DD237843A1 - Verfahren zur herstellung von anionenaktiven traegermaterialien - Google Patents

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DD237843A1
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Gerhard Behrend
Hans-Dieter Hunger
Andre Rosenthal
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Akad Wissenschaften Ddr
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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von anionenaktiven Traegermaterialien. Ziel der Erfindung ist es, derartige Stoffe mit abstimmbaren Bindungseigenschaften fuer biologische Materialien herzustellen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Anionenaustauscher herzustellen, der selektive Bindungseigenschaften und einstellbares Elutionsverhalten aufweist. Erfindungsgemaess wird die Aufgabe dadurch geloest, dass ein Polymer mit NH- oder OH-Gruppen in der vorliegenden oder in vorbehandelter Form in Loesungsmitteln mit einem oder mehreren Hologeniden von Di- und/oder Polysaeuren in Kontakt gebracht und das so erhaltene Produkt mit aminogruppenhaltigen Polymeren, Oligomeren und/oder Vorpolymeren umgesetzt, diese Reaktion ggf. ein- oder mehrmals mit den gleichen oder anderen Stoffen wiederholt und danach gewaschen und/oder quarternisiert wird. Anwendung findet die Erfindung in der Molekularbiologie, in der Gentechnologie, in der Biotechnologie und in der Medizin sowie insbesondere bei der Analyse oder Synthese von Nucleinsaeuren.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von anionenaktiven Trägermaterialien auf der Basis natürlicher oder künstlicher Polymerer mit ausgeprägter Fähigkeit zur Bindung von Nuceleinsäuren, die zur Fixierung, Analyse, Trennung, Synthese von Enzymen, Proteinen und anderen biologischem Material sowie zur Analyse, Trennung, Synthese, Klonierung, Sequenzierung von Polynucleinsäuren verwendet werden können.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Die Herstellung von Anionenaustauschern auf Polymerbasis für verschiedene biochemische Anwendungen ist bekannt. In der Regel wird dazu entweder ein besonderes mit potentiell anionenaktiven Gruppen allein der zusammen mit anderen Monomeren polymerisiert oder ein polymeres Material wird nach seiner Fertigstellung durch chemische Reaktionen modifiziert, wobei diese Reaktionen mittels Monomeren durchgeführt werden. Eine weitere Methode besteht in der Verbindung zweier polymerer Materialien auf Grund ihrer Eigenschaften, so daß eine Polymerkomposition mit anionenaktiven Eigenschaften entsteht. Die anionenaktiven Eigenschaften werden fast durchweg durch Aminogruppen unterschiedlichen Substitutionsgrades und ihrer nachfolgenden Quarternisierung erzeugt.
Für die Metallgewinnung werden z.B. vernetzte Polyethyleniminharze verwendet, wie sie von J. Bartulin et al., Polym. Bull. (Berlin) 12, S. 393-397 (1984) beschrieben werden. Durch ionische Polymerisation wird Ethylenimin zu Polyethylenimin umgesetzt und anschließend mit 1,3-Dibrompropan vernetzt.
Die Alkylierung und Quarternisierung des Stickstoffs erfolgt mit Dimethylsulfat.
In der SU-PS 722.123 wird ein Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Aminderivate der Cellulose durch Umsetzung von Hydroxyethylcellulose mit Diethyl-(epoxypropyl)-amin beschrieben. Die durch dieses Verfahren erhaltenen Produkte sind wasserlöslich und eignen sich daher nicht zur Fixierung biologischer Materialien.
In der CA-PS 1.169.735 wird ein Verfahren zur Herstellung von Anionenaustauschern beschrieben, nach dem Cellulose mit einer 1%igen Lösung von Polyethylenimin bei einem pH-Wert von 2 bis 6 bei Temperaturen von 40 bis 900C innerhalb von 2 Stunden bis 4 Tagen behandelt wird. Nach diesem Verfahren werden Polymerkompositionen erhalten, bei denen keine echte chemische Bindung zwischen beiden Polymeren besteht, daher bei weiteren Operationen das lösliche Polyethylenimin wieder abgelöst werden kann.
