DD205928A1 - Verfahren zum aufschluss staerkehaltiger rohstoffe in der getreidebrennerei - Google Patents
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Abstract
DIE ERFINDUNG BEZIEHT SICH AUF EIN VERFAHREN ZUM AUFSCHLUSS STAERKEHALTIGER ROHSTOFFE IN DER GETREIDEBRENNEREI NACH DEM ENERGIESPARENDEN KALTMAISCHVERFAHREN(KMV). AUSSER AUF DIE GETREIDEBRENNEREI ERSTRECKT SICH DAS GEBIET, AUF WELCHES SICH DIE ERFINDUNG BEZIEHT, AUF KORNBRENNEREI BEI DER HERSTELLUNG VON ROHSPIRITUS, KORNRAUHBRAND ODER SPRITREKTIFIKAT EINSCHLIESSLICH KORNFEINDESTILLAT. ZIEL DER ERFINDUNG IST EINE VERLUSTLOSE VERARBEITBARMACHUNG VON HIERFUER UNGEEIGNETEM GETREIDE NACH DEM KONVENTIONELLEN KMV OHNE MITVERWENDUNG VON FREMDSTOFFEN, DIE SELBST NICHT ROHSTOFF SIND. ES WURDE NUN GEFUNDEN, DASS DER WEIZEN-ROGGEN-BASTARD TRITICALE SEHR REICH AN SOLCHEN ROHKORNENZYMEN IST, DIE IM GESCHAEDIGTEN GETREIDE FEHLEN ODER INAKTIVIERT WURDEN. TAUSCHT MAN 5 BIS 20% DES UNGEEIGNETEN GETREIDES DURCH TRITICALE AUS, WIRD EINE GEMEINSAME VERARBEITUNG BEIDER GETREIDESORTEN BEI SEHR GUTEN AETHANOLAUSBEUTEN ERREICHT. DIE MOEGLICHEN ANWENDUNGSGEBIETE DER ERFINDUNG ERSTRECKEN SICH AUF ALLE VERFAHRENSFORMEN DES KMV BEI DER VERARBEITUNG GESCHAEDIGTER ROHMATERIALIEN.
Description
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Titel jler Erfindung * .
Verfahren zum AufSchluß stärkehaltiger Rohstoffe in der G-etreidebrennerei
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung bezieht sich darauf, die Anwendbarkeit des Kaltmai schverfahrens in Getreide- bzw, Kornbrennereien auf solches Getreide, das bisher für diesen Zweck als ungeeignet galt, zu erweitern. .
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Das an sich bekannte Kaltmaisehverfahren, das oft als Maischverfahren bei Verzuckerungstemperaturen bezeichnet wurde, wird heute in Getreidebrennereien bei der Verarbeitung von gesundem Roggen und Weizen wegen seines im Vergleich zu allen übrigen bekannten Aufschlußverfahren (Koch-, Hochdruckdämpf- und Röhrenauf schlußverfahren), sehr niedrigen Wärmeenergiebedarfes bevorzugt angewendet (Die Lebensmitteldndustrie 7«, 1960, 4, 186-189)« Da nur die Stärke von ungeschädigtem Getreide mit hohen Aktivitäten an Rohkornenzymen ohne voraufgegangene Verkleisterung enzymatisch hydrolysier-f werden kann, ist nicht jedes Getreide, so z.B. ungekeimte Gerste, Mais, Reis, hitzegeshädigter Roggen, für die Anwendung des Kaltmaischverfahrens geeignet· Um auch solches, insbesondere Mtzegeschädigtes Mähdruschgetreide, das feucht geerntet und ausschließlich bei hohen Temperaturen "tot" getrocknet wurde, nach diesem Verfahren verarbeiten zu können, ist bereits bekannt (DDR-WP 133820), die Maischen aus geschädigtem Getreide zusätzlich mit industriellen Enzympräparaten oder KulturSubstraten, die cytolytische Aktivitäten aufweisen, zu versetzen. Solche Enzympräparate oder -konzentrate sind kostspielig, nicht immer verfügbar und nur mit Vorbedingungen zu bevorraten. Ein weiterer Mangel besteht darin, daß die genannten
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Enzyraträger selbst nur Hilfsstoff und nicht Rohstoff sind, aus dem in irgend einer. Form Äthanol produziert werden kann«
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht darin, die Verarbeitung von solchem Getreide, das aus einem oder mehreren Gründen nicht ohne Ausbeuteverluste nach dem konventionellen energiesparenden Kaltmaischverfahren verarbeitbar ist, in vorteilhafter Weise ohne Anwendung zusätzlicher Enzympräparate und/oder —konzentrat, e mit cytolytischer Aktivität nach diesem Verfahren unter Mitverwendung eines Zuschlagstoffes der selbst Rohstoff ist, bei Erzielung hoher Äthanolerträge zu ermöglichen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mangel an korneigenen Enzymen, welche im Komplex eine Lösung der Stärke unterhalb der Verkleisterungstemperatur bei der brermereitechnischen Verarbeitung von Getreide und damit gleichzeitig eine verlustlose Anwendung des Kaltmaischverfahrens ermöglichen, . durch Zugabe eines solchen Zuschlagstoffes, der selbst als Rohstoff für die beabsichtigte Äthanolproduktion dient und die fehlenden Enzyme im Überschuß enthält, so auszugleichen, daß durch gemeinsame Verarbeitung von ungeeignetem Getreide und stärkehaltigem Zuschlagstoff eine höchstmögliche Ausbeute an Äthanol erzielt wird. Eine bereits bekannte Lösung sieht vor, die Verarbeitbarkeit von bisher für das Kaltmaischverfahren ungeeignetem Getreide durch Zugabe cytolytischer Enzyme zu ermöglichen. Der Mangel dieser Lösung besteht darin, daß solche Enzyme nur begrenzt haltbar sind und aus ihnen selbst nicht Äthanol produziert werden kann.
