DD251568A1 - Verfahren und vorrichtung zur tieftemperaturschwelung, verkokung und hydrierender schwelung von feinkoerniger kohle - Google Patents

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DD251568A1
DD251568A1 DD29323386A DD29323386A DD251568A1 DD 251568 A1 DD251568 A1 DD 251568A1 DD 29323386 A DD29323386 A DD 29323386A DD 29323386 A DD29323386 A DD 29323386A DD 251568 A1 DD251568 A1 DD 251568A1
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Horst Kretschmer
Heinz Martin
Manfred Schingnitz
Claus Kuhlbrodt
Manfred Scheller
Rolf Tehsmer
Peter Goehler
Horst Brandt
Herbert Richter
Dieter Kohlert
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Freiberg Brennstoffinst
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Entgasungsgas, fluessigen Kohlenwasserstoffen und Tieftemperaturkoks aus Kohle, vorzugsweise aus Braunkohle. Ziel der Erfindung sind der Wegfall der Braunkohlenbrikettierung vor der thermischen Veredlungsstufe, der Verzicht hoher Qualitaetsansprueche an die Braunkohle und die Qualitaetserhoehung des anfallenden Teeres. Erfindungsgemaess wird die gemahlene und vorgetrocknete Kohle mittels eines sauerstofffreien, gut waermeleitfaehigen Foerdergases unter Bedingungen einer Fliessfoerderung drucklos oder unter Druck bis etwa 5 MPa auf die gewuenschte Schweltemperatur von vorzugsweise 600 bis 925 K gebracht. Nach Erreichen eines bestimmten Schwelgrades erfolgt die Produktentrennung. Figur

Description

Hierzu 2 Seiten Zeichnungen
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Entgasungsgas, flüssigen Kohlenwasserstoffen und Tieftemperaturkoks aus Kohle, vorzugsweise aus Braunkohle. Die während der Entgasung der eingesetzten Kohle und die bei dem Koksbildungsprozeß entbundenen Gase und Kohlenwasserstoffe werden nach Kondensations- und Reinigungsmaßnahmen als Stadtgas, Benzin, Heizöl und Teer genutzt. Der erzeugte, feinkörnige Tieftemperaturkoks kann für Heizzwecke und wegen seiner Reaktionsfähigkeit in der metallurgischen sowie chemischen Industrie eingesetzt werden.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Für die Erzeugung von Tief- oder Hochtemperaturkoksen aus Braunkohle wird der Stand der Technik charakterisiert durch die Prozesse der Spülgasschwelung bzw. der Hochtemperaturentgasung nach Rammler/Bilkenroth.
Bei der Spülgasschwelung kommen Braunkohlenbriketts zum Einsatz, die im Gegenstrom zu heißen Gasen geführt und damit auf die erforderliche Temperatur von 500-600 0C gebracht werden. Die während der Aufheizung entbundenen Gase und Dämpfe (Kohlenwasserstoffe) werden mit dem als Wärmeträger genutzten Gas weggeführt. In einer nachgeschalteten Kondensations-, Kühlungs- und Gasreinigungsstrecke werden die Wertstoffe aus dem Rohgas gewonnen und das Restgas zu einem Heizgas aufbereitet. Ein Teil des Heizgases wird wieder dem Schwelofen zur Aufheizung der Briketts zugeführt. Der Koks verfügt nur über eine geringe Festigkeit und Stückigkeit, obwohl der Aufwand der Braunkohlenbrikettierung getrieben wird. Er wird für Heizzwecke oder zur Vergasung in Winkleranlagen eingesetzt. Der Prozeß ist vielfältig in der Literatur beschrieben. Die wesentlichen Nachteile dieses Prozesses sind:
— Einsatz von Briketts und damit Einschränkung des Verfahrens auf brikettierfähige Kohle
— Verdünnung des erzeugten Gases durch Teilverbrennung sowie Kreislaufführung und damit für energetische Zwecke beschränkte Nutzungsmöglichkeit
— geringe Festigkeit und Stückigkeit des entstehenden Schwelkokses und damit beschränkte Einsatzmöglichkeit
— wegen der Verdünnung des Gases und wegen des drucklosen Betriebes sind großvolumige Apparate der Schwelung und Ausrüstungen zur Kondensation, Kühlung und Reinigung des Gases notwendig.