In den EP 47.753 und 114.286 werden semipermeable Membranen für die Ultrafiltration beschrieben, die aus einem polymeren Träger — z.B. Polyvinylalkohol oder Polypropylen — und einem Modifizierungsreagens, z.B. Cyanurchlorid, Polyethylenimin oder Reaktivfarbstoffen, hergestellt werden. Durch diese Reagenzien tritt in wäßriger Lösung Vernetzung ein, so daß wasserunlösliche, ionenaktive Membranen erhalten werden. Diese Membranen dienen in erster Linie der Wasserreinigung und der Adsorbtion anorganischer Ionen und sind in dieser Form für biologische Arbeitsoperationen ungeeignet.
Nach der US-PS3.823.133 wird Cellulose mit Diethylaminoethylchlorid umgesetzt und dadurch ein Anionenaustauscher erhalten, dessen quarternisierte Aminogruppen relativ dicht am polymeren Träger angeordget sind. Flächige Produkte nach diesem Verfahren zeichnen sich durch geringe mechanische Festigkeit und schlechte Eluierbarkeit mittels schonender Reagenzien in biochemischen Reaktionen aus.
Weiterhin ist die Herstellung anionenaktiver Ionenaustauscher auf Basis polymerer Träger durch eine erste Umsetzung mit 2, 4,6-Trihalogen-1,3,5-triazinen und einer zweiten Reaktion mit Verbindungen der allgemeinen Formel
VR2 f Y 6
bekannt in der X = NH2, OH oder SH, R, R1, R2, R3 Alkyl- oder Arylgruppen und Y Halogenide oder OH sein können. Auch nach diesem Verfahren werden an einem Polymeren nur einfache (nicht polymerisierte) Verbindungen zur Reaktion gebracht. Nach allen bekannten Verfahren werden grundsätzlich Produkte mit feststehenden, stark anionenaktiven Eigenschaften erhalten, die die Verwendung des Produktes ausschließlich zur Fixierung von Anionen—dabei spielt deren Beschaffenheit zunächst keine Rolle — gestatten. Bei der notwendigen reversiblen Fixierung biologischer Materialien, z.B. Polynucleinsäuren, ist jedoch eine spezifische Bindung nach deren Anionenaktivität und eine schonende Eluierbarkeit notwendig, um eine Schädigung des Materials zu vermeiden. Dabei ist eine zwar feste Bindung zwischen Träger und Nucleinsäure Voraussetzung, diese muß in Abhängigkeit von der zu bearbeitenden Nucleinsäuresequenz jedoch empfindlich auf diese einstellbar sein, um bei Folgeoperationen eine vollständige und unbeeinflußte Rückgewinnung des biologischen Materials zu gewährleisten.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, nach einem einfachen Verfahren ein anionenaktives unlösliches lonenaustauschmaterial auf Polymerbasis zur Verfügung zu stellen, das abstimmbare Bindungseigenschaften für biologische Materialien aufweist und diese schonend zurückzugewinnen gestattet.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Anionenaustauscher herzustellen, der selektive Bindungseigenschaften und einstellbares Elutionsverhalten aufweist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein OH- und/oder NH-gruppenhaltiges Polymer oder Polymerengemisch in körniger, granulierter, kugelförmiger, faseriger, flächiger oder schaumförmiger Form in der vorliegenden oder in einer vorbehandelten Form in einem oder mehreren Lösungsmitteln mit einem oder mehreren Halogeniden von Di- und/oder Polysäuren in Kontakt gebracht und das so erhaltene Produkt unmittelbar anschließend oder nach einer Zwischlagerung in einem oder mehreren Lösungsmitteln einschließlich Wasser bei einer Temperatur von —200C bis +1200C innerhalb einer Minute bis 4 Tagen mit aminogruppenhaltigen Oligomeren, Vorpolymeren und/oder Polymeren umgesetzt, diese Reaktionen ggf. 1 - oder mehrmals mit den gleichen oder anderen Stoffen wiederholt, danach 0-1 Ox gewaschen, mit einer Salzlösung und/oder einem Quartemisierungsmittel und/oder einer Mineralsäure behandelt und getrocknet wird. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren geeignete Polymere sind natürliche oder künstliche Polymere, z. B. Cellulose, Cellulosederivate, Cellulose-Copolymere, Polymerkompositionen aus Cellulose und anderen Polymeren, Polyacrylate, Polymethacrylate und deren Copolymere, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, Ethylen, Vinylacetat-Copolymere, Polyamide, Polyurethane, Polystyren und -Copolymere, Polyvinylchlorid, Polysulfone usw.