Erfindungsgemäß wird je nach Mangel an Rohkornenzymen, 5 bis 20 % des zu verarbeitenden Getreides durch Triticale, einem durch Kreuzung und weitere zuchterische Maßnahmen aus Weizen und Roggen erhaltenen neuen, sehr enzymreichen Getreide^ ersetzt und gemeinsam mit dem Hauptrohstoff nach einer an sich bekannten Verfahrensvorschrift (z.B. TGL 24570, Ausgabe 4/1969. oder TGL 33272, Ausgabe 12/1976) auf übliche Weise verarbeitet.
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Ausführungsbeispiele
Beispiel 1: '
1100 Roggenfeinschrot (Fallzahl 468 s, Katalaseaktivität 0,4 ml 02/s> Gehalt an vergärbarer Stärke 55 $ in der Originalsubstanz)werden im Maischbottich mit 3300 1 vorgelegtem Wasser verrührt und nach TGL 33272 nach dem Maischverfahren bei erhöhter Verzuckerungstemperatur (68° C) vermaischt. Als Verzuckerungsmittel werden insgesamt 0,69 kg Alpha-Amylase "B 250" (mit 350 . 106 JE/kg) und 2,42 1 Glucoamylase (mit 3 · 10 E/l) verwendet. Nach üblicher Vergärung mit einer Brennereihefe innerhalb von 70 Stunden gelangt die Maische zur Destillation, Es werden nach Messung mit einem Weingeistzähler 370 1 reines Äthanol gewonnen^ Die Ausbeute beträgt somit 61,2 lW/dt Stärke,
Erfindungsgemäß werden 990 kg Roggenfeinschrot (Fallzahl 468 s, Katalaseaktivität 0,4 ml Op/g, Gehalt an vergärbarer Stärke 55 % in OS) gemeinsam mit 110 kg Triticaleschrot (Fallzahl nicht meßbar < 61 s, Gehalt an vergärbarer Stärke 48,3 °h in OS) im Maischbottich mit 3300 1 vorgelegtem Wasser verrührt und nach TGL 33272 nach dem Kaltmaischverfahren bei normaler Verzuckerungstemperatur (57° C) vermaischte Als Verzuckerungsmittel werden während des Einteigens 0,68 kg Alpha-Amylase "B 250» (mit 350 . 106 JE/kg) und 2,39 1 Glucoamylase ( mit 3 · 10 E/l) der Maische zugefügt. Nach üblicher Vergärung mit einer Brennereihefe innerhalb von 70 Stunden gelangt die Maische zur Destillation, Nach Messung mit einem Y/eingeistzähler sind 395 1 reines Äthanol gewonnen worden« Die Ausbeute beträgt nach diesem Beispiel 66,1 lW/dt Stärke.
Claims (1)
- 2408 04 0ErfindungsanspruchVerfahren zum Aufschluß stärkehaltiger Rohstoffe in der Getreidebzw, Kornbrennerei unter Verwendung solcher Materialien, die nach herkömmlicher Technologie nicht für die Anwendung des Kaltmaischverfahrens ohne Verluste verarbeitbar sind, gekennzeichnet dadurch, daß ein Teil des zur Verarbeitung gelangenden Rohstoffe durch den Weizen-Roggen-Bastard Triticale ersetzt wird und gemeinsam mit diesem auf an sich bekannte Weise vorbehandelt, in energiesparenden Kaltmaischverfahren weiterverarbeitet und. zur verlustlosen Gewinnung von Äthanol vergoren wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD24080482A DD205928A1 (de) | 1982-06-17 | 1982-06-17 | Verfahren zum aufschluss staerkehaltiger rohstoffe in der getreidebrennerei |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DD24080482A DD205928A1 (de) | 1982-06-17 | 1982-06-17 | Verfahren zum aufschluss staerkehaltiger rohstoffe in der getreidebrennerei |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DD205928A1 true DD205928A1 (de) | 1984-01-11 |
Family
ID=5539321
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DD24080482A DD205928A1 (de) | 1982-06-17 | 1982-06-17 | Verfahren zum aufschluss staerkehaltiger rohstoffe in der getreidebrennerei |
Country Status (1)
Country | Link |
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DD (1) | DD205928A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP4239075A1 (de) | 2022-03-04 | 2023-09-06 | Technische Universität München | Verfahren zur produktion von ethanol und/oder fermentationsnebenprodukten aus einer stärkehaltigen biomasse |
-
1982
- 1982-06-17 DD DD24080482A patent/DD205928A1/de unknown
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP4239075A1 (de) | 2022-03-04 | 2023-09-06 | Technische Universität München | Verfahren zur produktion von ethanol und/oder fermentationsnebenprodukten aus einer stärkehaltigen biomasse |
WO2023166177A1 (en) | 2022-03-04 | 2023-09-07 | Technische Universität München | Process for the production of ethanol and/or fermentation by-products from a starch-containing biomass |
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