CH717823A2 - Lufttechnische Einrichtung zur Absaugung und Behandlung der Atemluft im Bereich eines Arbeitsplatzes. - Google Patents

Abstract

Lufttechnische Einrichtung zur Absaugung und Behandlung der Atemluft im Bereich eines Arbeitsplatzes (Fig. 1), typischerweise einem Computer Arbeitsplatz, wobei die Einrichtung folgende technische Elemente umfasst, eine oder mehrere Absaugvorrichtungen (B), ein in der Höhe verstellbare Montagehalterung (C), ein oder mehrere Ventilatoren (D), eine Aufbereitungsvorrichtung (E), eine oder mehrere Filtervorrichtungen (F), eine oder mehrere Abluftvorrichtungen (G), typischerweise als weit Wurf Düsen ausgebildet.

Description

[0001] Die Erfindung betrifft eine lufttechnische Einrichtung zur Absaugung und Behandlung der Atemluft im Bereich eines Arbeitsplatzes beispielsweise in einem Grossraumbüro der unter betrieblichen Arbeitsbedingungen mit einer kranken Person, typischerweise einer Viruserkrankung, eine Quelle darstellt, die eine Kontamination der Luft bewirkt, diese mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 so aufbereitet wird, dass diese für weitere im Raum befindliche Personen gefahrlos zur Atmung zur Verfügung steht.

[0002] Bekannte lufttechnische Einrichtungen dieser Art (DE 196 01 486 A1) sind dafür gedacht, eine Absaugung und Behandlung der Atemluft in einem begrenzten Bereich eines Werkraums zu erzielen. Allgemein bekannt ist die Klimatisierung ganzer Gebäude bzw. spezifischer eines Werkraumes. Die Absaugung und Behandlung erfolgt über Filter welche teilweise so ausgelegt sind, dass sie neben Partikeln auch Viren und Bakterien aufzuhalten vermögen.

[0003] Dementsprechend erfasst eine lufttechnische Einrichtung der eingangs genannten Art ein der Höhe nach oberhalb des Arbeitsbereiches, deutlich über Kopfhöhe eines Computer Arbeitsplatzes angeordneten Zuluft Austritts, mittels dessen behandelte, d.h. gereinigte, gefilterte und/oder temperierte und/oder hinsichtlich des Feuchtigkeitsgehaltes definiert vorbereite Zuluft von oben her in die Arbeitszone einleitbar ist, sowie eine Abluft-Ansaugstelle, mittels derer mehr oder weniger kontaminierte „verbrauchte“ Luft aus dem Kontaminations-Arbeitsbereich abziehbar ist.

[0004] Befindet sich eine kranke Person, beispielsweise eine an einem Virus erkrankte Person, in diesem Raum, können sich die Krankheitserreger durch die Luft weiter verbreiten.

[0005] Ist eine Zuluftquelle, beispielsweise durch eine Klimatisierung, vorhanden, welche meist oberhalb der Arbeitsfläche deutlich über Kopfhöhe des Arbeitsplatzes, z.B. an der Raumdecke hängend, installiert ist, kann durch die Luftströmung welche nach unten auf geweitete Luftaustrittscharakteristik, dazu führen, dass sich die Krankheitserreger noch rascher im Raum verteilen.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine lufttechnische Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die es erlaubt, unabhängig von der Gestaltung des Arbeitsplatzes selbst eine wirksame Absaugung und Behandlung der kontaminierten Atemluft, nahe der Quelle der Schadstoffe bzw. Erreger im Arbeitsbereich zu sammeln und durch eine wirksamen Behandlung der Luft kontaminierende Stoffe zu entziehen.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dem Grundgedanken nach durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Patentanspruchs und in detaillierteren Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens durch die Merkmale der weiteren Ansprüche gelöst.

[0008] Durch die vorgesehene Anordnung und Auslegung des Orts der Absaugung nahe bei der Quelle (kranke Person) Fig. 1 B und der dekontaminierten, gereinigten Abluft durch die seitlichen Auslässe Fig. 1 G der erfindungsgemässen lufttechnischen Einrichtung, gelingt es die Verbreitung von Partikeln und Krankheitserregern in der Raumluft zu verhindern.

