DD155700A3 - Verfahren zum infektionsschutz bei aeroben,kontinuierlich gefuehrten fermentationsprozessen - Google Patents

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Konrad Soyez
Michael Prause
Klaus Triems
Joachim Bauch
Herbert Gentzsch
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Konrad Soyez
Michael Prause
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Joachim Bauch
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  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kultivierung von Mikroorganismen im ungeschuetzten Prozess auf Kohlenwasserstoffen, wie z. B. Erdoeldestillaten und Erdoelfraktionen. Der Erfindung liegt die Aufgabe der Erhoehung des Infektionsschutzes bei gleichzeitiger Verbesserung der technisch-oekonomischen Verfahrenswerte zugrunde. Erfindungsgemaess wird die Aufgabe geloest durch eine zusaetzliche Zugabe an Substrat, insbesondere Kohlenwasserstoffen, ueber die Menge hinaus, die zur Sicherung des Stoffwandlungsprozesses bilanzmaessig, bezogen auf ein Bezugs-Erdoeldestillat bzw. -raffinat definierter Eigenschaften, insbesondere des Anteils der Inertkomponenten, erforderlich ist. Prozessinstabilitaeten, Regime zur Sterilisation des Prozesses und zur Neu- bzw. Nachimpfung mit dem Produktionsstamm werden dadurch vermieden. Die Qualitaet des nicht zur Utilisation kommenden Kohlenwasserstoffanteils wird erhoeht, so dass dessen Gebrauchswert ansteigt.

Description

22 4167 -i-
Titel der Erfindung
Verfahren zum Infektionsschutz bei aeroben, kontinuierlich geführten Permentationsprozessen
der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung des Infektionsschutzes bei nicht apparativ oder verfahrenstechnisch gegen Infektionen geschützten aeroben, kontinuierlich geführten Permentationsprozessen zur Herstellung von Futterhefe und entparaffinieren! Erdöldestillat bzw« Erdölraffinat durch Utilisation von n-Alkane enthaltenden Erdöldestillat- bzw» Erdölraff inatfraktionen· Sie kann in die IPK C12d 13/06 eingeordnet werden*
CharakteristJk 1 der bekannten technischen.Lösungen
Es sind Verfahren bekannt, mittels derer mit Hefestämmen Biomasse für Putter- und Ernährungszwecke und entparaffiniertes Erdöldestillat unter aeroben Bedingungen auf Medien, die als Kohlenstoffquelle Erdöldestillat-Kohlenwasserstoff, insbesondere n-Alkane mit den Kettenlängen Cq*«m»C2c enthalten, gewonnen werden können»
Beispiele dafür sind die bekannten Verfahren nach dem DDR V/P 105 825 und DDR V/P 99 288*
Solche Verfahren werden aus ökonomischen Gründen teilweise ohne apparative bzw« verfahrenstechnische Maßnahmen zum Schutz gegen Infektionen durchgeführt» Nachteilig dabei ist, daß, da prinzi-
.. 2 - 2 2 4 15/
piell jeder Fermentationsprozeß gegenüber Infektionen gefährdet ist, eine Infektion nicht sicher auszuschließen ist* Bei den bekannten, auf diese Weise apparativ "bzw* verfahrenstechnisch ungeschützt betriebenen Verfahren ist diese Gefährdung bekanntermaßen nur dann für die technische Anwendung der Ver~ fahren ausreichend gering, wenn die Produktionskultur unter solchen Bedingungen kultiviert wird, bei denen kein anderer Mikroorganismus mit hinreichender Geschwindigkeit wachsen kann« Diese Bedingungen sind für den als Beispiel angegebenen Prozeß insbesondere ein pH-Wert von 4»2, eine Verv/eilzeit von 4 h bis 5 h und eine Temperatur von 306 K«
