DD155834A1

DD155834A1 - Verfahren und anordnung zum anfahren eines kraftwerksblockes

Info

Publication number: DD155834A1
Application number: DD22663280A
Authority: DD
Inventors: Albert Grose; Horst-Dieter Kaldun; Werner Reich
Original assignee: Albert Grose; Kaldun Horst Dieter; Werner Reich
Priority date: 1980-12-24
Filing date: 1980-12-24
Publication date: 1982-07-07

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Anfahren eines Kraftwerksblockes mit Duo-Dampferzeugern. Zur Senkung des Anfahrzuendoel- und -waermeverbrauches sowie des Eigenbedarfes sollen die Dampferzeuger versetzt angefahren werden. Dies wird dadurch erreicht, dass bei Erreichen der Zwischendampfparameter des ersten Dampferzeugers ueber eine geoeffnete, jedoch gegenueber dem Zwischendampfaustritt der Dampferzeuger absperrbare Zwischendampf-Querverbindung die Turbospeisepumpe der Dampferzeuger in Betrieb genommen, die Anstossparameter des Turbosatzes mit dem ersten Dampferzeuger angefahren und der zweite Dampferzeuger mittels Turbospeisepumpe gestartet wird, dass nach Erreichen der Zwischendampfparameter des zweiten Dampferzeugers, die ein selbstaendiges Betreiben der Turbospeisepumpe gewaehrleistet, die Zwischendampf-Querverbindung getrennt und der Turbosatz mit dem ersten Dampferzeuger angestossen sowie die Koppelparameter mit dem zweiten Dampferzeuger angefahren und die Dampferzeuger bei einer Blockleistung P > gleich 45 % der Nennleistung gekoppelt werden.

Description

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Titel der Erfindung

Verfahren und Anordnung zum Anfahren eines Kraftvierksblockes

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Anfahren eines Kraft«erksblookes mit Duo-Zwangsdurohlauf-Dampf er ζ eug er η.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Immer mehr müssen auch die größeren Kraftwerkseinheiten wegen des tages- und jahreszeitlich stark schwankenden Elektroenergiebedarfs im Schvtachlastbetrieb gefahren oder gänzlich stillgesetzt werden. Naoh Ablauf der Zeit des minimalen Bedarfs ist es erforderlich, die Dampferzeuger und Turbinen in möglichst kürzer Zeit mit den niedrigsten Verlusten an- bzw. hochzufahren (DD 81 864).

Die Duo-Dampferzeuger großer Energieblöcke sind mit Elektrospeisepumpen kleiner Leistung für den Anfahrvorgang und darapfbetriebenen Turbospeisepumpen für den normalen Lastbetrieb ausgerüstet (DE-OS 2 207 227). Dort, wo das parallele Anfahren der beiden Dampferzeuger mit dem Turbosatz eines Blockes aufgrund eines begrenzten Speisewasserangebotes nicht möglich ist, wird zunächst einer der Dampferzeuger gezündet und mittels der Anfahrpumpen des Blockes auf solche Betriebsparameter gebracht, die ein Anstoßen des Turbosatzes, seine Anschaltung an das Netz und die Inbetriebnahme seiner Turbospeisepumpe ermöglichen. Danach erfolgt die Zündung des zweiten Dampferzeugers und sein Anfahren mittels der Anfahrpumpen. Hat er die erforderlichen Koppelparameter erreicht, erfolgt seine

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Kopplung rait dem eaten Dampferzeuger. Der Kraftwerksblock kann dann mit seiner Nennlast betrieben werden. Dieser sogenannte Reihenstart von Dampferzeugern weist die Vorteile auf, daß eine sichere Speisewasserversorgung gewährleistet und eine sichere Anfahrtechnologie möglich ist. Der Reihenstart weist jedoch den Mangel auf, daß damit eine äußerst lange Anfahrzeit, hober Anfahrwärmeverbrauch, hoher Zündöleinsatz und ein hoher Eigenbedarf erforderlich ist.

