wolfgang Roscher
Holger Biering
Karl-Heinz Bergk
Wilhelm Schwieger
Martin Porsch
Original Assignee
Thueringen Gummiwerke Veb
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Abstract

Es wird ein Verfahren zur Herstellung von Kautschukmischungen mit traegergebundenen Flammschutzmitteln beschrieben. Die flammhemmenden Substanzen werden auf ein adsorptionsfaehiges Traegermaterial aufgetragen und als Schichtsilikat/Flammschutzmittel-Addukt der Kautschukmischung waehrend des Mischprozesses zugesetzt. Als flammhemmende Stoffe werden halogenierte Verbindungen verwendet. Mit dem Einsatz von Schichtsilikat/Flammschutzmittel-Addukten ist eine selektive Desorption des Flammschutzmittels von der Traegersubstanz moeglich. Da die Vertraeglichkeit der Addukte gegenueber den verschiedenen Kautschuktypen nicht beruecksichtigt werden muss, ist eine hoehere Dosierung, bezogen auf die aktive Substanz der Flammschutzmittel in Kautschukmischungen moeglich, so dass eine groessere Flammwidrigkeit erreicht werden kann. Das Verfahren kann in der kautschuk- und plastverarbeitenden Industrie angewendet werden.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kautschukmischungen mitträgergebundenen Flammschutzmitteln, deren Elastomerbasis Natur- und/oder Synthesekautschuke sind, die Füllstoffe, Weichmacher, Beschleuniger und andere Mischungsingredienzien enthalten. Während des Mischprozesses wird der Kautschukmischung ein Schichtsilikat/ Flammschutzmittel-Addukt zugesetzt. Das Verfahren kann in der kunststoff- und kautschukverarbeitenden Industrie bei der Herstellung von Erzeugnissen jeder Art angewendet werden. Polymere Produkte werden durch Zusatz von trägergebundenen Flammschutzmitteln, die in Konkurrenzreaktionen die Verbrennung unterbinden, flammwidrig gemacht.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Es ist bekannt, daß zur Herstellung von flammwidrigen Erzeugnissen den Kautschukmischungen anorganische und/oder organische Flammschutzmittel zugegeben werden. Als Flammschutzmittel werden Antimontrioxid, Aluminiumhydroxid, Borverbindungen sowie halogenhaltige Kohlenwasserstoffverbindungen verwendet. Die Wirkungsweise der Flammschutzmittel ist auf synergistische Effekte zwischen anorganischen und organischen Flammschutzmitteln zurückzuführen. Wenn der eingesetzte Kautschuk selber kein Halogen enthält, müssen halogenierte Verbindungen eingesetzt werden. Die Auswahl der Halogen verbindungen erfordert gewisse Sorgfalt, da das Produkt sich während der Verarbeitung nicht zersetzen darf, unter der Einwirkung der Flamme jedoch den entsprechenden Halogenwasserstoff abspalten soll. Chlorparaffine stellen den einfachsten und billigsten Vertreter dieser Klasse dar, aber ihre Verträglichkeit und Wirksamkeit mit verschiedenen Kautschuken ist durchaus unterschiedlich und somit ihre optimale Wirksamkeit oftmals in Frage gestellt. Chlorierte Kautschuke weisen von vornherein flammhemmende Eigenschaften auf, aber für zahlreiche Einsatzgebiete wird eine verbesserte Flammwidrigkeit gefordert. Bisweilen lassen sich solche verschärften Anforderungen durch Zusatz von Antimontrioxid, das jedoch zu einem ungünstigen Masse-/Leistungsverhältnis führt, erfüllen. In anderen Fällen erweist es sich als nötig, den Halogengehalt der Kautschukmischung zu erhöhen, also halogenierte Substanzen zuzusetzen. Die Verwendung von chlorierten Kautschuken und/oder chlorierten Verbindungen führen während der Verarbeitungsphase der Kautschukmischung zu wesentlichen Korrosionserscheinungen an den Verarbeitungsanlagen.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist die Herstellung von Kautschukmischungen mitträgergebundenen Flammschutzmitteln. Mit dem Einsatz von Schichtsilikat/Flammschutzmittel-Addukten sind die besonderen Adsorptionseigenschaften in bezug auf Selektivität und Adsorptionsvermögen von Flammschutzmitteln auf Schichtsilikate für die Herstellung von flammhemmenden Kautschukmischungen zu nutzen. Während der Verarbeitungsphase der Kautschukmischungen dürfen die trägergebundenen Flammschutzmittel nicht desorbieren.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Kautschukmischungen mitträgergebundenen Flammschutzmitteln aufzuzeigen. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kautschukmischung ein Schichtsilikat/Flammschutzmittel-Addukt zugesetzt wird. Schichtsilikate sind Polysilikate der allgemeinen Formel M2O · ySiO2 ZH2OmJt Schichtstruktur, wobei M ein Al kai iion oder Proton, y eine Za hl zwischen 4 und 48 und ζ eine Zahl zwischen 5 und 25 bedeuten.