Im praktischen Betrieb ist die Einhaltung solcher Bedingungen im allgemeinen nur schwer zu realisieren, insbesondere sind Schwankungen der Temperatur, der Verweilzeit, des Anteils der nutzbaren und der nicht nutzbaren Bestandteile des Erdöldestillats in Menge und Qualität (insbesondere in Kettenlänge und C/H-Verhältnis) und der Erdöldestillatmenge nicht zu vermeiden, wobei Verweilzeitänderungen in Richtung längerer Verweil- . zeiten, Temperaturänderungen in beide Richtungen bezüglich des Bezugspunktes, Änderungen des n-Paraffingehaltes im Erdöldestillat in Richtung geringerer n-Paraffinkonzentrationen und die Verschiebung der Kettenlängen in Richtung kurzkettiger n~ Paraffine besonders nachteilig in Erscheinung treten« Bei großtechnischen Verfahren der Herstellung von Futterhefe auf der Basis von n~Alkanen als Kohlenstoff- und Energiequelle ist insbesondere eine Infektion bekannt, die u«; a* durch eine Rotfärbung der Kulturflüssigkeit evident wird und "bei der.eine große Zahl von Bakterien in der Kulturflüssigkeit nachgewiesen werden© Diese Art der Infektion ist auch bei Prozessen auf der Basis Erdöldestillat bekannt«
Das Auftreten von Infektionen hat bekanntlich äußerst nachteilige Folgen für den Prozeß, insbesondere auch für sein ökonomisches Ergebnis« Die sichere Verhinderung des Eintretens und/oder der Auswirkungen von Infektionen ist deshalb eine wichtige' Maßnahme einer effektiven Prozeßführung» Es sind auch Methoden dafür bekannt« · .
Praktiziert wird eine Methode, die den Abbruch des Prozesses bei lachweis von Infektionen vorsieht* Das hat die Notwendigkeit der ITeübeimpfung des Reaktors zur Folge* Der ökonomische
j — fc -ν · V/ »
Aufwand ist dabei "bedeutend· Das trifft auch zu für die Methoden der sukzessiven Nachimpfung, die eine ständige Neuanzucht der Produktionskultur voraussetzt« Insbesondere wird eine Methode praktiziert, die die Bekämpfung der Infektionen durch periodenweise kurz- oder langzeitige Absenkung des pH-Wertes . im Medium auf 2,««2.,5 erreicht·
Diese Methode hat aber den Machteil, daß dabei nicht nur die Infektion, sondern auch die Produktionskultur beeinflußt wird» Im Falle der Kultur Lodderomyces elongisporus sinkt ζ· B# die
Ό spezifische Y/achstumsgeschwindigkeit der Produktionskultur bei pH-Werten <2 auf < 20 % der maximalen, was zur Folge hat, daß die vorgesehene Verweilzeit nicht eingehalten werden kann, ohne daß.ein Ausspulen der Kultur erfolgt* Das hat negative Konsequenzen für Technologie und Ökonomie» · Bekannt sind weiterhin Maßnahmen, die darauf abzielen, durch zusätzliche Einrichtungen apparativer Art das Auftreten oder die Folgen von Infektionen zu bekämpfen, zV B* Maßnahmen zur Ozonisierung von Rückführwasser· Nachteilig daran sind die hohen ökonomischen Belastungen und die gleichzeitig erfolgende
:0 Zerstörung von für die Prozeßstabilität vorteilhafter Begleitflora·
Ziel der Erfindung
Es ist das Ziel der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, durch das in einem apparativ oder verfahrenstechnisch nicht geschützten Prozeß zur Herstellung von Futterhefe und entparaffiniertem Erdöldestillat bzw* -raffinat durch Utilisation von n-Alkane enthaltenden Erdöldestillat- oder -raffinatfraktionen ökonomische Nachteile infolge von Infektionen init Fremdorganismen, die nicht zur Begleitflora des Produktionsstammes gehören, oder Aufwendungen für apparative Maßnahmen zu ihrer Beseitigung vermieden v/erden«
