Verfahren zur Herstellung stereoskopischer Landkarten aus Schichtlinienkarten. Die Ausformungen des Geländes, das heisst seine Höhenverschiedenheiten, werden in Kar ten und Plänen bekanntlich im allgemeinen durch Schichtlinien wiedergegeben, das sind die Projektionen der Schnittkurven paralleler und abstandsgleicher Hilfsebenen mit den Geländeformen.
Das Lesen solcher Schichtlinienkarten bietet bei einfachen Geländeformen keinerlei Schwierigkeiten, wohl aber können sich solche auch für Geübte einstellen, wenn die Ober fläche des dargestellten Gebietes sehr kom plizierte Formen aufweist.
In solchen Fällen hilft man sich durch Herstellung reeller Modelle der fraglichen Geländeabschnitte. Die Herstellung solcher Modelle (Reliefs) aus Schichtlinienkarteir ist bekannt. Ihre Vorteile, die in vollkommenster Übersichtlichkeit bestehen, werden aber zum Teil wieder aufgehoben durch ihre Unhand- lichkeit und die Langwierigkeit ihrer Her stellung.
Die Unhandlichkeit der Reliefs hat man mit Erfolg dadurch zu umgehen versucht, dass man von vorhandenen Reliefs Stereoaufnah- tuen, das heilt photographische Aufnahmen von zwei verschiedenen Standpunkten aus, gemacht hat. Bringt man dann beide Auf nahmen (Teilbilder) in richtiger Weise in ein Stereoskop, so sieht man darin das Gelände plastisch cnit derselben Deutlichkeit, die das reelle Modell gewährte.
Solche stereoskopische Landkarten sind, wie erwähnt, bekannt und werden mit Erfolg benutzt. Ihre Vorteile gegenüber den Reliefs bestehen in ihrer grof)en Handlichkeit. Ihre Herstellung aber ist nicht weniger umstünd lich als die der Reliefs.
Im Folgenden werden anhand der Zeich nung beispielsweise Ausfiiln-ungsformen des Verfahrens zur Herstellung stereoskopischer Landkarten ans Schichtlinienkarten angegeben.
Fig. 1 ist die ortlrogonale Projektion eines geraden Kreiskegelstumpfes in Form eines Schiehtenplanes. Denkt man siclr diesen Stumpf von zwei Standpunkten A. und B aus auf eine Ebene parallel zur Zeichenebene zentral projiziert; so erhält man die Fig. ,\3 und 3. Im Stereoskop ergeben die Fig. 2 und 3 gemeinsam betrachtet ein virtuelles Modell, also ein plastisches Bild des Kegelstumpfes.
Man erhält im Prinzipe das gleiche Er gebnis, wenn man sich einen der Standpunkte (z. B. A) in die Achse des Kegels verlegt denkt. In diesem Falle wird man die Fig. 4 und 5 erhalten.
Es unterscheidet sich die Fig. 2 von 3 (wie auch 4 von 5) allein dadurch, dass die einzelnen Schnittkurven um bestimmte Strecken gegeneinander verschoben sind.
Auf diese an sich bekannte Tatsache grün det sich das folgende Verfahren der Herstel- linig des abgeleiteten Bildes (5) aus dem ge gebenen Original (4): Aus dem Original, Fig. 4, werden nach einander die Bilder der aufeinanderfolgenden Schichten durch .Abdeckung aller übrigen Schichten ausgeschieden (Fig. 6, 7, 8).
Diese n Schichtbilder werden in beliebigem, aber gleichem Massstabe M photographiert, die n Negative übereinandergelegt, dabei gleich- mdi.faig um eine zur Stereoskopwirkung nötige Strecke in einer Richtung verschoben und mit parallelgerichtetem Lichte kopiert. Das Ergebnis dieser Reproduktion ist ein Positiv im Sinne der Fig. 5. Dann wird vom Origi nal 4 ebenfalls ein Positiv im Massstabe M hei-gestellt. Diese beiden Teilbilder ergeben im Stereoskop das geforderte Relief, das heisst die plastisch wirkende Landkarte.
Die Reproduktion kann zum Beispiel auch auf folgende Art und Weise vorgenommen -werden.
An Stelle von n Negativen wird ein ein- zi'ues Negativ des Originals verwendet und voll diesem -Negativ werden der Reihe nach die einzelnen Schichtbilder nach Abdeckung der übrigen (beziehungsweise Wiederentfer nung der Abdeckung von diesen) auf eine Platte kopiert, wobei nach dem Kopieren jedes einzelnen Schichtbildes die Platte je weils um die gleiche Strecke in gleicher Richtung gegenüber dem 'Negativ verschoben wii#d.