Diese Polymeren können in ihrer üblichen Form mit Säurehologen umgesetzt werden, sie können jedoch auch vorbehandelt warden, г. B. kann Cellulose mit Alkalien in Alkalicellulose, insbesondere Natroncellulose übergeführt werden, oder es kann Polystyren aminomethyliert werden.
Diese Polymeren oder Polymerderivate werden mit einem molaren ÜberschußvonSäurehologeniden, die sich von organischen Säuren mit mindestens zwei Säuregruppen ableiten, umgesetzt. Diese Reaktion wird z. B. in dem gleichen Lösungsmittel wie die Vorbehandlung des Polymeren durchgeführt. Bei dieser Reaktion können auch säurebindende Mittel, z. B. Alkalien oder tertiäre Amine, zugesetzt werden. Durch diese Umsetzung werden modifizierte Polymere mit endständigen Säurehalogenidgruppen erhalten, eine mögliche Vernetzung defPolymeren findet unter den geeignetenfteaktionsbedingungen in einem nicht störenden Maße statt
Geeignete Säurehalogenide sind z. B. Oxaylchlorid, Sebaeylchlorid, Adipoylchlorid, Oxalylbromid, Adipoylbromid,
Cyanurchlorid, Phthaloylchlorid,Terephthaloylchlorid,Trimel)itsäuretrichlorid,Trimesinsäuretrichlorid, Pyromellitsäuretetrachlorid usw.
Die Reaktion kann in Lösungsmitteln, die die umzusetzenden, einfachen Verbindungen vollständig oder teilweise lösen, durchgeführt werden. Durch den Reaktionsverlauf können an dem modifizierten Polymeren noch beträchtliche Mengen an Säurehalogenid gebunden, absorbiert oder eingelagert sein, des weiteren können sich während der Reaktion bildende Salze an ihm niederschlagen und in der folgenden Reaktion mit beteiligt sein.
Die modifizierten Polymeren werden unmittelbar nach dieser Modifizierung oder zu einem beliebigen anderen Zeitpunkt, vorausgesetzt, daß noch ein Mindestmaß intakter Säurehalogenidgruppen vorhanden ist, in dem gleichen Lösungsmittel oder -gemisch oder einem anderen in Lösung, Suspension oder Dispersion mit einem molaren Überschuß eines aminogruppenhaltigen Polymerisates umgesetzt. Bei dieser Umsetzung reagieren die noch vorhandenen Säurehalogenidgruppen mit den Aminogruppen des Polymerisates unter Amidbildung derart, daß noch eine durch das Verhältnis beider zueinander bestimmte Anzahl von Aminogruppen frei oder in Form ihres Ammoniumsalzes mit einem Halogenid oder einer Hydroxylgruppe vorliegt.
Geeignete aminogruppenhaltige Polymerisate sind z. B. Harnstoff-Formaldehydkondensate der Molmasse 500-50000, Melamin-Formaldehyd-Kondensate, Anilin-Formaldehyd-Kondensate der Molmasse 200 bis 50000, Polyethylenimin der Molmasse 400 bis 100000, Polyetheramine der Molmasse 800 bis 25000, Polyestramine der Molmasse 10Ό0 bis 20000, Polyamidamine der Molmasse 2000 bis 50000 usw. Von diesen werden für die Umsetzung bevorzugt die Anilin-Formaldehyd-Kondensate der Molmassen 500 bis 10000, Polyethetramine aus Polyethalkoholen und Disocyanaten mit anschließender Hydrolyse der Molmasse 1000 bis 5000 und Polyethylenimine des Molmassenbereiches 5000 bis 50000. Die aminogruppenhaltigen Polymeren lösen sich oftmals in Wasser, wobei für die Umsetzung ѳГпе ganze oder teilweise Neutralisation wünschenswert sein kann, so daß die Reaktion in wässerigem Medium durchgeführt wird. Die Reaktion wird jedoch ebenso in Lösungsmitteln oder gemischen durchgeführt, z. B. in Aceton, Dioxan, Toluen, Xylen, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Nitromethan, Ethylenglykolmonomethylether, Ethyiglykolacetat, Essigsäurebutylester u.a.m.