Darlegung des Wesens der Erfindung
Aus der Zielstellung leitet sich die technische Aufgabe ab, im Fermentationsmedium solche Bedingungen zu schaffen, durch die eine Einsehränkung des Wachstums der Produktionskultur
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vermieden wird«.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur weitestgehenden Vermeidung von Infektionen des apparativ bzw« verfahrenstechnisch ungeschützten Fermentationsprozesses zur Herstellung . von Futterhefe ' und entparaffinieren! Erdöldestillat durch Utilisation von n-Alkane enthaltenden Erdöldestillatfraktionen angewandt, dessen wesentliche Eigenschaft darin besteht, daß dem Fermentationsmedium ein genau festgelegter Massenstrom an Erdöldestillat zusätzlich zu demjenigen zugeführt wird, der demjenigen entspricht, "der sich aus der vollständi-. gen Bilanz um den Fermentor bei Verwendung eines Bezugs-Erdöldestillats, charakterisiert durch einen Gehalt an nicht utilisierbaren Bestandteilen von > 81 Ma~/& und anteiligen Massenanteilen der n-Alkane in der Relation CL ~ - CL^ > 66 %, ^>ir·^ ^ ^* ^i^ ^ W'$> naeh gaschroraatographischer Bestimmung für die Herstellung von 1 kg/h Futterhefetrockensubstanz, ergibt«;
Dieser zusätzlich zugeführte Erdöldestillatmassenstrom kann durch Erdöldestillat beliebiger, vorzugsweise aber von derjenigen des Erdöldestillats, dem der zusätzliche Erdöldestillatmassenstrom erfindungsgemäß hinzugefügt wird, abweichender Zusammensetzung bezüglich insbesondere des Gehaltes an n-Alkanen, der Massenanteile der unterschiedlichen n-Alkane und der Zusammensetzung der Inertphase, d« h« des nicht utilisier- baren Anteils des Erdöldestillats, insbesondere des. C/H-Verhältnisses der einzelnen Komponenten, gebildet werden, wobei ein hoher, d« h* über .25 % liegender, Anteil längerkettiger, do; he über CL□ liegender, n-Alkahe anzustreben ist* Der'zusätzlich zugeführte Massenstrom an Erdöldestillat liegt im Bereich von 0,01 «-'«> 20 Ma-%, vorzugsweise 10 Ma-%, des Erdöldestillatmassenstromes, dem der zusätzliche Massenstrom an Erdöldestillat erfindungsgemäß hinzugefügt wird* Die'erfindungsgemäße Zugabe des zusätzlichen Massenstromes an Erdöldestillat kann über beliebige Zeiträume erfolgen, vor- zugsweise ist eine ständige Zugabe vorgesehen« Die Ausführungen treffen auch auf den Fall-zu, daß an Stelle von oder gemeinsam mit Erdöldestillat ein Erdölraffinat verwendet wird oder eine Zugabe you n-Alkan-Gemischen zum Destillat oder Raffinat erfolgt«
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. Der Erfindung liegt primär die Beobachtung zugrunde, daß eine durch Rotfärbung der Kulturflüssigkeit evident v/erdende Infektion der Produktionskultur, insbesondere von Lodderomyces elongisporu3, vorzugsweise bei der Fermentation auf Basis reiner n-Alkane mittlerer Kettenlängen und bei geringen Restkonzentrationen und geringen Anteilen längerkettiger n-Alkane auftritt« Diese Beobachtung wurde sowohl in kleintechnischen als auch in großtechnischen Anlagen gemacht* Demgegenüber treten Infektionen insbesondere der genannten Art wesentlich weniger häufig auf, wenn die Fermentation unter sonst vergleichbaren Bedingungen auf der Basis von n-Alkan enthaltenden Erdöldestillat- bzw« Raffinatfraktionen und bei höheren Anteilen längerkettiger n-Alkane durchgeführt wird· Es lag deshalb der Gedanke nahe, daß die