DD234328A3

DD234328A3 - Vorrichtung zur verrollungsarmen ablage von einzelkornsaat

Info

Publication number: DD234328A3
Application number: DD27250885A
Authority: DD
Inventors: Jakob Paul; Kurt Haensch; Gerhard Thalmann; Eberhard Winnig; Gerhard Richter; Helmut Linberg
Original assignee: Univ Halle Wittenberg
Priority date: 1985-01-11
Filing date: 1985-01-11
Publication date: 1986-04-02

Abstract

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Saatgutablage zu schaffen, mit der jedes vereinzelte Saatkorn relativ zum Boden mit Nullgeschwindigkeit abgelegt wird. Erfindungsgemaess wird das dadurch erreicht, dass die vereinzelten Saatkoerner einem im Saeschar integrierten Ausblasrohr zugefuehrt werden, in das ein Druckmedium eingeleitet wird, dessen Stroemungsgeschwindigkeit so geregelt ist, dass jedes Saatkorn auf die Geschwindigkeit der Saemaschine, aber dieser entgegengerichtet, beschleunigt wird.

Description

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der dazugehörigen Zeichnung zeigen Fig. 1: ein Säschar mit der Luft- und Saatgutführung im Schnitt,

Fig. 2: bis 5 das Säschar in Verbindung mit verschiedenen Vereinzelungsvorrichtungen zur Zuführung der Saatkörner und Fig. 6: ein Säschar im Schnitt mit variierter Luft-und Körnerzuführung.

Die Ablegevorrichtung besteht aus dem Säschar 1, in das das Ausblasrohr 2 integriert ist. Auf die am Scharbug herausragende Rohrmündung 3 ist die Schlauchleitung 4 aufgesteckt, die an einer Druckluftquelle angeschlossen ist. Das Ausblasrohr 2 ist im Säschar 1 annähernd horizontal nach hinten geführt und endet dicht hinter dem Säschar 1 mit der Auswurf öffnung 5. Innerhalb des Säschars 1 am Anfang der horizontal geführten Strecke des Ausblasrohres 2 befindet sich die Öffnung 6, in die mit dem definierten Winkel das trichterförmige Rohr 7 einmündet. Durch dieses Rohr gelangen die von einer beliebigen Vereinzelungsvorrichtung aus dem Saatbehälter isolierten Saatkörner 8 in das Ausblasrohr 2 und werden durch Druckluft in Richtung Auswurföffnung gefördert. Entsprechend der eingestellten Strömungsgeschwindigkeit werden die einzelnen Saatkörner 8 auf die Fahrgeschwindigkeit der Sämaschine beschleunigt und fallen in relativer Ruhe auf den Grund der Saatrille

9. Durch Einsteckhülsen 10 kann der lichte Durchmesser des Ausblasrohres 2 der Größe des jeweiligen Saatgutes angepaßt werden.

Inderin Fig. 6 dargestellten Ausführung ist das Kornzuführrohr 11 so innerhalb des Luftzuführrohres 12 angeordnet, daß die Eingaberichtung der Saatkörner 8 mit der Richtung der Luftströmung übereinstimmt.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur verrollungsfreien Ablage von Einzelkornsaat, bei der aus dem Vorratsbehälter ausgesonderte Saatkörner durch ein trichterförmiges Rohr in eine mit Druckluft beaufschlagte Schlauchleitung gelangen, die sie dem Säschar zuführt, wobei die Druckluft in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit der Sämaschine regelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlauchleitung (4) in ein Ausblasrohr (2) mit einem horizontal verlaufenden Endstück mündet und die Strömungsgeschwindigkeit der Luftstroms so geregelt ist, daß die Geschwindigkeit der Saatkörner (8) beim Verlassen des Ausblasrohres (2) annähernd gleich der Fahrgeschwindigkeit und dieser entgegengesetzt gerichtet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Ausblasrohres (2) durch Einsteckhülsen (10) dem jeweiligen Saatgutkaliber anpaßbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsgeschwindigkeit der Förderluft durch ein Steuerventil in Verbindung mit einem Bodenrand automatisch geregelt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausblasrohr (2) im Säschar (6) integriert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausblasrohr (2) dicht hinter dem Säschar (1) endet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kornzuführrohr (11) innerhalb des Luftzuführrohres (12) so angeordnet ist, daß die Richtung der Kornbewegung bei der Zuführung zum Ausblasrohr (2) mit der Richtung der Luftströmung übereinstimmt.