Eine weitere Anfahrtechnologie sieht in an sich bekannter Weise vor, den einen Dampferzeuger unter Einsatz der Anfahrpumpen des Blockes auf Betriebsparameter zum Anstoßen des Turbosatzes und dessen Notschaltung zu fahren, während der zweite Dampferzeuger nunmehr parallel mit dem ersten gezündet und unter Ausnutzung einer Restmenge des durch die Anfahrpumpen bereitgestellten Speisewasser zunächst im wesentlichen nur dafür vorgesehen wird, die Inbetriebnahme seiner Turbospeisepumpe zu ermöglichen (DD-PS 139 448). Mit dieser wird nunmehr das Speisewasserangebot für diesen Dampferzeuger vergb'ßert, so daß seine weitere Belastung auf Parameter erfolgen kann, die die Kopplung mit dem ersten Dampferzeuger un den Nennlastbetrieb des Kraftwerksblockes erlauben.

Die Lösung ermöglicht es, bei derartigen Kraftwerksblöcken mit begrenztem Speisewasserangebot den Anfahrvorgang bis zum Erreichen der Nennlast gegenüber der bisherigen Methode um einige Stunden zu verkürzen.

Dieser sogenannte Parallelstart von Dampferzeugern weist jedoch die Nachteile auf, daß sehr hohe ZUndölmengen erforderlich sind, da die geringen Speisewassermengen das Umschalten der Staubfeuerung nicht erluaben. Außerdem können bis zum Wirksamwerden der Turbospeisepumpe des zweiten Dampferzeugers kritische Speisewassersituationen auftreten, da beide Dampferzeuger mit den Anfahrpumpen gespeist werden. Die Fahrweise des zweiten Dampferzeugers mit geringen Frischdampfmengen und hohen Drücken und Temperaturen wirkt lebensdauerreduzierend auf dessen Bauteile

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Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist, den Zlindöl- und Anfahrwärmeverbrauch sowie den Eigenbedarf im Anfahrprozeß zu senken, kritische Anfahrsituationen infolge Speisewassermangel zu vermeiden und eine optimale Anfahrzeit zu gewährleisten.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Dampferzeuger versetzt anzufahren·

Dies wird dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß bei Errelohen der Zwisohendampfparameter des ersten Dampferzeugers über eine geöffnete, jedoch gegenüber dem Zwischenüberbitzeraustritt der Dampferzeuger absperrbare Zwischendampf-Querverbindung die TurboSpeisepumpen der Dampferzeuger in Betrieb genommen, die Anstoßpararaeter des Turbosatzes mit dem ersten Dampferzeuger angefahren und der zweite Dampferzeuger mittels Turbospeisepumpe gestartet wird, daß nach Erreichen der Zwischendampfparameter des aweiten Dampferzeugers, die das !selbständig© Betreiben der Turbospeisepumpe gestatten, die Dampferzeuger zwischendampfseit ig getrennt, der Turbosatz mit dem ersten Dampferzeuger angestoßen wird sowie die Koppelparameter mit dem zweiten Dampferzeuger angefahren und die Dampferzeuger bei einer Blockleistung 45 # der Nennleistung gekoppelt werden. Zur Durchführung des Verfahrens sind zwlsohen Zwischenüberhitzeraustritt und Niederdruckreduzierstation der Dampferzeuger eine absperrbare Querverbindung sowie nach Zwischenüberhitzeraustritt der Dampferzeuger Rückschlagklappen angeordnet.

AusfUhrungsbeispiel

An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung erläutert. Die Zeichnung zeigt die Anordnung der absperrbaren Querverbindung und der Rückschlagklappen nach Zwischenüberhitzeraustritt der Dampferzeuger.

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Der Zwischenttberhitzeraustritt 1.1 des Dampferzeugers 1 und der Zwischenüberhitzeraustritt 2.1 des Dampferzeugers 2 weisen die RUokschlagklappen 1.2; 2.2 auf und sind über die absperrbare Zwisohendampf-Querverbindung 3 miteinander verbunden. Der Zwischenüberhitzeraustritt 1.1; 2.1 ist mit der Turbospeisepumpe 1.3; 2.3 und der Niederdruok-Reduzier-Station 1.4; 2.4 verbunden.