Erdöldestillatfraktionen in der Inertkomponente und/oder in den längerkettigen Erdöldestillatanteilen des an sich nutzbaren Spektrums spezielle spezifisch inhibierende Komponenten enthält, die gegenüber Infektionen eine Schutzwirkung auszuüben imstande sind*. Untersuchungen haben gezeigt, daß diese Vermutung zutrifft in der Weise, daß die Schutzwirkung insbesondere dann eintritt, wenn ein bestimmter Grenzwert der Konzentration der Inertkomponenten im Medium und/oder ein bestimmter Anteil längerkettiger n-Alkane im Medium überschritten wird«. Dieser Grenzanteil liegt für diese Konzentration der Inertkomponenten bei 8-11 Ma-%, gemessen an Anteilen des Zulaufs, der Anteil der längerkettigen n-Alkane, insbesondere der Kettenlängen > C18 sollte 25 % übersteigen» Die liutzung der n-Alkane des Erdöldestillats, definiert als das Verhältnis der verbrauchten n-Alkane zu den von der Nutzung im Erdöldestillat enthaltenen n~Alkanen, sollte nicht höher als 71 %, vorzugsweise.nicht höher als 60 % sein und eine Restkonzentration der n-Alkane im Erdöldestillat, definiert als das Verhältnis der Masse der n-Alkane zu der Masse Erdöldestillat, von nicht weniger als 4»7 %, vorzugsweise nicht weniger als 6., 5 %, vorliegen· .
Der Infektionsschutz durch die Inertkomponenten hängt in seiner Stärke von der Dauer seiner Einwirkung und von der Konzentration der Inertkomponenten im' Zulaufmedium ab« Oberhalb des angegebenen Grenzwertes steigt der Effekt linear an*
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Bezüglich der zeitlichen Einwirkung ist ein Regime der Zugabe nach Fällen von Infektionen zwar zunächst naheliegend* Aus Prozeßführungsgründen ist jedoch die ständige Zugabe des Wertes von vorzugsweise 10 % entsprechend obiger Angabe zweckmäßig«:
Der Infektionsschutz durch die längerkettigen Anteile des an sich nutzbaren Spektrums der n-Alkane im Erdöldestillat ist unabhängig von der Zugabe von Inertölanteilen realisierbar« Pie für die Erreichung der Zielstellung angeführte notwendige erfindungsgemäße Maßnahme bringt außer den damit unmittelbar verbundenen ökonomischen Vorteilen noch mittelbar eine Reihe von Vorteilen«
Das betrifft insbesondere die Vorteile, die durch die Verbes-' serung der Qualität des entparaffinieren Erdöldestillats , möglich sind« Durch die Zugabe zusätzlicher Mengen an Erdöldestillat, insbesondere bei der Zugabe zusätzlicher Mengen von Fraktionen mit hohen Gehalten an längerkettigen n-Alkanen in den erfindungsgemäß erforderlichen Mengen, steigt die Restkonzentration der n-Alkane im Resterdöldestillat an, was
!0' insbesondere bei höheren Gehalten an längerkettigen n-Alkanen Verbesserungen der Zündwilligkeit des Erdöldestillats, ausgedrückt durch eine erhöhte Cetan-Zahl, zur Folge hat» Dadurch ist es möglich, das entparaffinierte Erdöldestillat direkt als Treibstoff für Dieselmotoren zu verwenden, woge-
!5 gen bisher ein Verschneiden mit nicht aus der Fermentation kommendem Erdöldestillat erforderlich war«.:
Ein v/eiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahme besteht darin, daß Schwankungen im n-Alkangehalt des Einsatz-Erdöldestillats, wie sie natürlicherweise als Folge
>0 der Herstellung des Einsatz-Erdöldestillats aus Erdöl unterschiedlicher Provenienzen und bei unterschiedlichen Verarbeitungsbedingungen zu erwarten sind, ausgeglichen werden, so daß der gewünschte Ausstoß einer entsprechenden technischen Anlage und die Qualität der Futterhefe und des entparaffinier-