Das Verfahren zur Braunkohlenhochtemperaturentgasung nach Rammler/Bilkenroth geht vom Einsatz hochfester Briketts aus. Zur Herstellung dieser Briketts werden speziell geeignete Kohlevarietäten ausgewählt. Durch Einsatz eines höheren Feinkornanteiles, einer weitergehenden Trocknung auf ca. 10% Wasser und erhöhten Preßdrücken bis zu 200MPa werden hochfeste Briketts erzeugt, die Voraussetzung für eine tragbare Stückigkeit und Festigkeit des entstehenden Kokses sind. Nachteile dieser Technologie sind:
— Einsatz speziell ausgewählter Kohlevarietäten mit begrenzten Vorräten
— hoher technologischer Aufwand bis zum Koks — die Einsatzkohle muß mehrere technologische Stufen durchlaufen. Für die Schwelung von Braunkohle, u.a. für Weichbraunkohle, wurde der Wirbelschichtreaktor angewendet. Der Wirbelschichtreaktor eignet sich für hohe Leistungsdichten (Durchsatz, bezogen auf den freien Apparatequerschnitt) und
'läßt sich relativ einfach für einen Betrieb unter erhöhtem Druck auslegen. Als besonderer Vorteil der Wirbelschicht erweisen sich die ausgezeichneten Wärmeübergangsbedingungen innerhalb der Wirbelschicht zwischen Feststoff und Gas, zwischen den einzelnen Feststoffpartikeln und bei der Berührung der Feststoffpartikel mit festen Wänden. Die erreichten Wärmeübergangszahlen sind sehr hoch und erreichen in Abhängigkeit von Art und Zustand der Gas- bzw. Feststoff phase Werte von ca. 100 bis 2000 W/m2K. Hohe Wärmeübergangszahlen werden aber besonders bei Weichbraunkohle nur in seltenen Fällen erreicht, weil die homogene Wirbelschicht kaum erreicht wird. Charakteristisch für die Reaktionsbedingungen in einer Wirbelschicht ist die starke Rückvermischung der Feststoffpartikel. Ein Wirbelschichtreaktor hat deshalb ein Verweilzeitspektrum für die Feststoffpartikel, das einem „kontinuierlichen Rührkessel" im reaktionstechnischen Sinne entspricht. Das ist für viele Anwendungsfälle nachteilig, weil die Qualitätsparameter der einzelnen, aus dem Reaktor ausgetragenen Partikel über einen weiten Bereich streuen. Der Umsetzungsgrad des Feststoffes wird ungünstig beeinflußt. Wegen der starken Neigung zum Kornzerfall von Weichbraunkohle bei Pyrolyseprozessen tritt auch bei der Wirbelschichtschwelung sehr großer Staubaustrag aus dem Wirbelschichtreaktor auf. Der Investitionsaufwand für die Entgasungsgasentstaubung steigt gegenüber anderen Verfahren unverhältnismäßig hoch an. Auch die Aufrechterhaltung einer funktionssicheren Wirbelschicht wird dabei erheblich eingeschränkt.