[0009] Mittels horizontal und vertikal strömender Luft wird ein eigener durch die Strömungen begrenzter Raum gebildet, welcher die Kontaminationsstoffe der Quelle Fig. 1 A einfängt und einem Aufbereitungssystem E und dem Filtersystem Fig. 1 F zur Behandlung zuführt.

[0010] Die gerichteten Strömungsverhältnisse zwischen dem Arbeitsbereich und Beispielsweise bei einem Computer Arbeitsplatz angeordneten Monitors bzw. einem Bildschirm Fig. 1 M, der im Prinzip beliebig hoch und breit sein kann, wird mit lufttechnischen Mitteln gleichsam ein aerodynamischer Raum gebildet, den Kontaminations-Partikel praktisch nicht verlassen können, sondern innerhalb dieser strömenden Luftschichten selbst aus dem Arbeitsbereich weg zum Aufbereitungssystem Fig. 1. E und dem Filtersystem Fig. 1 F transportiert werden. Der Arbeitsbereich wird durch das Aufbereitungs- und Filtersystem nicht eingeschränkt, noch benötigt dieses eine spezielle Montage auf der Arbeitsfläche Fig. 1.

[0011] Durch den Einsatz der erfindungsgemässen Vorrichtung wird das natürliche oder künstliche durch Konditionierung gegebene Raumklima (Temperatur, Feuchte) nicht beeinträchtigt.

[0012] Die zur Realisierung der erfindungsgemässen lufttechnischen Einrichtung erforderlichen Komponenten sind mit vergleichsweise geringem technischem Aufwand realisierbar, wobei es besonders vorteilhaft ist, dass die zur Realisierung der erfindungsgemässen Einrichtung erforderlichen Komponenten, einer weitgehenden, werksseitigen Vorfertigung zugänglich sind, da die erfindungsgemässe lufttechnische Einrichtung unabhängig von den baulichen Gegebenheiten ist. Zur Realisierung einer erfindungsgemässen Einrichtung erforderliche baulich konstruktive Massnahmen sind auf das Aufstellen der Einrichtung auf der Arbeitsfläche beschränkt. Der in Fig. 1-3 dargestellte Rahmen C illustriert eine bevorzugte Ausführungsform.

[0013] In den durch die Merkmale der Ansprüche umrissenen Gestaltungen der lufttechnischen Einrichtung ist, deren Funktion derjenigen eines Luftschleiers analog, der gleichsam eine aerodynamische Wand zwischen dem Kontamination gefährdeten Arbeitsbereich und dem umliegenden, einer Behandlung nicht unterworfenen Raumbereiches darstellt. Dies wird durch die in der Fig. 1-3 dargestellte horizontal verlaufende Absaugvorrichtung B und der vertikalen Luftauslässe G in der bevorzugten Ausführungsform sichergestellt. Die den aerodynamischen Raum abschliessenden Elemente sind durch die Arbeitsfläche und die tätige Person gegeben.

[0014] In einer weiteren Ausführungsform sind einstellbare Austrittsöffnungen des Abluftstromes Fig. 1-3 G, der aus einer in bevorzugt schlitzförmigen vertikalen Austrittsdüse, ist dann besonders zweckmässig, wenn der Auslass der Abluft Öffnung G in der Art einer Weitwurfdüse ausgebildet ist, die so eingestellt werden kann, dass der behandelte Luftstrom mit seinem grössten Massen Anteil seitlich an der Quelle A auftritt, was einer optimalen Einstellung der lufttechnischen Anlage entspricht. Durch die Strömungsverhältnisse der Strömungen bildet sich ein aerodynamisch begrenzter Raum, welcher zusätzlich aktiv die Kontamination der Umgebung verhindert.

[0015] Die Abluft wird über oder in einer weiteren Ausführungsform unter dem Bildschirm bzw. Monitor M in der Höhe einstellbar angeordnet, eingezogen. Die kontaminierte Luft A wird im Wesentlichen durch schlitz- oder trichterförmige Eintrittsdüsen nahe der Quelle abgesaugt und diese sind besonders zweckmässig geformt.