>5 ten Erdöldestillats konstantgehalten werden* naturgemäß ergeben sich v/eitere Vorteile daraus, daß durch Veränderungen des Erdöldestillatanteils im Zulauf positiv wirkende Veränderungen der physikochemischen Bedingungen im
Medium festgestellt werden» So wird insbesondere die Biomasse-•konzentration in der wäßrigen Phase.auf Grund derer Verringerung größer« Dadurch sind Verbesserungen in der Aufarbeitung, insbesondere bei der Aufrahmung, gegeben· Die Senkung des Anteils der wäßrigen Phase hat weiterhin vorteilhaft zur Folge, daß der Anteil oberflächenaktiver Substanzen zur Verbesserung insbesondere des Sauerstoffüberganges im Fermentorzulauf bei· gleicher Wirksamkeit gesenkt werden kann, was ökonomische und Vorteile des Umweltschutzes bewirkt» Insbesondere kann die Menge an oberflächenaktiven Substanzen um mindestens eine dem zusätzlichen Brdöldestillatmengenstrom proportionale Menge gesenkt werden*
Ein weiterer wesentlicher Vorteil iegt darin, daß durch die insgesamt geringeren Nutzungsgrade der einzelnen n-Alkane vergleichsweise niedrigere Verbrauchskoeffizienten gefunden werden, wodurch eine Senkung des spezifischen Aufwandes an Erdöldestillat gegenüber höheren Nutzungsgraden entsteht»: Damit vorteilhaft -verbunden ist weiterhin eine Senkung des Sauerstoff-Verbrauchskoeffizienten· Daraus ergeben sich Einsparungen an Energie für den Säuerstoffübergang sowie an Kühlkosten» Die Erfindung wird an folgenden Ausführungsbeispielen näher erläutert:
Beispiel 1
In einem 500 1 Rührfermentor mit einem Arbeitsvolumen von 200 wird der Hefestamm lodderomyces elongisporus IMET H 128 bei einem pH-Wert von 4>1 + 0,1 und einer Temperatur von 33 0C + 1 0G sowie einer luftzufuhr von 1,5 1/1 β min gezüchtet« Als Substrat dient ein Erdöldestillat, dessen n-Alkane die Kettenlängen Cq - Cgi-, überwiegend C12 - ^aq besitzen· Die Siedelage des . Destillates beträgt 230 - 360 0C, Die Destillatkonzentration
) im Fermentationsmedium beträgt 14>8 %* Das Verfahren Wird mit einer Verweilzeit von 5 Stunden durchgeführt» Das anorganische ITährmedium enthält in Form von Ammoniak, Phosphorsäure, Kaliumchlorid und Sulfaten 10 mg Fe, 2250 mg N, 10 mg Zn, 1410 mg P2O5, 10 mg Mn, 675 mg K, 1,5 mg Cu, 55 mg Mg auf 1 Liter·
' Der Energieeintrag beträgt 10 W/kg Fermentationsmedium©.Der Technikumsfermentor wird mit dem Produktionsstamm Lodderomyces elongisporus IJiET H 128 in einer -wäßrigen Suspension der Konzentration von 1-2 g/kg angeimpft« Die Anfangskon-
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konzentration der bakteriellen Begleitflora beträgt 10 bis 1(r Bakterienzellen/ml und erhöht sich.auf 10 bis 10' im kontinuierlichen Prozeß« Die Produktivität des Prozesses beträgt 3,4 kg/t β h bei einer Ausnutzung der n-Alkane im Erdöldestillat von 64 fo*