Grundsätzlich zeigt sich bei Entgäsungsprozessen von Weichbraunkohlen, daß der gewonnene Teer einen Asphaltgehalt besitzt, der die Gebrauchsfähigkeit stark negativ beeinflußt. Aus der Literatur (LISSNERZTHAu)+1 ist bekannt, daß durch Anwendung der Schnellpyrolyse dieTeer-/ÖI-Ausbeute zuungunsten der Koks- sowie Gasausbeute etwas erhöht wird. Bei der hydrierenden Schwelung, d.h. bereits in niedrigen Druckbereichen (0...5MPa), können die Teerausbeuten zugunsten der Gas-sowie Koksausbeute verringert und der Asphaltgehalt zugunsten einer erhöhten Teerqualität abgesenkt werden. Die Schwelung der feinen Weichbraunkohle auf der Basis der Pyrolyse und insbesondere der Schnellpyrolyse wird aber bisher im großtechnischen Maßstab nicht beherrscht, insbesondere auch nicht die Staubabscheidung aus dem Entgasungsgas vor dessen Kühlung und Kondensation mit einem ökonomisch vertretbaren Aufwand. +l LISSNER/THAU: Die Chemie der Braunkohle Bd. 1/1956, S.219ff.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht darin, die volkswirtschaftlich wichtige Gas-, Kohlenwasserstoff- und Tieftemperaturkokserzeugung aus Braunkohle mittels einer besonders für Weichbraunkohle geeigneten Technologie zu entwickeln. Die Entwicklungsschwerpunkte zielen auf den Wegfall der bisherigen, aufwendigen Braunkohlenbrikettierung vor derthermischen Veredlungsstufe, auf den Verzicht hoher Qualitätsansprüche an die Baunkohle und auf die Qualitätserhöhung des anfallenden Teeres. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, bei Bedarf ein Entgasungsgas zu erzeugen, das frei von inerten Ballastgasen ist und das nach Gewinnung der kondensierbaren Kohlewertstoffe auch als heizwertreiche Zumischkomponente zur Stadtgaserzeugung genutzt werden kann.
Darstellung des Wesens der Erfindung
Die technische Aufgabe, die durch die Erfindung gelöst wird, besteht darin, aus Braunkohle durch Umgehung der Brikettierung, durch Beherrschung der negativen Folgen des starken Braunkohlenkornzerfalls und durch Erhöhung der Teerqualität bei der Pyrolyse, insbesondere unter Druck, durch Eliminierung des Rückvermischungseffektes bei Wirbelschichtreaktoren mit hoher Effektivität Entgasungsgas, flüssige Kohlenwasserstoffe und Tieftemperaturkoks herzustellen. Essoll unter Verwirklichung der hydrierenden Entgasung, insbesondere unter Druck bis 5 MPa, und bei Anwendung der Pyrolyse mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der Vorrichtung die Gasausbeute wesentlich erhöht, die Teer-/Ölausbeute weitgehend gegenüber der bisher üblichen, schonenden Entgasung erhalten bleiben und die Teerqualität erheblich in seiner technischen Gebrauchsfähigkeit verbessert werden.
Es wird in herkömmlichen Anlagen die Braunkohle getrocknet und zu Staub mit einer Korngröße von ca. 80% unter 1 mm auf gemahlen. Dieser Staub eignet sich zur vollkommenen Fluidisierung, d.h. zur Erzeugung einer völlig homogenen Wirbelschicht, deren technologischen Prozeßkennwerte erfindungsgemäß labormäßig ermittelt und für jeden zu verwendenden Staubsowieauf technische Anlagen übertragen werden können. Danach existiert für jeden Staub eine spezifische Wirbelgeschwindigkeit, bei der die homogene Wirbelschicht erreicht wird und wobei der Wärmeübergang der Wirbelschicht an Heiz- bzw. Kühlflächen sprunghaft zu hohen Kennwerten führt. Durch Nutzung einer pneumatischen Fließförderanlage, d. h. durch Verwendung einer Druckschleuse und eines Wirbelschicht-Einspeisers, wird ein homogener, dichter, rückvermischungsfreier Gas-Feststoff-Strom erzeugt. Zwecks Vermeidung von Verschleiß wird die Strömungsgeschwindigkeit auf 12 m/s begrenzt. Durch die hohe Fließdichte des Kohlenstaubstromes von über 50% der Schüttdichte des Kohlenstaubes werden auch mit diesen Geschwindigkeiten hohe spezifische Leistungen erreicht. Diese hohen spezifischen Leistungen (bis 12 106kg/m2 h),die hohe Fließdichte bzw. Feststoffbeladung des Trägergases (über 50% der Schüttdichte), der Betrieb der Anlage unter Druck (bis 5MPa) und vor allem die Anordnung beliebig vieler Förderrohre in einem einzigen Einspeiserführen zu einer äußerst kompakten, mit geringem Investaufwand und Platzbedarf verbundenen Anlage im Vergleich zu den herkömmlichen Anlagen der Tieftemperaturkoks- und Kokserzeugung.
