DD227872A1 - Verfahren zur herstellung von pflanzenbaupellets - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pflanzenbaunaehrstoffpellets unter vollstaendiger Verwendung von Sekundaerrohrstoffen, wobei die Pellets gleichzeitig Naehrstoffe enthalten. Dies wird dadurch erreicht, dass erfindungsgemaess die Mineralwolle aus die Hauptnaehrstoffe liefernden Schlacken der Festbett-Druckvergasung sowie Braunkohlenfilteraschen hergestellt, mit naehrstoffhaltiger Braunkohlenasche gemischt und dieses Gemisch verpresst wird.

Description

Titel der Erfindung

Verfahren zur Herstellung von Pflanzenbaupellets

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pflanzenbaupellets, wobei diese aus Mineralwolle bestehen.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Bekannt ist, aus Mineralwolle Pellets herzustellen und pflanzenbaulich zu nutzen·

Grundlage der Mineralwolleherstellung ist dabei in jedem Fall ein natürlicher Basalt.

Die Mineralwolle ist ein inerter Stoff, der physikalisch die Pflanze stützt (Trägermedium) und als Kapillarbildner wirkt, wahrend zusätzlich zugeführte Nährlösungen (z. B. Mikronährstoffe) oder Dünger die Ernährung der Pflanze übernehmen (DE-OS 29 15 370, DE-OS 24 38 300, DE-OS 31 277).

In Mineralwollegranulate Saatmischungen einzumischen ist ebenfalls bekannt (DE-OS 32 OO 869).

Der Mineralwolle müssen bei allen bekannten Pflanzenbauverfahren Nährstoffe und Dünger zugegeben werden, was mit erheblichem Kostenaufwand verbunden ist.

Außerdem sind die natürlichen Basaltvorkommen begrenzt und stellen einen Primärrohrstoff dar.

30Ϊ0.84-Ο2Ο7631

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, Pflanzenbaupellets herzustellen, die gleichzeitig Nährstoffe enthalten,

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Pflanzenbaunährstoff pellets unter vollständiger Verwendung von Sekundärrohrstoffen herzustellen.

Dies wird dadurch erreicht, daß erfindungsgeraäß die Mineralwolle aus die Hauptnährstoffe liefernden Schlacken der Festbett-Druckvergasung sowie Braunkohlenfilteraschen hergestellt, mit nährstoffhaltiger Braunkohlenasche gemischt und dieses Gemisch verpreßt wird,

Ausführungsbeispiel

An einem Ausfuhrungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert.

1. Zusammensetzung der Pflanzenbaunährstoffpellets bei einer Verwendung als Topfpflanzensubstrat ohne Nährstoffzugabe:

30 - 50 % Mineralwolle aus Schlacken der Festbett-Druckvergasung sowie Braunkohlenfilteraschen,

15 - 25 % getrocknete Naßaschen aus der Braunkohlenverbrennung,

15 - 25 % getrocknete organische Feststoffe, z. B. Torf, Baumrinden, Späne und/oder Göllen.

Die Mineralwolle, die getrocknete Naßasche oder die getrockneten organischen Feststoffe werden mit Zwangsmischern homogenisiert, wobei im Mischprozeß gleichzeitig Pflanzensamen eingebracht werden.

Das Gemisch wird anschließend in Formen gefüllt und verpreßt sowie als Fertigprodukt bis zur Wasserzugabe bei Verwendung unbegrenzt gelagert. Das Fertigprodukt dient als Stützgerüst und Nährstoffquelle für Pflanzenzucht.

Die Mineralwolle und die Naßasche sind die Hauptnährstofflieferanten für die Pflanzenkulturen. Durch die Anwesenheit aktiver Gläser in der Mineralwolle, die ihren Ursprung in den Braunkohlenfilteraschen bei der Mineralwolleherstellung haben, erfolgen im Zusammenwirken mit Wasser chemische Reaktionen (Lösungserscheinungen) wodurch gebundene Elemente, wie K, Ca, Na usw, pflanzenverfügbar werden· Faser- bzw· Kristallneubildungen (Hydrationsphasen) wirken sich verfestigend auf das Substrat aus und bieten den Pflänzlingen mehr Standvermögen gegenüber physikalischen Belastungen»

2. Zusammensetzung der Pflanzenbaunährstoffpellets bei einer Verwendung als Topfpflanzensubstrat mit Nährstoffzugabe: .

20 - 30 % Mineralwolle aus Schlacken der Festbett-Druckvergasung sowie Braunkohlenfilteraschen,

15 - 25 % getrocknete Naßasche aus der Braunkohlenverbrennung,

20 - 30 % getrocknete organische Feststoffe, z. B. Torf, Baumrinden, Späne und/oder Güllen,

10 - 15 % Nährstoffzugabe

Nährstoff (mg/1) Substrat

N 50 - 200 davon NH4-N < 80 P 80 - 200

K 150 - 400 Mg > 80

Durch die Erfindung werden folgende Vorteile erreicht:

- Die Pellets sind als Konsumgut zeitunabhängig lagerbar·

- Die Pellets sind für den jeweiligen Anwendungsfall und in ihrer Form variabel herstellbar (Topf, Matte, Würfel, Quader)·

- Die Nutzer des Fertigproduktes haben eine einfachere Bearbeitungs- und Handhabungswelse·

- Durch das Fertigprodukt werden die Arbeitsbedingungen beim Transport der Pflanzenkultur erleichtert,

- Es werden optimale pH-Werte für Kulturen geschaffen, bei denen auf besondere pH-Werte zu achten ist·

Claims (7)

Erfindungsanspruch

1. Verfahren zur Herstellung von Pflanzenbaupellets« wobei die Pflanzenbaupellets aus Mineralwolle, Füllstoffen und organischen Substanzen bestehen, gekennzeichnet dadurch, daß die Mineralwolle aus die Hauptnährstoffe liefernden Schlacken der Festbett-Druckvergasung sowie Braunkohlenfilteraschen hergestellt, mit nährstoffhaltiger Braunkohlenasche und organischen Substanzen gemischt und dieses Gemisch verpreßt wird.

2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Braunkohlenaschen getrocknete Naßaschen verwendet werden.

3. Verfahren nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Mineralwolle, die Braunkohlenaschen und die organischen Substanzen homogenisiert werden·

4. Verfahren nach Punkt 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß in den Homogenisierungsprozeß gleichzeitig Pflanzensamen und/oder Nährstoffkomponenten eingebracht werden.

5· Verfahren nach Punkt 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß das Gemisch in Formen gefüllt und verpreßt wird,

6. Verfahren nach Punkt 3, gekennzeichnet dadurch, daß die organischen Substanzen vorzugsweise Güllen und/oder Torf, Rinden und Sägespäne sind.

7. Verfahren nach Punkt 1 bis 6, gekennzeichnet dadurch, daß das verpreßte Gemisch als Fertigprodukt unbegrenzt gelagert wird.