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Die Erfindung betrifft eine Produktionsvorrichtung, umfassend einen Arbeitsbereich, in welchem Produkte hergestellt und/oder bearbeitet werden, und eine der Produktionsvorrichtung zugeordnete Luftbehandlungsanlage, welche aus dem Arbeitsbereich einen Luftstrom aufnimmt, der in dem Arbeitsbereich, insbesondere in jedem möglichen Aggregatszustand, auftretende Kontaminationen aufweist und einer in einer Luftbehandlungskammer derselben angeordneten Filterstufe zum Ausfiltern der Kontaminationen zuführt.
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Derartige Produktionsvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt, diese werden insbesondere dazu eingesetzt, die Kontaminationen aus dem aufgenommenen Luftstrom zu entfernen und dann einen behandelten Luftstrom in den Raum abzugeben, in dem die Produktionsvorrichtung angeordnet ist oder einer Abluftanlage eines die Produktionsvorrichtung aufnehmenden Gebäudes zuzuführen.
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Bei derartigen Produktionsvorrichtungen besteht das Problem, dass eine an der Produktionsvorrichtung arbeitende, insbesondere diese bedienende, Person gegebenenfalls Bakterien oder Viren ausgesetzt sein kann, die in der Umgebung der Produktionsvorrichtung auftreten.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, derartige Personen zu schützen.
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Diese Aufgabe wird bei einer Produktionsvorrichtung der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Luftbehandlungsanlage eine antibakterielle und/oder antivirale Luftbehandlungsstufe aufweist und dass mindestens ein Teil eines von der Luftbehandlungsstufe behandelten Luftstroms einem der Produktionsvorrichtung zugeordneten Aufenthaltsbereich für Personen zugeführt wird.
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Damit besteht die Möglichkeit, in dem Aufenthaltsbereich für Personen, insbesondere für an der Produktionsvorrichtung arbeitende oder diese bedienende Personen, Bedingungen zu schaffen, die eine reduzierte bakterielle oder virale Belastung, vorzugsweise eine minimierte bakterielle oder virale Belastung für die Personen zu schaffen, die insbesondere die Möglichkeit eröffnet, in dem Aufenthaltsbereich eine bezogen auf die Umgebung der Produktionsvorrichtung reduzierte Belastung mit Bakterien und/oder Viren zu erreichen.
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Insbesondere schafft eine derartige Produktionsvorrichtung auch die Möglichkeit, insgesamt die bakterielle oder virale Belastung der Luft in dem Raum, in dem die Produktionsvorrichtung aufgestellt ist und arbeitet, ebenfalls zu reduzieren, da der von der Luftbehandlungsanlage aus dem Arbeitsbereich aufgenommene Luftstrom aus Luft aus der Umgebung der Produktionsvorrichtung resultiert und somit auch insgesamt die Luft in der Umgebung der Produktionsvorrichtung hinsichtlich der bakteriellen und/oder viralen Belastung durch die Luftbehandlungsanlage der Produktionsvorrichtung reduziert wird.
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Eine vorteilhafte Lösung sieht vor, dass die Filterstufe so ausgebildet ist, dass sie zumindest aus dem aus dem Arbeitsbereich aufgenommenen Luftstrom im Wesentlichen im Arbeitsbereich entstehende Kontaminationen ausfiltert.
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Damit ist sichergestellt, dass der behandelte Luftstrom, der dem Aufenthaltsbereich der Personen zugeführt wird, auch frei von den im Arbeitsbereich auftretenden Kontaminationen ist.
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Besonders günstig ist es dabei, wenn die antibakterielle und/oder antivirale Luftbehandlungsstufe von in der Filterstufe behandelter Luft durchströmt ist.
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Besonders günstig ist es, wenn die Filterstufe und die antibakterielle und/oder antivirale Luftbehandlungsstufe in der Luftbehandlungskammer der Luftbehandlungsanlage angeordnet sind.