Als Wirbelgas A im Einspeiser wird vorzugsweise Wasserstoff oder ein wasserstoffangereichertes Gas eingesetzt, weil dadurch eine hohe Wärmeübergangszahl vom homogenen Kohlenstaubstrom an die Rohrwand erreicht wird.
Der Prozeß der Tieftemperaturschwelung und hydrierenden Schwelung, der vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 600 und 900K abläuft, erfolgt im Förderrohr. Die notwendige Wärme zur Erreichung der Schwel-bzw. Reaktionstemperatur wird einerseits in einer Heizkammer indirekt dem Gas-Kohlenstaub-Gemisch zugeführt und zum anderen durch exotherme Reaktionen beim Schwelvorgang erzeugt. Da beim Schwelvorgang die Wertstoff- und Entgasungsgasentbindung abschnittsweise spontan, mit Volumenzuwachs verbunden vor sich geht, werden zwecks Vermeidung der Überschreitung der Strömungsgeschwindigkeit von 12m/s die Förderrohre im Bereich der Längen, wo Gasentbindungsmaxima auftreten, erweitert.
Jedem Reaktionsrohr wird bei Anwendung der Pyrolyse unter Druck bis 5MPa ein Hydriergas nach dem Einspeiser oder auch innerhalb des Heizbereiches zugeführt, um neben der Entgasung eine Hydrierreaktion zur Erhöhung der Gasausbeute und der Teerqualität bei Erhaltung der Höhe des Teerausbringens analog zur schonenden Entgasung zu verwirklichen.
Jedes Förderrohr mündet in einen Koksabscheider, der erfindungsgemäß aus einer Wirbelschicht des erzeugten Kokses besteht und der mit einem wasserstoffangereicherten Wirbelgas B betrieben wird. In die Wirbelschicht hinein strömen die Produkte der Schwelung und hydrierenden Schwelung. Der Koksaustrag wird als Überiaufrohr ausgebildet, liegt kurz über dem Wirbelboden, jedoch genügend weit unterhalb der Zuführungsrohre der Schwelprodukte. Die Zuführungsrohre liegen in einer horizontalen Ebene, über die Fläche der Wirbelschicht des Koksabscheiders verteilt. Die aus den Reaktionsrohren austretenden Gasprodukte überführen die homogene Wirbelschicht nicht in eine Sprudelschicht, weil die Wirbelschichtausdehnung in horizontaler sowie vertikaler Richtung und die Erweiterung des Wirbelschichtschachtes oberhalb der eintretenden Reaktionsrohre dies verhindern.
Der aus dem Koksabscheider austretende Koks fällt in einen Wirbelschichtkühler. Am Kopf des Kühlers tritt das Wirbelgas C aus und gelangt über einen Druckausgleichskanal zum Kopf des Staubabscheiders, wo es sich mit dem Entgasungsgas vereinigt. Der Koks wird am Wirbelschichtkühler abgezogen.
Die Abkühlung/Kondensation erfolgt stets bei dem Druck, bei dem die Schwelung betrieben wird, damit die Ausrüstungen, die Volumenströme und der Verschleiß infolge Feststoffanteilen im Gasstrom an Armaturen klein gehalten werden können.