Die Aufkonzentrierung des Fermentorablaufs erfolgte über eine sogenannte Aufrahmrinne, wobei ein Prozeßwasserabscheidungsgrad von etwa 70 % erreicht wird« Das abgetrennte Prozeßwasser wird ohne Sterilisation in den Fennentor kontinuierlich zurückgeführte Ein Nachimpfen'mit Produktionskultur entfiel« Hach einer 6-tägigen Fahrweise unter stationären Bedingungen wurde das Auftreten einer Färbveränderung der Kultursuspension beobachtet* Die Ursache ist das Auftreten einer pigmentbildenden Begleitflora·. Diese Begleitflora setzt sich nicht aus alkanassimilierenden Bakterien, sondern vorwiegend aus Kommensalen zusammen» die auf Lyse- und Stoffv/echselprodukten v^achsen« Unter den gewählten Prozeßbedingungen konnte das ' plötzliche Auftreten von pigmentbildender Begleitflora durch die zusätzliche Dosierung von 0,5 % Erdöldestillat, bezogen auf den Fermentorinhalt, innerhalb von wenigen Verweilzeitperioden beseitigt werden« Eine Beeinflussung der charakteristischen Prozeßkennzahlen wird nicht festgestellt, so daß ,je nach Ziel des Fermentationsprozesses die Maßnahme der zusätzlichen Erdöldestillatzuführung nach Beseitigung des Auftretens pigmentbildender Bakterien eingestellt bzw« zur Gewinnung von Erdöldestillat mit höherer Zündwilligkeit (Cetanzahlerhöhung) beibehalten wird»
Beispiel 2
In einem technischen Versuchsfermentor mit einem Fassungsver-
3 3
mögen von 250 m und einem Arbeitsvolumen von 90 m wird in einem einstufigen kontinuierlichen Verfahren der Hefestamm Lodderomyces elongisporus IMET H 128 auf einer Erdöldestillatfraktion mit dem Siedebereich 240 bis 36Ο 0C kultiviert«» Die Destillatmenge im Fermentationsmedium beträgt 13,7 %* Im Erdöldestillat ist 81 % Inertölanteil enthalten* Die Rührleistung des Fermentors beträgt 210 kW,'die Luftmenge 6700 m^/h*. Die Zusammensetzung des liährmediucis, bezogen auf einen Kubikmeter, beträgt an Phosphorsäure (75 %) 540 ml, Kaliumchlorid 600 g, Magnesiumsulfat 275 g, Eisenchlorid 18 g, Mangansulfat
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16 g, Zinksulfat 16,5 g und Kupfersulfat 1,7 g· Zur Verbesserung des Säuerstoffübergangsverhaltens wird dem Prozeßwasser ein Hilfsstoff vom Charakter eines Propylenoxid-Äthylenoxid-Adduktes in einer Konzentration von 600 mg/1 Prozeßwasser -zugesetzt* Der pH-Wert beträgt 4>1 + 0,1 und wird mit Ammoniakwasser geregelt· Die Fermentationstemperatur beträgt 33 0C + 1 0C, die Verweilzeit beträgt 4 Stunden· Der Fermentor wird zu Beginn mit einer Suspension des Stammes lodderomyces elongisporus IMBiD H 128 beimpft· Die Biomassekonzentration in der Suspension beträgt 1-2 kg/m « Durch die Animpfung des Fermentors wird bei der unsterilen Fahrweise gleichzeitig eine bakterielle Begleitflora initiiert, deren
2 3
Anfangskonzentration bei 10 bis 10 Bakterienzellen pro ml Kulturmedium liegt· Im Verlauf des kontinuierlichen Fermenta-
10
tionsprozesses steigt die Menge der Begleitflora auf 10 Bakterienzellen/ml Kulturmedium an» Die Produktivität des Permentationsprozesses beträgt 3»6 kg/tiw
Dem Versuch gegenüber steht ein Versuch, bei dem das eingesetzte Erdöldestillat einen Inertö'lanteil von 84 % aufweist und die Erdöldestillatmenge im Fermentationsmedium 15,2 % beträgt* Die weiteren Versuchsparameter entsprechen den genannten· Im Ergebnis wurde gleichfalls eine Produktivität von 3»6 kg/teh und ein spezifischer n-Alkanverbrauch von 1,1 kg n-Alkan/kg Hefetrockensubstanz sowie ein spezifischer Sauere £5 stoffVerbrauchswert von 2,6 kg Sauerstoff/kg Hefetrockensubstanz erhalten* Gleichzeitig stellt, sich im Permentor eine Be-
8 gleitflora von 10 Bakterienzellen/ml Kulturmedium ein<> Unter den gewählten Bedingungen verhält sich die Produktionskultur sehr stabil, ein Nachimpfen mit frischer Hefe ist nicht erforderlich und eine Ozonisierung des zurückgeführten Prozeßwassers im kontinuierlichen Prozeß entfällt·
Beispiel 3 .