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Diese Lösung ermöglicht es, in einer bereits vorhandenen oder bereits konzipierten Luftbehandlungsanlage in der Luftbehandlungskammer nicht nur die Filterstufe anzuordnen, sondern ergänzend zur Filterstufe - beispielsweise durch Nachrüstung - die antibakterielle und/oder antivirale Luftbehandlungsstufe in der Luftbehandlungskammer anzuordnen und somit eine bekannte Luftbehandlungsanlage aufzurüsten.
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Insbesondere ist im Rahmen der erfindungsgemäßen Lösung vorgesehen, dass die antibakterielle und/oder antivirale Luftbehandlungsstufe zumindest den dem Aufenthaltsbereich zugeführten Luftstrom behandelt.
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Vorteilhafterweise ist aber auch dann, wenn noch zusätzlich ein Luftstrom in die Umgebung der Produktionsvorrichtung abgegeben wird, ebenfalls vorteilhaft, wenn die antibakterielle und/oder antivirale Luftbehandlungsstufe auch den der Umgebung der Produktionsvorrichtung zugeführten Luftstrom behandelt.
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Hinsichtlich der Ausbildung der antibakteriellen und/oder antiviralen Luftbehandlungsstufe sind die unterschiedlichsten Möglichkeiten denkbar.
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So sieht eine vorteilhafte Lösung vor, dass die antibakterielle und/oder antivirale Luftbehandlungsstufe einen Schwebstofffilter und/oder einen Elektrofilter und/oder einen Aktivkohlefilter und/oder einen HEPA-Filter umfasst.
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Ferner ist zweckmäßigerweise vorgesehen, dass die in der antibakteriellen und/oder antiviralen Luftbehandlungsstufe eine Bestrahlung der Luft und/oder einer von der Luftbehandlungsstufe umfassten Filterkomponente mit antibakteriell und/oder antiviral wirkender thermischer und/oder elektromagnetischer Strahlung, insbesondere elektromagnetischer Strahlung im UV-Bereich, beispielsweise UV-C, erfolgt.
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Besonders günstig ist es, wenn die antibakterielle und/oder antivirale Luftbehandlungsstufe Strömungsumlenkelemente aufweist, welche antibakteriell und/oder antiviral auf die auf diese auftreffende Luftströmung wirken.
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Beispielsweise können dabei die Strömungsumlenkelemente ein antibakteriell und/oder antiviral wirkendes Medium tragen oder durch thermische und/oder elektromagnetische Strahlung beaufschlagt werden, so dass dadurch deren antibakterielle und/oder antivirale Wirkung erreicht wird.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn in der Luftbehandlungskammer eine Sprüheinrichtung für Desinfektionsmittel und/oder eine thermische Strahlungsquelle und/oder eine elektromagnetische Strahlungsquelle, insbesondere eine UV Strahlungsquelle, die beispielsweise UV-C Strahlung erzeugt, angeordnet sind, damit mit dieser entweder die Luft und/oder die Filterkomponente mit der antibakteriellen und/oder antiviralen Wirkung behandelt werden kann.
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Ferner ist es bei der erfindungsgemäßen Lösung von Vorteil, wenn die Produktionsvorrichtung ein den Arbeitsbereich umgebendes Gehäuse aufweist, um die sich in dem Aufenthaltsbereich befindenden Personen gegen die im Arbeitsbereich auftretenden Kontaminationen zu schützen und sicherzustellen, dass die kontaminierte Luft über den aus dem Arbeitsbereich aufgenommenen Luftstrom der Luftbehandlungsanlage zugeführt wird.
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Im Zusammenhang mit der Anordnung der Luftbehandlungsanlage relativ zu der Produktionsvorrichtung wurden bislang keine näheren Angaben gemacht.
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So könnte die der Produktionsvorrichtung zugeordnete Luftbehandlungsanlage neben der Produktionsvorrichtung angeordnet sein.
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Eine besonders vorteilhafte Lösung sieht vor, dass die Luftbehandlungsanlage an der Produktionsvorrichtung angeordnet ist.