Dazu 3 Seiten Zeichnungen

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur verrollungsarmen Ablage von Einzelkomsaat, bei der die aus dem Vorratsbehälter ausgesonderten Saatkörner über eine Schlauchleitungdem Säschar zugeführt und mit Druckluft ausgeblasen werden. Die Vorrichtung ist für alle Fruchtarten anwendbar, wie Rüben, Mais, Kohl und andere Gemüsearten.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Zur Einsparung von Saatgut bei gleichzeitigem Erreichen eines optimalen Pflanzenbestandes, ist der festgelegte Abstand der auszubringenden Saatkörner exakt einzuhalten. Ein Problem dabei ist, daß die Saatkörner beim Auftreffen auf den Boden der Saatrille mehr oder weniger wegrollen und damit ein ungleichmäßiger Pflanzenbestand entsteht. Es sind bereits zahlreiche Lösungen bekannt, um das Saatkorn gegenüber dem Boden mit Nullgeschwindigkeit abzulegen, wie z.B. nach DE 1457827 und DE 1 457829. Bei diesen Vorrichtungen werden die einzelnen Saatkörner durch einen langsam umlaufenden Zellenkranz dem Vorratsbehälter entnommen und in Kammern eines Ablegerades übergeben, in denen sie bis zur Saatrille gefördert und dort abgelegt werden. Die Nullgeschwindigkeit derKörnergegenüberdem Boden im Moment der Ablage wird durch ein festgelegtes Verhältnis der Drehzahlen des Zellenkranzes und des Ablegerades über einen Bodenantrieb erreicht. Durch wahlweises Belegen einer bestimmten Folge der Zellen des Zellenkranzes und der Kammern des Ablegerades sind unterschiedliche Kornabstände bei Beibehaltung der Nullgeschwindigkeit im Moment der Ablage realisierbar. Bei diesen Vorrichtungen erfolgt die Saatablage durch Schwerkraft, nicht pneumatisch.

Aus DD-AP 157.990 ist eine Sävorrichtung für Einzelkomsaat mit einem pneumatischen Ejektor bekannt. Dabei werden die Saatkörper unter Vakuum durch eine perforierte Scheibe dem Vorratsbehälter entnommen und in einer Venturidüse in einen Luftstrom freigesetzt, durch die sie in die Saatrille geblasen werden. Beim Verlassen der Venturidüse unterliegt das Saatkorn der Bewegung der Sävorrichtung relativ zum Boden mit der Geschwindigkeitskomponente V in Richtung der Achse der Venturidüse. Durch Veränderung der Winkelstellung der Venturidüse zum Boden oder durch Veränderung der Geschwindigkeit der Druckluft in der Venturidüse oder durch Einwirkung auf beide wird eine resultierende Geschwindigkeit V₀ erzielt, die senkrecht zum Boden steht. Durch den Aufprall in der Saatrille kann das Saatkorn zurückspringen und vom gewollten Ablagepunkt weg rollen. Weiterhin ist aus DE 29.34.121 bekannt die durch ein Zellenrad vereinzelten Körner mit Druckluft durch eine Schlauchleitung in den Winkel zwischen dem Andruckrad und dem Boden der Saatrille zu blasen, wo sie sofort angedrückt werden. Auf eine Überstimmung der Korngeschwindigkeit mit der Fahrgeschwindigkeit wird dabei kein Wert gelegt. Allen bekannten Ablegevorrichtungen für Einzelkomsaat haftet der Mangel an, daß sie an eine bestimmte _Vereinzelungsvorrichtung gebunden sind und nur mit dieser einsetzbar sind.

Ziel der Erfindung

Das Ziel der Erfindung ist eine Ablegevorrichtung für eine Einzelkornsävorrichtung, die eine präzise Kornablage für eine exakte saattechnische Standraumzumessung ermöglicht und die universell mit beliebigen Vereinzelungsvorrichtungen einsetzbar ist.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist eine Saatgutablage zu schaffen, mit der jedes vereinzelte Saatkorn relativ zum Boden mit Nullgeschwindigkeit und ohne größere Bewegungsenergie abgelegt wird, so daß jedes Verrollen vermieden wird. Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß die Schlauchleitung zum Ausblasen der Saatkörner in ein Ausblasrohr mit einem horizontal verlaufenden Endstück mündet und die Strömungsgeschwindigkeit des Luftstroms so geregelt ist, daß die Geschwindigkeit der Saatkörner beim Verlassen des Ausblasrohres annähernd gleich der Fahrgeschwindigkeit und dieser entgegengesetzt gerichtet ist. Durch Einsteckhülsen ist der Durchmesser des Ausblasrohres an das Kaliber des jeweiligen Saatgutes anpaßbar. Die Strömungsgeschwindigkeit der Förderluft wird durch ein Steuerventil in Verbindung mit einem Bodenrad automatisch geregelt. Zweckmäßig ist das Ausbiasrohr im Säschar integriert und endet hinter dem Säschar. In einer varriierten Ausführung ist das Komzuführrohr so innerhalb des Luftzuführrohres angeordnet, daß die Richtung der Kornbewegung bei der Zuführung zum Ausblasrohr mit der Richtung der Luftströmung übereinstimmt. Die Saatkörner werden durch eine beliebige Vereinzelungsvorrichtung aus dem Saatbehälter isoliert und fallen einzeln in einer dem gewünschten Pflanzenabstand entsprechenden Zeitfolge in das trichterförmige Rohr, durch das sie der Druckluft oder einem anderen Strömungsmedium im Ausblasrohr zugeführt werden. Die Strömungsgeschwindigkeit der Druckluft wird in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit der Sämaschine durch ein Steuerventil so geregelt, daß die einzelnen Saatkörner während des Passierens des Ausblasrohres auf die Fahrgeschwindigkeit der Sämaschine beschleunigt werden in infoige der entgegengesetzten Richtung mit Nullgeschwindigkeit gegenüber dem Boden an der Auswurföffnung des Ausblasrohres auf den Boden in der Saatrille fallen. Durch die Einsteckhülse kann der Durchmesser des Ausblasrohres dem jeweiligen Saatgutkaliber angepaßt werden.