Es wird wie in Beispiel 2 verfahren· Die Kulturlösung enthält 13,7 % Erdöldestillat im Siedebereich 240 - 360 0C mit einem Inertölanteil von'81 % und 1,5 % Erdöldestillat im Siedebereich 300 - 380 0C mit einem Inertölanteil von 85 %* Der Prozeß .weist eine Produktivität von 3,7 kg Hefetrockensubstanz/t*h und einen spezifischen n-Alkanverbrauch von 1,1 kg
2 24167
n-Alkan/kg Hefetrockensubstanz sowie einen spezifischen Säuerst off verb rauch von 2,7 kg 0r,/kg Hefetrockensubstanz auf* Der Grad der bakteriellen Begleitflora erreicht 10 bis 10^ Bakterienzellen/ral Kulturmedium«

Claims (3)

  1. 24167 -
    Erfindunftsanspruch
    !•Verfahren zum Infektionsschutz bei aeroben, kontinuierlich geführten Fermentationsprozessen, zur Herstellung von Futterhefe und entparaffinieren Erdöldestillat bzw« -raffinat durch Utilisation von n-Alkane enthaltenden Erdöldestillat- bzw<> -raffinatfraktionen, gekennzeichnet dadurch, daß dein Fermentationsmedium über beliebige Zeiträume, vorzugsweise - ständig, ein Massenstrom an Erdöldestillat bzw· -raffinat mit vorzugsweise einem Siedebereich von 240 - 380 0C zu-' sätzlich zu demjenigen zugeführt wird, der demjenigen entspricht, der sich aus der vollständigen Bilanz um den Fermentor bei Verwendung eines Bezugs-Erdöldestillates bzw· -raffinates, charakterisiert durch einen Gehalt an nichtutilisierbaren Bestandteilen von > 81 Ma-% und anteiligen Massenanteilen der n-Alkane in der Relation C..-, - C17 ;> 66 %t C^1Q < 25 %y C. 2 <1° % nach gaschromatografisch^ Bestimmung, für die Herstellung von 1 kg/h Futterhefetrokkensubstanz ergibt, wobei der zusätzlich zugeführte Massenstrom 0,01 bis 20 Ma-%, vorzugsweise 10 Ma~%, beträgt·
  2. 2· Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das zusätzlich zugeführte Erdöldestillat bzw« -raffinat bezüglich des n-Alkangehaltes und der n-Alkanverteilung ein Erdöldestillat bzw« -raffinat ist, das n-Alkane enthält, die Hormalparaffine mit mindestens 17 C-Atomen sind und unter Normalbedingungen einen Siedebeginn von 260 - 320 0C, vorzugsweise' 280 - 3000C, oder eine Mischung von n-Alkanen enthält, die eine mittlere Zahl "von C-Atomen von mindestens 17
    -ix-
    und einen Siedebeginn unter Noxmalbedingungen von 260 320 0C hat, wobei mindestens 70 % der Mischung eine Zahl von C-Atomen von mindestens 15 habena
  3. 3*; Verfahren nach Punkt 1 und.2, gekennzeichnet dadurch, daß die Erzeugung der Futterhefetrockensubstanz mittels beliebiger Hefekulturen erfolgt, vorzugsweise aber der Stamm lodderomyces elongisporus IMET H 128 angewendet wirdV
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