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Besonders günstig ist es, wenn die Luftbehandlungsanlage am Gehäuse der Produktionsvorrichtung angeordnet ist.
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Besonders günstig ist es, wenn die Luftbehandlungsstufe mit einer dem Aufenthaltsbereich für Personen zugeordneten Zufuhreinheit zusammenwirkt, um die dem Arbeitsbereich zugeführte Luft optimal im Arbeitsbereich zu verteilen.
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Besonders günstig ist es, wenn die Zufuhreinheit die in der Luftbehandlungsstufe behandelte Luft über eine Verteileinheit dem Aufenthaltsbereich zuführt, so dass mit der Verteileinheit eine gleichmäßige Verteilung der behandelten Luft erreicht werden kann.
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Insbesondere ist dabei die Verteileinheit an der Produktionsvorrichtung selbst angeordnet.
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Eine vorteilhafte Lösung sieht vor, dass die Verteileinheit in die Produktionsvorrichtung, insbesondere in ein Gehäuse der Produktionsvorrichtung, integriert ist.
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Dabei erfolgt die Integration vorzugsweise in eine dem Aufenthaltsbereich zugewandte Seite des Gehäuses.
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Alternativ oder ergänzend ist vorgesehen, dass die Verteileinheit an dem Gehäuse der Produktionsvorrichtung gehalten ist.
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Eine besonders günstige Ausbildung der erfindungsgemäßen Produktionsvorrichtung sieht vor, dass die Luftbehandlungsanlage so ausgebildet ist, dass sie die Aufnahme eines Luftstroms aus dem Arbeitsbereich und/oder eines Luftstroms aus einer Umgebung der Produktionsvorrichtung ermöglicht.
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Damit besteht einerseits die Möglichkeit, durch den Luftstrom aus der Umgebung der Produktionsvorrichtung den kontaminierten Luftstrom aus dem Arbeitsbereich zu verdünnen.
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Es besteht aber sogar die Möglichkeit, gegebenenfalls lediglich den Luftstrom aus der Umgebung der Produktionsvorrichtung aufzunehmen und mit diesem den dem Aufenthaltsbereich zugeführten Luftstrom zu generieren.
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Besonders günstig ist dies dadurch realisierbar, dass die Luftbehandlungsanlage mit mindestens einer Stellvorrichtung versehen ist, welche eine insbesondere variable Einstellung des Anteils des aus dem Arbeitsbereich aufgenommenen Luftstroms relativ zu dem aus der Umgebung aufgenommenen Luftstrom ermöglicht.
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Eine weitere vorteilhafte Lösung sieht vor, dass die Luftbehandlungsanlage mit mindestens einer Stellvorrichtung versehen ist, mit welcher eine insbesondere variable Einstellung des dem Aufenthaltsbereich zugeführten Anteils des behandelnden Luftstroms relativ zu einem der Umgebung zugeführten Anteil des behandelnden Luftstroms erfolgt.
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Die vorstehende Beschreibung erfindungsgemäßer Lösungen umfasst somit insbesondere die durch die nachfolgenden durchnummerierten Ausführungsformen definierten verschiedenen Merkmalskombinationen:
- 1. Produktionsvorrichtung (10), umfassend einen Arbeitsbereich (14), in welchem Produkte hergestellt und/oder bearbeitet werden, und eine der Produktionsvorrichtung (10) zugeordnete Luftbehandlungsanlage (30), welche aus dem Arbeitsbereich (14) einen Luftstrom (40) aufnimmt, der in dem Arbeitsbereich (14) auftretende Kontaminationen aufweist und einer in einer Luftbehandlungskammer (58) derselben angeordneten Filterstufe (52) zum Ausfiltern der Kontaminationen zuführt, wobei die Luftbehandlungsanlage (30) eine antibakterielle und/oder antivirale Luftbehandlungsstufe (54) aufweist und dass mindestens ein Teil eines von der Luftbehandlungsstufe (54) behandelten Luftstroms (60) einem der Produktionsvorrichtung (10) zugeordneten Aufenthaltsbereich (22) für Personen zugeführt wird.
