CH713359A2 - Vorrichtung und System zum Wiegen einer Müllmenge. - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wiegen einer Müllmenge, umfassend ein Rotationsmittel (100), ein Wiegemittel, ein Antriebsmittel, ein Steuerungsmittel und ein Detektionsmittel (103). Das Rotationsmittel (100) ist um eine Drehachse drehbar gelagert, wobei das Wiegemittel drehfest mit dem Rotationsmittel (100) verbunden ist und zum Wiegen der Müllmenge ausgebildet ist. Das Antriebsmittel ist dazu ausgebildet, das Rotationsmittel (100) um die Drehachse zu drehen und das Steuerungsmittel ist dazu ausgebildet, ein elektrisches Signal vom Detektionsmittel (103) zu empfangen und eine Drehung des Rotationsmittels (100) um die Drehachse auszulösen. Erfindungsgemäss ist das Detektionsmittel (103) dazu ausgebildet, eine Neigung des Wiegemittels relativ zu einer geometrischen Ebene, deren Normalvektor parallel zur Erdanziehungskraft verläuft, zu detektieren, wobei das elektrische Signal einen Hinweis auf die detektierte Neigung umfasst. Die Erfindung betrifft auch ein System, welches eine solche Vorrichtung zusammen mit einer Müllpresse beinhaltet.
Description
Beschreibung [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wiegen einer Müllmenge gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Vorrichtungen zum Wiegen einer Müllmenge bekannt, um bestimmen zu können, wie viel Müll durch einen oder mehrere Benutzer in einen Behälter gelegt werden. Der Behälter kann dabei beispielsweise eine Müllpresse sein.
[0003] Bekannte Vorrichtungen umfassen ein Wiegemittel, das die von der Müllmenge auf das Wiegemittel ausgeübte Gewichtskraft misst. Diese Gewichtskraft ist abhängig vom Winkel der Auflagefläche der Müllmenge zur Erdanziehungskraft. Im Stand der Technik gibt es Vorrichtungen, die eine eventuelle Schräglage des Wiegemittels berücksichtigen und trotzdem einen korrekten Wiegevorgang ermöglichen. Die EP 0 638 787 A1 und die US 2005/0 186 063 A1 beschreiben jeweils eine Kalibrierung des Wiegemittels.
[0004] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die mit geringerem Aufwand das Wiegen einer Müllmenge auf einer Oberfläche ermöglicht, deren Normalvektor nicht parallel zur Erdanziehungskraft verläuft. Ausserdem soll ein System aus solch einer Vorrichtung und einer Müllpresse geschaffen werden.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäss Anspruch 1 und durch ein System gemäss Anspruch 9 gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Die Vorrichtung umfasst ein Rotationsmittel, ein Wiegemittel, ein Antriebsmittel, ein Steuerungsmittel und ein Detektionsmittel. Das Rotationsmittel ist um eine Drehachse drehbar gelagert und kann beispielsweise trommelartig ausgebildet sein. Das Wiegemittel ist drehfest mit dem Rotationsmittel verbunden und zum Wiegen der Müllmenge ausgebildet. Das Wiegemittel kann beispielsweise einen wannenförmigen Behälter zur Aufnahme der Müllmenge umfassen. Ausserdem kann das Wiegemittel ein Kraftmesselement umfassen, das zur Messung der von der Müllmenge ausgeübten Gewichtskraft ausgebildet ist. Unter einer drehfesten Verbindung wird im Rahmen dieser Beschreibung verstanden, dass das Wiegemittel mit gedreht wird, wenn das Rotationsmittel um die Drehachse gedreht wird, sodass während einer solchen Drehung keine Relativbewegung zwischen Rotationsmittel und Wiegemittel erfolgt.
[0007] Das Antriebsmittel ist dazu ausgebildet, das Rotationsmittel um die Drehachse zu drehen. Das Steuerungsmittel ist dazu ausgebildet, ein elektrisches Signal vom Detektionsmittel zu empfangen und eine Drehung des Rotationsmittels um die Drehachse auszulösen. Das Detektionsmittel ist dazu ausgebildet, eine Neigung des Wiegemittels relativ zu einer geometrischen Ebene, deren Normalvektor parallel zur Erdanziehungskraft verläuft, zu detektieren. Das vom Detektionsmittel an das Steuerungsmittel ausgegebene elektrische Signal umfasst einen Hinweis auf die detektierte Neigung. Wenn die Vorrichtung also beispielsweise auf abschüssigem Gelände aufgestellt ist, verläuft die geometrische Ebene nicht parallel zum Gelände, auf dem die Vorrichtung aufgestellt ist. Die vom Detektionsmittel detektierte Neigung bezieht sich also immer auf die geometrische Ebene, deren Normalvektor parallel zur Erdanziehungskraft verläuft.