Ausführungsbeispiele
1. Hydrierende Schwelung von Baunkohle nach Figur 1
Aufbereitete Feinbraunkohle 1,dieim Feinkohlebunker2zwischengelagertund in der Druckschleuse 3 auf 3MPa bespanntwird, besitzt einen Wassergehalt von ca. 10% und eine Körnung unter 1 mm. Im Einspeiser 4 wird eine homogene Wirbelschicht über dem Wirbelboden 28 mittels Wasserstoff 5 (Wirbelgas A) erzeugt und mittels Kompensationsgas 27 der stetige Fließförderstrom in die 15 Förder- und Reaktionsrohre 6 mit je 1 t/h Durchsatz hinein erzeugt. Vor der Heizkammer und innerhalb der Heizzone wird den Förderrohren 6 Wasserstoff als Hydriergas 12 zugeführt. Innerhalb der Heizkammer, die mit einem Brenngas 9 und mit Luft mit Mehrbrenneranordnung 8 betrieben wird, wird das Kohlenstaub-Wasserstoffgemisch auf eine Schweltemperatur von 783 K erhitzt, wobei Entgasungsgas, Teer-/Öldämpfe entbunden und mit Wasserstoff teilweise zu niederen Kohlenwasserstoffen gespalten werden. Wegen der erheblichen Volumenstromzunahme werden die Förder- und Reaktionsrohre erweitert 11, so daß die max. zulässige Strömungsgeschwindigkeit von 12m/s nicht überschritten wird. Die Produkte der hydrierenden Schwelung gelangen in den Wirbelschicht-Koksabscheider 13. Das Entgasungsgas und die Öl-/Teerdämpfe strömen am Kopf ab, werden unter Druck gekühlt bzw. kondensiert und gereinigt 23. Flüssige Entgasungsprodukte 24 werden abgezogen und entspannt. Das Entgasungsgas 26 wird den Aufbereitungsanlagen zugeführt. Das Regelventil 25 hält den Systemdruck der hydrierenden Schwelung konstant.
Die 15 Zuführungsrohre 14 treten in den Koksabscheider 13 in einer Ebene, verteilt auf den Wirbelschichtquerschnitt, ein. Der Koksabscheider erweitert sich nach oben und erhöht damit den Abscheideeffekt. Unter den Zuführungsrohren 14 liegen das Überlaufrohr 15 und das Drosselorgan 17, das den Koksaustrag und damit den Füllstand im Koksabscheider 13 regelt. Der in den Wirbelschichtkokskühler 18 eintretende Koks wird während des Fluidisierens indirekt von dem in die Wirbelschicht eintauchenden Kühlelement 19 gekühlt. Der Koksablaß 20 steuert den Füllstand im Wirbelschichtkokskühler. Als Wirbelgas B (16) wird Entgasungsgas verwendet. Als Wirbelgas C (21) dient Kohlendioxid.
2. Schwelung von Braunkohlenach Figur 2
Aufbereitete Feinbraunkohle 1, die im Feinkohlebunker 2 zwischengelagert und in der Druckschleuse 3 auf 3 MPa bespannt wird, besitzt einen Wassergehalt von ca. 10% und eine Körnung unter 1 mm. Im Einspeiser 4 wird eine homogene Wirbelschicht über dem Wirbelboden 28 mittels Wasserstoff 5 (Wirbelgas A) erzeugt und mittels Kompensationsgas 27 der stetige Fließförderstrom in die 15 Förder-und Reaktionsrohre 6 mit je 1 t/h Durchsatz hinein erzeugt. Innerhalb der Heizkammer, die mit einem Brenngas 9 und mit Luft mit Mehrbrenneranordnung 8 betrieben wird, wird das Kohlenstaub-Wasserstoff-Gemisch auf eine Schweltemperatur von 783K erhitzt, wobei Entgasungsgas, TeerVÖldämpfe entbunden werden. Wegen der erheblichen Volumenstromzunahme werden die Förder- und Reaktionsrohre erweitert 11, so daß die max. zulässige Strömungsgeschwindigkeit von 12 m/s nicht überschritten wird. Die Produkte der Schwelung gelangen in den Koksabscheider 13. Das Entgasungsgas und die ÖIVTeerdämpfe strömen am Kopf ab, werden unter Druck gekühlt bzw. kondensiert und gereinigt 23. Flüssige Entgasungsprodukte 24 werden abgezogen und entspannt. Das Entgasungsgas 26 wird den Aufbereitungsanlagen zugeführt. Das Regelventil 25 hält den Systemdruck der Schwelung konstant.