- 2. Produktionsvorrichtung nach Ausführungsform 1, wobei die Filterstufe (52) so ausgebildet ist, dass sie zumindest aus dem aus dem Arbeitsbereich aufgenommenen Luftstrom (40) im Wesentlichen im Arbeitsbereich (14) entstehende Kontaminationen ausfiltert.
- 3. Produktionsvorrichtung nach einer der voranstehenden Ausführungsformen, wobei die antibakterielle und/oder antivirale Luftbehandlungsstufe (54) von in der Filterstufe (52) behandelter Luft durchströmt ist.
- 4. Produktionsvorrichtung nach einer der voranstehenden Ausführungsformen, wobei die Filterstufe (52) und die antibakterielle und/oder antivirale Luftbehandlungsstufe (54) in der Luftbehandlungskammer (58) angeordnet sind.
- 5. Produktionsvorrichtung nach einer der voranstehenden Ausführungsformen, wobei die antibakterielle und/oder antivirale Luftbehandlungsstufe (54) zumindest den dem Aufenthaltsbereich (22) zugeführten Luftstrom (60) behandelt.
- 6. Produktionsvorrichtung nach einer der voranstehenden Ausführungsformen, wobei die antibakterielle und/oder antivirale Luftbehandlungsstufe (54) ein Schwebstofffilter und/oder einen Elektrofilter und/oder einen Aktivkohlefilter und/oder ein HEPA-Filter umfasst.
- 7. Produktionsvorrichtung nach einer der voranstehenden Ausführungsformen, wobei in der antibakteriellen und/oder antiviralen Luftbehandlungsstufe (54) eine Bestrahlung der Luft und/oder einer von der Luftbehandlungsstufe umfassten Filterkomponente mit antibakteriell und/oder antiviral wirkender thermischer und/oder elektromagnetischer Strahlung, insbesondere elektromagnetischer Strahlung im UV-Bereich, erfolgt.
- 8. Produktionsvorrichtung nach einer der voranstehenden Ausführungsformen, wobei die antibakterielle und/oder antivirale Luftbehandlungsstufe (54) Strömungsumlenkelemente (100) aufweist, welche antibakteriell und/oder antiviral auf die auf diese auftreffende Luftströmungen wirken.
- 9. Produktionsvorrichtung nach einer der voranstehenden Ausführungsformen, wobei in der Luftbehandlungskammer (58) eine Sprüheinrichtung (102) für Desinfektionsmittel und/oder eine thermische Strahlungsquelle (112) und/oder eine elektromagnetische Strahlungsquelle (122), insbesondere eine UV-C Strahlungsquelle, angeordnet sind.
- 10. Produktionsvorrichtung nach einer der voranstehenden Ausführungsformen, wobei die Produktionsvorrichtung (10) ein den Arbeitsbereich (14) umgebendes Gehäuse (12) aufweist.
- 11. Produktionsvorrichtung nach einer der voranstehenden Ausführungsformen, wobei Luftbehandlungsanlage (30) an der Produktionsvorrichtung (10) angeordnet ist.
- 12. Produktionsvorrichtung nach Ausführungsform 11, wobei die Luftbehandlungsanlage (30) am Gehäuse (12) der Produktionsvorrichtung (10) angeordnet ist.
- 13. Produktionsvorrichtung nach einer der voranstehenden Ausführungsformen, wobei die Luftbehandlungsstufe (30) mit einer dem Aufenthaltsbereich (22) für Personen zugeordneten Zufuhreinheit (62) zusammenwirkt.
- 14. Produktionsvorrichtung nach Ausführungsform 13, wobei die Zufuhreinheit (62) die in der Luftbehandlungsstufe (54) behandelnde Luft über eine Verteileinheit (64, 134) dem Aufenthaltsbereich (22) zuführt.