[0008] Da Informationen über die detektierte Neigung des Wiegemittels an das Steuerungsmittel übertragen werden, kann das Steuerungsmittel dazu ausgebildet sein, die Neigung des Wiegemittels durch Drehung des Rotationsmittels einzustellen. Vorzugsweise stellt das Steuerungsmittel so eine möglichst geringe Neigung ein, damit eine möglichst genaue Wiegung der Müllmenge erfolgen kann. So kann mit geringem Aufwand und ohne Kalibrierung die Müllmenge gewogen werden, auch wenn die Vorrichtung auf einer Oberfläche angeordnet ist, deren Normalvektor nicht parallel zur Erdanziehungskraft verläuft.
[0009] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Steuerungsmittel dazu ausgebildet sein, eine Drehung des Rotationsmittels um die Drehachse auszulösen, bis die Neigung weniger als 5°, insbesondere weniger als 1°, beträgt. Vorzugsweise wird die Neigung durch die Drehung kontinuierlich verringert.
[0010] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Wiegemittel dazu ausgebildet sein, die Müllmenge zu wiegen, nachdem die vom Steuerungsmittel ausgelöste Drehung abgeschlossen ist. In diesem Zustand kann eine besonders genaue Wiegung durchgeführt werden.
[0011] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Detektionsmittel am Wiegemittel befestigt sein. So kann besonders zuverlässig von der detektierten Neigung auf die tatsächliche Neigung des Wiegemittels geschlossen werden.
[0012] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Wiegemittel einen wannenförmigen Behälter umfassen, der zur Aufnahme der Müllmenge ausgebildet ist.
[0013] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Detektionsmittel einen Leveisensor umfassen. Levelsensoren sind besonders kostengünstig und mit geringem Aufwand herstellbare Sensoren zur Detektion von Neigungen.
[0014] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Steuerungsmittel dazu ausgebildet sein, eine Drehung des Rotationsmittels um die Drehachse auszulösen, nachdem die Müllmenge gewogen wurde, sodass die Müllmenge aus dem Wiegemittel transportiert wird.
[0015] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Müllmenge aufgrund der Schwerkraft aus dem Wiegemittel transportiert werden.
Claims (10)
- [0016] Es ist auch möglich, dass das Rotationsmittel eine Öffnung aufweist, wobei in einer ersten Stellung des Rotationsmittels von aussen die Müllmenge in die Vorrichtung eingebracht werden kann. In einer zweiten Stellung des Rotationsmittels kann die Wiegung der Müllmenge erfolgen. In einer dritten Stellung kann die Müllmenge aus dem Wiegemittel transportiert werden. Das Rotationsmittel kann von der ersten in die zweite und von der zweiten in die dritte Stellung durch das Antriebsmittel gedreht werden. Auch diese Drehung kann durch das Steuerungsmittel ausgelöst werden. Vorzugsweise erfolgt die Drehung von der ersten Stellung in die zweite Stellung so, dass die von ausserhalb der Vorrichtung sichtbare Öffnung in der Gebrauchsstellung der Vorrichtung nach oben weg bewegt wird. Auf diese Weise wird die Gefahr verringert, dass Gegenstände zwischen dem Rotationsmittel und einer Wandung der Vorrichtung eingeklemmt werden. [0017] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Dabei werden für die gleichen Bauteile und für Bauteile mit gleichen Funktionen dieselben Bezugszeichen verwendet. Darin zeigen: Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Vorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung in einer ersten Stellung; Fig. 2 zeigt eine schematische Schnittansicht der Vorrichtung aus Fig. 1 in einer zweiten Stellung; und Fig. 3 zeigt eine schematische Schnittansicht der Vorrichtung aus Fig. 1 in einer dritten Stellung. [0018] Die Vorrichtung umfasst ein trommelförmiges Rotationsmittel 100, an dem drehfest ein Wiegemittel angeordnet ist. Das Wiegemittel umfasst einen wannenförmigen Behälter 101, der drehfest mit dem Rotationsmittel 100 verbunden ist, und ein Kraftmesselement 102. Ausserdem umfasst die Vorrichtung ein Detektionsmittel 103 und einen Näherungssensor 105. [0019] In Fig. 1 ist die Vorrichtung in der ersten Stellung dargestellt. In dieser Stellung ist von ausserhalb der Vorrichtung eine Öffnung 104 sichtbar, durch die ein Benutzer Müll in den Behälter 101 einbringen kann. Wenn der Benutzer seinen Müll abgeladen hat, wird das Rotationsmittel 100 in die in Fig. 2 dargestellte zweite Stellung gedreht. Zu diesem Zweck kann die Vorrichtung ein Antriebsmittel und ein Steuerungsmittel umfassen, die in den Figuren aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt sind. Das Antriebsmittel kann das