Die so erhaltenen Produkte mit freien Aminogruppen können für eine Vielzahl von Fällen bereits eingesetzt werden. Es ist jedoch möglich, die geschilderten Reaktionen zu wiederholen und dadurch zu einem Mehrschichtenaufbau auf dem Basispolymeren zu gelangen. Bei jeder weiteren Umsetzung werden die vorhandenen Aminogruppen je nach gewünschtem Einsatzzweck teilweise oder vollständig mit dem bereits vorher verwendeten oder einem zweiten Säurehalogenid oder einem Gemisch von Säurehologeniden umgesetzt. Diese Wiederholung der Umsetzung kann zwischen ein- und einhundertmal erfolgen, wobei eine ein- bis fünfmalige Wiederholung bevorzugt wird. Durch diese Wiederholung der Umsetzung von Aminogruppen des modifizierten polymeren Trägers mit Säurehalogeniden und nachfolgender weiterer Umsetzung noch freier Säuregruppen mit aminogruppenhaltigen Polymerisaten werden anionenaktive Ionenaustauscher mit unterschiedlich stark bindenden Gruppen hergestellt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden anionenaktive lonenaustauschermaterialien zur Verfügung gestellt, die einstellbare anionenaktive Eigenschaften und für Polynucleinsäure Austauschereigenschaften haben, die in äußerst schwach basischen Medien, z. B. in 0,01 %iger Piperidinlösung bei 20 bis 900C, wieder vollständig eluierbar sind. Die Elution ist jedoch auch in bestimmten Salzlösungen, z. B. Kaliumbromid, Kaliumnitrat, Kaliumhydrogensphosphat, möglich. Weiterhin werden Anionenaustauscher hergestellt, von denen Nucleotide durch einfaches Erwärmen in wäßriger Lösung auf bestimmte Temperaturen eluierbar sind und keine weiteren Eiutionsschritte notwendig werden. Damit wird die Möglichkeit eröffnet, ohne nachfolgende Fällungs- oder Reinigungsschritte bestimmte, durch die Versuchsdurchführung vorherbestimmte Nucleinsäuresequenzen zu isolieren und zu bestimmen oder weiter zu verwenden.
Ausführungsbeispiele
Beispiel 1
Ein Blatt hartes Filterpapier von 15cm Durchmesser (reine Baumwoll-Cellulose) wird 15 min mit 15%iger Natronlauge behandelt.
Nach dem Abtrocknen wird in eine 5%ige Lösung von Cyanurchlorid in Xylol gegeben und 20min bei Zimmertemperatur geschüttelt. Danach wird mehrmals mit Aceton gewaschen. Nach der letzten Wäsche wird das Blatt sofort in eine 6%ige Lösung eines Anilin-Formaldehyd-Kondensates der mittleren Molmasse 560 in Aceton gegeben und eine Stunde bei Zimmertemperatur geschüttelt. Anschließend wird 3x mit je 100ml Wasser gewaschen und getrocknet.
Auf 0,5cm2 des so erhaltenen Flächenträgers werden 100μΙ einer Lösung von 32P-markierte DNA aus Heringssperma gegeben und 12 Stunden bei Zimmertemperatur geschüttelt.
Danach wird gemessen (No), die überstehende Lösung abpipettiert, 3x mit je 1 ml Wasser gewaschen und erneut gemessen (N1) Aus den Meßwerten wird die Bindungskapazität in % und in /ug/cm2 berechnet:
Bindungskapazität: 68% 246мд/ст2
Anschließend wird die Stabilität der Bindung durch Temperatureinwirkung gemessen, indem die Probe in 1 ml Wasser bei angegebener Temperatur 1 Std. geschüttelt wird.
Stabilität nach 1 Std./40°C 90%
Stabilität nach 1Std./60°C 64%
Stabilität nach 1 Std./90 0C 31%
Stabilität nach 10min/100°C 17%
Beispiel 2
Ein Blatt hartes Filterpapier von 15cm Durchmesser wird 10min mit 17%iger Natronlauge behandelt. Nach dem Abquetschen zwischen Filgerpapier wird in eine 6,5%ige Lösung von Cyanurchlorid in XylohAceton = 1:1 30min bei Zimmertemperatur geschüttelt. Nach dem Schütteln wird jeweils 10min in 3x100 ml Aceton gewaschen und sofort in 100ml einer Lösung von 5% Polyethylenimin der mittleren Molmasse 30000 in Dimethylformamid gegeben und 1 Std. bei Zimmertemperatur geschüttelt. Danach wird 4x mit je 100 ml Wasser gewaschen und getrocknet. Der Bindungstest wird wie in Beispiel 1 wiederholt:
Bindungskapazität: 92% 460^g/cm2
Stabilität der Bindung: 1Std.40°C 95%
1Std.60°C 95%
1Std.90°C 79%
10min mit1%igerPiperidin-Lösung eluiert: 97%werden abgelöst.