- 15. Produktionsvorrichtung nach Ausführungsform 14, wobei die Verteileinheit (64, 134) an der Produktionsvorrichtung (10) angeordnet ist.
- 16. Produktionsvorrichtung nach Ausführungsform 15, wobei die Verteileinheit (64) in die Produktionsvorrichtung (10) integriert ist.
- 17. Produktionsvorrichtung nach einer der Ausführungsformen 14 bis 16, wobei die Verteileinheit (134) an dem Gehäuse (12) der Produktionsvorrichtung (10) gehalten ist.
- 18. Produktionsvorrichtung nach einer der voranstehenden Ausführungsformen, wobei die Luftbehandlungsanlage (30) so ausgebildet ist, dass sie die Aufnahme eines Luftstroms (40) aus dem Arbeitsbereich (14) und/oder eines Luftstroms (80) aus einer Umgebung der Produktionsvorrichtung (10) ermöglicht.
- 19. Produktionsvorrichtung nach Ausführungsform 18, wobei die Luftbehandlungsanlage (30) mit mindestens einer Stellvorrichtung (84) versehen ist, welche eine insbesondere variable Einstellung des Anteils des aus dem Arbeitsbereich (14) aufgenommenen Luftstroms (40) relativ zu dem aus der Umgebung aufgenommenen Luftstrom (80) ermöglicht.
- 20. Produktionsvorrichtung nach einer der voranstehenden Ausführungsformen, wobei die Luftbehandlungsanlage (30) mit mindestens einer Stellvorrichtung (94) versehen ist, mit welcher eine insbesondere variable Einstellung des dem Aufenthaltsbereich (22) zugeführten Anteils des behandelten Luftstroms (60) relativ zu einem der Umgebung zugeführten Anteil des behandelten Luftstroms (60) erfolgt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichnerischen Darstellung einiger Ausführungsbeispiele.
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In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine schematische Frontansicht einer erfindungsgemäßen Produktionsvorrichtung mit einer dieser zugeordneten Luftbehandlungsanlage;
- 2 eine schematische Darstellung einer Funktion eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Luftbehandlungsanlage;
- 3 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Luftbehandlungsanlage;
- 4 eine schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Luftbehandlungsanlage;
- 5 eine Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Luftbehandlungsanlage;
- 6 eine schematische Darstellung eines fünften Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Luftbehandlungsanlage und
- 7 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Produktionsvorrichtung.
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Eine in 1 dargestellte, als Ganzes mit 10 bezeichnete Produktionsvorrichtung umfasst ein Gehäuse 12, welches einen Arbeitsbereich 14 umschließt, in welchem mindestens eine Produktions- oder Bearbeitungseinheit 16 angeordnet ist und agiert und dabei ein Produkt 18 herstellt oder bearbeitet.
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Beispiele für erfindungsgemäße Produktionsvorrichtungen sind: Werkzeugmaschinen, Spritzgussmaschinen, Textilmaschinen.
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Vorzugsweise ist das Gehäuse 12 so ausgebildet, dass es den Arbeitsbereich 14 im Wesentlichen vollständig umschließt um in einem außerhalb des Gehäuses 12 angeordneten, beispielsweise frontseitigen der Produktionsvorrichtung 10 angeordneten, Aufenthaltsbereich 22 sich aufhaltende Personen zu schützen.
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In dem Arbeitsbereich 22 bilden sich je nach dem in diesem stattfindenden Produktions- oder Bearbeitungsvorgang unterschiedlichste Arten von Kontaminationen, wie zum Beispiel Stäuben, Flüssigkeiten, Dämpfen und Gasen, die zum Schutz von sich im Aufenthaltsbereich 22 befindlichen Personen aus dem Arbeitsbereich mittels einer als Ganzes mit 30 bezeichneten Luftbehandlungsanlage 30, die beispielsweise über eine Zuleitung 32 mit dem Arbeitsbereich 14 in Verbindung steht, über einen aus dem Arbeitsbereich 14 abgeführten kontaminierten Luftstrom 40 aufgenommen, und behandelt werden, so dass aus der Luftbehandlungsanlage über einen Auslass 34 austritt. Dabei tritt zur Bildung des kontaminierten Luftstroms 42 über Zugangs- und Abfuhröffnungen Luft in den Arbeitsbereich 14 ein und durchströmt diesen.