[0016] Atmet, niesst oder hustet die erkrankte Person A in Richtung des Bildschirms M aus, wird die kontaminierte Luft durch die Eintrittsdüse B mittels eines saugenden Ventilators D, typischerweise einem Radialgebläse, aufgenommen und im nachfolgenden Aufbereitungsraum E behandelt, danach einem speziell ausgebildeten Filter F zugeführt und über die gerichteten Austrittsdüsen G wieder an den Arbeitsplatz abgegeben. Die Aufbereitung E, erfolgt bevorzugt durch Ultraviolettes Licht, idealerweise durch sehr kurzwelliges UV Licht um die 240 nm, alternativ durch Hochspannung, Mikrowellenstrahlung, mechanischen Oberflächen welche die Hülle von Bakterien und Viren zu zerstören vermögen, usw. Im Filter, welcher der Aufbereitung nach und/oder vorgeschaltet ist, erfolgt die Filterung der Partikel. Bevorzugt ist der Filter zusätzlich in der Lage Viren, Bakterien, Gerüche zu absorbieren. In einer bevorzugten Anordnung der Aufbereitungs- und Filter-Einrichtung, wird die Filtereinrichtung durch die Aufbereitungsvorrichtung kontinuierlich gereinigt. Dies besitzt den Vorteil, dass der Filter längere Standzeiten erhält und ein Austausch des Filters wesentlich weniger oft erfolgen muss.

[0017] In der Gestaltung der lufttechnischen Einrichtung ist diese auf einfache Weise für die Aufstellung auf der Arbeitsfläche den Einsatzzwecken entsprechend anpassbar. Durch einen in der Gestaltung erzeugbaren zusätzlichen Zuluftstrom, beispielsweise unter dem Monitor oder beliebigen Arbeitsplatz, kann die Reinigungswirkung der Einrichtung in vielfältiger Weise verbessert werden, der aerodynamisch begrenzte Raum wird dabei ergänzend gebildet.

[0018] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels, welches in den Zeichnungen dargestellt ist, näher erläutert.

[0019] Weitere Einzelheiten der erfindungsgemässen lufttechnischen Einrichtung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung spezieller Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Es zeigen: Fig. 1. eine schematisch vereinfachte Seitenansicht einer erfindungsgemässen lufttechnischen Einrichtung zur Absaugung und Behandlung der Luft im Arbeitsbereich eines Grossraumbüros, Fig. 2 die Front Ansicht, der Einrichtung zur Absaugung und Behandlung der Luft, welche den Bildschirm umschliesst, Fig. 3 die Draufsicht der erfindungsgemässen Luft Absaugung und Behandlungseinrichtung, in schematisch vereinfachten Darstellung.

[0020] Die in den Figuren ersichtlichen Elemente der Einrichtung zur Absaugung und Behandlung der Luft im Arbeitsbereich eines Grossraumbüros, sind nachfolgend beschrieben: A Kontaminierte Luft; Atem-, Partikel-Strom, der am Arbeitsplatz beschäftigten Person B Absaugvorrichtung C In der Höhe verstellbare Montagehalterung der Luft Absaugung und Behandlungseinrichtung D Ventilator E Aufbereitung; Desinfektions- und Reinigungsvorrichtung F Filtervorrichtung G Abluft; seitlicher Auslass der dekontaminierten, gereinigten Luft M Bildschirm, Monitor

[0021] Die in der Fig. 1 dargestellte lufttechnische Einrichtung entspricht der bevorzugten Ausführungsform.

[0022] Der Arbeitsplatz umfasst eine Arbeitsfläche an welcher eine Person an einem Computer mit einem Bildschirm M, in einem Grossraumbüro, arbeitet. Die Person Atmet, Hustet oder Niesst in Richtung des Monitors M. Im Krankheitsfall ist die ausgeatmete bzw. ausgepresste Luft A durch Viren oder Bakterien stark belastet.

[0023] Die Lufttechnische Einrichtung steht auf eigenen höhenverstellbaren Stützen C auf der Arbeitsfläche. Die Höhenverstellung kann beispielsweise über ein Gewinde erfolgen. Die Einrichtung umschliesst den Monitor M an der oberen Kante und seitlich.

[0024] Die kontaminierte Luft gelangt über einen Unterdruck erzeugenden Ventilator D, durch die Absaugvorrichtung B, welche unmittelbar oberhalb des Monitor M angeordnet ist. Die Aufbereitungsvorrichtung E befindet sich auf der Druckseite des Ventilator D, idealerweise hinter dem Monitor M angeordnet, in einem geschlossenen Aufbereitungsraum. Eine Seite dieses Raums bildet die Filtervorrichtung F. Die Luft wird durch die Aufbereitungsvorrichtung E, welche typischerweise einen UV Strahler umfasst, bestrahlt. Die UV Strahlung, typischerweise im Bereich von 230 - 250 nm, erzeugt in der Luft Ozon und tötet durch das kurzwellige Licht direkt Bakterien und Viren. Die kontaminierte Luft wird durch diese Behandlung dekontaminiert, zudem werden Gerüche mittels chemischer Reaktion mit dem Ozon verringert.