Beispiel 3
5cm2 des in Beispiel 2 hergestellten Trägers wird mit 10 ml einer 3%igen Lösung von Cyanurchlorid in Aceton 20 min bei Zimmertemperatur umgesetzt. Danach wird 1 χ mit 10ml Aceton gewaschen und anschließend in 10ml einer 5%igen Lösung von Polyethylenimin des Mn ~ 30000 in DMF 20 min geschüttelt. Danach wird 3x mit je 5ml Aceton und3x je 10ml Wasser gewaschen und getrocknet. Mit diesem Träger werden die gleichen Tests wie in Beispiel 1 durchgeführt:
Bindungskapazität:
Stabilität der Bindung 72% 282/xg/cm2
nach 1Std.40°C 99%
nach 1Std.60°C 91%
nach 1Std.90°C 88%
nach 10 min 1000C 75%
Beispiel 4
Ein halbsynthetisches Flächengebilde aus 40% Cellulosekurzfasern, 45% Polyamidfasern, 5% Polyacrylatcopolymer, 5% Carboxymethylcellulose und 5% Polyvinylalkohol wird 10min mit 15%iger Natronlauge behandelt, anschließend mit einer 35%igen Lösung von Cyanurchlorid in Aceton:Xylol = 1:1 umgesetzt, 3x mit Aceton gewaschen und in Vakuum getrocknet. Von dem so gewonnenen Trägermaterial werden 100cm2 in 100ml einer 7,5%igen Lösung von Polyethytenttnin-fMn-·^· =-40000) in Wasser innerhalb 1 Stunde bei Zimmertemperatur beschichtet. Dieses Produkt wird anschließend in einer Lösung-von 7,0g Adipoylchlorid in 93 ml Toluol drei Stunden bei Zimmertemperatur geschüttelt. Danach wird 3x mit je 20 ml wasserfreiem Aceton gewaschen und erneut mit der oben verwendeten Polyethyleniminlösung umgesetzt. Die Umsetzung mit Cyanurchlorid und Polyethylenimin wird wie oben noch je einmal durchgeführt. Danach wird 5xmitje 100ml Wasser gewaschen und mit0,1%iger Salzsäure aktiviert. Anschließend wird an der Luft getrocknet. Die Tests werden wie in Beispiel 1 durchgeführt: Bindungskapazität: 96% 379дд/ст2
Stabilität der Bindung: nach 1 Std.40°C 98%
nach1Std.60°C 93%
nach1Std.90°C 12%
Beispiel 5
Aus 7,3g 4,4-Diphenylmethandiisocyanat und 18,9g Polyethylenglykol 1500 wird in 100ml Dichlormethan ein Vorpolymeres hergestellt. Nach 24 Stunden Umsetzung bei Zimmertemperatur werden dazu 4,0g eines Polyethaalkohols aus Diethylentriamin und Propylenoxid (OH-Zahl 452) unter Rühren gegeben und auf Glasplatten ausgezogen. Nach Abdampfen des Lösungsmittels wird 3 Stunden bei 500C getrocknet.
10cm2 der so erhaltenen Polyurethanfolie werden mit 10ml einer 5%igen Lösung von Cyanurchlorid in Toluol versetzt und 30 Stunden bei Zimmertemperatur geschüttelt. Danach wird 3x mit Toluol gewaschen und mit einer 7,5%igen wäßrigen Lösung von Polyethylenimin 30 min bei Zimmertemperatur geschüttelt. Danach wird 3x mit Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet. Die Tests werden wie in Beispiel 1 durchgeführt: Bindungskapazität: 45% 180^g/cm2
Stabilität der Bindung: nach 1 Std.400C 96%
nach1Std.60°C 94%
nach 1 Std. 90 0C 88%
nach 30min mit 10%iger wäßriger Lösung von KH2Po4 bei 9O0C: 6% Restbindung.