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Wie in 2 schematisch dargestellt, tritt in die Luftbehandlungsanlage 30 der aus dem Arbeitsbereich 14 aufgenommene und über die Zuleitung 32 zur Luftbehandlungsanlage 30 geführte kontaminierte Luftstrom 40 ein, welcher durch ein Gebläse 44 angesaugt wird und welches wiederum seinerseits den Luftstrom 42 durch ein Prallsieb 46 druckseitig des Gebläses 44 hindurchtreten lässt.
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Nach dem Prallsieb 46 tritt der Luftstrom 40 in eine Vorfilterstufe 48 und von dort in eine in einer Luftbehandlungskammer 58 angeordnete und als Ganzes mit 50 bezeichnete Luftbehandlungseinheit ein, die bei der erfindungsgemäßen Lösung eine beispielsweise konventionelle 52 und eine antibakterielle und/oder antivirale Luftbehandlungsstufe 54 umfasst.
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Gegebenenfalls folgt auf die Luftbehandlungseinheit 50 noch eine Nachfilterstufe 56, so dass dann die einerseits von der konventionellen Filterstufe 52 gefilterte und somit von den im Arbeitsbereich 14 gebildeten Kontaminationen freie Luft, die zusätzlich auch im Wesentlichen aufgrund der antibakteriellen und/oder antiviralen Luftbehandlungsstufe 54 keine Bakterien und Viren enthält als behandelter Luftstrom 60 austritt, der dann in den Auslass 34 der Luftbehandlungsanlage 30 übertreten kann.
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Im Fall des in 1 dargestellten Ausführungsbeispiels wird der behandelte Luftstrom 60 durch den Auslass 34 der Luftbehandlungsanlage 30 über eine Zufuhreinheit 62 beispielsweise am Gehäuse 12 angeordneten Düsenreihen 64 zugeführt, die den behandelten Luftstrom 60 dem Aufenthaltsbereich 22 von die Produktionsvorrichtung 10 bedienenden Personen zuführt, so dass in dem Aufenthaltsbereich 22 durch die Düsenreihen 64 ein von der Produktionsvorrichtung 10 weg führender Luftvorhang 66 entsteht, welcher frei von Bakterien und Viren ist, so dass dadurch die im Aufenthaltsbereich 22 sich aufhaltende Person oder Personen durch diesen aus den Düsenreihen 64 austretenden Luftvorhang 66, der von dem Gehäuse 12 wegströmt, gegen insbesondere in Aerosolen vorhandenen Bakterien und/oder Viren geschützt werden können.
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Je nachdem, welches Luftvolumen durch die Luftbehandlungsanlage 30 strömt, kann der Auslass 34 auch noch zusätzlich mit einer Auslassöffnung 68 versehen sein, durch welche ein Teil des behandelnden Luftstroms 60 noch zusätzlich in die Umgebung der Produktionsvorrichtung 10 austritt.
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Vorzugsweise ist die Luftbehandlungskammer 58 der Luftbehandlungsanlage 30 im Bereich der Luftbehandlungseinheit 50 noch mit einer durch eine Klappe 72 verschließbaren Zugangsöffnung 74 versehen, über welche ein einfaches Auswechseln der Luftbehandlungseinheit 50 mit der konventionellen Filterstufe 52 und der antibakteriellen und/oder antiviralen Luftbehandlungsstufe 54 erfolgen kann.
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Insbesondere ist bei der erfindungsgemäßen Luftbehandlungsanlage 30 vorgesehen, dass eine konventionelle Luftbehandlungseinheit, welche lediglich eine konventionelle Filterstufe 52 umfasst, durch eine erfindungsgemäße Luftbehandlungseinheit 50 umfassend eine konventionelle Filterstufe 52 sowie eine antibakterielle und/oder antivirale Luftbehandlungsstufe 54 ersetzt wird.