Die 15 Zuführungsrohre 14treten in den Koksabscheider 13 ein. Der Koksabscheider 13 arbeitet als Zentrifugalabscheider. Der Koksabscheider 13 und der Wirbelschichtkokskühler 18 sind in einem kominierten Staubabscheider/Staubkühler 29 vereinigt. Der in den Wirbelschichtkokskühler 18 eintretende Koks wird während des Fluidisierens indirekt von dem in die Wirbelschicht eintauchenden Kühlelement 19 gekühlt. Der Köksablaß 20 steuert den Füllstand im Wirbelschichtkokskühler. Als Wirbelgas C (21) dient Kohlendioxid.

Claims (11)

1. Verfahren zur Schwelung, hydrierenden Schwelung und Tieftemperaturverkokung von feinkörniger Kohle mit einer Korngröße 80% kleiner 1 mm, vorzugsweise Braunkohle, zur Erzeugung von gasförmigen und flüssigen Schwel- sowie Hydrierproduktion und Tieftemperaturkoks, dadurch gekennzeichnet, daß die gemahlene und vorgetrocknete Kohle mittels eines weitgehend sauerstofffreien, gut wärmeleitfähigen Fördergases unter Bedingungen einer Fließförderung, bei der das Gas-Kohlenstaub-Gemisch homogen, stetig mit einer Geschwindigkeit zwischen 1 und 12 m/s in eine Aufheizstrecke eintritt, bei der die Fließdichte oberhalb 50% der Schüttdichte liegt und wobei in einem oder in mehreren parallel geschalteten Förder- und Reaktionsrohren, die mittels Heizenergie indirekt erwärmt werden, drucklos oder unter Druck bis ca. 5MPa bei entlang des Förderrohres abnehmender Fließdichte, aber bei einer Geschwindigkeit von maximal 12m/s der Kohlenstaubstrom auf die gewünschte Schweltemperatur von vorzugsweise 600 bis 925 K gebracht wird und anschließend nach Erreichen eines bestimmten Verschwelungsgrades die erzeugten Entgasungsgase und -dämpfe vom festen Tieftemperaturkoks bei annähernd gleichbleibender Temperatur und bei gleichem Druck getrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Einspeiser als Wirbelgas A Wasserstoff oder ein wasserstoffangereichertes Brenngas und als Kompensationsgas ein Inertgas, das mit der Druckschleuse in Austausch treten kann, zugeführt werden.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Förder- und Reaktionsrohren nach dem Einspeiser und/oder im Heizkammerbereich Hydriergas zugeführt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung des stetigen, homogenen Kohlenstaubstromes bis zurTemperatur der maximalen Gasentbindung im Förderund Reaktionsrohr mit den Abmessungen, wie sie im Einspeiser vorhanden sind und die die spezifischen Kohlenstaubdurchsätze zwischen 100 und 1 200 kg/h · cm2 gewährleisten, erfolgt und danach das bzw. die Förder- und Reaktionsrohre in einer oder mehreren Stufen erweitert werden, damit die Fördergeschwindigkeit im Bereich niedriger Verschleißneigung, d. h. unter 12 m/s, gewährleistet bleibt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gas- bzw. dampfförmigen Produkte im oberen Koksabscheider eines kombinierten Staubabscheider/ Staubkühlers vom Tieftempeeraturkoks abgetrennt und im unteren Wirbelschichtkokskühler der abgeschiedene Tieftemperaturkoks abgekühlt werden, wobei als Wirbelgas B ein Inertgas, aber vorzugsweise ein wasserstoffhaltiges Brenngas, eingesetzt wird, das im Verhältnis zum Entgasungsgas eine geringe Menge darstellt und das sich direkt beim