Die Synthese der Schichtsilikate erfolgt durch Kristallisation im ternären System. Danach erfolgt die Abtrennung der wasserunlöslichen Schichtsilikate aus der Suspension auf mechanischem Wege. Na-Magadiit z. B. hat die Formel Na2O · 14SiO2 · 9H2O und wird durch Trocknen entwässert. Die aktive Substanz des Flammschutzmittels beträgt — bezogen auf die Gesamtmasse der Kautschukmischung — 10Gew.-% bis 15Gew.-%. Die flammhemmenden Substanzen werden auf eine Trägersubstanz aufgetragen und als Schichtsilikat/Flammschutzmittel-Addukt während des Mischprozesses der Kautschukmischung zugegeben. Die Schichtsilikat/Flammschutzmittel-Addukte enthalten 90Gew.-% bis40Gew.-% Schichtsilikat und 10Gew.-% bis 60Gew.-% Flammschutzmittel. Mit dem Einsatz von Schichtsilikat/Flammschutzmittel-Addukten ist eine selektive Desorption des Flammschutzmittels von der Trägersubstanz zur Erreichung ihrer Wirksamkeit als flammhemmende Substanz möglich. Die Inhibierung in der Gasphase dürfte die wichtigste Maßnahme zur Erhöhung der Flammwidrigkeit darstellen, einerseits wegen der relativ geringen. Mengen an flammhemmenden Zusatzstoffen, die einen deutlichen Effekt geben, zum anderen weil sie die in der Flamme ablaufenden Reaktionen aufzuklären erlauben. Da die verhältnismäßig geringen Mengen an Halogenverbindungen die spezifische Wärme und die Wärmeleitfähigkeit der Kautschukmischung nicht wesentlich ändern sollten, erscheint der Schluß zulässig, daß sie einen Einfluß direkt auf den Verbrennungsprozeß in der Gasphase ausüben.
Die flammhemmenden Zusatzstoff/Schichtsilikat-Kombinationen sind stabil genug, um die Verarbeitung der Kautschukmischung unverändert zu durchstehen, aber wiederum nicht allzu stabil, weil das Schichtsilikat/Flammschutzmittel-Addukt beim Brennen des Gummiwerkstoffes die Halogenverbindung desorbieren muß. Mit dem Einsatz von Schichtsilikat/ Flammschutzmittel-Addukten ist eine selektive Desorption der Flammschutzmittel von der Trägersubstanz zur Erreichung ihrer effektivsten Wirksamkeit als flammhemmende Substanz möglich. Die Stabilität der Schichtsilikat/Flammschutzmittel-Addukte während der Verarbeitung der Kautschukmischung bewirkt, daß die Korrosionserscheinurfgen an den Verarbeitungsanlagen weitestgehendst vermieden werden können. Weiterhin ist mit dem Einsatz der trägergebundenen Flammschutzmittel die Möglichkeit einer höheren Dosierung an wirksamer flammhemmender Substanz gegeben, da die Verträglichkeit der Addukte gegenüber den verschiedenen Kautschuktypen nicht berücksichtigt werden muß. Nachfolgend erläutern Ausführungsbeispiele die erfindungsgemäße Verfahrensweise, ohne sie einzuschränken.