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Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Luftbehandlungsanlage 30', schematisch dargestellt in 3, besteht die Möglichkeit, den aus dem Arbeitsbereich 14 abgesaugten kontaminierten Luftstrom 40 anzusaugen, gegebenenfalls aber auch noch einen zusätzlichen Umgebungsluftstrom 80, welcher aus der Umgebung der Produktionsvorrichtung 10 kommt, anzusaugen.
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Mit einem derartigen Umgebungsluftstrom 80 besteht die Möglichkeit, gegebenenfalls den kontaminierten Luftstrom 40 noch durch Umgebungsluft zu verdünnen.
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Ferner ist eine Stellvorrichtung 84 vorgesehen, mittels welcher, beispielsweise durch eine Stellklappe 86, der Anteil des Umgebungsluftstroms 80 relativ zum kontaminierten Luftstrom 40 einstellbar ist.
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In gleicher Weise wie beim ersten Ausführungsbeispiel sind das Gebläse 44, das Prallsieb 46, die Vorfilterstufe 48 und die Luftbehandlungseinheit 50 vorgesehen, die in gleicher Weise, wie beim ersten Ausführungsbeispiel beschrieben, ausgebildet sind.
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Ferner ist auch in gleicher Weise wie beim ersten Ausführungsbeispiel die Nachfilterstufe 56 vorgesehen.
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Insbesondere ist in dem Auslass 34 ebenfalls eine Stellvorrichtung 94 vorgesehen, mittels welcher ebenfalls, beispielsweise mit Hilfe einer Stellklappe 96, der Anteil des der Leitung 62 und des der Austrittsöffnung 66 zugeführten Teilluftstroms einstellbar ist.
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Der Vorteil dieser Lösung ist darin zu sehen, dass durch den Umgebungsluftstrom 80 die Möglichkeit besteht, den kontaminierten Luftstrom 40 gegebenenfalls zu verdünnen und auch somit den Luftdurchsatz durch die Luftbehandlungseinheit 50 zu erhöhen, um insgesamt eine bessere Luftqualität des behandelnden Luftstroms 58 zu erreichen.
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Ferner ist zweckmäßigerweise die Luftbehandlungsstufe 54 mit Strömungsumlenkelementen 100 versehen, die, beispielsweise durch eine geeignete Beschichtung, eine antibakterielle und/oder antivirale Wirkung auf auftretende Aerosole haben.
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Bei einem dritten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Luftbehandlungsanlage 30", dargestellt in 4, sind diejenigen Elemente, die mit denen des ersten Ausführungsbeispiels identisch sind, mit denselben Bezugszeichen versehen, so dass hinsichtlich der Beschreibung auf die Ausführungen zu den voranstehenden Ausführungsbeispielen Bezug genommen werden kann.
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Im Gegensatz zu den voranstehenden Ausführungsbeispielen ist in der Luftbehandlungskammer 58 Luftbehandlungsanlage 30" eine Sprüheinrichtung 102 angeordnet und insbesondere der Luftbehandlungseinheit 50 zugeordnet, welche über eine Leitung 104 mit einem Vorratsbehälter 106 für Desinfektionsmittel verbunden ist, so dass mittels der Sprüheinrichtung 102 Desinfektionsmittel auf die Luftbehandlungseinheit 50, insbesondere die antibakterielle und/oder antivirale Luftbehandlungsstufe 54, insbesondere die Strömungsumlenkelemente 100 derselben, gesprüht werden kann, um sich in dieser ansammelnde Bakterien und/oder Viren abzutöten.
