DD226010A1 - Verfahren zur fixierung von mikroorganismen - Google Patents

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DD226010A1
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cellulose
microorganisms
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cellulose derivatives
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Horst Schlechte
Hans-Dieter Hunger
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Akad Wissenschaften Ddr
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  • Apparatus Associated With Microorganisms And Enzymes (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fixierung von Mikroorganismen. Das Ziel ist eine verlustarme Fixierung von Mikroorganismen unter Erhaltung der Lebens- und Keimfaehigkeit. Aufgabe der Erfindung ist es, durch Verwendung eines neuen Traegermaterials eine hohe Bindungskapazitaet unter Erhaltung der Lebensfaehigkeit zu erreichen. Das erfindungsgemaess verwendete Traegermaterial besteht aus Cellulose und/oder Cellulosederivate mit 4,6-Dichlor-1,3,5-triazin-Gruppierungen, aus 2,4,6-Trichlor-1,3,5-triazin, aus Halogeniden, aus Cellulose und/oder Cellulosederivate und ggf. aus Puffersubstanzen. Das Traegermaterial wird in der Hauptausfuehrungsform als Flaechentraeger mit papieraehnlicher Matrix eingesetzt. Die Erfindung wird in der technischen Mikrobiologie, der molekularen Genetik und der medizinischen Diagnostik angewendet.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Das Verfahren dient zur Fixierung von Mikroorganismen an ein neues Trägersystem. Es findet in der technischen Mikrobiologie, der molekularen Genetik und der medizinischen Diagnostik Anwendung.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Fixierung von DNS aus lysierten Bakterien und Viren auf Nitrocellulose ist bekannt (vergl. Schleicher und Schüll, Prospekt 366).
Dabei wird die Nukleinsäure nach Lyse der Mikroorganismen an die Filter fixiert.
Es erfolgt eine kovalente Bindung der Nukleinsäure. Dabei zeigt Nitrocellulose geringe mechanische Stabilität, begrenzte Lagerfähigkeit. Aufgrund geringer Trägerstabilität ist die Wiederholbarkeit der Hybridisationsreaktion begrenzt.
Eine Fixierung lebensfähiger Mikroorganismen an einen Flächenträger ist bisher nur durch Einbringen gelierbarer Suspensionen dieser Organismen auf Flächenträger (z. B. Papier/Agarose) beschrieben. Es erfolgt keine kovalente Bindung.
Die Zahl der fixierbaren Mikroorganismen ist durch die Suspensionskapazität begrenzt.
Dabei werden wünschenswerte physikalische Eigenschaften (wie z. B. Filtrierfähigkeit) des Flächenträgers beeinträchtigt.
Mikroorganismen wurden für Replika-Plating-Verfahren durch Auftropfen oder Abklatschen auf Papierfilter aufgebracht. Dabei findet keine kovalente Bindung statt und die Mikroorganismen sind relativ leicht auswaschbar.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist eine verlustarme Fixierung von Mikroorganismen unter Erhaltung der Lebens- und Keimfähigkeit.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es, durch Verwendung eines neuen Trägers eine hohe Bindungskapazität von Mikroorganismen unter Erhaltung der Lebensfähigkeit zu erreichen.