Beispiel 6
Aus 6,8g 4,4'-Diplenylmethandiisocyanat, 17,7 Polyethylenglykol 1 500 und 150ml Dichlormethan wird wie in Beispiel 5 ein Vorpolymeres hergestellt. Dieses wird mit einem Gemisch aus 1,9g Polyetheralkohol wie in Beispiel 5,1,3g Dimethylethanolamin und 10ml Dichlormethan versetzt und 15min gerührt. Danach werden in 30ml dieser Lösung 20g mikrokristalline Cellulose eingerührt und homogen vermischt. Dieses Gemisch wird zu 1 mm starken Folien ausgezogen und bei 2O0C und 300 mm getrocknet. Danach wird bei 5O0C in 3 Stunden der Rest der Lösungsmittel entfernt. Danach wird im Vakuumexsiccator aufbewahrt. 10cm2 des Copolymerfilms werden mit 10%iger Natronlauge 10 min behandelt und mit einer 10%igen Lösung von Sebacylchlorid in Toluol eine Stunde umgesetzt, 3x mit Toluol gewaschen, danach mit einer 5%igen Lösung von Polyethylenimin (Mn ~ 30000) in Dimethylformamid bei Zimmertemperatur innerhalb von 2 Stunden umgesetzt. Das so erhaltene Produkt wird 5x mit Wasser gewaschen und im Exsiccator über Kalziumchlorid getrocknet. Bindungskapazität: 62% 245дд/ст2
StabilitätderBindung: nachi Std./40°C 96%
nachi Std./60X 85%
nach1Std./90°C 71%
nach 30 min mit 1 % Piperidin bei 90°C: Restbindung 6,5%.
Beispiel 7
50cm2 des Flächengebildes aus Beispiel 4 werden 15 min mit 10%iger Natronlauge umgesetzt. Nach Abtrocknen zwischen Filterpapier wird 20 min mit einer 7,5%igen Lösung von Cyanurchlorid in Xylol umgesetzt. Danach wird 3x mit je 20 ml Aceton gewaschen.
Aus 10g Polyoxyethylen-polyoxypropylen-Copolymer (Mn ~ 2000) und 1,9g Toluylendisocynat-2,4 wird ein Vorpolymeres hergestellt und nach beendeter Umsetzung in 500ml 8%iger Natronlauge hydrolysiert. Das Polyetheramin wird abgetrennt und bei 600C im Vakuum getrocknet.
Das Flächengebilde wird mit einer Lösung von 3g desPolyetheramins in 15 ml Ethylglykolacetat 1 Std. bei Zimmertemperatur geschüttelt. Danach wird einmal mit Ethylglykolacetat und 4x mit 40 ml Wasser gewaschen. Danach wird an der Luft getrocknet. Die Tests werden wie in Beispiel 1 durchgeführt: Bindungskapazität: 58% 226/Ag/cm2
Stabilität der Bindung: nach 1 Std. 40 0C 95%
nach 1 Std. 6O0C 92%
nach 1 Std. 90 0C 56%
nach 1 Std. in 2,5% Piperidinlösung bei 9O0C: Restbindung 8%.

Claims (12)

  1. Erfindungsanspruch:
    1. Verfahren zur Herstellung anionenaktiven lonenaustauschermaterials auf der Basis natürlicher und/oder synthetischer Polymeren, gekennzeichnet dadurch, daß ein OH- und/oder NH-gruppenhaltiges Polymer oder Polymerengemisches in körniger, granulierter, kugelförmiger, faseriger, flächiger oder schaumförmiger Form in der vorliegenden oder in einer vorbehandelten Form in einem oder mehreren Lösungsmitteln mit einem oder mehreren Halogeniden von Di- und/oder Polysäuren in Kontakt gebracht und das so erhaltene Produkt unmittelbar anschließend oder nach einer Zwischenlagerung in einem oder mehreren Lösungsmitteln einschließlich Wasser bei einer Temperatur von -200C bis +120°C innerhalb einer Minute bis 4 Tagen mit aminogruppenhaltigen Oligomeren, Vorpolymeren und/oder Polymeren umgesetzt, diese Reaktion ggf. 1- oder mehrmals mit den gleichen oder anderen Stoffen wiederholt, danach 0-10x gewaschen, mit einer Salzlösung und/oder einem Quartemisierungsmittel und/oder einer Mineralsäure behandelt und getrocknet wird.
  2. 2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Polymere Cellulose, Cellulosederivate, Cellulose-Copolymere, Ρσ/ymerkompositionen aus Cellulose und anderen Polymeren, Polyacrylate, Polymethacrylate und deren Copolymere, Ethylen-Vinylacetat-Copolymere, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, Polyamide, Polyurethane, Polystyren und -Copolymere, Polyvinylchlorid, Poylsulfone eingesetzt werden.