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Bei einem vierten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Luftbehandlungsanlage 30"', dargestellt in 5, sind ebenfalls diejenigen Elemente, die mit denen der voranstehenden Ausführungsbeispiele identisch sind, mit denselben Bezugszeichen versehen, so dass hinsichtlich der Erläuterung derselben vollinhaltlich auf die Ausführungen zu den voranstehenden Ausführungsbeispielen Bezug genommen werden kann.
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Im Gegensatz zu den voranstehenden Ausführungsbeispielen ist in der Luftbehandlungskammer 58 der Luftbehandlungsanlage 30 der Luftbehandlungseinheit 50 ein thermischer Strahler 102, beispielsweise ein Heizelement, angeordnet und insbesondere der antibakteriellen und/oder antiviralen Luftbehandlungsstufe 54 das Heizelement 112 zugeordnet, mit welchem ein Aufheizen insbesondere der antibakteriellen und/oder antiviralen Luftbehandlungsstufe 54, beispielsweise der Strömungsumlenkelemente 100 derselben, möglich ist, um sich in dieser ansammelnde Bakterien und/oder Viren abzutöten.
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Bei einem fünften Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Luftbehandlungsanlage 30"", dargestellt in 6 sind diejenigen Elemente, die mit denen der voranstehenden Ausführungsbeispiele identisch sind, mit denselben Bezugszeichen versehen, so dass auf die Ausführungen zu den voranstehenden Ausführungsbeispielen Bezug genommen wird.
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Im Gegensatz zu den voranstehenden Ausführungsbeispielen ist bei diesem Ausführungsbeispiel in der Luftbehandlungskammer 58 eine UV Strahlungsquelle, insbesondere eine UV-C Strahlungsquelle, angeordnet und vorzugsweise der Luftbehandlungseinheit 50, insbesondere der antibakteriellen und/oder antiviralen Luftbehandlungsstufe 54, die UV-Quelle 122 zugeordnet, mit welcher die Möglichkeit besteht, in der antibakteriellen und/oder antiviralen Luftbehandlungsstufe 54 sich aufhaltende oder gegebenenfalls an den Strömungsumlenkelementen 100, ansammelnde Bakterien und/oder Viren mit UV-Strahlung, insbesondere UV-C Strahlung, abzutöten.
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Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Produktionsvorrichtung 10', dargestellt in 7, ist im Gegensatz zu den voranstehenden Ausführungsbeispielen dem Gehäuse 12 eine Verteileinheit 132 zugeordnet, die vorzugsweise am Gehäuse gehalten ist und über dem Aufenthaltsbereich 22 von die Produktionsvorrichtung 12 bedienenden Personen einen sich von oben nach unten ausbreitenden Luftteppich 134 erzeugt, der sich in Richtung einer Aufstellfläche 136 der Produktionsvorrichtung 10' absenkt und somit sicherstellt, dass in dem Aufenthaltsbereich 22 die Personen durch den Luftteppich 134 vor von Bakterien und/oder Viren belasteter Luft geschützt sind, da diese stets sich bei der Bedienung der Produktionsvorrichtung 10' stets innerhalb des sich absenkenden Luftteppichs 134 aufhalten, dessen Luft durch die Luftbehandlungsanlage 30 gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele bakterien- und/oder virenfrei gehalten ist, so dass stets alle Bakterien und/oder Viren enthaltenen Aerosole aus dem Aufenthaltsbereich 22 vor der Produktionsvorrichtung 10' entfernt werden.
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Ferner ist bei allen Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Luftbehandlungsanlage die antibakterielle und/oder antivirale Filterstufe 54 so ausgebildet, dass sie beispielsweise mindestens eines der folgenden Filter umfasst:
- Elektrofilter, Aktivkohlefilter, Schwebstofffilter (zum Beispiel HEPA ULPA oder vergleichbar).
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Bei allen Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Luftbehandlungsanlage 30 ist die Filterstufe 52 als konventionelle Filterstufe ausgebildet und umfasst mindestens eines der folgenden Filter:
- Faserschichtfilter, Gewebeabscheider, Staubfilter, Ölnebelfilter, Elektrofilter, Aktivkohlefilter.