Die Aufgabe wird durch einen Träger gelöst, der aus Cellulose und/oder Cellulosederivaten mit 4,6-Dichlor-1,3,5-triazin-Gruppierungen in einer Menge von 1-80 Vol.-%, aus 2,4,6-Trichlor-1,3,5-triazin in einer Menge von 0,5-50 Vol.-%, aus Chloriden in einer Menge bis zu 20VoI.-%, aus Cellulose und/oder Cellulosederivaten in einer Menge von 5-80 Vol.-% und gegebenenfalls aus Puffersubstanzen bis zu 5 Vol.-% besteht. Eine vorteilhafte Gestaltung des Trägers ist die Flächenform mit papierähnlicher Matrix.
Durch diese Struktur ist das Trägermaterial mechanisch äußerst stabil und dadurch für eine Lagerung gut geeignet: Durch den Fixierungsprozeß werden die mechanischSn Eigenschaften (z.B. Filtrierfähigkeit) nicht beeinflußt.
Folgende Mikroorganismen lassen sich beispielsweise an den Träger binden:
— Bakterien wie Bacillus subtiiis, Clostridium, E.coli
— Pilze wie Saccharomyces
— Zellen, die sich wie Mikroorganismen behandeln lassen (Zellkulturen).
Der erfindungsgemäß verwendete Träger zeigt eine außerordentlich hohe Bindungskapazität, wobei überraschenderweise die Lebens- und Keimfähigkeit der Objekte erhalten bleiben.
Ausführungsbeispieie
Der Flächenträger wurde in 4 χ 4cm große Quadrate geschnitten.
Je Flächeneinheit wurden 5μ.Ι Puffer (0,1 M Phosphat 0,9% NaCI) mit verschiedenen Verdünnungen von Bacillus subtiiis (168M) in geordneter Reihenfolge aufgetropft.
Verdünnung 1 = 100 000 Keime
2= 10 000 Keime
3 = 1 000 Keime
4= 100 Keime
5 = 10 Keime
6 = 1 Keim
Dabei wurden Phosphatpuffer des pH-Bereichs 5-8 getestet. Als Kontrolle wurden die analogen Auftragungen auf normalem Filterpapier vorgenommen.
Nach der Auftragung erfolgt eine Inkubation 10-20Min bei Raumtemperatur.
Danach wird der Träger mit der Auftropfseite nach unten auf eine Fritte gelegt und mit je 10 ml Phosphatpuffer pH 7,6 gewaschen.
Anschließend wird der Träger mit der Auftropfseite nach oben in Petrischalen auf Agar gelegt und mit 10 ml Weichagar bei 420C überschichtet (9cm Petrischale, Glucose-Bouillon-Agar pH 7,2 ±0,2). Die Inkubation erfolgte bei 37°C im Brutschrank. Nach 36h zeigt sich ein Koloniewachstum an der Auftropfstelle.
Das Vergleichspapier zeigte nur bei pH 7,0 Koloniewachstum bis Verdünnung 3, während der verwendete Flächenträger bei pH 6,5 Koloniewachstum bis Verdünnung 4 zeigte. Bei pH 7,0 zeigt der Flächenträger ein Koloniewachstum bis Verdünnung 6. Bei pH 7,6 zeigt nur der Flächenträger Koloniewachstum bei Verdünnung 1.
Die Ergebnisse zeigen, daß der Flächenträger bei pH 7,0 eine komplette Bindung bei voller Lebensfähigkeit aufweist. Die Bindung ist zwischen 6,5-7,0 mindestens 1 OOOfach erhöht gegenüber Vergleichspapier.

Claims (3)

  1. -1 - ZbZ ZbU ö
    Erfindungsansprüche:
    1. Verfahren zur Fixierung von Mikroorganismen und Zellen, gekennzeichnet dadurch, daß ein Trägermaterial verwendet wird, das aus Cellulose und/oder Cellulosederivaten mit 4,6-Dichlor-1,3,5-triazin-Gruppierungen in einer Menge von 1-80VoI.-%, aus 2,4,6-Trichlor-1,3,5-triazin in einer Menge von 0,5-50Vol.-%, aus Chloriden in einer Menge bis zu 20VoI.-%, aus Cellulose und/oder Cellulosederivaten in einer Menge von 5-80Vol.-% und gegebenenfalls aus Puffersubstanzen bis zu 5 VoI.-% besteht.
  2. 2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Trägermaterial eine papierähnliche Matrix besitzt.
  3. 3. Verfahren nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Cellulose und/oder die Cellulosederivate teilweise oder vollständig ausfaserförmigen Partikeln bestehen.
DD26226084A 1983-08-09 1984-04-24 Verfahren zur fixierung von mikroorganismen DD226010A1 (de)

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