[0025] Die aufbereitete Luft strömt Überdruck bedingt durch den Filter F. Dieser Filter ist so ausgelegt, dass übrig gebliebene aktive Bakterien und Viren ausgefiltert werden. Zudem verfügt der Filter über eine Aktivkohle Schicht, welche auch restliche Gerüche aufnimmt. Durch das restliche Ozon wird die aktiv Kohle vor zu gereinigt, weshalb die Einsatzzeit des Filters verlängert wird. Die Aufbereitete und gefilterte Luft wird als Abluft über die seitlich an der lufttechnischen Einrichtung angebrachten veränderbaren vertikal Auslassdüsen G, auf beiden Seiten des Monitors M abgegeben.

[0026] Die horizontale Absaugvorrichtung B bildet mit den beiden Auslassdüsen G an drei Seiten einen aerodynamischen Vorhang. Die Arbeitsfläche, der Monitor und die arbeitende Person bilden die weiteren drei Seiten. Damit bildet sich ein Raum um den Arbeitsplatz, welcher das ausserhalb von weiteren Arbeitsplätzen Zuströmen von kontaminierter Luft verhindert und vor allem das Verteilen von kontaminierter Luft vom jeweiligen Arbeitsplatz verunmöglicht.

[0027] Die Tätigkeit an einem solchen Arbeitsplatz erlaubt das Arbeiten ohne Schutzmasken bei Pandemien oder Seuchen.

Claims (9)

1. Lufttechnische Einrichtung zur Absaugung und Behandlung der Atemluft im Bereich eines Arbeitsplatzes (Fig. 1), typischerweise einem Computer Arbeitsplatzes, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung folgende technische Elemente umfasst, eine oder mehrere Absaugvorrichtungen (B), ein in der Höhe verstellbare auf dem Arbeitsplatz aufstellbare Montagehalterung (C), ein oder mehrere Ventilatoren (D), eine Aufbereitungsvorrichtung (E), eine oder mehrere Filtervorrichtungen (F), eine oder mehrere Abluftvorrichtungen (G), typischerweise weit Wurf Düsen ausgebildet.

2. Lufttechnische Einrichtung zur Absaugung und Behandlung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugvorrichtungen (B), an einer oberen Kante eines Computermonitors angeordnet ist und mit mindestens zwei Abluftvorrichtungen (G) drei aerodynamische Seiten bildet, welche mit dem Arbeitsplatz, dem Computermonitor (M) und einem Benutzer des Arbeitsplatzes, drei weiter physische Seiten formt, welche dadurch einen Raum bilden, und damit die behandelte Atemluft umschliesst.

3. Lufttechnische Einrichtung zur Absaugung und Behandlung gemäss Anspruch 1, bei der die Aufbereitungsvorrichtung (E) eine UV Quelle im Wellenlängenbereich von 230 - 250 nm, idealerweise ein UV Quelle mit der Wellenlänge bei 238 nm, aufweist.

4. Lufttechnische Einrichtung zur Absaugung und Behandlung gemäss Anspruch 1, dass die Filtervorrichtungen (F) aus einem Filtermaterial besteht welches für Bakterien und Viren undurchlässig ist.

5. Filtervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Filtermaterial mit Aktivkohle Beschichtung eingebaut ist.

6. Filtervorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Filtermaterial durch die UV Quelle entstehende Ozon regeneriert wird.

7. Filtervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtervorrichtung als Modul ausgebildet ist, welches einfach austauschbar befestigt ist.

8. Lufttechnische Einrichtung zur Absaugung und Behandlung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Einrichtung auf einem sich im Grossraumbüro befindenden Computer Arbeitsplatz aufgestellt ist.

9. Lufttechnische Einrichtung zur Absaugung und Behandlung gemäss Anspruch 1, bei der die Aufbereitungsvorrichtung (E), eine Mikrowelleneinrichtung oder eine Hochspannungsquelle enthält.