CH709809A2 - Selbsttätige Signalboje. - Google Patents

Abstract

Für alle Arten von Fahrzeugen und Verkehrsmitteln, insbesondere aber für Schiffe und Flugzeuge, wird eine sich selbst aktivierende Signalboje für den Notfall vorgeschlagen. Erfindungsgemäss befindet sich ein Sender mit Stromversorgung in einem schlagfesten, wasserdichten und schwimmfähigen Gehäuse (Boje). Diese Boje wird unmittelbar oder mittelbar mit Hilfe von Elektromagneten an der Aussenseite des Verkehrsmittels angebracht, so dass bei Ausfall des Bord-Stromnetzes sich die Boje automatisch löst und mit dem Senden von Signalen beginnt. Dadurch wird eine zuverlässige, zeitnahe und selbsttätige Ortungsmöglichkeit für Such- und Rettungskräfte in Notfällen geschaffen.

Description

[0001] In der Schifffahrt sind Rettungsbojen bekannt, die selbstständig Funk- und Lichtsignale zur Ortung aussenden. Diese sind zur Ortung im Notfall und auch direkt zur Personenrettung gedacht. Allerdings müssen diese Signalbojen in der Regel manuell aktiviert werden oder sind in Rettungsinseln integriert.

[0002] In der Luftfahrt gibt es noch kein sich selbst auslösendes, schwimmendes Ortungssystem. Das hat der Absturz eines Airbus A330 der Air France (Flug AF447) am 01.Juni 2009 gezeigt, bei dem alle Insassen ums Leben kamen. Erst 5 Tage nach dem Absturz wurden erste Tote und Wrackteile gesichtet. Fast ein Jahr später konnte man die ungefähre Lage des Wracks bis auf 7 Kilometer bestimmen. Ebenso ist das kürzliche Verschwinden und bisher erfolglose Suchen einer Boing 777 der Malaysia Airlines (Flug MH370) aktuell, das Schicksal der Insassen ungewiss und die Suchkosten enorm.

[0003] Normalerweise sendet die so genannte «Blackbox», die zahlreiche andere Funktionen beinhaltet, unabhängig von der Stromversorgung des Flugzeugs Signale zur Ortung im Notfall aus. Diese Signale können jedoch nicht geortet werden, wenn das Flugzeug über dem Wasser abstürzt und in grössere Tiefen sinkt. Die Blackbox ist nämlich gut gesichert im Flugzeuginneren untergebracht und versinkt mit dem Flugzeug.

[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist, eine zusätzliche, selbst auslösende und zuverlässige Möglichkeit der Signalsendung zu schaffen, auch wenn das verunglückte Verkehrsmittel versinkt und alle anderen Ortungsmöglichkeiten versagen.

[0005] Zur Lösung des Problems wird ein Sender, der die gleichen Signale wie die Blackbox oder andere global zu empfangende Signale (z.B. GPS) aussendet und das Flugzeug oder Schiff eindeutig identifiziert, zusammen mit einem Akku oder einer anderen Stromversorgungs-Einheit in einem schlagfesten Gehäuse untergebracht. Dieses Gehäuse, das beim Flugzeug idealerweise stromlinienförmig ausgebildet oder hinter einem Windabweiser angebracht ist, wird aussen an der Flugzeugshaut (oder am Schiff, Boot, Hubschrauber etc.) angebracht. Das Gehäuse wird entweder unmittelbar durch mit Gleichstrom durchflossenen Spulen (Elektromagneten) oder mittelbar durch eine Verriegelung, die durch einen Elektromagneten geschlossen gehalten wird, am Flugzeug befestigt. Dies kann direkt und kontaktlos durch eine dünnwandige Aussenhaut geschehen, oder die notwendigen elektrischen Bauteile werden in einer aussen fest montierten Grundplatte untergebracht. Das Gehäuse ist schlagfest und wasserdicht ausgebildet. Idealerweise wird der Innenraum des Gehäuses mit extrudiertem Schaum ausgeschäumt oder verkleidet, so dass, falls das Gehäuse beschädigt wird, trotzdem kein Wasser eindringt und der Sender nicht sinken kann. Der Schaum sollte eine möglichst hohe Wärme-/Hitzebeständigkeit haben, z.B. Aluminiumschaum. Ebenso kann das Gehäuse von aussen mit Brandschutzlack wie im Stahlbau gestrichen sein. Zusätzlich werden die Einbauteile durch den Schaum vor Stössen geschützt. Insgesamt ist das Gehäuse mit allen Einbauteilen leichter als Wasser (schwimmfähig). Der Akku wird kontaktlos durch die Hüllle des Gehäuses hindurch über mit Wechselstrom durchflossene Spulen immer geladen gehalten (z.B. bekannt von elektrischen Zahnbürsten). Zusätzlich kann am Gehäuse noch eine Beleuchtung als Lichtsignal angebracht werden. Der Sender kann so geschaltet sein, dass er entweder immer sendet oder nur sendet, wenn das Gehäuse vom Flugzeug/Schiff abfällt, also ein Notfall-Signal, das bei der Flugüberwachung und/oder Rettungsdiensten zeitnah einen automatischen Alarm auslöst. Der Sender kann sehr klein, etwa zwischen der Grösse eines Mobiltelefons und eines Fussballs, gebaut werden. Damit liessen sich auch kleine Flugzeuge, Boote oder im Bedarfsfall auch Landfahrzeuge ausrüsten.

[0006] Kommt es zu einem Flugzeug-/Schiffsunglück, so fällt der Sender, bzw. das Gehäuse, als Notsignal vom Flugzeug/Schiff ab, sobald das Bordnetz ausfällt und die haltenden Elektromagnete stromlos sind. Dies geschieht spätestens, wenn das Flugzeug/Schiff sinkt. Das Gehäuse treibt zur Wasseroberfläche und sendet von dort aus Signale. Überlebende treiben in der Nähe des Senders mit der Strömung und können so viel schneller gefunden und gerettet werden. Kennt man Strömungsrichtung, -geschwindigkeit und Zeitpunkt des Unglücks oder werden die Signale automatisch aufgezeichnet, so lässt sich der Unglücksort, bzw. die Lage des Wracks, recht genau bestimmen. Ebenso lässt sich die Lage des Unglücksortes sofort bestimmen, wenn durch das Senden des Signals bei den Rettungsdiensten ein Alarm ausgelöst wird.

[0007] Dadurch erhöht sich die Rettungschance von Überlebenden beträchtlich und die Suche nach dem Wrack und der Blackbox wird erheblich erleichtert.

Claims (8)

1. Selbsttätige Signalboje zur Ortung im Notfall für Wasser-, Land- und Luftfahrzeuge dadurch gekennzeichnet, dass 1. die Befestigung der Boje an der Aussenseite des Wasser-, Land- oder Luftfahrzeugs, unmittelbar oder mittelbar mit Hilfe von Elektromagneten erfolgt

2. sich die Boje bei Ausfall des Bord-Stromnetzes automatisch vom Wasser-, Land- oder Luftfahrzeug löst

3. die Boje Signale zur Ortung aussendet

4. die Boje schwimmfähig ist

5. die elektrischen und elektronischen Teile vor Wasser und Feuchtigkeit geschützt sind

6. unabhängig von Material, Form, Grösse und Farbe der Boje

7. unabhängig von der Art der ausgesendeten Signale

8. unabhängig von zusätzlichen Funktionen