Rotationsmittel 100 in Rotation versetzen. Das Steuerungsmittel empfängt elektrische Signale vom Detektionsmittel 103 und steuert das Antriebsmittel. [0020] Das Steuerungsmittel veranlasst eine Drehung des Rotationsmittels 100, bis das Detektionsmittel 103 ein elektrisches Signal an das Steuerungsmittel ausgibt, das eine Information zu einer besonders geringen Neigung des Kraftmesselements 102 relativ zu einer geometrischen Ebene, deren Normalvektor parallel zur Erdanziehungskraft verläuft, umfasst. Dies ist in der in Fig. 2 dargestellten zweiten Stellung der Fall. In der zweiten Stellung ist die Öffnung 104 aus Fig. 1 geschlossen. Zu beachten ist dabei, dass die Öffnung von unten nach oben geschlossen wurde. Dies ist besonders vorteilhaft, da die Gefahr verringert wird, dass Gegenstände zwischen dem Rotationsmittel 100 und der Wandung der Vorrichtung eingeklemmt werden. Falls dennoch einer oder mehrere Gegenstände durch das Rotationsmittel 100 bei der Rotationsbewegung von der ersten Stellung in die zweite Stellung in Richtung der Wandung der Vorrichtung bewegt werden, wird dies durch den Näherungssensor 105 detektiert, der ein elektrisches Signal an das Steuerungsmittel ausgeben kann, sodass die Rotation unter Umständen gestoppt werden kann. [0021] In der zweiten Stellung wird die Müllmenge durch das Kraftmesselement 102 gewogen, indem die von der Müllmenge auf das Kraftmesselement 102 ausgeübte Gewichtskraft gemessen wird. Der gemessene Wert kann beispielsweise an ein Abrechnungssystem übermittelt werden, das eine Abrechnung gemäss der vom Benutzer eingeworfenen Müllmenge durchführt. [0022] Wenn der Wiegevorgang beendet ist, veranlasst das Steuerungsmittel eine Rotation des Rotationsmittels 100 in die in Fig. 3 dargestellte dritte Stellung. In dieser Stellung wird der Müll nach unten aus der Vorrichtung durch die Schwerkraft transportiert. Unterhalb der Vorrichtung kann beispielsweise eine Müllpresse angeordnet sein, die den Müll presst. [0023] Anschliessend kann das Rotationsmittel 100 wieder in die erste Stellung bewegt werden, sodass weiterer Müll durch die Öffnung 104 in die Vorrichtung eingebracht werden kann. Patentansprüche1. Vorrichtung zum Wiegen einer Müllmenge, umfassend ein Rotationsmittel, ein Wiegemittel, ein Antriebsmittel, ein Steuerungsmittel und ein Detektionsmittel, wobei das Rotationsmittel um eine Drehachse drehbar gelagert ist, wobei das Wiegemittel drehfest mit dem Rotationsmittel verbunden ist und zum Wiegen der Müllmenge ausgebildet ist, wobei das Antriebsmittel dazu ausgebildet ist, das Rotationsmittel um die Drehachse zu drehen, und wobei das Steuerungsmittel dazu ausgebildet ist, ein elektrisches Signal vom Detektionsmittel zu empfangen und eine Drehung des Rotationsmittels um die Drehachse auszulösen, dadurch gekennzeichnet, dass das Detektionsmittel dazu ausgebildet ist, eine Neigung des Wiegemittels relativ zu einer geometrischen Ebene, deren Normalvektor parallel zur Erdanziehungskraft verläuft, zu detektieren und dass das elektrische Signal einen Hinweis auf die detektierte Neigung umfasst.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerungsmittel dazu ausgebildet ist, eine Drehung des Rotationsmittels um die Drehachse auszulösen, bis die Neigung weniger als 5°, insbesondere weniger als 1°, beträgt.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Wiegemittel dazu ausgebildet ist, die Müllmenge zu wiegen, nachdem die vom Steuerungsmittel ausgelöste Drehung abgeschlossen ist.
- 4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Detektionsmittel an Wiegemittel befestigt ist.
- 5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wiegemittel einen wannenförmigen Behälter umfasst, der zur Aufnahme der Müllmenge ausgebildet ist.
- 6. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Detektionsmittel einen Level-sensor umfasst.
- 7. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerungsmittel dazu ausgebildet ist, eine Drehung des Rotationsmittels um die Drehachse auszulösen, nachdem die Müllmenge gewogen wurde, sodass die Müllmenge aus dem Wiegemittel transportiert wird.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Müllmenge aufgrund der Schwerkraft aus dem Wiegemittel transportiert wird.
- 9. System, umfassend eine Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche und eine Müllpresse.
- 10. System nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Müllmenge aus dem Wiegemittel in die Müllpresse transportiert wird, nachdem die Müllmenge gewogen wurde.
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