  3. 3. Verfahren nach Punkt 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Polymeren vorder Umsetzung mit den Halogeniden von Di- und/oder Polysäuren mit Natronlauge oder Kalilauge in wäßriger oder alkoholischer Lösung behandelt werden.
  4. 4. Verfahren nach Punkt 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß Aromaten enthaltende Polymere aminomethyliert werden, danach mit Halogeniden von Di- und/oder Polysäuren umgesetzt werden.
  5. 5. Verfahren nach Punkt 1-4, gekennzeichnet dadurch, daß als Halogenide von Di- und/oder Polysäuren Oxalylchlorid, Sebacylchlorid, Adipoylchlorid, Oxalylbromid, Adipoylbromid, Cyanurchlorid, Phthaloylchlorid, Terephthaloylchlorid, TrimellitsäuretrichloricvTrimesinsäuretrichlorid, Pyromellidsäuretetrachlorid verwendet werden.
  6. 6. Verfahren nach Punkt 1-5, gekennzeichnet dadurch, daß als aminogruppenhaltige Oligomere, Vorpolymere und/oder Polymerestoffe mit mindestens 2 primären und/oder sekundären Aminogruppen mit einer mittleren zahlenmäßigen Molmasse von 200 bis 50000 verwendet werden.
  7. 7. Verfahren nach Punkt 1-6, gekennzeichnet dadurch, daß als Aminogruppen enthaltende Oligomere, Vorpolymere und/oder Polymere Harnstoff-Formaldehyd-Kondensate. Melamin-Formaldehyd-Kondensate, Anilin-Formaldehyd-Kondensate, Polyethylenimin, Polyetheramine, Polyesteramine, Polyamidamine verwendet werden.
  8. 8. Verfahren nach Punkt 1-7, gekennzeichnet dadurch, daß die Umsetzung der durch Halogenide von Di- und/oder Polysäuren substituierten Polymere mit aminogruppenhaltigen Oligomeren, Vorpolymeren und/oder Polymeren in wäßriger Lösung bei einem pH-Wert von 3-11 bei vorheriger teilweiser oder vollständiger Neutralisation der Aminogruppen mit Mineral- und/oder Carbons'äuren durchgeführt wird.
  9. 9. Verfahren nach Punkt 1-8, gekennzeichnet dadurch, daß Polymere mit Halogeniden von Di- und/oder Polysäuren umgesetzt werden, diese Reaktionsprodukte weiterhin mit einem aminogruppenhaltigen Oligomeren, Vorpolymeren und/oder Polymeren umgesetzt werden, das so erhaltene Reaktionsprodukt wiederum mit einem oder mehreren Halogeniden von Di- und/oder Polysäuren umgesetzt wird, dieses Reaktionsprodukt wiederum mit einem oder mehreren aminogruppenhaltigen Oligomeren, Vorpolymeren und/oder Polymeren umgesetzt wird und dieses Schema von Reaktionsabläufen mit den gleichen oder anderen als den Ausgangsstoffen bis zu lOOmal wiederholt wird.
  10. 10. Verfahren nach Punkt 1-9, gekennzeichnet dadurch, daß die Quarternisierung mit Stoffen wie Alkylhalogeniden, Alkylsulfaten, Alkylsulfonaten, Diazomethan, Nitrosomethylharnstoff in Lösungsmitteln wie Nitromethan und Acetonitril durchgeführt wird.
  11. 11. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Zwischenprodukt aus dem verwendeten Polymer bzw. Polymerengemisch nach dem In-Kontaktbringen mit einem 1,3,5- Triazin-2,4,6-Trihalogenid dieses aus einer polymeren Verbindung in einer Konzentration von 5-80Vol.-%, aus einer polymeren Verbindung mit4,6-Dihalogen-1,3,5-triazin-Gruppierungen in einer Konzentration von 1-80Vol.-%, aus 2,4,6-Trihalogen-1,3,5-triazin in einer Konzentration von 0,5-50Vol.-%, aus Halogeniden von Metallen in einer Konzentration bis zu 20Vol.-% und ggf. puffernden Substanzen bis zu 5Vol.-% besteht.
  12. 12. Verfahren nach Punkt 1 und 11, gekennzeichnet dadurch, daß das Polymer bzw. Polymerengemisch im wesentlichen aus Cellulose besteht.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3639949A1 (de) * 1986-11-22 1988-06-09 Diagen Inst Molekularbio Verfahren zur trennung von langkettigen nukleinsaeuren

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