Die erwähnten Schichtbilder können auch nacheinander auf eine Platte durch Projektion photographisch reproduziert werden, wenn nur vor der Projektion eines neuen Sclliclit- bildes die Projektionskamera oder der Ilalter der Schichtbilder um gleiche Strecken und im gleichen Sinne senkrecht zur Kamera- achse verschoben wird.
An Stelle des photographischen Prozesses als Reproduktionsverfahren kann auch ein doppeltzeichnender Pantograph Verwendung finden. Nährend der Fahrstift den Linien eines Schichtbildes folgt, zeichnet der Dop pelpantograph dieses Schichtbild in bestimm tem Massstab auf zwei Zeichenblätter auf. Bei Übergang auf andere Schichtbilder wird das eine der beiden Zeichenbliitter (im Sinne der Fig. 2 und 3, auch beide) in einer Rich tung (beziehungsweise gegeneinander) uin gleiche Strecken verschoben.
Process for producing stereoscopic maps from layer line maps. The shapes of the terrain, that is, its height differences, are generally shown in maps and plans by layer lines, which are the projections of the intersection curves of parallel and equidistant auxiliary planes with the terrain shapes.
Reading such layer line maps does not present any difficulties with simple terrain forms, but such can also be set for experienced users if the upper surface of the area shown has very complicated forms.
In such cases one helps oneself by producing real models of the terrain sections in question. The production of such models (reliefs) from layer line maps is known. Their advantages, which exist in the most complete clarity, are partly offset by their unwieldiness and the length of their production.
Attempts have been made to circumvent the unwieldiness of the reliefs by successfully making stereo recordings of existing reliefs, that is, photographic recordings from two different points of view. If one then brings both images (partial images) correctly into a stereoscope, one sees the terrain in them three-dimensionally with the same clarity that the real model allowed.
As mentioned, such stereoscopic maps are known and used with success. Their advantages over the reliefs consist in their great handiness. But their production is no less time-consuming than that of the reliefs.
In the following, embodiments of the method for producing stereoscopic maps on layer line maps are given with reference to the drawing.
Fig. 1 is the orthogonal projection of a straight circular truncated cone in the form of a Schiehtenplanes. If we imagine this stump projected centrally from two standpoints A. and B onto a plane parallel to the plane of the drawing; Thus, one obtains FIGS. 1, 3 and 3. When viewed together in the stereoscope, FIGS. 2 and 3 produce a virtual model, that is, a three-dimensional image of the truncated cone.
In principle, the same result is obtained if one imagines one of the positions (e.g. A) to be in the axis of the cone. In this case Figures 4 and 5 will be obtained.
Fig. 2 differs from 3 (as well as 4 from 5) only in that the individual intersection curves are shifted from one another by certain distances.
The following method of producing the derived image (5) from the given original (4) is based on this fact, which is known per se: The images of the successive layers are successively created from the original, FIG. 4, by covering all other layers excreted (Fig. 6, 7, 8).
These n slice images are photographed in any, but the same scale M, the n negatives are placed on top of one another, shifted in one direction by a distance necessary for the stereoscopic effect and copied with parallel light. The result of this reproduction is a positive in the sense of FIG. 5. Then, from the original 4, a positive on the M scale is also provided. These two partial images result in the required relief in the stereoscope, i.e. the map that appears three-dimensional.
The reproduction can also be made, for example, in the following manner.
Instead of n negatives, a single negative of the original is used and, full of this negative, the individual layer images are copied onto a plate one after the other after covering the rest of them (or removing the covering from them), with after copying of each individual layer image, the plate is shifted by the same distance in the same direction compared to the negative wii # d.
The above-mentioned layer images can also be reproduced photographically one after the other on a plate by projection if the projection camera or the age of the layer images is displaced by the same distances and in the same sense perpendicular to the camera axis only before the projection of a new layer image.
A double drawing pantograph can also be used instead of the photographic process as a reproduction process. While the driving pen follows the lines of a layered image, the double pantograph draws this layered image to a specific scale on two drawing sheets. In the transition to other layer images, one of the two drawing images (in the sense of FIGS. 2 and 3, also both) is shifted in one direction (or against each other) and in equal distances.