Testrezeptur
AB
Styrol-Butadien-Copolymerisat 60,00 Gew.-%
HAF-Ruß 14,00Gew.-% Erdölweichmacher. 5,00 Gew.-%
Zinkoxid 2,00Gew.-%
Stearinsäure 1,00Gew.-%
N-Cyclohexyl-2-benzothiazylsulfenamid 1,50 Gew. -%
Schwefel 1,50Gew.-%
Chlorparaffin 5,00 Gew.-% —
Antimontrioxid 10,00 Gew.-% —
Na-Magadiit/Flammschutzmittel-Addukt — 60,00 Gew.-%
Beladungsgrad: 25 Gew.-%
Prüfwerte
— Vulkanisationsverhalten (Mooney-Viskosimeter)
Werkstoff- Beladungsgrad des Temperatur tg-Zeit V30 Tempe H
Variante Schichtsilikates 0C Min ME Min"1 ratur ShA
Gew.-% 0C
A 150 13,3 25,0 150 70
B+ 1,1,2,2 25 150 14,1 16,7 150 69
Tetrachlorethan
B+ Ethylbromid 25 150 13,7 22,5 150 71
— Physikalisch-mechanische Kennwerte
Werkstoff- Vulkanisa F D
Variante tionszeit MPa %
Min
A 30 14,8 367
B+ 1,1,2,2 30 13,8 342
Tetrachlorethan
B+ Ethylbromid 30 14,1 396
— Ermittlung des Sauerstoff-Kennwertes Die Prüfung erfolgte nach DIN 22117 — November 1984. Werkstoff-Variante Sauerstoff-Kennwert in %
A 25,5
B + 1,1,2,2Tetrachlorethan 27,6
B + Ethylbromid 29,2
Der höhere Sauerstoff-Kennwert weist die größere Flammwidrigkeit des Gummiwerkstoffes aus.
Bezugsaufstellung/Symbolik Kenngröße Symbol
Anvulkanisationszeit tsin Minuten
Vulkanisationsgeschwindigkeit V30 in Mooney-Einheiten
pro Minute
Zugfestigkeit Fin MPa
Bruchdehnung Din%
Härte H in Sh A

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung von Kautschukmischungen mitträgergebundenen Flammschutzmitteln deren Elastomerbasis Natur- und/oder Synthesekautschuk sind, die Füllstoffe, Weichmacher, Beschleuniger und andere Mischungsingredienzien enthalten, gekennzeichnet dadurch, daß in die Kautschukmischung ein Schichtsilikat/Flammschutzmittel-Addukt mit einem Masseanteil an aktiver flammhemmender Substanz von 5Qew.-% bis 30Gew.-%, vorzugsweise 10Gew.-% bis 15Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Kautschukmischung eingemischt wird.
2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Anteil der Schichtsilikate 90Gew.-% bis 40Gew.-% und der der Flammschutzmittel 10Gew.-% bis 60Gew.-% in den Schichtsilikat/ Flammschutzmittel-Addukten betragen.
3. Verfahren nach den Punkten 1 bis 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Flammschutzmittel halogenierte Kohlenwasserstoffe sind.
4. Verfahren nach den Punkten 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß die Flammschutzmittel anorganische Stoffe sind.
5. Verfahren nach den Punkten 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß als Schichtsilikat Natriummagadiit verwendet wird.
DD29243086A 1986-07-14 1986-07-14 Verfahren zur herstellung von kautschukmischungen mit traegergebundenen flammschutzmitteln DD251768A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2004111118A1 (en) * 2003-06-12 2004-12-23 Dow Global Technologies Inc. Fire retardant composition

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