Die Wirkungsweise ist folgende:

Die Speisewasserversorgung des Dampferzeugers 1 erfolgt beim Anfahren durch die Eloktrospeisepumpen (nicht dargestellt) der Dampferzeuger 1; 2 liber die geöffnete Zwischendampf-Querverbindung. 3.

Mit der Parametersteigerung werden die Rohrleitungen der Turbospeisepumpen 1.3; 2.3 vorgewärmt und danach in Betrieb genommen.

Das Abströmen des Dampfes über den ZwischenUberhitzeraustritt 2.1 in den Dampferzeuger 2 wird durch die Rückschlagklappen 2.2 verhindert. Ist die TurboSpeisepumpe 2.3 des Dampferzeugers 2 leistungswirksam, so wird der Dampferzeuger 2 gezUndet und hochgefahren.

Gleichzeitig werden mit dem Dampferzeuger 1 die Parameter zum Anstoßen der Turbine gesteigert. Hat der Dampferzeuger 2 die Parameter erreicht, die einenselbständigen Betrieb der Turbospeisepumpe 2.3 gewährleisten, werden die Dampferzeuger 1; 2 duroh das Schließen der Frischdampf-Querverbindung 3 getrennt. Mit dem Dampferzeuger 1 werden die Anstoßparameter und mit dem Dampferzeuger 2 die Koppelparameter angefahren und bei einer Blockleistung P 45 # der Nennleistung mit der Turbine gekoppelt.

Mit der Erfindung werden folgende Vorteile erreicht:

1. Senkung des Ölverbrauchs duroh das versetzte Anfahren.

2· Sohnelle Inbetriebnahme der Kohlenstaubfeuerung duroh ausreichende Speisewasserbereitst ellung.

3. Wegfall krittscher Anfahrsituationen infolge Speise-

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Wassermangel.

4. Senkung des Anfahrwärmeverbrauchs und des Eigenbedarfs.

5. Gewährleistung einer optimalen Anfahrzeit.

Claims

Erfindungsanspruch

1. Verfahren zum Anfahren eines Kraftwerksblockes mit Duo-Zwangsdurchlauf -Dampferzeugern, die für den Anfahrvorgang mit Elektroapeisepumpen und für den Nennlast betrieb mit dampfbetriebenen Turbospeisepumpen versehen sind, wobei für den Anfahrvorgang des ersten Dampferzeugers zwei Elektrospeisepurapen in Betrieb genommen werden, gekennzeichnet dadurch, daß bei Erreichen der Zwisehendampfparameter des ersten Dampferzeugers über eine geöffnete, jedoch gegenüber dem Zwlschendampfaustritt der Dampferzeuger absperrbare Zwischendampf-Querverbindung die Turbospeisepumpe der Dampferzeuger in Betrieb genommen, die Anstoßparameter des Turbosatzes mit dem ersten Dampferzeuger angefahren und der zweite Dampferzeuger mittels Turbospeisepumpe gestartet wird, daß nach Erreichen der Zwisohendampfparameter des zweiten Dampferzeugers, die ein selbständiges Betreiben der Turbospeisepumpe gewährleistet, die Zwischendampf-Querverbindung getrennt und der Turbosatz mit dem ersten Dampferzeuger angestoßen sowie die Koppelparameter mit dem zweiten Dampferzeuger angefahren und die Dampferzeuger bei einer Blockleistung РгЬ 45 & der Nennleistung gekoppelt werden.

2, Anordnung zur Durchführung des Verfahrens naoh Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß zwischen Zwisohenüberhitzeraustritt und Niederdruckreduzierstation der Dampferzeuger eine absperrbare Zwischendampf-Querverbindung sowie nach Zwischenüberhitzeraustritt der Dampferzeuger Rückschlagklappen angeordnet sind.

Hierzu 1SeKe Zeichnungen