Durchströmen des Tieftemperaturkokses erwärmt und sich mit den gas- bzw. dampfförmigen Produkten ohne Kondensatbildung vereinigt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gas-/dampfförmigen Produkte und der Tieftemperaturkoks nach dem Austritt aus den Reaktionsrohren in eine Kokswirbelschicht eingeführt werden, die als Koksabscheider wirkt, und wobei die gas-/ dampfförmigen Produkte zur Kühlung/Kondensation nach oben abströmen und der Tieftemperaturkoks nach unten in den Wirbelschichtkokskühler abgelassen wird, wobei der Koksabscheider und Wirbelschichtkokskühler mit Druckausgleich arbeiten, das Wirbelgas C des Wirbelschichtkokskühlers überwiegend zum Koksabscheider über eine Druckausgleichsleitung gelangt sowie der Füllstand im Koksabscheider mittels eines Drosselorgans 17 im Überlaufrohr 15 geregelt wird und als Wirbelgas B im Koksabscheider ein wasserstoffhaltiges Brenngas und im Wirbelschichtkokskühler als Wirbelgas C ein Inertgas verwendet werden.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensation der Dämpfe stets unter dem Druck erfolgt, unter dem der Koksabscheider sowie der Wirbelschichtkokskühler arbeiten.
8. Vorrichtung zur Schwelung, hydrierenden Schwelung und Tieftemperaturverkokung von feinkörniger Kohle mit einer Korngröße 80% kleiner 1 mm, vorzugsweise Braunkohle, zur Erzeugung von gasförmigen und flüssigen Schwel- sowie Hydrierprodukten und Tieftemperaturkoks, dadurch gekennzeichnet, daß in das untere Teil eines bis 5 MPa druckbeaufschlagten Einspeisers eine beliebige Anzähl von Förder- und Reaktionsrohren eintaucht, deren Einlaufe oberhalb eines Anströmbodens angeordnet sind, der den Einspeiser nach unten begrenzt und die Förder- und Reaktionsrohre durch eine Heizkammer zur Übertragung von Wärmeenergie an diese Rohre geführt werden, diese Rohre in einen Koksabscheider münden und nach dem Einspeiser sowie im Bereich der Heizkammer mit Stutzen aus druckwasserstoff- und hitzebeständigen Werkstoffen versehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Koksabscheider einen ebenen Fluidisierboden besitzt, Förder- und Reaktionsrohre in die Wirbelschicht über dem Fluidisierboden münden, wobei alle Förderrohre in einer horizontalen Ebene, verteilt über den Fiuidisierquerschnitt, liegen, der Fluidisierschacht oberhalb der Förderrohreintrittsebene konisch erweitert ist und unterhalb der Förderrohreintrittsebene sich ein Überlauf rohr für den Koksaustrag nach unten befindet, das ein Drosselorgan besitzt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Koksabscheider und der Wirbelschichtkokskühler in einem Gefäß gemeinsam angeordnet sind, daß der Koksabscheider als Schwerkraft- oder Zentrifugalkraftabscheider ausgeführt ist und sich oberhalb des Wirbelschichtkokskühlers befindet.
11. Vorrichtung nach Ansprüchen 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur Konstanthaltung des Systemdruckes der Vorrichtung ein Regelventil nach der Kühlung/Kondensation installiert ist.
DD29323386A 1986-07-31 1986-07-31 Verfahren und vorrichtung zur tieftemperaturschwelung, verkokung und hydrierender schwelung von feinkoerniger kohle DD251568A1 (de)

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